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Ew. Kirchgemeinde Wittenbach.
Acker- und Obstbau, Viehzucht.
Ew. Kirchgemeinde Wittenbach.
Acker- und Obstbau, Viehzucht.
oder Sittern (Kt. Appenzell, St. Gallen und Thurgau). Bedeutendster Zufluss der Thur, der seine Quelladern im Säntisgebirge sammelt. Die Sitter entsteht aus der Vereinigung des Brül-, Schwendi- und Weissbaches, dreier Wildwasser, deren erstes vom S.-Fuss des Alpsigel durch das Brültobel herabkommt, während das zweite dem Seealpsee entspringt und das dritte seine Quellen auf der Potersalp am N.-Fuss des Hühnerberges hat. Ein Färbungsversuch mit Fluoreszeïn hat 1905 gezeigt, dass der Fählensee unterirdisch zum Rhein und nicht zum Schwendibach abfliesst, wie es die Tektonik jenes Gebietes vermuten liess. Vom Weissbad an, wo sich die drei grossen Quellbäche zur Sitter vereinigen, durchfliesst diese den mittlern Abschnitt von Appenzell Inner und Ausser Roden. Hier erhält sie von rechts den vom Fähnern-Hirschberg herkommenden Rotbach und von links die Urnäsch, ihre grösste Nebenader, die auf der Schwägalp am W.-Hang des Säntisgipfels entspringt. Bei der Vereinigung mit der Urnäsch scheidet die Sitter die beiden Landschaften Vor der Sitter und Hinter der Sitter, worauf sie auf St. Galler Boden tritt und hier zunächst in tiefer und malerischer Schlucht die Gemeinde Straubenzell durchfliesst, um von der Hätternbrücke an die Grenze zwischen den Bezirken Gossau und Tablat zu bilden. Unterhalb Bernhardzell und der Burgruine Ramswag verlässt die Sitter den Kanton St. Gallen und mündet bei Bischofszell im Kanton Thurgau nach 40 km langem Lauf von rechts in die Thur, nachdem sie eine grosse Zahl von Mühlen, industriellen Anlagen und Elektrizitätswerken mit Kraft versorgt hat. Sie wird von vielen und zum Teil grossartigen Brücken überschritten, von denen wir nennen: im Kanton Appenzell diejenigen von Weissbad, St. Anna, Appenzell (Strassenbahn St. Gallen-Gais-Appenzell), Lank, im Gmündertobel bei Zweibrücken, Kubel (Elektrizitätswerk); im Kanton St. Gallen diejenigen von Bruggen, St. Josephen, Erlenholz und Wannen; im Thurgau diejenigen von Sitterdorf und Bischofszell.
Fähren finden sich bei Sitterthal, Bauerntobel, Winterburg und Hiltern (zwischen Häggenswil und Bernhardzell), Roten, Lemisau, Papiermühle, Tobelmühle und Lütswil. Hervorragend ist die steinerne Krätzerenbrücke der Strasse St. Gallen-Gossau, die zwei Bogen aufweist, sowie 197 m lang und 28 m hoch ist. Etwas oberhalb davon befindet sich die am eingeweihte Eisenbrücke der Linie Winterthur-St. Gallen, eine der höchsten Brücken Europas (68 m hoch und 167 m lang).
Eine weitere Eisenbahnbrücke wird für die Linie Bodensee-Toggenburg erstellt werden. Die Ufer der Sitter sind im Mittellauf vom Weissbad bis Haslen flach, von da bis beinahe zur Mündung dagegen steil, hoch und bewaldet. Im untersten Abschnitt verbreitert sich das Flussthal zwischen hohen Thalwänden. Der Flusslauf ist an verschiedenen Stellen korrigiert, so z. B. bei Appenzell, von Mettlen bis zum Eintritt in den Schluchtenlauf und in der Umgebung von Bischofszell. Dis Sitter ist 40 km lang und umfasst ein Einzugsgebiet von 348 km2. Das Gefälle schwankt zwischen 3 und 8‰. Maximale ¶
Wasserführung etwa 220 m3 in der Sekunde. 787: Sidrona;
899: Siteruna;
1155: Sedrona;
später Siterun, d. h. «Tobelbach».
(Kt. Thurgau, Bez. Bischofszell, Gem. Zihlschlacht).
483 m. Ortsgemeinde und Dorf am rechten Ufer der Sitter, an der Strasse Bischofszell-Amriswil und 1,5 km nö. der Station Sitterthal der Linie Gossau-Sulgen.
Postbureau, Telephon;
Postwagen Bischofszell-Amriswil.
Zusammen mit Blidegg, Degenau, Helmishub, Hohlenstein, Lütswil, Riet und Wilen: 127 Häuser, 738 reform. und kathol. Ew.;
Dorf 39 Häuser. 296 Ew. Reform. und kathol. Pfarrei.
Genossenschaftskäserei, Mühle und Mehlhandel, mehrere Stickereien mit zusammen 22 Schiffli- und verschiedenen Handmaschinen.
Die Kirche stammt aus 890 und ist älter als die Gründung von Bischofszell.
Aus dieser Gegend waren die Bischöfe Salomon I. und Salomon II. von Konstanz gebürtig.
Sitterdorf gehörte zur Abtei St. Gallen und bildete eines deren sieben Malefizgerichte, Pfarrer in Sitterdorf war der Dekan Scherb, der sich im 18. Jahrhundert mit der Armenfrage beschäftigte und hier 1764 eine Armenunterstützung ins Werk setzte.
Die Unzufriedenheit mit der äbtischen Regierung rief 1795 in Sitterdorf Unruhen hervor, die das Vorspiel des Aufstandes von 1798 bildeten.
Auf der Killwiese hat man 1862 Reste einer Römersiedelung aufgedeckt. 908: Sitiruntorf.
Nahe der Sitter stand die 1405 von den Appenzellern zerstörte Burg der Edlen von Singenberg.
(Kt. St. Gallen, Bez. Gossau, Gem. Straubenzell).
579 m. Kleines Dorf, am rechten Ufer der Sitter und 900 m nw. der Station Bruggen der Linie Zürich-Winterthur-St. Gallen. 14 Häuser, 200 kathol. Ew. Kirchgemeinde Bruggen.
