Larsey
(Kt. Wallis, Bez. Entremont). Alpweidenrücken. S. den Art. Larzey.
(Kt. Wallis, Bez. Entremont). Alpweidenrücken. S. den Art. Larzey.
(Le) (Kt. Waadt, Bez. Aigle, Gem. Ormont Dessous).
1600-1800 m. Geneigte Terrasse, am SO.-Hang des Mont d'Or und 1 Stunde nw. über dem Gasthof von La Comballaz.
Mit Sturzschutt vom Mont d'Or, Gestrüpp, Alpenrosenbüschen, kleinen Lärchen etc. bedeckt.
Den Jägern als Zufluchtsort von Auerwild wohl bekannt.
Lokaler Ortsname der W.-Schweiz;
auch unter den Formen Larzay, Larzet, Larzey, Larzette, Larschi etc. auftretend.
Entspricht den rätoroman. Formen Laret, Loreth etc. und dem italien. lareccio, larescia etc. Vom latein. larix, laricetum = Lärche, Lärchenwald.
(La) (Kt. Waadt, Bez. Aigle, Gem. Bex).
1575 m. Hütten, auf einer Ziegenweide 1½ Stunden über Les Plans de Frenières und unmittelbar über der Eug. Rambert, J. Muret und Juste Olivier gewidmeten Inschrift am Pont de Nant. Am Weg zur Ramberthütte am Fuss des Grand Muveran.
Schöne Lärchen. Neocomschiefer.
(Pas de la) (Kt. Waadt, Bez. Aigle, Gem. Bex).
1800 m. Einer der Wege zur Alpweide Bovonnaz, 500 m ö. von den Hütten.
Neocom mit pyritischen Ammoniten.
Auf der Siegfriedkarte unbenannt.
(Le) (Kt. Wallis, Bez. Entremont). 2047 m. Alpweidenrücken, dem Six Blanc nach NNW. vorgelagert und 3 Stunden über Sembrancher. Hier sömmern 150 Stück Grossvieh. Abstieg in 1½ Stunden nach Bagnes. Schöne Aussicht. Auf der Siegfriedkarte irrtümlich Larsey geschrieben. Vergl. den Art. Larze.
(Torrent du) (Kt. Waadt, Bez. Aigle). 2400-960 m. So heisst einer der beiden Quellbäche des Torrent Sec; am W.-Hang der Dents de Morcles und auf der Kantonsgrenze zwischen Waadt und Wallis. Entspringt nahe der Kaserne von La Riondaz. 2,2 km lang.
(Ober und Unter) (Kt. Bern, Amtsbez. Seftigen. Gem. Rüti).
980 und 950 m. Zwei Gruppen von 6 Häusern, am NW.-Hang des Gurnigelhubels;
1,4 km n. Gurnigel Bad und 3,5 km s. Rüschegg. 43 reform. Ew. Kirchgemeinde Thurnen.
Wiesenbau und Viehzucht.
Sarraz (Kt. Waadt, Bez. Cossonay). Gem. und Dorf. S. den Art. Sarraz (La).
(Val) (Kt. Graubünden, Bez. Inn). Rechtsseitiges Nebenthal zum Thal des Ofenpasses; steigt von der ins Val Sampuoir hinüberführenden Scharte von Stragliavitta (2700 m) über den Kessel von Laschadurella nach SW. ab und mündet 3 km ö. Zernez aus. Im untern Abschnitt bewaldet. In 2212 und 2005 m je eine Hütte.
(Kt. Graubünden, Bez. Inn). 2580 m. Oberster Abschnitt des Val Laschadura, am NW.-Fuss des Piz Laschadurella; 6,5 km ö. Zernez. Nicht mehr bewaldet und ohne Hütte.
(Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Inn). 3054 m. Wildzerrissener Gipfel aus Dolomit und Kalkstein, zwischen dem Val Ftur, Val Laschadura und Val Sampuoir; 8 km ö. Zernez. Trägt am NW.-Hang einen unbenannten kleinen Gletscher; der S.-Hang bis in etwa 2200 m bewaldet, der N.-Hang dagegen (wie bei den benachbarten Gipfeln Piz d'Ivraina und Il Cuogns) vollständig kahl.
Wird über die Mulde von Laschadurella bestiegen.
