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Bemerkenswert ist die grosse Zahl der Ziegen. Die Rindviehzucht im Bezirk Moesa galt bis vor kurzer Zeit als stark zurückgeblieben, was aber in neuester Zeit sorgfältig und mit vieler Mühe nachzuholen gesucht wird.
Bemerkenswert ist die grosse Zahl der Ziegen. Die Rindviehzucht im Bezirk Moesa galt bis vor kurzer Zeit als stark zurückgeblieben, was aber in neuester Zeit sorgfältig und mit vieler Mühe nachzuholen gesucht wird.
(Lago) (Kt. Graubünden, Bez. Moesa). 2063 m. Bedeutendster der kleinen Seen auf dem Scheitel des St. Bernhardin, 4 km nw. vom Dorf San Bernardino. Ist 500 m lang und enthält drei kleine Inselchen. Hauptquellsee der Moesa.
(Pizzo) (Kt. Graubünden, Bez. Hinterrhein). 2950 m. Gipfel, 2-3 Stunden w. vom Lago Moesola auf der Passhöhe des St. Bernhardin. Bildet die höchste Spitze des Stockes des Marscholhorns.
(Grand) (Kt. Waadt und Wallis). Gipfel. S. den Art. Muveran (Grand).
(Petit) oder Pointe des Verdans (Kt. Waadt und Wallis). Gipfel. S. den Art. Muveran (Petit).
(Kt. St. Gallen, Bez. Unter Toggenburg).
763 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechtsseitigen Hang des Neckerthales und 8,5 km sw. der Station Flawil der Linie Zürich-Winterthur-St. Gallen.
Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen nach Brunnadern, St. Peterzell, Ober Helfentswil und Bütswil.
Station der projektierten Linie Wattwil-Herisau.
Die von guten Strassen durchzogene Gemeinde liegt zu beiden Seiten des Necker;
ein Teil ist zwischen die Gemeinden St. Peterzell, Brunnadern und Hemberg eingeschoben.
Mit Dicken, Ebersol, Furth, Hofstetten, Hoffeld, Bruggen, Nassen, Dieselbach, Ruhr, Hub, Mämetswil, Mairütti, Schönenwies, Spitzbach, Wolfensberg und einem Teil von Rennen und Necker: 527 Häuser, 2777 Ew., wovon 2151 Reformierte und 626 Katholiken;
Dorf: 50 Häuser, 303 Ew. Sö. vom Dorf auf einer Anhöhe die 1810 erbaute paritätische Pfarrkirche mit schöner Aussicht.
Landwirtschaft. Stickerei und Weberei.
Das Dorf mit seinen Holzhäusern ist schön gelegen. 1152: Magoldesberch;
1242: Magoltisberc.
(Kt. Tessin, Bez. Valle Maggia). 319 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechten Ufer der Maggia und 15 km nnw. vom Bahnhof Locarno. Liegt am Fuss von sehr steilen Felshängen und ist von schönen Kastanienselven, Weinbergen und Aeckern umgeben. Postablage. 65 Häuser, 264 kathol. Ew. Acker- und Weinbau, Viehzucht. Starke Auswanderung nach Kalifornien. Steinbrücke über die Maggia nach dem Dorf Maggia.
(Kt. Tessin, Bez. Valle Maggia, Gem. Fusio, Peccia und Prato-Sornico).
1180 m. Gruppe von 7 Häusern, im Val Lavizzara, am W.-Fuss des Campo Tencia und 42 km nnw. Locarno. Im Sommer Postablage;
Postwagen Locarno-Fusio-Bignasco. 19 kathol. Ew. Kirchgemeinde Peccia.
Viehzucht. Der früher bedeutendere Weiler ist heute nahezu verlassen, da ein Teil der Bewohner nach den Dörfern im untern Thalabschnitt gezogen und ein anderer Teil nach Kalifornien und Australien ausgewandert ist.
(Kt. Tessin, Bez. Valle Maggia, Gem. Menzonio).
1020-1120 m. Maiensäss mit einer Hüttengruppe, am O.-Hang des Pizzo Brunescio und 34 km n. Locarno.
Mehrere Familien von Menzonio verbringen hier mit ihrem Vieh den Frühling und Herbst und bleiben oft bis Weihnachten.
Während der Heuernte versammelt sich hier oben beinahe das ganze Dorf.
Herstellung von Butter und Käse.
Alte kleine Kirche.
(Sasso) (Kt. Graubünden, Bez. Moesa). 2439 m. Gipfel, dem Sasso della Paglia nach NW. vorgelagert und im Kamm zwischen dem Val Leggia und Val Grono, die beide bei Grono (oberhalb Roveredo) von links in die Mesolcina ausmünden. 7-8 Stunden ö. über Roveredo.
(Alpe di) (Kt. Tessin, Bez. Locarno, Gem. Gordola).
1350-2390 m. Alpweide, am SO.- und O.-Hang des Pizzo di Vogorno und des Madone, 5 Stunden nö. über der Station Gordola der Linie Bellinzona-Locarno der Gotthardbahn.
Die mit mächtigen Alpenrosensträuchern bestandene grosse Alpweide wird mit 160 Stück Rindvieh und 80 Ziegen bezogen.
Herstellung von Butter und Käse.
(Kt. Aargau, Bez. Aarau). 564 m. Bewaldete Anhöhe, N.-Ende des Rückens zwischen dem Winen- und Suhrenthal; 1,5 km s. Gränichen.
(Kt. Appenzell A. R., Bez. Vorderland, Gem. Beute).
675 m. Weiler, 2 km nw. der Station Rebstein der Linie Rorschach-Chur und der Strassenbahn Altstätten-Berneck. 18 Häuser, 98 reform. Ew. Kirchgemeinde Reute.
Viehzucht.
(Kt. Luzern, Amt Sursee).
700-750 m. Grosse Tannenwaldung auf dem Eichberg, 2 km sw. Neudorf.
Grösste Länge 4 km und grösste Breite 1 km.
(La Grand') (Kt. Waadt, Bez. Aigle, Gem. Ormont Dessus).
1500-1540 m. Einige nur zeitweise (besonders im Frühjahr und Winter) bewohnte Hütten, wenige Minuten unter dem Scheitel des Col du Pillon und an der Strasse über diesen Pass.
oder Moellesulaz (Kt. Genf, Linkes Ufer, Gem. Thônex).
