Starkenbacherwald
(Kt. St. Gallen, Bez. Ober Toggenburg).
900-1100 m. 1,3 km langer und 1 km breiter Wald, am NO.-Hang des Häderenbergs und s. Starkenbach.
Starkenbacherwald - St
(Kt. St. Gallen, Bez. Ober Toggenburg).
900-1100 m. 1,3 km langer und 1 km breiter Wald, am NO.-Hang des Häderenbergs und s. Starkenbach.
(Kt. St. Gallen, Bez. Ober Toggenburg, Gem. Alt St. Johann).
870 m. Burgruine über dem linken Ufer der Thur, in der malerischen Schlucht von «In der Burg» und an der Strasse Alt St. Johann-Stein im Toggenburg.
Die 1329 genannte Burg wurde von den Herren von Montfort (Starkenstein = Montfort) errichtet und vom Volk kurzweg «Stein» genannt, welcher Name später auf einen tiefer unten gelegenen Hof und dann auf das darum sich ansiedelnde Dorf Stein überging.
Die Burg wurde wahrscheinlich um das Ende des 15. Jahrhunderts zerstört.
(Kt. Graubünden, Bez. Hinterrhein, Kreis Schams, Gem. Inner Ferrera).
1833-2072 m. Alpweide mit Hütten, am S.-Hang des Piz Starlera und am rechtsseitigen Gehänge des Val Starlera.
(Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Hinterrhein). 2727 m. Sw. Vorgipfel des Piz Grisch oder Fianell (3048 m) in den Oberhalbsteinerbergen der Albulagruppe.
Unter den steilen Felsterrassen des 900 m vom Piz Grisch entfernten Piz Starlera wälzt sich in tiefen Schluchten hinter dem Dörfchen Canicül (Inner Ferrera) der Averser Rhein, der in dieser Gegend von O. her das Wasser des Val Starlera und den Ausser Starlerabach erhält, welch letzterer auf der untersten Felswand des Berges einen schönen Wasserfall bildet.
Der Piz Starlera erhebt sich etwa 1,7 km nö. Canicül und zeigt auf seiner S.-Seite in 2400 m Höhe alte Eisengruben, in denen einst schuppiger bis schiefriger Roteisenstein aus einer Erzlinse von etwa 30 m Länge und 6 m Mächtigkeit ausgebeutet wurde, um mühsam nach den Hochöfen in Ferrera geschleppt zu werden.
Das in halbmarmorisierten Kalken und Dolomit der Trias (oder Jura?) auftretende Erz enthielt zuweilen bis 80% reines Eisen. Der Name Piz Starlera wurde von den frühern Karten dem schroffen Kalkstock des Piz Grisch (oder Fianell) beigelegt.
(Val) (Kt. Graubünden, Bez. Hinterrhein). 2500-1530 m. Oestl. Seitenthälchen des Averser Rheins, das sich kurz unterhalb der Einmündung des Val di Lei und 2,3 km hinter Canicül (Inner Ferrera) von rechts zum Hauptthal öffnet. Es ist etwa 4 km lang, entspringt am westl. Averser Weissberg (3044 m), verläuft im ganzen in w. Richtung und weist ein Gesamtgefälle von etwa 24% auf. Im Vordergrund ist es tief und wild durchschluchtet, wie auch weiter oben lange Felsrippen und -klüfte gegen die Alp Starlera (2072 m) herabreichen.
Der Wald zieht nur wenig weit hinauf und fehlt auf der N.-Seite fast ganz. In der Mitte und im kesselartig erweiterten Hintergrund dehnen sich die Alpen Starlera und Sura aus. Aus diesen leitet das Canicül in Ferrera mit Savognin oder Reams im Oberhalbstein verbindende Starlerajoch (2504 m) nach Val Curtins und Val Nandro hinüber, während nicht weit nördlich davon und s. vom Piz Alv (der wie der Piz Starlera Lager von Hämatit aufweist) ein zweiter Passübergang (2609 m) nach der Alp Schmorras und in das Val Nandro hinabführt (Savognin-Canicül 6 Stunden).
Die Starleraseite dieses Passes ist jedoch sehr steil, und der Uebergang wird nicht so viel benutzt wie das Starlerajoch, von dessen Höhe man zwischen dem w. Weissberg und dem Plattenhorn in s. Richtung auch nach Cresta im Avers gelangen kann. Ueber den mächtigen Felsenstufen am Ausgang des Val Starlera liegen die freundlichen Terrassen mit den Maiensässen Starlera (1833 m) und Il Plan (1884 m). Am felsigen Gehänge unter dem letztern fliesst eine Subtherme («Cuas Therme») von 24,3° C. mit Gips- und Eisengehalt. Sie ist schwer zugänglich und hat nur eine geringe Wassermenge. Val Starlera ist im obern Abschnitt zum grössten Teil in Bündnerschiefer (eozänen Flysch, auch Lias?), im Vordergrund ganz in Kalke, Marmore und Dolomit der Trias (oder Jura?) eingeschnitten, und der Starlerabach stürzt manchmal über Lager weissen Marmors herab, mit welchem Material auch die Averserstrasse z. T. beschottert ist.
(Fuorcla) (Kt. Graubünden, Bez. Inn). 2633 m. Passübergang zwischen dem Piz Starlex (3081 m) und Piz Cotschen (2772 m);
leitet aus dem Quellthälchen Costainas (Scarlthal) in ö. Richtung über die schweizerisch-österreichische Grenze nach Val Avigna und Taufers oder Münster (im Münsterthal) hinab (Dörfchen Scarl-Münster 5 Stunden).
Die Passhöhe liegt in Triasbildungen (Hauptdolomit und obere Rauhwacke).
(Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Inn).
3081 m. Gipfel im Gebirgsstock des Piz Pisoc (Ofengruppe), auf der Landesgrenze gegen Tirol und zwischen dem Scarl- und Avignathal. 1,1 km sö. vom Piz Murtèra (2998 m) und n. über dem fast flachen Passübergang der Fuorcla Starlex.
Der eine gute Aussicht bietende Berg ist aus Hauptdolomit, oberer Rauhwacke, Arlbergkalk und alpinem Muschelkalk aufgebaut, welche Triasmasse sowohl auf der österreichischen als auf der Schweizer Seite auf Verrucanogesteinen und Gneisphylliten sitzt.
Aus der Münsterthaler Alp Champatsch (2144 m) braucht man über den Scarlpass zur Ersteigung des Piz Starlex (SW.-Seite) etwa 4 Stunden.
(Kt. Solothurn, Bez. Olten, Gem. Starrkirch-Wil).
422 m. Gemeindeabteilung und Pfarrdorf, an der Strasse Aarau-Olten und 1,7 km o. vom Bahnhof Olten.
Postablage. Zusammen mit Nigglisberg: 34 Häuser, 295 kathol. Ew.;
Dorf: 29 Häuser, 233 Ew. Landwirtschaft. Am Mäuseherdchen hat man eine römische Münze mit dem Bildnis des Domitian und am Fuss der Ruine Kienberg verschiedene andere römische Münzen aufgedeckt.
Das Dorf erscheint 1036 in der Liste der vom Grafen Ulrich von Lenzburg dem Stift Beromünster gemachten Schenkungen. 1173: Starchilhun.
(Kt. Solothurn, Bez. Olten). Gemeinde mit den Dörfern Starrkirch und Wil, den Weilern Nigglisberg, Kohliweid und Oberwil, sowie einem Teil von Wartburg-Säli. Zusammen: 65 Häuser, 572 Ew. (wovon 164 Reformierte).
Katholische Pfarrei Starrkirch.
(Kt. Graubünden, Bez. Im Boden, Kreis Trins, Gem. Flims).
1580 m. Alpweide am S.-Hang des Segnespass, 3 km nw. Flims.
(Kt. und Bez. Schwyz, Gem. Muotathal).
645 m. Weiler im Muotathal, an der Ausmündung des Starzlenbaches und am Pragelweg;
1,5 km ö. der Kirche Muotathal. 15 Häuser, 98 kathol. Ew. Kirchgemeinde Muotathal.
Wiesenhau und Viehzucht.
Starzlenbach - Staubba
* 2
Seite 45.688.Seidenweberei. ¶
Hier wird die geplante Pragelstrasse zwischen Glarus und Schwyz durchführen.
(Kt. und Bez. Schwyz).
2205-625 m. Rechtsseitiger Zufluss der Muota;
entspringt am Pragelpass, wendet sich gegen SW. und mündet nach 9 km langem Lauf in Tschalun (1,5 km ö. der Kirche Muotathal).
Erhält zahlreiche, vom Höllloch, Drusberg, Forstberg, Sternen und Heuberg herkommende Nebenadern, wie den Gemsstaffelbach, Teufdohlebach, Rotbach und Teufbach von rechts, den Höllbach von links.
Dem Bach folgt der Saumpfad über den Pragel (Muotathal-Klönthal), der in hoffentlich nicht zu langer Frist durch eine Fahrstrasse ersetzt werden soll.
(Kt. St. Gallen, Bez. Gaster, Gem. Amden).
1200-1542 m. Wald von 54 ha Fläche;
auf der gegen das Toggenburg (Alt St. Johann) abfallenden NO.-Seite des Gulmen und am linksseitigen Gehänge über dem Dobigenbach. 70% Fichten, 20% Tannen und 10% Buchen. Am untern rechtsseitigen Ufer des Baches schliesst sich der 93 ha grosse Laubwald an, der trotz seines Namens einen der schönsten reinen Fichtenbestände des Bezirks aufweist.
Ueber Langenegg führt der Uebergang von Amden nach Alt St. Johann.
(Kt. Graubünden, Bez. Maloja). 1812 m. Kleiner aber romantisch gelegener See, mitten im Wald am Fussweg von St. Moritz nach Pontresina und je etwa ½ Stunde von jedem dieser Orte entfernt. Auch von Celerina führt ein Weg an der Kirche San Gian vorbei und über die ebenfalls waldumschlossene Alp Palud Choma in ½ Stunde nach dem Statzersee. Dieser ist ein beliebtes Ausflugsziel der Gäste von Pontresina, St. Moritz, Celerina und Samaden. Er bietet dem Botaniker hübsche Ausbeute an allerlei Engadinerpflanzen.
(Kt. Bern, Amtsbez. Frutigen). Linksseitiger Zufluss des Oeschinenbaches; entspringt am Biberggletscher und bildet einen über die Thalwand herabrauschenden schönen Wasserfall. 1,5 km lang.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken, Gem. Lauterbrunnen). 1135-832 m. Weltberühmter Wasserfall im Berner Oberland, gebildet durch den am O.-Absturz des Schwarzbirgs in einer Höhe von 1900 m entspringenden Pletschenbach. Dieser durchfliesst zunächst die ziemlich steil geneigte Pletschenalp und wird von der elektrischen Bahn Grütschalp-Mürren überbrückt, von wo an sein Gefäll zunimmt und sich sein Bett zu einer Schlucht vertieft, in welcher er den vom Thal aus nicht sichtbaren ersten Fall bildet, um sich dann über die das Dorf Lauterbrunnen beherrschende, 300 m hohe senkrechte, ja überhängende Felswand in die Tiefe zu stürzen und nach kurzem Lauf in die Lütschine zu münden.
