Gerichtsherrn,
Ulrich von
Stoffeln, nach 1460 seinen Drittel in ehrlicher Fehde weg, sodass Schaffhausen
jetzt allein Meister war. Die Thainger
zeichneten sich durch grosse Tapferkeit im Schwabenkrieg von 1499 aus, wo das Dorf am 25. Juli von einer schwäbischen Uebermacht
(Ritter Götz von Berlichingen) überfallen wurde. Als später dieHerren von
Stoffeln ihre alten Rechte
wieder geltend machen wollten, wehrten sich die Leute von Thaingen mannhaft und erklärten vor der eidg.
Tagsatzung rundweg, die wollten «lieber tote
Eidgenossen als lebendige Schwaben sein», worauf die Tagsatzung ihre Zugehörigkeit
zur Eidgenossenschaft als undisputabel erklärte. 1723 ging auch die hohe Gerichtsbarkeit über Thaingen
und den Reiat durch Kauf um die kolossale Summe von 223000
Gulden von Oesterreich an Schaffhausen
über. Verg. Bächtold,
C. A. Aus derGeschichte von Thaingen (im Schaffhauser Intelligenzblatt. Juli 1899), sowie die Festrede zur Thainger Zentenarfeier von
Bundesrichter H. Stamm (abgedruckt in der Festschrift zum In dem eine Viertelstunde w. Thaingen
befindlichen
Kesslerloch hat man eine seither berühmt gewordene prähistorische Station aus der Epoche des Magdalénien (paläolithisches
Zeitalter) aufgedeckt (s. den Art.
Kesslerloch). Fund eines Steinbeiles in Thaingen selbst. Auf dem Wippel Gräber aus der
Bronzezeit, an der Schliffenhalde und bei
Gennersbrunn Gräber aus der Eisenzeit. Römische Münzen im
Dorf Thaingen und Alemannengräber in
Gennersbrunn.
615 m. Gruppe von 6
Häusern, am linksseitigen Gehänge des Wissbachgrabens und 2,5
km sö. der Station
Madiswil der Linie
Langenthal-Wolhusen. 42 reform. Ew. Kirchgemeinde
Madiswil.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Unter
Rheinthal). 423 m. Grosse Gemeinde und stattliches Pfarrdorf in dem schönen Thal zwischen dem appenzellischen
Lutzenberg im S. und dem mit
Reben bestandenen
Buchberg im N. 6 km osö.
Rorschach und 1,3 km sw. der Station
Rheineck der Linie
Rorschach-Sargans. Station
Stad dieser Linie. Postbureaus, Telegraph, Telephon; Postwagen nach
Rheineck. Die Gemeinde zerfällt
in 8
Quartiere:
Dorf: 108
Häuser, 736 Ew. Die alte Pfarrkirche im Dorf
Thal dient beiden Konfessionen;
daneben hat
Buchen noch eine reformierte, sowieAltenrhein und
Buchen noch
je eine katholische Filialkirche.
Obst- und Wein-,
Mais- und Gemüsebau, Viehzucht.
Wald, Streuland. Zwei Käsereien. Etwas
Fischerei am
Bodensee und der alten Rheinmündung. Die Gemeinde hat 60 ha Rebland und damit den grössten
Weinberg im Kanton.
Bedeutend sind auch Gewerbe und Industrie: Seidenbeuteltuchweberei, grosse Seidenfabrik, eine Glockengiesserei
in
Stad, mehrere Stickfabriken, zwei Bierbrauereien, Sägerei in
Stad, wo am
Bodensee ein neuer
Hafen eingerichtet ist. Grosse
Sandsteinbrüche. Torfausbeute. Schönes Kranken- und schöne Schulhäuser. Kaltwasserheilanstalt
im Schloss Riesegg. Seebadanstalten
in
Speck.
