7 km w.
Mels. In 1786 m stehen 4
Hütten. 515 ha gross, wovon 400 auf die eigentliche
Alpweide, 30 auf Sumpfland, 25 auf
Wald, 5 auf Wiesland und 55 auf unproduktiven Boden entfallen.
(Kt. Wallis,
Bez. Brig).
2946, 2897 und 2723 m. Mehrgipfliger
Kamm in der Gruppe des
Monte Leone; zweigt
vom
Wasenhorn nach SW. ab und beherrscht die Simplonstrasse zwischen
Berisal und den Kaltwassergallerien. Vom
Hospiz auf der
Simplonpasshöhe aus in 2½ Stunden unschwierig zu erreichen.
Gegen N. steht er über den Punkt 2869 m mit dem (auf der Siegfriedkarte unbenannten)
Pizzo di
Val Turba oder
Pizzo della Forcellina
(3023 m) und weiterhin mit dem Punkt 2924 m in Verbindung.
Von den zwei letztgenannten Gipfeln senkt sich der Forcellinagletscher
gegen den gleichnamigen
Pass hinab. Im W. ist zwischen dem Pizzo Maedero und
Piz Piott das felsige kleine
ValLunga eingesenkt, dessen Bach sich zur Quellader der
Maira hinunterstürzt.
Der
S.-Hang des Gipfels, Maedero genannt, liegt
über der Alphütte
Marozzo dentro (im
Val Marozzo), während der O.-Hang, Mortarolo und
Zocche di Sett geheissen, gegen den
südlichen Abschnitt der Septimerstrasse absteigt.
Der Sockel des
Berges besteht im
Val Marozzo aus zum
Teil talkigern grauem Gneisglimmerschiefer, auf den nach oben durch Druck veränderter grauer Bündnerschiefer (Lias) folgt.
In diesen letztern sind mehrfach serpentinisierte oder diabasische grüne Schiefer eingelagert. Es scheinen auch Triasgesteine
vorhanden zu sein, die wahrscheinlich als
Ueberschiebungen gedeutet werden dürfen.
(Kt. Graubünden,
Bez. Plessur
und Ober
Landquart). 2668 m. Gipfel der
Amselfluh-Strelakette im Plessurgebirge,
zwischen dem
Schafgrind und der Thiejerfluh im S., sowie der
Küpfenfluh und dem
Strelapass im NO. Das Furkatli zwischen Mädriger-
und Thiejerfluh ist ein leichter und gefahrloser, aber nur selten benutzter Passübergang von
Arosa nach
Davos, der etwas mehr
Zeit in Anspruch nimmt als die
Maienfelder Furka. Der Weg geht von
Arosa über die Furkaalp und
Thiejen links oder rechts am
Schafgrind vorbei und vereinigt sich oberhalb des «leiden
Staffel» mit dem über die
Furka führenden
Pfad.
Die Mädrigerfluh kann von
Arosa oder
Langwies aus über den Furkatlipass erstiegen werden, worauf man
den Abstieg nach
Davos Platz oder
Frauenkirch nehmen kann. Die
Strela-Amselfluhkette ist eine Doppelkette, gehört nach Jennings
und Hoeck noch dem normalen Faltungsgebiet des Plessurgebirges an und ist als eine grosse, sehr flach liegende Falte zu deuten.
Die ö. Bergreihe zeigt nach Hoeck normale Profile vom Verrucano bis zum Wettersteindolomit der Trias,
während die westliche eine verkehrte Schichtfolge vom Hauptdolomit abwärts bis zum Verrucano aufweist.
Hier erscheinen speziell an der Mädrigerfluh Hauptdolomit und Liasschiefer zwei- bis dreimal in das krystalline Grundgebirge
eingefaltet. Westl. von diesem normalen Faltengebirge folgt die «Aufbruchszone»
von Steinmann, Jennings und Hoeck, d. h. die mit dem anstehenden Gebirge ostalpinen Charakters im O.
zusammenhängende und durch einen Faltungsprozess über das Vorland des Flysch hinaufgeschobene Masse, deren Ueberschiebungs-Ausmass
von Hoeck auf 3-5 km geschätzt wird. Vergl. Jennings. The geology of theDavosdistrict (im Quarterly Journal of the Geolog.Society. Vol. 55, 1899). - Hoeck, H. Geolog. Untersuchungen im Plessurgebiet umArosa (in den Berichtender Naturforsch. Gesellschaft zuFreiburgi. B. Bd 13, 1903). - Ferner das von Mettier verfasste Büchlein
Arosa. (Europ. Wanderbilder. 225 und
226). Zürich
1894.
