Von allen
Seiten durch kleine Firnfelder flankiert, erhebt sich der Hauptgipfel als steile
Felspyramide mit N.-, SW.-, SO.- und NO.-Grat.
Der
SO.-Grat verläuft in der Kammrichtung der Kette und bildet die Verbindung
mit dem
Fleckistock;
der
SW.-Grat zieht zum
Sustenjoch, und der
N.-Grat spaltet sich in zwei Aeste, deren
einer das
Stöckli (2514 m) und deren anderer das
Griesenhörnli (2853 m) bildet, um dann sich zur Sustenalp zu senken.
Der
Gipfel beherrscht im O. den Rütifirn, im SW. und W. je ein unbenanntes kleines Eisfeld und im N. den Griessenfirn.
Erste
Besteigung 1865. Die Besteigungen sind mittelschwer, doch bietet die übliche
Route von der
Voralphütte
über S.-Flanke und
SO.-Grat keine eigentlichen Schwierigkeiten.
Als Ausgangspunkte kommen in Betracht:
Voralphütte (5 Stunden),
Färnigen im
Meienthal (5½ Stunden), Alp
Griesen bezw. Steinwirtshaus (6½ Stunden).
Ausgedehnte und interessante Rundsicht.
Vergl. den Führer durch die UrnerAlpen des
A. A. C. Zürich.
Bd Il, 1905.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Gaster).
412 m. 150 m langes und 90 m breites Seelein im
KaltbrunnerRied, 2 km s.
Uznach. Bildet einen der
zahlreichen
Weier und Wasserflächen in der ehemals sumpfigen Linthebene.
1590 m. Alpweide am
S.-Hang des
Tschingel, zwischen dem Jesbach
im W. und dem Kehritobel im O. Die Ueberlieferung erzählt, dass hier einst ein ganzes Dorf stand, das
einer Klimaänderung wegen von seinen Bewohnern verlassen werden musste.
Diese Legende hat dem Zürcher Dichter
David liess
(1770-1843) den
Stoff zu einer reizenden Erzählung Elly und Oswald oder die Auswanderung vonStürvis gegeben, die zuerst
in denAlpenrosen von 1820 erschien.
(Kt. Zürich,
Bez. Hinwil).
1054 m. Bewaldeter Molassegipfel, 3 km sö. der Station
Bäretswil der Linie
Uerikon-Bauma. Am untern
Abschnitt des O.- und W.-Hanges stehen einige Bauernhöfe.
(Kt. Solothurn,
Bez. Gösgen).
484 m. Gem. und Pfarrdorf am SW.-Fuss des
Gugen; 4,5 km nw. der Station
Schönenwerd
der Linie
Zürich-Olten. Postablage, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Gugenhof und Rüttimatt-Schleife: 103
Häuser, 565 Ew.
(wovon 17 Reformierte);
Dorf: 90
Häuser, 481 Ew. Acker-, Gemüse- und Obstbau, Viehzucht.
Viele der Bewohner arbeiten in den
Schuhfabriken von
Schönenwerd.
1583 m. Kleine Alpweide auf einer
Terrasse am rechtsseitigen Gehänge des
Lauterbrunnenthales. 7 km s.
Lauterbrunnen. An dem von
Stechelberg zum Rotthal und zur
Rotthalhütte des S. A. C. hinaufführenden Weg.
Versteinerungen im Bathonien (Eisenoolith) und Oxford.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Tablat).
929-1015 m. Tannenwald am
N.-Hang der Eggbergkette, im s. Abschnitt der Gemeinde
Tablat. 1,5 km
lang und 1,2 km breit. Er umschliesst die
Stuhlegg genannte Gruppe von 2
Häusern 2,4 km sö. der Station
Mühlegg der Drahtseilbahn St. Gallen-Mühlegg. Viehzucht.
(Kt. Graubünden,
Bez. Albula).