418 m. Dorf;
4,5 km osö. Genf, an der Strasse über Chêne Bourg und Chêne Bougeries nach Genf und mit der Stadt durch eine ununterbrochene Folge von Häusern und Villen verbunden. Am rechten Ufer des hier die Landesgrenze gegen Frankreich bildenden Foron.
Station der elektrischen Strassenbahn Genf-Annemasse.
Telephon. Zollamt, eines der bedeutendsten der Schweiz. 68 Häuser, 423 kathol. Ew. Kirchgemeinde Chêne Bourg.
Der Name soll der Ueberlieferung nach von einem isoliert gelegenen, behauenen grossen Granitblock (moille seule) herrühren, der als druidischer Opferstein gedeutet und vom Volk (wie auch das Dorf selbst) Branle cul genannt wird.
Wahrscheinlicher ist aber die Herleitung vom lat. mollis, was auf ein nasses und mit Weiden bestandenes Stück Land deuten würde.
Fund von bedeutenden Resten einer römischen Wasserleitung.
(Col du) (Kt. Wallis, Bez. Entremont). Passübergang in der Kette der Maisons Blanches. S. diesen Art.
(La Cape Au) (Kt. Freiburg und Waadt). Gipfel. S. den Art. Cape au Moine (La).
(La Cape Au) (Kt. Waadt, Bez. Aigle und Pays d'Enhaut). Gipfel. S. den Art. Cape au Moine (La).
(Le) (Kt. Wallis, Bez. Entremont). Felsspitze. S. den Art. Maisons Blanches (Les).
(Kt. Waadt, Bez. Cossonay). 629 m. Gem. und Dorf, am SO.-Fuss eines Ausläufers des Mont Tendre, nahe dem linken Ufer der Venoge, an den Strassen La Sarraz-Mont la Ville und Romainmôtier-Cuarnens; 5 km w. der Station La Sarraz der Linie Lausanne-Pontarlier. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen La Sarraz-La Coudre. 50 Häuser, 219 reform. Ew. Kirchgemeinde Cuarnens. Landwirtschaft. Mühlen und Sägen. Eine Fabrik für Milchwaagen und andere Gegenstände. ¶
Ehemaliger Burgturm mit Grundherrschaft, von König Rudolf III. von Burgund 1011 dem Priorat Romainmôtier verliehen.
Nach der Reformation bildete der Ort einen Teil der Baronie La Sarraz. 1011: Moriei;
im 11. Jahrhundert: villa Mauriaco;
1228: Moirie.
(Col de) oder Col des Rosses (Kt. Wallis, Bez. Hérens und Siders).
Etwa 3600 m. Passübergang, in der die Combe de Ferpècle vom Val de Moiry trennenden Kette, zwischen den Dents des Rosses und dem O.-Gipfel der Pointes de Mourti.
Verbindet Evolena über Ferpècle, den Moirygletscher und den Col de la Lex (oder Col de l'Allée) mit Zinal.
Wird selten benutzt und ist nicht leicht zu begehen.
Evolena-Zinal 10 Stunden.
Auf der Siegfriedkarte nicht verzeichnet.
(Glacier de) (Kt. Wallis, Bez. Siders).
3800-2360 m. Grosser Gletscher, 6 km lang und im Maximum 1,7 km breit;
steigt vom Grand Cornier in den Hintergrund des Val de Moiry ab und wird begleitet im O. vom Bouquetin (3484 m), Pigne de la Lex (oder Pigne de l'Allée; 3404 m) und dem S.-Grat des Garde de Bordon (3176 m), im W. von der Pointe de Bricolla (3663 m), den Dents des Rosses (3620 m), Pointes de Mourti (3585 und 3570 m), der Za de l'Ano (3274 und 3308 m), der Couronne de Bréonna (3164 m) und der Serra Neire (2984 m).
Ihm entspringt die Gougra, der eine der beiden Hauptquellarme der das Eifischthal (Val d'Anniviers) durchfliessenden Navizence.
Ins Val de Ferpècle hinüber führen der Col de la Pointe de Bricolla (etwa 3670 m), Col de Moiry (oder Col des Rosses; etwa 3600 m), Col de Mourti (3284 m), Col de Couronne (3016 m), Col de Bréonna (2918 m) und Col de Zaté (2875 m);
ins Zinalthal gelangt man über den Col du Bouquetin (etwa 3500 m), Col de la Lex (oder Col de l'Allée; etwa 3100 m) und den Col de Bordon (3095 m).
(Val de) (Kt. Wallis, Bez. Siders).
2360-1287 m. So heisst die westliche der beiden nahezu gleich langen obern Verzweigungen des Eifischthales (Val d'Anniviers), die sich mit der östlichen, dem Val de Zinal, hinter dem Dorf Mission vereinigt.
Zwischen beiden ragt die hohe Pyramide der Corne de Sorebois (2923 m) auf.
Hinten über dem Val de Moiry liegt der Moirygletscher, dem die Gougra, einer der Hauptquellflüsse der Navizence, entspringt.
Dieser Thalbach ist von der Gletscherfront (2332 m) zwischen der Pointe de Zaté und dem Garde de Bordon bis zur Mündung in die Navizence (1287 m) 10 km lang.
Das Thal wird im W. von dem vom Grand Cornier (s. über dem Moirygletscher) zum Mont Nuoble ziehenden und die Pointe de Bricolla, den Sasseneire und die Becs de Bossons tragenden Kamm, im O. von dem Kamm Grand Cornier-Corne de Sorebois begleitet.
Die W.-Kette trennt es vom Eringerthal (Vallée d'Hérens).
Das ganze Thal gehört zur Gemeinde Grimentz. Es steht über den Col de Torrent und den Pas de Lona mit Evolena in Verbindung. Im obern Abschnitt die Alpweiden von Château Pré (Zatelet Praz) und Torrent, tiefer unten Wald, Wiesen und einige Aecker, sowie links vor der Ausmündung das Dorf Grimentz.
Mollard. Name von zahlreichen auf Anhöhen gelegenen Siedelungen;
vom latein. moles, spätlatein. molare = Erdhaufen, Anhöhe, Hügel.
(Kt. Tessin, Bez. Leventina, Gem. Rossura).