Auf Boden der Gemeinde befinden sich schlossartige Landsitze, darunter die dem Fürsten von Sigmaringen gehörende
«Weinburg»,
der «Trueterhof» am Fuss des Aussichtspunktes
«SteinernenTisch» auf dem Buchberg,
Greifenstein und Schlösschen
Wolfsberg. Zahlreiche Bildungsanstalten und reges Vereinsleben. Bis zur Korrektion des Steinli- und des
Tobelbaches, sowie
der Ableitung des untern Rheinlaufes litt der östl. Teil der Gemeinde oft unter Wasserverheerungen. Einzelfunde aus der
Römerzeit. Thal war ein Reichshof, der schon 1163 seine eigene Kirche hatte, und Sitz der Edelherren
von Thal, deren
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mehr
einer als Minnesänger bekannt ist. Die Gerichtsbarkeit gehörte den jeweiligen Herren von Rheineck. Im Mai 1806 verzehrte
eine Feuersbrunst 49 Gebäude in Thal.
2800-2000 m. Drei schattige Thälchen zwischen den O.-Ausläufern
des HaldensteinerCalanda oder Weibersattel.
Das Vorderthal ist mit einer Länge von etwas mehr als 2 km die bedeutendste der
drei Furchen.
Sie bilden die obern Abschnitte der Mastrilser-, Untervazer- und Haldensteineralp.
Während die mit Schutt und
kleinen Moränen überführten Sohlen langsam ansteigen, bilden die beidseitigen Gehänge schroffe Felsmauern
aus allen Kreidestufen vom Neokom bis zum Seewerkalk.
Sie gehören dem obern O.-Schenkel der grossen Deckfalte des Calanda
an und zeigen bemerkenswerte tektonische Störungen.
545 m. Schönes Landgut mit viel Obstbäumen, am rechten Ufer der Worblen
und 1 km w. Bolligen.
Wurde von Ritter Johannes von Bubenberg 1367 dem Kuno und Peter von Seedorf zu Lehen gegeben, gehörte
im 16. und 17. Jahrhundert einem Herrn von Dachselhofen und ging 1774 an das Geschlecht Juker über, um dann den Besitzer
wiederholt zu wechseln.
(Mittler,Ober und Unter) (Kt. Schwyz,
Bez. und Gem. Küssnacht).
550-500 m. Drei Gruppen von zusammen 9 Häusern, 2 km n. der Station
Küssnacht der Gotthardbahn. 61 kathol. Ew.
Kirchgemeinde Küssnacht. Wiesen-, Obst- und Gemüsebau. Wald.
(Nieder und Ober) (Kt. Wallis,
Bez. Goms).
Zwei 3-4 km lange rechtsseitige Nebenthälchen zur obersten Rhone. Ziehen sich von NW.
nach SO. und werden vom Nieder- und vom Oberbach durchflossen, die beide den Firnfeldern und kleinen Seen am S.-Fuss des Ulricherstocks
entspringen. Der Niederbach scheidet im Unterlauf die Gemeinden Gesehenen und Ulrichen, der Oberbach die Gemeinden Ulrichen und
Ober Gestelen von einander. Der Oberbach mündet in 1350 m 1 km ö. Ulrichen, der Niederbach in 1345 m 1,5 km sw. Ulrichen.
1,8 km s. vom Bahnhof Thun und 1,5 km w. der Station Scherzligen der Linie
Bern-Thun-Interlaken. 43 reform. Ew. Kirchgemeinde Thun. In der Nähe ist auf der sog. Viehweid seit einigen
Jahren ein Arbeiterquartier entstanden.
in einem wannenförmigen
Thal, das tief zwischen den Neuenkamm (1906 m) und die Hochmatt (1865 m), den nördl. Ausläufer des Mürtschenstocks, eingesenkt
ist. Er hat eine Länge von 400 m, eine Breite von 150 m und eine Tiefe von bloss 2,8 m. Er wird im N.
durch einen flachen Felsrücken abgedämmt, der sich etwa 30 m über den Seespiegel erhebt und mit Gletscherschliffen und
Grundmoräne bedeckt ist.
