Vorhandensein von mehreren Gruppen von sehr starken Quellen rund um den Gipfel des Moléson erklärt. Solche finden sich
z. B. bei Tzuatzaux Dessous (1430 m), Le Marmothey (1480 m) und bei der
Hütte Incrottaz (1400 m). Die jährliche Wasserführung
dieser Quellen entspricht genau der Menge des in den oberen Sammelschichten versickernden atmosphärischen
Wassers (Regen und
Schnee). Die beiden erstgenannten Quellengruppen sind sehr veränderlich und werden von temporären Quellen
begleitet, die nur nach sehr starken Regengüssen oder zur Zeit der Schneeschmelze fliessen.
Hütten auf dem Sennberg am O.-Fuss des Molésongipfels, nahe
der Quelle der
Albeuve.
Die
Hütte von Le Gros Moléson (1549 m) steht auf dem Scheitel des vom Thal der
Albeuve in dasjenige
der
Marivue führenden Ueberganges, die von Le Petit Moléson auf einer etwas tiefern Terrasse (1385 m).
(Tour dela) (Kt. Freiburg,
Bez. Broye,
Gem.
Murist). 675 m. Burgturm, mitten
im Wald auf einem steilen Felskopf über dem
Thal der
PetiteGlâne und dem Dorf
Franex; 1,5 km nö.
Murist, von wo ein Fussweg bis zum
Turm führt. Er ist ein ziemlich gut
erhaltener quadratischer Bau und bildet den einzigen Ueberrest der Burg und des
FleckensLa Molière, die von 1301 an in den
Urkunden genannt werden. Eine Urkunde von 1317 spricht vom
Brunnen, den
Gassen und den Toren des
FleckensLa Molière. 1390 kaufte
Graf Rudolf von
Greierz die Burg
La Molière dem Theobald von
Montagny ab, 1403 schenkte
Graf Ludwig von
Savoyen die
HerrschaftLa Molière seinem Halbbruder Humbert, der sie seinerseits wieder einem englischen Ritter
überliess.
Während der Burgunderkriege wurde die Burg 1475 von den Bernern und Freiburgern genommen, im Anfang des 16. Jahrhunderts
kam sie wieder an die
Grafen von
Greierz und 1513 durch Kauf an den in der
Sage als grausamer Bösewicht fortlebenden Jacques
de Pesmes, Herrn von
Brandis. 1536 eroberte die Stadt
Freiburg mit Hilfe von Bern
das Land, worauf sie die Burg
La Molière ihrer Landvogtei
Font angliederte. Seither wurde die Burg ihrem Schicksal überlassen und zerfiel allmählig. Nahe
dabei wird heute ein sehr harter Sandstein gebrochen, der ein vorzüglicher Baustein ist und hauptsächlich zu Brunnenschalen
verwendet
wird. Fossile Knochenfunde von Säugetieren in dieser marinen Molasse. Vergl. die Schrift
La Tourdela Molière
(Estavayer 1898).
619 m. Gruppe von 3
Häusern, auf einer kleinen Wiesenterrasse mitten in grossen Rehbergen, 3 km
nö. der Station
Sitten der Simplonbahn. 28 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Sitten.
Mühle und
Schmiede.
Grosses Grabfeld aus der Eisenzeit mit
Skeleten und Aschenresten, sowie verschiedenen Fundgegenständen, die sich heute im Schweizerischen Landesmuseum
in Zürich
befinden.
Von der Strasse in zwei Teile zerschnitten, einen nördlichen (Gem.
Viganello) mit einer modern eingerichteten
grossen
Mühle, 2
Häusern und einigen Ställen,
¶
mehr
und einen südlichen (Gem. Castagnola) mit einer Likörfabrik.
2287 m. Südlichster Gipfel der Kette zwischen dem Tessin- und
Calancathal, unmittelbar n. über der Mündung der Moesa in den Tessin.
