Sæge
(Kt. Zürich, Bez. und Gem. Dielsdorf). 486 m. Gruppe von 4 Häusern, 1 km w. der Station Dielsdorf der Linie Oberglatt-Niederweningen. 21 reform. Ew. Kirchgemeinde Dielsdorf. Weinbau.
(Kt. Zürich, Bez. und Gem. Dielsdorf). 486 m. Gruppe von 4 Häusern, 1 km w. der Station Dielsdorf der Linie Oberglatt-Niederweningen. 21 reform. Ew. Kirchgemeinde Dielsdorf. Weinbau.
(Kt. und Bez. Zürich, Gem. Zollikon).
430 m. Teil des Dorfes Zollikon, bei der Station Zollikon der rechtsufrigen Zürichseebahn (Zürich-Meilen-Rapperswil).
7 Häuser, 48 reform. Ew. Kirchgemeinde Zollikon.
Weinbau.
(Bei der) (Kt. Graubünden, Bez. Ober Landquart, Kreis und Gem. Davos).
1669 m. Gruppe von 3 Häusern, am Eingang ins Sertigthal und 1,3 km osö.
Davos Frauenkirch. 17 reform. Ew. deutscher Zunge.
Kirchgemeinde Davos Frauenkirch.
Alpwirtschaft.
(Obere und Untere) (Kt. Aargau, Bez. Zofingen, Gem. Vordemwald).
431 m. Gruppe von 6 Häusern mit grosser Säge und Gasthof, an der Pfaffnern und 5 km s. der Station Aarburg der Linie Olten-Bern. 45 reform. Ew. Kirchgemeinde Zofingen.
(Kt. Appenzell A. R., Hinterland). 970-725 m. Bach; entspringt an der Geisshalden, fliesst gegen N. und mündet nach 3 km langem Lauf w. Herisau von links in die Glatt.
(Kt. Appenzell I. R.).
930-705 m. Bach;
entspringt bei Leimensteig und mündet nach 2,5 km langem Lauf 3,5 km nw. Appenzell von rechts in die Sitter.
(Kt. St. Gallen, Bez. Unter Toggenburg. Gem. Flawil).
654 m. Gruppe von 6 Häusern, an der Strasse Flawil-Alterswil-Egg-Herisau und 3 km sö. der Station Flawil der Linie Zürich-Winterthur-St. Gallen.
Automobilwagen Flawil-Degersheim. 23 reform. Ew. Kirchgemeinde Oberglatt-Flawil.
Säge. Viehzucht. Bedeutende Bienenzucht.
Stickerei.
(Hinter und Vorder) (Kt. St. Gallen, Bez. See, Gem. Goldingen).
816 und 785 m. Zwei Gruppen von zusammen 17 Häusern, 2 km voneinander entfernt;
am W.-Hang des romantischen Goldingerthales und 7,5 km nö. der Station Wald der Tössthalbahn (Winterthur-Wald).
111 kathol. Ew. Kirchgemeinde Goldingen.
Viehzucht, Alpwirtschaft.
Sægeten, Seget, Segeten.
Ortsnamen der deutschen Schweiz.
Vom althochdeutschen sajan, mittelhochdeutsch sägen = säen herzuleiten.
Bezeichnete ursprünglich den mit Getreide angebauten Teil der Allmend.
(Kt. Aargau, Bez. Zofingen, Gem. Rothrist und Strengelbach).
422 m. Weiler, 2 km w. der Station Zofingen der Linie Luzern-Olten. 15 Häuser, 125 reform. Ew. Kirchgemeinden Rothrist und Zofingen.
Acker- und Wiesenbau, Milchwirtschaft.
(Kt. Luzern, Amt Willisau, Gem. Altbüron).
634 m. Gruppe von 5 Häusern, an der Strasse Altbüron-Roggliswil, 2 km n. Altbüron und 8,7 km w. der Station Nebikon der Linie Luzern-Olten. 44 kathol. Ew. Kirchgemeinde Grossdietwil.
Landwirtschaft.
(Kt. Appenzell A. R., Vorderland, Gem. Rehetobel).
900 m. Dorf, 500 m s. Rehetobel und 3 km n. der Station Trogen der elektrischen Strassenbahn St. Gallen-Speicher-Trogen. 21 Häuser, 116 reform. Ew. Kirchgemeinde Rehetobel.
Wiesenbau. Stickerei und Weberei.
oder Sæge (Kt. Appenzell A. R., Vorderland, Gem. Reute).
