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Geburten dagegen deren 65 (70 für die Knaben und 60 für die Mädchen). Für 1900-1904 betragen diese Zahlen 34 bezw. 55. Wie vorauszusehen, kommen auch bei den Mehrgeburten zahlreichere Totgeburten vor als bei einfacher Niederkunft. Das Verhältnis steigt bei den Zwillingsgeburten bis 96‰ und bei den Drillingsgeburten bis auf 219‰.
e) Verteilung der Geburten nach dem Geschlecht. Im Durchschnitt werden in der Schweiz auf je 100 Mädchen 106 Knaben geboren. Diese Zahl darf als ziemlich konstant betrachtet werden, da während der in Betracht fallenden 20 jährigen Periode das Maximum 1074 und das Minimum 104,9 betragen hat. (Die Genfer Aufzeichnungen hatten für den Zeitraum von 1695 bis 1791 ein Mittel von 103,8 ergeben). Für die ausserehelichen Geburten sinkt diese Verhältniszahl auf 102 oder 103. Das Ueberwiegen der männlichen Geburten macht sich in allen Kantonen bemerklich und schwankt zwischen 109 für Obwalden und Glarus und 103 für Basel Stadt.
f) Heimat der Lebendgeborenen. Die Verteilung der Lebendgebornen ergibt für den in Betracht fallenden 20jährigen Zeitraum 75% Bürger des Wohnkantons, 16 Bürger eines anderen Kantones und 9 Ausländer. Von Interesse sind dabei die Einzelzahlen der verschiedenen Kantone, weil sie einen der hauptsächlichsten Faktoren darstellen, durch die in unserem Land die Vermischung der Rassen bedingt wird.
Auf je 100 Lebendgeborene entfielen: | Bürger des Wohnkantons | Bürger eines andern Kantons | Ausländer |
---|---|---|---|
Wallis | 95 | 2 | 3 |
Appenzell I. R. | 89 | 9 | 2 |
Bern | 89 | 8 | 3 |
Aargau | 88 | 9 | 3 |
Luzern | 86 | 12 | 2 |
Schwyz | 86 | 10 | 4 |
Freiburg | 85 | 14 | 1 |
Nidwalden | 85 | 10 | 5 |
Graubünden | 83 | 8 | 9 |
Uri | 81 | 14 | 5 |
Obwalden | 81 | 14 | 5 |
Tessin | 79 | 2 | 19 |
Waadt | 75 | 18 | 7 |
Glarus | 74 | 21 | 5 |
Solothurn | 70 | 26 | 4 |
Appenzell A. R. | 70 | 25 | 5 |
Basel Land | 70 | 21 | 9 |
Schaffhausen | 70 | 15 | 15 |
St. Gallen | 67 | 23 | 10 |
Zürich | 67 | 19 | 14 |
Thurgau | 66 | 21 | 13 |
Zug | 61 | 35 | 4 |
Neuenburg | 42 | 49 | 9 |
Genf | 30 | 27 | 43 |
Basel Stadt | 19 | 39 | 42 |
Diese Tabelle stimmt im allgemeinen mit derjenigen der Verteilung der Bewohner jedes einzelnen Kantons nach ihrer Heimat überein. Zu beachten bleibt aber, dass die Anzahl der Geburten von Bürgern des Wohnkantones in den beiden Städtekantonen Genf und Basel Stadt sehr stark hinter der gesamten Anzahl der Kantonsbürger zurückbleibt (30 und 19% Geburten gegen 38 und 30% der bürgerlichen Bevölkerung). Diese Erscheinung erklärt sich aus der sehr geringen Geburtenziffer der Bürger dieser beiden Kantone.