Grosse Bleicherei und Färberei.
(Kt. Thurgau, Bez. und Gem. Bischofszell). 476-483 m. Häusergruppe und Fabriken, unterhalb Bischofszell zu beiden Seiten der Sitter gelegen. Am rechten Flussufer 700 m nw. Bischofszell die Station Sitterthal der Linie Gossau-Sulgen. Telephon; Postwagen Amriswil-Bischofszell. 27 Häuser, 193 kathol. und reform. Ew. Kirchgemeinden Bischofszell, Wiesen-, Garten- und Obstbau; Käserei und Mühle. Stickerei. Gedeckte Holzbrücke über die Sitter.
(Kt. Uri, Gem. Unterschächen).
1637 bis 1719 m. Alpweide auf einer zum Teil bewaldeten Terrasse, die steil zum Schächenthaler Brunnithal abbricht, links über diesem und 1½ Stunden ssw. über Unterschächen.
(Kt. Uri). 2450 m. Gipfel in der Hoch Faulen-Kette der Windgällengruppe, zwischen Reuss- und Schächenthal.
Aufstieg von Unterschächen her über die Brunnialp und den S.- und SO.-Hang in 5 Stunden leicht auszuführen.
Sehr schöne Aussicht.
(Kt. St. Gallen, Bez. Sargans). 1650-423 m. Wildbach; entspringt mit zwei Quellarmen auf der Terrasse der Tschingelalp am S.-Hang des Brisi, stürzt sich über eine hohe Felswand, durchfliesst die breite Terrasse des Walenstadterberges in einem fast ganz in Moränenschutt eingesenkten Thälchen, tritt dann in ein tiefes Tobel und mündet nach 2,3 km langem Lauf w. Walenstadt von rechts in den Walensee.
(Kt. Zürich, Bez. Winterthur, Gem. Turbenthal).
800 m. Pfarrei und Weiler auf dem vom Hörnli ausgehenden Bergrücken, der das Steinenbachthal vom Tössthal trennt;
6 km ö. der Station Wila der Tössthalbahn (Winterthur-Wald).
Postablage. Weiler: 7 Häuser, 22 Ew.;
Pfarrei: 192 reform. Ew. Ausser dem Pfarrweiler Sitzberg selbst gehören zur Kirchgemeinde die Höfe und Häusergruppen Schmidrüti, Althaus, Kalchegg, Krinnensberg, Oberschreizen, Emmewies, Rank, Ruppen, Schochen, Rengerswil, Schürli und Weidli.
Viehzucht, Korbflechterei.
Waldungen. Etwas Seidenweberei.
Heimat des hervorragenden Pädagogen Jakob Rebsamen († 1897), Direktors des Lehrerseminars Kreuzlingen.
Den Bergbewohnern der Gemeinde Turbenthal bewilligte der Zürcher Kantonsrat 1836, eine eigene Kirche zu bauen;
sie verpflichteten sich, sie samt dem Begräbnisplatz auf eigene Kosten zu unterhalten.
Die 1842 fertig erstellte Kirche schaut weit über die Lande.
(Alpe de) (Kt. Wallis, Bez. Conthey, Gem. Nendaz).
1738-2439 m. Alpweide mit 12 Hütten und 39 Ställen im Val de Nendaz, links über der Prinze und zwischen diesem Wildbach und dem den Mont Gond (2669 m) mit dem Bec de Ballavaux und Bec de Nendaz (2467 m) verbindenden Kamm.
Wird von Ende Juni bis zum 10. September mit 170 Kühen und etwa 100 Stück Kleinvieh bezogen. Im untern Abschnitt verläuft der Bisse (Bewässerungskanal) von Saxon.
(Kt. Freiburg, Bez. Glâne). 778 m. Gem. und Pfarrdorf in fruchtbarer und gut angebauter Landschaft, auf einer Anhöhe links über der Glâne und 5,5 km sw. Romont. Station der Linie Bern-Freiburg-Lausanne. Postbureau, Telegraph, Telephon. Die Gemeinde wird von der bei La Coutaz entspringenden und 1 km unterhalb des Dorfes in die Glâne mündenden Jaigne und dem von Les Chaussiés herkommenden Ruisseau de Lavaux durchflossen, der sich unterhalb der Mündung der Jaigne beim Weiler La Pierraz mit der Glâne vereinigt. Gemeinde, mit den Weilern und Häusergruppen Les Chaussiés, La Caudraz, Les Rafforts, Drognens und En Jaigne: 87 Häuser, 557 kathol. Ew.; Dorf: 47 Häuser, 251 Ew. Pfarrkirche Saint Sulpice. Die Kollatur gehört der Kirche zu Romont, während der Kaplan von der Kirchgemeinde ernannt wird. Ackerbau und Viehzucht. Mühle und Sägen. Strohflechterei und Holzhandel. Ehemalige Herrschaft mit eigenem Edelgeschlecht. Im 12. Jahrhundert: Severiacum und Sivriei; 1228: Sivrie; 1247: Sivirie. Vom Personennamen Severius herzuleiten.
(Kt. Glarus). 2310 m. Nördlichster der drei auf dem Scheitelplateau des Schild sitzenden Gipfel;
3,5 km nö. Ennenda. Bildet einen von S. nach N. verlaufenden, 600 m langen Felsgrat von etwa 100 m Höhe, der namentlich im N. und W. steil abfällt und aus Rötidolomit, Dogger und Schiltkalk besteht.
Letzterer enthält viele Ammoniten aus der Gattung Perisphinctes, die bei der Gebirgsfaltung auffallend elliptisch verstreckt worden sind.
Der Name leitet sich vom althochdeutschen sinwel = rund, oval her.
Bestandteil zahlreicher Ortsnamen der Schweiz.
Vom latein. saxum = Fels herzuleiten.
à Germain (Kt. Wallis, Bez. Martinach).
Gipfel. S. den Art. Germain (Six à).
Blanc (Kt. Wallis, Bez. Entremont).
Gipfel. S. den Art. Blanc (Six).
Blanc (Grand) (Kt. Wallis, Bez. Entremont). Gipfel. S. den Art. Blanc (Grand Six).
