eingeführt, worauf man Vauffelin einige Jahre später der Pfarrei
Orvin
(Ilfingen) und im Jahr 1798 der Pfarrei
Péry
(Büderich)
angliederte. 1840 wurde aus den Gemeinden
Plagne,
Romont (1839 vom Bezirk
Büren und der Pfarrei
Pieterlen abgetrennt) und Vauffelin
die jetzige Kirchgemeinde Vauffelin errichtet. Das Thal von Vauffelin bildet eine zwischen das Gewölbe
von
Plagne und die Kette von
Magglingen eingebettete Mulde mit Neokom, Molasse und reichlichem Moränenschutt.
Gefälle 21%. Den Thalhintergrund bildet der freundliche Boden von
PlaunGrond,
wo sich die Quellen des
Thalbaches sammeln. In der Thalmitte liegen die
Hütten von Margum (2313 m), links über dem
Vordergrund
die
Hütten der Alp Vaüglia Sura (2256 m).
Das Thal ist in Gneis
und Casannaschiefer (Phyllite) eingeschnitten. Im
Vordergrund bis gegen die Thalmitte bricht noch grüner Granit vom Charakter
des Juliergranites aus den kristallinen Schieferbildungen.
(OvaDa) (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
2730-1920 m.
Wildbach des mit dem
ValCasanna sich vereinigenden Thälchens von
Vaüglia. Die
Ova da Vaüglia sammelt ihre Quellen in zwei kleinen Thalkesseln unter dem
Piz Sutèr (2903 m),
PizCorn
(2957 m) und
Piz Vaüglia (2974 m) hat NNO.-Richtung, eine Länge von 3,7 km und ein Gefälle von 21%.
Oben fliesst sie durch
Alpweiden, im
Vordergrund (von etwa 2160 m an) zum Teil durch
Wald. An der Mündung liegt die
AlpwiesePlaunVals (1920 m).
Etwas vor der Thalmitte stürzt sich der Bach durch eine kurze Felsschlucht.
(Piz)(Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
2974 m. Gipfel im Casannagebirge der Ofengruppe, zwischen dem
PizCorn (2957 m) im W. und dem
Piz Casanella
(2931 m) im O. Mit Ausnahme des kurzen Steilabfalles auf der NW.- und
N.-Seite zeigt der Berg ziemlich
sanfte Böschungen.
Nach N. sendet er einen langen, meist grünen und wenig angerissenen
Rücken zwischen die Alpenthälchen
Vaüglia und
Casanella hinab. Im W.
liegt das Camogaskerthal
(Val Chamuera) und im S. dessen an botanischen Raritäten reiches
Seitenthal
Val Lavirum.
Nach neuern Untersuchungen von Zoeppritz
(Geolog. Untersuchungen, imOberengadinzwischenAlbulapassundLivigno im Jahresbericht der Nat. Ges. zuFreiburgi. B. 16, 1906) trägt
der Berg eine Kappe von grünem Granit, der im W. und N. auf Granatglimmerschiefer und Granatgneis ruht.
Die Theobaldsche geologische Karte erscheint dadurch umfassend berichtigt.
beschäftigt die industrielle Tätigkeit: Feilenfabrik, Uhrsteinschleiferei, Gerberei, Schuhwarenfabrikation, Mühlen und
Sägen ob und unter dem Dorf. Das Thal soll von entflohenen Hörigen des tyrannischen Wido, Herrn von Cicon in Burgund,
gegen Ende des 11. Jahrhunderts besiedelt worden sein. Da die Ansiedler sich unter den Schutz des KlostersRomainmôtier stellten,
entstand Streit zwischen diesem und Wido, der nun des KlostersGüter in Burgund brandschatzte und sich
aneignete.
