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In der Nähe ein Eichenwald, Bois de Mâchefer genannt.
Früher Machefert geschrieben.
In der Nähe ein Eichenwald, Bois de Mâchefer genannt.
Früher Machefert geschrieben.
(Kt. Wallis, Bez. Monthey, Gem. Troistorrents).
680 m. Gruppe von 7 Häusern und Gemeindeabteilung, zwischen den beiden Wildbächen Chemex und Les Nez und 2 km n. Troistorrents. 31 kathol. Ew. Kirchgemeinde Troistorrents. 1281: Mascherel.
(Kt. Bern, Amtsbez. Biel, Gem. Leubringen).
Kurort. S. den Art. Magglingen.
(Prés de) (Kt. Bern, Amtsbez. Biel und Nidau). Sennberge. S. den Art. Magglingen Matten.
(Kt. Graubünden, Bez. Inn). So heisst der Hauptstock des krystallinischen Zernezergebirges, das fächerförmigen Schichtenbau zeigt und von Prof. Theobald als ein Anhängsel des Flüela-Scalettagebirges oder im weiteren Sinn des mächtigen Silvrettamassives betrachtet wurde, während wir es hier zur Ofenberggruppe rechnen. Mit dem Namen Macun wird speziell der weite Felsenzirkus bezeichnet, der im Hintergrund des Val Zeznina (Gemeinde Lavin) zwischen dem Munt della Baselgia von Zernez, dem Piz d'Arpiglia, Piz Mezdi, Piz Macun und dem Vadret da Nuna eingebettet ist.
Dieser Felsenkessel liegt grösstenteils in Hornblendeschiefern, die im Gebiet der Zernezerberge zusammen mit Gneis die Spitzen und höheren Gehänge aufhauen, während in den geringeren Erhebungen Gneis und Glimmerschiefer überwiegen. Von Zernez an fallen die Schichten des Macunstockes gegen das Innthal nach NO., gegen Norden nach S. und SW. ein, in der Mitte stehen sie senkrecht und sind hier auf der Platte der Alp Macun von grossen und tiefen Spalten durchsetzt.
Andere Vertiefungen sind mit Wasser erfüllt und bilden die sog. Macunseen (etwa 2635 m), deren 6 ansehnliche Becken wie Perlen aneinander gereiht erscheinen. Die Volksüberlieferung erzählt, dass in einem dieser Seen ein Drache hause, der bei heranziehendem Unwetter oder durch Steinwürfe aufgestört an die Oberfläche des Wassers aufsteige. Es erinnert dies auffällig an die Sage, die sich an den Pilatussee knüpft. Noch der Historiker Ulrich Campell behauptet in seiner 1573 vollendeten Raetiae alpestris topographica descripto, dass sein Grossvater mütterlicherseits im See am Fusse des Piz d'Arpiglia (Macunstock) einen Drachen gesehen habe und daraufhin in eine schwere Krankheit verfallen sei.
(Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Inn). 2896 m. Einer der Hauptgipfel der Zernezerberge, zwischen dem Val Zeznina und Val Nuna, am O.-Rand des Felsenzirkus von Macun, nach SW. mit dem Munt della Baselgia und nach SO. mit dem Piz Nuna verbunden. Im N. steht er gegen den Inn hin über den Punkt 2828 m mit dem Murtéra (2632 m) in Verbindung. Er besteht hauptsächlich aus Hornblendeschiefer und Gneisglimmerschiefer, die mit typischem Gneis abwechseln (vergl. das Profil).
Die Schichten fallen der Fächerstruktur der Zernezerberge entsprechend im Ganzen gegen SW. ein (auch im Val Zeznina).
Der Piz Macun und der gleichnamige Felsenkessel mit seinen Seen werden von Lavin aus bestiegen (4 Stunden), welcher Gemeinde auch die Alpen und Wälder an seinem Hang gegen das Val Zeznina gehören.
Vergl. Theobald, G. Geolog.
Beschreibung der nördl. Gebirge von Graubünden (Beiträge zur geolog. Karte der Schweiz. 2).
Bern 1864. - Theobald, G. Naturbilder aus den rät.
plur. Mæder. Ortsname;
in den gebirgigen Teilen des Kantons Bern, im deutschen Teil von Graubünden und Wallis, in St. Gallen, Appenzell, Thurgau, Uri, Schwyz und Unterwalden häufig anzutreffen.
Bezeichnet im allgemeinen eine an einem Berghang gelegene Heuwiese oder auch eine magere Grasnarbe, die im Jahr nur einmal geschnitten wird. Im übertragenen Sinn auch einem einer Juchart entsprechenden Feldmass (Mannsmad) beigelegt.
(Kt. St. Gallen, Bez. Sargans). 2050-2200 m. Alpweide, am NO.-Hang des Spitzmeilen und Weissmeilen, am Weg über den Spitzmeilenpass oder Schöneggpass (Flums-Matt) und 5-6 Stunden sw. über Flums.
Bildet den Oberstaffel der Alp Matossa und liegt auf der 1-2 km breiten Terrasse, die in einer mittleren Höhe von 2000-2200 m den obern Abschnitt des Schilzbachthales begleitet und auf der weiter thaleinwärts auch noch die Alpweiden Abendweid, Fursch, Banuöl und Brod sich befinden.