1500 m. Gemeindeabteilung und Weiler, am W.-Hang des Pizzo Molare und 4 km nö. der Station Faido der Gotthardbahn. 15 Häuser, 86 kathol. Ew. Kirchgemeinde.
Viehzucht. Prachtvolle Aussicht auf die Leventina.
(Pizzo) (Kt. Tessin, Bez. Leventina und Blenio). 2583 m. Schöner Aussichtsberg, 4 km ö. der Station Faido der Gotthardbahn und 6 km sw. Olivone im Bleniothal. Von verschiedenen Seiten her leicht zugänglich. Bildet den zentralen (aber nicht höchsten) Gipfel des gezackten Kammes, der von Airolo bis Biasca gegen SO. zieht und die Leventina einerseits vom Val Piora, Val Santa Maria und Val Blenio trennt. Diese ganze Kette wird wohl auch nach dem Pizzo Molare benannt.
Sie beginnt im W. über dem Lago Ritom, zieht sich von da s. über dem Val Piora bis zum Passo Predelp (2454 m), dem kürzesten Uebergang vom Lukmanier nach Faido, gegen O., biegt dann allmählig nach SO. ab und endigt mit dem schönen breiten Rücken des Monte Sobrio, der im Sasso di Pollegio (1350 m) schroff gegen Biasca abbricht. Die Kette ist in dieser Umgrenzung 28 km (oder von Madrano an der Ausmündung des Val Canaria an 30 km) lang und im Maximum 10 km breit. Die N.- und NO.-Flanke ist im allgemeinen weniger steil als die SW.-Hänge, die besonders zwischen Giornico und Biasca im tiefern Teil beinahe senkrecht abfallen (so z. B. in der Schlucht von Dazio Grande).
Ueber diesem Steilabfall dehnt sich eine beinahe die ganze Leventina begleitende Terrassenfläche aus, die eine Reihe von Dörfern trägt (vergl. den Art. Leventina). Aehnliche Terrassen mit Dörfern finden sich übrigens auch auf der Flanke über dem Bleniothal. Der ganze SO.-Abschnitt der Kette, der sog. Monte Sobrio, ist mit Ausnahme einer Wiesenterrasse und der Kammlinie selbst reich bewaldet, zu unterst mit Kastanienselven, dann mit Buchen und Lärchen und endlich mit verschiedenartigem Gebüsch. Im nw. Abschnitt fehlt dagegen der Wald fast ganz; kleine Gehölze findet man da nur in halber Höhe am S.-Hang und einige vereinzelte Bäume beim Lago Ritom.
Dieser nw. Teil der Kette trägt einen gezackten Felskamm mit mehreren ziemlich bedeutenden Spitzen. Von solchen nennen wir neben dem Pizzo Molare selbst (nach NW. und W. gezählt) die Cima di Ganna Rossa (2568 m), den Pizzo di Campello (2663 m), Pizzo d'Erra (2635 m), Pizzo Lucomagno (2778 m) und Pizzo Pettano (2766 m), welch' beide letztern vom Val Piora aus oft besucht werden. Vom Pizzo Molare an senkt sich die Kette langsam gegen SO., ohne eigentliche Gipfel mehr zu bilden; der Piz Erra (2120 m) und Poncione Streciuolo (2176 m) sind hier nur noch kleine Anschwellungen der Kammlinie.
Von Passübergängen kann man noch den Passo di Nara (2129 m) s. vom Pizzo Molare anführen, der von Faido aus ins mittlere Bleniothal hinüberführt. Die ganze Kette besteht fast ausschliesslich aus Gneis und krystallinen Schiefern, die in der Leventina an verschiedenen Stellen gebrochen werden und gute Bausteine liefern. Vom Gotthardmassiv wird die Kette des Pizzo Molare getrennt durch eine sedimentäre Mulde (Bündnerschiefer und Rötidolomit), die von Olivone durch das Val Santa Maria und das Val Piora bis nach Airolo zieht. Ein ähnlicher Sedimentzug geht etwas weiter s. durch das Val Blenio und steigt gegen den Pizzo Molare an, wo er sich auskeilt.
(Asile de) (Kt. Waadt, Bez. Cossonay, Gem. Mont la Ville) 1179 m. Gastwirtschaft und Hospiz, nahe dem höchsten Punkt (1184 m) der Strasse von Morges und L'Isle nach Le Pont (im Jouxthal) und auf dem die Côte de Mont la Ville oben abschliessenden Kamm;
3,2 km w. Mont la Ville. 1,7 km weiter sw. der Gipfel des Haut de Molendruz und 1 km sw. des Chalet de Molendruz.
(Haut de) (Kt. Waadt, Bez. Cossonay und La Vallée). 1412 m. Gipfel, im Kamm Mont Tendre-Dent de Vaulion und 2-3 Stunden w. über Mont la Ville. Nachbar des weiter gegen SSO. sich erhebenden Châtel. Südl. über der Strasse L'Isle-Le Pont (im Jouxthal).
Zum grossen Teil bewaldet;
am O.-Hang ein Sennberg mit dem Chalet de Molendruz (1223 m).
Der N.-Hang trägt den Namen Pétra Felix.
(Kt. Tessin, Bez. Bellinzona). 285 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechten Ufer des Tessin und vor dem Eingang ins wilde Val di Moleno, 3 km nw. der Station Claro der Gotthardbahn. Postablage; Postwagen Bellinzona-Moleno. 28 Häuser, 111 kathol. Ew. Kastanienselven. Acker- und Weinbau, Viehzucht. Starke Auswanderung nach Frankreich.
(Val di) (Kt. Tessin, Bez. Bellinzona). 2000-280 m. Kleines rechtsseitiges Nebenthal zum Thal des Tessin; steigt von Moleno (10 km oberhalb Bellinzona) nach SW. an, hat wie alle diese Tessiner Seitenthäler eine enge Mündungsschlucht, erweitert sich dann nach oben und verzweigt sich in mehrere Arme.
Hinten über dem Thälchen stehen der Poncione di Piota (2446 m), der Madone (2393 m), die Cima dell' Uomo (2389 m) und der Gaggio (2268 m).
Pässe führen einerseits ins Verzascathal und andererseits nach Bellinzona hinüber.
(Pizzo Della) (Kt. Graubünden, Bez. Moesa). Gipfel. S. den Art. Molera (Val).
