treibt eine grosse Baumwollspinnerei und mündet nach 6,5 km langem
Lauf 2,5 km oberhalb
Aarburg in die
Wiesen.
Wurde 1640 von
Jakob Wyss, dem damaligen
Berner Landvogt von
Aarburg, angelegt, um das an
Dürre leidende Gebiet des sog.
Hungerzelg zu bewässern
und wird heute noch bisweilen Wyssenskanal genannt.
(Kt. Wallis,
Bez. Goms).
2805 m. Felshöhle am S.-Fuss des Finsteraar
Rothhorns und an der Stelle, wo sich der
Galmifirn mit
dem
Fieschergletscher vereinigt. 1½ Stunden von der
Oberaarjochhütte entfernt. Diente vor der Erbauung dieser
Hütte und zu
der Zeit, da der jetzt furchtbar zerschrundete
Fieschergletscher noch gangbar war, den Touristen in diesem
Gebiet als Zufluchtsort.
(Kt. Schwyz,
Bez. und Gem. Einsiedeln).
1000 m. Gruppe von 6
Häusern auf einer Terrasse am Hummelberg; 1,5 km s.
Gross und 4 km sö.
Einsiedeln. 63 kathol. Ew. Filiale
Gross der Kirchgemeinde
Einsiedeln. Wiesenbau und Viehzucht. Seidenweberei.
423 m. Kleiner
See von 50 ha Fläche, langgezogen und der
Reuss parallel.
1,5 km n. der Stadt
Luzern. 2,4 km lang, im Mittel 200 m breit und im Maximum 16 m tief. Im Sommer Ruderboote zwischen
Seedorf
und Eischerhaus, im Winter Schlittschuhbahn.
2518 m. Felsspitze im östl.
Rätikon, ö. über dem St. Antönienthal
und 2,5 km sö.
Partnun.
Bildet zusammen mit dem Vierecker, den
Röbispitzen etc. die wildzerrissene Grenzmauer zwischen dem
schweizerischen St. Antönienthal und dem österreichischen Gargellenthal.
1970 m. Wenig scharf ausgeprägte und unbedeutende
Spitze in dem vom Falknis nach
NW. auszweigendenGuschagrat und auf der Landesgrenze gegen das Fürstentum
Liechtenstein. 1,5 km nö.
vom kleinen Dorf
Guscha an der
Luzisteig.
(Kt. Nidwalden
und Obwalden).
1790 m. Felsspitze zwischen der
Hagleren und der Glaubenbühlenalp. Klippe aus Jurakalk, Neocom und
Roter Kreide, die auf dem Flysch der
Hagleren schwimmt. Der Untergrund der Glaubenbühlenalp besteht aus
triadischer Rauhwacke.
Aufstieg von der
Megglisalp durch den Felsenzirkus Oberkellen rauh und beschwerlich;
Abstieg über steile Grashalden und Felsbänder
zur Alp
Flies und
Thurwies (1503 m), wo der Weg einerseits südostwärts über Gamplüt nach
Wildhaus und andererseits
südwestwärts über
¶
(Kt. Glarus
und Graubünden).
2626 m. Abgeflachter Gipfel, am Ende der vom Vorab (3030 m) nach SW. zum Panixerpass
(2107 m) ziehenden Kette und zwischen diesem letztern und der Sether Furka (2611 m).
Bricht nach SW. zur Alp Meer und nach
SO. zur Alp Ranasca schroff ab, während der NW.-Hang gegen den Panixerpass ziemlich flach geböscht ist.
Besteht aus grünem Verrucano, Malmkalk und eozänen Sandsteinen in verkehrter Lagerung der Schichten.
Kann von Elm aus in 5 Stunden
und vom Panixerpassin ½ Stunde leicht bestiegen werden.
Prachtvolle Aussicht, besonders auf die Berge des Bündner Oberlandes.
Sendet nach W. einen
langen Grat aus, der an drei Stellen (Rothgrätli, Schlittkuchen und Plankengrat) Uebergänge aus dem Engelbergerthal über
die Plankenalp ins Gebiet des Bannalppasses und ins Grossthal gestattet und eine Reihe von schönen Gipfeln
trägt.
2,5 km n. vom
Pizzo Rotondo und unmittelbar n. vom Leckihorn, von dem sie nur der enge Leckipass (2912 m; Wyttenwassergletscher-Muttengletscher)
trennt.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Interlaken).
