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Blanc. Trigonometrisches Signal.
Bis in eine Höhe von 2324 m führt ein 1850 in der Absicht angelegter Weg, einen 2 km langen Tunnel durch eine Schulter der Pointe de Menouve zu treiben.
Das Unternehmen wurde dann aber bald wieder aufgegeben.
Blanc. Trigonometrisches Signal.
Bis in eine Höhe von 2324 m führt ein 1850 in der Absicht angelegter Weg, einen 2 km langen Tunnel durch eine Schulter der Pointe de Menouve zu treiben.
Das Unternehmen wurde dann aber bald wieder aufgegeben.
(Kt. Wallis, Bez. Visp). S. den Art. Lyskamm.
(Kt. Waadt, Bez. und Gem. Lausanne). 518 m. Heute verschwundenes ehemaliges Schloss im westl. Abschnitt der Ringmauer um Lausanne. Wahrscheinlich ums Jahr 1318 vom Seneschall François de Lucinge erbaut und dann von Robert de Menthon zu Beginn des 15. Jahrhunderts vergrössert. Blieb bis zu Beginn des 16. Jahrhunderts im Besitz der Herren von Menthon, wurde dann als Schulhaus benutzt und brannte zu Ende des 16. Jahrhunderts nieder. Einer seiner Türme blieb bis 1722 stehen. Heute führt hier die Title de Menthon von der Solitude nach der Cité. Vergl. Dumur, B. Les Sénéchaux de Lausanne et le Château de Menthon. Lausanne 1903.
(Kt. Bern, Amtsbez. Thun, Gem. Blumenstein).
1405 m. Alpweide, am N.-Hang der Stockhornkette, über der Kirche Blumenstein und zwischen der Sulg und dem Rufigraben.
Schon im Mittelalter benutzt.
(Kt. Bern, Amtsbez. Nieder Simmenthal und Thun). 2022 m. Gipfel, dem Hohmad nach NO. vorgelagert und in dem halb felsigen, halb begrasten Kamm zwischen Blumenstein und dem Bunschibachthal (Stockhorngruppe).
Südl. über und Teil der Mentschelenalp.
Besteigung von Blumenstein aus in 3½, von Bad Weissenburg aus in 4 Stunden.
Menthue oder Menthuaz (La) (Kt. Waadt, Bez. Échallens, Moudon und Yverdon). Rechtsseitiger kleiner Zufluss zum Neuenburgersee. Liegt ganz im Gebiet des Jorat und ist eine von dessen bedeutendsten Wasseradern, deren Einzugsgebiet zu einem grossen Teil dem sog. Gros de Vaud angehört. Die im allgemeinen gegen N. fliessende Mentue bildet zahlreiche Serpentien und ist meist in tiefe Tobel eingeschnitten, die stellenweise (so z. B. unterhalb Bercher) von grossem malerischen Reiz sind.
Das rechte Ufer ist durchschnittlich steiler und höher als das gegenüberliegende. Der Fluss entspringt in einer wilden Waldgegend des zentralen Jorat 1,5 km nw. Corcelles le Jorat (910 m) und tritt nach 23,5 km langem Lauf beim Dorf La Mauguettaz (455 m) in die von ihm selbst angeschwemmte Ebene s. von Yvonand ein, um dann nach einem weiteren Lauf von 3,5 km etwas w. von Yvonand in 432 m zu münden. Die gesamte Lauflänge beträgt 27 km, das mittlere Gefälle bis La Mauguettaz 19,4‰ und von da bis zur Mündung 6,6‰. Die Mentue führt meist nur wenig Wasser, kann aber zu Zeiten bedeutend anschwellen.
Nebenflüsse sind von links der Coruz, Botterel und, unterhalb Bioley-Magnoux, der beträchtliche Sauteruz, der mit dem Hauptfluss parallel fliesst; von rechts die Oleyre, Augine, der Lombrax (oder Ruisseau de Buttis) und der Ruisseau des Vaux, die alle von den höher gelegenen Gegenden des nördl. Jorat herkommen. An der Mentue sind zahlreiche Dörfer aufgereiht, links: Poliez-Pittet, Dommartin, Naz, Fey, Bercher, Gossens, Cronay, La Mauguettaz;
rechts: Villars-Tiercelin, Chardonney, Montaubion, Peyres, Possens, Boulens, Saint Cierges, Ogens, Bioley-Magnoux, Donneloye und Yvonand.
Sie treibt 6 Mühlen und mehrere Sägen; ferner stehen an ihr die Fabrik für kondensierte Milch zu Bercher und mehrere Ziegeleien. 10 Strassenbrücken und 1 Eisenbahnbrücke. Das vom Fluss angeschwemmte Land um den untersten Teil seines Laufes zwischen La Mauguettaz und Yvonand bildete einst eine Ausbuchtung des Neuenburgersees.
(Kt. Luzern, Amt Willisau, Gem. Menznau).
1012 m. Gemeindeabteilung und Weiler, am NO.-Hang des Napf und 7 km nw. der Station Menznau der Linie Langenthal-Wolhusen.
Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen nach Menznau.
Zusammen mit Rengg: 76 Häuser, 478 kathol. Ew.;
Weiler: 8 Häuser, 39 Ew. Eigene Kirchgemeinde.
Viehzucht und Milchwirtschaft.
Stroh- und Rosshaarflechterei.
Klimatischer Kurort.
Die Höfe und Häusergruppen dieses Gebietes wurden 1806 unter dem Namen Menznauerberg (der seither in Menzberg abgekürzt worden ist) zu einer selbständigen Kirchgemeinde erhoben.
Mintze oder Mayentzet (Kt. Wallis, Bez. Martinach, Gem. Martinach Combe).
