(Kt. Bern,
Amtsbez. Interlaken).
1982 m. Bergkamm in der den
Brienzersee im NW. begleitenden Kette, nw. über
Oberried und zwischen den
Quellen des
Lauigrabens und des Unterweidigrabens. Am
NW.-Hang die zu
Oberried gehörende
Riedernalp, zu der der den Riedergrat
im NO. überschreitende
Pass der Inneren
Gumm (1923 m) hinüberführt.
Der
Kamm trägt eine Reihe von Gipfelpunkten
(Blasenhubel 1966 m,
Gummhorn 1982 m.
Fluh oder Rothenstöckhorn 2042 m,
Schnierenhorn 2110 m) und kann seiner ganzen Länge
nach bequem begangen werden.
2238 m. Halb mit Buschwerk bestandener Felsgipfel gegen das
SW.-Ende der Kette des
Eggishorns, unmittelbar s. über der
Riederfurke und sw. über der
Riederalp.
(Ober) (Kt. Wallis,
Bez.Visp).
Wasserleitung; zweigt in 2300 m von einem vom
Simelihorn herunterkommenden
Wildbach ab, folgt in nnö. Richtung den höhern Gehängen rechts über der
Visp und mündet in diese 1,2 km n.
Eisten. Sie
bewässert u. a. die
Maiensässe von Findelen (2100 m),
Gspon (1891 m) und Ridji (1600 m), bis zu welch'
letzterem sie 8 km lang ist.
1100-1200 m. Gemeindeabteilung mit den Weilern und Alpweiden
am Niesenhang über dem Eingang ins Kirelthal, etwa 5 km s. der Station Oei der Simmenthalbahn. 29
Häuser, 144 reform. Ew.
Kirchgemeinde
Diemtigen.
Alpwirtschaft. Wird 1357 alsLehen der
Herren von
Weissenburg genannt und umfasst
auch noch das am jenseitigen Ufer des
Kirelbaches gelegene und ebenfalls schon im Mittelalter erwähnte
Entschwil, sowie die
Alpen Mühlistall, Meienfall, Kirel und Twirinen.
(Kt. Glarus).
515 m. Gem. und Dorf unterhalb der Ausmündung des
Klönthales, zu beiden Ufern des
Löntsch und am SO.-Fuss
des
Wiggis. 1,5 km nw. Glarus.
Die
Häuser stehen teils im schmalen
Tobel des
Löntsch und teils auf den bis zu 30 m
über der Thalsohle sich erhebenden schönen Erosionsterrassen, die dieser
Bach aus dem das untere
Klönthal ausfüllenden
Bergsturzmaterial herauspräpariert hat. Postablage, Telephon. Gemeinde, mit den Weilern
Auli und Staldengarten: 83
Häuser, 556 Ew.
(wovon 422 Reformierte und 134 Katholiken);
Dorf: 29
Häuser, 144 Ew. Kirchgemeinden Glarus.
Ein Teil der Bewohner beschäftigt sich
mit Wiesenbau, Viehzucht und Alpwirtschaft;
der grössere Teil nährt sich jedoch von der Baumwollenindustrie und der Bleicherei
und arbeitet in den Fabriken von Riedern selbst oder von
Netstal.
Riedern bildet eine Ortsgemeinde mit
eigener Verwaltung und eigenem Gemeindegut
(Wald und Alpweiden im
Klönthal), gehört aber politisch zur Gemeinde
Glarus (Wahlgemeinde
Glarus-Riedern) und seit 1876 auch zum Schulkreis Glarus.
Eigenes Schulhaus. Riedern wird im
Habsburger Urbar von 1302 nicht aufgeführt,
wohl aber der
Weiler Turserron, an den noch dieWiese Turschen links vom
Löntsch zwischen Riedern und
Netstal
erinnert. Am fanden in der Nähe von Riedern Kämpfe statt zwischen den von Suwarow befehligten und vom
Pragelpass
kommenden Russen und den Franzosen unter General Molitor.
(Kt. St. Gallen,
Bez. u. Gem. Tablat).
640 m. Siedelungsgruppe und zerstreut gelegene
Häuser, an der Strasse St.
Gallen-Rorschach
und 2,5 km sö. der Station
Mörswil der Linie St. Gallen-Rorschach. 11
Häuser, 88 kathol. und reform.