822 m. Gruppe von 9 Häusern, 700 m sö. Oberegg und 3 km sö. der Station Heiden der Bergbahn Rorschach-Heiden. 52 reform. Ew. Kirchgemeinde Reute.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). 1822, 1933, 2080, 2054, 2246, 2427 und 2461 m. Felskamm mit den Einzelgipfeln Schilthorn, Hintisberg, Stellihorn und Burg; sw. Ausläufer des Grindelwalder Faulhorns. Endigt im SW. mit der hohen Felswand der sog. Kilbefluh, die zur Station Lütschenthal der Linie Interlaken-Grindelwald abfällt. Die einzelnen Gipfel können von Lütschenthal in 3-5½ Stunden und von der Schinigen Platte über den Faulhornweg in 2 Stunden leicht bestiegen werden, bieten aber kein besonderes Interesse.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). 2100-1938 m. 3 km langes und 1 km breites Thälchen in der Faulhornkette; liegt zwischen dem das Laucherhorn mit der Bättenalpburg verbindenden Kamm im NW., den Sägishörnern im S. und den Abstürzen des Schwabhorns im O. Alpweide, mit Hütten nahe dem kleinen Sägisthalsee. Dieses in einem Oxfordgewölbe ausgewaschene Längsthälchen wird vom Fussweg von der Schinigen Platte auf das Faulhorn durchzogen.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). 1938 m. Kleiner See im Sägisthal (Faulhornkette).
Liegt in einem während eines Teiles des Jahres mit Eis und Schnee erfüllten Felsenkar und wird von den Schmelzwassern der benachbarten Schneefelder gespiesen.
Das Gebiet der Faulhornkette weist noch eine ganze Reihe von solchen kleinen Wasserbecken auf.
(Kt. Appenzell A. R., Mittelland, Gem. Speicher).
901 m. Weiler, an der Strasse Speicher-Trogen und 1 km sö. der Station Speicher der elektrischen Strassenbahn St. Gallen-Trogen. 11 Häuser, 75 zur Mehrzahl reform. Ew. Kirchgemeinde Speicher.
Wiesenbau. Säge, Zementwarenfabrik, Fleischhackerei.
Stickerei.
(Kt. Appenzell A. R., Mittelland). 970-694 m. Bach; entspringt am N.-Hang des Buchen, fliesst gegen N., bildet die Grenze zwischen den Gemeinden Speicher und Trogen und mündet nach 3 km langem Lauf bei Kastenloch von links in die Goldach.
oder Sælischlœsschen (Kt. Solothurn, ¶
Amtei Olten). 667 m. Bewaldeter und weithin sichtbarer Felskegel mit einem Schlösschen, am rechten Ufer der Aare und unmittelbar sö. Olten.
Hier stand einst eine Burg, die Ober- oder Neuwartburg hiess, im Gegensatz zur Unter- oder Altwartburg, deren Ruine auf einem (auf Aargauer Boden stehenden) benachbarten Hügel sich findet.
Diese Wachttürme sind wahrscheinlich von den Froburgern erbaut worden, gehörten dann lange Zeit den Edeln von Hallwil und wurden 1415 von den Bernern zerstört.
Noch im 19. Jahrhundert wohnte aber in der Turmruine auf Säli ein Hochwächter, der bei jedem Feuerausbruch in der umgebenden Landschaft einige Kanonenschüsse löste. In neuerer Zeit hat man auf dem Kegel ein schlossartiges Restaurant errichtet, das sehr oft besucht wird.
Telephon. Von Olten aus in einer halben Stunde bequem zu erreichen.
Weite und in Hinsicht auf die geringe Höhe des Berges sehr umfassende Aussicht.
Man leitet den Namen des Kegels und Schlösschens von einem der ehemaligen Hochwächter, Felix Säli, her, der seines unersättlichen Durstes wegen berühmt war.
Wahrscheinlicher als diese Ueberlieferung ist die Etymologie vom althochdeutschen sal = Wohnung, Haus.
(Kt. St. Gallen, Bez. Sargans, Gem. Quarten).
1400-1800 m. Grosse Alpweide, am S.-Hang der Kette Leistkamm-Churfirsten und nö. über Quinten. 100 ha Fläche, wovon 90 ha nutzbare Alpweide, 3 ha Wiesen, 3 ha Wald und 4 ha unproduktiver Boden.