Nach endlosen Unterhandlungen kam man 1097 überein, dass Wido die Flüchtlinge nicht mehr zurückfordern, dafür aber seine
Klosterbeute behalten dürfe. Im Jahr 1436 erhielt das Dorf Vaulion vom Propst Jean de Juys die Erlaubnis
zum Bau einer dem Pfarrer von Romainmôtier zu unterstellenden Kapelle. Die verhältnismässig gute Besiedelung des abgelegenen
Thälchens lässt sich aus den ausnahmsweisen Freiheiten und Vorrechten erklären, die den burgundischen Flüchtlingen vom
Kloster gewährt worden sind.
Landwirtschaft und Industrie haben hier zu einem allgemeinen Wohlstand geführt. Das Thälchen von Vaulion bildet
eine eiförmige Mulde, die im N. und W. von der halbkreisförmigen Falte der Dent de Vaulion und im SO. vom Gewölbe des ChaletDernier begrenzt wird. Sie enthält alle Schichten der drei Neokomstufen mit zahlreichen Versteinerungen. An ihren Flanken
liegen mächtige Moränenablagerungen, die zum grössten Teil dem einstigen Rhonegletscher angehören.
Man hat hier zahlreiche erratische Blöcke ausgebeutet.
(Dent de) (Kt. Waadt,
Bez. La Vallée und Orbe).
1487 m. Hervorragender Gipfel im Waadtländer Jura; zwischen dem Orbethal, dem
Jouxthal, dem Pass von Pétrafelix und Romainmôtier. Orientierungstafel. Mit Ausnahme der NO.-Seite, die in einer an die 250 m
hohen Felswand abbricht, ist der Berg von überall her auf guten und in neuester Zeit teilweise noch
verbesserten Wegen leicht zugänglich, so von Le Pont in 1½, von Vallorbe in 2½ und von Romainmôtier her in 3½ Stunden. Der
hervorragende Aussichtsberg wird sehr häufig besucht. Die Aussicht erstreckt sich auf die Alpen, die
Waadtländer Landschaft, die dunkeln Waldungen des Mont Risoux und anderer Jurakämme und auf 10 grosse und kleine Seen in
Frankreich und der Schweiz, vom Leman bis zum winzigen Lac Ter im Jouxthal.
Strohflechterei. Sägen. Sandsteinbrüche und Torfgruben. Die aquitanische Molasse von Vaulruz deutet auf eine einstige Brackwasserlagune
hin, die etwa die Stelle der jetzigen Siongeniederung einnahm, und hat beim Bau der Linie Bulle-Romont ein sehr schön erhaltenes
Skelett des Meersäugetieres Halitherium Schinzii geliefert. Das Gebiet von Vaulruz wird zum erstenmal 1115 genannt,
in welchem Jahr Ritter Nanthelme de Grangettes und Konsorten das «Vallis Rodulphi» mit der Herrschaft Les Molettes der Abtei
Humilimont vergabten.
Eine Kirche wird seit 1227 erwähnt. Zu Ende des 13. Jahrhunderts gehörte der grösste Teil des Gebietes von Vaulruz dem
Mermet von Blonay, welchem die Herrschaft infolge seiner Heirat mit Mermette de Billens zugefallen war.
Ludwig II. von Savoyen, Herr der Waadt,
erwarb die Herrschaft im Jahr 1302 und erbaute auf dem «Molard», dem Hügel zwischen der Sionge
und dem Bach von Pissesang, eine feste Burg als vorgeschobenen Posten seiner Ländereien gegen das Gebiet
des Bischofes von Lausanne, mit dem er in Fehde lag.
Burg und Flecken kamen dann 1359 an den Grafen Amadeus VI. von Savoyen und 1387 als Lehen an die BrüderChampion aus SaintMichel
in der Maurienne, die die zerfallene Burg wieder aufrichteten. 1538 verkaufte der Inhaber die Herrschaft
Vaulruz zusammen mit andern Besitzungen an die Stadt Freiburg, die sie zu einer Vogtei machte. Das eine malerische Landschaft
beherrschende Schloss, dessen Bergfried und Umfassungsmauer abgetragen worden sind, gehört jetzt der Gemeinde Vaulruz. Urkundliche
Namensformen: 1115 Valle Rodulphi; 1303 Vaulruz = Rudolfsthal (vergl. Val de Ruz). Die deutsche Uebersetzung
«Thalbach» ist zu einer Zeit entstanden, da die ursprüngliche Namensform schon stark abgeschliffen und dem Volk
daher nicht mehr verständlich war.