(Kt. Bern, Amtsbez. Nieder Simmenthal).
2020 m. Gipfel, im ö. Abschnitt der Stockhornkette zwischen der Nüschleten und dem Sohlhorn.
Während diese beiden Gipfel mit einem schmalen Grat kulminieren, bildet der Lasenberg einen breiten Rücken, der nach SW. mit sanfter Böschung zum Becken des Hinterstockensees absteigt, während S.- und besonders NO.-Hang steilwandig abbrechen.
Kann von Reutigen oder Erlenbach aus mit Leichtigkeit bestiegen werden.
Sehr bemerkenswerte Aussicht.
(Kt. Glarus, Gem. Schwändi).
666 m. 20 Häuser, auf dem Schuttkegel der Hansliruns und an der Strasse Glarus-Schwändi zerstreut gelegen;
1 km w. der Station Mitlödi der Linie Glarus-Linthal. 85 reform. Ew. Kirchgemeinde Schwanden.
Die Bewohner arbeiten fast alle in den Fabriken von Mitlödi und Glarus. Wiesenbau und Viehzucht.
(Kt. Thurgau, Bez. Bischofszell, Gem. Neukirch).
554 m. Gruppe von 3 Häusern und Ruine der ehemaligen Burg Schönenberg, auf einer Anhöhe sw. vom Dorf Schönenberg und 1,5 km sw. der Station Kradolf der Linie Gossau-Sulgen. 9 reform. Ew. Kirchgemeinde Sulgen.
Wein- und Gartenbau, Waldungen.
Die Burgruine besteht aus einem 18 m hohen Turm mit 1,8 m dicken Mauern.
Die Burg bis 1360 Sitz der Edeln von Schönenberg, deren einer, Friedrich, am dritten Kreuzzug teilnahm;
ging dann an das Geschlecht Heidelberg über und wurde 1407 in den Appenzellerkriegen zerstört.
Kam 1804 zusammen mit dem umliegenden Gebiet an den Kanton Thurgau und wurde 1869 an einen Privatmann verkauft, der sich verpflichten musste, an der Ruine keine Aenderungen vorzunehmen.
Vergl. Kreis, J. Georg.
Geschichte der ursprünglichen Kirchhöre Sulgen.
Bischofszell 1896. - Rahn, J. Rud. Die mittelalterl. Architektur- und Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Frauenfeld 1899.
(Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Glenner und Vorderrhein). 2667 m. Gipfel, Vorberg des Piz Nadels (2793 m);
in dem breiten Bücken zwischen Val Zavragia und Val Gronda und 5 km sö. Truns. 1 km sö. davon der Blaue See.
W.-Hang sehr steil, O.-Hang sanft geneigt und mit Alpweiden bestanden.
Der Name vom rätoromanischen lat = Milch.
oder Punta di Saas (Kt. Wallis, Bez. Visp). 3208 m. Gipfel, in der Kette des Sonnighorns zwischen dem Sonnighorn und dem Col d'Antrona; zwischen dem obern Saasthal und den italienischen Thälern von Antrona und Anzasca. 5 Stunden über Saas Im Grund und 1½ Stunden über dem Col d'Antrona. Wird seiner leichten Zugänglichkeit und prachtvollen Aussicht wegen oft besucht.
(Kt. Bern, Amtsbez. und Gem. Trachselwald). 815 m. Gruppe von 5 Häusern, am rechtsseitigen Hang des Laternengrabens; 4,3 km osö. Trachselwald und 7,5 km nö. der Station Ramsei der Linie Burgdorf-Langnau. 24 reform. Ew. Wiesenbau.
(Kt. Bern, Amtsbez. und Gem. Trachselwald). 4 km langes, kleines Thal; steigt von der Rafrütti (1205 m) in nw. Richtung bis zum Weiler Thal (740 m) ab, um hier zusammen mit dem Lichtgutgraben von links auf den Dürrgraben auszumünden.
Zahlreiche zerstreut gelegene Höfe und die Häusergruppen Laternen und Knubel.
(Kt. Graubünden, Bez. Albula, Kreis Bergün).
1590 m. Gem. und Dorf, am rechtsseitigen Hang des Val Tuors und 3 km nö. der Station Bergün der Albulabahn.
Postablage. 29 Häuser, 129 reform. Ew. romanischer Zunge.
