Uebergänge:
Barrjoch, Abbergpass,
Brunneggjoch und
Biesjoch ins Nikolai- oder Zermatterthal,
Col des Diablons (oder
Col de Tracuit)
und
Frilijoch nach
Zinal im
Eifischthal. Unter dem Gletscherende lag in alter Zeit die reiche
«Blümlisalpe», die schönste Alpweide
des
Thales, an die sich eine der zahlreichen
Sagen von verwunschenen
Alpen knüpfen. Der Fuss des prächtigen
Gletschers kann von der Sommerfrische
Gruben (oder
Meiden; 5 Stunden hinter der Station
Turtman der Simplonbahn) her in 1½
Stunden erreicht werden. Vergl. Wolf,
F. O. DieThälervon,Turtmanund Eifisch. (Europ. Wanderbilder. 108-110). Zürich
1886.
französisch
Vallée de Tourtemagne (Kt. Wallis,
Bez. Leuk).
2181-630 m. Linksseitiges Nebenthal zum
Rhonethal, zu dem es hinter dem Dorf
Turtman über eine hohe Stufe ausmündet. Es beginnt am Fuss des grossen und schönen
Turtmangletschers, der sich zu beiden
Seiten des N.-Ausläufers des
Weisshorns zu Thal senkt, und verläuft nordwärts auf eine
Länge von 16 km. Die das Thal beidseitig begleitenden, S.-N. ziehenden Ketten zweigen vom mächtigen
Weisshorn (4512 m) aus und bilden ostwärts die
Scheide gegen das Nikolai- oder Zermatterthal, westwärts gegen das
Eifischthal.
Die W.-Kette zieht sich über die
Crête de Millon (3698 m), die
Diablons (3612 m), das Frilihorn (3101 m) und den
Roc de Budri bis zur
Bella Tola (3028 m), deren N.-Ausläufer dann mit dem
Emshorn (2625 m) das Turtmanthal vom kleinen
Meretschigraben südl.
Agaren trennt. Die gletscherreiche O.-Kette zieht sich vom
Weisshorn über das
Brunnegghorn (3846 m)
bis zum
Dreizehnenhorn (3056 m), dessen Fortsetzung über das
Ergischhorn (2495 m) die Grenze gegen das
Ginanzthal bildet.
Wie
viele andre Alpenthäler zeigt auch das Turtmanthal im Längsprofil zwei deutlich voneinander geschiedene Abschnitte: einen
breiten und nahezu flachen obern Thalboden und eine tief eingeschnittene und enge Mündungsschlucht. Der Thalboden trägt
in einer
Höhe von über 1800 m die
Maiensässe, Alpweiden und
Hütten von
Gruben,
Meiden, Im Zehnten, Blumatt,
Pipi etc. Von
Unter Tschafel und Niggelingen an abwärts schneidet sich der
Turtmanbach immer tiefer ein, bis er zuletzt in
enger
Schlucht den Höhenunterschied von mehr als 1100 m bis zur
Sohle des
Rhonethales überwindet.
Dabei hat er freilich die unterste Stufe noch nicht bis zum Niveau seiner Erosionsbasis durchzuschneiden
vermocht, so dass er sich heute mit 26 m hohem
Wasserfall über eine Felswand zur
Rhone hinunter stürzt.
Oben liegen im Thalboden
und an den Thalflanken fluvioglaziale Schotter und Moränenmaterial des das Thal einst überdeckenden Gletschers, dessen
Zunge heute bis in eine
Höhe von 2181 m zurückgeschmolzen ist. Der Eingang des Turtmanthales liegt in
Trias und Karbon, der ganze übrige Verlauf dagegen in den kristallinen Schiefern der Zone des Grossen
St. Bernhard. Westl.
vom Dorf
Turtman und wenig über der
Sohle des
Rhonethales bricht man seit einigen Jahren einen kristallinen
und grobkörnigen weissen Marmor mit leicht violetter Färbung. Es ist dies eine in die Schiefer eingelagerte Schicht Triaskalk,
den in einem höhern Niveau auch Quarzite begleiten. Zu oberst
im Thal finden sich am Weg über den
Pas de la
Forcletta die
sog. Kaltbergminen (in mehr als 2400 mHöhe) auf Kobalt- und Nickelerz, die seit 1899 verlassen sind.
