der
Walliser geratener französischer Offizier wurde bis zur
Brust in die
Erde vergraben und dann zu Tod gesteinigt. Die am
nämlichen Abend mit Verstärkung anrückenden Franzosen rächten sich durch Einäscherung des Dorfes
Varen und eines benachbarten
Weilers, worauf Walter samt seinen Gefährten sich gegen die Höhen hin flüchten mussten. 14 Tage später
fand Walther, der sich zu ergeben weigerte, bei
Visp den Tod.
(Les) (Kt. Neuenburg,
Bez. und Gem. Le Locle).
1030 m. Gruppe von 4
Häusern an einem der Poststrasse Le
Locle-LaBrévine parallelen
und in
La Chaux du Milieu sich mit ihr vereinigendem Weg; 2 km sw.
Le Locle. 29 reform. Ew. Kirchgemeinde
Le Locle. Uhrenmacherei. Die Siedelung wird schon im 17. Jahrhundert genannt.
der höchste
Gipfel ragt gegen den
Pizzo Canciano hin mit 2739 m. Nach der schweizerischen
Seite fällt die
Cima mit einer 300 bis 400 m
hohen Steilwand gegen die
PuschlaverAlpe Vartegna (1853 m) ab, während die italienische
W.-Seite gegen
ValFontana hin eine
breitere und weniger scharf geneigte Abdachung darweist. Am SO.-Rand leitet der hohe
Passo di Vartegna
(2590 m) nach Italien hinüber.
Die Cima di Vartegna ist im SO. und an den untern Hängen ihrer
Seiten aus Glimmerschiefern,
im übrigen aus dem serpentinartigen Malencogestein und seinen Schiefern aufgebaut.
Die Schichten dieses mächtig entwickelten
grünen und äusserst zähen Gesteins fallen NW. bis N. und enthalten wie in der Gegend der Alp
Quadrata
am
Canciano viel guten Asbest.
Zerfällt
in drei Stäfel mit
Hütten: Varvallannaz d'Avaux in 1357 m, Varvallannaz du Milieu in 1437 m und Varvallannaz
d'Amont in 1570 m. Reich an seltenen Pflanzen, wie z. B. Aconitum paniculatum, Delphinium elatum, Carduus Bambergeri (C.defloratus × personata);
Hieracium lanceolatum, H. pseudojuranum, H. parcepilosum, Orobanche flava, Phaca frigida und interessante
Schafgarben (Alchimillen).
668 m. Aus den beiden Häusergruppen Vas d'En
Bas und Vas
d'Amont bestehendes Dörfchen in den
Weinbergen am tiefern Gehänge von
Lens, zwischen dem Dorf
Chelin und der Häusergruppe
Saint Clément und 600 m n. der Station
GrangesLens der Simplonbahn. 26
Häuser, 177 kathol. Ew. Bemerkenswert ist ein halb
zerfallenes altes Gebäude, das von den Tavelli in ihrer Eigenschaft als
Herren von
Granges erstellt und als angenehmer Sommersitz
inmitten des Rebgeländes und im Schatten schöner
Fruchtbäume benutzt worden ist. Es zeigt noch Reste von Freskomalereien,
die Jagdszenen und andre Darstellungen aus dem Landleben erkennen lassen und die SignaturHoc opus curavitA. R. Antonius Zillioz et filius anno DNI 1565 trägt.
Später ward dieses Herrenhaus zu einer Gastwirtschaft, als welche
es folgende groteske, halb französische und halb mundartliche Inschrift erhielt: Qui n'aura ni hargien, ni crédit, ni abitde l'aune, Qu'il hale boire à la fontanne ( entsprechend etwa dem Deutschen: «Allhier
zur
Sonnen, Wer kein Geld hat geh zum Bronnen»).
Die
Häuser werden zumeist während der Zeit der Arbeit in den
Rebbergen von
den Leuten aus
Lens bezogen.
oder
Fasanenkopf(Kt. St. Gallen,
Bez. Sargans).
2034 m. Begraster Gipfel am O.-Ende des
Grates, der sich von den
Seehörnern in der Gruppe der
Grauen Hörner ostwärts gegen das Taminathal erstreckt; nördl. über den Rasenhängen der
Vasanealp. Kann von
Valens aus in 3 Stunden bestiegen werden und bietet eine hübsche Aussicht.