Diese leicht gewellte Terrasse besteht ganz aus Quartenschiefer und Rötidolomit und trägt nur eine magere Grasnarbe. In einer Senke liegt das kleine Madseeli. Am NO.-Rand der Terrasse in 2090 m die von der Sektion Piz Sol des S. A. C. erbaute und 1903 eröffnete Spitzmeilenhütte, die zur Erleichterung von Wintertouren in diesem Gebiet dienen soll.
(Kt. Uri). Rechtsseitiges Nebenthal zum Reussthal; zweigt bei Amstäg ab und steigt zuerst östl., dann nordöstl. an. Bis zur Eiszunge des Hüfigletschers ist es etwa 11 km lang, wozu über diese Zunge und den darüber folgenden Hüfifirn noch ¶
fast 8 km kommen. Seine Gesamtfläche, d. h. das Einzugsgebiet des Kärstelenbachs beträgt 116 km2. Den Namen hat es nach einer im 17. Jahrhundert allgemein bekannten italienischen Familie Maderano, die im Thal und besonders an der Kleinen Windgälle Eisenbergwerke betrieb. Es gehört zu den landschaftlich grossartigsten und schönsten Thälern der gesamten Alpenwelt und wird von Kurgästen und besonders von Touristen fleissig besucht, die hier reichliche Gelegenheit zu bergsteigerischer Tätigkeit finden.
Auf beiden Seiten ist es von mächtigen Gebirgen eingefasst. Im S. sind es die riesigen Pyramiden des Bristenstocks, Oberalpstocks und Düssistocks mit ihren Trabanten, aufgebaut aus steilgestellten Gneisen und krystallinen Schiefern; im N. die mächtigen Kalkstöcke der Grossen und Kleinen Windgälle, des Gross und Klein Ruchen, des Scheerhorns etc. mit allerlei vorgeschobenen Bastionen und Türmen. In die Urgebirgsmassen der S.-Seite dringen noch zwei Seitenthäler ein: das Etzlithal und das Brunnithal, aus welchen der Krüzlipass und der Brunnipass nach Graubünden hinüberführen (der letztere über den beträchtlichen Brunnigletscher).
Den Eingang ins Maderanerthal bildet eine enge Schlucht, über welche eine stolze Brücke der Gotthardbahn gespannt ist. Von da führt ein Fuss- und Reitweg abwechselnd durch schattige Wälder und frischgrüne Wiesen zuerst hinauf zu der noch obstbaumreichen Terrasse des Dörfchens Bristen (723 m), einer Filiale von Silenen. Dann geht es durch die häuserbesäte, aber nicht breite und von steilen Hängen eingefasste erste Thalstufe erst rechts, dann links vom Bach zum Lungenstutz (1097 m) und über diesen steil hinauf zur zweiten Thalstufe, die ebenfalls mit verschiedenen, aber nur im Sommer bewohnten Hüttengruppen besetzt ist, endlich wieder rechts vom Bach und steiler hinauf durch Wald zum «Hotel-Pension Schweizer Alpenklub» auf der Balmenegg (1354 m) in wald- und wasserreicher Lage, dem Sammelpunkt der Sommerfrischler und Touristen. (Hier im Sommer Post, Telegraph und Telephon). In diesem hintern Teil des Thales entfaltet sich die ganze Grossartigkeit einer erhabenen Gebirgswelt in besonderer Schönheit.
Charakteristisch für das Maderanerthal sind namentlich die hier förmlich gesellig auftretenden Wasserfälle, die in den mannigfaltigsten Gestalten und Dimensionen überall herunterschäumen. Die bekanntesten dieser Fälle sind der wie in Siedehitze hervorschiessende Siedenbach, die beiden weissschäumenden Milchbäche, der schleierartig herabwallende Schleierbach, der über Felsplatten rasende Plattenbach, der in muntern Sprüngen sich überstürzende Lammerbach und der imposante Stäuber.
Der herrlichste Schmuck des Thales ist aber der Hüfigletscher, dessen etwa 5 km lange Eiszunge wie ein erstarrter Strom zwischen hohen Felswänden aus einer weiten Firnmulde hervordringt. In mehreren Stufen herunterströmend und an vielen Stellen arg zerschrundet, kann er nur mit grösster Vorsicht und bei kundiger Führung überschritten werden. Aus der hohen Firnmulde gelangt man über verschiedene Eisjoche in die benachbarten Thäler und Bergreviere: über die Planura nach der Sandalp und zum Tödi, über den Claridenpass zum Claridenfirn und zur Claridenhütte, über die Kammlilücke zum Klausenpass. Hoch über dem S.-Rand des Hüfigletschers steht die
¶Hüfihütte des S. A. C. in grossartiger Umgebung auf einer Vorstufe des Düssistocks, als Ausgangspunkt für Hoch- und Gletschertouren trefflich geeignet. Das Maderanerthal liegt auf der Grenze zwischen dem krystallinen Gotthard Massiv und den nördl. davor gelagerten Kalkalpen. Die Erosion hat fast auf der ganzen Länge des Thales die ursprüngliche Sedimentdecke zerschnitten und auch noch den krystallinen Sockel angegriffen. Die N.-Seite des Thales zeigt noch eine Kalkkrone und bildet eine liegende Falte, in deren Kern Karbon und Porphyr mit eingefaltet sind.
