795 m. Gruppe von 5
Häusern, im Verzascathal und 17 km n. der Station
Gordola
der Linie
Bellinzona-Locarno der Gotthardbahn. 20 kathol. Ew., die aber nicht ständig hier wohnen.
Vieh-, besonders Ziegenzucht.
Die
Häuser stehen mitten im Schuttfeld eines mächtigen prähistorischenBergsturzes, der an der Stelle
des jetzigen Dorfes Brione einen längst verschwundenen
See aufstaute.
(Kt. Tessin,
Bez. Bellinzona).
485 m. Gem. und Pfarrdorf, auf einer Terrasse am Eingang ins Morobbiathal und 4 km sö. vom Bahnhof
Bellinzona. Postablage; Postwagen
Bellinzona-Carena. Gemeinde, mit
Paudo: 75
Häuser, 342 kathol. Ew.; Dorf: 55
Häuser, 237 Ew.
Acker- und Weinbau.
Alte Kirche mit bemerkenswerten Fresken. Ein Gräberfeld aus der Eisenzeit, gallisch-römische Gräber.
Felsiger Bergstock mit zwei durch eine tiefe
Scharte voneinander getrennten Gipfeln, in der vom
Tambohorn
nach S. abzweigenden Grenzkette gegen Italien und 6 km ö.
San Bernardino.
Der
Stock steht hinten über dem in Terrassen absteigenden
breiten Curciusagletscher, dessen Schmelzwasser das
Curciusa- und das Areuethal entwässern und bei
Nufenen von rechts ins
Rheinwaldthal eintreten.
Zum erstenmal 1884 bestiegen.
Von
Nufenen aus über die obern Curciusahütten
in 7-8 Stunden zugänglich.
Dolce(Alpedi) (Kt. Tessin,
Bez. Bellinzona).
1382 m. Hüttengruppe auf der
AlpeArbino, die gemeinsames Eigentum der Gemeinden
Arbedo,
Bellinzona und
Ravecchia ist. 3 Stunden ö.
Bellinzona. Wird mit etwa 100 Stück Rindvieh und 95 Ziegen
bezogen. Herstellung von Butter und
Käse.
Scairolo(Kt. Tessin,
Bez. Lugano).
275-338 m. Eine von N. nach S. sich erstreckende Thalebene, zwischen der
Collina d'Oro und Collina di
Barbengo im W. und dem
San Salvatore und
MonteArbostora im O.; 3 km sw.
Lugano. Vom Bach
Scairolo
durchflossen und 5 km lang. Mit tonigem Moränenschutt überführt und sehr fruchtbar. Schöne
Wiesen und Maisfelder.
Fällt gegen
Giornico mit imposanten Felswänden
ab, die durch mehrere Rasenbänder gegliedert sind und deren unterste und zugleich grösste etwa 400 m hoch ist.
(Poncionedi) (Kt. Tessin,
Bez. Locarno).
1619 m. Gipfel, in dem vom
Monte Tamaro gegen den
Langensee ziehenden und das
Val del
Trodo
links begleitenden
Kamm.
Am Berg bis zu oberst die
Alpe Cortenovo, Eigentum der Gemeinde
Magadino. Aufstieg von
Magadino in 3½
Stunden. Schöne Aussicht auf das Mündungsgebiet des Tessin
und den obern
Langensee.
(Kt. Tessin,
Bez. Locarno).
363 m. Gem. und Pfarrdorf, auf einer der schönsten Terrassen über dem linken Ufer des Langensees
und 3 km s. der Station Magadino der Linie Bellinzona-Locarno-Luino der Gotthardbahn. Postablage. 47 Häuser, 152 kathol. Ew.
Acker-, Obst- und Weinbau, Viehzucht. Starke Auswanderung in die übrigen Kantone, besonders nach Bern
und
hier wieder vorzüglich nach Biel. Kastanienbäume. Schöne Aussicht auf den obern Seeabschnitt und seine Umgebung.