Von allen Seiten her leicht zugänglich.
Prachtvolle Aussicht
auf Bellinzona und die benachbarten Thäler mit ihren zahlreichen Dörfern.
(Boccadi) (Kt. Tessin,
Bez. Locarno).
2195 m. Grenzgipfel zwischen Italien und den beiden Tessiner Thälern von Onsernone; 3 km nw.
von Comologno, dem höchstgelegenen Dorf im südl. Onsernonethal. Von ihm zieht die Landesgrenze quer durch das Onsernonethal
und die Centovalli zu den Roccie del Ghiridone.
Nuovo (Kt. Tessin,
Bez. und Gem. Lugano).
283 m. Aussenquartier von Lugano, 1 km n. der Stadt. Elektrische Strassenbahn.
Postbureau, Telephon. Hier sind in den letzten Jahren in reizender Lage zahlreiche Villen entstanden. 40 Häuser, 600 kathol.
Ew. Kirchgemeinde Lugano. Bedeutende Industrie: je eine Teigwaren-, Schokolade- und Zigarettenfabrik, eine Wagenbauwerkstätte.
921 m. Gruppe von 6 Häusern, 1 km sö. Le Crêt und 2 km nw. der Station La Verrerie
der Linie Châtel Saint Denis-Bulle. 47 kathol. Ew. Kirchgemeinde Le Crêt. Wiesenbau und Viehzucht.
1100-1140 m. Sennberge und Wald mit einigen zerstreut gelegenen Siedelungen,
am rechtsseitigen Hang des Jouxthales über der Strasse Le Brassus-L'Orient de l'Orbe.
(Kt. Waadt,
Bez. Aubonne).
748 m. Gem. und Dorf, am SO.-Fuss des Mont Tendre, nahe dem linken Ufer des Veyron und an der Strasse
L'Isle-Bière; Strasse nach Ballens und Aubonne. 3,5
km sw. der Station Montricher der Linie Morges-Apples-L'Isle
und 10 km nnö. Aubonne. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Station Montricher-Bière. Gemeinde: 97 Häuser, 481 reform.
Ew.; Dorf: 63 Häuser, 297 Ew. Kirchgemeinde Ballens. Landwirtschaft. Säge, Ziegelei. Das Dorf gehörte einst dem Kloster Romainmôtier,
während die Gerichtshoheit einem Zweig der Herren von Mont le Grand zustand. Nach langen Streitigkeiten
traten die Herren von Mont ihre Rechte auf Mollens gegen eine Entschädigung 1280 ganz an das Kloster ab. 1314 kamen Grundherrschaft
und Gerichtshoheit zu Mollens an Amédée de Villars, Herrn von Aubonne. Später wurde Mollens eine eigene Herrschaft, die um
die Mitte des 16. Jahrhunderts zuerst dem Berner Schultheissen Johannes Steiger gehörte und 1674 durch
Heirat an Gabriel von Weiss, den Berner Oberkommandanten im Waadtland, überging. Zu Ende des 18. Jahrhunderts endlich war
sie im Besitz des Geschlechtes von Wattenwil, dessen eines Glied, Nikolaus Alexander von Wattenwil, 1791 das jetzige Schloss
zu Mollens erbauen liess. 1846 hat man zwischen Mollens und Ballens bei der La Tuilière genannten Lokalität
römische Ziegel, Backsteine und Bronzemünzen aus der Zeit von Antoninus Pius aufgefunden, und 1862 deckte man an derselben
Stelle auch noch andere Altertümer auf. 1139 und 1177: Morlens; 1228: Mollinges.
Die Pfarrkirche steht auf Boden der Gemeinde Mollens und dient auch noch dem grössten Teil
der benachbarten Gemeinde Randogne.
Ihr Name soll davon herkommen, dass sie in einem etwas sumpfigen Gelände, dem letzten
Ueberrest eines einstigen Sees, steht, doch ist diese Etymologie keineswegs urkundlich begründet.
