und nach der Reschen
Scheideck und aus dem
Innerberg die
HintereScharte (2703 m) durch das Grianthälchen oder direkt n. ins
Rojenthal hinüber; nach SO. leitet der Schlinigpass
(Sursass; 2357 m) zur Pforzheimerhütte und in das Schlinigthal nach
Mals und Glurns. Der Munt Schlingia wird von der Alpweide
Uina Dadaint im
Val d'Uina über den neuen Stüraweg
oder über den Steilpfad am
Piz da Gliasen und endlich auch vom
Munt Russenna her erreicht. Das weite
Revier des Munt Schlingia
liegt in Gneis, aus welchem an den
Gräten des
Griankopfes und der
Craist' AltaGänge von weissem Quarzporphyr hervorbrechen;
die untern Gehänge sind mit tiefem Gneisschutt bedeckt, welcher die Gesteinsgrenze des Kalk- und Dolomitgebirges
des
Hintergrundes von
Val d'Uina und des krystallinen Grundgebirges des Rassassergrates verdeckt. Der Gneis hat hier das Trias-Juragebirge
des Westens überfaltet und überschoben, und unter seinem
Schutt sieht man der Reihe nach Lias- oder Steinsbergkalk, Liasschiefer,
Malmkalk, Hauptdolomit und Muschelkalk untertauchen.
(Kt. St. Gallen,
Bez. und Gem. Tablat).
800 m.
Oberer Abschnitt des Dorfes
St. Georgenim Thal der
Steinach, an der
Vereinigung der beiden Quellbäche dieses Wildwassers und 2 km ö. der Station Mühleck der Drahtseilbahn St. Gallen-Mühleck. 6
Häuser, 108 kathol.
und reform. Ew. Kirchgemeinden St. Gallen.
Obstbau und Viehzucht. Die Männer arbeiten in den Fabriken von
St. Georgen.
443 m. Gruppe von 4
Häusern mit einem kleinen
Schloss, am
linken Ufer der
Schüss und gegenüber dem Dorf
Mett. 85 reform. Ew. Kirchgemeinde
Bözingen.
Das Schlösschen gehörte einst
der Familie Chemilleret, die unter der
Herrschaft der Fürstbischöfe von Basel
eine gewisse
Rolle gespielt hat, und beherbergt heute
ein von der reform. Landeskirche des Kantons Bern
gestiftetes Asyl für unheilbare Irre.
Landwirtschaft. Das eine der beiden
Häuser zeigt noch Reste einstiger Rundbogenfenster der Renaissance und war vermutlich
der Wohnsitz der Amtsleute der Edeln von
Wolhusen oder derer von Lütishofen.
436 m. Häusergruppe mit
Schloss, w. vom Dorf Berneck (s. diesen Art.).
Das
Schloss war die Wiege der Edeln von Berneck, deren erster 1210 erscheint. 1263 war ein Rudolf von
Bernang (Berneck) Abt des
KlostersPfäfers, worauf das
Schloss 1290 an das Stift St. Gallen
überging.
457 m.
Weiler im s. Abschnitt der Gemeinde, bei
Buchholz und nahe der
Strassenbahn
Altstätten-Berneck. 12
Häuser, 55 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden Berneck.
In 484 m
steht rechts der Strasse
Sargans-Rorschach das 1551 erbaute
Schloss, das abwechselnd mit
Schloss Forstegg den zürcherischen
Landvögten als Wohnsitz diente.
Der Gipfel überragt mit einer 150 m hohen Felswand die welligen und von vielen Runsen durchfurchten Rasenhalden
von Lasaalp und Vasanealp, die südwärts in das Thal des
Vaplonabaches absteigen.
und der grossen Schlinge der Strasse Neuenstadt-Lignières; 1 km nw. der Station Neuenstadt der Linie Biel-Neuenburg. Wurde
vom Fürstbischof Heinrich IV. von Basel
1283-1288 als Bollwerk gegen das benachbarte Neuenburg
erbaut und 1301 vom Bischof Peter von Aspell
verstärkt. Nachdem der mit den Bielern in Fehde geratene BischofJean de Vienne die Stadt Biel in Brand
gesteckt hatte, dann aber geschlagen worden war, musste er sich auf den Schlossberg zurückziehen, wo ihn die Bieler und Berner
belagerten, die dann aber nach mehreren vergeblichen Stürmen wieder abzogen.