Vereistes Hochthal, mündet unterhalb Trachsellauenen über eine hohe Thalstufe von rechts ins
Lauterbrunnenthal ein. Den Thalboden bedeckt der Roththalgletscher, dessen Zunge, Stufensteingletscher genannt, über dem Lauterbrunnenthal
hängt. Die Höhe der Thalsohle übersteigt im obern Abschnitt 2800 m nicht, doch hebt sich die n. Thalwand
bis zum Gipfel der Jungfrau 4166 m und die vom Gletscherhorn über die Ebnefluh zum Mittaghorn ziehende s. Thalwand fast durchweg
bis zu 4000 m (ihre tiefste Scharte, das Lauithor, hat noch 3700 m). Das Gehänge der Jungfrau zeigt auf
dieser Seite meist den nackten Fels, während von der gegenüberliegenden Ebnefluh mächtige Eishalden zum Thal sich senken.
Das Roththal ist denn auch eine ausserordentlich wilde Gegend, eine Eiswüste von beinahe erschreckendem Anblick, die vom
Volksmund mit bösen Geistern und Gespenstern bevölkert wird, unter denen sich auch die Herren von Roththal
befinden. Von Lauterbrunnen her kann das Thal über Stechelberg und die Stufensteinalp in 5-6 Stunden mühsam erreicht werden.
Prachtvolle Aussicht auf den Tschingelgletscher und die ihn umrahmenden Gipfel. Klubhütte des S. A. C., für die Besteigung
der Jungfrau oft benutzt. Bergtouren (Ebnefluh, Gletscherhorn etc.) und Passtouren (zum Aletschgletscher
hinüber) in diesem Gebiet sind ausserordentlich schwierig und gefährlich und werden nur selten unternommen.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Saanen).
2400-2100 m. Wilder oberster Abschnitt des Lauenenthales, 4 Stunden hinter Lauenen. Vom Geltengletscher,
dem Arbelhorn und den n. Ausläufern des Wildhorns überragt. Felsenzirkus, über dessen Wände Sturzbäche herniederflattern.
Grossartiges alpines Landschaftsbild.
820-519 m. Thal imLuzernerGäu, zieht wie die übrigen Thalfurchen in diesem Gebiet von SO. nach NW. Beginnt am Ruswilerberg
und verläuft zuerst zwischen den beinahe völlig bewaldeten Rücken des Leidenbergs (750 m) und Wellenbergs (700 m) und tiefer
unten zwischen den Moränenzügen des Geisrückens, von Hostris und des Dachsenbergs.
Das Thal wird von mehreren 20-50 m hohen Moränenwällen gequert. Es ist fruchtbar und umfasst die vier grossen
Ortschaften Buttisholz, Grosswangen, Ettiswil und Alberswil. 15 km lang und im Mittel 3 km breit.
Man plant den Bau einer das
Thal durchziehenden Linie von Nebikon nach Emmenbrücke, die den Namen Roththalbahn erhalten soll.
(Kt. Bern
und Wallis).
3946 m. Gipfel, der Jungfrau nach SO. vorgelagert; fallt gegen SW. mit düstern Steilwänden zum
Roththal und gegen O. zum Jungfraufirn ab. Ist wahrscheinlich schon bei der ersten Besteigung der Jungfrau 1811 erreicht worden.
Erste in der alpinen Literatur erwähnte sichere Besteigung 1898 durch Biehly, Seiler und Langhans.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Interlaken).
2764 m. Schutzhütte des S. A. C. im Roththal, am rechten Ufer des Roththalgletschers und
am SW.-Fuss der Jungfrau; 3½ Stunden über Stechelberg im Lauterbrunnenthal. Von den Lauterbrunner Führern 1888 für die Sektion
Oberland des S. A. C. aus Mauerwerk erbaut. Bietet Raum für 18 Personen. Ausgangspunkt für die
Besteigung der Jungfrau über den SW.-Grat (6-8 Stunden) und den gefährlichen Uebergang über das Lauithor.
1800 m. Maiensäss auf einer steilen Terrasse über der Schutzhütte IV (oder Rothwaldhütte)
an der Simplonstrasse und am Fuss des Wasenhorns und Mäderhorns.
Mehrere Herrenhäuser. Schulhaus. Die Mehrzahl der Bewohner arbeitet in den verschiedenen industriellen
Betrieben der Stadt St. Gallen. Grosse Dampfziegelei. Acker-, Wiesen- und Obstbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. Käserei.