Die Unterlage des Hüfigletschers besteht aus Kalkschichten. Klimatisch zeigt das Thal wie alle höheren Thäler Uris einen rauhen Charakter. Nur die unterste Stufe bei Bristen ist ständig bewohnt und hat neben der vorherrschenden Viehzucht auch etwas Feldbau und Obstbaumpflege. Schon bei 1200 m oder wenig darüber beginnen die Alpweiden, und auch diese sind meist von geringer Ausdehnung. Die höher gelegenen, z. B. im Brunnithal und im obern Etzlithal, werden im Sommer nur wenige Wochen, ja manche nur wenige Tage mit Vieh beladen und haben darum auch blos kleine und schlechtgemauerte Hütten, die man für den Winter abdeckt, um die schwachen Dachlatten vor dem Schneedruck zu schützen.
Auch die oft bedenklich morschen Stege über die Bäche werden nach der kurzen Alpzeit abgezogen. Mit dem Holz muss sparsam umgegangen werden, da das Maderanerthal nicht reich an Wald ist, der zudem nur selten bis 1700 m hinaufreicht. Dazu ist er von Schluchten, Runsen und Lawinenzügen vielfach zerrissen und zerstückelt. Lawinen sind überhaupt im Maderanerthal sehr häufig. Das Waldareal macht kaum 7% des ganzen Thalgebietes aus, während auf Fels und Schutt 36%, auf Firn und Eis 25% und auf Wiesen und Weiden 32% der Gesamtfläche kommen.
Die schönsten und ausgedehntesten Alpen finden sich auf hohen Terrassen der rechten Thalseite, von Oberkäsern bis zur Alp Gnof (meist um 1900 m hoch). Auf derselben Seite, aber auf einer tiefern Stufe (ca. 1400 m) liegen die schönen, mit zahlreichen Hütten bestreuten Wiesen und Weiden von Golzeren mit dem hübschen Golzerensee. Ueberall hat man hier einen herrlichen Blick auf die umliegenden Hochgebirgswelt. Vergl. Uri; Land und Leute. Altorf 1902. S. auch die Art. Claridengruppe, Hüfigletscher, Hüfihütte, Kærstelenbach und Windgællen.
Gemeindeabteilung mit Bristen und Golzeren. 85 Häuser, 554 kathol. Ew. Kirchgemeinde Silenen. S. die Art. Bristen und Golzeren.
(Kt. Uri). 960 m. So heisst die Thalenge zwischen der ersten und zweiten Thalstufe des Maderanerthales.
Wird begrenzt auf der einen Seite durch die Rasen- und Waldhänge des Lungenstutz und auf der anderen Seite durch die teilweise bewaldeten Felsabstürze unterhalb der Terrasse von Golzeren.
(Passo di) (Kt. Graubünden, Bez. Hinterrhein). Passübergang. S. den Art. Emet (Culm d').
(Kt. Zürich, Bez. Pfäffikon, Gem. Russikon).
616 m. Dorf, 2 km nö. Russikon und 4,7 km nö. der Station Fehraltorf der Linie Effretikon-Wetzikon-Hinwil.
Postbureau, Telephon;
Postwagen Fehraltorf-Turbenthal. 44 Häuser, 191 reform. Ew. Kirchgemeinde Russikon.
Viehzucht. Seidenindustrie.
Alemannensiedelung. 745: Madalolteswilare.
Alemannengräber. In Urkunden erscheint von 1250 bis 1266 ein Ritter Wilhelm von Madolzwiler als Dienstmann der Grafen von Kiburg.
Ueber die Lage seines Wohnsitzes ist nichts näheres bekannt.
Vergl. den Art. Russikon.
(Kt. Bern, Amtsbez. Aarwangen). 545 m. Gem. und Pfarrdorf, im Thal der Langeten 5 km s. Langenthal. Station der Linie Langenthal-Wolhusen. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Bisegg, Ghürn, Mättenbach, Rüppiswil und Wissbach: 264 Häuser, 2093 reform. Ew.; Dorf: 142 Häuser, 1303 Ew. Landwirtschaft. 3 Käsereien. Je eine Kinderwagenfabrik, Likörfabrik, Mühle und Säge. Bei Bisegg und Ghürn sind Steinbrüche im Betrieb. Wasserversorgung in den Häusern. 4 Jahrmärkte. Heilbad Bürgisweiher. Auf der Bisegg (644 m) und der Hochwacht (782 m) schöne Aussicht auf die Alpen vom Säntis bis zur Berra.
Madiswil wird schon in einer Urkunde von 795 erwähnt, in welcher ein Heribold seine Güter zu Madalestwilare der Kirche zu Rohrbach mit der Bestimmung vergabt, dass der dortige Geistliche für des Donatoren Seelenheil eine Messe zu lesen habe. Grundherren zu Madiswil waren daneben ferner noch das Kloster St. Johann bei Erlach, die Klöster St. Urban (bis 1846), Engelberg und St. Gallen, sowie die Grafen von Kiburg. Die Gerichtshoheit stand bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts den Herren von Grünenberg (bei Melchnau) zu, worauf sie 1480 an die Stadt Bern überging, die 1545 die Leibeigenschaft aufhob. Der dem Kloster St. Urban gehörende Kirchensatz kam 1579 an Bern. Auf dem Hunzen und bei Kaseren hat man Refugien aufgefunden.
(Kt. St. Gallen, Bez. Sargans). 2240 m. Begraste Kuppe, 4-5 Stunden nw. über dem Dorf Weisstannen. Seine Fortsetzung, der felsige Wannekopf, erhebt sich unmittelbar über Weisstannen.
(Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Inn). 3101 m. Gipfel in der Ofenberggruppe, 6-7 Stunden ssö. über Schuls; im S. und W. begrenzt von der Clemgia (Scarlthal), im O. vom Val Sesvenna und dem vor dem Piz Cornet (3033 m) sich hinaufziehenden (auf der Siegfriedkarte unbenannten) Val dell' Aua, im N. von der wilden Nische und dem Felsentobel Trigl sowie dem Lischannagletscher. Steht nach NW. über Val Trigl mit dem Piz S. Jon, nach N. (jenseits des Lischannagletschers) mit dem Piz Lischanna und Piz Triazza, nach O. über Val dell' Aua mit dem gleichfalls vergletscherten Piz Cornet in Verbindung.
Die von der Clemgia her aus SW. in den Bergstock eingeschnittene wilde Schutt- und Felsenfurche des Val del Poch liegt grösstenteils in den Schichten der obern Rauhwacke (Trias). Oestl. dieser Felsenrinne erhebt sich der Mot Madlein (2441 m), der dem Piz Madlein in einer Entfernung von 1,5 km direkt südl. vorgelagert ist und an dessen Fuss die Erzgruben Unterbinnen liegen. Nach NO. setzt sich der Piz Madlein in dem 1,7 km langen, wilden und gezackten Grat Paraits Sesvenna fort, der gegen die Alp Sesvenna (2093 m) hin in kühnen Terrassen aufsteigt. Die Schafalpen am Madlein gehören der Gemeinde Schuls. Der Piz Madlein besteht in der Hauptsache aus Triasbildungen, deren älteste Glieder (alpiner Muschelkalk oder Virgloriakalk, ¶
Arlbergdolomit, obere Rauhwacke oder Raiblerschichten und Hauptdolomit) in Scarl und Val Sesvenna dem Verrucano aufliegen; nach oben folgen Steinsbergerkalk (Rät-Lias) und dunkle Liasmergel (Kontakt besonders schön an den Paraits Sesvenna zu sehen), die z. B. am Piz S. Jon und Piz Lischanna den Steinsbergerkalken sowohl ein- als aufgelagert sind. Die aus dunklen Kalken und Dolomiten bestehenden Muschelkalkschichten bei der Alp Sesvenna und dem Dörfchen Scarl enthalten Diploporen. Die Formationen des Piz Madlein fallen im Ganzen nach N. ein, aber die Schichten sind stark gefaltet und geknickt und in zwei grosse liegende Falten gelegt, denen sich wahrscheinlich noch eine dritte zugesellt.
Unter dem Mot oder Muot Madlein liegen die alten Erzgruben von Unterbinnen (etwa 1900 m) und Val del Poch, dort im Arlbergdolomit, dann gegen NW. und im Val del Poch in der kieseligen Rauhwacke (Raiblerschichten) bis zu 2100 m Höhe. Die Gruben sind längst verlassen und in ihrem heutigen Zustand nicht ohne Gefahr gangbar. Sie lieferten silberhaltigen Bleiglanz und Galmei, welch' letzteres Erz jedoch nicht weiter beachtet wurde; auch das Blei behandelte man nachlässig, weil man in erster Linie Silber gewinnen wollte.
Begleitmineralien sind Baryt und Limonit. Der Bergbau wurde mit Unterbrechungen schon seit dem 14. Jahrhundert betrieben, während die letzten Versuche aus 1827 und dann nochmals aus den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts datieren. Im Val Sesvenna und am Piz Cornet fanden die letzten Abbauversuche 1856 statt. Ruinen des Hochofens auf dem Schmelzboden kurz vor Scarl. Vergl. Theobald, G. Geolog. Beschreibung der nördl. Gebirge von Graubünden (Beiträge zur Geolog. Karte der Schweiz. 2). Bern 1864. - Böse, E. Zur Kenntnis der Schichtfolge im Engadin (in der Zeitschrift der deutschen geolog. Gesellschaft. 1896). - Tarnuzzer, Chr., G. Nussberger und P. Lorenz. Notice sur quelques gisements métallifères du canton des Grisons. Coire 1900.
(Kt. Tessin, Bez. Valle Maggia). 2749 m. Gipfel, auf der Landesgrenze gegen Italien, nö. vom Sonnenhorn (2795 m) und 4-5 Stunden sw. über Bosco.
Von ihm zweigt sich nach O. die kurze Kette ab, die das deutschsprechende Thal von Bosco vom Val di Campo trennt und mit dem Grosshorn endigt.
(Kt. Tessin, Bez. Valle Maggia). 2323 m. Gipfel, in der das Boscothal im N. begrenzenden und nach W. bis zum Wandfluhhorn (2860 m) sich fortsetzenden Kette;
südl. vor dem Pizzo Orsalietta (2481 m) und 3-4 Stunden nö. über Bosco.
(Il) (Kt. Tessin, Bez. Bellinzona und Locarno). 2393 m (oder nach neueren Messungen 2402 m).
Einer der bedeutendsten Gipfel der südl. Tessiner Alpen, von dem das Val Moleno, Val della Porta und Val Careggio ausstrahlen;
7-8 Stunden nw. über Bellinzona.
Kann von den drei genannten Thälern aus leicht bestiegen werden. Es wird ihm aber meist der etwas weiter gegen W. gelegene und etwas höhere Pizzo di Vogorno (2440 m oder, nach neueren Messungen, 2447 m) vorgezogen.