(Kt. Aargau,
Bez. Baden).
426 m. Gemeinde und Dorf, an der Strasse Lenzburg-Baden. Station der Linie Aarau-Suhr-Wettingen. Postbureau,
Telephon. Gemeinde, mit Eckwil: 69 Häuser, 450 kathol. Ew.; Dorf: 52 Häuser, 366 Ew. Kirchgemeinde Wohlenswil. Ackerbau, Viehzucht
und Milchwirtschaft; Käserei. Strohindustrie. In der Nähe grosse Brüche auf Muschelsandstein, die schon
von den Römern abgebaut worden sind. 893: Maganwilare; vom Personennamen Magino. 1834 brannten, vom Pfarrer P. Welti in Wohlenswil
angezündet, 6 Häuser des Dorfes nieder.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Thun).
1958 m. Gipfel, in dem das Justisthal auf der rechten Seite begleitenden Sigriswilgrat.
Kann von Merligen aus über die an seinen Hängen liegende Oberberglialp in 4 Stunden erreicht werden.
oder Mæntli (Kt. Obwalden).
2068 m. Felsgipfel, s. vor dem Giswilerstock, zwischen dem Marienthal und dem Thälchen des Altibaches
und südlich über dem zwischen ihm und der Rossfluh eingesenkten Kringenpass (1915 m).
steigt nach NW. zur Mänigwaldalp sehr sanft ab, während
er gegen SO. zum Schwendenthal (einer der obern Verzweigungen des Diemtigthales) steil abbricht.
Kann vom Gasthaus auf der
Grimmialp in 2 Stunden erreicht werden.
Schöne Aussicht. Besteht der Hauptsache nach aus Jurakalken,
denen zu oberst eine Decke von roter Kreide aufsitzt;
das Ganze ruht auf einem Sockel von Triaskalken (dem sog. Schürten)
und steigt um nahezu 400 m über der Sohle des Schwendenthales auf.
Ständig bewohnt ist
nur der unterste Thalabschnitt;
weiter oben schöne Alpweiden.
Glazialschutt und erratische Blöcke. 6 Häuser, 35 reform.
Ew. Der Mäniggrund ist in eine Kalkmasse von sehr verwickeltem geologischem Bau eingeschnitten. In der Thalsohle stehen
Triasschichten an, darüber folgen Jurakalke, rote oder buntgefärbte Kreide, sowie schiefriger Flysch,
der hier und da noch einige von triasischen Gesteinen begleitete, anormal gelagerte Fetzen von Jurakalk (sog. Hornfluhbreccie)
trägt.
Die nördl. über dem Mäniggrund aufragende Wand der Buntelgabel zeigt die Reihe der Trias-, Jura-, Kreide- und Flyschschichten
in zweifacher Aufeinanderfolge. In der Thalsohle finden sich mächtige Ablagerungen von Glazialschutt,
die die Fruchtbarkeit des Bodens bedingen, wie weiter oben die rasch verwitternden und zerfallenden Schichten des Flysch und
der Kreide den Wuchs von saftigen Alpweiden begünstigen. In einer Urkunde vom Jahr 1233 wird Mänigen als Eigentum des KlostersDärstetten genannt.
Zwei Seidenfabriken, je eine Gerberei und Ziegelei und grösste Orgelfabrik der Schweiz. Die die reformierte
und die neue katholische Kirche, sowie drei Schulhäuser tragende Terrasse bietet eine schöne Aussicht. Männedorf war lange
Zeit hindurch der Sitz von blühenden Erziehungsanstalten, die sich weitherum eines guten Rufes erfreuten. Eine grosse Evangelisations-
und Gebetsheilanstalt, 1856 von Dorothea Trudel gegründet und später von Samuel Zeller weiter entwickelt;
beherbergt im Durchschnitt 70 Kranke.