Carro (Kt. Wallis, Bez. Entremont).
Gipfel. S. den Art. Carro (Six).
¶
Carro (Kt. Wallis, Bez. Martinach und Saint Maurice).
Gipfel. S. den Art. Carro (Six).
Dedoz (Kt. Wallis, Bez. Martinach).
Gipfel. S. den Art. Dedoz (Six).
de Jarnendaz (Kt. Wallis, Bez. Conthey). 963 m. Elliptischer Felskopf, der sich in der Mitte zwischen den zur Gemeinde Conthey gehörenden Dörfern Erde, Aven und Premploz etwa um 100 m über die umliegende Landschaft erhebt.
des Eaux Froides (Kt. Wallis, Bez. Hérens). Gipfel. S. den Art. Eaux Froides (Six des).
des Fées (Kt. Wallis Bez. Hérens, Gem. Hérémence).
1375 m. Alpweide mit etwa einem Dutzend Hütten, am rechten Ufer der Dixence 4,5 km s. Hérémence.
Vergl. auch den Art. Huns (Grotte des).
des Montuires (Kt. Wallis, Bez. Saint Maurice).
Felsen. S. den Art. Montuires (Six des).
du Meiten (Kt. Wallis, Bez. Entremont).
Gipfel. S. den Art. Meiten (Six du).
Jeur (Kt. Wallis, Bez. Saint Maurice).
Gipfel. S. den Art. Jeur (Six).
Madun (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein). Gipfel. S. den Art. Badus.
Neir (Kt. Wallis, Bez. Martinach).
Gipfel. S. den Art. Neir (Six).
Neir (Kt. Wallis, Bez. Sitten). Gipfel. S. den Art. Neir (Six).
Neirs (Kt. Wallis, Bez. Entremont). Kamm. S. den Art. Neirs (Six).
Niers (Pointes des) (Kt. Wallis, Bez. Entremont). Kette. S. den Art. Niers (Pointes des Six).
Noir (Kt. Wallis, Bez. Entremont). 2827 m. Wenig hervortretende Moränenhöhe im Val Challand, links über dem Wildbach von La Croix und 3 Stunden ö. Bourg Saint Pierre. Aussichtspunkt.
Riond (Kt. Wallis, Bez. Conthey). Gipfel. S. den Art. Riond (Six).
Rouge (Kt. Wallis, Bez. Entremont). 2886 m. Wenig hervortretende und zum Teil begraste Felshöhe im Val Challand, rechts über dem Torrent de la Croix und gegenüber dem Six Noir (2827 m).
3 Stunden onö. Bourg Saint Pierre.
Aussichtspunkt.
Rouge (Kt. Wallis, Bez. Saint Maurice).
Gipfel. S. den Art. Reffa.
Trembloz (Kt. Wallis, Bez. Martinach und Saint Maurice).
Gipfel. S. den Art. Trembloz.
Tsô oder Tsâ (Kt. Wallis, Bez. und Gem. Conthey). 1957 m. Steile und felsige Alpweide mit Karrenbildungen, im Thal der Morge am Fuss des Mont Gond und Praz Rotsé gelegen; 3 km nw. Daillon. Gehört zu den Alpen Larzay (oder Lazay) und Aïraz.
Betr. die Etymologie vergl. den Art. Chaux, von welchem Wort Sô, Tsô und Tsâ Dialektformen sind.
(Kt. und Bez. Neuenburg, Gem. Corvaux).
Dentro und Soaser Fuori (Kt. Graubünden, Bez. Bernina, Kreis und Gem. Puschlav).
1464 m. Alpweide mit 12 Hütten und Ställen, am linksseitigen Gehänge des Puschlav und 4,5 km s. vom Dorf Puschlav.
(Kt. Graubünden, Bez. Moesa, Kreis Mesocco).
615 m. Gem. und Pfarrdorf am rechten Ufer der Moesa und an der Strasse über den St. Bernhardin;
3 km s. Misox und 25,5 km nö. der Station Castione der Gotthardbahn.
Station der elektrischen Strassenbahn Bellinzona-Misox.
Postbureau;
Postwagen über den St. Bernhardin nach Hinterrhein und Splügen. 65 Häuser, 339 kathol. Ew. italienischer Zunge.
Von der auf einer Anhöhe stehenden Pfarrkirche aus bietet sich eine schöne Aussicht.
Bis hierher wird noch der Maulbeerbaum gezogen.
Wiesen- und Maisbau, Viehzucht.
Kastanienselven. Anlässlich des Hochwassers vom riss hier die Moesa etwa 40 mit Heu und Getreide angefüllte Hütten fort. 2 km unterhalb Soazza bildet die Buffalora einen prachtvollen Wasserfall.
(Kt. Tessin, Bez. Leventina). 1095 m. Gem. und Pfarrei auf einer schönen Wiesenterrasse, 7 km sö. der Station Lavorgo und 3,5 km ö. der Station Giornico der Gotthardbahn. Steiler Fussweg nach Giornico hinunter. Die Gemeinde umfasst das Dorf Villa und den Weiler Ronzano. Zusammen: 67 Häuser, 237 kathol. Ew. Die dem h. Martin geweihte Pfarrkirche ist schön und aussichtsreich gelegen. Roggen- und Kartoffelbau, Viehzucht. Auswanderung nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Von Sobrio aus kann der Poncione Streccuolo in 3½ Stunden bestiegen werden.
(Monti di) (Kt. Tessin, Bez. Blenio und Leventina). Ausgedehnte Gebirgsgruppe im Gebiet der horizontalen Tessinergneise; trennt die Leventina zwischen Giornico und Biasca vom Bleniothal. Hauptgipfel sind der Poncione di Streccuolo (2176 m) im SO. und der Piz Erra (2420 m) im NW. Der Kamm trägt Alpweiden und Wald.
Auf den Terrassen der SW.- und NO.-Flanke stehen zahlreiche Weiler und Hütten.
oder Sood (Kt. Zürich, Bez. Horgen, Gem. Adliswil).
445 m. Teil des grossen Dorfes Adliswil, in einer Erweiterung des Sihlthales am linken Ufer des Flusses gelegen;
7 km s. Zürich. Station der Sihlthalbahn.