(Val) (Kt. Graubünden, Bez. Moesa). 2500-407 m. Sehr enges und steil geböschtes kleines ¶
Thal; steigt vom Piz di Groveno nach SO. ab und mündet zwischen Lostallo und Cama von rechts in das Thal der Moesa (die Mesolcina) aus.
Die Thalsohle schmiegt sich eng an den vom Piz di Groveno nach SO. auszweigenden steilwandigen Felskamm an, während das zum S.-Grat dieses Gipfels ansteigende jenseitige Thalgehänge breiter ausladet und von zahlreichen Bachrinnen durchfurcht ist. In diesem S.-Grat steht der Pizzo della Molera (2601 m), von dem aus der Kamm nach S. rasch absteigt und weniger wild wird, aber doch im Piz di Rentano (1978 und 2003 m) sich noch einmal zu einem felsigen Grat erhebt.
(Le) (Kt. Freiburg, Bez. Greierz und Veveyse). 2006 m. Bedeutender und sehr bekannter Aussichtsberg, in der das Thal der Saane im W. begleitenden und unmittelbar s. über Bulle ausstreichenden Kette. Der ganze Bergstock gleicht einem liegenden Löwen, dessen Kopf der Moléson selbst, dessen Schnauze der Petit Moléson, dessen Nacken und Rücken der lange Grat von Tzuatzaux und dessen Flanken der Grat von Trémettaz darstellt. Vom Moléson fliessen nach O. die Neirivue, nach NO. die Albeuve, nach N. die Trème und nach W. die Veveyse ab. Er ist der bekannteste Berg des Greierzerlandes und zugleich von allen leicht zugänglichen Aussichtsgipfeln der Freiburgeralpen der beliebteste. Kann sehr bequem bestiegen werden: entweder von Bulle aus über La Part Dieu in 4½, von Neirivue aus durch die Gorges de l'Evi in 3½, von Montbarry aus in 3½ oder endlich auch von Châtel Saint Denis aus in 4 Stunden.
Die sehr ausgedehnte und harmonische Rundsicht von diesem «Freiburger Rigi» umfasst die ganze Alpenkette vom Titlis über Wetterhorn, Jungfrau, Combin und Mont Blanc bis zur Dent d'Oche, das Freiburger und Waadtländer Mittelland und endlich die Jurakette. Der Moléson ist reich an alpinen Pflanzenarten. Er ist auch oft besungen worden, so z. B. von Eug. Rambert in demjenigen seiner Greierzerlieder (Les Gruyériennes), das beginnt «Je voudrais être bouvillon ... à Moléson», und von dem Volkslied im Greierzer Dialekt A Moléson, das von J. J. Reithard ins Deutsche übertragen worden ist. Vergl. die Monographie des Moléson von Prof. Sottaz im Jahrbuch des S. A. C. 22; ferner Cornaz-Vulliet, C. En Pays fribourgeois. Fribourg 1893. Nach dem Berg benennt sich die Sektion Moléson des S. A. C.
Der Moléson zeichnet sich auch durch seinen sehr bemerkenswerten geologischen Aufbau aus. Er gehört dem N.-Rand der Kalkketten der sog. Préalpes an, bildet einen Teil einer Mulde, auf die ein bis tief hinunter geöffnetes Gewölbe folgt, und ist ein völlig isoliert stehender Synklinalgipfel, an dem die Schichten ringsum bergeinwärts fallen. Der ganze Komplex liegt gegen N. dem Flysch des Gebietes Niremont-Corbettes auf. Der Körper des Moléson besteht in der Hauptsache aus oberm Jurakalk (Malm), dem eine Neocomkappe aufsitzt.
Hier liegen die Sennberge von Bonnefontaine, Teysachaux, Trémettaz und Tzuatzaux. Unter dem Malmkalk folgen eine Schichtenreihe von rotem oder grauem Knollenkalk (Oxford) mit zahlreichen Fossilien, dann fossilarmer Dogger, schieferiger oberer Lias (mit zahlreichen Ammoniten bei Les Pueys und Teysachaux am SW.-Ende des Rückens von Trémettaz), dunkle Kieselkalke des untern Lias, Trias (dolomitische Kalke, Rauhwacke und Gips) und endlich als Grundgebirge der Flysch. Es bildet somit der Moléson eines der schönsten Beispiele für die durch Ueberschiebung erfolgte Auflagerung der ältern Kalkmasse der Préalpes auf dem jüngern Flysch der nördl. vorliegenden Zone. Die Jura und Neocomschichten des obersten Teiles der Synklinale sind für Wasser durchlässig, der Dogger und Lias im tiefern Abschnitt der Mulde dagegen undurchlässig; daher muss das durch jene einsickernde Wasser in der Niveaufläche dieser letztern wieder zu Tage treten, woraus sich das ¶
Vorhandensein von mehreren Gruppen von sehr starken Quellen rund um den Gipfel des Moléson erklärt. Solche finden sich z. B. bei Tzuatzaux Dessous (1430 m), Le Marmothey (1480 m) und bei der Hütte Incrottaz (1400 m). Die jährliche Wasserführung dieser Quellen entspricht genau der Menge des in den oberen Sammelschichten versickernden atmosphärischen Wassers (Regen und Schnee). Die beiden erstgenannten Quellengruppen sind sehr veränderlich und werden von temporären Quellen begleitet, die nur nach sehr starken Regengüssen oder zur Zeit der Schneeschmelze fliessen.
(Le Gros und le Petit) (Kt. Freiburg, Bez. Greierz).
Hütten auf dem Sennberg am O.-Fuss des Molésongipfels, nahe der Quelle der Albeuve.
Die Hütte von Le Gros Moléson (1549 m) steht auf dem Scheitel des vom Thal der Albeuve in dasjenige der Marivue führenden Ueberganges, die von Le Petit Moléson auf einer etwas tiefern Terrasse (1385 m).
Nahe dabei eine andere Hütte, Le Moléson à Baron (1302 m) genannt.
Lias und Trias.
(Le Petit) (Kt. Freiburg, Bez. Greierz).
1938 m. N.-Schulter des vorderen Molésongipfels, vom Bad Montbarry aus sehr gut sichtbar.
Kann vom obersten Gipfel des Berges in wenigen Minuten erreicht werden.