735-550 m. Oberer Abschnitt der von der Sorne in der Richtung
S.-N. und zwischen Souboz im S. und Undervelier im N. durchflossenen grossartigen Schluchtenserie;
Oberhalb
des Wirtshauses Le Pichoux geht die Strasse noch einmal durch eine Galerie und verzweigt sich dann einerseits nach Münster
und andererseits durch das Petit Val nach Bellelay. Im untern Abschnitt der Schlucht bewundern wir noch
einen zweiten Fall der Sorne, der sich in 3 Stufen gliedert und eigentlich eine Reihe von
drei Einzelfällen bildet.
Daneben
noch viele kleinere Kaskaden.
In den Felswänden zahlreiche Höhlen und Klüfte, so besonders diejenige grosse Höhle, aus
der die Quelle der sog. Belles Fontaines kommt.
Fällt nach S. und SO. mit steilen Wänden ab und ist fast rings
von einem Eismantel umgeben, dessen einzelne Teile man als Bevergletscher, Calderasgletscher (im N.) und Picuoglgletscher
(im S.) unterscheidet.
Kann von der Cima da Flex her über den beide Gipfel verbindenden Grat leicht bestiegen
werden.
Picuogl war einst nur der Name für den obern Abschnitt der Alp Beyer.
770 m. Gemeindeabteilung und Dorf, am rechten Ufer der Verzasca und an der Mündung
der Osola in diese, auf dem Schuttfeld eines mächtigen prähistorischen Bergsturzes;
Sein Inhalt
ist von de Charpentier zu 1500 m3 geschätzt worden.
Hat seinen Namen («Zwillingsstein») deshalb erhalten,
weil er von oben nach unten in zwei Stücke gespalten ist. Er ist wie der benachbarte Bloc Monstre Eigentum der Waadtländer
Naturforschenden Gesellschaft und auf ewige Zeiten für unverletzlich erklärt worden.
Dessous und Dessus (Kt., Bez. und Gem. Neuenburg).
662-700 m. Domäne mit 2 grossen
Bauernhöfen, Eigentum der Stadt Neuenburg; auf dem sw. Ausläufer des Chaumont und 2 km w. vom Bahnhof Neuenburg.
Wird von der Strasse
Neuenburg-Fenin durchzogen. 26 reform. Ew. Kirchgemeinde Neuenburg.
Ackerbau und Viehzucht. Benannt nach dem im nahen Wald liegenden berühmten
erratischen Bloc von Pierrabot oder Pierra Bot («Krötenstein», nach seiner
Gestalt und Lage so geheissen), der 1040 m3 misst und einer der grössten bekannten Erratiker ist.
Besteht wie die Mehrzahl
der grossen erratischen Blöcke an der innern Juraflanke aus Protogin und stammt vom Mont Blanc Massiv her. Er trägt das
Wappen des Kantons Neuenburg
und eine Inschrift zum Andenken an die Neuenburger Geographen und Geologen Louis Agassiz, Arnold Guyot, Eduard
Desor und Léon Du Pasquier.
Ist auf ewige Zeiten für unverletzlich erklärt worden. In der Nähe steht Nerinäenkalk des
obern Kimmeridge (Virgulien) an.
Handel mit Butter. Der Name (pierre fourchue =
gegabelter Stein) rührt von einem mitten in einem Acker
liegenden, in zwei Spitzen auslaufenden erratischen Block her, der je 4 m hoch und breit ist.
(Pont de) (Kt. Waadt,
Bez. Pays d'Enhaut).
894 m. Hüttengruppe, am linken Ufer der Saane und an der Strasse Château d'Œx-Les Moulins-Bulle.
Benannt nach einer in Form eines Eselsrückens auf- und absteigenden und gepflasterten ehemaligen Steinbrücke, die heute
verschwunden ist. Viehzucht.
Auf dem Grat unter der obersten Spitze sieht man noch Reste eines seit verschiedenen Jahren in Trümmern liegenden kleinen
Gasthauses. Kann von Martinach über das Hôtel de la Pierre à Voir in 7, von diesem Hotel aus in 3, von Saxon in 5 und von
Le Châble im Val de Bagnes in 4-5 Stunden bestiegen werden. Bildet eine Pyramide aus dunkeln brecciösen
Jurakalken, unter denen dolomitische Felsen anstehen. Das Ganze ruht auf einer Unterlage von Glanzschiefern, die ebenfalls
jurassischen Alters sind, aber einer andern Facies angehören. Der Name wird verschieden gedeutet: entweder von der nahen
Lage des Berges an der Römerstrasse von Saxon nach den Bädern von Bagnes (Pierre à Voie) oder von einem
hier errichteten Wachtturm, von dem aus man das Rhonethal «übersehen (voir)» konnte. Vergl. Les Voëttes (im Thal der Ormonts)
= Ort, von dem aus die Zugangswege überwacht werden können.