1380 m. Maiensäss in der Combe von Martinach, an der Strasse über die Forclaz nach Chamonix, 1 km nö. unter dem Col de la Forclaz und 5 km sw. La Croix. Etwa 20 Hütten.
(Kt. Zürich, Bez. Winterthur, Gem. Wiesendangen).
440 m. Weiler, nahe der Grenze gegen den Kanton Thurgau und 2 km nw. der Station Islikon der Linie Zürich-Winterthur-Romanshorn. 16 Häuser, 81 reform. Ew. Kirchgemeinde Wiesendangen.
Landwirtschaft.
(Kt. Aargau, Bez. Kulm). 550 m. Gem. und grosses Pfarrdorf; an der Wina, an der Grenze gegen den Kanton Luzern und an der Strasse Aarau-Münster. Station Menziken-Reinach der Zweiglinie Beinwil-Reinach-Menziken der Seethalbahn und Station der elektrischen Winenthalbahn (Aarau-Menziken).
Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen Reinach-Münster.
Gemeinde, mit Emmet, Hasenwacht, Hübel, Oelberg, Kleinfeld, Plattengasse und Wüstlände: 285 Häuser, 2333 Ew. (wovon 229 Katholiken);
Dorf: 183 Häuser, 1496 Ew. Ackerbau, Viehzucht und Milchwirtschaft, Menziken und Reinach bilden das Zentrum der aargauischen Tabak- und Zigarrenfabrikation.
Fabrikation von Hemden und Baumwollartikeln. Je eine Maschinen- und Kurzwarenfabrik, mechanische Buntweberei, Säge, Fabrik für Eisendrahtartikel, Riemenfabrik, Kupferplattenfabrik.
Regenschirmfabrikation.
Handel mit Zement und Baumaterialien.
Auf dem Bodenfeld hat man Alemannengräber aufgefunden.
Menziken bildet seit der Reformation (1528) mit Reinach eine gemeinsame Pfarrei. Im Sonderbundskrieg fand bei Menziken ein Gefecht statt, in welchem der Kommandant Oelhafen mit einem Aargauerbataillon den Angriff einer Abteilung Sonderbundstruppen ohne Verlust an Mannschaft abwies.
Bei diesem Anlass ging ein Haus in Flammen auf.
(Kt. Zug). 810 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechten Ufer des Edlibaches, an der Strasse Baar-Menzingen-Schönenberg und 7 km sö. der Station Baar der Linie Zürich-Thalwil-Zug. Seit Sommer 1904 ist zwischen Zug, Baar und Menzingen ein Automobildienst eingerichtet. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach Hütten und Schindellegi. Gemeinde, mit Betlehem, Brättigen, Edlibach, Finstersee, Gschwend, Holzhäusern, ¶
Lüthartigen, Lugeten, Schurtannen, Schwand, Wilen und einem Teil von Neu Aegeri: 267 Häuser, 2495 Ew. (wovon 62 Reformierte);
Dorf: 79 Häuser, 1174 Ew. Ueber dem Dorf erhebt sich 40 m hoch der zu oberst mit 3 Linden (dem Wappenbild von Menzingen) bepflanzte Lindenberg, der eine reizende Aussicht auf die Umgegend und die Alpen bietet.
Menzingen ist die höchst gelegene Gemeinde des Kantons und steigt bis zu 1209 m auf. Ihr Gebiet ist in viele Höhenzüge und Thäler gegliedert. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist Ackerbau und Viehzucht. Die früher 230-300 Webstühle beschäftigende Seidenweberei hat stark an Bedeutung eingebüsst. Eine Anzahl der Bewohner arbeitet jetzt in den Baumvollspinnereien Aegeri. Die 1625 erbaute jetzige Pfarrkirche steht an der Stelle einer frühern, deren Gründung bis 1480 zurückgeht und von der einzig der gotische Glockenturm erhalten geblieben ist. In der Gemeinde Menzingen befinden sich Quellenfassungen der Stadt Zürich.
Ums Jahr 1840 baute man einige Zeit lang ein Kohlenflöz ab, das aber der geringen Mächtigkeit und der grossen Kosten wegen bald wieder aufgegeben wurde. Mehrere Gasthöfe. Der Boden der Gemeinde wurde zuerst von Alemannen urbar gemacht, deren Führer Menzo oder Meinzo ihr auch den Namen gegeben hat. 1060 und zu Beginn des 13. Jahrhunderts: Meincingen. Gerichtsherren der damals auch «am Berg» geheissenen Gemeinde waren der Reihe nach die Grafen von Lenzburg, Grafen von Kiburg, Rudolf von Habsburg und damit das Haus Oesterreich.
Diese Rechte gingen später an Zug über, als dieser Stand dem Bund der Eidgenossen beitrat. Grundeigentümer und Inhaber der niedern Gerichtsbarkeit waren die Klöster St. Leodegar in Luzern, Kappel, Engelberg, St. Blasien und besonders Einsiedeln, das hier in seinem Namen jahrhundertelang einen eigenen sog. Gotteshaus-Ammann eingesetzt hatte, welcher Beamte jeweilen im Monat Mai Gericht zu halten pflegte. Dieser Dualismus zwischen den kantonalen und Gemeindebehörden einerseits und dem Abt von Einsiedeln andererseits gab Anlass zu häufig wiederkehrenden Streitigkeiten, die oft das Einschreiten der übrigen Kantone notwendig machten. Um diesem Zustand ein Ende zu machen, verkaufte Einsiedeln am seine Rechte auf Menzingen um die Summe von 8200 Gulden an den Kanton Zug, behielt aber seine Hypothekarrechte bei, die es bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts durch einen besondern Beamten verwalten liess.