(La) (Kt. Neuenburg, Bez. und Gem. Le Locle). 922 m. Gruppe von 8 Arbeiterhäusern, an der Strasse nach Le Cerneux Péquignot und 1,5 km sw. der Station Le Locle der Linie Neuenburg-Morteau. 70 reform. Ew. Kirchgemeinde Le Locle Viehzucht. Hier stand einst eine Mühle, die als Triebkraft die Quelle von La Grecque benutzte, welche am Boden der Combe Jeanneret zu Tage tritt und von den Sickerwassern des Sommartel gespiesen wird. In La Molière wurde von Mönchen des Klosters Fontaine André im 12. Jahrhundert das erste Haus des Thales von Le Locle erbaut.
(Tour de la) (Kt. Freiburg, Bez. Broye, Gem. Murist). 675 m. Burgturm, mitten im Wald auf einem steilen Felskopf über dem Thal der Petite Glâne und dem Dorf Franex; 1,5 km nö. Murist, von wo ein Fussweg bis zum Turm führt. Er ist ein ziemlich gut erhaltener quadratischer Bau und bildet den einzigen Ueberrest der Burg und des Fleckens La Molière, die von 1301 an in den Urkunden genannt werden. Eine Urkunde von 1317 spricht vom Brunnen, den Gassen und den Toren des Fleckens La Molière. 1390 kaufte Graf Rudolf von Greierz die Burg La Molière dem Theobald von Montagny ab, 1403 schenkte Graf Ludwig von Savoyen die Herrschaft La Molière seinem Halbbruder Humbert, der sie seinerseits wieder einem englischen Ritter überliess.
Während der Burgunderkriege wurde die Burg 1475 von den Bernern und Freiburgern genommen, im Anfang des 16. Jahrhunderts kam sie wieder an die Grafen von Greierz und 1513 durch Kauf an den in der Sage als grausamer Bösewicht fortlebenden Jacques de Pesmes, Herrn von Brandis. 1536 eroberte die Stadt Freiburg mit Hilfe von Bern das Land, worauf sie die Burg La Molière ihrer Landvogtei Font angliederte. Seither wurde die Burg ihrem Schicksal überlassen und zerfiel allmählig. Nahe dabei wird heute ein sehr harter Sandstein gebrochen, der ein vorzüglicher Baustein ist und hauptsächlich zu Brunnenschalen verwendet wird. Fossile Knochenfunde von Säugetieren in dieser marinen Molasse. Vergl. die Schrift La Tour de la Molière (Estavayer 1898).
(Kt. Wallis, Bez. und Gem. Sitten).
619 m. Gruppe von 3 Häusern, auf einer kleinen Wiesenterrasse mitten in grossen Rehbergen, 3 km nö. der Station Sitten der Simplonbahn. 28 kathol. Ew. Kirchgemeinde Sitten.
Alte St. Annakapelle.
Ausflugsziel der Bewohner von Sitten.
Nuss-, Birn- und Apfelbäume.
Die vom Hang bis zur Strasse Sitten-Saint Léonard herabreichenden Weinberge liefern einen sehr geschätzten Wein.
Molinazzo, Molinera, Molinetto, Molini, Molinis.
Ortsnamen der italienischen Schweiz;
vom latein. molina, mulina = Mühle.
(Kt. Graubünden, Bez. Moesa, Kreis Calanca, Gem. Buseno).
700 m. Gruppe von 9 Häusern, am linksseitigen Hang des Calancathales, 500 m sö. Buseno und 13 km nö. der Station Castione der Gotthardbahn.
Postwagen Grono-Rossa. 37 kathol. Ew. italienischer Zunge.
Kirchgemeinde Buseno.
Wiesenbau und Viehzucht.
Periodische Auswanderung.
(Kt. Tessin, Bez. Bellinzona, Gem. Arbedo).
231 m. Dorf, an der Mündung der Moesa in den Tessin, am Ausgang der Mesolcina und zwischen der Strasse Bellinzona-Mesocco und dem Dorf Arbedo;
2,5 km n. vom Bahnhof Bellinzona. 55 Häuser, 183 kathol. Ew. Kirchgemeinde Arbedo.
Postablage. Acker- und Weinbau, Viehzucht.
Mühle und Schmiede. Grosses Grabfeld aus der Eisenzeit mit Skeleten und Aschenresten, sowie verschiedenen Fundgegenständen, die sich heute im Schweizerischen Landesmuseum in Zürich befinden.
(Kt. Tessin, Bez. und Gem. Bellinzona). 231 m. Dorf, am Ausgang der Mesolcina, an der Mündung der Moesa in den Tessin und zwischen dem Tessin und der Poststrasse, gegenüber von dem zur Gemeinde Arbedo gehörenden Dorf Molinazzo. 2,5 km nö. vom Bahnhof Bellinzona. Postablage, Telephon; Postwagen Bellinzona-St. Bernhardin-Splügen und Bellinzona-Moleno. 35 Häuser, 234 kathol. Ew. Kirchgemeinde Bellinzona. Acker- und Weinbau.
(Kt. Tessin, Bez. Lugano, Gem. Camignolo).
455 m. Gruppe von 5 kleinen Häusern, zwei Mühlen und einer Säge, 500 m von Camignolo und 2 km s. der Station Rivera-Bironico der Linie Bellinzona-Lugano-Chiasso der Gotthardbahn. 25 kathol. Ew. Viehzucht.
(Kt. Tessin, Bez. Lugano, Gem. Monteggio).
259 m. Weiler im Val Tresa, am rechten Ufer der Tresa, 200 m von der Landesgrenze gegen Italien entfernt;
1,5 km ö. der Station Cremenaga der Linie Luino-Ponte Tresa und 4 km w. Ponte Tresa.
Postwagen Lugano-Sessa. 15 Häuser, 61 kathol. Ew. Kirchgemeinde Sessa.
Acker- und Weinbau. Mühle und Säge.
Eine Pillenfabrik.
(Kt. Tessin, Bez. Lugano, Gem. Viganello und Castagnola).
281 m. Gruppe von 4 Häusern, am linken Ufer des Cassarate und 1 km nö. vom Bahnhof Lugano.
Telephon;
Postwagen Lugano-Sonvico. 33 Ew. (worunter einige Reformierte deutscher Zunge).
Kirchgemeinde Viganello.