Acker-, Obst- und Weinbau,
Viehzucht. 1300: Moleyn;
(Bois de la Côtede) (Kt. Waadt,
Bez. Aubonne).
780-1300 m. Wald an der Côte de Mollens, am untern Abschnitt des SO.-Hanges des
Mont Tendre und über dem Dorf Mollens. Von einem Weg durchzogen, der mit grossen Schlingen zum Sennberg des sog. Pré de Mollens
(1401 m) hinaufführt.
(Kt. Glarus).
448 m. Gem. und grosses Pfarrdorf, am rechten Ufer der Linth, sonnig und geschützt in
einer Ausbuchtung des Linththales am Fuss von Fronalpstock und Neuenkamm gelegen; 800 m sö. der Station Näfels-Mollis der Linien
Weesen-Glarus und Zürich-Wädenswil-Glarus und 6 km n. Glarus.
Postbureau, Telegraph, Telephon. Ausgangspunkt der Kerenzerbergstrasse.
Gemeinde, mit dem WeilerBeglingen: 367 Häuser, 1912 vorwiegend reform. Ew.; Dorf: 334 Häuser, 1757 Ew.
Hauswasserversorgung und Hydrantennetz, elektrische Beleuchtung.
Sekundarschule. Wiesen- und Obstbau, Viehzucht. Eine grosse Baumwollspinnerei und -weberei, eine Trikotwarenfabrik, Weisswaren-
und Wäschefabrikation, 4 Ziegerfabriken, eine mechanische Wagnerei. Das Dorf dehnt sich in nord-südl. Richtung auf fast
1,5 km Länge aus und liegt auf dem Schuttkegel der vom Neuenkamm herunterkommenden Rüfiruns, die früher
wiederholt grossen Schaden anrichtete, nun aber durch treffliche Verbauungen unschädlich gemacht ist.
Zwischen die unregelmässigen Häusergruppen sind manche stattliche, von hübschen Gärten umgebene alte Herrschaftshäuser
eingestreut. Mehrere moderne Villen liegen auf der N.-Seite des Dorfes an der Kerenzerbergstrasse, von
wo aus man einen prächtigen Ausblick auf die Wiggis- und Glärnischkette geniesst. In der Kirche eine Gedenktafel mit den
Namen der in der Schlacht von Näfels (1388) gefallenen Glarner, die auf dem Friedhof von Mollis beigesetzt wurden, wohin Näfels
bis zur Reformation kirchgenössig war. In Mollis besteht eine Erziehungsanstalt für verwaiste oder
verwahrloste Mädchen, die 1846 von der kantonalen gemeinnützigen Gesellschaft gegründet wurde und jetzt 25 Zöglinge beherbergt.
Am fanden beim Dorf Mollis heftige Kämpfe zwischen den Russen und den Franzosen statt. 1765 fand man in einer
Felsenhöhle im Bodenwald, etwa 1 km s. vom Dorf, 230 römische Münzen aus den Zeiten von Tiberius,
Galienus, Decius und Diocletian. In den Urkunden des Mittelalters Mullis, wie der Name des Dorfes von der Bevölkerung heute
noch gesprochen wird. Unter den vielen bedeutenden Männern, deren Heimat oder Wirkungsfeld Mollis war, sind zu erwähnen:
Ratsherr Konrad Schindler, der neben Hans Konrad Escher von der Linth die grössten Verdienste um das Zustandekommen
der Linthkorrektion besitzt;
der unter dem Namen Glarean bekannte bedeutende Humanist und Dichter Heinrich Loriti (1488-1563),
dessen Geburtshaus im Steinacker im südl. Teil des Dorfes heute noch steht;
der im gleichen Hause geborene Physiker Jakob
Heussi;
der Kartograph Rudolf Leuzinger (1826-1896);
der
Hygieniker und erste eidgenössische Fabrikinspektor
Dr. Fridolin Schuler (1832-1903).