Die drei Landgemeinden Menzingen, Baar und Aegeri erfreuten sich gegenüber der Stadt Zug einer gewissen Unabhängigkeit, indem jede von ihnen z. B. das Recht hatte, in regelmässigen Zeiträumen unter ihren eigenen Bürgern den kantonalen Landammann oder auch Vögte und Abgeordnete zur eidgenössischen Tagsatzung zu wählen. Menzingen ist 1477 kirchlich von Baar abgetrennt und zur eigenen Pfarrei erhoben worden. 1844 gründete hier der Pater Theodosius Florentini die Erziehungsanstalt der Schwestern vom h. Kreuz, die sich aus sehr bescheidenen Anfängen zu einem grossartigen Institut entwickelt hat.
Nach und nach entstanden um das Mutterhaus neue Bauten, und 1896-1899 erbaute man dazu eine prächtige Kirche, deren Kuppel weithin in die Lande schaut. Alle diese Bauten bilden zusammen ein grosses monumentales Ganzes. Auch seit der internationalen Entwicklung der Anstalt ist Menzingen der Sitz der Oberin und der Zentralverwaltung des Ordens geblieben, der sich besonders der Erziehung und dem Unterricht, aber auch der Armen-, Waisen- und Krankenpflege widmet. Das Mädchenpensionnat und Lehrerinnenseminar der Schwestern zählt im Jahr durchschnittlich 300 Zöglinge. Daneben hat Menzingen noch ein 1835 gebautes Primarschulhaus, eine Sekundarschule und eine Fortbildungsschule für junge Handwerker. Das 1611 erstellte Rathaus ist 1902 an einen Privatmann verkauft worden. Die verschiedenen Vereine und Gesellschaften besitzen seit 1900 ein auf Grund von freiwilligen Beiträgen zu Stande gekommenes Vereinshaus.
(Kt. Freiburg, Bez. Sense, Gem. Brünisried).
936 m. Gruppe von 4 Häusern, 700 m sw. Brünisried und 16 km sö. vom Bahnhof Freiburg. 28 kathol. Ew. deutscher Zunge.
Kirchgemeinde Rechthalten (Dirlaret).
Wiesenbau und Viehzucht.
(Kt. Freiburg, Bez. Sense, Gem. St. Anton).
675 m. Gruppe von 9 Häusern, am rechten ¶
Ufer der Taferna;
1,7 km n. St. Anton und 4,2 km sö. der Station Schmitten der Linie Bern-Freiburg. 54 kathol. Ew. deutscher Zunge.
Kirchgemeinde St. Anton. Ackerbau und Viehzucht.
(Kt. Freiburg, Bez. Sense, Gem. Tafers und Düdingen).
663 m. Gruppe von 5 Häusern, an der Strasse Freiburg-Tafers;
1,5 km w. Tafers (Tavel) und 4,6 km nö. vom Bahnhof Freiburg. 44 kathol. Ew. deutscher Zunge.
Kirchgemeinde Tafers.
Ackerbau und Viehzucht.
Eine Himmelfahrtskapelle.
603 m. Gem. und Pfarrdorf, an der Strasse Wolhusen-Willisau und 3,5 km sö. Willisau.
Station der Linie Langenthal-Wolhusen.
Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen nach Menzberg.
Gemeinde, mit Geiss, Im See, Dambach-Elswil, Menzberg, Rengg, Blochwil, Elsnau, Rüdel und Twerenegg: 259 Häuser, 1906 Ew. (wovon 131 Reformierte);
Dorf: 30 Häuser, 264 Ew. Von der Mitte des 14. Jahrhunderts bis 1803 besass hier die Deutschordenskomthurei zu Hitzkirch Kirchensatz und Gerichtshoheit.
Viehzucht und Milchwirtschaft. 1249: Menzenowe;
vom Personennamen Menzo (Koseform für Maginzo).
(Kt. Tessin, Bez. Valle Maggia). 725 m. Gem. und Pfarrdorf, auf einer mit prächtigen Kastanienbäumen bestandenen Terrasse und 33 km n. vom Bahnhof Locarno. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen Locarno-Fusio. 51 Häuser, 190 kathol. Ew. Viehzucht, Roggenbau. Herstellung des als «paglia» bekannten Streichkäses. Schöne Aussicht auf einen grossen Teil des Lavizzarathales. Nahe dem Dorf ein Bruch auf Topf- oder Lavezstein.
(Monti) (Kt. Tessin, Bez. Valle Maggia, Gem. Menzonio).
1100-1230 m. Maiensäss mit Hüttengruppe, am SO.-Hang des Pizzo Brunescio und 34 km n. Locarno.
Alle Familien des Dorfes Menzonio verbringen hier mit ihrem Vieh den Frühling, einen Teil des Sommers (Heuernte) und den Herbst. Herstellung von Butter und Käse.
(Kt. Graubünden, Bez. Maloja). Fluss. S. den Art. Maira.
(Passo di Val) (Kt. Graubünden, Bez. Bernina). 2675 m. Passübergang; führt vom Val Mera, dem nördl. Quellthal der 3 Stunden langen Valle di Campo im obern Puschlav (Ausgangspunkt: Pisciadello oder La Rösa), in n. Richtung ins italienische Livignothal hinüber.
Der steile Pfad leitet westl. an dem etwa 150 m langen Quellsee im obersten Val Mera vorbei und führt jenseits der Passhöhe längs einem etwas grössern Hochsee durch das wilde Felsen- und Gletscherthal Val Nera und über die Alpe Lago nach Livigno.
Die grossartig-wilde Passhöhe trägt kleine Seelein und liegt in Gneis.