Der Staubbach gehört zu den berühmtesten Wasserfällen der Welt und rechtfertigt in gewissem Sinne, ob auch heute eher unterschätzt, seinen Ruf, sofern die für den Anblick des Falles sehr wichtigen Beleuchtungsverhältnisse günstig sind. Das herrlichste Schauspiel gewährt er am Vormittag bei Sonnenschein, von N. her betrachtet. Instruktiv ist auch der Anblick des völlig in Wasserstaub aufgelösten Sturzes von den Schuttwällen aus, die sich unten an der Felswand gebildet haben.
Staubbach - Staufen
* 3
Seite 45.689.Eigentümlich ist der Anblick, den im Winter die enormen Eisstalaktiten und –grotten gewähren. Der Staubbach war schon im 18. Jahrhundert als Naturmerkwürdigkeit berühmt, um deren willen man das Lauterbrunnenthal aufsuchte. Die Schilderung des Falles in Hallers Alpen (1729) hat viel dazu beigetragen, die Aufmerksamkeit der Naturfreunde auf ihn zu lenken. 1779 hat Gœthe den Staubbach besucht und geschildert. Die äusserst farbige Schilderung durch den dänischen Dichter Baggesen in seinem Epos Parthenais stammt aus dem Jahre 1804. Von den unzähligen Beschreibungen des Staubbaches in Prosa geben wir die kurze Schilderung wieder, die Hegner 1805 veröffentlichte: «Aus einer senkrechten Höhe von 900 Fuss springen zwei Ströme Wasser über die Felsen hinaus und vereinigen sich bald in eine bewegliche Wassersäule, wovon nur ein kleiner Theil sich an einer Klippe bricht, das übrige aber in freyer Luft sich in Millionen Perlen ausbreitet und zuletzt in einen schimmernden Staub verdünnt, theils auf eine beträchtliche Weite die Matten umher mit einem immerwährenden Thau benetzt, theils sich in ein tiefes Wasserbecken voll glühender Regenbogen wieder sammelt. Er ist nicht gross durch einen unaufhaltsam wilden Strom, der sich an schönen Felsmassen schäumend und mannigfaltig bricht, oder durch seinen Donner die Erde bewegt und die Töne des menschlichen Erstaunens verschlingt, aber er ist erhaben durch seinen himmelhohen Fall, durch die grossen Wassermassen, welche sich weiss und weich, wie Milch, in ewiger Folge aus der Höhe hinabdrängen, durch sein allmäkliges Hinschwinden im Nebel und durch das Feuer seiner, Regenbogen; besonders aber durch sein mit der Sanftheit des Ganzen so ¶
harmonisches, leises und zartes Geräusch, das nicht von einer einzelnen Stelle herkömmt, sondern den Zuschauer allenthalben, wie Stimme der Geister, zu umgeben scheint.» Unzählbar sind die Stiche, Gemälde und andersartigen Ansichten dieses Falles, von dem man sagen kann, dass er zu denjenigen Naturbildern der Erde gehört, die am häufigsten bildlich dargestellt worden sind. Zu erwähnen sind die Messungen der Höhe des Falles durch den Maler Wolf und Pfarrer Samuel Wittenbach im Jahre 1776 vermittels Schnüren, welche eine Fallhöhe von 900 Bernerfuss ergab. Am richtete der Staubbach bei einem Gewitter grosse Verheerungen an, worüber der damalige Pfarrer von Lauterbrunnen eine Predigt im Druck veröffentlichte. Zum erstenmal wird der Staubbach im Jahr 1594 erwähnt.
1450-780 m. Bach;
entspringt am W.-Hang der Ebnistettenfluh fliesst westwärts und mündet 3,5 km s. Schüpfheim von rechts in die Waldemme. 3 km lang.
(Kt. Appenzell I. R. und St. Gallen, Bez. Werdenberg). 1894 m. Eine turmähnliche, dem Neokom aufgesetzte Schrattenkalkspitze in der östlichsten Kette des Säntisgebirges, nur etwa 150 m höher als der Grat. Seit 1904 führt vom Hohen Kasten ein ausgeprägter, stellenweise rotmarkierter Weg teils auf dem Grat und teils am N.-Abhang bei der Staubernkanzel vorbei bis zur Saxerlücke. Der Aufstieg auf die Staubernkanzel geschieht von der SW.-Seite her. Schöne Aussicht auf Vorarlberger-, Bündner- und Appenzelleralpen, sowie ins Rheinthal. Beliebte kleinere Tour der Alpinisten. Von Appenzell her in 5 Stunden und in etwas kürzerer Zeit von Salez (Station der Linie Rorschach-Chur) im Rheinthal her zu erreichen.
(Kt. St. Gallen, Bez. und Gem. Gossau). 788 m. Gruppe von 4 Häusern am SO.-Hang des Tannenbergs; 3,5 km n. der Station Winkeln der Linie Zürich-Winterthur-St. Gallen. 28 kathol. Ew. Kirchgemeinde Gossau. Ackerbau und Viehzucht. Stickerei.
(Kt. St. Gallen, Bez. Wil, Gem. Oberbüren).
566 m. Gruppe von 5 Häusern, links über der Thur und an der Strasse Oberbüren-Nieder Helfentswil;
8 km n. der Station Uzwil der Linie Zürich-Winterthur-St. Gallen. 30 kathol. Ew. Kirchgemeinde Oberbüren.
Acker- und Obstbau, Viehzucht.
Schöne Aussicht ins Thurthal und auf die Appenzeller- und Toggenburgerberge.