Hütte und Stall. Prachtvolle Aussicht auf den Walensee, sowie die Glarner, St. Galler und Bündner Alpen.
Sæmtis od. Sæmptis (Kt. Appenzell I. R., Gem. Rüte).
1237 und 1291 m. Zwei Alpweiden im Säntisgebirge, 3 Stunden sö. vom Flecken Appenzell. 177 ha Fläche, wovon blos 6 unproduktiver Boden sind.
Im Thal zwischen den Ketten des Alpsiegel einerseits und des Hohen Kasten andererseits und am Weg von Brülisau zum Fählensee.
Sie heissen Appenzeller Sämbtis und Rheinthaler Sämbtis.
Der Appenzeller Landammann Sutter veranlasste 1769 einen seiner Anhänger, einen Teil des Rheinthaler Sämbtis anzukaufen.
Als darauf der Landvogt des Rheinthales diesen Kauf als ungiltig erklärte, liess Sutter im Namen seines Staates die ganze Alp zwangsweise expropriieren.
Der Streit wurde dann vor die Tagsatzung gebracht, die zu Gunsten der Rheinthaler Gemeinde Oberried entschied.
Die Folge davon war der Sturz des eigenmächtigen Landammannes.
(Kt. Appenzell I. R.).
1209 m. Kleiner See im Säntisgebirge, im Thälchen zwischen dem Alpsiegel und der Kette Stauberen-Hoher Kasten;
3 Stunden sö. vom Flecken Appenzell. 14,5 ha Fläche.
Der Wasserstand schwankt je nach Jahreszeit und Witterungsverhältnissen. Im Winter kann der See sogar fast ganz verschwinden, sodass er dann nur noch einen kleinen Weier bildet, während er dagegen zu Beginn des Sommers manchmal sein Ufergelände überschwemmt.
Färbungsversuche haben gezeigt, dass das Wasser des Sämbtisersees wie dasjenige des Fählensees im Mühlebach (Rheinthal) wieder zu Tage tritt. An seinen flachen und oft sumpfigen Ufern wachsen Potamogeton pusillus und P. lucens, Callitriche verna und Malachium aquaticum.
(Kt. St. Gallen, Bez. Ober Toggenburg, Gem. Alt St. Johann).
897 m. Gruppe von 6 Häusern, 17 km sö. der Station Ebnat der Toggenburgerbahn. 28 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden Alt St. Johann. Wiesenbau und Viehzucht.
Holzhandel. Stickerei. ¶
Sengi. Ortsnamen d. deutschen Schweiz.
Von sengen = verbrennen herzuleiten;
bedeuten ein durch Feuer urbar gemachtes Stück Wald- od. Buschland.
Identisch mit Schwändi.
(Ober und Unter) (Kt. Bern, Amtsbez. Aarwangen, Gem. Unter Steckholz).
516 und 492 m. Gemeindeabteilung und Dorf, am linksseitigen Gehänge des Thales der Roth und 4,5 km ö. der Station Langenthal der Linie Olten-Bern. 26 Häuser, 171 reform. Ew. Kirchgemeinde Langenthal.
Landwirtschaft.
2504 m. Höchster Gipfel des Säntisgebirges; auf der Wasserscheide zwischen Thur und Sitter und 11 km sw. vom Flecken Appenzell. Er stellt ein Gewölbe dar und wird von einem Sattel von Seewerkalk von 30 bis 40 m Mächtigkeit gebildet, der die älteren tieferen Schichten des Bergrückens umhüllt.
Am schönsten übersieht man das steile Abbiegen der Schichten vom Gipfel nördl. gegen Nord, südl. gegen Süd, wenn man auf der östlichsten oder der westlichsten Ecke des Grates der Gipfelregion steht. Die Scheitellinie des Gewölbesattels steigt gegen O. an. Im Grundriss bildet der Säntisgipfel eine Art Gratkreuz, in dessen tiefem
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¶NO.-Winkel der Schnee sich zum Blauschneegletscherchen sammelt; der tiefe NW.-Kessel ist in den letzten Jahren schneefrei geworden, der SW.-Kessel ist ein Trockenthälchen, der SO.-Winkel ist offener und birgt den Abhang mit dem Gasthaus und den Grossschnee. Auch auf dem Seewerkalk des Gipfels, der den ganzen Sommer eine schneefreie Kuppe darstellt, wachsen noch polsterförmige Felspflanzen (Silene acaulis, Saxifraga oppositifolia etc.).