(Val) (Kt. Graubünden, Bez. Bernina). 2430-1440 m. So heisst der obere, nach NW. gewendete Teil der hütten- und grasreichen Valle di Campo im obern Puschlav; er ist bis zum Einfluss des aus dem Lago di Saoseo (Val Viola Poschiavina) kommenden Baches etwa 4 km lang. Gefälle auf dieser Strecke etwa 670 m oder 167‰. Im Vordergrund die Alpe Campo (2069 m) und südl. davon die Hütten Le Vallene und Longacqua. Der Thalbach entspringt direkt s. vom Passo di Val Mera (2675 m) in einem 150 m langen kleinen See, von dem er sich in die zweite Thalstufe hinunterstürzt, um sich hier durch den vom Gletscher am Corno di Campo kommenden Wildbach zu verstärken.
Westl. über dem Val Mera erhebt sich di Cima di Garten, im O. der Gipfelpunkt 3234 m des Corno di Campo, dessen Grat sich nach SO. gegen die Alpe di Val Viola fortsetzt. Im obersten Teil des Val Mera finden sich steile Alpweiden und viel Moränenschutt und Geröll. Vor seinem Eingang läuft eine mächtige Moräne quer über den ö. Thalzweig von Val Viola. Hauptgesteine im Val Mera sind Gneis und Hornblendeschiefer, von denen der erstere Gänge von granitischem Gestein (Syenit und Syenit-Diorit) aufweist. Auf der Höhe des Passo di Val Mera wird der Gneis von Gängen eines fast nur aus Feldspat bestehenden Granulits durchsetzt. Der Stock des Corno di Campo besteht aus Gneis und Granit (Syenit und Syenit-Diorit). Da der Gneis im O. vorzugsweise nach SW., im W. dagegen nach NO. und N. einfällt, ist das Val Mera als ein kleines Muldenthal im Krystallinischen aufzufassen, dessen Richtung mit dem Hauptstreichen der Kämme zusammenfällt.
(Kt. Tessin, Bez. Mendrisio, Gem. Balerna).
330 m. Weiler, 400 m nw. vom Dorf Balerna und 1 km n. der Station Balerna der Linie Bellinzona-Lugano-Chiasso der Gotthardbahn. 17 Häuser, 136 kathol. Ew. Kirchgemeinde Balerna.
Acker- und Weinbau. Zucht der Seidenraupe.
Die jungen Leute wandern als Maurer, Maler, Gipser etc. in die übrigen Kantone aus.
Merdesson, Merdenson, Merdassonnet etc. So heissen zahlreiche Wildbäche, die vorwiegend trübes Wasser führen, ferner Alpweiden mit nass-kotigem Boden.
(Kt. Wallis, Bez. Siders, Gem. Grône).
1020 m. Gemeindeabteilung und Weiler, auf einer Terrasse zwischen Loye und Dailley. 17 Häuser, 103 kathol. Ew. französischer Zunge.
Kirchgemeinde Grône.
Acker- und Obstbau, Viehzucht.
oder MERDASSON (Dent de) (Kt. Waadt, Bez. Vevey). 1861 m. Kleine Felspyramide, ¾ Stunden über der Station Jaman der Montreux-Oberlandbahn. Am NW.-Hang sumpfiges Gras- und Buschland, das von der Linie auf die Rochers de Naye durchzogen wird. Schöne Aussicht. Den Gipfel bildet eine spitze Falte aus unterm Lias (Kieselkalk), in deren Kern Rät liegt. (S. den Art. Montreux).
Um den britischen Kurgästen von Montreux keinen Anlass zum Aergernis zu geben, haben die über Montreux publizierten Führer, Prospekte und Karten seit einigen Jahren angefangen, den eigentlichen Namen des Berges in Meldasson umzuändern (!).
(Le) (Kt. Neuenburg, Bez. Boudry).
630-440 m. Bergbach;
entspringt im Wald nahe Chambrelien und mündet nach 4 km langem Lauf unterhalb Boudry von links in die Areuse.
Durchfliesst ein tiefes Tobel, das bis zum Neocom und Tertiär hinunter eingeschnitten ist und als Fortsetzung der bei Les Sagneules beginnenden und über Rochefort ziehenden Combe Léonard betrachtet werden kann. Im untern Abschnitt erweitert sich dieses Tobel zu einer breiten Combe mit nassem Boden und Wiesen- und Rebenhängen.
Während der Bach gewöhnlich nur wenig Wasser führt, kann er zur Zeit der Schneeschmelze bedeutend anschwellen, da ihn dann eine unterhalb Chambrelien entspringende temporäre Quelle verstärkt.
Wird von zwei Eisenbahnlinien überschritten. ¶
(Kt. Wallis, Bez. Siders, Gem. Grône).
524 m. Gemeindeabteilung und Häusergruppe, am Fuss des die Terrasse von Loye tragenden Waldhanges und 2 km s. der Station Granges der Simplonbahn. 6 Häuser, 97 kathol. Ew. französischer Zunge.
Kirchgemeinde Grône.
Acker- und Obstbau, Viehzucht.
Waldwirtschaft.
(Kt. Wallis, Bez. Entremont). 1900-776 m. Wildbach; entsteht in dem mächtigen, von Élisée Reclus mit einem geöffneten vulkanischen Krater verglichenen Erosionszirkus zwischen der Pierre à Voir und dem Col du Lens aus 3 Quellarmen: dem von der Pierre à Voir herabkommenden Grand Torrent, dem bei Le Levron entspringenden Torrent des Vernays und der nahe der Vereinigung dieser beiden zu Tage tretenden Quelle der sog. Fontana Rossa. Der Merdenson mündet zwischen Le Châble und Vollèges von rechts in die Dranse de Bagnes und hat hier mit seinen schwarzen Schlammmassen, die er zur Zeit der Schneeschmelze zu Thal wälzt, einen grossen Schuttkegel aufgeschüttet. Er liegt während des grössten Teiles des Jahres fast oder ganz trocken. Seine langsame aber andauernde Zerstörungsarbeit, die an diejenige des Illgrabens erinnert, hat den Bergkörper zwischen Sembrancher und Saxon bereits tief angeschnitten. Er bildet die Grenze zwischen den Gemeinden Bagnes und Vollèges. Vergl. den Art. Blisier.