Ew. Kirchgemeinden St. Gallen.
Obstbau und Viehzucht. Stickerei. Gemeindearmenhaus.
Grosses Sanatorium
«ObereWaid» (s. diesen Art.).
1292 fand
hier ein Kampf statt zwischen den Söhnen des kaiserlichen Vogtes
Ulrich von Ramswag und dem Abt Wilhelm von St. Gallen, welch'
letzterer mit Hilfe der Bürger von St. Gallen
den
Sieg errang.
2106-648 m. 4,5 km oder 1½ Stunden langes, linksseitiges Nebenthal zum
Schächenthal,
in das es
bei Brügg einmündet. 2
Häuser,
Stadel und eine Marienkapelle (935 m), zu der gewallfahrtet wird.
Sie stammt aus
dem Beginn des 15. Jahrhunderts und birgt sehr interessante Wandmalereien, die lange Zeit übertüncht waren und mit finanzieller
Beihilfe des Bundes nächstens restauriert werden sollen.
Die
Kapelle ist von
Altorf her in 1½ Stunden zu erreichen. Im Kanton Uri
pflegt man scherzweise zu sagen, dass die kleinen Kinder aus dem Riederthal geholt werden.
393 m. Ortsgemeinde und
Weiler, am rechten Ufer der Birs und 3,5 km ö. der Station Soyhières der Linie Basel-Delsberg. 11 Häuser, 67 kathol. Ew. deutscher
Zunge.
500 m. Zwei Gruppen von zusammen 16 Höfen, über dem linken
Ufer der Aare und 5 km nö. vom Bahnhof Solothurn.
167 kathol. und reform. Ew. Kirchgemeinden Solothurn
und St. Niklaus. Landwirtschaft.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Thun).
753 m. Zum Teil bewaldeter Höhenzug, am rechten Ufer der Gürbe und gegenüber Wattenwil. Am N.-Hang
steht das Dorf Gurzelen und am S.-Hang ausser einigen zerstreuten Höfen das Dorf Forst. Sehr schöne Aussicht auf die Stockhornkette
und ihre Nachbarn.
(Kt. Zürich,
Bez. und Gem. Uster).
443 m. Gemeindeabteilung und Dorf, am SO.-Ende des Greifensees und 2 km
s. der Station Uster der Linie Zürich-Uster-Rapperswil. Postbureau, Telephon; Postwagen Uster-Meilen und Uster-Esslingen. Zusammen 50 Häuser, 290 reform.
Ew.; Dorf: 38 Häuser, 215 Ew. Kirchgemeinde Uster. Wiesenbau. Ziegelei. Eine Fahrräderfabrik. Pfahlbau aus der Steinzeit.
Alemannensiedelung. 741: Reutinchova; 901: Ritinchovun.
561 m. Gruppe von 5 Häusern am rechten Ufer der Sense, n. der
Strasse Neuenegg-Laupen und 2,5 km w. der Station Neuenegg der Sensethalbahn (Flamatt-Gümmenen).
oder ColdeRiedmatten (Kt. Wallis,
Bez. Hérens).
2916 m. Passübergang n. vom Pas de Chèvres, verbindet den obern Abschnitt
des Val d'Hérémence mit Arolla im Eringerthal (Val d'Hérens). Arolla-Passhöhe 2 Stunden, Abstieg nach
der Alpe de Liappey im Hérémencethal 1½ Stunden. Um dem schönen Val d'Hérémence, das bisher abseits vom grossen Fremdenverkehr
lag, mehr Besucher zuzuführen, hat man 1904
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den Pass mit einem guten Saumpfad versehen. Der Uebergang ist schon seit ziemlich langer Zeit bekannt. Im 12. Band des Jahrbuchesdes S. A. C. erzählt F. O. Wolf, dass der Pass nach dem SittenerBischof Adrian III. von Riedmatten benannt worden sei, der ihn
zu Beginn des 17. Jahrhunderts überschritten habe und dann über den Col de Collon nach Aosta und nach
Rom gezogen sei, um einer ihm unangenehmen Bulle, die der päpstliche Legat über den Simplon brachte, aus dem Wege zu gehen.