1580-2500 m. Kleine Alpweide am Fuss der
Salle (3641
m) und des
Col du Vasevay (3263 m), der vom
Bagnes- ins Hérémencethal hinüberführt.
Eigentum der Bürgergemeinde
Bagnes
und von einer Korporation bewirtschaftet, die von Anfangs Juli bis Mitte September etwa 50 Stück Rindvieh auftreibt.
Die
ob der
Schlucht von
Bonatchesse liegende Alp zieht sich von der
Alpe duCrêt im N. bis zur Diure (oder
Reuse,
d. h. Wasserfurche) de Mazéria im S.
2500-1400 m. Rechtsseitiger Zufluss des
Vaplonabaches. Er bildet den Abfluss eines kleinen
Firnfeldes auf der SO.-Abdachung des Pizol, fliesst in einer schluchtartigen Rinne, dem Valgrausa, ostwärts,
nimmt von beiden
Seiten her eine Menge von kleinen Nebenadern auf, die teils von den
GrauenHörnern, teils von den
Zanayhörnern
kommen, und mündet nach 3 km langem
Lauf.
1236 m. Gemeindeabteilung und Gruppe von 6
Häusern, am
SO.-Hang des
PizMundaun und 11,5 km sw. der Station
Ilanz der Bündner Oberlandbahn (Chur-Ilanz).
Der N.-S. gerichtete und leicht westwärts ausbiegende Stollen stand 1851-1855 im Betrieb und beschäftigte
Ende 1851 unter der Leitung von François Maret aus Le Châble 27 Grubenarbeiter und 17 Steinklopfer.
Das geförderte Material
wurde zuerst in einem etwa 1 Stunde tiefer unten gegen das Dorf Bagnes hin errichteten Klopfwerk verkleinert
und gesäubert, um dann später nach Riddes in das gemeinsame Schmelzwerk für verschiedene Bergwerksbetriebe abgeführt zu
werden.
Des Auskeilens der Erzgänge wegen musste dann der Betrieb eingestellt werden.
2815 m. Kleine Felsinsel im Glacier de la Plainemorte der Wildstrubelgruppe, ½
Stunde von der Wildstrubelhütte entfernt.
Bietet eine sehr schöne Aussicht über den Gletscher und wird von den Hütten von
Vatseret am Weg von Montana und links der Liène in 2½ Stunden erreicht.
Erste bekannte Besteigung durch
Sir Martin Conway und Gefährten am Auf der Siegfriedkarte unbenannter Gipfel.
Vergl. Dübi, H. Hochgebirgsführerdurch dieBernerAlpen.
(Val) (Kt. Graubünden,
Bez. Münsterthal). 2240-1660 m. Zweitgrösstes, rechtsseitiges Nebenthal des Münsterthales, in das es zwischen
Valcava und Santa Maria mündet. Val Vau nimmt seinen Ursprung an der O.-Seite der niedrigen Wasserscheide
Dössradond (etwa 2240 m), wo an der W.-Flanke auch der Bach der Münsteralpen-ValMora entspringt. Die Richtung ist NO., die
Thallänge fast 7 km, das Gesamtgefälle über 15%. Begrenzt wird Val Vau: auf der O.-Seite vom Piz Mezdi
(2644 m), Piz Lad (2883 m) und Munt Praveder (2765 m), zur Linken d. h. im W. von der in der Thalrichtung auslaufenden östl.
Gratkette des Piz Turettas, deren letzte Schulter der Spi Vau ist.
Die wichtigern Nebenarme des Baches von Val Vau sind der prachtvoll abstürzende Abfluss des fischreichen,
in grossartigem Gebirgskessel liegenden Lai da Rims (2392 m) und der Wildbach von ValMott von der O.-Seite. Vorn hat sich der
Thalbach tief in seinen ziemlich stark geböschten und bis in die Gegend der Kirche von Valcava hinüberreichenden Schuttkegel
eingeschnitten. Dieser ist gut bewachsen, mit fruchtbaren Wiesen und Feldern bekleidet und im S. mit Wald
bestanden.
Der Bach von Val Vau liefert manchmal Schuttmassen bis zur Strasse hinunter. Nach oben ist das eigentliche Val Vau von einer
vor dem Lai da Rims und dem Munt Praveder herziehenden Felsterrasse begrenzt. Am Fuss dieser Schwelle liegt die dem Kloster
Münster gehörende Alp Clastra (1951 m). Von Santa Maria führt der Weg über die von Wald umrandete Wiesenterrasse
Vau (1732 m) in 1½ Stunden dahin. Von den idyllischen Waldwiesen der Alp Clastra aus erblickt der Wanderer die schäumenden
Wasserfälle unter der Felswand des Lai da Rims.