(Glacier de) (Kt. Wallis, Bez. Hérens). 3100-2600 m. Kleiner Hängegletscher; am N.-Hang der Pointe de Vouasson und über der zwischen den Felsen von Loitecondoi im O. und der NW.-Schulter der Pointe de Vouasson im W. eingeschnittenen Schlucht. Ihm entspringt der stark schlammige Wildbach Merdéré, der 20 Minuten oberhalb Prazlong (im Val d'Hérémence) von rechts in die Dixence mündet.
(Kt. Wallis, Bez. Hérens). Wildbach; entspringt dem zwischen der Pointe de Vouasson und dem Mont de l'Étoile nach NO. absteigenden kleinen Glacier de Vouasson, durchfliesst zunächst das die Alpweiden von Vouasson und La Meina einschliessende kleine Thal, tritt dann in ein Waldtobel ein und mündet nach 5 km langem Lauf unterhalb des Dorfes Lanna (Val d'Hérens) in 1271 m von links in die Borgne.
(Kt. Waadt, Bez. Échallens, Gem. Poliez-Pittet).
810 m. 4 im Bergland des Jorat zerstreut gelegene Häuser, am Weg von Poliez-Pittet nach Froideville, 600 m sö. Poliez-Pittet und 5 km sö. der Station Échallens der Linie Lausanne-Bercher. 20 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden Poliez le Grand und Poliez-Pittet.
Landwirtschaft.
oder Meerenalp (Kt. Glarus, Gem. Kerenzen).
1100-1900 m. Alpweide, in dem Thal zwischen dem Mürtschenstock und Alpfirzstock und vom Merenbach durchflossen;
1½-3 Stunden s. über Mühlehorn. 372 ha gross und in 145 Alprechte (Stösse) eingeteilt.
Drei Gruppen von Hütten in 1211, 1500 und 1805 m. Im untern Abschnitt eine prächtige Seitenmoräne des dieses Thälchen einst bedeckenden Gletschers, im obern Abschnitt Reste eines vom O.-Hang des Mürtschenstockes niedergebrochenen alten Felssturzes.
oder Meerenbach (Kt. Glarus). 1700-423 m. Wildbach;
entspringt an dem die Mürtschenalp von der Merenalp trennenden Querwall, fliesst längs dem O.-Fuss des Mürtschenstocks nach N., schneidet sich dann in den ö. Abschnitt der Terrasse des Kerenzerberges ein und mündet nach 5 km langem Lauf bei Mühlehorn in den Walensee.
Seine Mündungsschlucht wird im W. von einem etwa 200 m hohen Felshang überragt, der aus einer Dislokationsbreccie des Malm besteht und in dem sich eine ganze Reihe von Höhlen, die sog. Fuchsfallen, findet.
Diese sind vor einigen Jahren durch einen Fussweg zugänglich gemacht worden und bilden ein beliebtes Ausflugsziel der Kurgäste des Kerenzerberges.
(Kt. Aargau, Bez. Muri). 398 m. Gem. und Pfarrdorf, im Reussthal und 1,5 km nö. der Station Benzenswil der Linie Aarau-Lenzburg-Rotkreuz. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Hagnau, Bikenbach und Unter Rüti: 178 Häuser, 1230 kathol. Ew.; Dorf: 119 Häuser, 823 Ew. Acker- und Obstbau, Viehzucht und Milchwirtschaft, Bienenzucht. Käserei. Branntweinbrennerei. Mühlenbauwerkstätten. Mühle, Säge, Ziegelei. Zwei Sparkassen. Ueberreste der Grundmauern einer Römerbaute. Gehörte einst den Herren von Hünenberg, deren Burg schon im Mittelalter zerfallen war, und war später der Hauptort einer luzernischen Landvogtei. 1803 kam der Ort zum Kanton Aargau, der dafür Hitzkirch an Luzern abtrat. In der Kirche wird ein altes Panner aufbewahrt, das einen in einem Torfmoor stehenden Schwan zeigt. Heinrich Fischer, Grossrat und Besitzer des Gasthofes zum Goldenen Schwanen in Merenschwand, war der Führer der revolutionären Bewegung vom Dezember 1830. Er zog an der Spitze von 5000-6000 Bauern nach Aarau und zwang die Regierung zur Einberufung eines Verfassungsrates, der dann im Frühling 1831 zusammentrat und Fischer zu seinem Präsidenten wählte. 1065: Meriswanden.
(Kt. Wallis, Bez. Leuk, Gem. Agaren).
1900-2500 m. Alpweide, auf einer Terrasse s. über dem das Dorf Agaren beherrschenden Waldgehänge, rechts vom Illgraben und am Fuss des Brunethornes und Schwarzhornes. Zu oberst liegen zwei kleine Seen, denen der böse und das Dorf Agaren fortwährend bedrohende Meretschibach entfliesst.
Wird durchschnittlich während 78 Tagen mit 50 Stück Gross- und Kleinvieh bezogen und liefert 12000 Liter Milch, die zu 1000 kg Käse und 350 kg Butter verarbeitet werden.
(Kt. Wallis, Bez. Leuk). 2577 m. Bergrücken, Teil der obern Meretschialp; dem Schwarzhorn (2793 m) nach NO. vorgelagert, im Stock des Illhorns und sö. über dem Illgraben. 5 Stunden s. über Agaren.
Begrenzte Aussicht. Ist auch dem Grossvieh zugänglich.
(Kt. Tessin, Bez. Locarno). 735 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechtsseitigen Hang des Verzascathales und 11 km nö. vom Bahnhof Locarno. Postablage; Postwagen Locarno-Mergoscia. Die Gemeinde besteht aus den 4 Unterabteilungen Benitti, Busada, Lessoi und Rivapiana und zählt in 107 Häusern 351 kathol. Ew. Die früher weit zahlreichere Bevölkerung (über 600 Seelen) ist durch die starke Auswanderung nach Kalifornien bedeutend zurückgegangen.