Telephon. 71 Häuser, 1261 reform. Ew. Kirchgemeinde Adliswil.
Zwei grosse Baumwollspinnereien mit 110000 Spindeln und 250-300 Arbeiten.
Sod = Sodbrunnen;
bezeichnet auch eine Bodensenke, in der sich Wasser ansammelt.
(Kt. Freiburg, Bez. Sense). 750-644 m. Malerischer kleiner Bach; entspringt bei Brüggelbach nahe dem Schwellebachholz (1,5 km sö. Heitenried), fliest gegen NO. dem Rand des Ebnetholzes, des Waldes von Konradshaus und des Sodbachholzes entlang, treibt die Sodbachmühle und mündet kurz nachher von links in die Sense.
Mittleres Gefälle 42,4‰. 2,5 km lang.
(Kt. Freiburg, Bez. Sense, Gem. St. Antoni).
664 m. Gruppe von 4 Häusern bei der Mündung des Sodbaches in die Sense;
13,5 km ö. vom Bahnhof Freiburg. 18 kathol. Ew. deutscher Zunge.
Kirchgemeinde Heitenried.
Ackerbau und Viehzucht.
Strohflechterei. Mühle.
Die Strasse Freiburg-Schwarzenburg setzt hier mit einer gedeckten Holzbrücke über die Sense.
(Kt. Aargau, Bez. Kulm, Gem. Ober Kulm).
624 m. Weiler am W.-Hang des Homberges;
2 km nö. der Station Ober Kulm der Winenthalbahn (Aarau-Kulm-Menziken).
11 Häuser, 84 reform. Ew. Kirchgemeinde Kulm.
Milchwirtschaft.
(Kt. Waadt, Bez. Aigle, Gem. Gryon).
1500 m. Sumpfige Wiesen mit einer Gruppe von Hütten und Stadeln, am Weg von Gryon auf den Col de la Croix und 1¼ Stunden über Gryon.
Erratikum.
(Obere und Untere) (Kt. Solothurn, Bez. Gösgen, Gem. Nieder Gösgen). 468-450 m. Höfe an ¶
den Strassen Schönenwerd-Nieder Gösgen-Stüsslingen und Schönenwerd-Lostorf;
2,1 km w. der Station Schönenwerd der Linie Aarau-Olten. 6 Häuser, 32 kathol. Ew. Kirchgemeinde Nieder Gösgen.
(Kt. Appenzell A. R., Hinterland, Gem. Urnäsch).
843 m. Gemeindeabteilung und Weiler;
1,5 km s. der Station Urnäsch der Appenzellerbahn (Winkeln-Herisau-Appenzell).
Zusammen: 42 Häuser, 317 reform. Ew.;
Weiler: 6 Häuser, 82 Ew. Kirchgemeinde Urnäsch.
Waisenhaus. Wiesenbau.
Weberei.
(Kt. Appenzell I. R., Gem. Oberegg).
860 m. Gruppe von 5 Häusern, 300 m s. Oberegg und 3 km ssö. der Station Heiden der Bergbahn Rorschach-Heiden. 30 kathol. Ew. Kirchgemeinde Oberegg.
Seiden- und Baumwollweberei, Handstickerei.
(Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Inn). 2920 m. Gipfel in der n. Randkette des Engadin, zwischen dem Unter Engadin und dem obern Abschnitt des Val Lavèr. 5,5 km n. Schuls. Steht zwischen dem Piz Champatsch (2925 m) im O. und dem Fil Spadla (2939 m) im NO. und erhebt sich über den zwei kleinen Thälern von Spadla und Soèr.
Besteht aus versteinerungsleeren sog. Engadinschiefern mit aufgesetzten brecciösen Kalksandsteinen.
(Val) (Kt. Graubünden, Bez. Inn). 2630-2030 m. Vom Piz Soèr (2920 m) und Piz Champatsch (2925 m) gegen SO. absteigendes Thälchen von 2,4 km Länge, das sich ö. vom Mot S. Peder mit dem Val Spadla zu dem s. vom Dorfe Sent von links ins Unter Engadin ausmündenden Val da Muglins vereinigt.
Thalgefälle 25,4%. Alpweiden;
oberhalb des Ausganges linker Seite sumpfig.
Gebiet der Gemeinde Sent.
Verläuft in versteinerungsleeren Engadinschiefern.
(Kt. Luzern, Amt Entlebuch, Gem. Flühli).
1165 m. Gemeindeabteilung und Weiler im Marienthal, am rechten Ufer der Kleinen Emme und 18 km s. der Station Schüpfheim der Linie Bern-Luzern.
Postablage, Telephon.
Zusammen: 53 Häuser, 312 kathol. Ew.;
Weiler: 7 Häuser, 44 Ew. Filiale der Pfarrei Flühli.
Viehzucht. Klimatischer Kurort.
(Kt. Graubünden, Bez. Maloja, Kreis Bergell). 1088 m. Gem. und Pfarrdorf im Bergell, auf einer Terrasse rechts über der Maira und am S.-Hang des Pizzo Marcio. 17,5 km onö. der Station Chiavenna der Veltlinerbahn. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen nach Promontogno. Gemeinde, mit Spino: 87 Häuser, 349 reform. Ew. italienischer Zunge; Dorf: 77 Häuser, 303 Ew. Wiesenbau und Viehzucht. Geschützte Lage. Ins Madriser- und Averserthal führen der Passo di Marcio und der Passo della Duana hinüber.
Wenig von Soglio entfernt bildet die Caroggia einen schönen Wasserfall. Prachtvolle Aussicht auf das gegenüber sich öffnende Bondascathal mit dem mächtigen Bondascagletscher und den ihn überragenden Bergen. Heimat des Geschlechtes der Salis, das 913 zum erstenmal auftritt und sich in der Folge in zahlreiche Zweige spaltete. Von Soglio stammten der Sonderbundsgeneral von Salis-Soglio und der Antistes Arnold von Salis in Basel. Im 17. Jahrhundert errichteten die Salis hier drei Paläste, deren Räume viele Altertümer bergen.