Der Gault, sehr reich an Versteinerungen, umzieht den Seewerkalksattel wie ein Saum und ist östl. unter dem Gipfel von einem blumigen Rasen bedeckt. Der Schrattenkalk springt mit karriger Oberfläche gegen W. vor. Das Hôtel, nur im Sommer geöffnet, steht etwa 40 m westl. unter dem Gipfel auf Schrattenkalk. 1816 war dort die erste Schutzhütte und 1868 das erste kleine Gasthaus, das dann stets vergrössert worden ist, erbaut worden. Eine Treppe mit Geländer führt an der Ostkante auf den Gipfel. An der O.-Seite, eben mit der Dachfläche an den Gipfel angesetzt, ist 1887 die eidgenössische Wetterwarte erbaut worden. Sie hat ständigen Beobachter und ist zugleich schweizerische Telegraphenstation. Auf dem Gipfel steht eine Pyramide mit Windmesser und Windfahne und ein eiserner Tisch. Für die sehr notwendige Blitzableitung ist überall reichlich gesorgt.
Um das Verständnis für die grossartige Aussicht vom Gipfel aus zu erleichtern, hat die Sektion St. Gallen des S. A. C. von Prof. Alb. Heim ein Panorama herstellen lassen, das 1872 erschienen ist. Die Zugänge zum Säntisgipfel waren früher nicht ganz leicht; sie sind dann mehr und mehr verbessert worden durch Anlage von Wegen, wo nötig mit Drahtseilgeländer. Der sicherste und bequemste Weg führt von Meglisalp neben dem Grossschnee hinauf. Er ist 1868 und 1869 angelegt worden. 1871 bis 1873 wurde von Urnäsch der Weg über Schwegalp zur Thierwieshütte (mit Hôtel) und mit Drahtseilgeländer unter dem Girespitz durch über die Seewerkalkplatten (die «Platten») zum Gipfel geführt. 1901 ist ein sehr guter Weg zum Aufstieg von Wildhaus erstellt und der Weg von Escher-Ebenalp über Altenalp, hinter dem Oehrli durch und über den Blauschnee markiert und an schwierigeren Stellen mit Drahtseilgeländer versehen worden. Der Säntisgipfel wird sehr viel besucht (6 Stunden vom Weissbad her). An schönen Sonntagen findet dort oben oft ein wahres Menschengedränge statt. Umfassende Aussicht auf die Berner, Urner, Glarner, Bündner, Tiroler und Vorarlberger Alpen, auf den Bodensee, Baiern, Schwaben und das schweizerische Mittelland.
(Kt. St. Gallen, Bez. Ober Toggenburg, Gem. Krummenau).
1000-1400 m. Alpweide mit 32 Hütten und Ställen, am W.-Hang der Silberplatte und an den Quellen des Luternbaches;
9 km ö. Krummenau. 421 ha Fläche, wovon 371 nutzbare Alpweide, 4 Sumpfland, 3 Wiesland, 22 Wald und 21 unproduktiver Boden.
auch Alpstein genannt. Lage. Die nördlichsten Kreideketten der schweizerischen Alpen bilden das Säntisgebirge. Orographisch besteht es im W. aus 2, in der Mittelregion aus 4, gegen O. aus 3 Bergketten, die WSW.-ONO. streichen. Das wirkliche Westende liegt im Häderenberg westl. der Thur, die als einziges Querthal das ganze Gebirge durchschneidet. Ungefähr in der Mitte des Säntisgebirges und durch den Säntisgipfel selbst läuft eine quere Wasserscheide schief vom Girespitz über Säntisgipfel, Lisengrat, Kalbersäntis, Altmann, Zwinglipass, Kraialpfirst, Mutschen. Die Thäler östl. davon liefern das Wasser der Sitter, die westlichen der Thur. Ein Teil des Nordabhanges wird von der Urnäsch, der Südabhang im östl. Teil direkt zum Rhein dräniert. Urnäsch und Sitter gehen zusammen in die Thur und diese in den Rhein, so dass das ganze Säntisgebirge im Flussgebiete des Rheines liegt. Das Sittergebiet des Säntisgebirges gehört zu Appenzell I. R., das Urnäschgebiet zu Ausser Roden, das Thur- und das ¶
unmittelbare Rheingebiet zu St. Gallen. Die alten Karten, sowie noch die älteren Ausgaben der Dufourkarte und Schöll's Relief zeichnen alle fälschlich den Nordgrat als durch den Säntisgipfel gehend, und so schien es ganz natürlich, dass alle drei Kantone auf dem Säntisgipfel sich trafen. Dieser Irrtum führte zu einem bundesgerichtlichen Grenzstreit, denn wenn die Südgrenze von Ausser Roden ö. vom Grenzkopf der Wasserscheide folgen soll, so bleibt sie in Wirklichkeit 400 m n. des Säntisgipfels. Da aber Ausser Roden auf den Anspruch an den Säntisgipfel nicht verzichten wollte, wurde dann die Grenze unabhängig von der Wasserscheide vom Säntisgipfel geradlinig quer über den Kessel zum Graukopf geführt und so der oberste Teil des Kessels zwischen Säntis und Girespitz Ausser Roden zugeteilt.