(Il) (Kt. Tessin, Bez. Leventina). 2755 m. Gipfel, in der das Bedrettothal im S. begleitenden Kette und 5-6 Stunden s. über dem kleinen Dorf Fontana. N.- und W.-Hang steil und felsig, S.-Hang sanfter geböscht und mit Alpweiden bestanden. Gegen N. ist ihm die kleine Pyramide des Pizzo Sella vorgelagert.
di Camedo (Kt. Tessin, Bez. Valle Maggia). Gipfel. S. den Art. Camedo (Madone di).
di Corte Nuovo (Kt. Tessin, Bez. Locarno).
Etwa 2300 m. Gipfel, in der das Val d'Agro oben abschliessenden und gegen Lavertezzo ins Val Verzasca absteigenden Kette;
zwischen der Cima di Gagnone und der Cima di Lierna und 6-7 Stunden n. über Lavertezzo.
Auf der Siegfriedkarte unbenannt und ohne Höhenkote.
di Giovo (Kt. Tessin, Bez. Locarno). Gipfel. S. den Art. Giovo (Madone di).
Grosso (Kt. Tessin, Bez. Leventina und Locarno) 2726 m. Einer der bedeutendsten Gipfel in der vom Campo Tencia nach SO. auszweigenden Kette, 6-7 Stunden nö. Sonogno im obern Verzascathal.
Mächtiges Felsgerüste mit schroffen Hängen.
(Il) (Kt. Tessin, Bez. Locarno). 2033 m. Kurzer und schmaler Felskamm, der vom Grat zwischen dem Madone und der Cima dell' Uomo nach S. gegen Cugnasco (zwischen Bellinzona und Locarno) hin aus-zweigt, 6-7 Stunden n. über Cugnasco.
Die beiden genannten Gipfel können auf dem Weg über diesen Kamm erstiegen werden.
(Kt. Tessin, Bez. Valle Maggia). 2125 m. Kurzer Kamm; zweigt von dem links über dem Val di Bosco stehenden Pizzo Rosso (zwischen Pizzo Orsalietta und dem Madone di Camedo) nach O. gegen das Val Bavone hin aus;
5-6 Stunden w. über Bignasco.
Madonino heisst ferner noch eine Spitze in dem Kamm zwischen dem Pizzo Rosso und Madone di Camedo.
(Kt. Tessin, Bez. Valle Maggia, Gem. Aurigeno).
400 m. Malerisch gelegene Kapelle, rings von Kastanienselven umgeben;
am rechten Ufer der Maggia, am Fussweg Aurigeno-Dunzio und 1,5 km s. Aurigeno.
Unserer lieben Frauen vom Karmel geweiht.
Hierher veranstaltet die Bevölkerung von Aurigeno je an Ostern und am zweiten Sonntag des Juli eine Prozession.
(Alla) oder Madonna di Villa (Kt. Tessin, Bez. Mendrisio, Gem. Coldrerio).
356 m. Gruppe von 9 Häusern, 2 km nw. der Station Balerna der Linie Bellinzona-Lugano-Chiasso der Gotthardbahn. 55 kathol. Ew. Kirchgemeinde Coldrerio.
Acker- und Weinbau. Seidenraupenzucht.
(Vallone Della) (Kt. Tessin, Bez. Locarno). 1730-197 m. Kleines Thal, das in die Quarzschiefer des SO.-Hanges des Monte Gridone tief eingeschnitten ist. Wird vom Torrente della Madonna durchflossen, der auf der Alpe Arolgia entspringt und nach 5 km langem Lauf zwischen Brissago und der Landesgrenze gegen Italien in den Langensee mundet. Auf seinem Schuttkegel stehen die Kirche «della Madonna» mit ihrer interessanten Kuppel und eine grosse Tabak- und Zigarrenfabrik.
Dei Monti (Kt. Tessin, Bez. Valle Maggia, Gem. Bignasco).
Kapelle. S. den Art. Capella di Monte.
del Piano (Kt. Tessin, Bez. Lugano, Gem. Croglio).
271 m. Dorf, im Val Tresa, an der Strasse Luino-Ponte Tresa und 3 km nw. der Station Ponte Tresa der Linie Luino-Ponte Tresa.
Postablage, Postwagen Lugano-Sessa. 20 Häuser, 102 kathol. Ew. Kirchgemeinde Castelrotto.
Wiesenbau. Steinhauerwerkstätten, in denen weisser Carraramarmor verarbeitet wird.
Starke Auswanderung in die übrigen Kantone.
del Sasso (Kt. Tessin, Bez. und Gemeinde Locarno). Berühmter Wallfahrtsort. S. den Art. Locarno.
Della Neve (Kt. Tessin, Bez. Bellinzona, Gem. Ravecchia).
385 m. Romantisch gelegene Kirche, im Thälchen des Dragonato und 2 km ö. Bellinzona.
Schöne Aussicht auf die Tessinebene.
Früher vielbesuchter Wallfahrtsort, der aber heute nur noch zier Zeit der Fastnacht von den Gläubigen aufgesucht wird. ¶
Delle Grazie oder Santa Maria Delle Grazie (Kt. Tessin, Bez. Bellinzona, Gem. Ravecchia).
232 m. Ehemaliges Kloster der minderen Franziskaner, von dem h. Bernhardin von Siena († 1444) zu der Zeit gegründet, da er Generalkommissar seines Ordens bei den Eidgenossen war. 1 km s. Bellinzona und nahe dem städtischen Friedhof.
Die heutige Klosterkirche stammt aus 1479 und ist mit wertvollen Freskomalereien aus dem 15. Jahrhundert geschmückt. Im Kreuzgang des Klosters bemerken wir ebenfalls Fresken, die aus dem 17. Jahrhundert datieren und Bilder aus dem Leben des h. Franz von Assisi darstellen.