Ganz allgemein gesprochen, zeigen die in irgend einem Kanton niedergelassenen Schweizerbürger aus einem andern Kanton und auch die Ausländer eine höhere Geburtenziffer als das autochthone Bevölkerungselement des betreffenden Kantones. Es mag dies aus folgender Tabelle ersehen werden, die für den Zeitraum 1871-1890 die Anzahl der Geburten auf je 1000 Köpfe der verschiedenen Volkselemente angibt:
Geburten auf je 1000 Köpfe | Bürger des Wohnkantones | Bürger eines andern Kantones | Ausländer |
---|---|---|---|
Schweiz | 26.8 | 29.8 | 31.0 |
Basel Stadt | 17.8 | 30.4 | 34.2 |
Genf | 16.0 | 22.3 | 22.4 |
Diese Erscheinung trifft auch auf die ausserehelichen Geburten zu:
Ausserehelichen Geburten | Bürger des Wohnkantones | Bürger eines andern Kantones | Ausländer |
---|---|---|---|
Schweiz | 1.0 | 1.8 | 2.7 |
Basel Stadt | 0.6 | 3.0 | 4.4 |
Genf | 0.9 | 3.1 | 2.6. |
Man sieht zugleich, dass die durchschnittliche Anzahl der illegitimen Geburten bei den Bürgern von Genf und Basel Stadt kleiner ist als das Mittel für die ganze Schweiz und dass die wenig günstige Stellung der beiden Kantone in der Statistik der ausserehelichen Geburten ausschliesslich den Eingewanderten aus andern Kantonen und aus dem Ausland zugeschrieben werden muss. Wir haben bereits bemerkt, dass die Geburtenziffer der in der Schweiz niedergelassenen Ausländer 31‰ beträgt. Auf die einzelnen Nationalitäten verteilt, ist sie 35,9‰ für die Italiener, 34,6 für die Oesterreicher, 32,7 für die Reichsdeutschen, 24 für die Franzosen und 20,9 für die übrigen Ausländer.
3. Sterblichkeit.
a) Todesfälle. Verglichen mit der Gesamtheit der Bevölkerung zeigt die Anzahl der Todesfälle eine Tendenz zur Abnahme. Dies beweist, dass die hygienischen Vorbeugungsmassregeln und Schutzeinrichtungen nach und nach die Bedingungen für eine Verlängerung des Lebens günstiger gestalten. Folgende Tabelle gibt die Gesamtzahlen der Todesfälle (exkl. die Totgeburten) im Zeitraum 1871-1904:
Die hohe Ziffer des Jahres 1871, die seither trotz der beträchtlichen Vermehrung der Bevölkerung sich nie mehr wiederholt hat, muss zum Teil den Infektionskrankheiten zugeschrieben werden, die von den französischen Internierten in unser Land mitgebracht worden waren. Der Rückgang der Sterbefälle von 28,8 auf 17,6‰ zeigt eine Verbesserung von einem vollen Viertel zwischen den beiden extremen Jahrfünfen an. In diesem Rückgang der Sterbefälle liegt zusammen mit dem Geburtenüberschuss und dem Ueberschuss der Einwanderung einer der Hauptfaktoren für die Zunahme der Bevölkerung.
Unsere Karte der Sterblichkeit in der Schweiz verdient eine besondere Erklärung, weil die Verhältniszahlen für verschiedene Bezirke als bedeutend zu hoch erscheinen. Dies trifft z. B. zu für die Bezirke Diessenhofen und Linkes Ufer (Genf), in denen sich kantonale Krankenhäuser und Asyle mit einer weit über das Mittel hinausgehenden Sterblichkeitsziffer befinden. Seit 1891 werden die Sterbefälle in der Gemeinde gezählt, in welcher der Verstorbene zuletzt niedergelassen war, welches Verfahren dem eben genannten Uebelstand in der statistischen Darstellung abhilft.
Die eidgenössische Statistik hat bis jetzt Mittelzahlen blos für den Zeitraum 1871-1890 aufgestellt, welcher mit ¶
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Hinblick auf die seither erfolgten Verschiebungen der Bevölkerung als zu weit zurückliegend erscheint. Wir haben, um neue Daten zu gewinnen, folgende Tabelle der durchschnittlichen Anzahl der Todesfälle auf je 1000 Bewohner für den Zeitraum 1901-04 berechnet:
Todesfälle auf je 1000 Bewohner | |
---|---|
Basel Stadt | 14.4 |
Neuenburg | 15.5 |
Zürich | 16.5 |
Basel Land | 16.6 |
Solothurn | 16.9 |
Zug | 17.0 |
Thurgau | 17.0 |
Nidwalden | 17.1 |
Genf | 17.1 |
Bern | 17.4 |
Obwalden | 17.6 |
Glarus | 17.6 |
Schaffhausen | 17.6 |
Waadt | 17.9 |
Luzern | 18.0 |
St. Gallen | 18.1 |
Aargau | 18.2 |
Graubünden | 18.4 |
Appenzell A. R. | 18.4 |
Schwyz | 18.6 |
Uri | 19.1 |
Wallis | 20.0 |
Freiburg | 20.1 |
Tessin | 22.0 |
Appenzell I. R. | 22.4 |
Schweiz: | 17.7 |
Die Besserstellung erscheint fühlbar genug, um das Gesamtmittel unter dasjenige von 1871-1890 sinken zu lassen. Es zeigen namentlich die Kantone mit grösseren Städten, die sich die Hebung der öffentlichen Gesundheitspflege haben angelegen sein lassen, weit günstigere Sterblichkeitsziffern. Die extremen Zahlen, die sich 1871 bis 1890 zwischen 19,2 und 29,3 hielten, sind heute zwischen den Rahmen von 14,4 bis 22,4‰ gesunken.