Der See wird durch keinen Bach, sondern bloss durch Quellen gespiesen, die unterseeisch aus den
Schutthalden hervorbrechen, die ihn im O. und W. einfassen. Er besitzt auch keinen oberirdischen Abfluss.
Das Seebecken ist durch die Erosionsarbeit des unterirdisch abfliessenden Wassers, vielleicht zum Teil auch durch Glazialerosion
entstanden.
Die Hütten von Thalalp liegen in zwei Gruppen n. und s. vom See. Er wird sehr häufig besucht;
namentlich ist er
ein beliebtes Exkursionsziel der Kurgäste des Kerenzerberges. (Vergl. Blumer, S. Zur Entstehung der glarnerischenAlpenseen in den Eclogae geologicaeHelvetiae. VII, 1902).
(Kt. und Amtsbez. Bern).
850-580 m. 4,5 km langer Bach; entspringt am N.-Hang des Kühliwilwaldes, durchzieht das
enge Könizthal und vereinigt sich in Köniz mit dem Sulgenbach.
entspringt am Kessigrat (2499 m) und Aelplispitz (2690 m) und
mündet unterhalb der Station Klosters im Prätigau von rechts in die Landquart.
Das Sammelgebiet ist mit einem Kostenaufwand
von etwa 80000 und der Unterlauf mit einem solchen von 110000 Fr. verbaut worden, an welche Arbeiten
sich noch eine Wiederaufforstung anschliessen wird.
entsteht aus der Vereinigung von Stollen-,
Giessen- und Wannenbach, die vom NO.-Hang des Etzel herabkommen, mit dem Lüssibach, wird von der linksufrigen Zürichseebahn
und der diesem Ufer folgenden grossen Strasse überschritten und mündet bei Lidwil, wo er eine Säge
treibt.
1450-1545 m. Grosse Alpweide im W.-Arm des Bunschibachthales, der im N. von
der Stockhornkette, im W. vom Morgetengrat und im S. vom Thalmattenspitz (1998 m) mit der rasch zum Simmenthal abfallenden
Schwiedenegg (2009 m) umschlossen wird. In dieser Gegend erreicht die Stockhornkette ihre grösste
Breite.
487 m. Brücke über den Augstbach an der Stelle, wo sich die von Balsthal und
von Matzendorf herkommenden Strassen zu der durch die Klus nach Oensingen hinausführenden Strasse vereinigen.
2600-2250 m. Je 1 km langer und breiter Hängegletscher am NO.-Hang des Giglistocks.
Wird vom Felskamm der Hinter Gigliegg in zwei Abschnitte gegliedert und sendet seine Schmelzwasser etwas unterhalb des Steinwirtshauses
am Sustenpass von links ins Gadmerwasser.
(Kt. Aargau,
Bez. Brugg).
475 m. Gem. und Pfarrdorf im Schenkenbergerthal, an der Strasse über die Staffelegg
und 7,5 km nö. vom Bahnhof Aarau. Postablage, Telephon; Postwagen nach Wildegg. Gemeinde, mit Eich, Gländ, Killholz, Rieden,
Rischelen, Schenkenberg und Schlatt: 130 Häuser, 845 reform. Ew.; Dorf: 86 Häuser, 551 Ew. Ackerbau und Viehzucht. Ein Teil
der Bewohner arbeitet in den Fabriken von Aarau. Alemannengräber. 1189: Tallheim, d. h. Heim des Tallo.
(Kt. Zürich,
Bez. Andelfingen).
390 m. Gem. und Pfarrdorf im Thurthal; 5,5 km sö. Andelfingen. Station der Linie Winterthur-Etzwilen-Singen.
Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Gütikhausen: 96 Häuser, 469 reform. Ew.; Dorf: 64 Häuser, 305 Ew. Landwirtschaft.
Im«Brand» Urnengräber aus der Bronzeperiode. In der «Losentasche»
mehrere Grabhügel aus der Hallstattperiode. Römische Ansiedelung in der
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Betbur. Einzelfunde aus römischer Zeit. Der Ort hiess zuerst Dorlikon. Von einer Burg ist in keiner Chronik die Rede. Ob der
in Urkunden genannte Johann von Torlikon oder Torlinger, ein Diener Graf Hartmanns des Jüngeren, ritterbürtig war, ist fraglich.
