Obwohl das Val Lavizzara somit von verschiedenen Stationen der Gotthardbahn
aus leicht zugänglich ist, wird es doch trotz seiner eigenartigen Schönheit nur wenig besucht. Die von
Peccia mit zahlreichen
Schlingen bis nach
Fusio (7,5 km) hinaufführende Strasse ist reich an malerischen und grossartigen Landschaftsbildern. Während
im untern Thalabschnitt da und dort noch einige Waldungen stehen, ist oberhalb
Fusio aller
Wald dem unvernünftigen
Treiben des Menschen zum Opfer gefallen. Mischwald aus
Buchen, Lärchen und
Kastanienbäumen, wie man ihn ausserhalb des Kantons Tessin
nur
sehr selten zu sehen bekommt. Der Name Lavizzara ist von laveggio = Topf oder Geschirr aus Ofenstein herzuleiten.
Brüche auf solchen feuerfesten
Ofen- oder Giltstein sind früher
im Thal an mehreren
Stellen abgebaut worden. Vergl.
den Art.
Maggia
(Val).
(Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
2800-1100 m.
Wildbach des bei
Remüs von links aufs Unter
Engadin ausmündenden
Val Sinestra. Entspringt
mit mehreren Quellarmen an der vom
Fimberpass zum
Piz Roz ziehenden kurzen Kette. Die Hauptquelle kommt
von dem 3 km n. vom
Fimberpass liegenden kleinen
Plateau von
Fenga; auf der
Alpe Chöglias vereinigen sich mit ihr die vom
Fimberpass
und der
AlpeRoz kommenden
Bäche und tiefer unten, bei den
Hütten von
Griosch und
Zuort, die
Bäche des
Val Tiatscha
und
Val Lavèr. Weiter unten erhält sie keine nennenswerte Zuflüsse mehr, so dass sich also ihr Einzugsgebiet von unten
nach oben baumförmig verzweigt. An mehreren
Stellen fliessen ihr alkalische Eisenquellen zu, so über der
Alpe Chöglias und
unten in der Mündungsschlucht, wo das Mineralwasser gefasst worden ist und verwertet wird. Mündet nach 15 km
langem
Lauf bei
Remüs von links in den
Inn. Vergl. den Art.
Sinestra (Val).
(Kt. Wallis,
Bez. Goms).
1048 m. Gem. und. Pfarrdorf, am rechten Ufer der
Rhone und an der
Furkastrasse; 2,6 km sw.
Fiesch und 16 km
nö. der Station
Brig der Simplonbahn. Postbureau, Telegraph; Postwagen
Brig-Oberwald, im Sommer
Brig-Furka-Göschenen. 29
Häuser 191 kathol.
Ew. Sauberes und artiges Dorf mit schöner Kirche. Viehzucht. Schöne Alpweiden.
Käse- und
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Mineralienhandel. Mechanische Schreinerei.
Der Ort ist mit Ernen am andern Rhoneufer durch eine in tiefer Schlucht liegende
Brücke verbunden. 1295: Lacx;
Nicht zu verwechseln mit den nach Etymologie
und Bedeutung davon ganz verschiedenen Ausdrücken Lex, Loex, Luex, Luix etc. oder mit der Dialektform lé oder ley des Ortsadverbiums
«là» (= hier, dort).
1,3 km w. Genf.
Station der elektrischen
Strassenbahn Genf-Vernier. 22 Häuser, 161 Ew. So benannt nach einer Quarantainestation (lazaret), die 1720 für die
aus dem pestverseuchten Marseille kommenden Waaren von der Regierung hier eingerichtet worden war.
1270 m. Grösste Siedelungsgruppe des Dorfes Finhaut, etwa 300 m von der
Gruppe Cotz (wo die Pfarrkirche steht) und 300 m von der künftigen Station Finhaut der geplanten Linie Martinach-Châtelard-Chamonix. 32 Häuser, 148 kathol.
Ew. S. den Art. Finhaut.
deutsch Leitern (Kt. Freiburg,
Bez. Broye).