b) Geburtenüberschuss. Der Ueberschuss der Geburten über die Todesfälle erreicht für die zwölf letztvergangenen Jahre folgende Ziffern:
Jahr | Jahr | Jahr | Jahr | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1893 | 23838 | 1896 | 32331 | 1899 | 36881 | 1902 | 38779 |
1894 | 22257 | 1897 | 33679 | 1900 | 30710 | 1903 | 34198 |
1895 | 25226 | 1898 | 32879 | 1901 | 37010 | 1904 | 34010 |
Das Mittel aus 1893-1904 beträgt also 31817 und der Gesamtüberschuss der Geburten über die Todesfälle im gleichen Zeitraum 381798.
Für den 10 jährigen Zeitraum 1895-1904 zeigen die einzelnen Kantone folgenden numerischen Ueberschuss der Geburten über die Todesfälle:
Ueberschuss der Geburten über die Todesfälle | |
---|---|
Bern | 77084 |
Zürich | 45889 |
St. Gallen | 23881 |
Waadt | 23324 |
Aargau | 20836 |
Freiburg | 15029 |
Basel Stadt | 14909 |
Solothurn | 14583 |
Luzern | 13267 |
Neuenburg | 12983 |
Wallis | 11503 |
Tessin | 9635 |
Thurgau | 9531 |
Basel Land | 8650 |
Schwyz | 5902 |
Graubünden | 5821 |
Appenzell A. R. | 4721 |
Schaffhausen | 3769 |
Uri | 2847 |
Zug | 2637 |
Genf | 2395 |
Glarus | 1947 |
Nidwalden | 1698 |
Obwalden | 1421 |
Appenzell I. R. | 1391 |
Für die ganze Schweiz beträgt der Gesamtüberschuss 335653 und das jährliche Mittel 33565, oder mit andern Worten: auf je zwei jährliche Todesfälle entfallen pro Jahr drei Geburten.
St. Gallen steht der Gesamtbevölkerung nach hinter der Waadt zurück, übertrifft sie dagegen mit der Ziffer seines Geburtenüberschusses; ebenso zeigt der Kanton Solothurn, der 40000 Bewohner weniger zählt als der Kanton Genf, einen 7 mal grösseren Geburtenüberschuss als dieser letztere, der selbst von den nur 20000-25000 Bewohner zählenden Kantonen Uri und Zug überflügelt wird. Für den Zeitraum 1871 bis 1904 weisen die einzelnen Jahre auf je 1000 Bewohner folgenden Geburtenüberschuss über die Todesfälle auf:
Jahr | Jahr | Jahr | |||
---|---|---|---|---|---|
1871 | 1.4 | 1876 | 8.7 | 1881 | 7.4 |
1872 | 7.6 | 1877 | 8.6 | 1882 | 6.9 |
1873 | 7.0 | 1878 | 8.0 | 1883 | 8.1 |
1874 | 8.1 | 1879 | 8.0 | 1884 | 8.1 |
1875 | 7.8 | 1880 | 7.7 | 1885 | 6.5 |
Mittel 1871/75: | 6.4 | 1876/80 | 8.2 | 1881/85 | 7.4 |
¶
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Jahr | Jahr | Jahr | Jahr | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1886 | 7.1 | 1891 | 7.4 | 1896 | 10.2 | 1901 | 11.1 |
1887 | 7.7 | 1892 | 8.6 | 1897 | 10.5 | 1902 | 11.5 |
1888 | 7.8 | 1893 | 7.8 | 1898 | 10.2 | 1903 | 10.1 |
1889 | 7.3 | 1894 | 7.2 | 1899 | 11.3 | 1904 | 9.9 |
1890 | 5.7 | 1895 | 8.0 | 1900 | 9.3 | ||
Mittel 1886/90: | 7.1 | 1891/95 | 7.8 | 1896/1900 | 10.3 | 1901/04 | 10.6 |
Wenn man von dem ausnahmsweise Verhältnisse zeigenden Jahr 1871 absieht, sinkt das jährliche Mittel des Geburtenüberschusses nur einmal unter 6‰, und zwar im Jahr 1890, das durch starkes Auftreten der Influenza charakterisiert erscheint. Seither hat sich dann eine beachtenswerte Verbesserung der Ziffern eingestellt, und seit 1896 wird die als ausnahmsweise gross betrachtete Ziffer von 1876 alljährlich regelmässig überholt. Von 7,3‰ für den Zeitraum 1871-1890 ist der Geburtenüberschuss für die folgenden 14 Jahre auf 9,5‰ angestiegen. Um neuere Zahlen zu erhalten, haben wir in folgender Tabelle für die einzelnen Kantone den Ueberschuss der Geburten über die Todesfälle auf je 1000 Bewohner im Jahr 1904 berechnet:
Ueberschuss der Geburten über die Todesfälle auf je 1000 Bewohner | |
---|---|
Genf | 1.4 |
Glarus | 4.0 |
Graubünden | 6.4 |
Waadt | 7.8 |
Schaffhausen | 8.2 |
Tessin | 8.4 |
Neuenburg | 8.6 |
Zürich | 9.0 |
Schwyz | 9.2 |
Thurgau | 9.3 |
Appenzell A. R. | 9.9 |
Zug | 10.5 |
Luzern | 10.7 |
St. Gallen | 10.8 |
Wallis | 10.9 |
Freiburg | 11.0 |
Aargau | 11.2 |
Basel Land | 11.4 |
Basel Stadt | 11.7 |
Appenzell I. R. | 11.8 |
Obwalden | 12.0 |
Bern | 12.2 |
Solothurn | 14.0 |
Nidwalden | 14.1 |
Uri | 14.6 |
Das Mittel für die ganze Schweiz beträgt für 1904: 9,9‰. Für den von der eidgenössischen Statistik bearbeiteten Zeitraum 1871-1890 hatten die Extreme zwischen 0,1 für Genf und 10,7 für Basel Land geschwankt.
Dass der Geburtenüberschuss für die Bürger des Wohnkantones geringer ist als für die Bürger anderer Kantone und für die Ausländer, kommt daher, weil sich die beiden letztgenannten Volkselemente zum guten Teil aus Eingewanderten rekrutieren, die den lebenskräftigsten Altersklassen angehören. Genf erscheint als der einzige Kanton, in dem die Geburtenziffer der Kantonsbürger geringer ist als deren Sterblichkeitsziffer: 16‰ Lebendgeburten gegen 24‰ Todesfälle im Zeitraum 1871-1890 (die gleiche Erscheinung zeigt sich auch für die folgenden Jahre). Basel Stadt, das in dieser Beziehung Genf am nächsten steht, weist einen sehr schwachen Geburtenüberschuss seiner Bürger auf.
c) Geschlecht und Alter. Mit Bezug auf die Sterblichkeitsverhältnisse stellt sich das weibliche Geschlecht etwas günstiger als das männliche, obwohl sich der Unterschied mit der Zeit auszugleichen scheint. Auf je 100 Todesfälle beim männlichen Geschlecht entfielen 1871-1880 je 88, während der folgenden 10 Jahre je 91 und 1900-1904 je 96 Todesfälle beim weiblichen Geschlecht. Mit Bezug auf das Alter bezahlen die beiden Geschlechter dem Tod einen sehr unregelmässigen Tribut. Folgendes sind für den Zeitraum 1900-04 die jährlichen Mittelzahlen der Todesfälle (exkl. die Totgeburten) nach dem Geschlecht und dem Alter:
Altersklassen | Todesfälle | ||
---|---|---|---|
Männliches Geschlecht | Weibliches Geschlecht | Auf je 100 Frauen starben Männer: | |
Weniger als ein Monat | 3014 | 2260 | 136 |
1-11 Monate | 4295 | 3567 | 120 |
1-4 Jahre | 1968 | 1906 | 103 |
5-14 Jahre | 1005 | 1069 | 94 |
15-19 Jahre | 625 | 761 | 82 |
20-29 Jahre | 1685 | 1805 | 93 |
30-39 Jahre | 1795 | 1798 | 100 |
40-49 Jahre | 2277 | 1780 | 128 |
50-59 Jahre | 342 | 2767 | 121 |
60 Jahre u. mehr | 10726 | 11889 | 90 |
Die kleinen Knaben im Alter von weniger als einem Jahr sind schwieriger am Leben zu erhalten als die gleichalterigen Mädchen und sterben im Verhältnis von 125 (und während der ersten Lebensmonate von noch mehr) zu 100. Bis zum Alter von 5 Jahren gleichen sich die Sterblichkeitsziffern für beide Geschlechter aus, worauf sie bis zum 20. Altersjahr für das männliche Geschlecht sich günstiger gestalten, da viele junge Mädchen im Alter von 15 bis 20 Jahren der Tuberkulose zum Opfer fallen.