Kirchlich war Dorlikon ursprünglich eine Filiale von Andelfingen; dann predigten im Dorf von 1559 an die
Geistlichen von Dägerlen, Dinhard, Rickenbach und die Diakonen von Ober Winterthur und Winterthur, bis es 1648 als Filiale von
Altikon einen eigenen Pfarrer erhielt.
Der Ort wurde 1434 von der Stadt Zürich gekauft und bildete einen Bestandteil der Landvogtei Andelfingen. Am beschloss
die Gemeindeversammlung von Dorlikon, diesen Namen in Thalheim abzuändern. Die Eingabe des Gemeinderates
macht geltend, der Name (urkundlich Thorlikon, von Thorlinchon, ursprünglich Thorlinghofen = Hof des Thor, Thorling, des ersten
Ansiedlers) sei, mit Thor, thöricht zusammengehalten, früh eine Quelle der Verunglimpfung und Missachtung, allmählig Stichwort
für alle möglichen Albernheiten, im Sinne geistiger Beschränktheit, geworden. Der Name sei der Feind
der Gemeinde. Dem Ort entspräche der wohlklingende Name Thalheim. Am entsprach dann der Zürcher Kantonsrat dem
Gesuch (vergl. Egli, J. J. Geschichte der Geograph. Namenkunde. Leipzig 1886. Seite 6 f.).
1690 m. Gemeindeabteilung und Pfarrei in dem von der Rabiusa durchflossenen
Safienthal, 26 km ssw. der Station Versam der Bünder Oberlandbahn (Chur-Ilanz).
Postablage. Zusammen mit Bäch,
Beim Thurm, Malönia und St. Läsgerhof: 19 Häuser, 85 reform. Ew. deutscher Zunge.
Die Bewohner dieser Weiler waren einst vom Grafen von AltRapperswil als ihrem Oberherrn beauftragt,
die durch die Thalletzi, das SchlossAltRapperswil und den Bernhardsturm geschützte Strasse zu bewachen
und zu verteidigen.
Dorf: 300 Häuser, 2781 Ew.
Thalwil verdankt seinen seit etwa 30 Jahren anhaltenden raschen Aufschwung der blühenden industriellen Tätigkeit: eine
Baumwollweberei mit 250 Arbeitern, eine Seidenzettelei und vier weitere Seidenfabriken mit zusammen 2500 Arbeitern, eine
Seidenfärberei mit 1000 Arbeitern, eine Maschinenfabrik. So ist Thalwil heute zu einer der bedeutendsten
und stattlichsten Ortschaften am Zürichsee geworden.
Die 1847 geweihte schöne Kirche steht auf der steil zum See abfallenden
Terrasse «Blatten», von der aus man eine herrliche Aussicht geniesst. Angaben über das alte Gotteshaus findet man in Sprüngli,
Joh. Jak. Die alte Kirche zu Thalwil.Zürich
1845. 1884 wurde ein
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privates Kinderasyl gegründet. Einzelfunde aus der Steinzeit, darunter ein Schalenstein. Römische Ansiedelung im Steinmürli.
Alemannische Ansiedelung. Urkundlich Telwil, Tallinwilare = Weiler des Tallo, Tello oder Tell. Alemannische Gräber beim Friedhof.
Eine Burg ist nicht nachweisbar. Nach den Memorabilia Tigurina gehörte der Hof Thalwil schon im 11. Jahrhundert den Grafen
von Habsburg, welche ihn samt dem Kirchensatz den Freiherren von Eschenbach zu Lehen gaben.