555 m. Gem. und Pfarrdorf, nahe der Quelle des Chandon mitten in Waldungen schön
gelegen. Station der Linie Freiburg-Yverdon. Postablage, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit zahlreichen zerstreut gelegenen
Häusern: 51 Häuser, 271 kathol. Ew. französischer Zunge: Dorf: 37 Häuser, 186 Ew. Landwirtschaft, Viehzucht
und Milchwirtschaft, Tabakbau. Pfarrkirche zu Saint Jean Baptiste. Im Mittelalter gehörte Léchelles zur HerrschaftMontagny
und war eine Zollstätte, die nur Waaren aus der Stadt Freiburg frei passieren liess. Gehörte seit dem 15. Jahrhundert zur
Kirchgemeinde Chandon; als dann aber die dortige Pfarrkirche gänzlich zerfallen war, verlegte man 1859 den
Pfarrsitz nach Léchelles.
Lèches,Lécheyre,Leschire,Lischera, im Deminutivum Lécheret, Lécherette.
Ortsnamen der Westschweiz;
vom althochdeutschen lisca = Riedgras, Segge herzuleiten.
Entsprechen den deutschen Bezeichnungen Lischeren, Lieschmatt,
Liestal,
Liesberg, Lischenthal, Lischenberg etc. und bezeichnen sumpfige Grundstücke, die mit Binsen, Seggen etc.
bestanden sind.
(Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
1880-2400 m. Grosse Alpweide, fast den ganzen W.-Hang des Val Ferret oberhalb La Neuva umfassend; reicht
bis zum Mont DolentGletscher und zur italienischen Grenze hinauf. Die Hütte wird oft von Touristen und Schmugglern besucht.
Der Petit Col Ferret wird hie und da auch Col de la Léchère genannt.
1442 m. Alpweide, auf einer vorspringenden Terrasse über der Strasse
Vernayaz-Chamonix, von den am Fuss des Bel Oiseau stehenden Waldungen umrahmt, gegenüber der Tête Noire und 1 km w. vom
Dorf Finhaut.
Etwa 15 Stadel. Die lokale Volksüberlieferung berichtet, dass hier einst ein Friedhof gelegen haben soll.
770 m. Gruppe von 3 Häusern, an der Strasse Bulle-Riaz und 1 km nw. vom Bahnhof
Bulle. 25 kathol. Ew. Viehzucht.
Hier steht ein Bauernhof, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts Jacques
Bosson, dem ehemaligen Schäfer der Madame Elisabeth de France (Schwester Ludwigs XVI.) auf ihrem Gut Montreuil, gehörte.
Bosson
ist der Held der Romanze vom «Pauvre Jacques» und der Grossvater des Greierzer Poeten Nicolas Glasson (geb. in Bulle am
gestorben in Freiburg
1864), des Dichters der Ode à ma faux, Stances au tilleul deBulle, Ballade deMichelComtedeGruyère etc., der sehr
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Postablage Postwagen Château d'Œx-Le Sépey. 14 reform. Ew. Kirchgemeinde L'Étivaz.
Wirtshaus. Viehzucht. An der Strasse
nach L'Étivaz stehen Triaskalke und Gips an, die teilweise auf den Flysch aufgeschoben und im Flysch eingebettet sind.
Von ihm gehen die drei Kämme der
gegen die Furka ziehenden Muttenhörner, des Rotthälihorns und des Wyttenwasserstocks aus.
Vom Rotthälihorn durch den Leckipass,
vom Wyttenwasserstock durch den Wyttenwasserpass und von den Muttenhörnern durch den Muttenpass getrennt.
Ist einer der schönsten Aussichtsgipfel der ganzen Gegend und kann vom Leckipassin ½ Stunde, von der Furka über den Thierbergpass
in 4 Stunden und von Realp in 4½ Stunden bestiegen werden.
Die obersteSpitze ist so schwierig zu erklettern, dass das trigonometrische
Signal etwas tiefer unten in 3053 m hat aufgestellt werden müssen, von welcher Stelle aus aber die
Aussicht ebenso schön ist wie vom Gipfelpunkt selbst.