(Kt. Thurgau, Bez. Arbon, Gem. Egnach).
449 m. Gruppe von 8 Häusern an der Strasse St. Gallen-Neukirch;
1,2 km sw. Neukirch und 6 km wnw. der Station Arbon der Linie Rorschach-Romanshorn.
Telephon. 32 reform. Ew. Kirchgemeinde Neukirch.
Wiesen-, Obst- und Gartenbau.
(Kt. St. Gallen, Bez. Werdenberg, Gem. Grabs).
463 m. Gemeindeabteilung und Dorf am Fuss des Staudenerbergs, 700 m sö. Grabs und 2,8 km nw. der Station Buchs der Linie Rorschach-Sargans-Chur.
Zusammen mit Hugobühl, Ober und Unter Gatter, Oberstauden und Ritsch: 107 Häuser, 548 reform. Ew.;
Dorf: 64 Häuser, 335 Ew. Kirchgemeinde Grabs.
Acker (Mais)-, Obst- und Wiesenbau, Viehzucht.
Stickerei. Bezirksspital.
(Gross und Ober) (Kt. St. Gallen, Bez. Werdenberg, Gem. Grabs).
500 und 600 m. Zwei Gruppen von zusammen 10 Häusern w. Stauden;
3,3 km w. der Station Buchs der Linie Rorschach-Sargans-Chur. 39 reform. Ew. Kirchgemeinde Grabs.
Wiesenbau und Viehzucht.
oder Studen (In den) (Kt. Solothurn, Bez. Lebern, Gem. Grenchen).
540 m. 21 Höfe am S.-Hang der ersten Jurakette;
1,6 km n. der Station Grenchen der Linie Olten-Biel.
Telephon. 297 kathol. Ew. Kirchgemeinde Grenchen.
Landwirtschaft. Uhrenindustrie.
Vor langen Jahren ging hier von der Wandfluh ein Felssturz ab.
(Kt. St. Gallen, Bez. Werdenberg). 1600-447 m. 6,5 km langer Wildbach; entspringt auf Valspus am NO.-Fuss des Margelkopfes, durchfliesst nach der Alp eine steile Waldschlucht, dann die Gehöfte ob Stauden und dieses Dorf selbst, nimmt in der Ebene nahe der Strasse Werdenberg-Haag den Grabserbach auf, der mehrere Werke treibt, mündet dann etwa 2 km vom Dorfe Grabs in die sog. Watte, den Abfluss des Werdenbergersees und des Buchserbrunnens, um dann vereinigt in den sog. Giessen und mit diesem in den Werdenberger Binnenkanal zu fliessen. Einige Schwellenanlagen dienen dazu, bei Feuerausbruch in den benachbarten Höfen Wasser zu liefern, wenn der Bach solches führt. Das Bachbett hat sich kolossal erhöht, so dass bei Hochwasser wirklich Gefahr vorhanden ist. In den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts hat der Bach bei einem wolkenbruchartigen Regen mit seinem Geschiebe grosse Verheerungen angerichtet.
(Kt. St. Gallen, Bez. Werdenberg, Gem. Grabs).
700-1284 m. Gemeindeabteilung und Berghang mit zerstreut gelegenen Häusern und Hütten, zwischen dem Grabserbach und dem Staudenerbach und s. vom Grabserberg. 6,7 km w. der Station Buchs der Linie Rorschach-Sargans-Chur.
Zusammen mit Gristen und Sand: 42 Häuser, 169 reform. Ew. Kirchgemeinde Grabs.
Wiesenbau und Viehzucht.
Der höchste Punkt heisst Birr (1284 m).
(Kt. Thurgau, Bez. Kreuzlingen, Gem. Tägerwilen).
500 m. Teil des Dorfes Tägerwilen, 600 m w. vom Schloss Kastel. 9 Häuser, 40 reform. Ew. Vergl. den Art. Tægerwilen.
Staufen. Ortsnamen der deutschen Schweiz;
vom althochdeutschen stouf = Fels herzuleiten.
Erscheint 14 mal in den Kantonen Luzern, Aargau, Basel, Schaffhausen, St. Gallen und Bern. Auch in Zusammensetzungen nicht selten.
(Kt. Aargau, Bez. Lenzburg). 520 m. Isoliert aus der Ebene aufsteigende, schön abgerundete Anhöhe 1,5 km s. Lenzburg. Trägt kleine Wäldchen, etwas Weinreben und viel Wiesland. Zu oberst stehen Pfarrkirche und Pfarrhaus der Kirchgemeinde Staufen, zu welcher bis ins 14. Jahrhundert auch Lenzburg selbst gehörte. Kirche und Pfarrei wurden von den Grafen von Lenzburg gestiftet, die die Kollatur der Abtei Münster übertrugen, welche aber dieses Recht wegen starker Verschuldung 1481 verkaufen musste. Die Kirche hat schöne Glasgemälde aus dem 15. Jahrhundert und enthält Gräber aus der Zeit der Hohenstaufen. Vor der Reformation zog ein wundertätiges Heiligenbild viele Wallfahrer hierher.
(Kt. Aargau, Bez. Lenzburg). 424 m. Gem. und Pfarrdorf am NO.-Fuss des Staufberges; 1,3 km sw. der Station Lenzburg der Linien Aarau-Suhr-Wettingen, Aarau-Lenzburg-Rotkreuz und Wildegg-Emmenbrücke (Seethalbahn).
Postablage, Telephon. 106 Häuser, 818 Ew. (wovon 21 Katholiken).
Acker- und Weinbau, Viehzucht und Milchwirtschaft.
