(1318-1353) heiratete Agnes von
Grandson; Peter war 1326 Predigermönch in
Lausanne; zu Ende des 14. Und Anfang des 15. Jahrhunderts
lebte Theobald von
Montagny, der seine
Herrschaft dem Bastard von Savoyen, Humbert, zu Tausch gab. 1395 suchten die
Berner die
Herrschaft heim, und im Krieg gegen Savoyen eroberten und zerstörten die
Freiburger das
Schloss, mussten
es aber durch den Vertrag von
Murten 1448 wieder aufbauen. 1478 trat Philibert von Savoyen die
Herrschaft um die Summe von 6400
Gulden
an Freiburg
ab, das sie zu einer Landvogtei umwandelte.
(Kt. Graubünden,
Bez. Plessur).
2263 m. Westlichster Gipfel der Hochwangkette, nö. über
Chur. Sehr schöne Aussicht und deswegen
häufig besucht. Besteigung von
Calfeisen aus in 2½, von
Maladers in 3, von
Chur über die
Mittenberge und
den Ochsenberg in 4 und von
Trimmis in 5 Stunden.
Mühle. Der
Ort samt
Mühle im 13. Jahrhundert vom Kloster
Oujon gegründet.
Schöne Quelle, die das Dorf
Genolier mit
Wasser versorgt und mehreren Fabriken als Triebkraft dient.
Sie
entspringt der mächtigen Moränendecke, die hier dem Jurafuss aufgelagert ist und ist wahrscheinlich der Ausfluss eines
unterirdischen Wasserlaufes, der sich in den Jurakalken oder im Neocom sammelt.
Ihre ständige Temperatur beträgt 7,4°
C. 1244:
Montens;
1600-2350 m. Schöne Alpweide im
Val d'Osola (einem Seitenast des Verzascathales),
am
S.-Hang des
Pizzo Basia, 3 Stunden nw. über dem Dorf Brione und 25 km n. der StationGordola der Linie
Bellinzona-Locarno.
Wird mit etwa 100 Kühen, 80 Ziegen und 200 Schafen bezogen.
(Kt. Tessin,
Bez. und Gem. Lugano).
358 m. Gruppe von 8
Häusern, 200 m sw. vom Bahnhof
Lugano. 56 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Lugano.
Prachtvolle Aussicht auf den
Luganersee und seine Umgebung.
(Kt. Waadt,
Bez. Moudon).
Gemeinde im zentralen Jorat und am rechten Ufer der Mentue. Umfasst die beiden Weiler Montaubion
und Chardonney mit zusammen 21 Häusern und 116 reform. Ew. Kirchgemeinde Dommartin. Landwirtschaft. Mühle. Beide Weiler stehen
über dem hier tief eingeschnittenen Flussbett gegenüber Dommartin. Montaubion (765 m) hat 7 Häuser und 34 Ew.;
(Kt. Freiburg,
Bez. Greierz, Gem. Le Pâquier). 793 m. Heilbad, 1 km s. der Station Le Pâquier der Linie Châtel-Bulle-Montbovon.
Telephon. 2 Häuser, 9 kathol. Ew. Kirchgemeinde Le Pâquier. Das vor kurzem umgebaute und vergrösserte
Badhôtel steht in prächtiger Lage. Es wird vom Moléson, Gibloux und den majestätischen Alpen des obern Greierz umrahmt und
bietet eine reizende Aussicht auf das Städtchen Greierz, auf Bulle, La Tour de Tréme und die Hüttenim Thal von Charmey. In
der Nähe befindet sich ein altes Gemäuer, das man als letzten Ueberrest eines heidnischen Tempels deuten
wollte, aber eher eine mittelalterliche Befestigungsanlage war.
Die 1788 entdeckte Mineralquelle enthält viel Schwefelwasserstoff und daneben Calcium- und Magnesiumkarbonate und -sulfate.
Sie ist 1894 durch einen in den triasischen Rauhwackefels getriebenen Stollen, der den nicht mineralischen Sickerwassern keinen
Zutritt gestattet, neu gefasst worden und hat eine Temperatur von 9,2° C. Sie ist besonders bei Haut-
und Nervenkrankheiten von grossem Erfolg. Das Bad wird von nervösen und überreizten Leuten viel besucht und dient auch als
beliebter sommerlicher Luftkurort. Es steht unter musterhafter Leitung und ist leicht zugänglich. Ausgangspunkt für viele
und interessante Spaziergänge und Ausflüge. Eine der schönsten und ruhigsten Lagen im Greierzerland.