Gemeindekrankenhaus mit 24 Betten, 1883 von Joh. Oetiker gestiftet; Altersasyl, Waisenhaus, Badanstalten etc. Offizielles
Verkehrsbureau. Zwei Pfahlbaustationen; einige Funde aus der Römerzeit. Unterhalb der Kirche hat man Gräber aufgedeckt,
die wahrscheinlich der Alemannenzeit angehören. 933: Mannidorf; 972: Manindorf = Dorf des Mano oder
Manno. Trotz der frühern gegenteiligen Annahme ist in Männedorf weder eine Burg noch ein ritterliches Geschlecht dieses
Namens nachzuweisen. 1405 verkaufte Ritter Hermann Gessler die Herrschaft Männedorf um 400 rheinische Gulden an die Stadt
Zürich, die sie zu einer Obervogtei umgestaltete. Nach den Memorabilia Tigurina gehörten Zehnten,
Grundzinse und der Kirchensatz zuerst der Abtei Pfäfers, die sie 1494 an die Abtei Einsiedeln verkaufte. Die aus 1657 stammende
schöne reformierte Kirche ist 1863 restauriert worden.
Stunden (Saumweg), von der Station Alpiglen der Linie Lauterbrunnen-Wengernalp-Grindelwald in 2 Stunden, von Zweilütschinen
in 4 Stunden oder endlich von Wengen in 3½ Stunden. Der Männlichen ist ein Aussichtsberg ersten Ranges, von dem aus sich
die BernerAlpen prachtvoll schön überblicken lassen. Von ihm aus haben die Maler Eugen Burnand, Baud-Bovy
und Furet das mächtige Panorama der BernerAlpen aufgenommen, das an den Ausstellungen von Genf
1896, Chicago 1897 und Paris 1900 von
Tausenden von Personen bewundert worden ist.
Hinten über den ihrer ganzen Länge nach dem Blick aufgeschlossenen Thälern von Lauterbrunnen und Grindelwald erhebt sich
der mächtige Kranz der eisgepanzerten Hochgipfel in unvergleichlicher Pracht. Jungfrau, Mönch und Eiger
erscheinen vom Männlichen viel imposanter als von der Kleinen Scheidegg aus, da erstens die Entfernung grösser und damit
die Perspektive günstiger ist und zweitens der im Vordergrund stehende Tschuggen einen willkommenen Massstab für die Beurteilung
der Höhenverhältnisse bietet. Vergl. das Panorama vom Männlichen von Gottlieb Studer im 10. Band des
Jahrbuches des S. A. C.
Kann von der Grimmialp über die Filderichalp in 4½ Stunden, von Adelboden über den Otterngrat und Rinderwald in 4 Stunden,
sowie von der Gurbsalp oder endlich auch (schwieriger) vom Kirelthal aus bestiegen werden.
Flysch mit
bemerkenswerten Faltungserscheinungen, die schon von Bernhard Studer beschrieben worden sind.
(Kt. Uri).
2382 m. Kühn abgebrochener Kalkturm, unmittelbar n. über der Passhöhe des Klausen und deren Lage
schon von weitem verratend. So genannt, weil er als mächtiger natürlicher Grenzpfeiler die hinten über dem Urnerboden (oder
dem Ennetmärcht der Urner) liegende Wasserscheide zwischen Linth und Reuss (Klausenpass) markiert.
575 m. Zwei Gruppen von zusammen 7 Häusern, am rechten Ufer
der Aare und 3,8 km nw. der Station Ruhigen der Linie Bern-Thun. 45 reform. Ew. Kirchgemeinde Münsingen.
Landwirtschaft. Herrschaftssitz
mit grossem landwirtschaftlichen Betrieb (Aecker, Wiesen und 720 Aren Wald);
im 18. Jahrhundert Eigentum
des Bankgeschäftes von Malacrida, das in seinen Kellern alchemistische Experimente vornehmen liess. An einem benachbarten
sonnigen Hang wurde früher auch Wein gebaut.
(Kt. Glarus
und Schwyz).
Kalkkamm, sw. Fortsetzung der Jägernstöcke und wie diese stark zerschnitten. Wird von dem weiter
gegen SW. nahe dem Klausenpass gelegenen
Glatten durch die Erosionsnische des sog. Firnerloches getrennt,
über das man von der Kapelle auf dem Urnerboden ins Bisi- und Muotathal hinüber gelangen kann. Die Märenberge bilden zusammen
mit den Jägernstöcken die stolze Zackenmauer nördl. über dem Urnerboden, die diesen von dem grossen Karrengebiet des sw.