Von der Strasse in zwei Teile zerschnitten, einen nördlichen (Gem. Viganello) mit einer modern eingerichteten grossen Mühle, 2 Häusern und einigen Ställen, ¶
und einen südlichen (Gem. Castagnola) mit einer Likörfabrik.
(Kt. Tessin, Bez. Valle Maggia). 2295 m. Gipfel in der Kette zwischen dem Val di Campo und Val Onsernone, 6 km ssw. von Cevio, dem Hauptort des Bezirkes Valle Maggia. Vom Molinera geht nach NO. und nach OSO. je ein kurzer Zweig aus, von denen jener den Pizzo Alzasca trägt, während dieser gegen den Pizzo Gramalena zieht. Zwischen diesen Aesten liegt das Val Soladino mit der Alpe Alzasca und einem schönen kleinen See (1858 m).
(Pizzo di) (Kt. Graubünden, Bez. Moesa).
2287 m. Südlichster Gipfel der Kette zwischen dem Tessin- und Calancathal, unmittelbar n. über der Mündung der Moesa in den Tessin. Von allen Seiten her leicht zugänglich.
Prachtvolle Aussicht auf Bellinzona und die benachbarten Thäler mit ihren zahlreichen Dörfern.
(Kt. Tessin, Bez. Locarno, Gem. Vairano).
208 m. Kleine Mühle und Gastwirtschaft, 900 m sw. der Station San Nazzaro der Linie Bellinzona-Luino. 2 Häuser.
(Kt. Tessin, Bez. Mendrisio, Gem. Morbio Inferiore).
275-283 m. Gemeindeabteilung, vor der Ausmündung des Val di Muggio und am linken Ufer des Wildbaches Breggia, 2 km nö. der Station Balerna der Linie Bellinzona-Lugano-Chiasso der Gotthardbahn. 45 Häuser, 273 kathol. Ew. Kirchgemeinde Morbio Inferiore.
Acker- und Weinbau, Zucht der Seidenraupe.
(Bocca di) (Kt. Tessin, Bez. Locarno). 2195 m. Grenzgipfel zwischen Italien und den beiden Tessiner Thälern von Onsernone; 3 km nw. von Comologno, dem höchstgelegenen Dorf im südl. Onsernonethal. Von ihm zieht die Landesgrenze quer durch das Onsernonethal und die Centovalli zu den Roccie del Ghiridone.
(Kt. Graubünden, Bez. Plessur, Kreis Schanfigg).
1075 m. Gem. und Dorf, am rechten Ufer der Plessur und 16 km osö.
Chur. Postablage. 31 Häuser, 106 reform. Ew. deutscher Zunge.
Kirchgemeinde St. Peter-Pagig-Molinis.
Wiesenbau und Viehzucht.
Alpwirtschaft.
Nuovo (Kt. Tessin, Bez. und Gem. Lugano). 283 m. Aussenquartier von Lugano, 1 km n. der Stadt. Elektrische Strassenbahn. Postbureau, Telephon. Hier sind in den letzten Jahren in reizender Lage zahlreiche Villen entstanden. 40 Häuser, 600 kathol. Ew. Kirchgemeinde Lugano. Bedeutende Industrie: je eine Teigwaren-, Schokolade- und Zigarettenfabrik, eine Wagenbauwerkstätte.
(Kt. Graubünden, Bez. Albula). Gem. und Dorf. S. den Art. Mühlen.
(Crêt du) (Kt. Waadt, Bez. Vevey). 1755 m. Zum Teil bewaldeter Gipfel, 2 km sö. L'Alliaz und über dem Tälchen der Veveyse de Feygire. Schöner Aussichtspunkt, von Les Avants aus über den Col de Sonloup in 1½ Stunden zu erreichen und von den Kurgästen von Les Avants, Villars, L'Alliaz und Montreux oft besucht. Fossilführende spätige Kalke des untern Lias.
(Lé) (Kt. Freiburg, Bez. Veveyse, Gem. Le Crêt).
921 m. Gruppe von 6 Häusern, 1 km sö. Le Crêt und 2 km nw. der Station La Verrerie der Linie Châtel Saint Denis-Bulle. 47 kathol. Ew. Kirchgemeinde Le Crêt. Wiesenbau und Viehzucht.
(Les) (Kt. Waadt, Bez. La Vallée, Gem. Le Chenit).
1100-1140 m. Sennberge und Wald mit einigen zerstreut gelegenen Siedelungen, am rechtsseitigen Hang des Jouxthales über der Strasse Le Brassus-L'Orient de l'Orbe.
Man unterscheidet die Mollards sur Le Brassus, Mollards sur Le Campe, Mollards sur Chez Villard und, weiter n. auf einer höhern Terrasse, Les Grands Mollards.
(Les Grands) (Kt. Waadt, Bez. La Vallée, Gem. L'Abbaye).
1100-1300 m. Teil des NW.-Hanges des Mont Tendre, über Les Bioux. Etwa 6 km lang, an manchen Stellen ziemlich steil und stark bewaldet.
Der s. Abschnitt heisst auch wohl Les Bioux Dessus.
Einige Häuser über dem O.-Ufer des Lac de Joux.
(Kt. Waadt, Bez. Aubonne). 748 m. Gem. und Dorf, am SO.-Fuss des Mont Tendre, nahe dem linken Ufer des Veyron und an der Strasse L'Isle-Bière; Strasse nach Ballens und Aubonne. 3,5 km sw. der Station Montricher der Linie Morges-Apples-L'Isle und 10 km nnö. Aubonne. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Station Montricher-Bière. Gemeinde: 97 Häuser, 481 reform. Ew.; Dorf: 63 Häuser, 297 Ew. Kirchgemeinde Ballens. Landwirtschaft. Säge, Ziegelei. Das Dorf gehörte einst dem Kloster Romainmôtier, während die Gerichtshoheit einem Zweig der Herren von Mont le Grand zustand. Nach langen Streitigkeiten traten die Herren von Mont ihre Rechte auf Mollens gegen eine Entschädigung 1280 ganz an das Kloster ab. 1314 kamen Grundherrschaft und Gerichtshoheit zu Mollens an Amédée de Villars, Herrn von Aubonne. Später wurde Mollens eine eigene Herrschaft, die um die Mitte des 16. Jahrhunderts zuerst dem Berner Schultheissen Johannes Steiger gehörte und 1674 durch Heirat an Gabriel von Weiss, den Berner Oberkommandanten im Waadtland, überging. Zu Ende des 18. Jahrhunderts endlich war sie im Besitz des Geschlechtes von Wattenwil, dessen eines Glied, Nikolaus Alexander von Wattenwil, 1791 das jetzige Schloss zu Mollens erbauen liess. 1846 hat man zwischen Mollens und Ballens bei der La Tuilière genannten Lokalität römische Ziegel, Backsteine und Bronzemünzen aus der Zeit von Antoninus Pius aufgefunden, und 1862 deckte man an derselben Stelle auch noch andere Altertümer auf. 1139 und 1177: Morlens; 1228: Mollinges.
oder Moulin (Kt. Wallis, Bez. Siders).