Später liess Bischof Hans von Venningen das Schloss, dessen Haupttor heute noch sein Wappen zeigt, restaurieren
und vergrössern. Es beherbergte zu jeder Zeit eine kleine Garnison mit einem Burgvogt an der Spitze, welch' letzterer Beamte
seinen Wohnsitz später nach Neuenstadt in das dem Bischof gehörende geräumige Amtshaus verlegte. Die Franzosen besetzten 1797 Neuenstadt
und plünderten das Schloss, dessen Hauptmauern stehen blieben und dann lange Zeit einzig von zahlreichen
Käuzen und Eulen bewohnt wurden, bis der Ingenieur Schnyder-Gibollet das Schlossgut um die Mitte des 19. Jahrhunderts ankaufte
und den Bau unter Wahrung seines altertümlichen Charakters restaurieren und zu einem malerischen und sehr originellen Sommersitz
umgestalten liess. Vergl. Rode. L. Esquisse sur l'histoire deNeuveville1289-1815 (in den Actes de laSociété jurass. d'Émulation. 1859).
(Kt. Schaffhausen,
Bez. Schleitheim).
901 m. W.-Ausläufer der hier steil abbrechenden Hochfläche des Randen, s. über Beggingen und
4,5 km ö. Schleitheim. Hütte. Wenig bedeutende Reste der Randenburg. Schöne Aussicht auf den s. Schwarzwald und dessen ö.
Vorland.
(Kt. Aargau,
Bez. Kulm).
502 m. Gem. und Weiler im Ruederthal; 3,7 km sö. der Station Schöftland der
elektrischen Bahn Aarau-Schöftland. Postablage, Telephon; Postwagen Schöftland-Waldi. Gemeinde, mit Kirchrued, Benkel, Kläckli
und Niederhofen: 108 Häuser, 719 reform. Ew.; Weiler: 8 Häuser, 48 Ew. Kirchgemeinde Rued. Acker- und Obstbau. Viehzucht und
Milchwirtschaft. Käserei. Seidenbandweberei. Schloss Rued, heute in Privatbesitz. Der letzte Vertreter
des Geschlechtes derer von Rued war 1361 österreichischer Vogt dieser Gegend, worauf die Herrschaft der Reihe nach an die
Edeln von Büttikon, die Herren von Aarburg, die Freiherren Näf von Reussegg und 1521-1538 an die von May aus Bern
überging, denen
das ganze Ruederthal bis zur Zeit der französischen Revolution gehörte. Sie waren auch Inhaber des Kirchensatzes,
den sie 1806 an die Regierung des Kantons Aargau
abtraten.
Rotstock. Kann von der Ruckhubelhütte des S. A. C. in 2 Stunden und von der Hangbaumalp im Grossthal in 3 Stunden erreicht
werden und ist nicht schwierig zu ersteigen.
Weniger umfassende Aussicht als von den übrigen Gipfeln der Gruppe.
oder Wil (Kt. Bern,
Amtsbez. Konolfingen).
742 m. Gem. und Pfarrdorf, Hauptort des Amtsbezirkes; an der Strasse GrossHöchstetten-Worb
und 3 km w. der Station GrossHöchstetten der elektrischen Vollbahn Burgdorf-Thun. Postbureau, Telegraph,
Telephon; Postwagen nach GrossHöchstetten und nach Worb. Gemeinde, mit Oberhünigen, Appenberg, Ebersold, Schwendlen und Thali: 117 Häuser, 821 reform.
Ew.; Dorf: 21 Häuser, 142 Ew. Landwirtschaft. Das gut erhaltene alte Schloss am Hang des Hürnberges (773 m) dient jetzt den
Bezirksbehörden als Amtssitz. Es wird von einem mächtigen quadratischen Turm mit einer Mauerdicke von
2-4 m flankiert und von Gärten umgeben.