àVoir(Hôteldela) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont),
1555 m. Gasthof; etwas unterhalb dem Scheitel des
Col du Lens, nahe der La Lioux genannten Stelle und auf dem Kammrücken des Mont Chemin zwischen dem Rhonethal und der Vallée
de Bagnes, unmittelbar über Charrat. Postablage. 4 Stunden onö. Martinach und mit dieser Stadt durch eine
kleine Strasse verbunden, die über Chemin und das auf dem Col des Planches stehende Hôtel du Velan führt. Ein malerischer
und von Liebhabern origineller Vergnügen oft praktizierter Sport besteht darin, im Sommer auf steilem Weg direkt gegen Saxon
hinab zu schlitteln. Prachtvolle Lärchengruppen. Alpiner Kurort mit trockener und erfrischender Luft.
Gewöhnlicher Ausgangspunkt für die Besteigung der Pierre à Voir.
625 m. Gruppe von schönen erratischen Euphotitblöcken
aus dem Saasthal, über Lignerolles und an der Strasse Baulmes-L'Abergement mitten im Tannenwald und Gestrüpp.
Die einzelnen
Blöcke sind wahrscheinlich nur Trümmer eines einzigen grossen Blockes, der an Ort und Stelle zerfallen
ist.
Unter ihm tritt eine schöne Quelle zu Tage, neben welcher
die das Oldenhorn oder die Diablerets besteigenden Touristen gewöhnlich einen Frühstückshalt zu machen
pflegen.
Die nahe der Passhöhe
stehenden Hütten werden während des grössten Teiles des Winters und hie und da auch den ganzen Winter
hindurch bewohnt, gehören somit zu den höchsten ständigen Siedelungen in den Waadtländer Alpen.
Von der Passhöhe schöne
Aussicht auf den Mont Blanc.
Benannt nach einem mächtigen Kalkfelsen, der mitten im Flysch sitzt und weder von einem Bergsturz
herrührt noch als erratischer Block angesprochen werden kann. Da östl. über ihm Trias (Gips, Rauhwacke
und dolomitischer Kalk) ansteht, muss er als ein tektonisches Gebilde angesehen und als letzter Ueberrest einer Schicht gedeutet
werden, die durch eine die Trias des Mont d'Or auf den Flysch hinaufschiebende Faltenverwerfung ausgewalzt worden ist.
Trägt den Namen eines gewissen Pierre Grept, der wahrscheinlich einst als Gemsjäger eine lokale Berühmtheit erlangt hatte,
während seine Taten heute vergessen sind.
Besteigung weniger leicht als diejenige des benachbarten Muveran,
aber doch ihrer interessanten Einzelheiten wegen oft ausgeführt.
Pertuis (Kt. Bern,
Amtsbez. Münster, Gem. Tavannes). 803 m. Felsige Einsattelung zwischen dem Monto im O. und der Montagne du Droit
im W., 900 m ssw. Tavannes und 2,5 km nö. Sonceboz. Die hier 5 m dicke Felsschicht ist von einer unregelmässig
gestalteten Oeffnung von 14 m Höhe und 8 m Breite durchbohrt, durch welche die sog. Route de Pierre Pertuis (Biel-Sonceboz-Tavannes-Delsberg)
führt. Mit Hinsicht auf die Zusammensetzung und Lagerung der Felsbänke muss angenommen werden, dass dieses natürliche
Loch einst kleiner gewesen und dann von den Römern vergrössert worden ist, um hier ihre nach Rauracien
gehende Heerstrasse durchzuführen. Manche weiteren Veränderungen haben dann in späteren
¶
mehr
Zeiten noch die Strassenbauingenieure vorgenommen. Unmittelbar s. der Pierre Pertuis weist die Strasse ein Gefälle auf,
das das grösste und eines der gefährlichsten im Jura ist. An der gegen N., d. h. gegen Tavannes gekehrten Front sieht man
über der Oeffnung eine 3,8 m hohe und 1,8 m breite geglättete Fläche mit einer noch sichtbaren lateinischen
Inschrift, die so gut als möglich gegen die Einflüsse der Temperatur und Verwitterung gesichert worden ist und folgendermassen
lautet: NvminiAvgvsTvmViaVctaPerMDviVmPaterIIVIIColHelvet.