Kantonsteiles von Schwyz
trennt. Die ganze Kette besteht aus Malm, auf den nach unten Lias, Dogger, Quartenschiefer
und Rötidolomit (Trias) folgen, und bildet ein System von beinahe horizontal übereinanderliegenden Falten, die in ihrer
Gesamtheit über den Flysch aufgeschoben erscheinen.
Die zahlreichen Zacken und Zähne der Märenberge halten sich meist zwischen 2300 und 2500 m
Höhe;
die bekanntesten sind der Leckistock (2483 m) und der Märenspitz (etwa 2300 m), die beide gegen das Bisithal vorgeschoben
sind.
(Kt. Wallis,
Bez. Goms).
2367 m. Kleiner Gletscherstausee, in einem linksseitigen, durch den Gletscher abgedämmten Seitenthälchen
des Grossen Aletschgletschers, zwischen dem Eggishorn und den Strahlhörnern und s. unter der Märjelenalp. Der See zerfällt
durch einen unterseeischen Rücken in ein östl. und ein westl. Becken. Er ist sowohl in Bezug auf seine
Oberfläche als seine Wasserhaltung sehr beträchtlichen Schwankungen unterworfen. Während er für gewöhnlich entweder
nach W. durch den Aletschgletscher zur Massa, oder bei Stauung von dieser Seite her nach O. durch den Seebach zum Fiescherbach
abfloss, pflegte er sich von Zeitzu Zeit in plötzlichem, gewaltsamem Ausbruch durch und unter dem Aletschgletscher
in 2-3 Tagen völlig zu entleeren und dann das Rhonegelände unterhalb der Massamündung zu überfluten. Eine kurz nach dem
Ausbruch vom 18./19. Juli 1878 erfolgte amtliche Vermessung ergab für den See beim höchsten vorher bekannten Stand eine Fläche
von 0,445 km2 und ein Wasservolumen von 10400000 m3, nach dem Ausbruch für das w. Becken eine
Fläche von 0,085 km2 mit einem Wasserinhalt von 150000 m3, für das ö. eine solche von 0,025 km2 mit 30000 m3,
ferner als Niveaudifferenz des Wasserspiegels im w. Becken vor und nach der Entleerung 45 m (maximale Tiefe des
Sees 47 m). Um diesen gewaltsamen Ausbrüchen des Sees und der bei ihrem zeitlichen Zusammentreffen mit hohem Rhonestand zu
befürchtenden Gefährdungen der Rhonekorrektion vorzubeugen, ist 1889-1894 an der O.-Seite des Sees unter der Märjelenalp
ein den kontinuierlichen Abfluss nach dem Fiescherbach sichernder, 489 m langer Stollen mit sich anschliessendem 100 m
langem, gedecktem Gewölbe durchgetrieben worden. Durch die damit verbundene Senkung des
¶
mehr
Wasserspiegels ist das Fassungsvermögen des Seebeckens auf 5200000 m3 und seine maximale Fläche auf 0,315 km2 reduziert
worden. Es hat aber diese ganze Anlage deswegen nicht den bezweckten vollen Erfolg gehabt, weil die obere Stollenöffnung
zu hoch gelegen ist und der See daher nur teilweise entleert werden kann. Stündliche Aufzeichnungen des
Limnigraphen in Sitten ergaben bei Anlass des Seeausbruches vom eine am 10. Juli um 1 Uhr Morgens eintreffende maximale
Hochflut der Rhone von 6,6 m (normaler Stand 5,3 m). Man erklärt sich die plötzlichen Ausbrüche des Sees durch den Aletschgletscher
damit, dass hier unter dem Eis eine kanalförmige Höhlung vorhanden ist, in deren über dem Mittelwasserstand
des Sees gelegenen oberen Mund sich das Seewasser bei rascher Niveauerhöhung (wie eine solche z. B. eintreten kann, wenn ein
mächtiger Eisblock von oben in den See fällt) hineinstürzt und von dem es dann nach dem Heberprinzip nachgesogen wird.