Diese Erklärung des Passnamens finden wir auch bei Christian Moritz Engelhardt (Naturschilderungen ... aus denhöchstenSchweizerAlpen. Paris 1840), bei Julius Fröbel, der als erster fremder Tourist 1839 den Pass in der Richtung Liappey-LesHaudères
überschritt (Reisein die weniger bekanntenThälerauf der Nordseite der pennin.Alpen. Berlin 1840), und bei Melchior Ulrich(Die Seitenthäler desWallis.
Zürich
1850). Immerhin ist es noch keineswegs gelungen, den betr. Bischof von Sitten mit
Sicherheit zu bestimmen, da man zwischen 5 Bischöfen von Riedmatten wählen kann: Adrian I. (1529-1518), Adrian II. (1604-1613),
Adrian III. (1640-1646), Adrian IV. (1646-1672) und Adrian V. (1672-1701).
[Zum Teil nach handschriftlichen Mitteilungen von W. A. B. Coolidge, 1905].
verbindet St. Niklaus über den Ried- oderGassenriedgletscher und
den Bidergletscher mit Saas Fee. Wird weniger begangen als das benachbarte Windjoch, da dieses bedeutend weniger Schwierigkeiten
bietet und zugleich noch den Vorteil hat, dass etwa eine Stunde unter seinem Scheitel eine Schutzhütte des S. A. C. steht.
dem Aussenrand der Terrasse der Riedalp aufgesetzt, die am
SO.-Fuss der grossen Malmwand der Kette Jägernstöcke-Ortstock liegt. 3 Stunden w. über Linthal.
(Kt. Aargau,
Bez. und Gem. Zofingen).
522-440 m. 2 km langes Thälchen, steigt nach O. ab und öffnet sich 1,5 km s. Zofingen
von links aufs Wiggerthal.
20 zerstreut gelegene Häuser, 184 reform. Ew. Kirchgemeinde Zofingen. Telephon. Wiesenbau. Färberei.
900-565 m. Linksseitiges Nebenthal zum Thal der Seewag (Menznau-Willisau);
steigt von der
Twerenegg und vom Schülenwald auf eine Länge von 5 km nach N. ab und mündet bei Daiwil 4 km sö. Willisau
aus.
Ist im obern Abschnitt sehr eng und steil, während es sich gegen N. erweitert und weniger steil geböscht wird. 25 Häuser, 152 kathol.
Ew. Auf der Dufourkarte Richenthal geheissen und im Volksmund Riedal gesprochen.
Ist wie sein Nachbar Blausee ein Moränenstausee, hat aber nicht die intensiv blaue Farbe desselben, obwohl
auch er mit seinem Inselchen und seinen felsigen Ufern sehr schön ist.
Die im Wasser liegenden Tannenstämme und Steine sind
wie im Blausee mit einer Algenvegetation von grauer Farbe überzogen.
(Kt. Basel Stadt).
283 m. Gem. und Pfarrdorf nahe der deutschen Grenze, an der Strasse Basel-Lörrach und 6 km
nö. Basel.
Station der badischen Wiesenthalbahn. Postbureau, Telegraph, Telephon. Zollamt. 285 Häuser, 2576 Ew. (wovon 434 Katholiken).
Bildet mit Bettingen die einzige Kirchgemeinde des Landbezirks des
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Kantons Basel Stadt.
Primar- und Sekundarschule. Eine Menge Vereine und Gesellschaften, sowie eine freiwillige Armenpflege zeugen von dem lebhaften
Geiste der Bewohner. Während ein grosser Teil von ihnen in der Stadt das Brot sucht, treibt ein anderer auf dem fruchtbaren
Gelände noch Landwirtschaft und zwar Wiesen-, Getreide-, Obst- und Weinbau (geschätzt ist besonders
der jenseits der Wiese wachsende «Schlipfer»). Steinbrüche. In neuerer Zeit haben mehrere Gärtner hier ihre Pflanzungen angelegt;
andere Industrien sind nicht aufgekommen.