(Kt. Neuenburg,
Bez. Boudry,
Gem. Vaumarcus-Vernéaz). 529 m. Gemeindeabteilung und Dorf an der W.-Grenze des Kantons, nahe dem
linken Ufer des Neuenburgersees und an der Strasse Neuenburg-Yverdon. Station der Linie Neuenburg-Lausanne.
Postablage, Telephon. 20 Häuser, 106 reform. Ew. Acker-, Wein- und Obstbau, Gartenbau. Kirschwasserfabrikation. Zuerst nach
Concise und seit 1820 nach Saint Aubin eingepfarrt. Das das Dorf beherrschende Schloss Vaumarcus hat eine nicht geringe geschichtliche
Rolle gespielt. Urkundliche Namensformen: 1194 vallis Margult;
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mehr
1228 Valmarcuel; 1256 Val Marcul; 1310 Vaulxmarcus, d. h. Thal des Margolt oder Marcolt. Die ersten Herren von Vaumarcus werden
im 13. Jahrhundert genannt, zu welcher Zeit sie als Inhaber des Blutbannes mit den Herren von Estavayer und von Grandson im
gleichen Rang standen. Ausser ihrer kleinen Herrschaft besassen sie im Waadtland noch mehrere Lehen. 1282 verkauften
sie dem Grafen von Burgund ihre Rechte auf die Herrschaft Jougne und 1283 dem Grafen von Neuenburg
das Gebiet von Pontareuse.
Gänzlich verschuldet, mussten sie diesem letztern 1307 auch ihre Herrschaft Vaumarcus verkaufen. Gräfin Isabella von Neuenburg
verlieh
Vaumarcus 1375 dem Girard von Neuenburg,
in dessen Familie der Besitz bis 1577 verblieb. In diesem Jahr kam die Herrschaft
durch Heirat an die Herren von Bonstetten und dann 1675 an die Herren von Büren, die ihre letzten Rechte 1831 dem Staat Neuenburg
abtraten. 1889 wurde
das Schloss Vaumarcus von L. Pernod angekauft und vollständig restauriert. Johann II. von Neuenburg-Vaumarcus
nahm 1476 für seinen Freund Karl den Kühnen Partei und hatte kurz vor der Schlacht von Grandson in seinem Schloss eine burgundische
Besatzung aufgenommen. Nach ihrem glänzenden Sieg nahmen nun die Eidgenossen das Schloss und verbrannten es. Johann II. verliess
das Land, und erst 1492 gelangten seine Söhne wieder in den Besitz der Herrschaft. Fund eines Grabhügels
aus der Hallstatt-Periode.
(Kt. Neuenburg,
Bez. Boudry).
495 m. Im Jahr 1888 aus der Vereinigung der beiden damaligen Gemeinden Vaumarcus und Vernéaz
gebildete politische Gemeinde. Zusammen 27 Häuser, 147 reform. Ew. Kirchgemeinde Saint Aubin. Landwirtschaft. Das Gemeindegebiet
zieht sich zwischen der Schlucht von La Vaux und der Waadtländer Grenze vom Neuenburgersee bis zum Fuss
des Mont Aubert hinauf.
Schönes
Landgut in einem kleinen Thälchen, wo sich eine von Dubois de Montperreux erwähnte Mühle, sowie verschiedene Grabhügel
aus der ersten Eisenzeit befanden.
Deren Fundgegenstände befinden sich jetzt im Museum von Neuenburg.
2 Häuser, 7 reform.
Ew. Kirchgemeinde Bevaix.
Polizeiposten. Villen. Es bestanden hier schon 1534 mehrere Mühlen. 1454: Vaulx Seyon = Thal
des Seyon.