Sie ist von Vinzenz Bernhard v. Tscharner, der im 18. Jahrhundert zusammen mit Amadeus Emmanuel v. Haller
einen Dictionnaire histor., polit. et géograph. de la Suisse (Nouv. éd. 3 vol. Genève 1788) herausgegeben hat, als NuminiAugustorum via ducta per montem Durum. Paternus Duumvir Coloniae Helveticae ^[Latein] gedeutet worden. Heute unterfährt
die Bahnlinie Biel-Basel den Sattel der Pierre Pertuis in einem 1,3 km langen Tunnel. 1332: foramen Byrperthoz;
1342: Pirre pertusch.
Fällt unterhalb dem Col du Refuge sehr steil ab und ist deshalb bis jetzt blos 2-3 mal seiner
ganzen Länge nach begangen worden.
Sein Schmelzwasserbach bildet den beträchtlichsten der in den Creux de Champ herunterstürzenden
Wasserfälle und vereinigt sich dann mit der Grande Eau.
oder Pierredard(Plateaude) (Kt. Waadt,
Bez. Aigle).
2300 m. Mit Sturzschutt und Firnflecken bedeckte Terrasse, unmittelbar
über den hohen Felsabstürzen des Creux de Champ und vor dem Fuss des Glacier de Pierredar. Wilde und originelle
Gegend. Beliebtes Ausflugsziel der Kurgäste von Ormont Dessus, vom Postbureau Les Diablerets in 3½ Stunden zu erreichen.
Fossilführender Nummulitenkalk auf einer Urgonunterlage. Der Ausdruck dar oder dard = Wasserfall.
1520 m. Alpweide mit während des ganzen Sommers bewohnten
Hütten, zu oberst im Thälchen der Gérine (oder des Aergerenbaches) und am NW.-Fuss der Gummfluh (2461
m);
Prachtvoller Felsenzirkus und bevorzugter Zufluchtsort der Gemsen. In botanischer
Hinsicht ebenfalls bemerkenswert.
Beliebtestes Ausflugsziel der Kurgäste von Château d'Œx.
Diese heute steinige und magere
Alpweide soll einst eine der schönsten Alpen der Gegend gewesen sein, wofür auch ihr früherer Name
La Verda (die Grüne) spricht.
Das Gebiet besteht aus der kalkigen sog. Hornfluhbreccie, die auf den Flysch und die Kreide
hinaufgeschoben worden ist.
Das ganze Schichtensystem ist in Form einer Mulde ausgebildet.
Ueber den Hütten brechen starke
Quellen aus der Breccie hervor.
französisch Perles (Kt. Bern,
Amtsbez. Büren).
447 m. Gem. und Pfarrdorf am Jurafuss, im Thal zwischen den Steilhängen der
ersten Jurakette im N. und dem Büttenberg im S. und an der Strasse Solothurn-Biel; 9 km onö. Biel. Station
der Linie Olten-Biel. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach Meinisberg an der Aare. Gemeinde, mit Bifang, Schlössli
und den Wächterhäusern: 135 Häuser, 1197 Ew. (wovon 52 Katholiken) deutscher Zunge; Dorf: 118 Häuser, 1043 Ew. Gemeinsame
Kirchgemeinde mit Meinisberg (Montménil);
Die Gemeinde scheint zur Zeit der Reformation noch dem französischen Sprachgebiet angehört
zu haben. Fruchtbarer Boden; Acker- und Weinbau. Uhrenindustrie; eine grosse Ziegelei. Das Dorf ist nach einer grossen Feuersbrunst
neu und schöner aufgebaut worden. Die Kirche steht sehr malerisch auf einem das Dorf um 38 m überragenden
Felskopf und hat einige Glasgemälde. Im Friedhof, wo der Buchs sich zu einer anderswo selten anzutreffenden Höhe entwickelt
hat, liegen mehrere Glieder der Familie Wildermett begraben, so z. B. der Freiherr
¶
mehr
Sigismund von Wildermett, der 1882 gestorbene letzte Träger dieses Namens, der den Kinderspital zu Biel gestiftet hat. 1 km
w. vom Dorf steht ein kleines Schloss, das seit 1674 Sitz der Familie Wildermett war. Diese stammte aus dem Thal von Saint Jacques
d'Ayas im Piemont und liess sich um 1570 in Biel nieder, wo sie in der Folge eine grosse Rolle spielte.