«Lecki» bezeichnet eine Stelle, wo den Gemsen oder Ziegen Salz gestreut
zu werden pflegt.
(Kt. Uri).
2912 m. Gletscherpass, zwischen dem Leckihorn und Rotthälihorn;
führt von der Furka über den
Matten- und Wyttenwassergletscher zur Gotthardpasshöhe.
Leicht und angenehm zu begehen.
Bei einer Kombination dieser Tour
mit dem Thierbergpass und Passo Cavanna kann man ohne Abstieg in ein Thal durch ein in mancher (z. B. mineralogischer) Beziehung
ausserordentlich interessantes Gebiet von der Furka direkt nach Airolo oder dem St. Gotthardhospiz gelangen.
die beiden Weiler allein: 17 Häuser, 107 Ew. Landwirtschaft.
Im 18. Jahrhundert: Ledenen.
Der Ausdruck lede, ledi bezeichnet eine Traglast und wurde solchen Orten beigelegt, wo zu transportierende
Waaren entweder von Männern oder von Pferden getragen zu werden pflegten.
600 m. Modernes Schloss mit schönem Park, 60 m über dem rechten Ufer des Thunersees
und am S.-Fuss des sehr steilen Hanges des Beatenbergs malerisch gelegen;
Aufstieg über die Tatzalp zur Krinnenlücke (zwischen Kistenhorn und Aeusser Leghorn) in 5½
Stunden, von da in ¾ Stunden aufs Aeussere Leghorn und in weiteren 1¼ Stunden zum Inneren Leghorn, das
eine noch umfassendere Aussicht bietet.
(Torrone) (Kt. Tessin,
Bez. Blenio).
2000-364 m. Wildbach des Val Pontirone; mündet 3,5 km oberhalb Biasca durch eine enge Schlucht
ins Val Blenio aus, wo er in mehrere Arme geteilt über seinen mächtigen Schuttkegel dem Brenno zufliesst.
Die Strasse überschreitet die Legiuna auf dem Schuttkegel mit dem sog. Ponte Legiuna. Von hier zweigen nach O. der über
Sant' Anna ins Val Pontirone und nach S. der auf die Alpweiden des Monte Legiuna führende Weg ab. Die Legiuna
ist kein Gletscherbach, da zu ihrem Einzugsgebiet nur einige ganz kleine Eisfelder gehören. Sie erhält ihr Wasser hauptsächlich
durch die Schneeschmelze im Frühjahr und die im Sommer hier häufigen Sturzregen, zu welchen Zeiten sie dann als ungestümer
Wildbach auftritt, während sie sonst beinahe trocken liegt. Vergl. den Art. Pontirone (Val).
(Kt. Tessin,
Bez. Lugano).
553-430 m. Kleiner Bach; entspringt am S.-Hang des Monte Ceneri und mündet nach 4 km langem Lauf in der
Richtung nach S. bei Camignolo von rechts in den Vedeggio. Erhält von rechts die beiden Wildbäche Zanigo und Venigo, die
sehr viel Geschiebe führen und oft bedeutenden Schaden anrichten. Die Leguana soll in nächster Zeit verbaut werden.
(Kt. Appenzell
I. R., Gem. Appenzell).
779-1134 m. So heisst der S.-Hang des Höhenrückens n. über Appenzell.
Mit schönen Wiesen bestanden und von
einigen Waldschluchten durchzogen. Trägt die Siedelungsgruppen Vorderlehn, Oberlehn und Hinterlehn. Zusammen 56 Häuser, 301 kathol.
Ew. Rindvieh- und Schweinezucht. Handstickerei. Als das Land noch in Roden eingeteilt war, umfasste die
Lehner Rode den FleckenAppenzell.
Grösster Grundbesitzer auf Lehn war einst die den Aebten von St. Gallen
gehörende Burg Clanx, die zwischen Vorderlehn
und Hinterlehn stand. In Vorderlehn die KapelleMaria zur Sonne.