Das Turtmanthal wird nicht ständig bewohnt. Dagegen umschliesst es eine grosse Anzahl von
Maiensässen
(Meiden,
Gruben etc.)
und nicht weniger als 26 Alpweiden, die von Korporationen aus
Turtman,
Ems und
Ergisch bewirtschaftet werden. Viele braune
Holzhäuser
und Alphütten. Die einander benachbarten
Maiensässe von
Gruben und
Meiden
(Kapelle und zwei Gasthöfe)
haben sich zu einer beliebten Sommerfrische und zum gut besuchten Exkursionszentrum entwickelt. Den Untern Thalabschnitt
deckt der grosse und dichte Taubenwald (mit
Kapelle aus dem Jahr 1708 an dem von
Turtman
aus ins Thal hineinführenden Weg).
In treuer Befolgung eines Gelübdes teilen die Hirten auf
Blumattalp einmal im Jahr jedem Armen, der sich
einfindet, ein Stück
Käse, sowie
Zieger und Milch genug aus. Vergl. Wolf.
F. O. DieThälervonTurtmanund Eifisch (Europ.Wanderbilder. 108-110). Zürich
1885.
Die beiden kleinen
Dörfer liegen mitten in einem
Wald von Obstbäumen und bieten eine prachtvolle Aussicht auf
das
Thurthal, die
Churfirsten und den
Säntis.
Tuttwil ist der Geburtsort des
Thurgauer Geschichtschreibers Pupikofer, an dessen
Geburtshaus 1900 eine Gedenktafel angebracht wurde.
Ob Tuttwil stand einst die BurgLandsberg.
Der
Ort hatte
früher sein eigenes Gericht, das dann nach der Eroberung des
Thurgaues durch die
Eidgenossen aufgehoben ward.
Hier wurde an
der alten Strasse von
Winterthur nach St. Gallen
bis 1848 ein Weggeld erhoben.
Bei der alten
Kapelle von Ober Tuttwil hat man in den Jahren 1780 und 1800 Gräber
und andre Reste aus der Römerzeit aufgedeckt.
2244 m. Karrengebiet s. vom
Pragelpass, zwischen der
Silbern im NO. und der
Bödmernalp
im W. Das ganze weite Gebiet nährt kaum vierzig Stück Grossvieh während zwei Monaten im Jahr.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Signau).
1191-772 m. Rechtsseitige Verzweigung des Trubgrabens; beginnt am
Hengst
(im Napfbergland) und senkt sich auf eine Länge von 6 km gegen SO., um unterhalb
Trub zum Trubgraben auszumünden.
Das nur
schmale Thal ist bis zu oberst mit Bauernhöfen übersät.
Amtsbez. Nidau).
437 m. Gem. und Pfarrdorf, am linken oder NW.-Ufer des Bielersees und am Fuss des Tessenberges (Montagne de Diesse);
6,3 km nö. Neuenstadt und 8,2 km sw. Biel. Station der Linie Biel-Neuenburg. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach
Lamboing-Prêles. Gemeinde, mit Gaicht, Kleintwann (teilweise), Magglingerberg, Moos, St. Petersinsel und
Wingreis: 162 Häuser, 854 reform. Ew. (wovon 46 französischer Zunge); Dorf: 79 Häuser, 351 Ew. Im Mittelalter gehörte die
Ortschaft noch dem französischen Sprachgebiet an. Das Dorf zieht sich als Strassendorf auf eine Länge von 800 m hin und
besteht aus den beiden Abschnitten Twann (oder Grosstwann) mit der Pfarrkirche (romanischer Glockenturm)
im NO. und Kleintwann im SW., zwischen welchen beiden sich die Eisenbahnstation Twann befindet.
Terrassierter schöner Weinberg. Weinhandel. Fischerei. Etwas Uhrenmacherei. Ackerbau und Viehzucht. Holzhandel. Nahe dem
Dorf bildet der Twannbach einen schönen Wasserfall, der aber bei Trockenzeit versiegt. Twann wird von 1235 an als «Tuanna»
erwähnt und weist einige massive und charakteristische alte Bauten auf. MancheBerner Patriziergeschlechter
besassen schon frühzeitig Reben in Twann. Am Berg über dem Dorf findet man viele und schöne erratische Blöcke, so z. B.
den Hohlestein 900 m ö. vom WeilerGaicht. 1 km onö. Twann erhebt sich die Twannfluh mit einer alten
Burgruine, von deren Geschichte wenig bekannt ist, die aber einen weiten Ausblick auf die Jurarandseen, das Mittelland und
die Alpen gewährt. Pfahlbau aus der Steinzeit. Bronzebeile. Heidenmauer. In Twann wirkte 1868-1878 als Pfarrer Albert Bitzius,
Sohn des berühmten Erzählers Jeremias Gotthelf und späterer bernischer Regierungsrat und Erziehungsdirektor († 1882).