Der auf der Siegfriedkarte Col de Moming genannte sw.
Pass (3793 m) führt von Zinal nach Zermatt (Zinal-Passhöhe 7½ Stunden, Abstieg über eine zweite, unbenannte Scharte zwischen
Mettelhorn und Zinal Rothorn mindestens 7 Stunden) und wird hie und da von Touristen begangen, die dem Zinal Rothorn keinen
Besuch abstatten wollen.
Der nö. Pass (3745 m) heisst auf der Siegfriedkarte Ober Schallijoch und wird
auch vom Alpinisten Javelle so genannt, der ihn 1872 überschritten und durch die lebhafte und poetische Schilderung in seinen
Souvenirs d'un Alpiniste allgemein bekannt gemacht hat;
Heute übernachtet man meist
in der Mountethütte des S. A. C. und nimmt den kürzern und angenehmem Weg über den Col du Blanc nach dem Mominggletscher
hinüber.
Sein Firnfeld liegt über einer nahezu 700 m hohen Felswand, über welche das Eis in ganzen Lawinen zum untern Gletscherfeld
abbricht.
Ihm entspringt der Momingbach, der vor dem untern Ende des Zinalgletschers von rechts in die
Navizence, den Fluss des Eifischthales (Val d'Anniviers) mündet.
2938 m. Grenzgipfel zwischen dem Thal der Münsteralpen und Italien, in der Ofenpassgruppe, 2 km
s. der Umbiegungsstelle des Thales zu seinem untersten Abschnitt, dem sog. Val Mora. 1,6 km weiter sö. der vergletscherte
und höhere PizMurtaröl, in dessen Nähe am Piz Schumbraida sich die Wasser nach der Donau, Etsch und Adda
scheiden.
Der sehr abgelegene Piz la Monata wird nur selten besucht.
Sein ins Thal der Münsteralpen abfallender N.-Fuss besteht
aus Verrucano und älteren Triasbildungen, während im übrigen fast der ganze Berg aus dem Hauptdolomit aufgebaut
zu sein scheint, dessen Schichten nach S. einfallen.
711 m. Zwei Gruppen von zusammen 6 Häusern,
nahe dem Wald gleichen Namens, 1 km n. Villars und 3 km nö. der Station Matran der Linie Freiburg-Lausanne. 41 kathol. Ew. französischer
Zunge.
(Kt. Tessin,
Bez. Lugano).
1521 m. Gipfel, auf der Landesgrenze gegen Italien zwischen dem Val Verdasca und ValMagliasina. Am S.-
und SO.-Hang schöne Bergweiden, die zu den Gemeinden Astano und Novaggio gehören. Kann von Astano aus in 2½ Stunden leicht
bestiegen werden. Trigonometrisches Signal.
305 m. Gemeindeabteilung und malerisch gelegenes Dorf, auf einer mit Weinreben und Kastanienselven
bestandenen Terrasse, 1 km n. der Station Gordola der Linie Bellinzona-Locarno der Gotthardbahn. 18 Häuser, 84 kathol. Ew.
Kirchgemeinde Gordola.
Die Bewohner des Dorfes stammen alle aus Fusio, dem obersten Dorf im Lavizzarathal,
das sie seit etwa 50 Jahren endgiltig verlassen haben, während sie früher mit ihrem Vieh blos im Winter in tiefere und
mildere Gegenden herabzukommen pflegten.
Weissmies und Fletschhorn ziehenden Kamm. 1 km von dem parallelen Pass über den Monte Moro entfernt und wie dieser sicherlich
schon in alter Zeit als Uebergang ins Anzascathal (nach Ceppo Morelli) benutzt.
(Mot) (Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
2600 m. Vorgipfel des Piz Mondin, in der Samnaungruppe des Silvrettamassives. Sein Kamm steigt vom
Hauptgipfel in ssö. Richtung zum Unter Engadin ab. Schöne Aussicht.