Mechanische Fabrikation von Dachschindeln. 868: Stoufun.
Das Dorf wurde durch die Feuersbrünste vom und schwer heimgesucht.
(Kt. Bern, Amtsbez. Thun, Konolfingen und Signau). 1112 m. Bergkuppe über den bewaldeten Hängen zwischen den Thälern von Rötenbach und Rotachen, O.-Ende der Falkenfluh. Schöne Aussicht.
(Kt. Bern, Amtsbez. Wangen, Gem. Ochlenberg).
Staufenbach - Steckbor
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Seite 45.690.571 m. Gruppe von 3 Höfen, am linksseitigen Gehänge des Staufenbachgrabens und 5,5 km sö. der ¶
Station Herzogenbuchsee der Linie Olten-Bern. 25 reform. Ew. Kirchgemeinde Herzogenbuchsee.
(Kt. Bern, Amtsbez. Wangen). 710-479 m. Bach; entspringt zwischen den Weilern Wäckerschwend und Lünisberg, fliesst nordwärts und mündet nach 6,5 km langem Lauf bei Bettenhusen von links in die Altathen.
(Kt. Schaffhausen, Bez. Schleitheim). 609 m. Anhöhe in dem Hügelland zwischen dem Schleitheimerthal und dem Thal der Wutach, n. Schleitheim und s. über der Landesgrenze gegen das Deutsche Reich. Trigonometrisches Signal. O.- und S.-Hang mit Rebbergen bedeckt, sonst Wald und Wiesen.
Synonym für Staffel. S. diesen Art.
(Lung, Surr und Sut) (Kt. Graubünden, Bez. Glenner, Kreis Lugnez, Gem. Vrin).
1929-2195 m. Abschnitte der Alp Ramosa, am O.-Hang des Piz Cavel und am SO.-Hang des Piz Vrin;
6 km w. vom Dorf Vrin. 12 Alphütten.
Chod (Alpe) (Kt. Graubünden, Bez. Inn, Kreis Obtasna, Gem. Zernez).
1963 m. Alpweide im Val da Stavel Chod, über der Ofenpassstrasse nach Zernez und 4 km nnw. der Ofenpasshöhe.
Chod (Val Da) (Kt. Graubünden, Bez. Inn). 2250-1900 m. 2,2 km langes, meist felsiges und schuttiges, Alpenthälchen, das sich 2,1 km hinter dem Ofenberg-Gasthaus in ssw. Richtung zum Ofenbach (Ova da Fuorn) öffnet;
östl. vom Val del Botsch und westl. vom längern und wilden Val Nüglia gelegen.
Die mit riesigen Schuttmassen überführten obersten Gehänge des Thales steigen steil zum Gebirgsknoten 2947 m zwischen Piz Nair (3009 m) und Piz Foraz (3094 m) hinauf.
Ueber der Landstrasse liegt gegen den Thalausgang die Alp Stavel Chod (1963 m) auf Zernezer Boden.
Von hier an bis zur Mündung wieder mächtige Schuttmassen.
Das Thälchen hat ein Gefälle von 19% und ist in Hauptdolomit, obere Rauhwacke, Arlbergdolomit und alpinen Muschelkalk eingeschnitten.
(Fuorcla) (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein). 2553 m. Gratlücke zwischen Piz Stavelatsch und Piz Rentiert; verbindet die Alpen Valesa und Stavelatsch, die beide ins Gebiet des Val Somvix gehören. Fuorcla Stavelatsch und die weiter sw. gelegene Fuorcla de Lavaz geben zusammen den kürzesten Zugang vom Tenigerbad zum Piz Medel und seinen Nachbargipfeln.
(Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein). Etwa 2900 m. Doppelspitziger Felsgipfel in der Medelsergruppe, speziell in der der Hauptmasse vorgelagerten kleinern Gruppe des Piz Senteri; 4 km ssw. über dem Tenigerbad im Val Somvix und von hier aus leicht zu ersteigen. Aufstieg über Alp Rentiert zur Fuorcla Stavelatsch und von da über Schutt und Fels (4 Stunden).
(Kt. Graubünden, Bez. Bernina, Kreis Puschlav, Gem. Brusio).
1141 m. Gruppe von 2 Häusern am linksseitigen Gehänge des Puschlav;
2,3 km ö. Meschino und 2,3 km n. Brusio;
7 km nw. der Station Tirano der Veltlinerbahn. 9 kathol. Ew. italienischer Zunge.
Kirchgemeinde Brusio.
Wiesenbau und Viehzucht.
(Kt. Graubünden, Bez. Glenner, Kreis Lugnez, Gem. Lumbrein).
1830 m. Zum Teil bewaldete Alpweiden, am linksseitigen Gehänge des Vriner Rheins und 3,5 km sw. Lumbrein.
(Kt. Graubünden, Bez. Glenner, Kreis Ruis, Gem. Obersaxen).
1980 m. Alpweiden am NW.-Hang des Piz Sez Ner.
(Kt. Tessin, Bez. Riviera, Gem. Biasca).
Häusergruppe. S. den Art. Pedemonte.
(Kt. Appenzell A. R., Hinterland, Gem. Waldstatt).
730 m. Gruppe von 7 Häusern;
1,5 km nö. der Station Waldstatt der Appenzellerbahn (Winkeln-Herisau-Appenzell).
39 reform. Ew. Kirchgemeinde Waldstatt.
Wiesenbau und Viehzucht.
Handstickerei.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken, Gem. Lauterbrunnen).
922 m. Gruppe von 2 Häusern im obern Lauterbrunnenthal, an der Ausmündung des Sefinenthales und 6 km s. der Station Lauterbrunnen der Linie Interlaken-Lauterbrunnen.