438 m. So nennt man den noch auf Boden der Gemeinde Ligerz hinübergreifenden
SW.-Abschnitt des langen Strassendorfes Twann. Im SW. reicht Kleintwann bis zum Twannbach, der die Grenze zwischen den Amtsbezirken
Nidau und Neuenstadt bildet.
französisch Ruisseau deDouanne (Kt. Bern,
Amtsbez. Neuenstadt und Nidau).
820-432 m.
Linksseitiger Zufluss des Bielersees.
Entspringt auf Boden der Gemeinde Lamlingen (Lamboing) auf dem Tessenberg (Montagne de Diesse) und am Fuss des Spitzberges (Mont Sujet),
fliesst zunächst direkt südwärts und erhält mehrere kleine Nebenadern wie z. B. von rechts die Arzillière,
die einen Teil der Moore von La Praye (südl. Tess und Nods) entwässert. Dann wendet sich der Twannbach nach SSO. und tritt
in eine durch einen Pfad zugänglich gemachte schöne und sehr malerische Klus, um an deren unterm Ende zur Zeit der Schneeschmelze
oder nach starken Regengüssen einen hübschen Wasserfall zu bilden, ein Wasserwerk zu treiben und im
Weiler Kleintwann zu münden.
Der Twannbach hat eine Lauflänge von 7 oder nur 3,2 km, je nachdem man die Arzillière oder dann den Bach von Lamlingen als
seinen Quelllauf betrachtet. Die Strasse von Twann nach Lamboing (Lamlingen) führt teilweise hoch oben
der Schlucht des Baches entlang, der im Sommer oft trocken liegt. Beispiel für die Ablenkung eines alten Wasserlaufes, der
durch das Thälchen von Le Jorat und die Combe d'Orvin einst nordwärts abfloss. Die rückwärts einschneidende Schlucht des
Twannbaches hat sowohl die Arzillière als den Bach von Lamlingen angezapft und zu sich nach dem Bielersee
abgelenkt, wodurch jene alte Wasserrinne ihres Quellgebietes beraubt wurde.
Die zunehmende Vertiefung der Schlucht hat in Verbindung mit der Auswaschung von unterirdischen Kanälen die meisten der ehemaligen
oberflächlichen Nebenadern des Twannbaches nach dem Erdinnern hin zum Verschwinden gebracht. Dies geht soweit,
dass der Bach bei Niedrigwasser in seiner Schlucht selbst zu versiegen pflegt. Der Hauptteil des so unterirdisch gewordenen
Wassers tritt in der schönen Quelle der Brunnmühle bei Twann wieder zu Tage. Temporäre Ueberflussquellen bilden sich bei
Hochwasser in verschiedenen Höhenlagen nahe dem Wasserfall, der sich über den hier fast senkrecht stehenden
Portlandkalk hinunterstürzt.
Gaicht hinaufführenden Strasse oder auf dem Weg durch die Twannbachschlucht erreicht werden und bietet eine prachtvolle
Aussicht auf den Bieler- und Murtensee, das Mittelland und die Alpen.
Sommerfrische. Telephon.
Sennberge und schöne Tannenwaldungen.
Direkter Weg nach Magglingen über die den Bergrücken deckenden Magglinger Matten.
Die etwa 2 m breite Strasse windet sich hier auf eine Strecke von
rund 1 km Länge hoch über der Schlucht, in der die Binna braust, längs den Felswänden hin.
2303 m. Gegen W. hin begraster, gegen O. dagegen mit
sehr steilen Wänden zum Hintergrund des Kirelthales abfallender Gipfel zwischen den beiden obersten Verzweigungen des Diemtigthales.
(Kt. Glarus).
1782 m. Gipfel im westl. Teil der auf der N.-Seite des Klönthals liegenden Deyenstockkette, 8 km w. Glarus.
Er besteht
aus steil nach N. einsinkenden Kreideschichten.
Sein N.-Abhang bildet eine steile Rasenhalde, die zum Weidegebiet der Alp
Unter Längenegg gehört;
der ins Klönthal abfallende S.-Abhang ist mit ausgedehntem Tannenwald, dem Ruoggiswald,
bedeckt.