«Soglio ist die Heimat der hochgewachsenen, starken Männer und Frauen; es ist das einzige Dorf im Bergell, das seinen landwirtschaftlichen Charakter rein bewahrt hat. Hier will die Auswanderung nach fremden Städten nicht gelingen.» Bevorzugter Winteraufenthalt des Malers Giovanni Segantini (1858-1899),
der hier die «Bondasca», das beste seiner Alpenbilder, malte. Zwischen Soglio und Spino hat man ein Grab mit zwei Bronzevasen aufgedeckt. 1219: Solglio; in deutschen Urkunden Suol und Sulg; im Dialekt der Gegend Soi. Der Name wird vom latein. solium = «Tron» oder «erhabener Sitz», auch «Haus mit flachem Terrassendach» hergeleitet. Vergl. Lechner, Ernst. Das Thal der Maira (Bergell). Samaden 1903. - Andrea, Silvia. Das Bergell. Frauenfeld 1901.
Sontg, femin. Sontga, Sontgia.
Rätoromanischer Ausdruck für «Sankt», im Bündner Oberland und seinen Nebenthälern häufig vorkommend.
Ladinisch sainch, saincha.
Benedetg (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein, Kreis Disentis, Gem. Somvix).
1276 m. Gruppe von 8 Häusern am linksseitigen Gehänge des Val Mulineun;
750 m n. Somvix und 25 km wsw. der Station Ilanz der Bündner Oberlandbahn (Chur-Ilanz).
54 kathol. Ew. romanischer Zunge.
Kirchgemeinde Somvix.
Alpwirtschaft.
Carlo (Kt. Graubünden, Bez. Glenner, Kreis Lugnez, Gem. Morissen).
1606 m. Kapelle am O.-Hang des Piz Mundaun: 1,5 km n. Morissen.
Cassian (Kt. Graubünden, Bez. Albula, Kreis Belfort, Gem. Lenz).
1419 m. Kapelle am SW.-Fuss des Lenzerhorns, an der Strasse Parpan-Lenz und 1,5 km nnw. vom Dorf Lenz.
Cassian (Kt. Graubünden, Bez. Heinzenberg, Kreis Domleschg, Gem. Sils).
738 m. Kirche mit Friedhof, auf einer Anhöhe links über der Albula und 500 m nö. Sils.
Ist wie viele der spätromanischen Kirchen des Kantons ein einschiffiger Bau mit viereckigem Chor.
Cosmus E Damianus (Kt. Graubünden, Bez. Albula, Kreis Alvaschein, Gem. Mons).
1066 m. Im romanischen Stil gehaltene Kapelle, am linksseitigen Gehänge des Oberhalbstein und 200 m ö. Mons.
Gall (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein, Kreis Disentis, Gem. Medels).
1681 m. Kapelle mit Hospiz im Vals Medels, am O.-Fuss des Piz Ganneretsch und 46 km sw. der Station Ilanz der Bündner Oberlandbahn (Chur-Ilanz).
Die Kapelle ist jetzt zerfallen, während das Hospiz im Sommer noch bewohnt wird.
Giacum (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein, Kreis Disentis, Gem. Brigels).
1302 m. Kirche mit zwei Glocken, auf einer Terrasse 250 m w. Brigels.
Schöne Aussicht.
Gion (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein, Kreis Disentis, Gem. Medels).
1615 m. Kapelle und Wohnhaus am Medelser Rhein und an der Lukmanierstrasse, 10 km s. Disentis und 45 km sw. der Station Ilanz der Bündner Oberlandbahn (Chur-Ilanz).
Postwagen Disentis-Lukmanier-Biasca. 4 kathol. Ew. romanischer Zunge.
Kirchgemeinde Medels.
Alpwirtschaft.
Gion (Crap) (Kt. Graubünden, Bez. Glenner). 2250 und 2324 m. Ein nur teil weise felsiger und sonst fast durchweg begaster Bergrücken, 7 km n. Ilanz. Er bildet die Krönung der breiten, meist ziemlich sanft abgedachten, in Wälder und Weiden gekleideten Bergmasse zwischen Sether- und Laaxertobel, auf deren ¶
untern Terrassen die Dörfer Ruschein, Ladir, Fellers und Laax liegen.
Der Kamm streicht OSO.-WNW. und geht dann in den Crap Masegn (2514 m) über.
Hinter diesem folgt die Sagenser Furka (2385 m), worauf sich der Kamm nordwärts zum Vorab wendet.
Der Crap Sogn Gion ist ein prächtiger Aussichtspunkt.
Der Anstieg führt durch saftige und auch botanisch reiche Alpen.
Leicht kann man von da auch weiter zum Bündnerbergfirn und auf den Vorab gelangen.
Giusepp oder Tgamanada (Kt. Graubünden, Bez. Glenner, Kreis Lugnez, Gem. Vrin).
1601 m. Gruppe von 5 Häusern am SO.-Hang des Piz Vrin;
1,7 km sw. Vrin und 24 km sw. der Station Ilanz der Bündner Oberlandbahn (Chur-Ilanz).
27 kathol. Ew. romanischer Zunge.
Kirchgemeinde Vrin. Alpwirtschaft.
Martin (Kt. Graubünden, Bez. Hinterrhein, Kreis Schams, Gem. Inner Ferrera).
1541 m. Alpweide mit Hütte und Stall, am linksseitigen Gehänge des Averserthales und 1,5 km nw. Inner Ferrera.
Michel (Kt. Graubünden, Bez. Albula, Kreis Oberhalbstein, Gem. Savognin).
1213 m. Gemeindeabteilung und Häusergruppe im Oberhalbstein, am rechten Ufer der Julia und 10,1 km ssö. der Station Tiefenkastel der Albulabahn.
Zusammen: 45 Häuser, 189 kathol. Ew. romanischer Zunge.
Kirchgemeinde Savognin.
Alpwirtschaft. Klimatischer Kurort.
Sogn Michel ist das zentrale Quartier der Gemeinde Savognin.
Moritz (Kt. Graubünden, Bez. Glenner, Kreis Lugnez, Gem. Cumbels).
1068 m. Kapelle am O.-Hang des Piz Mundaun, 1 km nö. Cumbels.