Im See sollen Fische leben. Für die Touristen stehen seit einigen Jahren Ruderboote bereit. (Vergl. GeographischeZeitschrift. V, 1899; S. 598).
(Kt. Thurgau,
Bez. Weinfelden).
435 m. Munizipalgemeinde, Ortsgemeinde und Pfarrdorf; nahe dem linken Ufer des Kemmenbaches, am
W.-Fuss des Ottenberges, 3 km nw. Weinfelden und 1 km nö. der Station Märstetten der Linie Zürich-Winterthur-Romanshorn.
Postbureau, Telegraph im Dorf und auf der Station Postwagen nach Affeltrangen, Hugelshofen-Totnach und Neuwilen. Munizipalgemeinde,
mit Ottenberg, Boltshausen und Ruberbaum: 203 Häuser, 1030 reform. Ew.; Ortsgemeinde: 116 Häuser, 539 Ew.; Dorf: 111 Häuser, 516 Ew.
Kreishauptort. Der nahe dem Dorf gelegene Abschnitt der Gemeinde wird gewöhnlich Kreuzstrasse genannt,
weil sich hier die StrassenFrauenfeld-Romanshorn und Wil-Tägerwilen-Konstanz kreuzen. Fruchtbare Landschaft. Früher Filiale
von Wigoltingen, seit 1487 selbständige Kirchgemeinde. Wiesen-, Obst- und Weinbau, Viehzucht und Milchwirtschaft; Bienenzucht.
Die Milch wird zum grössten Teil an die Dampfkäserei Wigoltingen verkauft. Die Häuser sind von grossen Gärten umgeben.
Eine Fabrik für Schultische und Schulbänke, eine Schifflistickerei. Grosse Kunstdünger-, Leim- und Seifenfabrik,
eine Gerberei und eine Schuhwarenfabrik. Kornhandel. Landwirtschaftliche Genossenschaft, Konsumverein, Gesang-, Schützenverein
etc. 1115: Marstesten.
2700-2800 m. 2 km langer und stark zerscharteter Kalkkamm, zwischen dem von links
auf das Thal des Landwassers (Davos) ausmündenden Monsteinerthal und dem von rechts auf das Thal der Albula
sich öffnenden Stulserthal.
Wird vom Stulsergrat (mit der Muchetta) und dem Bühlenhorn durch die Buhlenfurka getrennt und setzt
sich gegen NO. mit dem Gipshorn, Krummhörnli und Nidlenlöffel fort.
Alle diese Berge bestehen aus Trias, die einem
krystallinen Sockel aufsitzt und stark gefaltet ist.
Die schroffen Felsabstürze gegen W. und
O. bestehen aus eocänen Sandsteinen und Schiefern.
Den obersten Gipfel bildet eine beinahe senkrechte Mauer aus Lochseitenkalk
(Malm), die etwa 50 Meter hoch und sehr schwierig zu erklettern ist (zum ersten Mal 1903 bezwungen).
(Kt. Glarus).
1917 m. Gipfel im s. Abschnitt der Wiggiskette, zwischen Deyenstock und Twirren und 6,5 km w. Glarus.
Der steil
zum Klönthalersee abfallende S.-Hang ist bis nahe unter den aus Neocom- und Urgongestein aufgebauten obersten Gipfel mit Nadelwald
bestanden.
Diese Kreideschichten bilden ein auf den Flysch der Deyenalp aufgeschobenes Gewölbe.
Der Gipfel
kann von der Deyenalp aus leicht bestiegen werden, wird aber nur selten besucht.
(Kt. Tessin,
Bez. Locarno).
206 m. Gemeinde und Pfarrdorf, am NO.-Ende des Langensees und nahe der Mündung
des Tessin,
mitten in üppiger Vegetation schön gelegen. Station der Linie Bellinzona-Luino der Gotthardbahn; Dampfschiffstation.
Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Cà del Pozzo, Orgnana, Ponte und Quartino: 149 Häuser, 725 Ew. (wovon 89 Reformierte);
Dorf: 59 Häuser, 354 Ew. Acker- und Weinbau, Viehzucht.
Zucht der Seidenraupe.
Angenehmer Frühjahrs-
und Herbstaufenthalt.
Eine Wermuthfabrik. Bedeutender Handel mit Käse, Wein und Wermuth.