Der Gipfel kann von der Alp Längenegg aus leicht bestiegen werden, wird jedoch selten besucht.
(Pic oder Signal) (Kt. Wallis,
Bez. Visp).
4122 m (auf der italienischen Karte 4245 m).
Felszahn im SW.-Grat des Matterhorns und
höchster vom englischen Physiker und Gletscherforscher John Tyndall 1862 erreichter Punkt.
Nachdem Tyndall
schon 1860 einen ersten ernsthaften Versuch zur Besteigung des Matterhorns unternommen hatte, brach er mit den Führern J.
J. Bennen und A. Walter und den beiden Trägern J. A. Carrel und Caesar Carrel am neuerdings zur Bezwingung des
Bergriesen auf, musste aber am folgenden Tag wiederum unverrichteter Sache umkehren.
Der Aufstieg bis
zu dieser Stelle erfolgt von Breuil im italienischen Valtournanche her auf der gewöhnlichen Matterhornroute.
2146 m. Begraster Gipfelkamm hinten über dem Thal des Motélon und unmittelbar
ob dem Col de Tzermont (1799 m), auf dem die Hütte der Alpweide Tzermont steht.
(La) (Kt. Freiburg,
Bez. Greierz, Gem. Charmey). 858 m. Gemeindeabteilung und Weiler am Jaunbach (La Jogne), 1 km
sö. Charmey und 12 km ö. der Station Bulle der Linie Bulle-Romont. Telephon. Zusammen mit La Bourliaudaz, Le Moulin und Sous les Vanels: 36 Häuser, 213 kathol.
Ew. französischer Zunge; Weiler: 14 Häuser, 87 Ew. Kirchgemeinde Charmey. Wiesenbau und Viehzucht. Mühle;
Sägen. Strohflechterei. Holz- und Käsehandel. In der Nähe des nordwärts durch den Pliaumont und südostwärts durch den
«Mont» und die Waldung am Vanil de la Monse geschützten Weilers bilden mächtige Felsblöcke im stark eingeengten Bett des
Jaunbaches die «les Tines de la Tzintre» genannten Schnellen.
Die in La Tzintre schon 1619 bestehende St. Jakobskapelle ist anlässlich des Baues der Bergstrasse Bulle-Boltigen
abgetragen worden. Am Jakobstag begab sich jeweilen eine grosse Prozession zur Kapelle, wo ein Gottesdienst gehalten wurde,
worauf der Rest des Tages öffentlichen Volksbelustigungen gewidmet war. Die 1591-1592 erstellte Brücke über den Jaunbach
ist seither (besonders anlässlich der Anlage der Strasse Bulle-Boltigen) mehrfach umgebaut worden. La Tzintre
befindet sich nahe dem Ablagerungsgebiet eines Bergsturzes, der das Thal des Jaunbaches unterhalb des Weilers aufgestaut und
so die Entstehung der bis zum Pont du Roc reichenden Alluvialebene von Bonnefontaine veranlasst hat. Elektrizitätswerk, das
das Unter Greierz mit Kraft und Licht versorgt.
Aufstieg von
Château d'Œx über die Hütte von La Pierreuse in 5 Stunden. Im genannten Thälchen liegt die Alp Tzo y Bots (Tzô y Bau
= «chaux aux boeufs» oder «Rinderweide») als Teilstück der grössern Alpweide von La Videman.
(PizzoDegli) (Kt. Graubünden
und Tessin).
2686 m. Gneisgipfel in der vom Adulamassiv (Rheinquell- und Zapporthorn) zwischen dem obern
Calancathal und dem tessinischen Bleniothal nach S. sich erstreckenden Kette Cima di Cogni-Pizzo di Termine;
Durch eine Einsattelung führt an der N.-Seite des Berges die rauhe Bocchetta Piove di Dentro (2600
m) in östl. Richtung aus der tessinischen Valle d'Osogna in das von vielen Quellbächen durchströmte Thälchen der Alpe di
Piove nach Masciadone und Cauco hinüber, während im S. die Bocchetta Ginepro (2363 m) das Osognathal durch
die Quellthälchen der Alpe di Piove di Fuori hin mit Bodio und Landarenca im Calancathal verbindet.
Nach der bündnerischen
Seite fällt der Pizzo degli Uccelli (= Vogelberg) sehr steil ab, worauf über dem Alpgrund Piove di Dentro noch breite Schutthalden
und Felsabsätze folgen.