2671-1102 m. Oestl. Nebenfluss der Albula; entspringt unter dem Ducanpass (2671 m) zwischen dem Gletscher Ducan
(3020 m) und dem Gipshorn (2817 m)-Krummhörnli (2672 m) in der Albulagruppe. Fliesst zuerst in sw. Richtung durch die Stulseralp
(2038 m), dann west- und westnordwestwärts bis unterhalb der Maiensässe Runsolas (1772 m), wo er nach
SW. umbiegt und auf dieser letzten Strecke nacheinander den vom Stulsergrat kommenden Bach des Val Torta, zwei Bäche aus der
Gegend zwischen Stulsergrat und Muchetta und einen kürzern Strang aus den Maiensässen von Falein, alle von der N.-Seite her,
aufnimmt.
Der Stulserbach mündet etwa 500 m oberhalb Bellaluna in die Albula und stürzt schäumend und brausend durch eine tiefe, lange
Schlucht zu ihr hinab. Die Albulabahn führt auf 2 Viadukten von je 40 m Länge und 25 und 23 m Spannweite in Höhen
von 32 und 12 m über das Tobel des starken und reissenden Baches hin. Von der vordern Stulsertobelbrücke
aus geniesst man einen prächtigen Ausblick auf das Lenzerhorn, auch sieht man vom Bahntracé dieser Gegend bequem hinunter
auf die Albula und hinein zur Piz d'Aelakette, zum Piz Ot und den Bergen südl. von Naz und Preda vor dem Albulatunnel.
Ganz nahe die auf dem einsamen «Ochsenboden» zwischen dunkelm Wald gelegene Bahnstation Stuls. Der Stulserbach ist im ganzen
etwa 9 km lang und weist ein Gefälle von rund 16% auf. Er hat sich im SW. verlaufenden obersten Teil (Stulserthal) in ältere
Triasschichten (Zellendolomit oder Untere Rauhwacke, alpinen Muschelkalk und Verrucano), Serizit- und
Gneispyllit und in Gneis eingeschnitten; zwischen der Stulseralp und Runsolas und über dessen Hüttengruppe hinaus bis in
die Nähe des Einflusses des Baches von Falein her verläuft er ganz im Gneisrücken von Stuls; der Ausgang endlich liegt in
rötlichem und grünlichem Verrucano, ebenso gefärbtem Bellaluna-Quarzporphyr und dem Verrucano eingelagertem
Muschelkalk der Trias.
(Kt. Graubünden,
Bez. Albula).
2680 m. Ziemlich genau W.-O. verlaufender Bergrücken in der Monsteinerkette der Piz Keschgruppe
(Albulaalpen); zwischen dem Albulathal und dem Davoser Landwasser, n. über Bergün und Latsch und 3,6 km ö. Filisur. Auf der
Ostseite vom Bühlerhorn (2811 m) und im W. von der Muchetta, dem gerühmten Aussichtspunkt von Filisur
(2627 m), flankiert. Im N. liegen das Kühthäli und die Jennisberger Alp, tiefer unten das Dörfchen Jennisberg (zu Filisur
gehörig), das Luftkurort geworden ist.
Die Aussicht vom Stulsergrat ist eine der reizendsten des ganzen Albulagebietes: sie umfasst einen weiten Gebirgskranz
und die herrlichen Landschaften von Belfort, Davos, Oberhalbstein, Bergün und Heinzenberg mit zahlreichen Dörfern (von der Muchetta
erblickt man deren 22). Besonders schön präsentieren sich die nahen BergünerstöckePiz d'Aela, Tinzenhorn und Piz Michèl.
Prächtige Gratwanderung. Ersteigung von Bergün über Stuls, Runsolas und die Schafhütte (2440 m), von Filisur über
die Terrassen von Falein, von Wiesen über Jennisberg, die Jennisberger Alp oder den Höchhut (2172 m), von Monstein (Davos) her
über die Inneralpen, den Rücken des Bodmen- und Kühberggrates etc. Gesteine sind der Gneis von Stuls und Gneisphyllite, an
der w. und ö. Gebirgsflanke Verrucano, sowie Kalke und Dolomite der Trias bis zum Hauptdolomit. Die
Flora ist schön und reichhaltig.
Es hat zum grössern Teil SW.-, dann WNW.-Verlauf, ist 6,3 km
lang und besitzt bis Runsolas ein Gefälle von rund 13,5%. Oede, wild und einsam, besonders auf der linken Seite von felsiger
und schuttiger Sohle.