Auch im Alter von 20-30 Jahren stellt sich das Verhältnis für die Männer günstiger, was zum Teil davon herrühren mag, dass viele junge Frauen der Mutterschaft erliegen. Während sich dann zwischen 30 und 40 Jahren das numerische Verhältnis bei beiden Geschlechtern ausgleicht, sterben im spätern Alter viel mehr Männer als Frauen, und zwar im Verhältnis von 128 und 121 zu je 100 während der beiden Dekaden von 40-50 und von 50-60 Jahren. Mit Bezug auf die Todesfälle von Greisen geht aus unserer Zusammenstellung hervor, dass auf je 9 Männer 10 Frauen sterben. Das 60. Altersjahr erreichen oder überleben von den Männern 35% und von den Frauen 40%. ¶
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Die Statistik zeigt, dass die Kindersterblichkeit bei den Knaben stärker ist als bei den Mädchen, welches Verhältnis sich bei den ausserehelichen Kindern noch verschärft.
Auf je 1000 Lebendgeborne starben im ersten Altersjahr (1871-1890):
Mädchen | Knaben | |
---|---|---|
Eheliche | 147 | 178 |
Aussereheliche | 232 | 268 |
Die Kindersterblichkeit erreichte während des von der eidgenössischen Statistik bearbeiteten Zeitraumes von zwanzig Jahren im Mittel 17,9%. Diese Ziffer drückt das Verhältnis der im ersten Altersjahr gestorbenen Kinder verglichen mit der Gesamtzahl der Lebendgeburten aus und schwankte für die Kantone zwischen 12,9 (Obwalden) und 28,0 (Appenzell I. R.) oder für die Bezirke zwischen 10,9 (Ober Hasle) und 28,5 (Tablat). Den industriellen Bezirken kommt eine stärkere Kindersterblichkeit zu als den agrikolen. Für die ausserehelichen Kinder muss die Mittelzahl um etwa die Hälfte, d. h. von 17,9 auf 25,9 erhöht werden. Alle diese Ziffern schwanken übrigens glücklicherweise mit der Zeit. So ist das Gesamtmittel für die letzten fünf Jahre mit bekannten Ergebnissen (1900-1904) auf 13,8% gesunken und wird in Zukunft sicherlich auf eine noch geringere Ziffer herabgesetzt werden können.
Bei beiden Geschlechtern ist die Sterblichkeit für die Verheirateten ganz allgemein eine fühlbar geringere als für die Ledigen. Immerhin sind aber die ledigen Mädchen im Jugendalter in dieser Beziehung besser gestellt als die jung verheirateten Frauen, die wegen der Mutterschaft grössere Gefahren laufen. Mit Ausnahme der jüngern Altersklassen nehmen die Witwer und Witwen zwischen den Verheirateten und den Ledigen eine Mittelstellung ein.