In der Umgebung stehen Gips, Rauhwacke und dolomitische Kalke der Trias an, die alle auf einer Unterlage von Flysch mit einem
eingekeilten Fetzen von oberer Kreide ruhen. Man kann hier die Ueberlagerung des Molésonstockes über den Flysch der Sciaz
(Kette des Niremont) ausgezeichnet beobachten.
Dessous und MontbasDessus (Kt. Wallis,
Bez. und Gem. Conthey).
1550-1650 m.
Maiensäss mit etwa 30 zerstreut gelegenen Hütten und
einem Bethaus, auf einer Terrasse links über der Lizerne und am W.-Fuss des Mont Gond. Die Hütten von Montbas Dessous (etwa 1550 m)
stehen auf Urgon, die von Montbas Dessus (1596 m) auf Nummulitenkalk.
Werden im Frühjahr und Herbst von
den Leuten aus Vétroz mit ihrem Vieh bezogen.
(Kt. Freiburg,
Bez. Broye).
651 m. Gem. und Dorf, an der Grenze gegen den Kanton Waadt
und 3 km s. der Station Cheyres der Linie Yverdon-Payerne. 24 Häuser, 137 kathol.
Ew. französischer Zunge. Kirchgemeinde Murist. Wiesen-, Acker- und Obstbau, Viehzucht. Der Name von Borget oder Borgel = kleiner
bourg (Flecken) herzuleiten.
Strohflechterei, Branntweinbrennerei. Holzhandel. Ausgangspunkt der Wege über den Col de Lys nach Châtel Saint Denis und über
Jaman nach Montreux und Vevey. Oestl. vom Dorf das 1896 eingerichtete Elektrizitätswerk, das ein Gefälle von 68 m ausbeutet
und eine Kraft von 5400 PS liefert. Das Wasser wird zwischen Rossinière und La Tine der Saane entnommen
und durch einen 3 km langen Stollen zugeleitet. Das Werk versorgt die Greierzerbahn und die Linien Montreux-Oberland und Lausanne-Moudon,
sowie etwa 80 Gemeinden dieser Gegend mit Kraft und Licht. Ein Zweig der elektrischen Leitung überschreitet sogar den Col de Lys,
um den Thälern der Veveyse und der Broye zu dienen.
Grat; in Allières eine Magdalenenkapelle. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts als selbständige Kirchgemeinde von Albeuve abgetrennt.
Die jetzt abgetragene alte Kirche war vom damaligen BischofJean von Wattenwil von Lausanne geweiht worden. Sehr interessante
alte Holzhäuser mit Inschriften und farbigem Schnitzwerk, schöne Beispiele des Holzbaues im Freiburger und Waadtländer
Greierz. Ein Lokalwind trägt den Namen Ruhlio. Montbovon's frühere Geschicke waren an diejenigen der GrafschaftGreierz geknüpft. 1476 schlug
der im Engpass von La Tine im Hinterhalt liegende Graf Ludwig von Greierz 500 räuberisch ins Land eingefallene Burgunder und
Savoyarden in die Flucht. Das Thal von Montbovon bildet eine weite Mulde, die zwischen den Ketten der
Dent de Lys und des Vanil Noir eingesenkt liegt und sich in der Combe d'Allières fortsetzt. Die beiden Schenkel bestehen aus
obern Jurakalken und Neocom, ihr Kern aus roten oder graugrünen, schieferigen Kalken der mittleren und obern Kreide, die
stark gefaltet sind. 1255 und 1294: Mons bovonis; 1365: Monbovom; 1492: Boemberg.
(Kt. Genf,
Rechtes Ufer, Gem. Genf).
395 m. Nördl. Aussenquartier von Genf,
aus grossen Mietshäusern und einigen Villen bestehend. 251 Häuser 5825 Ew.
Mit dem Mittelpunkt der Stadt durch die elektrische Strassenbahn Genf
Fernex verbunden. Grosse öffentliche
Anlage des Jardin des Cropettes. Primar- und Kleinkinderschulen. Güterbahnhof der Linien Genf-Lausanne und Genf-Bellegarde-Lyon;
Lagerplätze für Brennholz. Schlossereien, Wagnereien, mechanische Werkstätten. Der Name Montbrillant erscheint zum erstenmal
zu Beginn des 18. Jahrhunderts und wurde damals in zwei getrennten Worten geschrieben.
(Kt. Waadt,
Bez. Orbe).