(Piz) (Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
3147 m. Mächtiger und scharfgezackter Bergstock in der Samnaungruppe des Silvrettamassives,
zwischen ValSampuoir-Sarnnaun im W. und N., Val del Tschera (Spisserthal) im NO. und dem Innthal im O. Auf der N.-Flanke reichen
vielverzweigte und wilde Felsentobel (so z. B. Val Saronna Pitschna und Val Saronna) mit steilen Wänden herab und spalten den
Stock in zahlreiche Pyramiden, Prismen u. Nadeln. Zwei kleine Gletscher (Vadret Mondin genannt) decken hier
die steilen Terrassen, während ein grösseres drittes Eisfeld, der Vadret d'Alpetta, zwischen den Punkten 3122 und 2843 m
des Grates und dem Schalkelkopf gegen NO. sich senkt.
Nach S. gehen vom Stock die Gräte des Mot Mondin und der tiefer reichenden Cosabella zum Engadin hinab,
während die wilden Ausläufer im N. gegen Val del Tschera die Ruina Cotschna bilden. Die Alpweiden im Sampuoir und am S.-Hang
des Mondin gehören der Gemeinde Schleins. Die Besteigung des Piz Mondin, von dessen höchster Spitze der Grat über die Punkte 3109 und 3060 m
nach SW. zum Piz Malmurainza sich fortsetzt, ist mühsam und schwierig und erfordert Schwindelfreiheit, lohnt sich aber durch
eine grossartig-wilde Aussicht (Tirolerthäler, Ortlergruppe, Seen der Malserheide, Engadin, Samnaun und ein Meer von Bergen
hinter diesem letztern).
Der Anstieg geht von der Spissermühle und dem Pfandshof durch Val Sampuoir und Val Saronna zum Joch, dann
über lose Geröllhalden und an Felswänden hinunter, nachher wieder steil über Trümmer hinan und auf scharfem Grat zum
Gipfel (6-7 Stunden). Eine andere Route führt von Laret (Samnaun) aus über den Grat nach Val Sampuoir, dann über Weiden, Geröll
und Trümmerhalden zur Valsaronnaegg und von da auf den Gipfel. Abstieg auf nicht ungefährlichem Weg
nach Motta d'Alp und Schleins.
Der Piz Mondin besteht zur Hauptsache aus den Schieferbildungen der linken Thalseite des Unter Engadin, die sich in ältere
fossilleere «Engadinerschiefer» und in mesozoische (wahrscheinlich liasische)
Kalk- und Kalksandschiefer gliedern und zu denen sich mächtig ausgebreitete Grün- oder Diabasschiefer
gesellen. Die Kernmasse dagegen, aus der die verschiedenen Felspyramiden der höchsten Spitzen sich zusammensetzen, sind nichtgeschichtete
Diabasgesteine (Spilit und Variolit) von wildzerklüftetem Ansehen und in einer Ausdehnung, wie sie im Unter Engadin sonst
nirgens wieder vorkommen.
Diese grünen Gesteine verleihen dem Bergstock einen ganz besondern Charakter. Um diesen Kern von Eruptivgesteinen
sind die Schiefergebilde mantelförmig gelagert, so dass sie nach allen Seiten von ihm abfallen. Auf der N.-Seite findet sich
in etwa 2000 m ein Lager mit Schwefelkies, Kupferkies, Malachit, Fahlerz und Allophan, das man eine zeitlang abzubauen versucht
hat. Vom Gipfel des Mondin ist 1849 der mit Vermessungsarbeiten für die Dufourkarte beschäftigte Ingenieur
Glanzmann aus Luzern
zu Tode gefallen.
(Vadret) (Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
3100-2503 m. Gletscher, am N.-Hang des Piz Mondin; reicht mit einer sehr schmalen und nur 700 m
langen Zunge steil in das Felsenthälchen des Val Saronna Pitschna hinunter. Nw. davon, in einer Seitennische
des Val Saronna, ein zweites, noch kürzeres aber etwas breiteres Eisfeld gleichen Namens.