Roggen-, Mais- und Weinbau, Viehzucht.
Handel mit Kastanien.
Das Dorf steht an einem ziemlich steilen Hang mitten in alten Kastanienselven und Weinbergen, bietet eine schöne Aussicht auf den Langensee bei Locarno und ist mit dieser Stadt durch eine sehr malerische Strasse verbunden.
(Valle di) (Kt. Tessin, Bez. Locarno). 1800 m. Kleine rechtsseitige Verzweigung des bei Gordola auf den Langensee ausmündenden Verzascathales. Steigt vom Poncione di Trosa (4-5 km n. Locarno) ¶
rasch nach O. ab und öffnet sich 3 km n. Gordola. Am linksseitigen oder nördl. Gehänge finden sich zahlreiche isolierte Häuschen oder kleine Siedelungsgruppen.
Auf einer Terrasse über dem Ausgang des Thälchens das Dorf Mergoscia mit Kirche und Kapelle.
(Kt. Tessin, Bez. Locarno, Gem. Brissago).
1042 m. Bergweide mit Hüttengruppe, am O.-Hang des Monte Gridone, 12 km s. Locarno und 2 Stunden w. über Brissago.
Wird im Frühjahr und Herbst mit Vieh und im Sommer zur Zeit der Heuernte bezogen.
Herstellung von Butter und Käse.
(Alpe de) (Kt. Wallis, Bez. Hérens, Gem. Hérémence).
1900-2500 m. Alpweide, am rechten Ufer der Dixence und am linken Ufer des Wildbaches Merdéré, an den untern Hängen des Loitecondoi und 1¾ Stunden über Prazlong.
Wird von Mitte Juli bis Mitte September mit 110 Milchkühen bezogen, und jedes Jahr durchschnittlich 23000 Liter Milch liefern. 3 neue Hütten und 14 Ställe.
Die früher weit zahlreichern Hütten sind entweder niedergebrannt oder durch Bergstürze und Lawinen zerstört worden. 1277: Miribel;
von meri, mirer = schauen und bé, bel = schön, also so viel als «Bellevue».
(Col de) (Kt. Wallis, Bez. Hérens). Passübergang. S. den Art. Meina (Col de la).
(Kt. Tessin, Bez. Mendrisio). 582 m. Gem. und Pfarrdorf, am S.-Hang des Monte San Giorgio und 7 km nw. der Station Mendrisio der Linie Bellinzona-Lugano-Chiasso der Gotthardbahn. Postbureau, Telegraph; Postwagen nach Mendrisio. 76 Häuser, 441 kathol. Ew. Acker- und Weinbau, Zucht der Seidenraupe. Genossenschaftsmolkerei. Auf einem ganz mit Weinreben und Feldern bestandenen Plateau. Die 610 m nw. vom Dorf stehende Kirche ist an der Stelle einer aus dem 16. Jahrhundert datierenden ehemaligen Burg erbaut worden. Kindergarten. Nw. vom Dorf Gipsgruben, die aber nur schwach abgebaut werden. In der Nähe eine 200 m lange Höhle mit prachtvollen Stalaktiten. Von Meride aus kann der 1100 m hohe Monte San Giorgio in 1½ Stunden bestiegen werden.
(Kt. und Amtsbez. Bern, Gem. Köniz).
653 m. Gruppe von 3 Häusern, an der Strasse Bern-Schwarzenburg;
3,1 km ssw. Köniz und 4,2 km sö. der Station Thörishaus der Linie Bern-Freiburg. 21 reform. Ew. Kirchgemeinde Köniz.
Landwirtschaft.
(Kt. Wallis, Bez. Entremont). 3092 m. Verwitterte Felspyramide, in der von der Gruppe der Maisons Blanches (Massiv des Grand Combin) nach NW. auszweigenden kurzen Kette des Ritord, sö. über der Alpe de Boveyre.
Kann von Liddes aus über diese Alpe in 5½ Stunden erreicht werden.
Erste Besteigung 1901.
(Col du) (Kt. Wallis, Bez. Entremont). Etwa 3240 m. Passübergang, im Kamm zwischen dem Mérignier und Ritord. Führt mit einem kleinen Umweg vom Glacier de Boveyre nach Bourg Saint Pierre. Wird meist nur von Gemsjägern begangen. Auf der Siegfriedkarte unbenannt und ohne Höhenkote.
(La) (Kt. Waadt, Bez. Moudon und Oron). Bach; entsteht auf dem Plateau von Peney le Jorat (im zentralen Jorat) aus zwei Quellarmen, dem w. am Dorf Peney le Jorat vorbeifliessenden Ruisseau de Neyrevaux und dem ö. davon aus 870 m herabsteigenden Ruisseau de Lava-Bobiux.
Nach der Vereinigung dieser beiden Arme wendet sich die Mérine gegen NO., nimmt 1 km weiter unten von links den Ruisseau des Aubarandes und später die Tenétaz auf und durchfliesst ein zum grossen Teil von der Strasse Échallens-Moudon duchzogenes malerisches Tobel, durchzieht dann die Stadt Moudon und mündet hier nach 10 km langem Lauf in 515 m von links in die Broye.
(Kt. und Bez. Schaffhausen).
535 m. Gem. und Pfarrdorf, an der Durach und an der Strasse Schaffhausen-Bargen, 7 km n. vom Bahnhof Schaffhausen. Postablage, Telephon;
Postwagen nach Schaffhausen und Bargen. 137 Häuser, 632 reform. Ew. Gemeinsame Kirchgemeinde mit Bargen.