Sturzenhard gehörte bis zu einer vorgenommenen
Grenzbereinigung zu den Innern Roden. 1798 berief ein gewisser Locher aus Sturzenhard nach der Rückkehr von der Appenzeller
Landsgemeinde, die der Einheitsverfassung zugestimmt hatte, in Gais eine Sonderlandsgemeinde seiner engern Landsleute aus
Oberegg ein, die die Verwerfung des gefassten Beschlusses aussprach. Es folgte ein von Locher geleiteter bewaffneter Aufstand,
der von den helvetischen Truppen niedergeworfen werden musste.
470 m. Gruppe von 5 Häusern, 50 m über dem N.-Ufer des Walensees und
den obern NW.-Abschnitt von Quinten bildend. 25 kathol. Ew. Kirchgemeinde Quarten.
Acker-, Wein- und Obstbau, Viehzucht.
Schöne
Lage und prachtvolle Aussicht auf den Walensee und die ihn im S. umrahmenden Berge.
Zwischen den Höfen und der Sihl liegt eine vom ehemaligen
Linthgletscher abgelagerte grosse Moräne, auf deren NW.-Abschnitt die neue Kirche von Schindellegi steht.
754 und 676 m. Zwei Gruppen von zusammen 4 Häusern,
auf einer Anhöhe 2 km nö. der Station Konolfingen der Linie Bern-Luzern. 20 reform. Ew. Kirchgemeinde Münsingen.
Torfausbeute.
Der untere Abschnitt des Torfmoores bildete einst einen im 14. Jahrhundert urkundlich genannten kleinen See, der wahrscheinlich
vom Barfüsserkloster in Bern
als dem Grundherrn von Uebischi künstlich gestaut worden war.
Die daneben stehende kleine Burg konnte
als Ruine noch im 17. Jahrhundert gesehen werden, ist aber heute vollständig verschwunden.
870 m. Grosser und bis zum Ufer des Avançon herabsteigender Steilhang aus triadischem Gips,
ö. Le Chêne und n. Le Bévieux.
Stellenweise findet man hier auch Schwefel, der sogar kristallisiert sein kann.
Hier steht
das Elektrizitätswerk, das der Bahn Bex-Gryon-Villars-Chésieres die nötige Triebkraft liefert und verschiedene Ortschaften
dieser Gegend mit Licht versorgt.
(Le) (Kt. Waadt,
Bez. Orbe).
1591 m. Einer der Hauptgipfel des Waadtländer Jura; bildet einen regelmässigen Rücken zwischen den
Thälern der Orbe, der Jougnenaz und der Baulmine. Trägt am S.-Hang den Sennberg Suchet mit nahe unter dem Gipfelpunkt
stehender grosser Alphütte (und Zisterne). Suchet und Aiguille deBaulmes bilden die beiden Schenkel eines bis zum Dogger
hinunter geöffneten jurassischen Gewölbes. An Rosen reiches Gebiet, an dessen sonnigen Gehängen sich 17 verschiedene Arten
und 11 Bastarde finden (vergl. G. Gaillard: Contribution à l'étude desRosesduJura im Bull. Herb.Boissier.
VI, 1898). Der Suchet wird im Sommer sehr stark besucht und von den Bewohnern der benachbarten Ortschaften namentlich zum
Schauspiel des
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mehr
Sonnenaufganges bestiegen. Angenehme Bergtour: von Sainte Croix über den Aiguillon in 2¼ Stunden, von Ballaigues über La
Bessonne und La Poyette in 2¾ Stunden, von Baulmes über Praz Minzin und den prachtvollen erratischen Block von La Côtelette
in 2 Stunden und endlich von Lignerolle aus in 1 Stunde. Trigonometrisches Signal erster Ordnung. Der einer
Schildwache gleich gegen das Mittelland vorgeschobene Suchet bietet unter allen Gipfeln des Waadtländer Jura vielleicht die
schönste Aussicht: Mittelland, Alpen vom Säntis bis Mont Blanc und bis Genf,
Genfer-, Neuenburger- und Bielersee etc. Der Berg und seine
Umgebungen spielen eine grosse Rolle in den Erzählungen Les Prouesses de la Bande duJura und Dans les présetsous lesbois der Frau von Gasparin.