Im Zeitraum von 1871-1890 starben auf je 1000 erwachsene Lebende jeder Kategorie
Männer im Alter von Jahren | Ledige | Verheiratete | Witwer |
---|---|---|---|
20-24 | 7.1 | 5.1 | 11.7 |
25-29 | 9.0 | 5.8 | 15.0 |
30-34 | 11.4 | 7.5 | 15.9 |
35-39 | 15.0 | 9.3 | 18.8 |
40-44 | 18.6 | 12.2 | 20.3 |
45-49 | 22.7 | 14.8 | 23.2 |
50-54 | 26.9 | 19.5 | 29.3 |
55-59 | 38.7 | 27.2 | 37.6 |
60-64 | 54.3 | 38.4 | 50.3 |
65-69 | 73.3 | 52.5 | 68.5 |
Frauen im Alter von Jahren: | Ledige | Verheiratete | Witwen |
20-24 | 6.6 | 8.6 | 11.5 |
25-29 | 7.0 | 8.5 | 10.3 |
30-34 | 8.0 | 9.4 | 9.8 |
35-39 | 10.0 | 10.3 | 10.8 |
40-44 | 12.3 | 10.9 | 11.3 |
45-49 | 16.4 | 11.5 | 13.2 |
50-54 | 19.8 | 15.8 | 17.9 |
55-59 | 30.5 | 23.2 | 26.0 |
60-64 | 44.6 | 35.9 | 39.5 |
65-69 | 61.9 | 53.6 | 58.6 |
d) Heimat. Die Sterblichkeitsziffern nach der Heimat stellen sich ungünstig für die Bürger des Wohnkantones und günstig für die Bürger anderer Kantone und die Ausländer, welch' beide letztern Kategorien meist jüngern Altersklassen angehören. Dagegen zeichnen sich die Bürger des Wohnkantons durch eine längere Lebensdauer aus. Folgende Tabelle gibt Auskunft über das auf je 1000 Lebende berechnete Verhältnis der Todesfälle innerhalb der einzelnen Altersklassen (Zeitraum 1871-1890):
Alter | Bürger des Wohnkantons | Bürger eines andern Kantons | Ausländer |
---|---|---|---|
0-9 Jahre | 73 | 17 | 10 |
10-19 Jahre | 77 | 15 | 8 |
20-29 Jahre | 73 | 17 | 10 |
30-39 Jahre | 72 | 17 | 11 |
40-49 Jahre | 76 | 15 | 9 |
50-59 Jahre | 82 | 12 | 6 |
60-69 Jahre | 87 | 9 | 4 |
70-79 Jahre | 89 | 8 | 3 |
80 u. mehr Jahre | 90 | 7 | 3 |
e) Todesursachen. Es erübrigt uns noch, die einzelnen Todesursachen zu untersuchen, deren Bearbeitung einen wichtigen Abschnitt der eidgenössischen Statistik bildet. Durch grosse und anhaltende Ausdauer ist es dem eidgenössischen statistischen Bureau möglich geworden, die Anzahl der ärztlich nicht bescheinigten Todesfälle beträchtlich zu vermindern. Im Jahr 1876, in welchem dieser Dienstzweig eingerichtet worden ist, verzeichnete man noch mehr als 24% Todesfälle, deren Ursachen ärztlich nicht bescheinigt waren. Heute beträgt dieses Verhältnis blos noch etwa 4%. Während sich das Wallis den Erhebungen dieser Art am meisten abgeneigt zeigt, zählen in mehr als der Hälfte der Kantone die nicht ärztlich bescheinigten Todesfälle jedes Jahr nur nach ganz wenigen. In einigen stark gebirgigen Landesteilen bildet der Mangel an Aerzten ein oft nicht zu überwindendes Hindernis für diese Erhebungen.
Da uns das mehr oder weniger häufige Vorkommen der einzelnen Krankheiten eher in das Gebiet der Medizin einzuschlagen scheint, wollen wir uns hier mit einer kurzen Aufzählung derjenigen Krankheiten begnügen, die das Hauptkontingent der Todesfälle liefern. Die Ziffern beziehen sich auf den Zeitraum von 1881-1890, da die Jahre 1876-1880 in dieser Beziehung zu wenig vollständige Resultate ergeben haben. ¶
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Während dieses 10 jährigen Zeitraumes von 1881-1890 entfielen auf je 100 Todesfälle deren durchschnittlich 10 mit unbekannter Todesursache. Von den 90 übrigen waren gestorben: 13 an der Tuberkulose (10 an Lungenschwindsucht und 3 an Schwindsucht anderer Organe), 11 an akuten Krankheiten der Atmungsorgane, 6 an Altersschwäche, 6 an Magendarmkatarrh im Kindesalter, 5 an angeborner Lebensschwäche, 5 an Krebs und Geschwüren, 5 an chronischem Bronchialkatarrh, 4 an organischen Herzfehlern, 4 an Hirnschlag, 4 an äussern Todesursachen gewaltsamer Art und 2 an Diphtherie und Krupp, total 65. Die übrigen 25% entfielen auf verschiedene andere Krankheiten. Im folgenden geben wir für den Zeitraum 1900-1904 die mittlere jährliche Anzahl der Todesfälle nach den bekannten Todesursachen:
Todesursache | Anzahl |
---|---|
Angeborne Lebensschwäche | 4055 |
Altersschwäche | 2997 |
Selbstmorde | 782 |
Fremde strafbare Handlung | 92 |
Unfälle | 2027 |
Gewaltsamer Tod aus unsicherer Ursache | 43 |
Pocken | 15 |
Masern | 692 |
Scharlachfieber | 124 |
Diphtherie | 741 |
Keuchhusten | 690 |
Rotlauf | 103 |
Typhus | 220 |
Kindbettfieber | 227 |
Lungenschwindsucht | 6409 |
Andere tuberkulöse Krankheiten | 2537 |
Skrofeln | 65 |
Lungenentzündung | 2614 |
Akute Bronchitis und Lungenkatarrh | 2605 |
Magendarmkatarrh im Kindesalter | 3983 |
Krebskrankheiten | 4137 |
Fügen wir noch 663 Fälle von unsicherer Diagnose und 2379 Fälle ohne ärztliche Bescheinigung hinzu, so erhalten wir ein Gesamtjahresmittel von 38200 Todesfällen.