Auf dem Höhenrücken der sehr schöne Aussichtspunkt (auf Bodensee und Umgebung) St. Peter und Paul, ein beliebtes Ausflugsziel
(ehemals Kapelle), in dessen Nähe sich der Wildpark der Stadt St. Gallen befindet. Am NO.-, N.- und W.-Hang
des Rückens, schöne Waldungen.
Der Hügel soll seiner sanft gerundeten Form wegen von den Römern rotundus mons = runder Berg genannt worden sein und hiess
im 8. Jahrhundert nach seinem Besitzer, dem Grafen Waltram, eine zeitlang der Waltramsberg. Im 11. Jahrhundert stand auf «Romonten»
die KapelleSt. Peter und Paul, neben der 1303 noch eine Einsiedelei genannt wird. 1405 fand an diesem Hügel
ein Kampf zwischen Oesterreichern und St. Gallern statt. 1452 kam Rotmonten an das Kloster St. Gallen.
1525 zerstörte man die KapelleSt. Peter und Paul, und 1772 wurde die Wallfahrtskapelle Heiligkreuz erbaut. 1803 kam Rotmonten als Ortsgemeinde
an die politische Gemeinde Tablat.
Lai Rotond und LaiNer sind
gleich hoch gelegen und haben keinen sichtbaren Abfluss, während der um 60 m höhere Lai Sereno die Ava Caeda in die Julia
sendet.
(Pizzo) (Kt. Graubünden,
Bez. Moesa).
2829 m. Einer der Hauptgipfel um San Bernardino und 4,5 km wsw. über diesem
Dorf; in der das Misox vom Calancathal trennenden Kette. Nördl. unter ihm der Passo dei Tre Uomini (2653 m) und osö. unter
ihm der Passo dei Passetti (2075 m), die beide San Bernardino mit dem obern Calancathal verbinden.
Aufstieg auf den Pizzo Rotondo
von diesen Pässen her ohne grosse Schwierigkeiten.
(Pizzo) (Kt. Tessin
und Wallis).
3197 m. Höchster Berg des Gotthardmassives, in der Pesciorakette ö. und s. über dem Gerengletscher,
w. über dem Pescioragletscher und n. über dem Ruinogletscher. Bildet einen kühn aufstrebenden Turm, von dem nach NW. ein
Grat abzweigt, der auf eine zweite Spitze (Nordgipfel; etwa 3170 m) führt.
Zum erstenmal 1869 von Viktor
Haller mit J. M. Tresch und Angelo Boffa über die O.-Flanke erstiegen;
zweite Besteigung ebenfalls 1869 über die NW.-Flanke.
«Dem Gipfel ist auf verschiedenen Routen beizukommen. Die einfachsten, aber auch
am wenigsten Abwechslung bietenden führen über die SW.-Flanke. Am interessantesten sind die Wege der
O.-Flanke; als mittelschwer sind wohl nur die Routen der SW.-Flanke zu bezeichnen, alle andern sind schwieriger.»
Umfassende Aussicht und schöner Tiefblick ins Bedrettothal.
Das Gestein (Granit) ist äusserst faul, und die grossen Blöcke
auf den Graten wackeln oft bedenklich.
1157 m. Gruppe von 2 Häusern, am Weg nach Taveyannaz und über den Col de la Croix
und 1 km nö. der Kirche Gryon. 16 reform. Ew. Kirchgemeinde Gryon. 1840 fand hier infolge unterirdischer Erosion des Gipses
ein Erdfall statt, wo noch nach mehreren Jahren ein Trichter mit einem stark geneigten Baum sichtbar war.
1200 m. Brücke über die oberste Rhone (im Volksmund Rotten
oder Rodden genannt), unterhalb dem Dorf Niederwald.
Schon Simler erwähnt (16. Jahrhundert), dass hier eine einstige Holzbrücke
durch eine Brücke aus Mauerwerk ersetzt worden sei.
Die Rottenbrücke blieb der am stärksten begangene
Rhoneübergang im Goms bis zum Bau der Furkastrasse, die dem rechten Ufer des Flusses folgt und die DörferAernen, Mühlibach
und Steinhaus abseits liegen lässt.
Seither dient die Brücke nur noch dem Lokalverkehr.
oder Rottenschwil (Kt. Aargau,
Bez. Muri).