Die erste Burganlage stammt schon aus der Römerzeit. Im Mittelalter gehörte es
als kiburgisches Lehen den Edeln von Senn, worauf es zu Ende des 13. Jahrhunderts an die Edeln von Stein überging und
dann der Reihe nach den Geschlechtern von Erlach, von Wattenwil, von Diesbach, Frisching und Kirchberger gehörte. 1807 und 1812 kam
es endlich an den Kanton Bern.
Fund von römischen Kupfermünzen und eines Bildes des keltischen Sonnengottes Balder.
Schlosswil war bis 1798 der
Hauptort eines bernischen Landgerichtes.
Kleine Pfarrkirche mit Glasmalereien.
Hier wirkte als Pfarrer
der durch seine Studien über die Burgunderkriege bekannt gewordene Geschichtschreiber Friedrich Ochsenbein (1828-1893).
463 m. DreiHäuser, am S.-Fuss der Reischibe zerstreut gelegen und 2,5 km sw. der Station
Walenstadt der Linie Zürich-Chur. 16 kathol. Ew. Kirchgemeinde Mols.
seltener auch Schluocht, Schluecht,Schluochten. In allen deutschsprechenden Kantonen der Schweiz häufig vorkommende Ortsnamen,
die dagegen im Deutschen Reich fast völlig fehlen.
711 und 835 m. Zwei Gruppen von zusammen 6 Häusern, am
linksseitigen Gehänge des Thales der Thur und 9 km sö. der Station Ebnat-Kappel der Toggenburgerbahn. 30 reform. u. kathol.
Ew. Kirchgemeinden Nesslau und NeuSt. Johann. Viehzucht.
928 m. Gruppe von 8 Häusern an der Simplonstrasse;
4 km ö. der Station Brig der Simplonbahn, 400 m
ö. vom Dorf Ried und 1,5 km unterhalb dem Schutzhaus Nr I. 86 kathol. Ew. Kirchgemeinde Ried. Die ehemalige Kapelle
wird in ein Schulhaus umgewandelt werden.
entspringt mit verschiedenen Quellarmen in der Nähe des Gottschalkenberges, fliesst
zunächst gegen W. und biegt dann nach SW. ab, um nach 5 km langem Lauf unter dem Namen Dorfbach bei Ober
Aegeri von rechts in den Aegerisee zu münden.
Prof. Wyss erzählt in den Alpenrosen von 1829, dass damals
das ganze Jahr hindurch jede Woche mindestens einmal ein blinder Bote den Weg von Abläntschen über Schlündi
und die Saanenmööser nach Saanen (3-4 Stunden) zurückgelegt habe.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen).
1800-740 m. Wildbach in der Niesenkette; entspringt auf der Niesenalp am
O.-Fuss des Fromberghorns, durchfliesst ein enges Tobel und mündet nach 4 km langem Lauf 3 km unterhalb Frutigen von links in
die Kander. Im Unterlauf korrigiert. Flysch. Liegt im Sommer oft trocken, führt aber im Frühling und nach starken Regengüssen
viel Wasser und wälzt dann ein mächtiges Geschiebematerial zu Thal.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Interlaken).
2200-1365 m. Wildbach; entspringt am Breithorn- und Schmadrigletscher, fliesst zunächst durch
Moränen, stürzt sich dann über eine Felswand auf eine kleine Terrasse hinunter und durchbraust nun zwei weitere Fälle
bildend eine Schlucht, um sich endlich im Ammertenthal mit anderen Gletscherbächen zur Weissen Lütschine
zu vereinigen. Der Hauptfall bildet zusammen mit kleinen Seitenfällen und dem grossartigen Eis- und Felsenzirkus im Hintergrund
ein prachtvolles Landschaftsbild, das von Josef Koch (1768-1839) in einem bekannten Oelgemälde festgehalten worden ist.