Von der Nordseite betrachtet, erhebt sich das Säntisgebirge in einer ununterbrochenen steilen Wand unvermittelt über die Nagelfluhberge hoch empor. Von W. oder O. sieht man, dass mehrere Ketten hinter einander liegen, die alle ihr steiles Abbruchprofil gegen N., die Schichtrücken gegen S. weisen. Das n. Vorland ist hoch. Die Thalgründe stehen dort über 900 m. Das sö. Vorland ist die Auffüllungsfläche des Rheines mit 400 bis 450 m Meereshöhe. Die Hauptkulminationen sind:
a. In der Nordkette von O. nach W.: Bommenalpstuhl (1275 m), Wildkirchliwand-Ebenalp (1644 m), Schäffer (1923 m), Thürme (2046 m), Hangeten (2126 m), Oehrli (2203 m), Hochniedere (2228 m), Hühnerberg (2341 m), Girespitz (2450 m);
der Gipfel des Säntis mit seinen 2504 m ist hier mitzuzählen, obschon er eigentlich einer sonst viel geringeren Zwischenkette angehört, die hier mit der Nordkette verschmilzt.
Weiter w. folgen Graukopf (2218 m), Grenzkopf (2192 m), Silberplatte (2160 m), Stoss (2114 m), Schwarzkopf (1956 m), Stollen (1979 m), Lütispitz (1990 m), Kamm (1820 m). Tiefe Einschnitte kommen in dieser Kette fast gar nicht vor. Der Sattel an der Lauchwies hat 1835 m und der Windenpass 1635 m. b. Mittelkette: Alpsiegel (1748 m), Gabelschutz (1779 m), Marwies (2024 m), Hundstein (2159 m), Fählenschafberg (2104 m), Altmann (2438 m), Moor (2346 m), Wildhauserschafberg (2383 m), Stein (1506 m), Schwendigrat (1537 m). c. Südkette: Kamor (1750 m), Hohen Kasten (1797 m), Stauberenfirst (1761 m), Häuser (1963 m), Furgglenfirst ¶
(1821 m), Roslenfirst (2154 m), Kreuzberge (1891-2069 m), Mutschen (2126 m), Gätterifirst (2089 m), Gulmen (2004 m).
Dem Säntisgebirge lagern n. die Vorberge aus Molasse (Nagelfluh, Sandstein, Mergel des Mitteltertiären) vor. S. der Molasse folgt ein meist sehr schmaler, stellenweise durch Ueberschiebung verdeckter Streifen von eozänem Flysch. Der Flysch umgibt das Säntisgebirge fast ringsum: es ist ganz in Flysch gebettet. Das Säntisgebirge selbst besteht durchweg aus den Gesteinen des Kreidesystems. Jura fehlt und ist auch in keinem Gewölbekerne mitenthalten. Die Schichten sind vielfach sehr versteinerungsreich. Arnold Escher hat hier die Kreide schon 1835 bis 1840 richtig erkannt und gegliedert. Von den älteren zu den jüngern vorschreitend, weist hier die Erdrinde folgende Schichtengruppen auf: Valangien: unterstes Valangien als Berriasmergel, Valangienkalke, Sandkieselkalke mit Pygurus rostratus. - Neocom: Kieselkalke, Grünsandeinlagerungen (Altmannschichten), Echinodermenbreccien (Spatangenkalke), Drusbergschichten (Knollenkalke und Mergel). - Schrattenkalk: korallogene helle Kalksteine, z. T. dickbankig und massig, Urgon und Aptien. - Grünsand (Gault): glaukonitreiche Gesteine, Albien und Untercenoman. - Seewerkalk: dünnschichtig knolliger Foraminiferenkalkstein, Cenoman, Turon und Senon. - Seewerschiefer: dünnschiefrig und mergelig, Senon und Danien. - Darauf folgen in den Randregionen Flysch, z. T. mit Nummulitengesteinen, und über allem transgressiv spärliche Moränen (Kammhalde etc.), erratische Blöcke und die jüngern Bildungen, vor allem Schutthalden, Schuttkegel, Bergstürze.