Das 1848 aufgehobene Kloster ist jetzt Privateigentum.
(Kt. Tessin, Bez. und Gem. Lugano). 285 m. Gruppe von 8 Häusern, 1 km n. vom Bahnhof Lugano. 203 kathol. Ew. Altersasyl der Stadt. Nach einer der Madonna geweihten kleinen Kirche benannt.
(Kt. Tessin, Bez. Blenio, Gem. Malvaglia).
1097 m. Weiler, im Val Malvaglia und vor der Ausmündung des Val Madra, 2 Stunden nö. Malvaglia und 14 km nö der Station Biasca der Gotthardbahn. 37 Häuser und Ställe.
Durchschnittlich 35 kathol. Ew. Kirchgemeinde Malvaglia.
Die Bewohner des Dorfes ziehen vom Oktober bis Dezember nach Malvaglia hinunter, wo sie Häuser, Aecker und Rebberge besitzen. Im Madra beschäftigen sie sich mit Alpwirtschaft (Käse und Butter).
(Val) (Kt. Tessin, Bez. Blenio).
Linksseitiges Nebenthal zum Val Malvaglia;
beginnt mit einem grossen Felsenzirkus, der von der Cima dei Cogni, dem Fil di Revio, Pizzo Pianasso und Pizzo di Caldoggio umrahmt wird, steigt nach NW. ab und mündet beim kleinen Dorf Madra (1097 m) aus. Im untern Abschnitt schluchtartig und bewaldet, weiter oben die Alpweiden Campione (1982 m) und Rotondo (2260 m).
(Kt. Tessin, Bez. Leventina, Gem. Airolo).
1152 m. Dorf, 2 km ö. der Station Airolo der Gotthardbahn mitten in Wiesen gelegen. 45 Häuser, 178 kathol. Ew. Kirchgemeinde Airolo.
Viehzucht. Genossenschaftskäserei 12 Häuser stehen wegen der starken Auswanderung nach Kalifornien leer. In der Kirche Ueberreste einer alten gotischen Kapelle.
(Kt. Bern, Amtsbez. Nidau). 437 m. Gemeinde und grosses Dorf, Vorort von Biel und von dieser Stadt durch einen Arm der Schüss (Suze) getrennt; 500 m sö. vom Bahnhof Biel. Postbureau, Telephon. 243 Häuser. 3729 Ew., wovon 415 Katholiken. Reform. Kirchgemeinde Mett (Mâche), katholische Kirchgemeinde Biel. 2812 Ew. deutscher, 844 französischer und 33 italienischer Zunge. S. vom Dorf einige Rebberge. Vom Blumenrain über dem Dorf prachtvolle Aussicht auf die Alpen, den Bielersee, Jura und die Stadt Biel.
Die Mehrzahl der Bewohner beschäftigt sich mit Uhrenindustrie und arbeitet in zwei grossen Uhrenfabriken. Viele der männlichen Bewohner arbeiten auch in den Reparaturwerkstätten der Schweizerischen Bundesbahnen. Fahrräderfabrik, grosse Klavierfabrik (eine der bedeutendsten der Schweiz), Seifenfabrik, mechanische Werkstätten. Grosse Handels- und Ziergärtnereien. Geräumiges Schulhaus mit 14 Primarschulklassen (wovon 3 für französisch sprechende Kinder) und 2 Sekundarschulklassen.
Auf Boden der Gemeinde Madretsch befindet sich der neue städtische Friedhof von Biel. Auf dem Moos gegen die alte Zihl hin wird Torf gegraben. Sö. vom Dorf ein von zahlreichen erratischen Blöcken durchschwärmter Wald, der an schönen Sonntagen von vielen Spaziergängern belebt wird. In Madretsch besass das Kloster zu St. Alban in Basel eine Wiese, die 1304 an den Bischof von Basel überging. Grundeigentümer waren hier ferner noch die Klöster Gottstatt und Bellelay. Eine alte Korn- und Farbmühle gehörte zur Herrschaft Nidau, von der sie die Edeln von Ligerz (Gléresse) zu Lehen erhielten. Am wurde das Dorf von einer grossen Feuersbrunst nahezu vernichtet. Im Längholz hat man einen Schalenstein gefunden. 1304: Mardrez; 1341: Madrez; 1352: Madretsch.
(Kt. Graubünden, Bez. Hinterrhein, Kreis und Gem. Avers).
Unter diesem Namen werden die im Madriserthal gelegenen drei Häusergruppen Im Städtli (1782 m), Beim hohen Haus (1782 m) und Unterm Ramsen (1765 m) zusammengefasst. 33-35 km s. der Station Thusis der Albulabahn. 10 Häuser, 60 reform. Ew. deutscher Zunge.
Kirchgemeinde Avers. Alpwirtschaft.
Rhein oder Acqua di Madriso (Kt. Graubünden, Bez. Hinterrhein). Wildbach des Madriserthales; bildet sich aus den Bächen des Val di Roda (2760 m), Val Prassignola (2600 m) und Val del Lago (2600 m), nimmt von beiden Seiten her zahlreiche Nebenadern auf und mündet nach 14 km langem Lauf gegen N. bei Cröt (1720 m) von links in den Averser Rhein.
oder Val di Madriso (Kt. Graubünden, Bez. Hinterrhein, Kreis und Gem. Avers). So heisst eine der obern Verzweigungen des Averserthales im weiteren Sinn. Man legt dem untern Abschnitt dieses letzteren von der Einmündung des Averserrhein in den Hinterrhein (oberhalb Andeer) bis zu der Stelle, wo nach links das Val di Lei und nach rechts das Val Starlera abzweigen, gewöhnlich den Namen Val Ferrera bei und beschränkt die Bezeichnung Avers oder Averserthal auf den von der genannten Stelle an gegen SO. ziehenden obern Abschnitt des Thales.