390 m. Gem. und Dorf, am linken Ufer der Reuss und 5 km nö.
der Station Boswil der Linie Aarau-Lenzburg-Rotkreuz. Postablage; Postwagen Bremgarten-Muri. Gemeinde: 73 Häuser, 403 kathol.
Ew.; Dorf: 51 Häuser, 269 Ew. Kirchgemeinde Lunkhofen. Acker- und Obstbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. 1181: Rothisweilere.
470 m. Gruppe von 7 Häusern, 2 km sw. der Station Waldibruck
der Seethalbahn (Wildegg-Emmenbrücke) und 2,7 km n. Emmen. 41 kathol. Ew. Kirchgemeinde Emmen.
Ackerbau, Viehzucht und Milchwirtschaft.
Römersiedelung. Rottertswil und Herretingen besassen ein eigenes Feudalrecht, das 1440 schriftlich niedergelegt worden ist.
1173: Rathendezwile;
1306: Ratolzwile. Vom Personennamen Ratold herzuleiten.
Ackerbau und Viehzucht. Zu oberst
ein Restaurant-Pension mit schöner Aussicht.
Ruine der Burg Rotzberg.
Diese gehörte zuerst dem Kloster St. Leodegar in Luzern,
kam
dann an das Haus Oesterreich, das den Edeln von Wolfenschiessen als Landvogt hierher setzte, und wurde
in der Neujahrsnacht 1308 von den Unterwaldnern zerstört.
Die Ueberlieferung erzählt, dass eine in der Burg dienende Magd
in jener Nacht ihren Liebsten und seine Mitverschworenen mittels einer Strickleiter in ihre Kammer und damit in die Burg eingelassen
habe.
Zum Andenken an die im Kampf gegen die Franzosen 1798 gefallenen Nidwaldner Helden hat man am Rotzberg 1900 ein
Denkmal errichtet. 1178: Rozzo.
Hier arbeitete seit dem Ende des 16. Jahrhunderts
¶
mehr
eine von Landammann Niklaus Riser eingerichtete und seither eingegangene Papierfabrik.
Ehemaliges Heilbad mit einer aus dem
Neocom kommenden Schwefelquelle von 11,3° konstanter Temperatur.
Zement- und Kalkfabrik seit 1860, die ihr Rohmaterial durch
Stollenbau im Neocom des Rotzberges abbaut.
Oberhalb der vom Mehlbach durchflossenen Klus des Rotzloches steht eine Gipsfabrik,
deren Rohmaterial aus einem Steinbruch am NW.-Fuss des Stanserhorns gewonnen wird.
(Kt. Genf,
Linkes Ufer, Gem. Meinier). 435 m. Burgruine mit Graben mitten in einem grossen Moor;
6,5 km nö. Genf
und 600 m von einer Haltestelle der elektrischen Strassenbahn Genf-Douvaine entfernt. Die Burg hatte die Gestalt
eines in die Länge gezogenen Viereckes und war an den vier Ecken von je einem Rundturm flankiert. Die
Ueberlieferung schreibt ihre Gründung dem Burgunderkönig Gundobad zu, doch dürfte sie in Wirklichkeit wohl erst 1318 vom
Ritter Humbert de Cholex an der Stelle einer frühern burgundischen Burg erbaut worden sein.
Hiess nach ihrem Erbauer die Bâtie Cholex oder auch wegen der Nähe der Burg Compeys die Bâtie Compeys und
wurde bald von Eduard von Savoyen zerstört, später aber wieder aufgebaut. Nach dem Geschichtsschreiber Galiffe ist es zweifelhaft,
ob sie je gänzlich ausgebaut worden ist. Die Burg gehörte im 16. Jahrhundert den Lullin, Nachkommen der Grafen von Genf,
wurde 1536 von
den Genfern genommen und noch im selben Jahr an die Berner abgetreten, die sie 1564 dem Grafen von Savoyen
überliessen.
Von den Genfern 1589 neuerdings genommen und diesmal in Asche gelegt. Nach Blavignac bildete der Bau ein Viereck von 154,
bezw. 121 Fuss Seitenlänge; der Burggraben war 80 Fuss breit und entwässerte sich nach dem Genfersee hin. Nachgrabungen
haben blos unbedeutende Reste von Waffen zu Tage gefördert. Der Name wird von den einzelnen Schriftstellern
verschieden geschrieben: Rouëlbeau, Rouelbou, Roelbo, Roillebau, Roillebot. Gesprochen wird er «Roillebot».