Endpunkt der Fahrstrasse ins Lauterbrunnenthal.
Postablage. 9 reform. Ew. Kirchgemeinde Lauterbrunnen.
Hotel. Viehzucht. Wildromantische Landschaft.
Der Name ist vom althochdeutschen stechal = «steil» herzuleiten.
(Kt. und Amt Luzern, Gem. Littau).
558 m. Gruppe von 3 Häusern, 2 km nö. Hellbühl und 2,8 km sw. der Station Rotenburg der Linie Luzern-Olten.
Postwagen Hellbühl-Rotenburg. 21 kathol. Ew. Kirchgemeinde Hellbühl.
Ackerbau und Viehzucht.
(Kt. Appenzell A. R., Gem. Hundwil, und Appenzell I. R., Gem. Gonten).
860-1060 m. 36 Häuser, zu beiden Seiten des Kronbaches und der Strasse Gonten-Urnäsch zerstreut gelegen;
2,5 km w. Gonten und 500 m n. der Station Jakobsbad der Appenzellerbahn (Winkeln-Herisau-Appenzell).
194 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden Hundwil und Gonten.
Viehzucht. Handstickerei.
Die Stechlenegger Rode gehörte ursprünglich zum Reichsland Hundwil und besitzt heute noch gemeinsamen Waldbesitz, trotzdem sie nun politisch unter die beiden Halbkantone aufgeteilt ist.
Bezirk des Kantons Thurgau, s. vom Untersee und Rhein. Grenzt im O. an die Bezirke Kreuzlingen und Weinfelden, im S. an den Bezirk Frauenfeld und im W. an den Bezirk Diessenhofen und den Zürcher Bezirk Andelfingen. Er umfasst die rebenbekränzten Ufer des Untersees und Rheins von Salenstein und Mannenbach bis hinunter nach Rheinklingen, sowie das wellige Hochplateau des Seerückens samt dessen S.-Flanke bis zur Thur, zum Seebach und den Seen von Hüttwilen und Nussbaumen.
Der Bezirk ist die an landschaftlichen Schönheiten, Aussichtspunkten und Schlössern reichste Gegend des Thurgaues. Von Schlössern nennen wir: am See Arenenberg, Salenstein, Eugens- und Luisenberg, Freudenfels und Glarisegg samt der Ruine Neuburg ob Mammern;
auf der Höhe des Seerückens Mühlberg, Gündelhart und Liebenfels;
am S.-Hang des Seerückens Herdern und Steinegg.
Sitz der Verwaltungs- und Gerichtsbehörden des Bezirkes ist Steckhorn. Der Verkehr der s. vom Seerücken liegenden Gemeinden Müllheim und Pfin mit dem Hauptort wird durch die von Müllheim über Hörhausen gehende Post vermittelt. Der Bezirk zählt folgende 11 Munizipalgemeinden: Berlingen, Eschenz, Herdern, Homburg, Hüttwilen, Müllheim, Pfin, Raperswilen, Salenstein, Steckborn und Wagenhausen. 2589 Haushaltungen in 2161 Häusern. 11507 Ew., wovon 7607 Reformierte und 3892 Katholiken. 83 Ew. auf 1 km2.
Der fruchtbare und gut angebaute Boden erzeugt namentlich an der S.-Flanke des Seerückens Weine, die sich weithin eines guten Rufes erfreuen. An den Berghängen und auf den Höhen des Seerückens dehnen sich grosse Waldungen aus. Der überwiegende Teil der Bevölkerung beschäftigt sich denn auch mit Landwirtschaft: Acker-, Wiesen-, Obst- und Weinbau, Bienenzucht. Holz-, Getreide- und Weinhandel. Fischfang. Eine 1890 aufgenommene Bodenstatistik ergab:
ha | |
---|---|
Ackerland | 4082.25 |
Wiesland | 4480.03 |
Rebberge | 411.25 |
Wald | 4044.37 |
Torf- und Rietland | 569.47 |
Unproduktiver Boden | 169.50 |
: | 13![]() |
Schon 1884 zählte man an Obstbäumen aller Art 130276 Stück.
Die Viehzählungen haben folgende Resultate ergeben:
1886 | 1896 | 1901 | 1906 | |
---|---|---|---|---|
Rindvieh | 5710 | 6786 | 6307 | 7925 |
Pferde | 276 | 365 | 448 | 563 |
Schweine | 1726 | 2109 | 2349 | 2439 |
Schafe | 233 | 75 | 52 | 61 |
Ziegen | 1276 | 1528 | 1262 | 1029 |
Bienenstöcke | 1106 | 1193 | 1008 | - |
Steckborn
* 5
Seite 45.691.Aber auch die Industrie hat im Bezirk ihre Stätte gefunden. Die Stickerei allerdings ist schwächer vertreten als in den andern Bezirken. 3 Stickfabriken mit 108 Maschinen und 200 Arbeitern, eine Spinnerei mit 5400 Spindeln, eine mechanische Weberei mit 350 Stühlen, eine Wirkerei mit 35 Maschinen, drei mechanische Werkstätten und Giessereien mit 200 Arbeitern. Fabrikation von Maschinen, Werkzeug und Möbeln. Kaltwasserheilanstalt Mammern. Spar- und Leihkassen in Eschenz und ¶
Steckborn. Korrektionsanstalt Kalchrain. Arbeiterkolonie Herdern.