507 m. Dorf, am S.-Hang der ersten Jurakette und 1,5 km n. der
Station Niederbipp der Linie Olten-Solothurn. 28 Häuser, 167 reform. Ew. Wiesen-, Obst- und Rosenbau. 500 m n. Lehn die Ruine
der durch das Erdbeben von 1356 zerstörten Erlisburg.
(Kt. Aargau,
Bez. Zurzach).
345 m. Gem. und Pfarrdorf, nahe dem linken Ufer des Rhein und an der Strasse Laufenburg-Leuggern. Station
der Linie Koblenz-Stein. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Bernau, Brühlhalden, Klemme und Neue Welt: 129 Häuser, 838 kathol.
Ew.; Dorf: 87 Häuser, 545 Ew. Acker- und Weinbau, Viehzucht, Holzhandel. Je eine Zement- und Nägelfabrik,
zwei Ziegeleien. Das Dorf zerfällt in die beiden durch einen Bach von einander getrennten Gruppen Ober Leibstadt und Unter
Leibstadt, von denen einst jenes zur HerrschaftLaufenburg und dieses zur GrafschaftBaden gehörte.
1851 unter der Leitung der Schwester
Rosa Bättig von Niederwil(Luzern)
gestiftet; schloss sich 1855 als Filiale an das Kloster Wonnenstein bei Teufen
an. Das jetzige Klostergebäude ist 1853 erbaut worden; es beherbergt 32 Nonnen, die sich neben ihren religiösen Pflichten
mit Landbau, Stickerei, Nähen und Herstellung von Arzneimitteln beschäftigen. Wallfahrtsort für die Bewohner Innerrodens
und der benachbarten katholischen Landschaften. Das Kloster wird im Namen
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der Superiorin von Wonnenstein durch eine Subpriorin geleitet, hat aber seinen eigenen Beichtvater.
690-703 m. Gruppe von 23 Häusern, an den untern Hängen des Rotmontenbergs, w. der Strasse
St. Gallen-Konstanz und nw. vom QuartierSt. Jakob oder Langgasse. 283 kathol. und reform. Ew. Die Mehrzahl
der Bewohner arbeitet in den Geschäften der Stadt.
(Mittler und Unter) (Kt., Bez. und Gem. Zürich,
Stadtkreis II). 490 und 435 m. Zwei kleine Häusergruppen,
am linken Ufer der Sihl; 1,2 km voneinander entfernt und 3 bezw. 4,2 km sw. der Enge. Station der Sihlthalbahn.
Postablage. 59 Häuser, 532 reform. Ew. Kirchgemeinde Enge. Seit 1899 eigene kleine Kirche. Wiesenbau. Fund römischer Münzen
im Gemäuer der Burg Manegg. Der Name des Ortes rührt von einem Bach her, der im lehmigen Boden der grossen Erosionsnische
der Faletsche entspringt.
Grundeigentümer waren im 13. Jahrhundert die Abtei Zürich,
im 14. Jahrhundert die Manesse als Inhaber der Burg
Manegg, im 15. Jahrhundert das Kloster Selnau zu Zürich,
dessen Liegenschaften 1525 an das Zürcher Spital übergingen.
In den Zehnten
teilten sich Abtei und Chorherrenstift zu Zürich.
Pfarrgenössig war Leimbach 1314 nach der Kirche St. Peter in
Zürich.
Hohe und niedere Vogtei, die einst zur Reichsvogtei Zürich
gehörten, lagen als Reichslehen in der Hand der Freien von Schnabelburg
und seit 1304 bei den Rittern von Manesse, die sie 1394 an die Stadt Zürich veräusserten.