Ein steiler Pfad leitet in südöstl. Richtung in zwei Stunden hinauf zum Seebecken, das von einem hohen
Bergeskranz umrahmt ist. Von dieser Stelle aus sind der Piz Umbrail und die Stilfserjochstrasse in 2-3 Stunden zu erreichen.
Ferner gelangt man aus Val Vau nach Ueberschreitung der Wasserscheide von Dössradond in das Thal der Münsteralpen und von
da durch Val Mora nach San Giacomo di Fraele im obersten Veltlin. Der oberhalb der Alp Clastra gelegene
Thalteil besitzt eine mittlere Höhe von 2200 m, das eigentliche Val Vau eine solche von 1660 m. Val Vau liegt in Gneis, Verrucano
und alpinem Muschelkalk, auf welche Gesteinsserie in der Höhe der beiden Thalseiten und im obersten Thalteil
in normaler Lagerung Arlbergdolomit, obere Rauhwacke und Hauptdolomit folgen. Der Botaniker findet in Val Vau und seiner
Umgebung eine reiche Flora von ausgeprägtem ostalpinen Charakter.
(Le) (Kt. Waadt,
Bez. Cossonay).
585-402 m. Kleiner linksseitiger Zufluss
der Venoge; entspringt 1,2 km s. Sullens, fliesst
im allgemeinen in südwestl. Richtung und nähert sich dem Dorf Mex, um dann nach 6 km langem Lauf beim Moulin duChoc zu münden.
Führt nur wenig Wasser.
(Le) (Kt. Waadt,
Bez. Nyon).
817 m. Gem. und Dorf an der Juraflanke und an der Strasse Begnins-Bassins-Marchissy, 11 km n. Nyon
und 6 km nnw. der Station Begnins der Linie Gland-Begnins. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen Begnins-Saint Georges.
Gemeinde, mit Pensaz: 45 Häuser, 190 reform. Ew.; Dorf: 35 Häuser, 153 Ew. Kirchgemeinde Burtigny. Land-
und Waldwirtschaft. Mühlen. Das einst der Abtei Bonmont unterstehende Dorf war zur Zeit der Berner Hoheit sehr arm, erfreut
sich aber jetzt dank des rationellen landwirtschaftlichen Betriebes eines schönen Wohlstandes.
(Kt. Freiburg,
Bez. Glâne).
752 m. Gem. und schön gelegenes Pfarrdorf über dem Thal der Broye. Station der
Linie Freiburg-Lausanne. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Vauderens-Promasens. Gemeinde, mit Es Sécherons, Les Charbonnières,
La Croix, L'Oche und Les Réplanaz: 50 Häuser, 284 kathol. Ew.; Dorf: 26 Häuser, 137 Ew. Ackerbau und Viehzucht. Holzhandel.
Brüche auf Molassesandstein. Die Station Vauderens liegt am S.-Eingang des 921,5 m langen, durch den
Molassefels geführten Eisenbahntunnels, dessen N.-Portal mit 768 m Meereshöhe den Kulminationspunkt der Linie Bern-Lausanne
bildet. Bei La Gottaz kann man den Kontakt der grünlichen Meeresmolasse mit der grauen Süsswassermolasse beobachten. Töpferton.
Funde aus der Römerzeit. Der Ort wird schon vom Urbar des KlostersHauterive im 12. Jahrhundert als «Waldenens» (d. h.
bei den Nachkommen eines Waldano oder Waldhari) genannt;
475 m. Landhaus mit Bauernhof und Weinberg, am Rand der die Deltaebene der Areuse beherrschenden
Terrasse 500 m s. Colombier. 9 reform. Ew. Kirchgemeinde Colombier.
Das stattliche Herrschaftshaus stammt aus den
ersten Jahren des 19. Jahrhunderts;
desgleichen der mit grossen Kosten hinter dem Bauernhof angelegte künstliche Hügel
(493 m), der eine weite Fernsicht auf Neuenburgersee und Alpen gewährt.
deutsch Füglisthal (Kt. Bern,
Amtsbez. Courtelary).