Salmenfischerei. Zu den teilweise schon sehr alten Herrengütern sind im letzten Jahrzehnt viele neue Villen hinzugekommen,
die sich nach dem Zustandekommen der schon lange angestrebten Tramverbindung mit der Stadt noch bedeutend
vermehren werden. Neu eingerichteter Schiessstand für die Stadt. Viele Wohltätigkeitsanstalten, nämlich die Diakonissenanstalt
mit etwa 360 Betten nebst einer Zweiganstalt für Gemütskranke auf der Sonnenhalde, die Taubstummenanstalt mit etwa 45 Zöglingen
beider Geschlechter, das Landarmenhaus, eine Anstalt für schwachsinnige Kinder und eine solche für
verwahrloste Mädchen.
Kirchlich unterstand Riehen wie Kleinbasel und das ganze rechte Rheinufer im Mittelalter dem Bischof von Konstanz und gehörte
zum Breisgau. Die weltliche Herrschaft erwarb aber schon sehr frühe der Bischof von Basel.
Auch besassen die KlösterWettingen und
St. Blasien hier je einen Hof. Hier erschienen an bestimmten Tagen die Wettinger und St. Blasienleute
Riehens und der umliegenden Orte Weil, Tüllingen, Stetten, Lörrach u. s. w. zum Gericht und brachten dahin ihre Zinse.
Eigentum des Abtes von St. Blasien war auch die Mühle zu Riehen. Mit dem Zehenmüller wurde noch 1527 vereinbart, dass die
Stettener alle Samstage von Sonnenuntergang bis Sonntag um Vesperzeit, dann an unserer Frauen Abend
(24. März) und an aller Zwölfboten Abend (14. Juli) das Wässerungsrecht haben sollten. Noch viel wichtiger für die Geschichte
der Dorfschaft war der sogenannte Weiler Mühleteich auf der rechten Seite der Wiese. Er dürfte gegen den Anfang des 15. Jahrhunderts
entstanden sein und ursprünglich nur einen Arm der noch nicht eingedämmten Wiese gebildet haben. Dies
war wahrscheinlich noch der Fall, als 1368 die beiden Dörfer Weil und Tüllingen von Konrad Münch von Münchenstein an den
Markgrafen Rudolf von Hochberg, Herrn von Röteln, übergingen. Erst später erhob sich wegen der Zugehörigkeit dieses Bezirkes
«Schlipf» ein Streit; aber dieser wurde 1491 und 1510 schiedsgerichtlich zugunsten des Bischofs und der Riehener entschieden.
Ausser diesem Gebiete, das damals vermarkt wurde, bildete die Wiese die Grenze der beiden Herrschaften. Dieselbe wurde erst 1571 durch
eine Flussregulierung verschoben, so dass sich jetzt beide Ufer im Gemeindebann von Riehen befinden.
Das Dorf Riehen wurde 1522, der Wettingerhof 1540 und die Blasienleute 1548 von der Stadt Basel erworben. Die Wettinger Zinsgüter
blieben auch in Zukunft vereinigt und wurden etwa veräussert. So besass sie der berühmte Bürgermeister Johann Rudolf Wettstein,
der auch die Landvogtei über Riehen und Bettingen inne hatte. An Wettingen erinnert jetzt noch das «Klösterli»,
ein Gebäude, das seit 1894 der Diakonissenanstalt gehört. Diese ist eine Gründung Spitteler's, der auch 1815 die evangelische
Missionsgesellschaft, 1820 das Seminar in Beuggen, 1830 die Taubstummenanstalt in Beuggen (welche 1838 in den «Pilgerhof» nach
Riehen verlegt wurde) und 1840 die Pilgermission zu St. Chrischona ins Leben gerufen hat. In Riehen gründete 1838 Pfarrer
Hoch, der 1833 wegen der Basler Revolution seine Pfarrei in Buus-Maisprach hatte aufgeben
müssen, eine Knabenpension, welche 1852 zum
Diakonissenhaus umgewandelt wurde. Das Landarmenhaus, ein Eigentum der Landgemeinden, entstand 1875. Riehen ist eine sehr
alte Siedelung. Funde aus der Stein-, der Bronze- und der Römerzeit. Die alte Pfarrkirche zu St. Martin
steht auf römischen Grundmauern. In Riehen verbrachte der berühmte Mathematiker Leonhard Euler seine Jugendjahre.
Bibliographie:
Linder. Geschichte der Kirchgemeinde Riehen-Bettingen. 1884; Kägi, Pfarrer. EbenEzer, die Diakonissenanstalt in Riehen.1892; Arnold. Die Taubstummenanstalt in Riehen. 1867; Iselin, L. E. Aus Natur und Geschichte von Riehen. 1904.