Von diesem Averserthal im engeren Sinn (auch Oberthal geheissen) zweigt sich bei Cröt (1720 m) nach S. das Madriserthal (oder Unterthal) ab. Dieses ist nur in seinem vordersten Teil ständig bewohnt und hat hier ein Schulhaus, während sich weiter oben blos noch Alpweiden finden. Bei der obersten Alpweide, derjenigen von Sovrana (1960 m), gabelt es sich in die drei Aeste des gegen SW. ziehenden Val di Lago, des gegen S. aufsteigenden Val Prassignola und des gegen SO. reichenden Val di Ronda.
Aus der ersten dieser Verzweigungen führt die Forcella di Lago (2680 m) hinüber nach Chiavenna, aus der zweiten die Forcella di Prassignola (2720 m) nach Soglio und Castasegna (im Bergell) und aus der dritten der Passo della Duana (2750-2800 m) und der Passo di Marcio (2741 m) entweder nach S. ins Bergell oder nach N. durch das Val Bregalga nach Avers-Cresta. Die rechte Thalwand des Madriserthales besteht aus Kalksteinen und Tonschiefern, die linke aus krystallinen Schiefern.
Rechts finden sich ausgedehnte Lager von schönem weissem Plattenmarmor. Der Madriserrhein oder die Acqua di Madriso hat sich an verschiedenen Stellen in diesen Marmor eingeschnitten, was prachtvolle Farbeneffekte zur Folge hat. Das Thal ist reich an malerischer landschaftlicher Schönheit und bietet auch für den Geologen und Botaniker grosses Interesse. Es wird aber wegen seiner grossen Entfernung von den Fremdenzentren nur sehr selten besucht. Der oberste Thalabschnitt eignet sich vorzüglich als Ausgangspunkt für eine Reihe von lohnenden Hochgebirgstouren: Bläsihorn oder Blesehorn (3048 m), Cima di Sovrana (3060 m), Cima di Lago (3015 m), Pizzo Gallegione (3115 m), Cima di Cavino (2969 m), Weissberg (2980 m), Tscheischhorn (3014 m) etc. Am meisten wird der Pizzo Gallegione besucht, den man aber weit mehr von der italienischen (S.-) Seite her erklettert, als auf dem Weg durch das Madriserthal.
(Kt. Graubünden, Bez. Ober Landquart).
2830 m. Bergstock und Hauptgipfel des östl. Rätikon;
erhebt sich an der Stelle, wo dieser letztere von seiner bisherigen N.-S.-Richtung gegen O. abbiegt;
Der Stock des Madrishorns besteht aus krystallinen Schiefern, die wenig steil nach O. einfallen und die durch einen von O. nach W. gerichteten Schub über die seinen Sockel bildenden Jura- und Kreidekalke aufgeschoben worden sind.
Dieses stark zerknitterte und wild zerrissene kleine Massiv bildet zahlreiche Gräte und Spitzen von drohendem Aussehen.
Ein S.-Grat zieht zum Jakobs- und Bernethorn, ein OSO.-Grat über den Valzifenzergrat zum Schlappinerjoch und ein NO.-Grat zu dem bereits auf österreichischem Boden stehenden Madriser Spitz.
Das eigentliche Madrishorn ist einer der schönsten Aussichtsberge des Prätigaues und wird von den Kurgästen von St. Antönien und Klosters häufig besucht.
(Kt. Tessin, Bez. Valle Maggia, Gem. Moghegno).
785 m. Bergweide mit Hüttengruppe, auf einer schönen Terrasse 1 Stunde sw. vom Dorf Moghegno.
Wird im Frühjahr und Herbst mit Vieh bezogen.
Butter und Käse.
(Kt. Graubünden, Bez. Maloja, Kreis Ober Engadin).
1683 m. Gemeinde und Weiler, am linken ¶
Ufer des Inn und an der Ausmündung des Val d'Es-chia;
5,6 km nö. der Station Bevers der Albulabahn.
Postbureau, Telegraph;
Postwagen Samaden-Schuls. 24 Häuser, 70 reform. Ew. Kirchgemeinde Ponte-Campovasto. 30 Ew. sprechen romanisch.
Wiesenbau, Viehzucht und Viehhandel.
Ueber dem Weiler die Burgruine Guardaval. S. diesen Art. 1139: Madulene.
Das rätoromanische -ene entspricht dem deutschen -ingen, französ. -ens, und italienischem -engo.
(Kt. Aargau, Bez. Muri, Gem. Buttwil).
729 m. Heilbad mit alkalisch-erdiger Quelle;
1,6 km ö. Schongau, 1 km w. Buttwil und 4,5 km w. der Station Muri der Linie Lenzburg-Rotkreuz.
Schön gelegen und mit bemerkenswerter Aussicht.
Früher auch Guggibad und Schongauerbad geheissen und von den Landleuten der benachbarten Gegenden stark besucht.
(Kt. St. Gallen, Bez. Sargans, Gem. Mels).