Unsicher ist auch die Etymologie: entweder von den Genfer Dialektausdrücken roiller = schlagen und bo = Kröte, oder (nach
Fontaine-Borgel) von Rollbo, worunter eine Siedelung in sumpfigem Gelände zu verstehen sei. Der
grosse Marais de Rouëlbeau, auch Marais de la Touvière genannt, dient im Winter als Schlittschuhbahn.
Man kann ihn als den charakteristischsten Gipfel der Berge über dem obern Ormontsthal bezeichnen.
Kann von der Diableretshütte auf der Terrasse von La Reille in 1½ Stunden oder von Le Plan des Isles über den
Passage des Échelles und die Marchande in 6 Stunden bestiegen werden, erhält aber nur selten Besuch.
Von seinem NW.-Hang ist der Felssturz niedergebrochen, der den obern Abschnitt
der Alpweide Prapioz zum grossen Teil mit Schutt bedeckt hat. S. die Art. Oldenhorn und Prapioz(Paturagede).
(Sex) (Kt. Wallis,
Bez. Conthey).
2907 und 2887 m. Gipfel, dem Wildhorn der BernerAlpen nach S. vorgelagert und hinten über der Combe d'Arbaz,
durch die er von Ayent oder Arbaz in 6 Stunden bestiegen werden kann. Leichte und interessante Bergtour.
Prachtvolle Aussicht auf die penninischen Alpen. Am Sex Rouge folgen von unten nach oben Urgon, Nummulitenkalk und - in verkehrter
Lagerung - ein Fetzen von fossilführendem Oxford.
d'Arolla(Mont) (Kt. Wallis,
Bez. Hérens).
Etwa 3150 m. Felskamm mit verschiedenen Spitzen (von denen auf der Siegfriedkarte nur
eine einzige kotiert ist);
duGiétroz(Mont) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
3427 m. Westl. Vorberg der Ruinette, über dem Giétrozgletscher und der Alp Giétroz
im Bagnesthal. Kann von Mauvoisin her über den Giétrozgletscher oder über die verwitterten Felsen des
W.-Hanges in 6 Stunden bestiegen werden. Mühsam. Prachtvolle Aussicht auf die Gruppe des Grand Combin.
deutsch Retschmund (Kt. Waadt,
Bez. Pays d'Enhaut).
1010 m. Gem. und Pfarrdorf im obersten Saanethal. Station der elektrischen Montreux-Oberlandbahn.
Postbureau, Telegraph, Telephon. Die Gemeinde liegt zwischen der SO.-Flanke der Gruppe des Rubli (wo ihr noch die AlpenRubloz,
Pré Cluens und
¶
Fast lauter Holzhäuser, von denen mehrere durch ihr Alter und ihre Bauart bemerkenswert sind. Das Dorf ist
nie durch Brandunglück heimgesucht worden wie solche z. B. Château d'Œx und Rossinière betroffen haben. Zu nennen sind
das Pfarrhaus, das Schloss, dessen Geschichte mit derjenigen der Ortschaft zusammenfällt, und der alte Burgturm Le Vanel am
linken Ufer des Ruisseau des Fenils. Hauptort des Kreises Rougemont, dem auch noch Rossinière angehört
und der 1961 Ew. zählt.
Flysch und obere Kreide. Der Ueberlieferung nach soll die Gegend durch Leute aus dem Greierz urbar gemacht worden sein, die
unter Anführung eines Ritters hierhergezogen wären. Die älteste Urkunde stammt aus 1115 und trägt das Siegel des Bischofs
Giraldus von Lausanne. Sie bezieht sich auf eine noch um 30-40 Jahre ältere Schenkung, durch welche der
Graf Willermus alle seine Rechte auf das Oedland (désert) zwischen den beiden Bächen Flandru (d. h. dem Wildbach von Flendruz
und dem Ruisseau des Fenils) an den Propst von Rougemont abgetreten hatte.
Dieser sog. désert war schon damals besiedelt und zum Teil urbar gemacht (Alpweiden La Mocausaz und von
Rublo). Die Propstei Rougemont wurde 1080 gegründet und hatte ihren Sitz im heute noch stehenden Schloss oder einem Gebäude,
das an dessen Stelle gestanden hatte. Sie befand sich also nicht in Flendruz, wie es der Dictionnaire von Martignier und de
Crousaz behauptet. Diese dem Orden der Kluniazenser angehörige Propstei wurde bald der Mittelpunkt der
ganzen Gegend.