Die zum Bezirk gehörende Landschaft war von uralten Zeiten her besiedelt. Am Untersee finden sich Reste von Pfahlbauten in Eschenz und Steckborn. Die römischen Legionen hatten Standlager in Tasgetium am Ausfluss des Untersees (dem heutigen Eschenz und Burg bei Stein), sowie diesseits des Seerückens in Pfin (Ad fines). Im Mittelalter gehörte ein beträchtlicher Teil der Landschaft dem Kloster Reichenau, das ihn durch seine Amtleute verwalten liess. Daneben hatten hier auch die von Liebenfels, von Gemmingen, von Landenberg, von Steinegg, von Roll und von Beroldingen, sowie andere adelige Geschlechter ihre Besitzungen.
(Kt. Thurgau, Bez. Steckborn). 405 m. Munizipalgemeinde und kleine Stadt, am S.-Ufer des Untersees und am N.-Fuss des Seerückens sehr schön gelegen. 13,5 km nö. Frauenfeld. Station der Linie Schaffhausen-Etzwilen-Konstanz; Dampfschiffstation. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Müllheim-Steckborn. Zollamt. Bezirkshauptort. Gemeinde, mit Gündelhart, Hörhausen, Mammern und Salen-Rütenen: 430 Häuser, 2541 Ew. (wovon 1539 Reformierte und 1001 Katholiken);
Stadt Steckborn (mit Feldbach und Weier): 276 Häuser, 1733 Ew. (wovon 1272 Reformierte und 460 Katholiken).
Reform. und kathol. Kirchgemeinde. Sekundar- und Gewerbeschule. Badanstalt. Restauriertes Schloss «Turmhof» mit 7 Türmen. Gasthöfe und Pensionen. Geschützte Lage mit mildem Klima. Beliebte Sommerfrische in Glarisegg. Zahlreiche Obstbaumgärten; Gemüsebau. Grosser Rebberg. Viehzucht. Mechanische Stickerei, Motoren- und Automobilfabrik mit Giesserei, Werkzeugfabrik mit Giesserei, Nähmaschinen- und Kinderwagenfabrik. Bierbrauerei, Gerberei, Buchdruckerei.
Spar- und Leihkasse. Wein- und Kornhandel. Die nähere Umgebung ist ein grosser Rebberg, weiter folgen Wald und Wiesen. Verschiedene Schlösser (z. B. Glarisegg). Haidenhaus (mit meteorologischer Station) ist ein beliebtes Ausflugsziel mit sehr schöner Aussicht auf See (Insel Reichenau) und Berge. Dass Steckborn schon in römischer Zeit eine Niederlassung gewesen, ist nicht zu erweisen, wenn auch einzelne Flur- und Ortsnamen darauf hinzudeuten scheinen. Im Jahr 845 vergabte ein gewisser Sello den Ort an die Reichenau.
Ursprünglich gehörte die Herrschaft den Rittern von Steckborn. Der Ort, wo ihre Burg gestanden, ist nicht mehr mit Sicherheit zu ermitteln. 1271 überliess Ritter Eberhard seine Rechte der Reichenau, nachdem schon 1267 Abt Albrecht alle Vogtei- und Lehenrechte erworben hatte. Grosse Verdienste um Steckborn erwarb sich Abt Diethelm, der sich mit Vorliebe hier aufhielt. Er baute den festen Turm am See, der noch besteht, gab der Stadt Wall und Graben und erwirkte für sie 1313 von Kaiser Heinrich das Marktrecht.
Auch Abt Mangold hielt sich viel und gern im Turm von Steckborn auf. 1383 liess sich Steckborn in das Burgrecht von Konstanz und damit in den schwäbischen Städtebund aufnehmen. Vor der Schlacht bei Schwaderloh 1499 (Schwabenkrieg) lagen die Fähnlein von Uri, Schwyz und Unterwalden in Steckborn, das von Luzern in Mannenbach. Während der Zeit der Reformation stellte sich Steckborn ganz auf die Seite der neuen Lehre, doch stellte Landvogt Sonnenberg 1535 die Messe und damit die Parität wieder her.
Bei Errichtung des Defensionale von 1619 zählte Steckborn 242 waffenfähige Männer. In jener Zeit ward die Stadt von einem schweren Gewitter heimgesucht (1630): sie hatte von Zürich Munition bezogen und sollte sie bezahlen;
da entschuldigt sie die Verzögerung der Bezahlung damit, dass ein Wolkenbruch die Güter geschädigt, die Stadtmauer teilweise zerstört, die Schmiede weggeführt und Wege und Stege zerrissen habe.
Steckenberg - Steffisb
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Seite 45.692.Während des 30jährigen Krieges blieb Steckborn vor schwerern Schädigungen bewahrt. 1673 und 1674 hatte der Ort vom katholischen Landvogt Göldi viel Anfechtung zu erfahren wegen eines in Stein gehauenen Prälatenkopfes über dem Stadttor, den die Stadtväter hatten entfernen lassen, weil er verwittert war. Die immer wiederkehrenden konfessionellen Streitigkeiten wurden 1644 durch einen Vertrag geordnet und beigelegt. 1766 ward die beiden Konfessionen dienende Kirche neu erbaut. Steckborn besass (neben 7 andern Orten im Thurgau) bis 1798 sein eigenes Mass und Gewicht. Neolithische Pfahlbauten bei der Schanz und im Turgi; Grab aus der Steinzeit; Einzelfunde aus der Römerzeit; Alemannengräber längs der Eisenbahnlinie; Münzen aus der Karolingerzeit im Jakobsthal. 843: ¶
Stecheboron; vom althochdeutschen steccho = Pfahl, Stecken und bur = Wohnung, Haus herzuleiten. Eine Letzi wird noch 1457 erwähnt. Heimat des Geschlechtes Hanhart, dem mehrere verdiente Geistliche angehört haben, des Juristen J. M. Gräflein (1807-1849), der seinem Kanton grosse Dienste geleistet und ihn an der Tagsatzung vertreten hat, sowie des Juristen und Obersten Labhardt († 1869), der in der thurgauischen Politik eine hervorragende Rolle spielte.