Etwa 1027 wählte Graf Kuno von Rheinfelden die Gegend zur Stiftung eines Klosters; dieses wurde aber nach seinem baldigen Tode
zu Muri errichtet. Das Kloster Muri besass zu Thalwil Erblehensrechte. Lehenschaft, niedere Gerichtsbarkeit und die Kollatur
der sehr alten Pfarrei gehörten seit 1253 dem Stift Wettingen. Die Hoheitsrechte kamen im 14. Jahrhundert
an die Familie Brun und schliesslich, nachdem sie den Besitzer mehrmals gewechselt hatten, an Andreas Sailer von Zürich,
der sie 1385 der
Stadt Zürich verkaufte.
Ursprünglich eine eigene Obervogtei, wurde Thalwil 1437 mit der Obervogtei Horgen vereinigt. Die Stadt
erhielt von Wettingen 1526 auch die niedere Gerichtsbarkeit, während die Kollatur erst 1838 an die Zürcher Regierung überging.
Im alten Zürichkrieg wurde das Dorf nach dem Gefecht bei Hirzel 1443 von den Eidgenossen verbrannt. Wie alle Seegemeinden beteiligte
sich auch Thalwil an den freiheitlichen Bewegungen, welche die helvetische Revolution einleiteten. 1810 wurde
eine Lesegesellschaft gegründet.
640 m. Zwei Gruppen von 4 Häusern, am rechten
Ufer der Emme und 800 m n. der Station Zollbrüsk der Linie Burgdorf-Langnau. 25 reform. Ew. Kirchgemeinde Rüderswil.
Hier
befand sich die Richtstätte des ehemaligen Gerichtes Ranflüh.
Der 700 m lange Oberlauf
stürzt sich schäumend und brausend durch eine zwischen die letzten Ausläufer des Vanil Noir und den
Gros Merlaz eingesägte Schlucht sö. Grandvillard, in der der Bach einen weniger durch Wasserfülle als vielmehr durch landschaftliche
Schönheit ausgezeichneten Wasserfall bildet.
Nachdem die Thaouna auf dieser ersten Strecke ein Gefälle von 217 m oder 31%
überwunden, erreicht sie beim Marmorbruch von Grandvillard die Thalsohle des Greierz, um hier auf eine weitere Strecke von 2 km
nordwestwärts zu fliessen.
Das Gefälle beträgt im Unterlauf bloss noch 2,7%. Das mittlere Gesamtgefälle ist 104%. Der
senkrecht stehende fossilführende Tithonkalk dieses Gebietes wird an mehreren Stellen gebrochen.
(Kt. Wallis,
Bez. und Gem. Leuk).
1140 m. Maiensäss mit einer Dreifaltigkeitskapelle, am Fuss des
Hohewaldes und 2 km nö.
Leuk. Etwa 10 Hütten, von denen einige während eines grossen Teils des Jahres bewohnt sind.
Wildwasserfurche über dem Dorf Jenins in der bündnerischen «Herrschaft».
Beginnt
unter dem Hoch Furnis (2137 m) und Furnis (2003 m) s. vom Gleckhorn im Falknisgebirge mit zahlreichen wilden Tobelrissen und
mündet in 510 m zu dem unter Jenins und Maienfeld hinfliessenden Mühlbach aus.
Die S.-Partie des schroffen
und zerrissenen Felsenhanges heisst die «Bläue»;
zur Rechten dehnen sich im N. die freundlichen Weidenterrassen «Berg» und
Fadetta aus. Im Oberlauf in 1159 m der Wassersturz «Hoch Fall». Die Theilerrüfe
verläuft in sw. Richtung, hat bei einer Länge von 4 km ein Bachgefälle von etwa 24,5% und hat zwischen
Jenins und den HöfenRofels einen grossen bewachsenen Schuttkegel abgelagert, auf welchem der grössere Teil des Dorfes Jenins
liegt. Im O. stösst dieser Schuttkegel an denjenigen der Selvirüfe.
Der Wildbach ist in der Höhe verbaut. Er verläuft oben
in Flyschschiefer von wahrscheinlich oligozänem Alter, der viele Abdrücke von Fukoiden liefert.