(Kt., Bez. und Gem. Neuenburg).
545 m. Gruppe von 8 Häusern am S.-Hang der Höhe des Chanet und über den Weinbergen, 2 km
w. Neuenburg.
64 reform. Ew. Kirchgemeinde Serrières. Die Häuser sind in einer Flucht aneinandergebaut und stark
verwahrlost. Sie waren früher ausschliesslich von Rebleuten bewohnt und sollen in Bälde niedergerissen werden, um einem
Villenviertel Platz zu machen.
(Kt. Waadt,
Bez. Yverdon).
585 m. Gem. und Dorf auf einer Hochebene des w. Jorat, zwischen der Mündungsebene der Orbe und
dem Thal des Buron, an der Strasse Penthéréaz-Épendes. 7,2 km ssw. Yverdon und 3,8 km nö. der Station Chavornay der Linie
Neuenburg-Lausanne. Strassen nach Chavornay und nach Essert-Pittet. Postablage, Telegraph, Telephon. 68 Häuser, 345 reform. Ew.
Bildet mit der Gemeinde Corcelles sur Chavornay eine gemeinsame Pfarrei. Acker- und etwas Weinbau. 885:
Suzchie und Solpiacum; 1218: Suichie; 1270: Suchiez; 1317: Suchye. Gehörte zunächst dem Bistum Lausanne und im 12. Jahrhundert
grösstenteils zur HerrschaftBavois, um dann an die HerrschaftBelmont und nachher mit dieser an die Herren von Grandson La Trémouille
zu kommen. 1564-1798 unter bernischer Hoheit. 1 km nö. vom Dorf soll zwischen zwei Tobeln ein Refugium
der Helvetier gestanden haben, von dem noch ein Wallrest sichtbar ist und an dessen Stelle später ein Schloss Ravenel trat,
über welches aber alle Nachrichten fehlen. Römische Ruinen bei Le Mellay 1 km n. vom Dorf Suchy. Burgundergräber bei Le
Tombay. Vergl. Henrioud, Marc. La communauté et les gens de Suchy jusqu'au XVIIIe siècle.Lausanne 1905.
(Le) (Kt. Neuenburg,
Bez. Val de Travers).
1130-736 m. Linksseitiger Zufluss der Areuse; entspringt am Crêt de l'Oura, durchfliesst die Combe
von Trémalmont, bricht mit der kleinen Cluse des Cambuttes durch die Kette des Malmont und wendet sich durch ein schönes Waldthälchen,
wo ihm die von Les Sagnettes herabkommenden Wasser und die Chauderette zugehen, gegen das Dorf Couvet, in
dem er mündet. 5,5 km lang. War früher ein ziemlich gefährliches Wildwasser, unter dessen Ausbrüchen das auf seinem Schuttkegel
stehende Dorf Couvet öfters zu leiden hatte. Das tiefe Sucrethal wird n. Couvet von einem 1858 erbauten,
schönen 6 bogigen Viadukt der Bahnlinie Neuenburg-Pontarlier überschritten. Nahe dabei mächtige Kiesgruben mit prachtvoller
Deltaschichtung, Rest eines vom Bach in den ehemaligen See des Val de Travers hinausgebauten Deltas.
Das heute noch die umfangreichste Siedelung der Gemeinde bildende Dorf war schon im 11. Jahrhundert der
Kern einer das ganze mittlere Eringerthal umfassenden Herrschaft, die durch Aymon von Savoyen gleichzeitig mit Orsières im
Entremont, der Burg Saillon und der HerrschaftAyent an das Domkapitel zu Sitten kam, später aber wieder dem Haus Savoyen zufiel
und 1560 vom Bistum zurückgekauft wurde.