(Val) (Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
2400-1023 m. Kleines Thal; beginnt im Felskar zwischen dem Piz Mondin und dem Schalkelkopf und zieht
sich rechts vom Mot Mondin in osö. Richtung zum Unter Engadin hinab, in das es 2,4 km oberhalb Finstermünz
ausmündet. Der oberste Abschnitt ist nur eine meist trocken liegende Rinne. Der Bach hat eine Länge von 1,8 km und ein
Gefälle von 538‰. Das im Bündnerschiefer ausgewaschene Thälchen ist zum grössten Teil bewaldet und trägt oben Alpweiden.
Jedes
Jahr geht von hier eine Lawine nieder, die den Inn in der Ovellaschlucht (950 m) staut und nicht
alle Jahre völlig schmilzt.
Höhle an der S.-Flanke des Widderfeldes (2078 m), eines Gipfels im
Hauptkamm der Pilatusgruppe.
Sie ist 117 m lang und hatte wegen der in ihr vorkommenden Mondmilch (einem weisslichen, schmierigen
Niederschlag) schon im Mittelalter einen weitverbreiteten Ruf.
Das Durchwandern der Grotte ist nicht gerade angenehm, da sie
an einigen Stellen eng, an andern niedrig und immer von einem Bächlein kalten Wassers durchflossen ist.
Der ziemlich genau nach W. ziehende Grat endigt über Bondo mit dem
Punkt 1650 m und bietet eine gute Uebersicht über das Bergell.
Besteht aus Gneis, aus dem in der östl. Hälfte in der Höhe
Granit hervorbricht, während gegen den Ausgang des Bondascathales Glimmerschiefer auftreten.
(La) (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
3419 m. Gipfel im Berninamassiv, 1 km s. vom Chapütschin und 1,2 km nw. vom
Piz Glüschaint; 6-7 Stunden sö. über Sils. Die Mongia ist mit Ausnahme der sw. Felswände, die zum Fexgletscher abfallen
und aus Talkglimmerschiefer bestehen, vergletschert. Wird von der am linken Ufer des Roseggletschers stehenden Mortelhütte
des S. A. C. aus bestiegen. Sö. unter dem Gipfel leitet die Fuorcla Glüschaint durch ein steiles Eiscouloir
auf den Fexgletscher und nach Sils Maria hinab, und westl. der Mongia führt die schwierig zu begehende Fuorcla Chapütschin
ebenfalls zum Fexgletscher. Mongia, monschia oder muongia = Nonne.
870 m. Gem. und Weiler, auf einer Anhöhe s. über der Strasse Bellelay-Pichoux-Glovelier
und 1,3 km wnw. Sornetan. 15 Häuser, 72 reform. Ew. (wovon 48 französischer und 23 deutscher Zunge).
(Rochers dela) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
690 m. Felssporn, der vom S.-Hang des Mont Chemin bis zum Ufer der Dranse vorspringt, gegenüber
dem Mont Catogne und 2,3 km w. Sembrancher. Die alte Strasse führte einst längs der Felswand und der Dranse
durch, welch' enge Passage aber beständig Gefahr lief, von einem der vielen Hochwasser zerstört zu werden. Heute geht die
Strasse mit einem 64 m langen Tunnel unter dem Felsen durch; dieser Tunnel ist nach der bekannten, durch
eine vom Giétrozgletscher niederbrechende Eislawine verursachten grossen Katastrophe 1819/1820 erbaut und 1901 derart erweitert
worden, dass jetzt zwei Fuhrwerke aneinander vorbeifahren können. Seit 1902 hat man in der Aussenwand des Tunnels auch Kasematten
angebracht, die zur Verteidigung dieses Défilés bestimmt sind. Die 1819 mit dem Wegräumen des Schuttes
beschäftigten Arbeiter fanden hier eine rostzerfressene alte Kanone, von der man annimmt, dass sie von den Karl dem Kühnen
zu Hilfe eilenden und von den Wallisern zurückgeschlagenen 2000 Italienern im Jahr 1476 zurückgelassen worden sei. 500 m
weiter ö. geht die Strasse an einem zerfallenen Trappistenkloster und an einer verlassenen Silbererzgrube
vorbei (vergl. den Art. Trappistes, Les).