Der Pizzo Uccello bietet eine prächtige
Aussicht auf die weite Gebirgslandschaft des Bernhardinpasses, auf das oberste Hinterrheinthal und das Misoxerthal, spielt
aber in der Touristik immer noch eine unbedeutende Rolle. Er besteht wie die ganze Kette des Einshorns aus sog. Bündnerschiefer,
der im W. auf dem Adulagneis lagert und im Val Vignone einen nach NO. sich verbreiternden Streifen von
Triaskalk und -schiefern einschliesst.
Acker- und Obstbau, Viehzucht
und Milchwirtschaft.
Die Pfarrei besteht seit 1536. «Uodelgoswilare» (Weiler des Uodalgoz) wird urkundlich schon im 12. Jahrhundert
erwähnt.
Der Ort hielt im Bauernkrieg 1653 zur Stadt Luzern und ist 1725 durch den «Udligenswilerhandel»
(Konflikt zwischen weltlicher und geistlicher Hoheit) bekannt geworden.
Vorzüglich gelegener Luftkurort mit prachtvollem
Alpenpanorama.
740 m. Gruppe von 7 Häusern, auf einer Terrasse rechts über der Nolla und
am NO.-Fuss des Piz Beverin. 98 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden Thusis.
Wiesenbau und Viehzucht.
Bis 1875 gehörte die
Gruppe zur Gemeinde Rongellen.
Schöne Waldungen und Holzhandel. Hübsches Dorf inmitten einer fruchtbaren und gut angebauten Landschaft. Das Gemeindegebiet
liegt zwischen dem Tafersbach und der Sense und umschliesst fast vollständig die bernische Gemeinde Albligen. Schöne Landgüter.
Sitz der Familie Techtermann. Von Oberholz (806 m) hat man eine prachtvolle Aussicht auf Alpen und Jura.
Beliebtes Ausflugsziel von Spaziergängern aus Bern
und Freiburg.
Viehzuchtgenossenschaft. 5 Käsereien.
Nach dem Laupenkrieg wurde der Friede zwischen Bern
und Freiburg
1341 in der Herberge zu Ueberstorf unterzeichnet. Neuestens restaurierte,
Johannes dem Täufer geweihte Pfarrkirche mit einem schönen Gemälde der Himmelfahrt vom Maler Volmar.
Bis zu Ende des 19. Jahrhunderts hatte Bern
das Recht, auf Vorschlag der Freiburger Regierung hin den katholischen Pfarrer von
Ueberstorf zu wählen. Laut Beschluss von 1693 musste der Gastwirt des Dorfes den Wein für die h. Messe liefern. Im alten
Schloss (mit Kapelle) befindet sich eine Erziehungsanstalt der Ingenbohler Schwestern. 1338: Ibristorf,
Ybrisdorf.
oder Ubeschi (Kt. Bern,
Amtsbez. Thun).
663 m. Gem. und Dorf mit mehreren zerstreut gelegenen Häusergruppen, in der
hier bis 760 m hoch sich erhebenden Moränenlandschaft zwischen der Ebene von Thun einerseits und dem Stocken- und Gürbethal
andrerseits. 7 km sw. vom Bahnhof Thun und 4,5 km s. der Station Uetendorf der Linie Bern-Belp-Thun. Postbureau,
Telephon; Postwagen nach Blumenstein und nach Thun. Gemeinde, mit Bächlimatt, Blattimoos, Egelsee, Gibel, Honegg, Hubel, Kärselen,
Neurüti, Subel und Weiersbühl: 87 Häuser, 506 reform. Ew.; Dorf: 25 Häuser, 129 Ew. Kirchgemeinde Thierachern. Ackerbau und
Viehzucht. Käserei. Mechanische Schreinerwerkstätte. Fabrik von Haushaltungsgegenständen. Torfgewinnung.
Sommerfrische. Der Ort und seine Umgebung bieten prächtige
¶
mehr
Ausblicke auf das Gebirge, den Thunersee und die den Vordergrund einnehmenden Seen von Amsoldingen und Uebischi. Ausser dem Uebischisee
finden sich in der Gemeinde zwei einstige Seebecken, deren Wasser durch Verlandung verschwunden ist: der Egelsee, dessen Ausfluss
gegen das Thal von Pohleren mündete, und ein nicht benannter kleiner See unter dem WeilerWeiersbühl im
Gebiet des Wahlenbaches. Auf dem «Gisisal», einem bewaldeten Hügel unweit des
Uebischisees befand sich eine kleine Burg, im Mittelalter Sitz der Familie von Uebische. In der Nähe ein prähistorisches
Gräberfeld.