Wurde 1705 an Stelle einer andern Kapelle erbaut, die zum Andenken an den Sieg von Porclas (1352 m) erstellt worden war.
Niclaus (Kt. Graubünden, Bez. Glenner, Kreis und Gem. Ilanz).
700 m. Gemeindeabteilung und Aussenquartier von Ilanz, am linken Ufer des Vorderrheins gegenüber der Altstadt. 35 Häuser, 339 reform. und kathol. Ew. romanischer und deutscher Zunge.
Kirchgemeinden Ilanz.
Acker- und Wiesenbau, Viehzucht.
Hier steht das nach dem h. Niklaus, Bischof von Myra (Anfangs des 4. Jahrhunderts) benannte Frauenkloster der Kongregation vom h. Joseph (früher Gesellschaft von der göttlichen Liebe genannt), dessen Aufhebung nur noch eine Frage der Zeit ist.
Niclaus (Kt. Graubünden, Bez. Glenner, Kreis Lugnez, Gem. St. Martin).
1074 m. Kapelle im Wald, am rechten Ufer des Valser Rheins und 1 km s. St. Martin.
Niclaus (Kt. Graubünden, Bez. Glenner, Kreis Lugnez, Gem. Vals).
1269 m. Kapelle am linksseitigen Gehänge des Valserthales, am O.-Fuss des Piz Seranastga und 1,5 km n. Vals Platz.
Niclaus (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein, Kreis Disentis, Gem. Brigels).
1293 m. Kapelle am linksseitigen Gehänge des Vorderrheinthals (Bündner Oberland), w. vom Val Pleunca und 2,5 km sw. Brigels.
Pieder (Kt. Graubünden, Bez. Glenner). Romanischer Name für Gem. und Dorf Vals. S. diesen Art.
Placi oder Sogn Plazi (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein, Kreis und Gem. Disentis).
1161 m. Kapelle am rechtsseitigen Gehänge des Val Sogn Plazi und 500 m ö. Disentis. An diese Kapelle knüpft sich die Legende vom Tod des h. Plazidus, Apostels des Bündner Oberlandes.
Placi oder Sogn Plazi (Val) (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein). 2364-1010 m. 4,8 km langes nördliches (oder linksseitiges) Nebenthal zum Vorderrheinthal; w. vom Val Rusein, sowie zwischen Val Lumpegnia und Val Clanavies. Steigt erst in sö. und dann in s. Richtung ab. Der Ursprung unter dem nordwärts aufragenden Piz Run (2920 m) in der Kette des Piz Cavardiras ist felsig und z. T. schuttig und trägt auf einsamer Alp den ansehnlichen Lai Brit (2364 m), der eine der Hauptquellen des Thalbaches ist.
Die Gehänge sind im südwärts gewendeten Thalteil bis oberhalb der Kapelle Sogn Plazi sehr steil, und es hat der Bach hier ein Gefälle von etwa 36%. In der nordwestl. ansteigenden Partie erscheinen die Mitte und der Hintergrund flacher und freundlicher, aber auch hier beträgt das Gesamtgefälle auf 2,5 km Länge noch 32%. Der letzte Kilometer bei Disentis-Sogn Plazi hat noch ein Gefälle von 19%. Ueber dem Plateau von Disentis trägt das Thalgehänge im W. bis zu 1900 m und im O. bis zu 1800 m hinauf Wald.
Durch das Thal führt ein Alpweg ostwärts nach der Alpe de Lumpegnia, die als Schafalp dem Kloster Disentis gehört, ein andrer westwärts in die Alp Run, Eigentum der Gemeinde Disentis. Das Thälchen ist oben in Granitgneis (Protogin) und Gneis, im untern Verlauf dagegen in Hornblendegneis und Hornblendeschiefer, Serizitgneis und Phyllit eingeschnitten, in welch letzterm der halbmarmorisierte Kalk von Disentis erscheint. Im Thal entspringt ein in Disentis benutzter Eisensäuerling von 7,5° C., der nach Dr. Hanimanns Analyse (1878) vorwiegend doppeltkohlensauren Kalk, schwefelsaures Natron, schwefelsaures Kali, doppeltkohlensaure Magnesia, Eisenoxydul, Chlornatrium, Strontian, phosphorsaure Tonerde, Kieselsäure und etwas freie Kohlensäure enthält.
Roc (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein, Kreis Disentis, Gem. Medels).
1399 m. Gruppe von 6 Häusern am W.-Hang des Val Medels, 1 km s. Platta. 26 kathol. Ew. romanischer Zunge.
Kirchgemeinde Medels.
Kapelle. Alpwirtschaft.
Rocco (Kt. Graubünden, Bez. Glenner, Kreis Lugnez, Gem. Lumbrein).
Roch (Kt. Graubünden, Bez. Albula, Kreis Oberhalbstein, Gem. Sur).
1979 m. Kapelle 1,5 km ö. Sur, am rechten Ufer der Aua Bellas Tigias und am W.-Hang der Cima da Flix.
Sebastian (Kt. Graubünden, Bez. Glenner, Kreis Lugnez, Gem. Igels).
1121 m. Kapelle im n. Abschnitt des Dorfes Igels.
Dem h. Sebastian, Märtyrer in Nikomedien (um 287) und Schutzpatron der Schützen, geweiht.
Sievi, deutsch St. Eusebius (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein, Kreis Disentis, Gem. Brigels).
1339 m. Kirche mit altem Glockenturm und 2 Glocken, am sanft geneigten Gehänge n. über Brigels.
Enthält ein als Altartafel dienendes reizendes Triptychon aus dem Jahr 1518.
Valentin (Kt. Graubünden, Bez. Glenner, Kreis Ruis, Gem. Panix).
Kapelle. S. den Art. St. Valentin.
Victor (Kt. Graubünden, Bez. Heinzenberg, Kreis Domleschg, Gem. Tomils).
755 m. Kapelle auf einem Felssporn nahe dem Schloss Ortenstein, rechts über dem Hinterrhein und 11 km sw. Chur malerisch gelegen.
Die Bewohner der benachbarten Dörfer wallfahren alljährlich am ersten Sonntag im Mai zu dieser Kapelle.