Das Isoklinalthälchen des Seyon zieht sich hier dem S.-Hang der Chaumont entlang, liegt in den Hauterivemergeln und
ist stellenweise bis ins untere Valangien eingeschnitten.
Man plant die Auffüllung des Thälchens und
dessen Trockenlegung entweder durch Ablenkung des Seyon durch einen neu anzulegenden und gegen Serrières ausmündenden Tunnel
oder durch Ueberwölbung des Flüsschens bis zum heutigen Felstunnel.
Damit hofft man
eine grosse Fläche ebenen und mit
der Bahnlinie nach La Chaux de Fonds im selben Niveau liegenden Terrains für Bau- und industrielle Zwecke
zu gewinnen.
Uhrenmacherei. Der längs dem Fuss des Plateau von Vautenaivre
dem schweizerischen Ufer des Doubs folgende Weg erschliesst eine Reihe von grossartig-wilden Landschaftsbildern.
Interessant
ist namentlich auch ein Felsen, der von der einen Seite einen majestätischen Frauenkopf, auf der andern
dagegen einen Affenkopf darstellt.
Der hiesige Abschnitt der Côtes du Doubs zeigt grosse Gebüsche von Haselsträuchern, die den
Bauern im Emmenthal das Holz zur Anfertigung der zum Verpacken der grossen Käse gebräuchlichen Reifen liefern.
(Biedde) (Kt. Bern,
Amtsbez. Freibergen).
1000-499 m. 4,5 km langer Bach. Entsteht nö. Saignelégier, durchfliesst die Weier
im Torfmoor des MoulinPraissalet, geht n. an Les Pommerats vorbei, biegt nach NW. um und durchfliesst dann eine tief eingerissene
Schlucht, in der er eine Reihe von malerischen kleinen Fällen bildet, um nw. Vautenaivre von rechts
in den Doubs zu münden. Er bildet den bedeutendsten Doubszufluss im Kanton Bern.
(La) (Kt. Waadt,
Bez. und Gem. Aubonne).
425 m. Gruppe von 2 Häusern im Thälchen der Aubonne, rechts vom Flüsschen und am Weg Aubonne-Étoy;
1,3 km sö. Aubonne und 1,3 km nö. der Station Allaman der Linie Lausanne-Genf. 27 reform. Ew. Kirchgemeinde
Aubonne. Landwirtschaft. Eidg. Pulvermühle, zu deren Bau ein mächtiger erratischer Block verwendet worden ist.
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der Wald umfasst etwa 50-60 ha Fläche.
Am Ausgang des grossen Trichters öffnet sich die von hohen Felswänden eingefasste malerische Schlucht der
sog. Pouëtta Raisse, durch welche neben dem Bach ein Fussweg ins Val de Travers nach Môtiers oder Fleurier hinausführt.
Die
Combe von La Vaux ist in das Gewölbe der Kette des Creux du Van eingesenkt und reicht mit ihrem Boden bis zur Echinodermenbreccie
des Dogger hinunter, während die Gehänge im Argovien liegen und die obersten Steilabbrüche dem obern
Jurakalk angehören.
2550 m. Kleiner Alpensee von etwa 1 km Umfang, in einem noch andere Seebecken von
ganz untergeordneter Bedeutung tragenden Kar zwischen dem Mont Rogneux, dem Mont Gelé (oder Becca de la Grande Journée) und
dem südl. der Crête de Mounaing vorspringenden Grat.
Entsendet den WildbachFare durch eine kleine Klus zum steil geböschten
Val d'Isérables.
(Ruisseaude) (Kt. Bern
und Neuenburg).