561 m. Gem. und Dorf, links über der hier in einem tiefen Tobel fliessenden Orbe, an der Strasse
Orbe-Pontarlier und 2 km nw. der Strassenbahn Orbe-Chavornay. Postbureau. Telegraph, Telephon; Postwagen
Orbe-Ballaigues-Vallorbe. 50 Häuser, 258 reform.
Ew. Kirchgemeinde Orbe. Acker- und Weinbau. Säge. Sehenswert ist eine grosse
Höhleim Wald über der die Orbe begleitenden Felswand aus Urgonkalken, 800 m sw. vom Dorf. Die Höhle ist in unbekannter Zeit
von Menschenhand in einem grossen Lager von geologisch rezentem Kalktuff ausgearbeitet worden, wird heute
viel besucht und auch als Festplatz für Vereinsanlässe benutzt. Ein neuerer Versuch, den Tuff abzubauen, hat keinen befriedigenden
Erfolg gehabt. Am anderen Flussufer befindet sich eine ähnliche, noch grössere Höhle, die sog. Grotte d'Agiez, die Material
für den Bau des Bundespalastes in Bern
geliefert hat. Das Dorf bildete einen Teil der HerrschaftLes Clées
und gehörte dem unter dem Kloster Payerne stehenden Priorat von Baulmes. Seine Bewohner waren bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts
zu dem harten Frohndienst der sog. taille à miséricorde verpflichtet, der sie in grossem Elend verharren liess, bis sie 1369 durch
den damaligen Prior von Payerne, Wilhelm von Cossonay, davon befreit wurden. Sehr reiche Lokalflora (vergl. die Floren von Gaudin
und Rapin).
Burgundergräber. Im Chor der vor Kurzem restaurierten Kirche hat man Fresken aus dem 11. oder 12. Jahrhundert entdeckt.
Ein mitten im Dorf stehendes Herrenhaus war der Reihe nach Eigentum der Berner Patriziergeschlechter von
Stürler, von Muralt und von Mülinen. Das schöne Schloss über dem Eingang ins Dorf stammt aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts.
Unterhalb Montcherand befindet sich das 1904 und 1905 erstellte zweite Wasser- und Elektrizitätswerk der Société des Forces
motrices de Joux et de l'Orbe, das die Kraft des Unterlaufes der Orbe ausbeutet.
(Kt. Tessin,
Bez. Mendrisio).
683 m. Gem. und Pfarrdorf, im Val di Muggio, am rechten Ufer der Breggia und am S.-Fuss des Dosso Bello; 5 km
nö. der Station Mendrisio der Linie Bellinzona-Lugano-Chiasso der Gotthardbahn. Postablage; Postwagen Mendrisio-Muggio. 35 Häuser, 110 kathol.
Ew. Landwirtschaft. Holzhandel. Herstellung von kleinen Käsen aus Ziegenmilch, «robbioli» genannt. Periodische Auswanderung.
Carasso (Kt. Tessin,
Bez. Bellinzona).
236 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechten Ufer des Tessin
und 2 km w. vom Bahnhof Bellinzona. Postablage;
Postwagen Bellinzona-Gordola. Gemeinde, mit Gaggio und Pedemonte: 163 Häuser, 956 kathol. Ew.; Dorf: 120 Häuser, 686 Ew.
Acker-, Mais- und Weinbau. Starke Auswanderung nach Nordamerika. Das Dorf liegt mitten in schönen Rebenpflanzungen, die einen
geschätzten Wein liefern. Ehemaliges Augustiner-Frauenkloster mit alter Kirche, 1450 gestiftet und 1857 aufgehoben. In der
Kirche schöne Fresken aus der Schule von Luini und interessante Holzschnitzereien.
245 m. Gemeindeabteilung und Häusergruppe, am rechten Ufer der Maggia
mitten in fruchtbarer Landschaft (Weinberge, Kastanienhaine, Obstbäume, Maisfelder) gelegen, 3 km w. Locarno.
910 m. Gemeindeabteilung und Häusergruppe mit Kapelle, an der Strasse des Bagnesthales, 200 m
w. Champsec und 3,8 km sö. Le Châble. 9 Häuser, 57 kathol. Ew. Kirchgemeinde Bagnes.
Obst-, Roggen-, Weizen- und Kartoffelbau,
Viehzucht.
Der Name Monteau von montée, d. h. dem starken «Anstieg»
des alten Weges von Champsec nach diesem Weiler.