Die an der Stelle einer ehemaligen
Burg der Visconti erbaute Kirche enthält ein sehr schönes Gemälde von Antonio Ciseri.
Magadino war vor der Erbauung der
Gotthardbahn ein wichtiger Platz für den Transitverkehr, da die Gotthardpost hier ihren Endpunkt hatte
und somit hier auch alle aus dem Innern der Schweiz kommenden Güter umgeladen werden mussten.
(Kt. Aargau,
Bez. Rheinfelden).
330 m. Gem. und Pfarrdorf, am Magdenerbach, an der Grenze gegen den Kanton Basel Land
und 3 km ssö. der
Station Rheinfelden der Linie Zürich-Brugg-Basel. Postbureau, Telephon; Postwagen Rheinfelden-Wintersingen und nach Maisprach. 182 Häuser, 894 kathol.
Ew. Acker- und Weinbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. Mechanische Schreinerei, Oelmühle, Säge, Ziegelei. 1748 überschwemmte
der durch einen mächtigen Sturzregen geschwellte Bach das Thal und zerstörte die Mühlen, Sägen, 17 Wohnhäuser und eine
Reihe von andern Gebäuden, wobei 60 Menschen den Tod fanden. Auf dem Halmet eine Römersiedelung; auf
dem Lanzenberg nahe dem «Schloss» ein römischer Wachtturm. Alemannengräber. 1036: Mageton, Magathon.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Unter Toggenburg, Gem. Degersheim). 749 m. Gemeindeabteilung, kleines Dorf und Frauenkloster, in einem
fruchtbaren kleinen Thal 4 km nw. Degersheim und 2 km sw. der Station Flawil der Linie Zürich-Winterthur-St.
Gallen. Strasse nach Flawil. Telephon. Zusammen mit Wolfertswil: 81 Häuser, 492 kathol. Ew.; Dorf: 10 Häuser, 122 Ew. Eigene
Kirchgemeinde. Die Pfarrkirche zu St. Verena steht sw. vom Dorf und Kloster, hat einen mächtigen Glockenturm und stammt aus
dem 8. oder 9. Jahrhundert. Das Kloster wurde 1244 von den auf der Glattburg sitzenden Edeln von Giel
gestiftet, die mit Erlaubnis des Abtes Walter die Zisterzienser Nonnen im Brüel zu St. Gallen
hierher riefen. Das gleich von Anfang
an ziemlich reich dotierte Kloster vergrösserte
¶
mehr
seinen Besitz durch verschiedene Vergabungen (besonders von Seiten der Grafen von Toggenburg) ziemlich rasch und gelangte damit
zu grossem Reichtum. Seinen Aebtissinnen stand bis 1798 das Patronat über die St. Verenakirche und die Ausübung der niedern
Gerichtsbarkeit über die Klostergüter (Wolfertswil, Mümertswil, Egg, Wolfersberg, Moos, Dieselbach, Alterswil und Bub)
zu. Auch nach dem Brand von 1385 hob sich das Kloster rasch wieder zu neuer Blüte. Heute zählt es 50 Nonnen, die sich mit
dem Sticken von Kirchenparamenten, Spitzen etc. beschäftigen und daneben den Mädchen des Dorfes unentgeltlichen Unterricht
in weiblichen Arbeiten erteilen.
Zum Kloster gehören heute noch verschiedene Werkstätten, eine Fabrik zum Imprägnieren von Telegraphenstangen
und gut unterhaltene grosse Waldungen. 1868 spendete das Kloster an die Gründung der Knabenerziehungsanstalt Thurhof bei
Oberbüren die schöne Summe von 40000 Franken. Von Altertümern ist leider nicht mehr viel erhalten geblieben, da besonders
die einstigen kostbaren Glasmalereien aus dem 14. und 15. Jahrhundert im Verlauf des Toggenburgerkrieges
entweder weggenommen oder zerstört worden sind.
Ein Kleinod schweizerischer Kunst ist das noch erhaltene Besuchs- oder sog. Bischofszimmer, das aus 1674 stammt, im reichsten
Renaissancestil gehalten ist und einen 1664 gebauten Fayenceofen enthält. Magdenau ist heute noch eines der reichsten Klöster
der Ostschweiz. Zur Zeit der Reformation wurde es mehrfach von Truppen besetzt und dann für eine ziemlich
lange Zeit ganz aufgehoben, bis ihm der Landfrieden von 1718 seine Wiederherstellung brachte. Seither hat es einer ununterbrochen
friedlichen Entwicklung sich zu erfreuen gehabt. 1244: Magginowe; später Maggenau.