711 m. Gem. und Pfarrdorf in fruchtbarem und sonnigem Längsthal zwischen
der Montagne dePlagne im N. und dem Vorberg im S., das sich in Frinvilier nach SW. zum Schluchtenlauf der
Schüss (Taubenloch) öffnet; 4,3 km ö. der Station La Reuchenette der Linie Biel-Sonceboz und 7,6 km nnö. Biel. Postablage,
Telegraph, Telephon; Postwagen Biel-Romont (Rotmund). Gemeinde, mit Frinvilier (Friedliswart) 36 Häuser, 285 Ew. (wovon 12 Katholiken)
französischer Zunge; Dorf: 25 Häuser, 251 Ew. Landwirtschaft.
Holzhandel. Uhrenmacherei. Die Deutung des Ortsnamens ist ziemlich interessant: nach Zimmerli ist die älteste Namensform
Wölflingen, aus der dann durch Romanisierung «Vauffelin» hervorging,
während Füglisthal lediglich als deutsche Uebersetzung («Vögelisthal») der
später von Klerikern aufgebrachten Bezeichnung Vallis volucrum, erscheint. Urkundliche Formen: 1228:
Walfelim; 1448: Waffelin. 1311: Vallis volucrum und Fuglisdal;
1349: Fuglistal. Vorgermanisches Kistengrab.
Die Reformation
ward hier von Henri Pourcelet, einem Gefährten Farels,
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eingeführt, worauf man Vauffelin einige Jahre später der Pfarrei Orvin (Ilfingen) und im Jahr 1798 der Pfarrei Péry (Büderich)
angliederte. 1840 wurde aus den Gemeinden Plagne, Romont (1839 vom Bezirk Büren und der Pfarrei Pieterlen abgetrennt) und Vauffelin
die jetzige Kirchgemeinde Vauffelin errichtet. Das Thal von Vauffelin bildet eine zwischen das Gewölbe
von Plagne und die Kette von Magglingen eingebettete Mulde mit Neokom, Molasse und reichlichem Moränenschutt.
Gefälle 21%. Den Thalhintergrund bildet der freundliche Boden von PlaunGrond,
wo sich die Quellen des Thalbaches sammeln. In der Thalmitte liegen die Hütten von Margum (2313 m), links über dem Vordergrund
die Hütten der Alp Vaüglia Sura (2256 m).
Das Thal ist in Gneis
und Casannaschiefer (Phyllite) eingeschnitten. Im Vordergrund bis gegen die Thalmitte bricht noch grüner Granit vom Charakter
des Juliergranites aus den kristallinen Schieferbildungen.
(OvaDa) (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
2730-1920 m. Wildbach des mit dem ValCasanna sich vereinigenden Thälchens von Vaüglia. Die
Ova da Vaüglia sammelt ihre Quellen in zwei kleinen Thalkesseln unter dem Piz Sutèr (2903 m), PizCorn
(2957 m) und Piz Vaüglia (2974 m) hat NNO.-Richtung, eine Länge von 3,7 km und ein Gefälle von 21%. Oben fliesst sie durch
Alpweiden, im Vordergrund (von etwa 2160 m an) zum Teil durch Wald. An der Mündung liegt die AlpwiesePlaunVals (1920 m).
Etwas vor der Thalmitte stürzt sich der Bach durch eine kurze Felsschlucht.
(Piz) (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
2974 m. Gipfel im Casannagebirge der Ofengruppe, zwischen dem PizCorn (2957 m) im W. und dem Piz Casanella
(2931 m) im O. Mit Ausnahme des kurzen Steilabfalles auf der NW.- und N.-Seite zeigt der Berg ziemlich
sanfte Böschungen.
Nach N. sendet er einen langen, meist grünen und wenig angerissenen Rücken zwischen die Alpenthälchen
Vaüglia und Casanella hinab. Im W.
liegt das Camogaskerthal (Val Chamuera) und im S. dessen an botanischen Raritäten reiches
Seitenthal Val Lavirum.
Nach neuern Untersuchungen von Zoeppritz
(Geolog. Untersuchungen, imOberengadinzwischenAlbulapassundLivigno im Jahresbericht der Nat. Ges. zuFreiburgi. B. 16, 1906) trägt
der Berg eine Kappe von grünem Granit, der im W. und N. auf Granatglimmerschiefer und Granatgneis ruht.