1075 m. Gem. und Dorf, am Gehängefuss des Petit Mont Bonvin und 3,5 km w. der Station Siders der Simplonbahn.
Postablage, Telephon.
Ausser dem Dorf umfasst die Gemeinde noch die beiden kleinen Häusergruppen Consor und Lacques. 45 Häuser, 284 kathol. Ew. französischer Zunge.
Kirchgemeinde Saint Maurice de Lacques.
Die Pfarrkirche steht auf Boden der Gemeinde Mollens und dient auch noch dem grössten Teil der benachbarten Gemeinde Randogne.
Ihr Name soll davon herkommen, dass sie in einem etwas sumpfigen Gelände, dem letzten Ueberrest eines einstigen Sees, steht, doch ist diese Etymologie keineswegs urkundlich begründet.
Acker-, Obst- und Weinbau, Viehzucht. 1300: Moleyn;
1316: Moloeyng;
1432: Molen;
1671: Mollens.
(Bois de la Côte de) (Kt. Waadt, Bez. Aubonne). 780-1300 m. Wald an der Côte de Mollens, am untern Abschnitt des SO.-Hanges des Mont Tendre und über dem Dorf Mollens. Von einem Weg durchzogen, der mit grossen Schlingen zum Sennberg des sog. Pré de Mollens (1401 m) hinaufführt.
Etwa 350 ha gross.
(Les) (Kt. Freiburg, Bez. Greierz, Gem. Vaulruz).
930 m. Gruppe von 19 Häusern, am S.-Hang des Mont Gibloux und 2 km nö. der Station Vaulruz der Linie Bulle-Romont. 19 Häuser, 86 kathol. Ew. Kirchgemeinde Vaulruz.
Wiesenbau und Viehzucht.
Moille, Mouille, Deminutivum Molli Ettes etc. (mit ll mouillées).
Ortsnamen, in den westschweizerischen Voralpen, dem Jura und Jorat häufig vorkommend.
Vom Zeitwort mouiller (lat. mollis) und daher Oertlichkeiten bezeichnend, die mehr oder weniger nass oder feucht sind (Sumpf- und Moorgebiete);
z. B.
Mollie Dessus, Mollie Vieille (Kt. Freiburg, Bez. Veveyse, Gem. Semsales), Mollie Durand, Grande Moille (Kt. Waadt, Bez. Aigle. Gem. Ormont Dessus).
Margot (Kt. Waadt, Bez. Lavaux, Gem. Savigny).
835 m. 8 zerstreut gelegene Häuser, am Weg Savigny-Les Cullayes und nahe dem Wald des sog. Bois du Grand Jorat;
2,7 km nö. der Station Savigny der Linie Lausanne-Moudon-EnMarin-Savigny. 39 reform. Ew. Kirchgemeinde Savigny.
Landwirtschaft.
Robert (Kt. Waadt, Bez. Moudon, Gem. Hermenches).
665 m. Gruppe von 4 Häusern, an der Strasse Montpreveyres-Corcelles le Jorat-Moudon. 500 m n. Hermenches und 2,5 km sw. der Station Bressonnaz der Linie Lausanne-Payerne-Lyss.
Postwagen Échallens-Moudon. 23 reform. Ew. Kirchgemeinde Syens.
(Ès) (Kt. Freiburg, Bez. Saane, Gem. Onnens).
740 m. Gruppe von 2 Häusern, zwischen Onnens und Neyruz, nahe dem Wald von La Crétaz und 1,4 km nw. der Station Neyruz der Linie Freiburg-Lausanne. 16 ¶
kathol. Ew. Kirchgemeinde Onnens.
Acker- und Wiesenbau, Viehzucht.
(La) (Kt. Freiburg, Bez. Glâne, Gem. La Joux).
850 m. Gruppe von 3 Häusern, 2 km sö. La Joux und 4 km w. der Station Vaulruz der Linie Bulle-Romont. 21 kathol. Ew. Kirchgemeinde La Joux. Wiesen- und Obstbau.
Viehzucht.
(Les) (Kt. Waadt, Bez. Aubonne, Gem. Bérolle).
755 m. Gruppe von 7 Häusern, Teil des Dorfes Bérolle;
am Jurafuss und an der Strasse Bière-L'Isle;
400 m nö. Bérolle und 2,5 km n. der Station Bière der Linie Morges-Apples-Bière.
Postwagen Bière-Montricher. 34 reform. Ew. Kirchgemeinde Bière.
Landwirtschaft.
(Kt. Glarus). 448 m. Gem. und grosses Pfarrdorf, am rechten Ufer der Linth, sonnig und geschützt in einer Ausbuchtung des Linththales am Fuss von Fronalpstock und Neuenkamm gelegen; 800 m sö. der Station Näfels-Mollis der Linien Weesen-Glarus und Zürich-Wädenswil-Glarus und 6 km n. Glarus. Postbureau, Telegraph, Telephon. Ausgangspunkt der Kerenzerbergstrasse. Gemeinde, mit dem Weiler Beglingen: 367 Häuser, 1912 vorwiegend reform. Ew.; Dorf: 334 Häuser, 1757 Ew. Hauswasserversorgung und Hydrantennetz, elektrische Beleuchtung.
Sekundarschule. Wiesen- und Obstbau, Viehzucht. Eine grosse Baumwollspinnerei und -weberei, eine Trikotwarenfabrik, Weisswaren- und Wäschefabrikation, 4 Ziegerfabriken, eine mechanische Wagnerei. Das Dorf dehnt sich in nord-südl. Richtung auf fast 1,5 km Länge aus und liegt auf dem Schuttkegel der vom Neuenkamm herunterkommenden Rüfiruns, die früher wiederholt grossen Schaden anrichtete, nun aber durch treffliche Verbauungen unschädlich gemacht ist.