Postablage. Der anbaufähige Teil der Gemeinde liegt auf einer gegen S. geneigten
Terrasse, die zu dem die Grenze gegen die Gemeinde Saint Martin bildenden Wildbach La Mennaz absteigt. Im N. wird die Gemeinde
von einem aus der Schlucht der Borgne bis zum Mont Nuoble hinaufreichenden Wald von der Gemeinde Vernamiège
geschieden.
Das Dorf besteht aus Holzhäusern. 76 Häuser, 359 kathol. Ew. Alpwirtschaft, Viehzucht.
Schöne Lärchenwaldungen.
Mage war im Mittelalter ein Leben der Herren von Im Thurn (La Tour), das 1352 vom Chorherrenstift der Kathedrale zu Sitten angekauft
und dann durch einen Chorherrn verwaltet wurde. 1100: Villa Magis;
(Kt. Wallis,
Bez. Brig und Visp).
2621 m. Verwitterter Felsgipfel, zwischen dem Bistenenpass und der Magenlücke und in der
das Gamserthal von der Simplonstrasse trennenden kurzen Kette. Westl. über dem alten Spital an der Simplonstrasse. Kann vom
jetzigen Hospiz aus in 2 Stunden bestiegen werden, wird aber nur selten besucht.
(Kt. Wallis,
Bez. Brig und Visp).
Etwa 2450 m. Passübergang, zwischen
dem Magenhorn und Galenhorn, in der das Gamserthal von
der Simplonstrasse trennenden Kette. Wird in Verbindung mit dem Weissengratpass als bequemer Uebergang von SaasGrund nach
dem Simplonhospiz benutzt (9 Stunden).
Dem Verrucanosockel sitzen nach oben Rötidolomit, Quartenschiefer und Lias
auf, die alle gegen N. einfallen und dem N.-Flügel der Glarner Doppelfalte angehören.
Dieses von Touristen schon längst
viel besuchte Gebiet wird seit einigen Jahren auch von Skifahrern oft aufgesucht, für welche der S. A. C. 1903 die neue
Spitzmeilenhütte erstellt hat.
(Ober) (Kt. Freiburg,
Bez. Sense,
Gem. Alterswil). 901 m. Gruppe von 3 Häusern, über dem linken Ufer der Sense, 3 km osö. Alterswil
und 13,5 km sö. vom Bahnhof Freiburg.
31 reform. ^[Supplement: kathol.] Ew. deutscher Zunge. Kirchgemeinde ^[Supplement:
Pfarrei] Alterswil. Wiesenbau und Viehzucht. Heimat des einst mächtigen Edelgeschlechtes der Herren von Maggenberg, von deren
auf einem steil zur Sense abbrechenden Felssporn gestandenen Stammburg heute noch ein Turm und einige Mauerreste sich erhalten
haben.
Der erste bekannte Herr von Maggenberg, Mackenberg oder Montmacon erscheint 1182. 1242 war Heinrich von
Maggenberg Abt des KlostersHauterive. Schultheissen der Stadt Freiburgwaren Ulrich (1270), Ritter Johann (1339 in der Schlacht
bei Laupen gefallen) und sein Sohn Johann von Maggenberg (1344). 1348 wurde dieses letztern Gemahlin, Mermette, von Otto
von Éverdes überfallen und beraubt, worauf die Freiburger und Berner im folgenden Jahr die Burg Éverdes
(oder Grüningen) mit Sturm nahmen und zerstörten. Burg Maggenberg war von den Bernern gleich nach der Schlacht bei Laupen 1340 in
Asche gelegt worden. Ein Heinrich von Maggenberg war 1370 Pfarrer zu Tafers. Nach dem Erlöschen des Geschlechtes kam
die Herrschaft Maggenberg durch Kauf an die Stadt Freiburg, die sie 1408 wieder an Richard von Umbertschwendi veräusserte,
der dann 1439 seinen ganzen Besitz an das Spital zu Freiburg
abtrat.