Schon 1340 bildeten die Pfarrgenossen dieses Klosters eine bürgerliche Gemeinschaft mit verschiedenen Rechten auf die umliegenden
Alpweiden. 1396 erhielten sie nach unablässigen Bemühungen verschiedene andere Freiheiten und Rechte. Landesherren waren
die Grafen von Greierz, bis deren letzter, Michel, 1554 seinen ganzen Besitz an seine beiden Hauptgläubiger,
die Städte Bern
und Freiburg,
abtreten musste, die diesen zunächst gemeinsam verwalteten und dann am derart unter sich aufteilten,
dass Bern
das Saanenland, Rougemont, Château d'Œx und Rossinière und Freiburg
den Rest der Grafschaft erhielt.
Bern
führte alsbald die Reformation ein, worauf Mönche und Priester das Land verliessen. Unter dem vierten
bernischen Landvogt wurde zwischen 1569 und 1578 die ehemalige Propstei zum Schloss und Amtssitz des Vogtes umgestaltet, dann 1658 und 1756 zum
Teil umgebaut, am durch eine Feuersbrunst beschädigt und nachher von Grund aus restauriert.
Hungersnot 1587; Pestseuchen 1579 und besonders 1612, in welchem Jahr in der Landvogtei an die 2500 Menschen starben. Da
die Herrschaft der Landvögte keine sehr harte gewesen war, wurde die Angliederung der Vogtei an den Kanton Leman im März 1798 von
den Bewohnern keineswegs freudig begrüsst. Das Schloss wurde als Staatseigentum erklärt und der über
dessen Eingang gemalte Berner Mutz sorgfältig weggekratzt. Es hat niemals eine Buchdruckerei beherbergt, obwohl dies oft
behauptet worden ist. Heute ist es Privateigentum. 1104: Rubeus Mons; 1270: Rojomont.
Krystallines
Zentralmassiv auf der Grenze zwischen der Schweiz und Savoyen.
Trägt auf
französischem Boden die Gipfelreihe der Aiguilles Rouges und setzt sich auf Schweizer Gebiet über den Fontanabran, Luisin
und Salantin fort, um jenseits der Rhone unter den Dents de Morcles in der Tiefe zu verschwinden.
Sendet als Seitenzweig den Mont
d'Arpille aus, der zusammen mit der Hauptkette die Karbonzone Salvan-Dorénaz einschliesst (vergl. die
Art. Fontanabran, Luisin, Salantin).
Die krystallinen Schiefer, Gneise etc. des Massives der Aiguilles Rouges zeichnen sich durch
gangartige Einschlüsse von Porphyr (Granitporphyr), durch Granulite und besonders dadurch aus, dass sich vom Sex des Granges
bis Valorsine ein mächtiger Stock von feinkörnigem Granit, sog. Valorsinegranit, findet.
(Rocs) (Kt. Wallis,
Bez. Hérens).
3000-3500 m. Felsen, der Dent Blanche nach WNW. vorgelagert, zwischen dem Dent
Blanchegletscher und einem Seitenarm des Ferpèclegletschers und sö. über der Alpe Bricolla.
duDolent(Aiguilles) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
3519, 3694, 3554, 3629 m. ^[Berichtigung.]3587 und3429 m.Langer, schmaler und schroff abbrechender Kamm mit abenteuerlich geformten Felstürmen, Nadeln und Spitzen, auf der Landesgrenze
gegen Italien und zwischen dem Mont Dolent und dem Tour Noir. Oestl. über dem mächtigen Argentièregletscher und w. über
dem Glacier de la Neuvaz. Mehrere der Spitzen sind bis jetzt noch nicht bestiegen worden. Aelteste bekannte
Besteigung die des höchsten Gipfels (3694 m) 1888 durch Louis Kurz und Albert Barbey mit den Führern Justin Bossard und
Joseph Simond (ernstliche Schwierigkeiten).
Drei (auf der Siegfriedkarte nicht kotierte) Spitzen^[Berichtigung: zwischen den
Punkten 3554 und 3587 m] imGratzwischen dem höchsten Gipfel unddemCol d'Argentière sind 1900 bestiegen
worden, und der sog. Grand Gendarme des AiguillesRouges (auf der Karte nicht kotiert) zwischen den Punkten 3694 und 3554 m 3629 m
hat 1903 den ersten Besuch erhalten.