Im Säntisgebirge fallen im Allgemeinen das Streichen der Schichten, der Falten und der orographischen Kämme zusammen: WSW-ONO. Das Säntisgebirge ist ein Faltenbüschel von 6 Hauptgewölbezonen und mehreren Nebenfalten, im Ganzen 12 Falten der Erdrinde. Die Höhendifferenz zwischen Muldenlinie und Gewölbelinie, an der gleichen Schichtfuge gemessen, beträgt häufig 1000 bis 1500 m und mehr. Gegen W. vereinigen sich die Falten zu einem gequetschten Gebilde, das im Graustein am Häderenberg vom w. Mattstock longitudinal abgerissen ist.
Gegen O. gehen die Falten auseinander, und dort taucht jedes Gewölbe für sich und in seiner Art in der Flyschmasse unter, während nur das südlichste (Hohen Kastenfalte) sich als liegende Decke bis ins Vorarlberg erhält. Das nördliche Gewölbe hat 21 km Länge. In der Mittelregion hat es eine Doppelung, im Oehrli einen n. abgekippten Gewölbescheitel. Die zweite Faltenzone wird von drei Gewölben von 5, 14 und 2 km Länge gebildet, die sich ablösen; der Säntisgipfel gehört dem mittelsten Gewölbe an. Das dritte Gewölbe ist in seiner Anlage das mächtigste, allein auf seinem Scheitel sind z. T. Antiklinalthäler ausgespühlt.
Der Altmann und Hundstein gehören seinem S.-Schenkel, die Marwies dem N.-Schenkel an, und im Alpsiegel ist die Gewölbedecke erhalten. In der Marwies ist der Gewölbescheitel n. abgebogen und eingewickelt als Falte einer Falte. Gewölbe III misst 24 km Länge. Am schärfsten komprimiert erscheint das nur 5 km lange vierte Gewölbe des Wildhauserschafberggipfels; es taucht vor dem Fählensee unter. Das fünfte Gewölbe (11 km lang) ist ö. der Kraialp geschlossen und bildet in Kraialpfirst und Roslenfirst Bergrücken, die völlig an manche solche des Juragebirges erinnern.
Der südlichste oder sechste Gewölbezug des Säntisgebirges beginnt n. Alt St. Johann als sanfte Welle im Schenkel der nördl. Falted und bildet im Gulmen einen juraähnlichen Rücken. Die Kreuzberge bestehen aus dem N.-Flügel, in Häuser und Stauberenkanzel ist das ganze Gewölbe im Schrattenkalk prachtvoll erhalten, im Hohen Kasten und Kamor entwickelt es sich zur ganz flach nördlich überliegenden Faltendecke. Gewölbe VI misst 27 km Länge. Das ganze Faltenbüschel vom W.-Ende am Häderenberg bis an den Rhein - also das ganze Säntisgebirge - hat im Streichen 31 km Länge und quer dazu 6,25 km Breite. (Vergl. die Profile).
Alle Falten des Säntisgebirges liegen mehr oder weniger stark nördl. über und haben die Gestalt der Wellen eines brandenden Meeres: sie sind die nördlichsten Wellen der Alpenfaltung. Stets sind die nördlichen (das sind die überkippten) Schenkel der Gewölbe, die Mittelschenkel, wesentlich, oft fast bis zum Verquetschen einzelner Schichtkomplexe reduziert und die Gesteine entsprechend dynamisch metamorphosiert. Die Faltenumbiegungen sind an zahlreichen Stellen herrlich zu sehen. So sind Gewölbeumbiegungen z. B. zu sehen: Säntisgipfel, Stoss O.-Seite, Wildhauserschafberg W.-Seite, Schwarzkopf O.- und W.-Seite, Lütispitz O.-Seite, Häuser von Stauberenfirst oder von Roslen, Rossmaadgratkern von Seealp, Altmann N.-Gipfel von O., östl. vom Brültobelausgang etc. Muldenumbiegungen sind zu sehen: Bogenköpfe ob Wideralp, Hundstein-Gipfelregion O.-Abfall und ¶