Das Dorf wurde im Raronkrieg von den Männern aus Conthey verbrannt und auch 1777 wiederum
durch eine Feuersbrunst fast vollständig zerstört. 1052: Suanis;
Landwirtschaft. 897: Zurrinchova. In der Gegend von Bürgli und Bürgliwiese mag ein Weierhaus gestanden
haben, in dem die 1281-1343 genannten von Sünikon, Dienstleute der Freiherren von Regensberg, gehaust
haben können.
roman. Susch (Kt. Graubünden,
Bez. Inn,
Kreis Obtasna). 1429 m. Gem. und Pfarrdorf am Inn und an der Mündung der Susasca, an der Vereinigung
der Flüelastrasse mit der EngadinerThalstrasse und 31 km nö. der Station Bevers der Albulabahn. Postbureau,
Telegraph; Postwagen Schuls-Samaden und DavosPlatz-Flüela-Süs. 78 Häuser, 349 Ew., wovon 279 Reformierte. Mit Ausnahme von 71 Deutschsprechenden
und 30 Italienischsprechenden sind die Bewohner romanischer Zunge. Wiesenbau und Viehzucht; Alpwirtschaft. Gegenüber
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Süs erheben sich rechts über dem Inn die Hügel Caschinas, Petnal und Castlins, die alle drei von festen Burgen gekrönt
gewesen sein sollen. Während man auf Caschinas noch gut erhaltene Mauerreste sieht, ist auf Petnal und Castlins jede Spur
solcher ehemaliger Bauten verschwunden, Süs ist die Heimat des Reformators Ulrich Campell (1504-1582),
des Vaters der bündnerischen Geschichtschreibung, der hier lange Zeit als Pfarrer wirkte, sowie des Martin Planta (1727-1772),
der das berühmte, später nach Marschlins verlegte Seminar Haldenstein gründete. Im Schwabenkrieg von 1499 wurde Süs durch
die Kaiserlichen in Asche gelegt. 1537 fand hier das Religionsgespräch statt, das die Einführung der
Reformation im ganzen Engadin zur Folge hatte. 1622 verjagten die Bündner die unter Baldiron eingedrungenen und hier verschanzten
Oesterreicher, die sich nun ins Münsterthal zurückzogen.
Herzog Rohan erkannte die strategische Bedeutung der Lage von Süs und liess an dieser Stelle Befestigungen errichten, deren
Fortezza Suot und Fortezza Sura (untere und obere Feste) genannten Reste man heute noch erkennen kann. Zu
Campells Zeit fand man 1572 an der Stelle der spätere Fortezza Sura römische Münzen und Waffen, wie solche nebst einem
Bronzedolch letzthin auch im Schutt des Hügels Caschinas zum Vorschein gekommen sind. 1161: in Vico Susis.
2600-1920 m. Südöstlichste Verzweigung des Vereinathals, welch letzteres sich bei
der Alp Novai etwa 6 km ö. Klosters im Prätigau mit dem Sardascathal vereinigt und so das eine Quellthal der Landquart bildet.
Das Süserthal zweigt bei der Alp Fremd Vereina 1 km s. der Vereinahütte des S. A. C. vom Vereinathal
ab und steigt ö. und sö. empor zum Flesspass (2452 m) und Vereina- oder Valtortapass (2651 m), die beide ins Engadin nach
Süs bezw. Lavin führen.
Dadurch erhält das Süserthal eine gewisse touristische Bedeutung.
Diese wird
noch erhöht durch die gewaltigen Platten- und Ungeheuerhörner, die die N.-Seite des Thals bilden und zu den Lieblingszielen
klettergewandter Touristen gehören, die in diese Gegend kommen.
Den Namen hat das Thal aus der Zeit herüber gerettet, da
seine Alpen noch Eigentum der Gemeinde Süs im Unter Engadin waren.
(Kt. Aargau,
Bez. Brugg).
400-338 m. Bach; entspringt auf dem Birrfeld, fliesst zwischen der Strasse und der Bahnlinie Wohlen-Brugg
nordwärts und mündet westl. Brugg von rechts in die Aare. 5 km lang.
1424 m. Gem. und Pfarrdorf auf einer schönen Terrasse am linksseitigen Gehänge des
Rheinwald und am Fuss der Berge von Annarosa, 23 km sw. der Station Thusis der Albulabahn.
Acker-, Wein-,
Gemüse- und Obstbau, Viehzucht und Fischfang.
Branntweinbrennerei.