Getreide- und Futterbau, Vieh- und Holzhandel.
Steinbruch. Ist seiner malerischen und gesunden Lage wegen ein von den Bewohnern Schaffhausens gern besuchter Luftkurort.
Heisst 846 in einer Stiftungsurkunde des Klosters St. Gallen Morinishusu und besass damals schon eine Kirche.
Später Morineshusen und Mörishusen.
Reste einer alten Bohnerzgrube.
Ein Alemannengrab.
(Kt. und Bez. Schaffhausen).
540-460 m. Schmales Wiesenthal, im Bergland des Randen zwischen dem Buchberg und dem Längenberg, von der Durach und der Strasse Schaffhausen-Merishausen durchzogen. 3 km lang.
(Kt. Freiburg, Bez. See).
Gem. und Dorf. S. den Art. Meyriez.
(Kt. Graubünden, Bez. Hinterrhein). 2570-1800 m. 1,7 km langes Thälchen, steigt von der Felsnische zwischen dem Averser Grosshorn und Kleinhorn nach W. ab und öffnet sich auf das Madriserthal. Sein Bach, der Merlenbach, stürzt sich über mehrere Felsbänder und mündet 4 km s. der Vereinigung des Madriserrhein mit dem Averserrhein von rechts in den ersteren. Das Merlenthal bildet einen Teil der Alpe Merla, die oberhalb der auch im Winter bewohnten Siedelungsgruppe «Beim hohen Haus» (1780 m) liegt.
(Kt. Bern, Amtsbez. Thun, Gem. Sigriswil). 584 m. Gemeindeabteilung und Dorf, am rechten Ufer des Thunersees, vor dem Eingang ins Justisthal und an der Mündung des Grönbaches. Nördl. über dem Dorf die steilen Waldhänge der Ralligstöcke und die mächtigen Felswände des Niederhorns. 2,5 km sö. Sigriswil. Dampfschiffstation; 1 km weiter seeaufwärts die Dampfschiffstation Beatenbucht, von der eine Drahtseilbahn nach St. Beatenberg hinauf führt.
Postbureau, Telegraph, Telephon. Zusammen mit Nachtstall: 91 Häuser, 566 reform. Ew.; Dorf: 62 Häuser, 394 Ew. Kirchgemeinde Sigriswil. Acker- und Weinbau, Viehzucht. Holzhandel. Säge und Mühle. Sommerfrische. Stark begangener Fussweg nach St. Beatenberg. Die Strasse von Interlaken nach Merligen ist eine Axenstrasse im kleinen: sie zieht um den Bergsporn der sog. Nase, folgt dem Fuss von sehr steilen Hängen und den Felswänden des Beatenbergs, geht durch mehrere in den Fels gesprengte kleine Gallerien und bietet einen prächtigen Ausblick auf den See und die Berge. Die Strecke Interlaken-Merligen ist 9 km lang und hat 2 Millionen Fr. gekostet.
Ein Edelgeschlecht von Merligen ist aus dem 14. Jahrhundert bekannt. Der damals noch ziemlich beträchtliche Weinbau ist heute beinahe verschwunden. Das Dorf hat früher unter den Ausbrüchen des jetzt korrigierten Grönbaches stark gelitten. In Merligen pflegten einst die Reisenden auszusteigen, die zu Schiff von Thun herkamen, um die St. Beatenhöhle zu besuchen. Diese letztere ist 1903/04 auf eine Länge von 750 m bequem ¶
zugänglich gemacht worden. Geschützte Lage und mildes Klima, in dem der Lorbeerbaum noch im Freien gedeiht. 1898 ist ein grosser Teil des Dorfes mit mehreren alten Berner Holzhäusern ein Raub der Flammen geworden. Früher hat man bei Merligen einen sehr harten und an Versteinerungen reichen Marmor gebrochen, der z. B. beim Bau der Nideckbrücke und des Bundeshauses in Bern Verwendung gefunden hat. 1280: Merlingen.
oder Mœrlischachen (Kt. Schwyz, Bez. und Gem. Küssnacht). 443 m. Gemeindeabteilung und Dorf, am rechten Ufer der Küssnachterbucht des Vierwaldstättersees schön gelegen, an der Strasse Luzern-Küssnacht und 3 km sw. der Station Küssnacht der Gotthardbahn. Telephon. Zusammen mit Bischofswil: 29 Häuser, 216 kathol. Ew.; Dorf: 21 Häuser, 136 Ew. Kirchgemeinde Küssnacht. Wiesen-, Obst- und Gemüsebau. Schöne Aussicht auf den See und seine Umgebungen. Am Seeufer steht eine von der Familie Ronca gestiftete St. Jakobskapelle. Auf einer Anhöhe 500 m vom Dorf die Burgruine Merlischachen. Die Herrschaft ging zuerst vom Kloster Engelberg an den Luzerner Bürger Ulrich von Lüttishofen über, der die hohe und niedere Gerichtsbarkeit unter Wahrung seines Grundbesitzes um den Preis von 60 rheinischen Gulden an Schwyz abtrat. Das Kloster zu Luzern besass das Fischrecht zu Merlischachen. 1307: Merlischachen.
(Plan de la) (Kt. Wallis, Bez. Saint Maurice, Gem. Dorénaz).
1250-1500 m. Maiensäss der Alpe du Haut d'Alesse.
Wird zusammen mit den Maiensässen Pacotaire und La Giète im Frühjahr und Herbst bezogen.
Darüber befindet sich in einer Höhe von 1600 m in den aufgerichteten und gefalteten Karbonschichten ein bis 1884 abgebautes Anthrazitflöz.
(Gross und Klein) (Kt. Freiburg, Bez. Saane). Gem. und Dorf. S. die Art. Marly le Grand und Marly le Petit.
deutsch Morschwil (Kt. Bern, Amtsbez. Münster).