Die Theobaldsche geologische Karte erscheint dadurch umfassend berichtigt.
beschäftigt die industrielle Tätigkeit: Feilenfabrik, Uhrsteinschleiferei, Gerberei, Schuhwarenfabrikation, Mühlen und
Sägen ob und unter dem Dorf. Das Thal soll von entflohenen Hörigen des tyrannischen Wido, Herrn von Cicon in Burgund,
gegen Ende des 11. Jahrhunderts besiedelt worden sein. Da die Ansiedler sich unter den Schutz des KlostersRomainmôtier stellten,
entstand Streit zwischen diesem und Wido, der nun des KlostersGüter in Burgund brandschatzte und sich
aneignete.
Nach endlosen Unterhandlungen kam man 1097 überein, dass Wido die Flüchtlinge nicht mehr zurückfordern, dafür aber seine
Klosterbeute behalten dürfe. Im Jahr 1436 erhielt das Dorf Vaulion vom Propst Jean de Juys die Erlaubnis
zum Bau einer dem Pfarrer von Romainmôtier zu unterstellenden Kapelle. Die verhältnismässig gute Besiedelung des abgelegenen
Thälchens lässt sich aus den ausnahmsweisen Freiheiten und Vorrechten erklären, die den burgundischen Flüchtlingen vom
Kloster gewährt worden sind.
Landwirtschaft und Industrie haben hier zu einem allgemeinen Wohlstand geführt. Das Thälchen von Vaulion bildet
eine eiförmige Mulde, die im N. und W. von der halbkreisförmigen Falte der Dent de Vaulion und im SO. vom Gewölbe des ChaletDernier begrenzt wird. Sie enthält alle Schichten der drei Neokomstufen mit zahlreichen Versteinerungen. An ihren Flanken
liegen mächtige Moränenablagerungen, die zum grössten Teil dem einstigen Rhonegletscher angehören.
Man hat hier zahlreiche erratische Blöcke ausgebeutet.
(Dent de) (Kt. Waadt,
Bez. La Vallée und Orbe).
1487 m. Hervorragender Gipfel im Waadtländer Jura; zwischen dem Orbethal, dem
Jouxthal, dem Pass von Pétrafelix und Romainmôtier. Orientierungstafel. Mit Ausnahme der NO.-Seite, die in einer an die 250 m
hohen Felswand abbricht, ist der Berg von überall her auf guten und in neuester Zeit teilweise noch
verbesserten Wegen leicht zugänglich, so von Le Pont in 1½, von Vallorbe in 2½ und von Romainmôtier her in 3½ Stunden. Der
hervorragende Aussichtsberg wird sehr häufig besucht. Die Aussicht erstreckt sich auf die Alpen, die
Waadtländer Landschaft, die dunkeln Waldungen des Mont Risoux und anderer Jurakämme und auf 10 grosse und kleine Seen in
Frankreich und der Schweiz, vom Leman bis zum winzigen Lac Ter im Jouxthal.
Strohflechterei. Sägen. Sandsteinbrüche und Torfgruben. Die aquitanische Molasse von Vaulruz deutet auf eine einstige Brackwasserlagune
hin, die etwa die Stelle der jetzigen Siongeniederung einnahm, und hat beim Bau der Linie Bulle-Romont ein sehr schön erhaltenes
Skelett des Meersäugetieres Halitherium Schinzii geliefert. Das Gebiet von Vaulruz wird zum erstenmal 1115 genannt,
in welchem Jahr Ritter Nanthelme de Grangettes und Konsorten das «Vallis Rodulphi» mit der Herrschaft Les Molettes der Abtei
Humilimont vergabten.
Eine Kirche wird seit 1227 erwähnt. Zu Ende des 13. Jahrhunderts gehörte der grösste Teil des Gebietes von Vaulruz dem
Mermet von Blonay, welchem die Herrschaft infolge seiner Heirat mit Mermette de Billens zugefallen war.
Ludwig II. von Savoyen, Herr der Waadt,
erwarb die Herrschaft im Jahr 1302 und erbaute auf dem «Molard», dem Hügel zwischen der Sionge
und dem Bach von Pissesang, eine feste Burg als vorgeschobenen Posten seiner Ländereien gegen das Gebiet
des Bischofes von Lausanne, mit dem er in Fehde lag.