440 m. Gruppe von 6 Häusern, mitten in den Rebbergen über dem N.-Ufer
des Genfersees, 700 m sö Chexbres und 300 m n. der Station Rivaz der Simplonbahn 26 reform. Ew. Kirchgemeinde
Chexbres.
(Kt. Waadt,
Bez. Yverdon).
672 m. Ziemlich steiler Höhenrücken, am W.-Rand des nördl. Jorat und vorgeschobener Posten dieses
Berglandes; höchster Punkt der Höhen links über der Mentue, 700 m nw. Cuarny und 3,5 km ö. Yverdon.
Schöne Aussicht auf Yverdon und Umgebung, den Jura und einen Teil der Ufer des Neuenburgersees. Früher Montela geschrieben.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Pruntrut).
695 m. Gem. und Dorf, im ö. Abschnitt des Clos du Doubs, nahe der Strasse SaintUrsanne-Épauvillers
und 2,5 km sw. der Station Saint Ursanne der Linie Delsberg-Delle. Postablage, Telephon; Postwagen Saint
Ursanne-Soubey. 14 Hauser, 59 kathol. Ew. Kirchgemeinde Saint Ursanne. Landwirtschaft. Kapelle zu St. Anna, 1817 geweiht. Ein
Edelgeschlecht von Montenol erscheint in den Urkunden vom 12. bis 14. Jahrhundert. Das Dorf war ein Lehen des Stiftes zu Saint Ursanne. 1821 ist
es vollständig abgebrannt. In der Umgebung die einst von Einsiedlern bewohnte Grotte de Chételay, eine
grosse und schöne Höhle. Heimat des Paters Migy, der zuerst Bürgermeister von Montenol und später Mönchim KlosterLa Part Dieu
war. 1137: Montenot; 1180: Montinolt; 1210: Montenolt.
Eau Froide oder von Villeneuve über den Pertuis d'Aveneyre in je 4½ Stunden bestiegen werden. Am NW.-Hang des Thälchens des
Petit Hongrin die Alpweiden Montérel mit Hütten zwischen 1330 und 1829 m. Besteht wie der Kamm von Aveneyre von oben nach unten
aus Neocom, Malmkalk, knolligem Oxford, Dogger und Lias (dieser letztere mitten im Vallon de Chaude).
610 m. Gem. und Dorf, auf einer Anhöhe links über der Saane und 4 km sö. der Station Cressier
der Linie Freiburg-Murten. 11 Häuser, 93 kathol. Ew. deutscher Zunge.
924 m. Gruppe von 6 Häusern, 400 m nw. Le Crêt und 4 km nw. der Station La Verrerie der
Linie Châtel Saint Denis-Bulle. 32 kathol. Ew. Kirchgemeinde Le Crêt Wiesenbau und Viehzucht.
Das Dorf
mehrfach, so z. B. 1847, von Feuersbrünsten heimgesucht. Es soll hier einst eine feste Burg gestanden haken. 1848 hat man
in Montet Goldmünzen verschiedener Staaten aus dem 14. und 15. Jahrhundert aufgefunden, die wahrscheinlich zur Zeit der
Schlacht von Murten vergraben worden sind.
Geburtsort des Agronomen August Cornaz (1804-1860).
(Le) (Kt. Waadt,
Bez. Aigle,
Gem. Bex). 692 m. Anmutiger Höhenrücken unmittelbar n. über Bex, der sich
zwischen den Thälern der Gryonne und des Avançon in die Rhoneebene vorschiebt; 260 m hoch über dem Hauptplatz von Bex. Bildet
eines der beliebtesten Ausflugsziele der Kurgäste von Bex. Der SW.-Hang ist mit Reben bepflanzt, der einzigen Kulturpflanze,
die hier bei der ausserordentlichen Trockenheit des Bodens zu gedeihen vermag; während der Ertrag dieser
Reben oft beträchtlich ist, erhebt die gekelterte Weinsorte keinen Anspruch auf höhere Qualität.
Sonst ist der Rücken mit Kastanienbäumen und Mischwald bedeckt. Zahlreiche Fusswege führen entweder zum bewaldeten höchsten
Punkt (692 m), oder zum nördlicher gelegenen Signal (669 m; mit Pavillon und den Resten eines alten viereckigen
Turmes; schöne Aussicht ins Rhonethal) oder auch zum Belvédère (650 m), von dem aus besonders die Trientgletscher und die
majestätische Dent du Midi bewundert werden. Kirche Bex-Signal 40 Minuten, von da über Belvédère zurück 1¼ Stunden.