264 m. Herrschaftsgut, zum grössern Teil im Bann von Kleinbasel,
zum kleinern in dem von Riehen gelegen, ungefähr 20 Minuten vom badischen Bahnhof in Basel
entfernt, mit etwa 55 ha Land, 10 Gebäuden
(Wohnhäusern, Scheunen und Gewächshäusern) und über 50 Kühen. Im Sommer wohnen hier 50-60, im Winter etwa 20 Personen.
Telephon. Wiesen-, Getreide- und Obstbau. Im Mittelalter war hier ein einfaches Rebgut, das wahrscheinlich dem Kloster Klingenthal
in Basel
gehörte. Im Keller des alten Hauses hat sich die römische Zahl 1372 gefunden.
Das grosse Haus im innern
Hof wurde 1686 gebaut und 1704 renoviert, das jetzige Hauptgebäude aber 1878 errichtet. 1802 wurde die ursprünglich
französische Gartenanlage nach den Plänen von Zeyer in eine englische umgewandelt.
Der Park mit den Damhirschen besteht
seit ungefähr 50 Jahren und die grosse Allee seit bald 200 Jahren. 2 Weier, die 1661 auf dem sogenannten
Galgenfeld angelegt wurden, mussten 1799 auf den Befehl der Regierung zugeworfen werden.
Doch hat sich bis heute der Flurname
«bei den Weiern» erhalten. In der Nähe hat man römische Ruinen und verschiedene
Fundgegenstände aufgedeckt.
Dorf: 28 Häuser, 136 Ew. Alpwirtschaft. 1880 zerstörte hier eine Feuersbrunst
nahezu das ganze Dorf, d. h. 32 Häuser, 31 Ställe und die Kirche. 766 und 960: Riein;
1290: Regins;
im 14. Jahrhundert:
Regins, Rigene.
Von riga = Felsband herzuleiten und daher gleichbedeutend mit Rigi.
und enge Rinne, verzweigt sich aber nach oben in zahlreiche Aeste, die vom Piz Riein bis zum Günerhorn reichen und die Wasser
der ganzen W.-Flanke der Saninagruppe sammeln.
Bildet den Typus einer im Bündnerschiefer eingerissenen Wildbachschlucht
und liegt mit allen seinen Verzweigungen im Hochsommer nahezu trocken, während zu andern Zeiten von
allen Seiten her tosende Wildbäche ihre Schlamm- und Schuttmassen zu Thal wälzen.
Grosse Verheerungen richten aber diese
Wildwasser deshalb nicht an, weil sie in engen und tiefen Felstobeln eingeschlossen sind.
Die rückschreitende Erosion greift
aber immer tiefer in die Bergflanke hinein und immer höher gegen den Gebirgskamm hinauf.
786 m. Weiler, auf einer Terrasse am rechtsseitigen Gehänge
des Neckerthales und 3,5 km nö. der Station Lütisburg der Toggenburgerbahn. 11 Häuser, 37 reform. Ew. Kirchgemeinde Lütisburg.
Viehzucht, Weberei und Stickerei. 837: Reimsperc.
Heimat des Geschlechtes Riemensberger, dem mehrere Pfarrer entsprossen
sind.
1039 m. Gem. und Pfarrweiler, in dem zwischen Flüelen und
Brunnen von rechts auf den Urnersee ausmündenden Riemenstalderthal und 4 km ö. der Station Sissikon der Gotthardbahn.
Postablage.
Kleinste Gemeinde des Kantons mit nur 18 Häusern und 95 kathol. Ew. Pfarrkirche 1804 erbaut.
Zahlreiche Reste von Grundmauern
einstiger Wohnstätten, Heidenhüttchen genannt. 1343: Reymerstalden;
1345: Remerstalden;
vom Personennamen
Raginmar und dem Appellativum Stalden (= steile Halde oder steiler Weg) herzuleiten.
Das enge Riemenstalderthal ist in eine
zwischen die Kreidefalten des Axen und des Hauserstocks eingelagerte tertiäre Mulde
(Flysch und Nummulitenkalk) eingeschnitten,
die eine eigentliche tektonische Linie bildet, da sie zwei überschobene liegende Falten voneinander trennt.