Von ihren Angehörigen mögen hier genannt werden der Dekan Konrad Wildermett, der 1702-1739 in Pieterlen und 1739-1757 in
Biel als Pfarrer wirkte und auch als religiöser Schriftsteller bekannt geworden ist, sowie der Bieler Bürgermeister Jakob
Alexander Wildermett (1715-1786), ein talentvoller Geschichtsforscher. Andere zeichneten sich in russischen
und preussischen Diensten aus.
Römische Ruinen bei Turnis; 1549 hat man nahe dem Dorf einen Schatz von 1500 Stück römischen Münzen aufgefunden. Gräber,
die aus der Zeit des ersten Germaneneinfalles stammen sollen. 1228: Berla;
1257: Pelle;
1278: Bietello;
1282: Beterlo;
1332:
Beyterlon;
1470: Bieterlo. Das Kartular von Lausanne zählt 1228 unter den Kirchgemeinden des zur Diözese
Lausanne gehörenden Dekanates Solothurn
auch Berla auf.
Daneben besass auch der Bischof von Basel
hier noch die sog. Eichholzgüter. Die sehr bemerkenswerte Kolonenrolle von Pieterlen
stammt aus dem 14. Jahrhundert. Als zur Zeit der Reformation die Bewohner des Dorfes dem alten Glauben treu bleiben wollten,
zog eine Schaar von Reformierten aus Biel hierher, die die Kirchentüre aufbrachen, die Heiligenbilder
zerschlugen und den katholischen Pfarrer Servus Fridez verjagten. Dieser fand eine Zuflucht im KlosterBellelay, wo er in der
Folge zu dessen 29. Abt gewählt wurde (1550-1591). Nachdem die Franzosen sich 1793 des deutschen Teiles des Bistums Basel
bemächtigt
hatten, setzte der Fürstbischof Josef von Roggenbach in Pieterlen einen besonderen Regentschaftsrat
für die ganze Landschaft Erguel ein, der bis 1798 bestand.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Biel und Büren).
438-448 m. So heisst die Ebene am Jurafuss zwischen Pieterlen und Bözingen, die im
S. vom Büttenberg begrenzt wird und im W. mit der Ebene von Biel, im O. mit dem Aarethal verschmilzt. Von
der Strasse und Bahnlinie Olten-Biel durchzogen. Der sie entwässernde Bach, die Leugenen, mündet unterhalb Büren von links
in die Aare. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde ein Projekt ausgearbeitet, nach dem die Schüss nach ihrem Austritt aus der
Schlucht des Taubenloches von Bözingen durch das Pieterlenmoos direkt zur Aare abgelenkt werden sollte.
Dieser Plan ist aber nie zur Ausführung gekommen.
Sein Schmelzwasserbach
bildet zunächst den kleinen Lac de Gode du Laci und mündet dann unmittelbar unterhalb der Cantine de Proz von rechts in die
Dranse.
Wiesenbau und Viehzucht. In der Nähe entspringt eine gipshaltige Mineralquelle, deren Wasser nach
Andeer geleitet und dort sowohl zu Bade- als zu Trinkkuren verwendet wird.
Die Splügenstrasse geht bei
Pignieu (zwischen Zillis und Andeer) über eine Brücke, die folgende lateinische Inschrift trägt: Jam via pestet hostibuset amicis.
Cavete Rhaeti! Simplicitas morum et unio servabunt avitam libertatem.
^[Latein:] Sie muss aus dem 15. Jahrhundert
stammen und bezieht sich offenbar auf die Eröffnung des ersten Verkehrsweges über den Splügen.