Burg und Flecken kamen dann 1359 an den Grafen Amadeus VI. von Savoyen und 1387 als Lehen an die BrüderChampion aus SaintMichel
in der Maurienne, die die zerfallene Burg wieder aufrichteten. 1538 verkaufte der Inhaber die Herrschaft
Vaulruz zusammen mit andern Besitzungen an die Stadt Freiburg, die sie zu einer Vogtei machte. Das eine malerische Landschaft
beherrschende Schloss, dessen Bergfried und Umfassungsmauer abgetragen worden sind, gehört jetzt der Gemeinde Vaulruz. Urkundliche
Namensformen: 1115 Valle Rodulphi; 1303 Vaulruz = Rudolfsthal (vergl. Val de Ruz). Die deutsche Uebersetzung
«Thalbach» ist zu einer Zeit entstanden, da die ursprüngliche Namensform schon stark abgeschliffen und dem Volk
daher nicht mehr verständlich war.
(Kt. Neuenburg,
Bez. Boudry,
Gem. Vaumarcus-Vernéaz). 529 m. Gemeindeabteilung und Dorf an der W.-Grenze des Kantons, nahe dem
linken Ufer des Neuenburgersees und an der Strasse Neuenburg-Yverdon. Station der Linie Neuenburg-Lausanne.
Postablage, Telephon. 20 Häuser, 106 reform. Ew. Acker-, Wein- und Obstbau, Gartenbau. Kirschwasserfabrikation. Zuerst nach
Concise und seit 1820 nach Saint Aubin eingepfarrt. Das das Dorf beherrschende Schloss Vaumarcus hat eine nicht geringe geschichtliche
Rolle gespielt. Urkundliche Namensformen: 1194 vallis Margult;
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1228 Valmarcuel; 1256 Val Marcul; 1310 Vaulxmarcus, d. h. Thal des Margolt oder Marcolt. Die ersten Herren von Vaumarcus werden
im 13. Jahrhundert genannt, zu welcher Zeit sie als Inhaber des Blutbannes mit den Herren von Estavayer und von Grandson im
gleichen Rang standen. Ausser ihrer kleinen Herrschaft besassen sie im Waadtland noch mehrere Lehen. 1282 verkauften
sie dem Grafen von Burgund ihre Rechte auf die Herrschaft Jougne und 1283 dem Grafen von Neuenburg
das Gebiet von Pontareuse.
Gänzlich verschuldet, mussten sie diesem letztern 1307 auch ihre Herrschaft Vaumarcus verkaufen. Gräfin Isabella von Neuenburg
verlieh
Vaumarcus 1375 dem Girard von Neuenburg,
in dessen Familie der Besitz bis 1577 verblieb. In diesem Jahr kam die Herrschaft
durch Heirat an die Herren von Bonstetten und dann 1675 an die Herren von Büren, die ihre letzten Rechte 1831 dem Staat Neuenburg
abtraten. 1889 wurde
das Schloss Vaumarcus von L. Pernod angekauft und vollständig restauriert. Johann II. von Neuenburg-Vaumarcus
nahm 1476 für seinen Freund Karl den Kühnen Partei und hatte kurz vor der Schlacht von Grandson in seinem Schloss eine burgundische
Besatzung aufgenommen. Nach ihrem glänzenden Sieg nahmen nun die Eidgenossen das Schloss und verbrannten es. Johann II. verliess
das Land, und erst 1492 gelangten seine Söhne wieder in den Besitz der Herrschaft. Fund eines Grabhügels
aus der Hallstatt-Periode.
(Kt. Neuenburg,
Bez. Boudry).
495 m. Im Jahr 1888 aus der Vereinigung der beiden damaligen Gemeinden Vaumarcus und Vernéaz
gebildete politische Gemeinde. Zusammen 27 Häuser, 147 reform. Ew. Kirchgemeinde Saint Aubin. Landwirtschaft. Das Gemeindegebiet
zieht sich zwischen der Schlucht von La Vaux und der Waadtländer Grenze vom Neuenburgersee bis zum Fuss
des Mont Aubert hinauf.
Schönes
Landgut in einem kleinen Thälchen, wo sich eine von Dubois de Montperreux erwähnte Mühle, sowie verschiedene Grabhügel
aus der ersten Eisenzeit befanden.
Deren Fundgegenstände befinden sich jetzt im Museum von Neuenburg.
2 Häuser, 7 reform.
Ew. Kirchgemeinde Bevaix.
Polizeiposten. Villen. Es bestanden hier schon 1534 mehrere Mühlen. 1454: Vaulx Seyon = Thal
des Seyon.