1500-2100 m. Grosse Alpweide, am linksseitigen Hang des Thales des Kohlschlagerbaches und am O.-Hang der Guscha;
7 km w. Mels. In 1786 m stehen 4 Hütten. 515 ha gross, wovon 400 auf die eigentliche Alpweide, 30 auf Sumpfland, 25 auf Wald, 5 auf Wiesland und 55 auf unproduktiven Boden entfallen.
(Kt. Wallis, Bez. Brig). 2946, 2897 und 2723 m. Mehrgipfliger Kamm in der Gruppe des Monte Leone; zweigt vom Wasenhorn nach SW. ab und beherrscht die Simplonstrasse zwischen Berisal und den Kaltwassergallerien. Vom Hospiz auf der Simplonpasshöhe aus in 2½ Stunden unschwierig zu erreichen.
(Pizzo) (Kt. Graubünden, Bez. Maloja). 2998 m. Gipfel in der Gruppe der Averserberge und 1,5 km ö. vom bekanntern Piz Piott (3040 m).
Gegen N. steht er über den Punkt 2869 m mit dem (auf der Siegfriedkarte unbenannten) Pizzo di Val Turba oder Pizzo della Forcellina (3023 m) und weiterhin mit dem Punkt 2924 m in Verbindung.
Von den zwei letztgenannten Gipfeln senkt sich der Forcellinagletscher gegen den gleichnamigen Pass hinab. Im W. ist zwischen dem Pizzo Maedero und Piz Piott das felsige kleine Val Lunga eingesenkt, dessen Bach sich zur Quellader der Maira hinunterstürzt.
Der S.-Hang des Gipfels, Maedero genannt, liegt über der Alphütte Marozzo dentro (im Val Marozzo), während der O.-Hang, Mortarolo und Zocche di Sett geheissen, gegen den südlichen Abschnitt der Septimerstrasse absteigt.
Der Sockel des Berges besteht im Val Marozzo aus zum Teil talkigern grauem Gneisglimmerschiefer, auf den nach oben durch Druck veränderter grauer Bündnerschiefer (Lias) folgt. In diesen letztern sind mehrfach serpentinisierte oder diabasische grüne Schiefer eingelagert. Es scheinen auch Triasgesteine vorhanden zu sein, die wahrscheinlich als Ueberschiebungen gedeutet werden dürfen.
(Kt. Graubünden, Bez. Plessur, Kreis Schanfigg, Gem. Langwies).
2004 m. Weiler, auf einer Terrasse am NW.-Hang der Mädrigerfluh, 25 km sö. vom Bahnhof Chur. 16 Häuser und Ställe.
Früher ständig, heute dagegen nur noch im Sommer und Herbst bewohnt.
Alpwirtschaft.
(Kt. Graubünden, Bez. Plessur und Ober Landquart). 2668 m. Gipfel der Amselfluh-Strelakette im Plessurgebirge, zwischen dem Schafgrind und der Thiejerfluh im S., sowie der Küpfenfluh und dem Strelapass im NO. Das Furkatli zwischen Mädriger- und Thiejerfluh ist ein leichter und gefahrloser, aber nur selten benutzter Passübergang von Arosa nach Davos, der etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt als die Maienfelder Furka. Der Weg geht von Arosa über die Furkaalp und Thiejen links oder rechts am Schafgrind vorbei und vereinigt sich oberhalb des «leiden Staffel» mit dem über die Furka führenden Pfad.
Die Mädrigerfluh kann von Arosa oder Langwies aus über den Furkatlipass erstiegen werden, worauf man den Abstieg nach Davos Platz oder Frauenkirch nehmen kann. Die Strela-Amselfluhkette ist eine Doppelkette, gehört nach Jennings und Hoeck noch dem normalen Faltungsgebiet des Plessurgebirges an und ist als eine grosse, sehr flach liegende Falte zu deuten. Die ö. Bergreihe zeigt nach Hoeck normale Profile vom Verrucano bis zum Wettersteindolomit der Trias, während die westliche eine verkehrte Schichtfolge vom Hauptdolomit abwärts bis zum Verrucano aufweist.
Hier erscheinen speziell an der Mädrigerfluh Hauptdolomit und Liasschiefer zwei- bis dreimal in das krystalline Grundgebirge eingefaltet. Westl. von diesem normalen Faltengebirge folgt die «Aufbruchszone» von Steinmann, Jennings und Hoeck, d. h. die mit dem anstehenden Gebirge ostalpinen Charakters im O. zusammenhängende und durch einen Faltungsprozess über das Vorland des Flysch hinaufgeschobene Masse, deren Ueberschiebungs-Ausmass von Hoeck auf 3-5 km geschätzt wird. Vergl. Jennings. The geology of the Davos district (im Quarterly Journal of the Geolog. Society. Vol. 55, 1899). - Hoeck, H. Geolog. Untersuchungen im Plessurgebiet um Arosa (in den Berichten der Naturforsch. Gesellschaft zu Freiburg i. B. Bd 13, 1903). - Ferner das von Mettier verfasste Büchlein Arosa. (Europ. Wanderbilder. 225 und 226). Zürich 1894.
(Kt. St. Gallen, Bez. Sargans, Gem. Mels).
600-800 m. So nennt die Siegfriedkarte einen Teil des linksseitigen Gehänges der Seezthales;
2,5 km w. Mels. Zahlreiche Weiler und zerstreut gelegene Einzelsiedelungen.
Zusammen 28 Häuser, 124 kathol. Ew. Kirchgemeinde Mels.
Schöne Wiesen und Waldungen.
Aussicht ins Seezthal. Im 15. Jahrhundert ¶