(Kt. Aargau,
Bez. und Gem. Rheinfelden).
283 m. Gruppe von 6 Häusern am linken Ufer des Rheins; 1,5 km nö. der Station Rheinfelden
der Linie Brugg-Basel. 175 kathol. Ew. Kirchgemeinde Rheinfelden. Brücke über den Rhein nach einem grossen Elektrizitätswerk
und einer Anzahl von Fabriken. Unmittelbar ö. der Häuser befinden sich die Salinen.
(Ober) (Kt. Wallis,
Bez. Visp).
3400-2400 m. 3,5 km langer und 2,5 km breiter Gletscher am N.- und O.-Hang des Theodulhorns
hinten über Zermatt. Bildet zusammen mit dem Furggengletscher ein einziges grosses Eisfeld, von demnach NO. der Unter Theodulgletscher
zum Bodengletscher hin abfliesst. Der obere Abschnitt liegt am Weg von der Gandegghütte zum Theodulpass
und der mittlere Abschnitt am Weg vom Schwarzsee auf diesen Pass. Ist im allgemeinen nicht stark zerklüftet und steht über
den Theodulpass mit dem italienischen Theodulgletscher in Verbindung.
(Unter) (Kt. Wallis,
Bez. Visp).
3200-2500 m. 2,5 km langer und 1 km breiter NO.-Arm des
Ober Theodulgletschers, von dem er sich an dem vom Klein Matterhorn zum Kamm der Gandegg ziehenden Eisrücken abzweigt. Er fliesst
zum Gornergletscher und mit diesem zum Bodengletscher hin ab. Geht dem Klein Matterhorngletscher parallel und bildet mit diesem
ein einziges Eisfeld. Liegt am Weg von der Gandegghütte zum Gornergletscher und zur Riffelalp. Am Rand
des Gletschers hat man unter dem wegschmelzenden Eis schon zu wiederholten Malen römische Münzen aufgefunden.
(Kt. Wallis,
Bez. Visp).
3330 m. Bewirtschaftete Schutzhütte auf einer Felsrippe des Theodulhorns und unmittelbar über
dem Theodulpass. Ausgangspunkt für die Besteigung des Breithorns. Eine erste Hütte wurde hier schon 1851 von
einem gewissen Meynet aus Valtournanche erstellt. Steht zwischen dem italienischen Theodulgletscher und dem schweizerischen
Ober Theodulgletscher.
Der Pass wird schon seit sehr langer Zeit benutzt und von Sebastian
Münster 1543 unter dem Namen Augstalberg und Mons Sylvius erwähnt. 1688 errichtete man hier ein befestigtes
Lager, das man mit einer Garnison von 70 Mann besetzte, um den in die Schweiz vertriebenen Piemonteser Waldensern den Rückweg
in ihre Heimat zu versperren.
(Kt. Wallis,
Bez. Brig).
935 m. Gem. und Dorf im NO.-Abschnitt des Brigerbergs; 3,5 km ö. der Station Brig der Simplonbahn. Postablage;
Postwagen nach Brig. 54 Häuser, 427 kathol. Ew. Kapelle und Rektorat der Pfarrei Glis. Ackerbau und Viehzucht.
Schöne Waldungen. 1233, 1290: Terman. Der Name leitet sich vom französ. terme = Grenze her und bezieht sich auf die Lage
der Ortschaft an der äussersten Grenze der ehemaligen HerrschaftBrig.
Postwagen nach Burg. 161 Häuser, 1028 kathol. Ew. Landwirtschaft.
Mechanische Schreinerei.
Bezirksschule. Nachdem der Ort 1529 zur Reformation übergegangen war, kehrte er 1595 zum alten Glauben
zurück. Im 30jährigen Krieg wurde das Dorf von den Schweden verheert und in Asche gelegt. 1267: Terwile;
Die zwei erstgenannten Formen leiten sich vom latein. tectum = Dach oder Stall, die übrigen
vom Dialektausdruck té, ty (altfranzös. teil, latein. tilia) = Linde her.