Die Volksüberlieferung erzählt, dass der Montet dadurch entstanden sei, dass ein mit einem Sack voll
Erde beladener Riese hier einst einen Teil seiner Last verloren oder ausgeschüttet habe, während er dann weiterhin bei einer
zweiten Rast auch noch den Hügel von Saint Triphon aufgeschüttet hätte. Da am Montet Wasser fehlt, stehen an im auch
nur sehr wenige Einzelsiedelungen. Die Trockenheit wird noch verschärft durch die einem ziemlich steilen Dachfirst gleichende
Form des Rückens. Er besteht aus Gips, der namentlich am O.-Hang mit einer ziemlich mächtigen Decke von Moränenschutt überführt
ist.
Grosse Moränen und viele vereinzelte erratische Blöcke, wovon u. a. besonders der Bloc Monstre und die
Pierre Besse in der Geschichte der Glazialforschung Berühmtheit erlangt haben. Die nach Eug. Rambert sehr abwechslungsreiche
Flora weist im Frühjahr u. a. die rote Heide(Erica carnea) und das Leberblümchen (Anemone hepatica) auf. Daneben sind nach
Gaudin als seltene Arten noch zu nennen Campanula cervicaria, Orchis odoratissima, Pirola chlorantha. Vergl.
Rambert, Eug. Bexet ses environs.Lausanne 1871.
Einst Eigentum der Abtei Hauterive und heute im Besitz des Kollegiums SaintMichel in Freiburg.
Hier
liegt das grosse Hochdruckreservoir, zu dem das bei Thusy von der Saane abgeleitete Wasser vermittels eines 9 km
langen Stollens geleitet wird, um dann die Maschinen des Elektrizitätswerkes Hauterive zu treiben.
Ueberreste einer Römerbaute;
1901 hat
man eine anmutige Bronzestatuette des Cupido aufgefunden.
Sehr
schön, aber leider etwas abseits gelegene Sommerfrische mit prächtiger Aussicht auf das Mittelland und die Alpen. 1247: Monteisillum;
1311: Montisilon;
1346: Montissilion. Ueberschiebung des Malmkalkgrates der Forêt de Corcelles über das
die den SO.-Hang der kleinen Kette bildenden Valangien,^[Berichtigung: Purbeckmergel.] was den Austritt von verschiedenen
kleinen Quellen bedingt, die den Weiler mit Wasser versorgen.
Diese Ueberschiebung bildet das Gegenstück zu derjenigen von
Rochefort am SW.-Ende derselben Kette.
deutsch Falkenberg (Kt. Bern,
Amtsbez. Freibergen).
1006 m. Gem. und Pfarrdorf, an der Hauptstrasse der Freiberge
und 4 km nö. Saignelégier; in rauher und wenig fruchtbarer Gegend, die einzig gute Sennberge aufweist. 1 km s. vom Dorf
beim Pré Petitjean die Station Montfaucon der Linie Glovelier-Saignelégier. Strasse nach Soubey am Doubs. Postbureau, Telegraph,
Telephon. 87 Häuser, 609 kathol. Ew. Das früher an gutem Trinkwasser Mangel leidende Dorf hat heute
ein vollständiges Hydrantennetz, das durch ein am Doubs stehendes Werk gespiesen wird. Ackerbau und Viehzucht, Zucht von
Pferden. Uhrenindustrie. Vier bedeutende Jahrmärkte (im März, Mai, Juni und September).
Vom Signal (1027 m) auf dem Crêt w. vom Dorf schöne Aussicht. Interessante Höhlen (Grottes du GrandCreux).
1139: Mons Falconis. Die Pfarrei gehörte dem Stift zu Saint Ursanne und war zugleich die Mutterkirche der ganzen Freiberge,
die einst nur eine einzige grosse Kirchgemeinde bildeten. Von ihr haben sich dann in der Folge die Pfarreien Les Bois, Le Noirmont,
Les Breuleux, Saignelégier und Les Pommerats losgelöst. Das Dorf im 30jährigen Krieg 1637 von den Franzosen
vollständig verwüstet.
Die grosse und schöne Pfarrkirche zu Saint Jean Baptiste ist 1831 neu aufgebaut und 1864 geweiht worden. Montfaucon ist die
Heimat von Jean Baptiste Sémon, des berühmten Abtes von Bellelay, der 1719-1743 sein Kloster und die Propsteien
der Porte du Ciel und von Grandgourt neu aufbauen liess. Die Gemeinde zerfällt in die 5 Unterabteilungen von Montfaucon,
Les Enfers, Cernevillers, Les Communances und Les Pâtures. In dem an Konkretionen reichen obern Oxford findet man schöne
Fossilien.