Gem. und Pfarrdorf, im ö. Abschnitt des Val Terbi, an der Scheulte (einem rechtsseitigen Nebenfluss der Birs) und 12 km osö. der Station Delsberg der Linie Biel-Basel.
Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen Delsberg-Montsevelier. 87 Häuser, 433 kathol. Ew., wovon 73 deutscher Zunge.
Die geschützte Lage gestattet Acker- und Obstbau.
Mühle. Etwas Uhrenindustrie.
Seidenweberei. Spuren ehemaliger Eisenerzgruben.
Refugium. Zuerst Marii Villa;
1184: Morswilre;
1317: Mabercu. Kirchlich 1768 von Montsevelier abgelöst.
Die Pfarrkirche zu Saint Remi 1771 geweiht und 1841 umgebaut;
sie enthält schöne Glasmalereien und eine bemerkenswerte Orgel und zeichnet sich durch eine monumentale Steinfassade aus.
(Kt. Wallis, Bez. Goms). Wildbach; entspringt in etwa 2400 m dem (durch einen Felsgrat vom s. gelegenen grossen Griesgletscher getrennten) Merzenbachgletscher, fliesst nach NW., tritt. 1 km ö. vom Dorf Münster zwischen den Waldhängen des Brodelhorns und Stockhorns ins Rhonethal ein und mündet nach 5 km langem Lauf in 1340 m von links in die Rhone.
(Kt. Wallis, Bez. Goms). 2700-2400 m. 1 km langer und 600 m breiter Gletscher, hinten über dem Merzenbachthal und am Merzenbachschien. Ueber die Ritzfurgge mit dem Ritzgletscher verbunden.
(Kt. Wallis, Bez. Goms). 3224 m. Gipfel, in dem vereisten Kamm nw. über dem Griesgletscher und hinten über dem Merzenbachthal. Kann sowohl vom Griesgletscher her oder in 6½ Stunden von Münster aus bestiegen werden.
(Kt. Wallis, Bez. Goms, Gem. Münster).
2400-1340 m. Steil geböschtes Thal von 7 km Länge;
öffnet sich gegenüber Münster zwischen dem Brodelhorn und Stockhorn von links aufs Rhonethal.
Enthält neben ausgedehnten Waldungen die Merzenbachalp, Eigentum der Gemeinden Münster und Gesehenen, die vom 8. Juli bis etwa 20. September mit 70 Stück Grossvieh bezogen wird und 20000 Liter Milch, resp. 1650 kg Fettkäse liefert.
(Kt. Bern, Amtsbez. Nidau). 480 m. Gem. und Dorf, am S.-Fuss des Jensberges und 6 km n. der Station Aarberg der Linie Lausanne-Payerne-Lyss. Gemeinde, mit einem Teil von St. Niklaus: 38 Häuser, 210 reform. Ew.; Dorf: 26 Häuser, 144 Ew. Kirchgemeinde Bürglen. Acker-, Gemüse- und Obstbau. 1676 wurden die Bewohner mit dem Gesuch, eine eigene Kirche bauen zu dürfen, von der Obrigkeit abgewiesen. 1278: Merzelingen; 1382: Mertzlingen.
(Kt. Graubünden, Bez. Bernina, Gem. Puschlav und Brusio).
963 m. Gruppe von 7 Häusern, am Ausfluss des Poschiavino aus dem Puschlaversee und 11,5 km nw. der Station Tirano der Veltlinerbahn.
Postablage;
Postwagen Samaden-Tirano. 26 kathol. Ew. italienischer Zunge.
Kirchgemeinden Puschlav und Brusio.
Schöne Aussicht auf das Thal, den See und die Berge von Puschlav.
Wiesenbau und Viehzucht.
(Ober und Unter) (Kt. Wallis, Bez. und Gem. Leuk). 1000-1700 m. Zwei von Wald umrahmte Alpweiden, rechts vom Illgraben und am Fuss des Illhorns. Die untere Alp ist ein Benefizium der Pfarre Leuk, die obere gehört einem privaten Konsortium. Jene wird während rund 100 Tagen mit etwa 10 Stück Vieh (6000 Liter Milch, resp. 180 kg Magerkäse und 70 kg Butter), diese während 44 Tagen mit 27 Stück Vieh (6000 Liter Milch, resp. 450 kg Fettkäse) bezogen.
(Kt. Zürich, Bez. Pfäffikon, Gem. Illnau und Fehraltorf).
548 m. Gruppe von 9 Häusern, im Thal des Kemptbaches 1,8 km sö. der Station Illnau der Linie Effretikon-Wetzikon-Hinwil.
Telephon. 54 reform. Ew. Kirchgemeinden Fehraltorf und Illnau.
Landwirtschaft. 744: Maginsinchova;
vom Personennamen Maginzo.
deutsch Misox, romanisch Mesauc. (Kt. Graubünden, Bez. Moesa). Kreis des Bezirkes Moesa; umfasst die drei Gemeinden Mesocco, Soazza und Lostallo. Liegt im n. Abschnitt des von der Moesa durchflossenen Thales, der sog. Mesolcina, und reicht vom Dorf San Bernardino (1626 m) bis zum Weiler Sorte (402 m).
Wird im W., N. und O. durch hohe Berge vom Kreis Calanca, dem Rheinwald und dem italienischen San Giacomothal getrennt und grenzt im S. an den den untern Abschnitt der Mesolcina umfassenden Kreis Roveredo.
Die den Kreis Mesocco nach S. durchfliessende Moesa erhält hier zahlreiche Nebenadern, von denen jedoch keine nennenswert ist.
Dem Fluss folgt die die Dörfer und Weiler des Kreises miteinander verbindende Poststrasse über dem St. Bernhardin. Der im Sommer fahrende Postwagen soll durch eine elektrische ¶