Weinhandel. Die drei schön gelegenen DörferPraz, Nant
und Sugiez zeigen eine nahezu ununterbrochene Folge von Häusern und bergen eine lebhafte, gastfreundliche und tätige Bevölkerung.
(Kt. Waadt,
Bez. Échallens).
677 m. Gem. und kleines Dorf im w. Jorat, nahe der Quelle des Sauteruz und zwischen den StrassenÉchallens-Payerne
und Échallens-Moudon; 3,5 km nö. Échallens. Station der Linie Lausanne-Bercher. Postablage, Telegraph, Telephon. 36 Häuser, 199 reform.
Ew. Kirchgemeinde Dommartin. Landwirtschaft. Pferdehandel. Das Dorf gehörte im Mittelalter zum Mandament
Dommartin und stand mit diesem unter dem Domkapitel zu Lausanne, dem die Rechte 1212 von der Abtei Montherond abgetreten worden
waren. Um 1790 deckte man nahe dem Dorf ein grosses burgundisches Gräberfeld auf, dessen einzelne Gräber zum Teil im anstehenden
Sandstein ausgehöhlt und mit Steinplatten bedeckt waren, sowie Schwerter, Fibeln etc. bargen. 1177 und
1282: Sugnens; 1238: Sugneins; 1453: Sugnyens. Vom germanischen Personennamen Sunno herzuleiten.
oder Surre (Kt. Luzern,
Amt Sursee, und Kanton Aargau,
Bez. Zofingen und Aarau).
507-360 m. Rechtsseitiger Zufluss der Aare. Entspringt im Kanton Luzern
dem
Sempachersee (507 m), den sie etwas s. Sursee bei den «Seehäusern» verlässt. Hierauf durchfliesst sie den OrtSursee (506 m)
und wendet sich dann in nnw. Richtung gegen das weite, flache und fruchtbare Suhrenthal hin, zwischen den
Ortschaften Knutwil und Büron, Triengen und Reitnau vorbeiziehend, die abseits der flachen, teils etwas sumpfigen Thalsohle
an den seitlichen Hängen liegen.
Bei 482 m im «Unterwehrli» ö. Reitnau tritt die Suhre an den Kanton Aargau
und bildet auf etwa 1300 m Länge die Grenze
zwischen ihm und Luzern,
um dann ganz in den Aargau
einzutreten. Bei Schöftland (453 m) empfängt sie die Ruederchen aus dem Ruederthal. In
langsamem und gewundenem Lauf zieht sich die Suhr dann bei den Orten Hirschthal, Muhen und Ober Entfelden vorbei.
Ueberall gibt sie Wassergräben und Kanäle zum Betrieb von Mühlen, Sägen und Fabriken der Textilbranche ab. Bei Unter Entfelden
mündet von links die Uerke (413 m) und biegt die Suhr, dem Gönhardberg ausweichend, nach NO. um. Im Dorf Suhr gibt sie den
«Stadtbach» nach Aarau ab und biegt dann nach N. ab, um nun in gerader Richtung über Buchs nach der Aare
zu fliessen. In letzter Ortschaft nimmt sie die Wina¶
mehr
auf (380 m). Sie ergiesst sich gegenüber Kirchberg, 2 km unterhalb Aarau, von rechts in die Aare. Auf ihrem etwa 34 km langen
Lauf und bei einem Gesamtgefälle von 147 m wird ihre Wasserkraft beständig ausgenutzt. Eine grosse Rolle spielen, namentlich
im untern Thalabschnitt zwischen Suhr, Buchs und der Aare, auch die zu Bewässerungszwecken vom Flüsschen
abgezweigten Kanäle. Einzugsgebiet etwa 373 km2. Minimalwassermenge etwa 1,5-2 m3, grösste Wasserführung etwa 160-200
m3 in der Sekunde. 1036: Suron; 1210: Surannum flumen; 1241: Sure.
Suhr ist die Mutterkirche von Aarau und wurde einst vom Stift Münster aus besetzt, dem die Kollatur 1408 von
Oesterreich geschenkt worden war und das sie bis 1857 beibehielt, worauf sie an den Staat Aargau
überging.