Die aus diesen Ziffern sich ergebende leichte Vermehrung der tuberkulösen Krankheiten rührt ohne Zweifel von der genauern ärztlichen Kontrole her. Gewisse Krankheiten erscheinen allmählig im Verschwinden begriffen, so die Pocken, denen im Jahr 1885 volle 426, 1902-1904 dagegen blos noch je 2, 4 und 4 Menschen zum Opfer gefallen sind; ferner Diphtherie und Krupp (mit 2300 Todesfällen im Jahr 1882 und blos noch 741 Todesfällen infolge Diphtherie im Zeitraum 1900-1904), sowie das Puerperal- oder Kindbettfieber, das ebenfalls um weniger als die Hälfte der vorkommenden Fälle tötlichen Ausgang nahm.
Für nähere Angaben über diese Verhältnisse müssen wir auf die eidgenössischen Veröffentlichungen verweisen.
f) Selbstmord. Die Anzahl der Selbstmorde ist im Gegensatz zu der allgemein üblichen Annahme heutzutage nicht grösser als in frühern Jahren, wie folgende Tabelle über die einzelnen Jahre von 1876-1904 zeigt:
Jahr | Jahr | Jahr | Jahr | Jahr | Jahr | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1876 | 540 | 1881 | 675 | 1886 | 692 | 1891 | 652 | 1896 | 690 | 1901 | 747 |
1877 | 600 | 1882 | 688 | 1887 | 626 | 1892 | 611 | 1897 | 687 | 1902 | 769 |
1878 | 642 | 1883 | 682 | 1888 | 609 | 1893 | 710 | 1898 | 690 | 1903 | 779 |
1879 | 701 | 1884 | 647 | 1889 | 663 | 1894 | 708 | 1899 | 724 | 1904 | 712 |
1880 | 695 | 1885 | 661 | 1890 | 633 | 1895 | 650 | 1900 | 764 | ||
Mittel 1876/80: | 636 | 1881/85 | 671 | 1886/90 | 645 | 1891/95 | 666 | 1896/1900 | 711 | 1901/04 | 752 |
Auf je 100000 Bewohner entfallen durchschnittlich 23 Selbstmorde. Dieses Verhältnis bleibt sich ziemlich konstant und schwankt je nach den einzelnen Jahren blos zwischen 20 und 24. In den Landkantonen und den Kantonen mit vorherrschend katholischer Konfession sind die Selbstmorde verhältnismässig am seltensten. Die kantonsweise Uebersicht ergibt für die Periode 1881-1890 auf je 10000 Personen im Alter von 15 und mehr Jahren:
Selbstmorde | |
---|---|
Obwalden | 0.8 |
Nidwalden | 1.0 |
Schwyz | 1.0 |
Tessin | 1.0 |
Wallis | 1.1 |
Uri | 1.4 |
Luzern | 1.5 |
Freiburg | 1.6 |
Zug | 1.7 |
Graubünden | 1.9 |
Glarus | 2.4 |
St. Gallen | 2.4 |
Appenzell I. R. | 2.5 |
Aargau | 3.1 |
Solothurn | 3.2 |
Bern | 3.6 |
Appenzell A. R. | 3.7 |
Basel Stadt | 2.7 |
Zürich | 3.8 |
Schaffhausen | 3.9 |
Thurgau | 3.0 |
Basel Land | 4.2 |
Genf | 4.9 |
Neuenburg | 6.1 |
Waadt | 6.2 |
Schweiz: | 3.3 |
Beim männlichen Geschlecht ist der Selbstmord weitaus häufiger als beim weiblichen Geschlecht, und zwar entfallen auf 100 Selbstmorde von Männern deren blos 17 von Frauen. Mit andern Worten: es entleiben sich im Ganzen 5,8‰ Männer über 15 Jahre gegen blos 1‰ Frauen im gleichen Alter. Der Selbstmord erfolgt bei den Männern vorzugsweise (bei 46% der Gesamtzahl) durch Erhängen, bei den Frauen dagegen (48%) durch Ertränken.