Fund einer gallischen Münze. 1233: Ybensche. Die Propsteien Amsoldingen und Därstetten besassen hier Güter. Aus dem
Geschlecht derer von Ybensche stammte Luitgard, welche mit dem Propst von Amsoldingen, Heinrich von Wädiswil, eine Ehe einging,
deren Kinder laut Urkunde von 1273 den Stand als Freie erhielten und den Namen von Amsoldingen führten, welches Geschlecht
zu Ansehen gelangte und 1490 ausstarb. Im Verlauf des 15. Jahrhunderts erwarb das Barfüsserkloster von
Bern
die Herrschaft Uebischi und grossen Grundbesitz daselbst. Bestandteil des Gerichts Amsoldingen, gehörte Uebischi in militärischer
Hinsicht zum Landgericht Seftigen, während hohe und niedere Gerichtsbarkeit dem Schultheissenamt Thun zustanden. Vom Gemeindeareal
wurden 40 ha, weil durch Geschosse des Schiessplatzes Thun bestrichen, von der Eidgenossenschaft angekauft, die sie durch
die eidg. Liegenschaftsverwaltung bewirtschaften lässt. Zwei grosse Musterscheunen mit Stallungen.
643,4 m. Nicht ganz 30 ha umfassender Moränensee, 1 km s. vom
Dorf Uebischi.
Durch einen 500 m breiten Landstrich von dem 40 cm tiefer liegenden Amsoldingersee geschieden, mit dem
er durch seinen Abfluss in Verbindung steht.
Warme Quellen verhindern sein vollständiges Zugefrieren.
Das den See umgebende
Gelände mit mehreren Höfen ist von der Eidgenossenschaft angekauft worden. 1353 urkundlich zum erstenmal erwähnt, gehörte
der Uebischisee dem Barfüsserkloster von Bern.
Mit dem nahen Amsoldingersee gewährt er ein schönes Landschaftsbild.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen).
Im Mittel 1500 m. Alpweide am tiefern Gehänge des am Steinschlaghorn von der Niesenkette abzweigenden
und ob Frutigen mit steilem Waldhang abbrechenden Bergrückens. Liegt zwischen dem Gung- und dem Leimbach, welch letzterer
zur Verhütung gefährlicher Ausbrüche verbaut worden ist.
Historischer Name für die Umgegend von Freiburg,
das danach selbst oft als Freiburg
im Uechtland bezeichnet wurde.
Der Name
bedeutet «ödes Land» und bezieht sich auf die «weite
Einöde» zwischen dem Deutschen Reich und Burgund, die durch den Krieg Dietrichs mit Theudebert durch Verheerung der Umgebung
Freiburgs geschaffen worden war.
Nach dem Uechtland benannte sich früher auch der Uechtsee (der heutige Murtensee).
Aehnliche
Benennungen finden sich auch anderwärts;
so z. B.
Uecht (Kant. Bern),
Uechmorgen und Uechlet (Kt. Aargau),
Uechtweid (Kt. Zürich),
In der Uechteren (Kt. Luzern).
Im Gegensatz zum «Uechtland» um den Unterlauf der Saane trug das obere Saanethal, das heutige Greierz mit
Umgegend, den Namen des «Ogoz» oder «Hochgaues».
(Kt. Aargau,
Bez. Laufenburg).
402 m. Gem. und Dorf im Frickthal; 2,5 km sö. der Station Frick der Linie Brugg-Basel.
Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen Aarau-Staffelegg-Frick. Gemeinde, mit den beiden Abteilungen Ober und Unter Ueken 55 Häuser, 279 kathol.
Ew. Kirchgemeinde Herznach. Ackerbau und Viehzucht. Bei der Brücke an der Strasse nach Aarau hat man ein Steinkistengrab mit
Skelett aufgedeckt.
Die Uelialp ist ein viel besuchtes Exkursionsziel, da man hier eine sehr schöne Ansicht des Tödi geniesst.
Das grossartige Landschaftsbild wird rechts von den steilen Felsabstürzen des Gemsistocks und des Zutreibistocks, links von
der gewaltigen, unmittelbar vor dem Beschauer aufsteigenden N.-Wand des Vorder Selbsanft eingerahmt.