Sol, Sool. Ortsnamen der deutschen Schweiz.
Bezeichnen einen Tümpel Wasser, in welchem sich das Wild zu wälzen pflegt.
Vergl. die Benennungen Ebersol, Schweinsol.
(Kt. Basel Land, Bez. Sissach). 675-680 m. Wald auf dem Rücken der Rotenfluhberge; 1,5 km n. Rotenfluh und Eigentum dieser Gemeinde.
oder Die Sieben Hengste (Kt. Bern. Amtsbez. Thun und Interlaken). 1853-1900 m. Nach NW. sehr steil abfallender und nach SO. sanft geböschter Felskamm, dessen höchsten Punkt die Scheibe (1956 m) bildet.
Kann von Habkern aus in 3 Stunden leicht erstiegen werden.
Schöne Aussicht.
(Château de la) (Kt. Wallis, Bez. Sitten, Gem. Savièse). 879 m. Ruine einer ehemaligen bischöflichen Burg, auf einer sehr steil abfallenden Anhöhe links über der Morge und 5 km nw. vom Bahnhof Sitten der Simplonbahn. Wurde 1219 vom Sittener Bischof Landri de Mont als festes Bollwerk gegen Savoyen erbaut, dessen Gebiet bis ans jenseitige Ufer der Morge reichte und das wegen dieses Baues den Bischof sofort mit Krieg überzog. Ein 1340 urkundlich genannter Flecken Soie, der sich um die Burg angesiedelt hatte, ist längst wieder verschwunden.
Bischof Witschard Tavelli und sein Kaplan wurden von ihren eigenen Soldaten, die durch die mit dem Bischof in Fehde lebenden Edeln von Im Thurn (La Tour) bestochen waren, am aus den Fenstern dieser Burg in den Abgrund geworfen. Unter Bischof Wilhelm V. von Raron belagerten die gegen das Geschlecht Raron erbitterten Ober Walliser die Burg La Soie, die sie trotz der Vermittlungsversuche von Seiten Freiburgs, Luzerns, Unterwaldens und Uris nahmen und zerstörten. Der Bischof und seine Familie erhielten freien Abzug und zogen ¶
sich nach Bern zurück. Die nicht wieder aufgebaute Burg bildet heute eine unbedeutende Ruine, von der aus man eine prachtvolle Aussicht auf das Ober und Unter Wallis geniesst. Andere in den Urkunden und Geschichtswerken verwendete Namensformen für die Burg sind Séon, Seta, Sewen.
(Glacier de) (Kt. Wallis, Bez. Monthey). 2450-2350 m. Kleiner Gletscher von kaum 300 m Länge und 1,1 km Breite, am N.-Fuss des die Forteresse mit der Haute Cime der Dent du Midi verbindenden Kammes. Wird durch die von diesem Kamm herniedergehenden Lawinen genährt. Hinten über dem Thälchen von Soix. Ueber dem Gletscher und an beiden Gehängen des genannten Thälchens kann man die die Wand der Dent du Midi in verkehrter Lagerung aufbauende Schichtenfolge beobachten, d. h. von unten nach oben Nummulitenkalk, obere Kreide, Albien und Urgon. Zwischen dem Nummulitenkalk und der obern Kreide findet sich ein gelber Tonsandstein (Eozän).
Nahe dem untern Ende des Gletschers liegt mitten in alten Moränen ein kleiner See.
(Monti) (Kt. Tessin, Bez. Blenio, Gem. Aquila).
1320 m. Schöne Meiensässe mit Hütten, im Val Soja und an dem über die Alpe die Bresciana aufs Rheinwaldhorn führenden Weg;
23 km nö. Biasca. Das Hochwasser von 1868 überführte diese schönen Wiesen teilweise mit Kies und Schutt, der von den felsigen Kämmen des Uomo di Sasso herabgeschwemmt worden war.
Werden im Frühjahr und Herbst bezogen.
Herstellung von Butter und Käse.
(Val) (Kt. Tessin, Bez. Blenio). 2675-806 m. Kleine linksseitige Verzweigung des Bleniothales; steigt vom Uomo di Sasso (2675 m) w. vom Rheinwaldhorn (3398 m) zwischen den Ketten des Simano im S. und der Colma im N. steil hinab und mündet bei Dangio s. Olivone und Aquila ins Bleniothal.
Meiensässe und Alpweiden mit Hütten (Moncurata, Monti Soja, Aira), Wald.
(Piz) (Kt. St. Gallen, Bez. Sargans). Gipfel. S. den Art. Pizsol.
Sopra und Solada Sotto (Kt. Tessin, Bez. Valle Maggia, Gem. Lodano).
952-684 m. Meiensässe, 1½ Stunden nw. Lodano und 20 km nw. Locarno.
Werden im Frühjahr und Herbst bezogen.
Herstellung von Butter und Käse.
(Col du) (Kt. Waadt, Bez. Vevey). 1601 m. Passübergang zwischen der Cape au Moine (1946 m) und dem Stock des Folly (1734 m).
Verbindet die Alpe de Caudon im obern Abschnitt des Thälchens der Veveyse de Feygire mit den Alpweiden von Soladier (Hütte in 1551 m) und Les Béviaux hinten in dem von der Baie de Montreux durchflossenen Thälchen.
Dient als Uebergang von Les Avants nach Châtel Saint Denis (etwa 5 Stunden).
Schöne Aussicht. Obere Liasschiefer mit Fossilien.
Der Name ist wie Soladî auszusprechen, wird auch Solady und Soladiez geschrieben und leitet sich her von Sor la Dy, «d. h. über der Dy», der schönen Quelle der Baie de Montreux, die unter der Hütte der Alpe de Soladier entspringt.
(Val) (Kt. Tessin, Bez. Valle Maggia). Kleine rechtsseitige Verzweigung des Maggiathales gegenüber Riveo. Mündet mit einer hohen Stufe ins Hauptthal aus, über welche sich der Thalbach in einem 100 m hohen Fall, einem der schönsten im Tessin, hinabstürzt. Von Someo führen zwei Wege ins Val Soladino herauf, einerseits über die Hütten von Arzascia und andrerseits über die Corte Anzagno (über dem Wasserfall).