S. das geologische Profil zum Art. Vierwaldstættersee.
(Kt. Uri).
2559 m. Gipfel im Kamm zwischen dem Gornerenthal und dem Meienthal, 7 km nw. der Station Wassen der Gotthardbahn
und unmittelbar n. über dem Meiendörfli, von wo aus er in 4 Stunden bestiegen werden kann.
Kann von Göschenen her durch das Rienthal in 5 Stunden
bestiegen werden, wird aber nur wenig besucht, da er auf dieser Seite wilde und abschreckende Formen zeigt
und schwierig gangbar ist.
(Kt., Bez. und Gem. Zürich,
Stadtkreis V). Ehemalige «Aussengemeinde»
der Stadt Zürich, mit der sie am vereinigt worden ist. 1099 Häuser, 15923 Ew. Bildet zusammen mit den QuartierenHottingen und Hirslanden die Kirchgemeinde Neumünster.
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Postbureau, Telegraph, Telephon. Vergl. den Art. Zürich.
Auf dem Grossen und Kleinen Hafner im Zürichsee hat man Pfahlbauten aus der
Steinzeit aufgefunden; Grabhügel aus der Hallstatt Periode im Burghölzli. Hier ging die grosse römische Heerstrasse von
Zürich
längs dem linken Ufer des Zürichsees nach Chur durch. Um 930: Riedispach, d. h. Bach, der aus dem Ried
kommt. Das Grundeigentum in Riesbach stand bis gegen die Mitte des 13. Jahrhunderts zum grössten Teil dem Fraumünster in
Zürich
zu, das von 1243 an allmählig einzelne Landstücke an das Dominikanerinnenkloster am Oetenbach und Reben an das Zisterzienserkloster
Kappel verkaufte.
Zehntenherr war das Chorherrenstift Zürich.
Die vereinigte niedere und hohe Gerichtsbarkeit stand ursprünglich
dem Reichsvogt über die Stadt zu und kam dann wahrscheinlich schon 1218 als Reichslehen in den erblichen Besitz der Familie
Mülner, die sie 1357 für 400 MarkSilber an die Stadt Zürich verkaufte. Die Entstehung der Gemeinde Riesbach reicht in den
Anfang des 15. Jahrhunderts zurück. Gehörte ursprünglich zur Kirchgemeinde Grossmünster in Zürich
und wurde 1834 zusammen
mit Hirslanden und Hottingen zur eigenen Kirchgemeinde «Neumünster» erhoben. Nüscheler, Arn. Ein histor.Gangdurch die Nachbargemeindender StadtZürich (in Salom. Vögelins Werk Das alteZürich.
2. Aufl. Zürich
1890).
6 km
nö. vom Dorf Matt. Besteht aus violetten und grünen Verrucanoschiefern.
Sendet nach O. den begrasten Augstkamm gegen das
oberste Weisstannenthal hinab und stürzt nach W. zur Riesetenalp mit einer nahezu senkrechten Wand ab, an deren Fuss eine kaum 50 cm
mächtige Bank von Lochseitenkalk (Malm) ansteht.
Von dieser Wand ist in prähistorischer Zeit ein grosser Bergsturz niedergebrochen,
dessen Schuttmassen den Untergrund der Riesetenalp bilden und bis zur Sohle des Krauchthales hinunter reichen.
Noch heute fallen häufig kleine Felsteile auf die Riesetenalp hinab, was dieser und dem Berg den Namen (von rieseln) gegeben
hat.
Von Mels bei Sargans gelangt man in 2½
Stunden nach dem Dorf Weisstannen, in weitern 1½ Stunden auf die Unter Siezalp (1334 m) und von da über die Ober Siezalp (1686
m) in 2½ Stunden auf die Passhöhe;
Abstieg ziemlich steil, über die Riesetenalp ins Krauchthal (1389 m)
und von da auf einem Saumpfad nach
Matt (2 Stunden).
(Kt. St. Gallen,
Bez. und Gem. Tablat).
695 m. Gruppe von 3 Häusern, am Hang des wilden Martinstobels und 3 km ö. der Station St. Fiden
der Linie St. Gallen-Rorschach. 32 kathol. Ew. Kirchgemeinde St. Gallen-Tablat. Ackerbau und Viehzucht.