Das Isoklinalthälchen des Seyon zieht sich hier dem S.-Hang der Chaumont entlang, liegt in den Hauterivemergeln und
ist stellenweise bis ins untere Valangien eingeschnitten.
Man plant die Auffüllung des Thälchens und
dessen Trockenlegung entweder durch Ablenkung des Seyon durch einen neu anzulegenden und gegen Serrières ausmündenden Tunnel
oder durch Ueberwölbung des Flüsschens bis zum heutigen Felstunnel.
Damit hofft man
eine grosse Fläche ebenen und mit
der Bahnlinie nach La Chaux de Fonds im selben Niveau liegenden Terrains für Bau- und industrielle Zwecke
zu gewinnen.
Uhrenmacherei. Der längs dem Fuss des Plateau von Vautenaivre
dem schweizerischen Ufer des Doubs folgende Weg erschliesst eine Reihe von grossartig-wilden Landschaftsbildern.
Interessant
ist namentlich auch ein Felsen, der von der einen Seite einen majestätischen Frauenkopf, auf der andern
dagegen einen Affenkopf darstellt.
Der hiesige Abschnitt der Côtes du Doubs zeigt grosse Gebüsche von Haselsträuchern, die den
Bauern im Emmenthal das Holz zur Anfertigung der zum Verpacken der grossen Käse gebräuchlichen Reifen liefern.
(Biedde) (Kt. Bern,
Amtsbez. Freibergen).
1000-499 m. 4,5 km langer Bach. Entsteht nö. Saignelégier, durchfliesst die Weier
im Torfmoor des MoulinPraissalet, geht n. an Les Pommerats vorbei, biegt nach NW. um und durchfliesst dann eine tief eingerissene
Schlucht, in der er eine Reihe von malerischen kleinen Fällen bildet, um nw. Vautenaivre von rechts
in den Doubs zu münden. Er bildet den bedeutendsten Doubszufluss im Kanton Bern.
(La) (Kt. Waadt,
Bez. und Gem. Aubonne).
425 m. Gruppe von 2 Häusern im Thälchen der Aubonne, rechts vom Flüsschen und am Weg Aubonne-Étoy;
1,3 km sö. Aubonne und 1,3 km nö. der Station Allaman der Linie Lausanne-Genf. 27 reform. Ew. Kirchgemeinde
Aubonne. Landwirtschaft. Eidg. Pulvermühle, zu deren Bau ein mächtiger erratischer Block verwendet worden ist.
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der Wald umfasst etwa 50-60 ha Fläche.
Am Ausgang des grossen Trichters öffnet sich die von hohen Felswänden eingefasste malerische Schlucht der
sog. Pouëtta Raisse, durch welche neben dem Bach ein Fussweg ins Val de Travers nach Môtiers oder Fleurier hinausführt.
Die
Combe von La Vaux ist in das Gewölbe der Kette des Creux du Van eingesenkt und reicht mit ihrem Boden bis zur Echinodermenbreccie
des Dogger hinunter, während die Gehänge im Argovien liegen und die obersten Steilabbrüche dem obern
Jurakalk angehören.
2550 m. Kleiner Alpensee von etwa 1 km Umfang, in einem noch andere Seebecken von
ganz untergeordneter Bedeutung tragenden Kar zwischen dem Mont Rogneux, dem Mont Gelé (oder Becca de la Grande Journée) und
dem südl. der Crête de Mounaing vorspringenden Grat.
Entsendet den WildbachFare durch eine kleine Klus zum steil geböschten
Val d'Isérables.
(Ruisseaude) (Kt. Bern
und Neuenburg).
900-432 m. 6,5 km langer linksseitiger Zufluss zum Bielersee. Entsteht
in den Bergwiesen nw. Lignières (M. Neuenburg),
umfliesst dieses Dorf in einem nach NO. konvexen Bogen und erhält die Wasser eines Teiles
der von der Kantonsgrenze Bern-Neuenburg durchschnittenen Sümpfe von La Praye, um dann sö. Lignières in tief eingeschnittenem
Bett die Forêt du Chanet zu durchziehen. Von nun an bildet er die Kantonsgrenze. Er umfliesst in tiefer
Klus den Schlossberg, geht durch das Rebgelände ob Neuenstadt und mündet 500 m wsw. Neuenstadt. Der nach starken Regengüssen
und zur Zeit der Schneeschmelze ziemlich wasserreiche Bach liegt im Sommer meist fast ganz trocken, da er auf
seinem Verlauf das Wasser durch unterirdische Klüfte und Spalten im Portland- und Valangienkalk verliert. Der Bach wird auch
Le Pislouvis genannt.