(Kt. Waadt,
Bez. Morges).
493 m. Gem. und kleines Dorf, am Rand des Plateaus links über der hier tief eingeschnittenen
Morge, gegenüber Vufflens le Château und an der Strasse Apples-Échichens. 2,3 km nw. der Station Morges der Linie Lausanne-Genf.
Postablage, Telephon. 21 Häuser, 139 reform. Ew. Kirchgemeinde Morges. Acker- und Weinbau. Die Herrschaft Monnaz gehörte zuerst
den Herren von Montricher, wurde 1580 von einem derselben, David Grimaud, an Wilhelm von Vulliermin verkauft,
blieb bis 1748 im Besitz dieser Familie und kam dann der Reihe nach an die Steiger, Golowkin, de Mestral-Arruffens und die
Freudenreich. Sie umfasste bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts hinein noch mehrere benachbarte Orte, so z. B.
das Dorf Vaux. Nördl. vom Dorf das Schloss Monnaz, das wahrscheinlich aus dem 15. Jahrhundert stammt und
heute noch von den Freudenreich bewohnt wird. Geburtsort des Theologen Frédéric Joël JeanGirardMonod (1794-1863).
(Kt. Waadt,
Bez. und Gem. Lausanne).
515 m. Grosses und schönes Landgut, sö. vor der Stadt Lausanne, zwischen der alten Strasse
ins Rhonethal und der Strasse nach den Monts de Lavaux. Künstliche Höhle. In einer Molassebank hat man
ein fossiles Palmenblatt gefunden, das sich jetzt im kantonalen Museum zu Lausanne befindet.
(Kt. und Bez. Neuenburg,
Gem. Neuenburg
und La Coudre). 442 m. Weiler am linken Ufer des Neuenburgersees, an der Strasse Neuenburg-SaintBlaise und 2,5 km nö. Neuenburg.
Station der elektrischen Strassenbahn Neuenburg-SaintBlaise. Postablage, Telephon. 12 Häuser, 46 reform.
Ew. Kirchgemeinden Neuenburg
und Saint Blaise. Auf einer Anhöhe ein 1839 erbautes Landhaus der Familie de Marval, am See ein Landgut,
das zu Beginn des 18. Jahrhunderts Eigentum von J. P. Pury, des Gründers von Purysburg in South Carolina
(Vereinigte Staaten von Nordamerika) und Vaters des Neuenburger Philanthropen David de Pury, war.
Etwas Weinbau. Fossilführendes Neocom. Bei Monruz mündet die schon vom Bahnhof Neuenburg
aus sichtbare Combe desFahys durch ein enges
Tobel gegen den See aus; sie ist bekannt durch eine horizontale Transversalverschiebung, die den gelben
Neuenburgerstein (oberes Hauterivien) mit dem Urgon und der tertiären Roten Molasse in direkten Kontakt bringt. Diese rote
Molasse steht auf dem Strand an, der durch die Tieferlegung des Seespiegels trocken gelegt worden ist. Längs der Kontaktzone
entspringen im Landgut Marval mehrere beständig fliessende Quellen und eine zeitweise sehr viel Wasser
führende temporäre Quelle, die zusammen den Ruisseau de Monruz bilden. Andere Quellen entspringen aus dem trocken liegenden
Strand und sogar noch unter Wasser, was von den Fischern der Gegend bezeugt wird.