Auf dem Boden von Leimbach stehen die Trümmer der Burg Manegg, die 1303 zum erstenmal urkundlich genannt
wird und zwar als Besitz des Zürcher Rittergeschlechtes der Manesse, von denen sie ohne Zweifel ihren Namen hat. Auf der
Manegg mag Rüdiger von Manesse, der Beschützer des Minnegesanges, öfters Sänger der Umgegend bewirtet haben, wie Gottfried
Keller in seiner Novelle Hadlaub und Georg Häser in seiner lyrischen Oper Hadloub uns erzählen. Als
die Manesse in finanzielle Not kamen, ging die Burg samt dem Kirchensatz der Kapelle St. Gilg zu Leimbach aus der Hand von
«Hirzlin Vislin», des Juden «Wittib», an das Kloster Selnau über. 1409 wurde die Burg aus Unvorsichtigkeit in Brand gesteckt,
wovon Gottfried Keller in seiner Novelle Der Narr aufManegg berichtet.
Die Feste stand zwischen Faletsche und Höckler auf dem äussersten Vorsprung eines der durch die Erosion des fliessenden Wassers
aus dem Körper das Uetliberges herauspräparierten Seitengräte. Leimbach kam 1893 bei Anlass der Vereinigung der Stadt mit
den Ausgemeinden zusammen mit Enge an Zürich.
Vergl. Nüscheler, Arn. Ein histor.Gangdurch die Nachbargemeindender StadtZürich in Salomon Vögelins Werk Das alteZürich.
2. Aufl. 1890; mit Karte. - Zeller-Werdmüller, H. Zürcherische Burgen 11. (Mitteilungender Antiquar. Gesellsch. in Zür. 59). Zürich
1895.
(Kt. und Gem. Glarus).
480 m. Gruppe von 6 Häusern, am linken Ufer der Linth und an der Strasse Glarus-Mitlödi; 400 m
sw. der Station Ennenda der Linie Glarus-Linthal. 18 reform. Ew. Viehzucht. Die Mehrzahl der Bewohner arbeitet in der Baumwolldruckerei
Hohlenstein.
Leimenthal hiess einst eines der Landkapitel
des Bistums Basel,
das die Kirchgemeinden des Birsigthales und einige Pfarreien des Ober Elsass umfasste.
Urkundlich Vallislutosa
(das lehmige Thal) genannt, nach dem Lösslehm, der an den Abhängen ansteht.
Diese Uebersetzung und Deutung ist unrichtig;
das Thal ist vielmehr nach dem Dorfe Leimen benannt worden. Im Jahr 728 hiess dieser Name Leimone, was von dem keltischen
leima = Linde, Ulme abzuleiten ist.
Gehörte der Name zum altdeutschen leimo (Lehm, mundartlich Leim),
so könnte die Lautform im Jahr 728 nur Leimen, nicht Leimone geheissen haben und wäre eine Flurbezeichnung, nicht der Name
eines bewohnten Ortes gewesen.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Interlaken).
1656 m. Kleiner Flyschkamm, zwischen dem Beatenberg und Habkern und unter der Gemmenalp. Eine Zwischenlage
von Schiefern und rötlichen oder weissen, schiefrigen Kalken hat den Namen der Leimernschichten erhalten.
Diese Bildung enthält zahlreiche Foraminiferen und ist vielleicht der Kreide zuzuteilen.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Interlaken).
570 m. Gem. und Pfarrdorf, am linken Ufer des Thunersees und an der Strasse Thun-Interlaken; 6 km
sw. Interlaken. Station der Linie Thun-Interlaken und Dampfschiffstation. Postablage, Telegraph, Telephon. 100 Häuser, 481 reform.
Ew. Ackerbau und Viehzucht. Kalk- und Zementfabrik, Gipsmühle. Romantisch gelegene Fremdenstation. Die Kirche zeichnet sich
durch ihre einfache und zugleich elegante Architektur aus; sie war in den Schweizerdörfern an der Landesausstellung zu Genf
1896 und
der Weltausstellung zu
Paris 1900 in getreuer Nachbildung zu sehen. Gestiftet wurde sie 930 von König Rudolf II. von Burgund
als Filiale derjenigen von Einigen. 1312 ging der Kirchensatz von den Edeln von Strättligen an das Kloster
zu Interlaken über. 2 km w. vom Dorf steht ein Heilbad mit starker Schwefelquelle, die einer Kontaktfläche von Flysch
und Gips entspringt.