900-432 m. 6,5 km langer linksseitiger Zufluss zum Bielersee. Entsteht
in den Bergwiesen nw. Lignières (M. Neuenburg),
umfliesst dieses Dorf in einem nach NO. konvexen Bogen und erhält die Wasser eines Teiles
der von der Kantonsgrenze Bern-Neuenburg durchschnittenen Sümpfe von La Praye, um dann sö. Lignières in tief eingeschnittenem
Bett die Forêt du Chanet zu durchziehen. Von nun an bildet er die Kantonsgrenze. Er umfliesst in tiefer
Klus den Schlossberg, geht durch das Rebgelände ob Neuenstadt und mündet 500 m wsw. Neuenstadt. Der nach starken Regengüssen
und zur Zeit der Schneeschmelze ziemlich wasserreiche Bach liegt im Sommer meist fast ganz trocken, da er auf
seinem Verlauf das Wasser durch unterirdische Klüfte und Spalten im Portland- und Valangienkalk verliert. Der Bach wird auch
Le Pislouvis genannt.
(Ruisseaudela) oder la Raisse (Kt. Waadt
und Neuenburg).
1230-738 m. Kleiner rechtsseitiger Zufluss der Areuse. Entsteht an der NW.-Flanke
der Jurakette Chasseron-Creux du Van aus zwei Quellbächen, die dem tief eingesenkten Trichter von La Vaux
entspringen, bricht dann durch die malerische kleine Klus von Pouëtta Baisse und erreicht das Val de Travers, um nun den östl.
Abschnitt des Dorfes Môtiers zu durchfliessen und sich nach 6 km langem Lauf, wovon 1,8 km auf Waadtländer und 4,2
km auf Neuenburger Boden entfallen, mit der Areuse zu vereinigen. Schwache Wasserführung.
(Ruisseaudes) (Kt. Waadt,
Bez. Moudon).
825-490 m. 6,5 km langer rechtsseitiger Zufluss der Broye. Entspringt auf Freiburger Boden
2,5 km s. vom Dorf Brenles, geht östl. daran vorbei und fliesst nun in tiefem Tobel zwischen Sarzens und
Lovatens durch, um nachher nach NW. abzubiegen, Curtilles westl. liegen zu lassen und unterhalb dieses Dorfes sowie gegenüber
Lucens zu münden. Der wasserarme Bach heisst im Oberlauf Ruisseau de Brenles, erhält von links den Ruisseau des Avis und
treibt zwei Mühlen.
(Ruisseaudes) (Kt. Waadt,
Bez. Yverdon).
558-455 m. 5,5 km langer linksseitiger Zufluss der Mentue. Entspringt 800 m
ö. Pomy, fliesst in nordöstl. Richtung durch ein kleines Thälchen zwischen den Höhen ö. Yverdon und w. Cronay, lässt Cuarny
im NW. liegen und mündet unterhalb
La Mauguettaz, wo er von links her den kleinen Ruisseau de Fey erhält.
1492 m. Zackiger Felskamm aus dolomitischen Kalken der Trias, auf der Landesgrenze
zwischen Val Colla (Schweiz) und Val Solda (Italien), 9 km nö. Lugano, zwischen dem Monte Boglia und dem
Monte die San Lucio. Am W.- und NW.-Hang breitet sich eine üppige Vegetation mit ziemlich interessanter Flora aus. Im Sommer
sind die Lichtungen inmitten des Alpenrosengebüsches mit einem wahren Teppich von Erdscheiben (Cyclaminus) und Maiglöckchen
(Convallaria maialis) überdeckt.
Der Name des Bergstockes (Denti della Vecchia = «Zähne der Alten» oder
auch Canne d'Organo = Orgelpfeifen) rührt von dem ausserordentlich wilden Aussehen her, den die zerrissenen Felszacken und
-zähne gewähren.
(Kt. und Amtsbez. Bern).
576 m. Gem. und Pfarrdorf am rechten Ufer der Worblen, an der Strasse Boll-Worb und 8 km
sö. Bern.
Gemeinde, mit Dentenberg, Lindenthal, Littiwil, Aetzrüti, Bächi, Dieboldshusen, Lauterbach, Radelfingen, Sinneringen, Boll
und Utzigen: 371 Häuser, 2860 reform. Ew.; Dorf: 24 Häuser, 129 Ew. Telephon. Ackerbau und Viehzucht. Die 1514 erstellte Pfarrkirche
ist 1908 restauriert worden. Die vier KirchspieleBolligen, Stettlen, Vechigen und Muri bildeten die erste
und älteste Landschaft der Stadt Bern und standen als solche bis 1798 direkt unter dem Stadtgericht. Die Kollatur der Pfarrei
Vechigen übte der Bürgerspital von Bern aus. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts bestanden in Vechigen zwei blühende Tuchfabriken.