(Kt. Appenzell I. R. Gem. Schwende).
1817 m. Bergpyramide aus Schrattenkalk, S.-Schenkel eines Gewölbes;
nw. über der Seealp und 4 Stunden von Appenzell entfernt.
Wird nicht bestiegen;
dagegen führt zwischen dem Berg und den «Türmen» ein häufig begangener Weg nach dem Säntis durch, der sich vom Aescher (Wildkirchlein) am Oehrle vorbei über den Messmer und den Blauen Schnee hinzieht.
(Kt. Solothurn, Bez. Olten, Gem. Rickenbach).
500 m. Von Wald umrahmtes Dorf, 600 m nw. Rickenbach und 1,7 km nw. der Station Wangen der Linie Olten-Biel. 25 Häuser, 161 kathol. Ew. Kirchgemeinde Hägendorf.
Acker- und Obstbau, Viehzucht.
Ein Teil der Bewohner arbeitet in den Fabriken von Olten.
(Ober) (Kt. Bern, Amtsbez. Aarwangen). 526 m. Gemeinde mit zerstreut gelegenen Siedelungen, zu beiden Seiten der Strasse Langenthal-Melchnau und 3 km nö. der Station Lotzwil der Linie Langenthal-Wolhusen. Postablage, Telephon; Postwagen Langenthal-Reisiswil. Zusammen mit Habkerig, Herrengasse, Hübeli, Kleben, Trinihubel, Tschäppenloch, Am Wald, Winkel und Wolfmatt 83 Häuser, 523 reform. Ew. Kirchgemeinde Lotzwil. Landwirtschaft. 3 Käsereien.
(Unter) (Kt. Bern, Amtsbez. Aarwangen). 502 m. Gemeinde mit zerstreut gelegenen Siedelungen, am linksseitigen Gehänge des kleinen Thales der Roth und 5 km ö. der Station Langenthal der Linie Olten-Bern. Zusammen mit Kleinroth und Sängi: 49 Häuser, 336 reform. Ew. Kirchgemeinde Langenthal. Landwirtschaft. Käserei. Das ehemalige Kloster zu Kleinroth wurde 1194 nach St. Urban verlegt.
(Kt. Bern, Amtsbez. Schwarzenburg). 1708 m. Alpweidenrücken zwischen den Thälern der Muscherensense und der Hengstsense; 1¾ Stunden sw. Schwefelbergbad im Thal der Kalten Sense.
(Kt. Bern, Amtsbez. Schwarzenburg). 1000-1400 m. Südl. Abschnitt des grossen Eggwaldes, am steilen linksseitigen Gehänge des Thales der Kalten Sense. Der Wald ist von einer tiefen Felsschlucht durchschnitten, die zahlreiche kleine Nebenadern der Sense sammelt.
(Kt. Bern, Amtsbez. und Gem. Trachselwald). 670 m. Gruppe von 2 Häusern, am linksseitigen Gehänge des Dürrgrabens und 4 km nö. der Station Ramsei der Linie Burgdorf-Langnau. 23 reform. Ew. Kirchgemeinde Trachselwald. Landwirtschaft.
(Kt. Wallis, Bez. Visp). 4235 m. Gipfel in der Kette der Mischabelhörner, im Nadelgrat zwischen Lenzjoch und Hohberghorn und nw. vom Nadelhorn. Zum erstenmal 1887 erstiegen. Kann von der Festi- oder der Mischabel-(Schwarzhorn-)hütte her in 6-7 Stunden erreicht werden.
Auf der Siegfriedkarte unbenannt, dagegen verzeichnet auf der Karte zu Dr. Dübis Saas Fee und Umgebung (Bern 1902).
(Kt. Aargau, Bez. Zofingen, Gem. Safenwil).
473 m. Gruppe von 2 Häusern, am linken Ufer des Mühlebaches und 1,5 km ö. der Station Safenwil der Linie Aarau-Suhr-Zofingen. 21 reform. Ew. Kirchgemeinde Safenwil.
Ackerbau und Viehzucht.
(Kt. Bern, Amtsbez. Konolfingen, Gem. Oberthal).
927 m. Gruppe von 5 Häusern, 2 km nö. der Station Zäziwil der Linie Bern-Luzern. 47 reform. Ew. Landwirtschaft.
(Kt. Bern, Amtsbez. Thun). 600 m. Gem. und Pfarrdorf rechts der Aare, an der Mündung des Thales der Zulg in die Ebene von Thun und zu beiden Seiten dieses in einem tiefen Steinbett eingedämmten Wildwassers. 2,5 km n. Thun. Die Station Steffisburg der elektrischen Bahn Burgdorf-Thun liegt 2 km w. vom Zentrum des Dorfes und damit nicht viel näher als der Bahnhof der benachbarten Stadt Thun. Gemeinde: 513 Häuser, 4829 reform. Ew. (Zunahme seit 1888: 1000 Ew.); Dorf: 139 Häuser, 1485 Ew. Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagenverbindung mit Thun, Schwarzenegg, Rötenbach und Heimenschwand.
Elektrische Beleuchtung. Vortreffliches Trinkwasser. Das Dorf besteht aus einer von stattlichen Gebäuden gebildeten langen Hauptstrasse, in die von beiden Seiten her zahlreiche Seitengassen münden. Sie überschreitet mit zwei Brücken die Zulg und den von dieser oberhalb des Dorfes abgeleiteten ¶