Am besten übersieht man das Ganze von der Lägerhütte oberhalb Ammerten oder von der Ober Steinbergalp
am jenseitigen Thalgehänge, welche beiden Punkte von Lauterbrunnen her in je 4 Stunden erreicht werden können.
Die Eisenerzgruben lagen am linken Ufer des Averser Rhein, von wo
die gewonnenen Erze mit Hilfe eines Luftkabels zur Schmelze hinunter befördert wurden.
423 m. So heissen die grossen von Roll'schen Eisenschmelzwerke
und Giessereien zwischen den beiden Weilern Innere Klus und Aeussere Klus. S. diese beiden Art.
1389 m. Hauptdorf des Binnenthales und daher oft auch Binn genannt;
an der Vereinigung
der beiden Hauptquellflüsse der Binna gelegen. 21 Häuser, 125 kathol. Ew. Pfarrkirche.
Gasthof. Postablage, Telegraph,
Telephon;
Zollamt. Benannt nach den einstigen Einrichtungen zur Verarbeitung der Eisenerze, die im Feldbachthal (obere Verzweigung
des Binnenthales) und im Kriegalpthal (Verzweigung des Längthales) gewonnen wurden.
1020 m. Gruppe von 7 Häusern, am N.-Hang der Blume und an der Strasse
Buchen-Horrenbach. 23 reform. Ew. Kirchgemeinde Schwarzenegg. An dem unterhalb der Häusergruppe zur Zulg sich senkenden steilen
Gehänge steht der Wührewald.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Aarwangen).
746 m. 150 ha umfassender Wald zwischen Aarenbolligen und Reisiswil. So genannt, weil er früher
Eigentum einer Zunft der Schmiede war.
umfasst ausser dem Dorf Schmitten noch die Weiler und Häusergruppen
Tützishaus, Vetterwil, Wiler, Zirkels, Ruth, Ried, Riedle, Mühlethal, Moosacker, Lochgraben, Lanthen, Graben, Eichmatte, Burg, Bunzenwil,
Berg, Baumel und Bager. Im Mittelalter trug das Dorf den Namen Othmarswil, wo 1412 von 4 Düdinger Bürgern
eine Kapelle gestiftet wurde.
Auf dem Schmittenzelgacker hat man Gräber mit Skeletten und zahlreichen Bronzegegenständen
aufgedeckt;
Gesteine sind bis Panix hinauf Verrucano, dann Malmkalk und Eozänschiefer mit Nummulitenbänken. Die
Thallänge beträgt vom Ursprung in der Alp Meer bis zum Einfluss in den Flumbach 9,5 km, das Gefälle bis zur Brücke, die
vom Andesterweg nach dem Dörfchen Panix hinüberleitet, 17,2% und von hier an bis zum Flumbach etwa 10%. Im Vordergrund zeigt
der Ual Schmuer nur auf der ö. Seite tiefere Schluchten; im obern Abschnitt bildet er brausende Wasserfälle
und hat er in seinen Uferwandungen lange Reihen von Erosionstrichtern ausgewaschen. Oestl. über der Mündung die Ruine Jörgenberg
und w. die Ruine Grünfels, beide an der S.-Seite des Flumbaches.
(Kt. Zürich,
Bez. Horgen).
880 m. Gipfel in der Albiskette; 2,5 km w. vom Sihlwald. Heisst auch Albis Hochwacht.
Trigonometrisches Signal zweiter Ordnung. Schöne Aussicht. 400 m s. davon auf isoliertem Hügel die Ruine Schnabelburg (s.
diesen Art.).
868 m. Burgruine auf dem nach allen Seiten steil abfallenden Schlossbühl in
der Schnabellücke, 400 m s. der Albis Hochwacht.
Nach der Burg benannte sich eine Linie der Herren von Eschenbach, die 1465 im
Breisgau unter dem Namen von Schwarzenberg erlosch. 1269 überliess sie die Schnabelburg der ältern Linie von Eschenbach.
Nach der Ermordung König Albrechts wurde die Burg 1309 durch die Herzoge von Oesterreich zerstört und
die Besatzung hingerichtet.