Zwischen die unregelmässigen Häusergruppen sind manche stattliche, von hübschen Gärten umgebene alte Herrschaftshäuser eingestreut. Mehrere moderne Villen liegen auf der N.-Seite des Dorfes an der Kerenzerbergstrasse, von wo aus man einen prächtigen Ausblick auf die Wiggis- und Glärnischkette geniesst. In der Kirche eine Gedenktafel mit den Namen der in der Schlacht von Näfels (1388) gefallenen Glarner, die auf dem Friedhof von Mollis beigesetzt wurden, wohin Näfels bis zur Reformation kirchgenössig war. In Mollis besteht eine Erziehungsanstalt für verwaiste oder verwahrloste Mädchen, die 1846 von der kantonalen gemeinnützigen Gesellschaft gegründet wurde und jetzt 25 Zöglinge beherbergt.
Am fanden beim Dorf Mollis heftige Kämpfe zwischen den Russen und den Franzosen statt. 1765 fand man in einer Felsenhöhle im Bodenwald, etwa 1 km s. vom Dorf, 230 römische Münzen aus den Zeiten von Tiberius, Galienus, Decius und Diocletian. In den Urkunden des Mittelalters Mullis, wie der Name des Dorfes von der Bevölkerung heute noch gesprochen wird. Unter den vielen bedeutenden Männern, deren Heimat oder Wirkungsfeld Mollis war, sind zu erwähnen: Ratsherr Konrad Schindler, der neben Hans Konrad Escher von der Linth die grössten Verdienste um das Zustandekommen der Linthkorrektion besitzt;
der unter dem Namen Glarean bekannte bedeutende Humanist und Dichter Heinrich Loriti (1488-1563), dessen Geburtshaus im Steinacker im südl. Teil des Dorfes heute noch steht;
der im gleichen Hause geborene Physiker Jakob Heussi;
der Kartograph Rudolf Leuzinger (1826-1896);
der Hygieniker und erste eidgenössische Fabrikinspektor Dr. Fridolin Schuler (1832-1903).
Fund von Feuersteingeräten auf der Biäsche; Ueberreste römischer Bauten bei Hüttenböschen. Bei Beglingen eine Letzi.
(Kt. Thurgau, Bez. Bischofszell, Gem. Hauptwil).
563 m. Gruppe von 6 Häusern;
3,7 km nö. der Station Hauptwil der Linie Gossau-Sulgen. 29 kathol. und reform. Ew. Kirchgemeinden Bischofszell.
(Kt. Waadt, Bez. Yverdon). Gem. und Dorf. S. den Art. Molondin.
(La) (Kt. Waadt, Bez. Cossonay). Bach; entspringt in den Marais de Boussens (1 km nw. vom Dorf Boussens; 605 m), fliesst mit zahlreichen kleinen Serpentinen nach W., geht s. an Daillens vorbei und mündet nach 5,5 km langem Lauf bei der Mühle von Lussery in 445 m von links in die Venoge.
Der Bach treibt 4 Mühlen.
oder Mollondin (Kt. Waadt, Bez. Yverdon). 615 m. Gem. u. Dorf, auf einem kleinen Plateau des nördl. Jorat, nahe einer Nebenader der Mentue und an den Strassen Prahins-Yvonand und Donneloye-Chêne Pâquier. 6 km s. der Station Yvonand der Linie Freiburg-Yverdon und 8,5 km osö. Yverdon. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen Yvonand-Prahins und Yvonand-Chêne Pâquier. 550 Häuser, 330 reform. Ew. Kirchgemeinde Pâquier. Landwirtschaft. Säge, Mühle, mechanische Werkstätte. Wohlhabendes Dorf, trotzdem der lehmige Boden nicht besonders fruchtbar ist. Molondin löste sich im Lauf des 14. Jahrhunderts von der grossen Herrschaft von Saint Martin du Chêne ab, um von da an bis zu Ende des 18. Jahrhunderts eine eigene Herrschaft im Besitz der Edeln von Estavayer zu bilden. 1380: Mollendens; 1437: Molandens. Der Name des Ortes ist berühmt geworden durch Jacques de Stavay-Mollondin (1601-1664), den Gouverneur der Grafschaften Neuenburg und Valangin (1645-1661), der 1659 zum Ehrenbürger von La Chaux de Fonds ernannt wurde und nach dem heute eine Strasse dieser Ortschaft benannt ist. Molondin ist Hauptort des ganz im nördl. Jorat und im sog. Gros de Vaud gelegenen östlichen Kreises des Bezirkes Yverdon, der die Gemeinden Molondin, Arrissoules, Bioley Magnoux, Chanéaz, Chavannes le Chêne, Chêne Pâquier, Cronay, Cuarny, Démoret, Donneloye, Mézery, Prahins, Rovray, Villars-Épeney und Yvonand umfasst und zusammen 4397 Ew. zählt.
(Kt. St. Gallen, Bez. Sargans, Gem. Quarten).
432 m. Romantisch gelegenes Pfarrdorf am S.-Ufer des Walensees;
2,5 km ö. Quarten und 3 km sw. der Station Walenstadt der Linie Zürich-Chur.
Postablage, Telephon. 66 Häuser, 369 kathol. Ew. Acker-, Obst- und Weinbau, Viehzucht und Fischerei.
Säge. Eine Nähfadenfabrik. 1178: Muts.
Auf einem bewaldeten Felskopf steht 1 km vom Dorf entfernt eine Burgruine.
Eigene Kirchgemeinde seit 1787. Fund von römischen Münzen.
(Ober und Unter) (Kt. St. Gallen, Bez. Sargans, Gem. Quarten).
1300-1800 m. Alpweide, am NO.-Hang des Zieger und 2 km s. Mols. 280 ha gross, wovon 260 ha eigentliche Alpweide, 17 ha Wald und 3 ha Oedland.
Eine Hütte und ein Stall.
(Kt. St. Gallen, Bez. Sargans). 500-1100 m. 3,5 km langer und 1 km breiter Wald, am steilen N.-Hang des Aulinenkopfes südl. über ¶