Fund eines Schalensteines
zwischen Suhr und Entfelden, eines Steinbeiles im Oberthal und eines Grabhügels aus der Eisenzeit im Eicheneinschlag
beim Grossfeld.
Römische Münzen und Alemannengräber. 1834 suchten zwei Feuersbrünste, die vielen Personen den Tod brachten,
das Dorf heim. 1045: Sura;
515 m. Gruppe von 8 Häusern, auf einer Anhöhe links über der Ruederchen
und 2 km sö. der Station Schöftland der elektrischen Suhrenthalbahn (Aarau-Schöftland).
(Mont), deutsch Spitzberg (Kt. Bern,
Amtsbez. Neuenstadt).
1286 m. Ein dem Chasseral nach O. vorgelagerter und von ihm durch das Längsthälchen
der Prés Vaillons getrennter Jurakamm, unmittelbar n. über der Hochfläche des Tessenberges (Montagne de Diesse) und 5 km
n. der Station Twann der Linie Biel-Neuenburg. Hat die Gestalt einer unregelmässigen Ellipse und misst in der Längsrichtung
SW.-NO. 7 km, sowie in der Breite SO.-NW. 2,3 km. Die Gehänge sind ringsum mit schönen Tannenwaldungen
bekleidet, auf die nach oben Sennberge folgen.
Die magern Sennberge tragen einige ständig bewohnte Meierhöfe. In den
Felsen des S.-Fusses findet sich
am Eingang ins Thälchen des Jorat ein interessanter Standort des Geranium nodosum, einer aus dem Mittelmeergebiet stammenden
Pflanzenart. Geologisch bildet der Spitzberg ein ellipsenförmiges Gewölbe aus obern Jurakalken (Portland und Kimeridge),
das gleichsam als entfernte Fortsetzung des Kammes von Châtollion am NW.-Rand des Tessenberges in die Höhe
steigt und gegen das Thälchen von Orvin wieder untertaucht. Während die das Gewölbe von der Seekette trennende Mulde des
Jorat Neokom und Molasse einschliesst, besteht diejenige der Prés Vaillons ausschliesslich aus Portlandkalken.
(Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
2700-2300 m. Kleines Thälchen der Landschaft Samnaun. Es beginnt etwas ö. unter der
Passhöhe des Samnaunerjochs, steigt in mässiger und ziemlich gleichmässiger Steigung südwärts gegen Piz Roz und Piz Vadret
empor und ist im hintern Teil mit Eis und Schnee, im vordern Teil mit Schutt erfüllt. Nach der Siegfriedkarte soll das Thälchen
keinen ständigen Abfluss haben, was wohl nur so zu erklären ist, dass das Schmelzwasser des Gletschers
unter dem Moränenschutt versickert und dann erst ausserhalb des Thälchens wieder zu Tage tritt, um sich dann bald von rechts
mit dem Samnaunerbach zu vereinigen. Einst muss das ganze Thälchen vom Gletscher erfüllt und auch von diesem durch Gletschererosion
geschaffen worden sein, worauf seine breitmuldenförmige Gestalt hinweist.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen).
2000-693 m. Wildbach; entspringt in dem durch die mächtigen N.-Wände der
Schwalmeren und den O.-Abfall der Gruppe des Dreispitz gebildeten Felskessel der Lattreienalp, heisst zunächst Lattreienbach,
bildet oberhalb der SägeIm Suld den schönen Pochtenfall und erhält den aus dem Thälchen der OberenSuldalpen von links kommenden
kleinen Bach, um nun unter dem Namen Suldbach nordwestwärts zu fliessen, eine bewaldete Mündungsschlucht
zu bilden, sich nach W. zu wenden und nach 13 km langem Lauf bei Mülinen von rechts sich mit der Kander zu vereinigen. Bildet
die Grenze zwischen den Gemeinden Reichenbach und Aeschi. Schwillt bei Hochwasser stark an und hat das Dorf Mülinen schon oft
unter Wasser gesetzt. Von seinem Austritt aus der Mündungsschlucht an ist der Suldbach korrigiert
und fliesst nun in gemauertem Kanal mit kleinen Thalsperren der Kander zu (Ausgaben: 63160 Fr.).