(Ruisseaudela) oder la Raisse (Kt. Waadt
und Neuenburg).
1230-738 m. Kleiner rechtsseitiger Zufluss der Areuse. Entsteht an der NW.-Flanke
der Jurakette Chasseron-Creux du Van aus zwei Quellbächen, die dem tief eingesenkten Trichter von La Vaux
entspringen, bricht dann durch die malerische kleine Klus von Pouëtta Baisse und erreicht das Val de Travers, um nun den östl.
Abschnitt des Dorfes Môtiers zu durchfliessen und sich nach 6 km langem Lauf, wovon 1,8 km auf Waadtländer und 4,2
km auf Neuenburger Boden entfallen, mit der Areuse zu vereinigen. Schwache Wasserführung.
(Ruisseaudes) (Kt. Waadt,
Bez. Moudon).
825-490 m. 6,5 km langer rechtsseitiger Zufluss der Broye. Entspringt auf Freiburger Boden
2,5 km s. vom Dorf Brenles, geht östl. daran vorbei und fliesst nun in tiefem Tobel zwischen Sarzens und
Lovatens durch, um nachher nach NW. abzubiegen, Curtilles westl. liegen zu lassen und unterhalb dieses Dorfes sowie gegenüber
Lucens zu münden. Der wasserarme Bach heisst im Oberlauf Ruisseau de Brenles, erhält von links den Ruisseau des Avis und
treibt zwei Mühlen.
(Ruisseaudes) (Kt. Waadt,
Bez. Yverdon).
558-455 m. 5,5 km langer linksseitiger Zufluss der Mentue. Entspringt 800 m
ö. Pomy, fliesst in nordöstl. Richtung durch ein kleines Thälchen zwischen den Höhen ö. Yverdon und w. Cronay, lässt Cuarny
im NW. liegen und mündet unterhalb
La Mauguettaz, wo er von links her den kleinen Ruisseau de Fey erhält.
1492 m. Zackiger Felskamm aus dolomitischen Kalken der Trias, auf der Landesgrenze
zwischen Val Colla (Schweiz) und Val Solda (Italien), 9 km nö. Lugano, zwischen dem Monte Boglia und dem
Monte die San Lucio. Am W.- und NW.-Hang breitet sich eine üppige Vegetation mit ziemlich interessanter Flora aus. Im Sommer
sind die Lichtungen inmitten des Alpenrosengebüsches mit einem wahren Teppich von Erdscheiben (Cyclaminus) und Maiglöckchen
(Convallaria maialis) überdeckt.
Der Name des Bergstockes (Denti della Vecchia = «Zähne der Alten» oder
auch Canne d'Organo = Orgelpfeifen) rührt von dem ausserordentlich wilden Aussehen her, den die zerrissenen Felszacken und
-zähne gewähren.
(Kt. und Amtsbez. Bern).
576 m. Gem. und Pfarrdorf am rechten Ufer der Worblen, an der Strasse Boll-Worb und 8 km
sö. Bern.
Gemeinde, mit Dentenberg, Lindenthal, Littiwil, Aetzrüti, Bächi, Dieboldshusen, Lauterbach, Radelfingen, Sinneringen, Boll
und Utzigen: 371 Häuser, 2860 reform. Ew.; Dorf: 24 Häuser, 129 Ew. Telephon. Ackerbau und Viehzucht. Die 1514 erstellte Pfarrkirche
ist 1908 restauriert worden. Die vier KirchspieleBolligen, Stettlen, Vechigen und Muri bildeten die erste
und älteste Landschaft der Stadt Bern und standen als solche bis 1798 direkt unter dem Stadtgericht. Die Kollatur der Pfarrei
Vechigen übte der Bürgerspital von Bern aus. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts bestanden in Vechigen zwei blühende Tuchfabriken.
Armenanstalt SchlossUtzigen. Pfarrer Fr. Trechsel (1805-1885) machte sich als Historiker bekannt.
Gräber
aus der Eisenzeit und Römersiedelung in Sinneringen, Schalenstein in Utzigen, vorgermanische Siedelung in Radelfingen.
Urkundliche
Namensform: 1275 Vechingen.
Vergl. Grunder, E. Geschichte der Gemeinde Vechigen. 1904.