Armenanstalt SchlossUtzigen. Pfarrer Fr. Trechsel (1805-1885) machte sich als Historiker bekannt.
Gräber
aus der Eisenzeit und Römersiedelung in Sinneringen, Schalenstein in Utzigen, vorgermanische Siedelung in Radelfingen.
Urkundliche
Namensform: 1275 Vechingen.
Vergl. Grunder, E. Geschichte der Gemeinde Vechigen. 1904.
(Val) (Kt. Tessin,
Bez. Locarno).
1800-197 m. Von der Landesgrenze gegen Italien quer durchschnittenes linksseitiges oder östl.
Nebenthälchen zum Langensee. Von seinen 10 Dörfern liegt einzig Indemini im obersten Thalabschnitt auf Schweizerboden; die
übrigen gehören zur italienischen Provinz Como. Die ziemlich dicht sitzende Bevölkerung des Thales
war früher sehr arm, ist aber heute infolge der starken periodischen Auswanderung der Männer (als Maurer. Gipser, Kaminkehrer,
Hotelangestellte etc.) zu einem gewissen Wohlstand gelangt, wovon schöne Häuser und Villen zeugen, die man in diesem abgelegenen
Gebiet kaum suchen würde. Im obersten, schweizerischen Thalabschnitt neigen die sehr steilen Gehänge
zu Rutschungen und Abbrüchen, sind aber durch Aufforstungen von Seiten des Bundes und des Kantons Tessin
verfestigt worden, während ähnliche
Arbeiten auf der italienischen Seite gleich der projektierten Strasse von Maccagno (am Langensee) an thalaufwärts immer noch
auf sich warten lassen.
(Kt. Tessin,
Bez. Lugano).
1840-275 m. 26,5 km langer Zufluss des Luganersees. Entspringt am Camoghè mit mehreren
Quellarmen, deren bedeutendster in nordwestl. Richtung und auf eine Strecke von 5 km die schönen Alpweiden des Val Sertena
durchfliesst und sich hinter Isone mit dem Quellarm des Val Caneggio vereinigt. Von nun an wendet sich der
Vedeggio durch die Gemeinden Isone und Medeglia nach SW., erhält nach 5,5 km langem Lauf 600 m unterhalb des Dorfes Camignolo
von rechts die die Wasser am S.-Hang des Monte Ceneri sammelnde Leguana und biegt nun nach S. ab, um in die Bucht
von Agno des
Luganersees zu münden, die er mit seinen Geschieben schon zum grossen Teil landfest gemacht hat.
Neben der Leguana erhält der Vedeggio von rechts noch eine Reihe kleiner Zuflüsse, so z. B. die Bäche von Val Giornasca und
ValCusello, die am O.- und SO.-Hang des Tamaro entspringen und bei Vira-Mezzovico bezw. Sigirino münden, dann die
gegenüber der Station Taverne der Gotthardbahn mündenden, vom PizzoFerraro herabkommenden Bäche der Valletta und des Thälchens
von Barberina, den Vallone zwischen Manno und Gravesano und endlich den Riano bei Bioggio. Der einzige nennenswerte Nebenarm
der linken Seite ist der Abfluss des Lago d'Origlio, der den Vedeggio bei Taverne erreicht. Da zu Beginn
des 19. Jahrhunderts der Holzschlag im Einzugsgebiet des Vedeggio in unvernünftiger Weise betrieben wurde, ist nun das Wildwasser
plötzlichen und für das anliegende Land sehr verderblichen Hochwassern ausgesetzt. Ein schon 1859 ausgearbeitetes Projekt
für eine Bachverbauung zum Schutz der 346 ha Land am Unterlauf des Vedeggio kam infolge der auf mehr
als 100000 Fr. berechneten Kosten, die für die beteiligten Gemeinden unerschwinglich schienen, nicht zur Ausführung. Einige
nun durchgeführte Partialarbeiten konnten natürlich auf die Dauer nicht genügen. Ingenieur Veladini arbeitete dann 1902 ein
neues Kanalisationsprojekt des Unterlaufes aus, das gutgeheissen wurde und in kurzem zur Ausführung kommen
wird. Dieser Kanal macht bei der Ostarietta zwischen Gravesano und Manno zunächst eine 600 m lange Kurve, um dann auf eine
Länge von 5 km und mit einer mittlern Sohlenbreite von 18 m in gerader Linie zum See zu ziehen. Die aus mächtigen Glimmerschieferblöcken
aus dem Steinbruch von Taverne zu erstellenden seitlichen Dämme sollen 2,5-3 m hoch sein und das Gefälle
auf der gesamten Strecke einheitlich 0,4% betragen. An den auf Fr. 1700000 veranschlagten Baukosten beteiligt sich der Bund
mit 50%.