g) Fremde strafbare Handlung. Morde und Totschläge sind in den letztvergangenen Jahren eher seltener vorgekommen:
Mittel aus | |
---|---|
1876-80 | 106 |
1881-85 | 85 |
1886-90 | 80 |
1900-04 | 92 |
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IV. Auswanderung und Schweizer im Ausland.
Mit der Auswanderung befasst sich die eidgenössische Statistik nur insoweit, als sich die Auswanderer nach überseeischen Ländern wenden. Weit zahlreicher sind aber ohne Zweifel diejenigen unserer Landsleute, die sich in unseren Nachbarstaaten niederlassen, der Bundesaufsicht über die Auswanderung aber nicht unterstehen.
1. Auswanderung.
Die Anzahl der Auswanderer nach überseeischen Ländern ist gegenüber frühern Zeiten in beträchtlicher Abnahme begriffen, wie folgende Gesamtzahlen für die einzelnen Jahre des Zeitraumes 1881-1904 zeigen:
Jahr | Jahr | Jahr | Jahr | Jahr | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1881 | 10935 | 1886 | 6342 | 1891 | 7516 | 1896 | 3330 | 1901 | 3921 |
1882 | 10896 | 1887 | 7558 | 1892 | 7835 | 1897 | 2508 | 1902 | 4707 |
1883 | 13502 | 1888 | 8346 | 1893 | 6177 | 1898 | 2288 | 1903 | 5817 |
1884 | 9608 | 1889 | 8430 | 1894 | 3849 | 1899 | 2493 | 1904 | 4818 |
1885 | 7583 | 1890 | 7712 | 1895 | 4268 | 1900 | 3816 | ||
Mittel 1881/85: | 10505 | 1886/90 | 7678 | 1891/95 | 5929 | 1896/1900 | 2887 | 1901/04 | 4816 |
Im Ganzen sind während dieser 24 Jahre volle 154255 Schweizer in überseeische Länder ausgewandert. Die grössten Kontingente zu dieser Zahl lieferten die Kantone Bern, Zürich, Tessin, Basel Stadt und St. Gallen. Von den 63343 Auswanderern der Jahre 1891-1904 wandten sich 56615 oder 89% nach den Vereinigten Staaten und 4046 oder 6% nach Argentinien. Die übrigen 5% verteilen sich auf Australien, Brasilien, Afrika, Chile etc. Die grosse Mehrzahl der nach Argentinien Ausgewanderten rekrutiert sich aus den welschen Kantonen.
2. Schweizer im Ausland.
Angesichts der Leichtigkeit, mit der unsere Miteidgenossen ihren Wohnort zu ändern pflegen, darf man annehmen, dass in fremden Ländern mehrere Hunderttausende von Schweizern leben, von denen viele noch die Hoffnung einer frühern oder spätern Heimkehr ins Vaterland hegen.
In den Vereinigten Staaten leben nach der Zählung von 1900 nicht weniger als 115959 in der Schweiz geborene Personen (die im Lande selbst Geborenen werden als Amerikaner gezählt). Je mehr als 5000 Schweizer leben in folgenden Einzelstaaten: New York 13678, Ohio 12007, Kalifornien 10974, Illinois 9033, Wisconsin 7666, Missuri 6819, Pennsilvanien 6707 und New Jersey 6570. Man findet sogar in der Armee und der Flotte 258 unserer Landsleute.
In zweiter Linie steht Frankreich mit 74735 Schweizern (im Jahr 1896). Sie finden sich in allen Départements, am zahlreichsten in folgenden: Seine (Paris!) 13467, Doubs 4686, Haute Savoie 2179, Rhône 2109, Seine et Oise 1636, Alpes Maritimes 1451 etc. Mit blos einigen wenigen Individuen sind sie vertreten in den Départements Cantal, Gers, Landes, Lozère, Somme etc. ¶