Montfleuri heissen auch noch ein 600 m weiter
n. auf Boden der Gemeinde Meyrin gelegenes Landgut (440 m) und eine Häusergruppe wenig n. vom Dorf Versoix.
560 m. Häusergruppe mit einem Gasthof, unmittelbar über
Territet an der Strasse Montreux-Territet-Glion. ¼
Stunde von der Station Territet der Simplonbahn entfernt.
Vom Signal de Montgremay hat
man eine der schönsten und umfassendsten Aussichten im nördl. Jura: ganze Ajoie, Schwarzwald, Elsass, Vogesen, Gegend von
Montbéliard, Jura, und, im fernen Süden, die Berneralpen.
oder Montherond (Kt. Waadt,
Bez. und Gem. Lausanne).
730 m. Teil der Gemeinde Lausanne mit den Häusergruppen
Montherond, La Bérallaz, La Grange Neuve, La Râpaz und Le ChaletMarin und den Einzelhöfen Les Saugealles, Le Chalet Boverat
und Le Chalet des Enfants. Die Gruppe Montherond liegt im Thälchen des Talent nahe sein er Quelle am Rand der
Waldungen des zentralen Jorat; 4,6 km ö. der Station Cheseaux der Linie Lausanne-Échallens-Bercher, 2 km nö. Cugy und 8,5
km nnö. Lausanne. Telegraph, Telephon. Nahe der Poststrasse Cugy-Froideville. Zusammen 23 Häuser, 125 reform. Ew. Kirchgemeinde
Morrens. Landwirtschaft. Vom 12. Jahrhundert bis zur Reformation befand sich in Montherond eine bedeutende Zisterzienserabtei.
Das dem Bischof von Lausanne gehörende Grundstück Montenon (wie es ursprünglich hiess) wurde von diesem einem Glaubensboten
des KlostersBellevaux in Burgund, Bruder Wilhelm, verliehen, der hier 1135 ein Kloster gründete aber nicht vollenden konnte.
Sein Nachfolger, Abt Johann, brachte den Bau mit vieler Mühe so weit, dass er 1142 Mönche aufnehmen
konnte. Die Kirche wurde 1143 geweiht. Das Kloster hiess zuerst Grâce de Dieu, dann Théla (nach dem alten Namen für den
Talent) und endlich Montenon, Monteron und Montherond (nach dem Namen des Grundstückes). Es erhielt gleich von Anfang
an zahlreiche Vergabungen und zählte zu seinen Gönnern Bischöfe und andere einflussreiche Männer,
so besonders Gui de Goumoens, genannt Bavata, dessen Nachkommen dem Kloster ihre Gunst bewahrten und bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts
auch dessen Kastvögte waren.
Sie hatten zugleich das Anrecht auf eine Grabstätte in der Klosterkirche. Die Mönche liessen sich gleich von Anfang an die
Urbarmachung ihres Landbesitzes angelegen sein und legten z. B. auch einen Teil der Weinberge von Le Dézaley
(Lavaux) an. Der Boden hier im Jorat war aber wenig fruchtbar, so dass sein Ertrag für den Unterhalt des Klosters nicht genügte
und den Brüdern zu verschiedenen Malen (so besonders zu Beginn des 13. Jahrhunderts) materielle Hilfe
gespendet werden musste.
Immerhin konnte sich die Abtei bis zur Reformation erhalten. Kurz vorher war sie als direkt dem Papst unterstehend dem in
Rom wohnenden Kardinal Salviatis, einem Neffen Leo's X., zur Pfründe gegeben worden, der nun ihr gesamtes Einkommen an sich
zog, was die Mönche völlig verarmen und nicht wenig zur Annahme der bald folgenden Reformation geneigt
machen liess. 1536 hoben dann die Berner als Eroberer der Waadt
das Kloster auf und gaben dessen Güter der Stadt Lausanne zu Eigen;
die Mönche traten zum neuen Glauben über und verliessen 1539 Montherond endgiltig. Seither hat die Klosterkirche stets
dem reformierten Kultus gedient, wie sie heute noch als Filiale von Morrens von den Bewohnern der Umgegend
und der benachbarten DörferCugy, Froideville und Bretigny sur Morrens benutzt wird. 1803-1813 gehörte Montherond zur Gemeinde
Froideville.
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