Das ö. vom Pizzo Alzasca (2265 m) entspringende Thal ist zum grossen Teil bewaldet und trägt zu oberst die Alpe Alzasca, in der sich in 1853 m ein kleiner Moränensee findet.
(Kt. Waadt, Bez. Aigle, Gem. Bex).
Hütten in 1466 m. Meiensäss, am Fuss der Rochers du Van und ihrer zum Teil berasten Sturzschuttmassen malerisch gelegen, am Avançon und 6 km onö.
am Weg nach Anzeindaz und über den Pas de Cheville.
Wird im Frühjahr und Herbst bezogen.
Neokom und Nummulitenkalk, die unter Schuttmassen verborgen sind.
Der Name bedeutet so viel als Sous la Lex = unter der Felswand.
(Kt. Tessin, Bez. Blenio, Gem. Olivone).
893 m. Gemeindeabteilung und Weiler mit alten Holzhäusern, im Bleniothal 500 m s. Olivone und 24 km n. der Station Biasca der Gotthardbahn.
Postwagen Biasca-Olivone-Lukmanier-Disentis. 22 Häuser, 108 kathol. Ew. Kirchgemeinde Olivone.
Roggen- und Kartoffelbau, Viehzucht.
(Kt. Graubünden, Bez. Unter Landquart, Gem. Seewis).
739 m. Bemerkenswerte Burgruine auf einem Felsen über Grüsch im Prätigau und rechts über dem Taschinesbach.
Ehemals im Besitz der Herren von Aspermont, die die Burg 1344 an die Grafen von Toggenburg verkauften.
Der Tod des hier gebornen letzten Grafen von Toggenburg gab 1436 dem Zehngerichtenbund seine Unabhängigkeit.
Die Volksüberlieferung erzählt wie von der Burg Hohen Rätien, dass der vom Volk belagerte und bedrängte letzte Schlossherr hoch zu Ross in den Abgrund gesprungen sei.
Nach der Zerstörung des Schlosses versammelte sich an dieser Stelle noch lange Zeit die Landsgemeinde des Hochgerichtes.
(Pont de) (Kt. Waadt, Bez. Aigle, Gem. Gryon).
1090 m. Fussgängersteg über den Avançon d'Anzeindaz, unterhalb des Pont des Pars, 20 Minuten oberhalb Gryon. Am Weg von Gryon über den Sex à l'Aigle nach Les Plans. Am rechten Ufer steht eine Säge.
Moränenschutt auf Neokom.
(Corno di) (Kt. Graubünden, Bez. Bernina). 2519 m. Gipfel über dem rechtsseitigen Gehänge des Puschlav und 3 km w. Brusio. Steht in der vom Monte Sareggio (2792 m) nach O. auszweigenden Kette s. über dem Val Murascio, das zum Puschlaversee ausmündet, und setzt sich ostwärts in den Corno del Giumellino (2043 m) fort.
Der Steilabfall ist nach N. gerichtet;
im S. liegen die sanften und begrünten Gräte und Hochflächen des Monte delle Tre Croci, im SW. die Alpe Vallüglia mit einem Bergsee und weiter im S. das Val Sajento.
Der Berg ist ein guter Aussichtspunkt und kann durch die Alpe di Murascio, über Cavajone oder aus Val Sajento durch die Alpe Le Piane leicht erstiegen werden.
Die untern Gehänge der N.-Seite bestehen aus Brusiogranit, während höher oben bis zum Gipfel Glimmerschiefer folgen.
(Kt. Tessin, Bez. und Gem. Lugano). 382 m. Gruppe von 4 Häusern, 800 m w. vom Bahnhof Lugano. Postwagen Lugano-Bioggio und Lugano-Muzzano. 30 kathol. Ew. Kirchgemeinde Lugano. Landwirtschaft. Einige der Bewohner arbeiten in der Stadt. Auf der Terrasse von Soldino steht das neue Priesterseminar der Diözese.
(Kt. Tessin, Bez. Locarno). 230 m. Gem. und Dorf auf dem Delta der Maggia, mitten in Weinlauben und fruchtbarem Ackerland, an der Gabelung der Strassen von Locarno ins Maggiathal, Val Onsernone und nach Brissago. 2 km w. Locarno. Station der elektrischen Bahn ins Maggiathal. Postablage, Telephon; Postwagen von Locarno nach Russo, Brissago, Intragna und Golino. 94 Häuser, 378 kathol. Ew. Kirchgemeinde Locarno. Acker-, Wein- und Spargelbau. Der Wein von Solduno erfreut sich eines guten Rufes. Alle 14 Tage gut befahrener Viehmarkt. Nw. vom Dorf sind einige Steinbrüche geöffnet. Die Gemeinde liegt in einer der fruchtbarsten Landschaften des Kantons.
(Kt. Graubünden, Bez. Moesa, Kreis Calanca, Gem. Castaneda).
860 m. Wohnhaus mit mehreren Ställen im Calancathal, n. Castaneda und 12,5 km nö. der Station Castione der Gotthardbahn. 4 kathol. Ew. italienischer Zunge.
Kirchgemeinde Castaneda.
Wiesenbau und Viehzucht.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Hasle, Gem. Gadmen).
1385 m. Felsriff am rechtsseitigen Gehänge des Gadmenthales, unterhalb Gadmen und 10,5 km ö. Meiringen.
Bildet zusammen mit dem quer durch das Thal ziehenden Schaftelenstutz eine Felsenschwelle, die das Gadmerwasser in einer steil geböschten Schlucht durchbricht, um dann das 200 m tiefer unten gelegene Nessenthal zu erreichen.
Während des Abbaues von Eisenerz im Mühlethal 1813 ist die Solegg stark abgeholzt worden, worauf die Verschlechterung des Klimas des Gadmenthales zum Teil zurückgeführt wird.
(Mont) (Kt. Bern, Amtsbez. Courtelary). Steilrand des Plateaus der Freiberge, unmittelbar nördl. über St. Immer. S. den Art. Sonnenberg.
(Portes du) (Kt. Wallis, Bez. Monthey). Passübergang. S. den Art. Portes du Soleil.
(Kt. Schaffhausen, Bez. Reiat).
507 m ¶