Telegraph. Postwagen
Tiefenkastel-Julier-St. Moritz. In dem vom Kanton erstellten Gebäude wohnt ein Strassenwärter, der eine von den Touristen
gut frequentierte Gastwirtschaft betreibt. 11 kathol. Ew. romanischer Zunge.
900 m. Gemeindeabteilung und kleines Dorf, am Ausgang des Val Peccia und auf dem vom Wildbach
dieses Thales angeschwemmten Schuttkegel, 40 km n. Locarno.
896 m. Gruppe von 4 Häusern, 2 km nw. La Roche und 14 km nö. der Station
Bulle der Linie Bulle-Romont. 20 kathol. Ew. Kirchgemeinde La Roche. Hier steht eine schon im 17. Jahrhundert
vorhandene Kapelle, die während der französischen Revolution den Trappisten von Fontenelles als Bethaus diente.
(Tête aux) (Kt. Waadt
und Wallis).
2853 m. Auf der Siegfriedkarte unbenannter Gipfel in dem vom Grand Muveran zur Tête à Pierre Grept
ziehenden Kamm. Aufstieg schwierig, von Les Plans de Frenières her in 7½ Stunden zu bewerkstelligen. Erste Besteigung durch
den Alpinisten Zschokke mit Ch. und Jul. Veillon im Juli 1886. Der seiner Gestalt wegen wohl auch Tête duChien genannte Gipfel ist von dem ebengenannten ersten Ersteiger nach seinen Führern, den in der Gegend sehr bekannten
Brüdern Veillon, getauft worden. Vergl. Dübi, H. Hochgebirgsführer durch dieBernerAlpen. Bd I. Bern
1907.
2078 m. Alpweide am rechten Ufer der Borgne d'Arolla und am W.-Hang der Dents
de Veisivi, die sich s. über der Vereinigung der beiden Wildbäche von Arolla und von Ferpècle zur Borgne erheben.
(Grandes Dentsde) (Kt. Wallis,
Bez. Hérens).
3425 m. Gruppe von Felszacken in der Kette der Grandes Dents zwischen den Thälchen
von Arolla und von Ferpècle, den beiden obersten Quellarmen des Eringerthales. Kotiert ist auf der Siegfriedkarte nur der
nördlichste Zahn des Kammes, der sich zwischen der Dent dePerroc (3655 m) und dem Col de Zarmine (3062 m)
erhebt und durch diesen letztern von der Petite Dent de Veisivi getrennt wird. Am Fuss seiner von Lawinenzügen durchfurchten
und mit Firnflecken besäten Hänge liegen die kleinen Eisfelder des Glacier de la Biegnette im N., des
Glacier de Zarmine im SW. und des Glacier de Fontanay im SO. Die nicht sehr schwierige Besteigung erfordert von Ferpècle und
von Arolla her über den Col de Zarmine und den NO.-Grat 4½-5½ Stunden.
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