Kirchgemeinde Latsch-Stuls.
Wiesenbau und Viehzucht.
Latsch, italien. laccio, vom latein. laqueus = Schlinge, Krümmung.
(Kt. Graubünden, Bez. Heinzenberg, Kreis Domleschg, Gem. Scheid).
1100 m. Gruppe von 16 Hütten und Stadeln, am NW.-Hang des Stätzerhorns und 500 m s. Scheid.
(Kt. Graubünden, Bez. Unter Landquart, Kreis Fünf Dörfer, Gem. Sayis).
778 m. Gruppe von 4 Häusern;
1 km sw. Sayis und 2,2 km ö. der Station Trimmis der Linie Chur-Landquart-Davos der Rätischen Bahn. 15 zur Mehrzahl reform. Ew. Kirchgemeinde Trimmis.
Wiesenbau und Viehzucht.
(Kt. Zürich, Bez. Meilen, Gem. Stäfa).
455 m. Molassehöhe mit steilen Hängen, rechts über dem Zürichsee.
(Kt. Graubünden, Bez. Hinterrhein). 2861 m. Gipfel, ö. Vorberg des Tambohorns; 2 km w. der Splügenpasshöhe, von wo aus er über seinen zum Teil vereisten O.-Grat leicht bestiegen werden kann.
(Kt. Bern, Amtsbez. Nieder Simmenthal, Gem. Erlenbach).
703 m. Dorf, am linken Ufer der Simme und gegenüber der Mündung des Kirelbaches, am S.-Fuss der Stockhornkette und nahe der Station Oey der Simmenthalbahn.
Postbureau, Telephon. 58 Häuser, 330 reform. Ew. Viehzucht. 3 Sägen.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). 2217 m. Gipfel, dem Brienzer Rothorn nach WNW. vorgelagert. Ueber den Kamm des Lattgässli führt ein von der Endstation der Rothornbahn ausgehender Fusspfad zu dem vom Pass über Kruteren (2000 m) ins Marienthal absteigenden Weg.
(Kt. Bern, Amtsbez. Nieder Simmenthal, ¶
Gem. Spiez).
625 m. Gruppe von 7 Häusern, am rechten Ufer der Kander und 2 km w. der Station Spiez der Linie Thun-Interlaken. 52 reform. Ew. Viehzucht.
(Kt. Bern, Amtsbez. Frutigen, Gem. Reichenbach).
1500-1800 m. Grosse und schöne Alpweide, im obern Suldthal und am Fuss der hohen Wände der Schwalmeren und des Lattreienfirst;
Einige zerstreut gelegene Hütten.
Schon im Mittelalter urkundlich erwähnt.
(Kt. Bern, Amtsbez. Frutigen). 2132 m. Gipfel, nö. Vorberg des First; nw. über den Lattreienalpen und ö. über den Suldalpen, links über dem obern Suldthal. Kann vom Weiler Suld in 3 Stunden erstiegen werden.
(Kt. Bern, Amtsbez. Nidau, Gem. Sutz-Lattrigen).
451 m. Dorf, am rechten Ufer des Bielersees;
1 km sw. Sutz und 5 km sw. vom Bahnhof Biel.
Telephon. 27 Häuser, 171 reform. Ew. Kirchgemeinde Sutz-Lattrigen.
^[Supplement: Nidau.] Acker- und Obstbau.
Ziegelei. Pfahlbau aus dem Uebergang von der Stein- zur Bronzezeit.
Gehörte einst zur Herrschaft Nidau. 1270: Lattringun;
1289: Lateringen.
(Kt. Wallis, Bez. Brig). 1670 m. Gruppe von Hütten, im obern Ganterthal. Auf der Siegfriedkarte Schrickboden genannt, welcher Name den in 1910 m stehenden Hütten zukommt.
(Kt. Bern, Amtsbez. Schwarzenburg). Bach; entspringt mit zahlreichen Quellarmen im Egertenwald in 1400 m, fliesst zuerst nach NW., biegt dann nach W. um und mündet nach 5 km langem Lauf, 2,2 km sw. Guggisberg in 775 m von rechts in die Sense.
(Kt. Bern, Amtsbez. Schwarzenburg, Gem. Guggisberg).
865 m. Gruppe von 7 Häusern, am Laubbach;
1,3 km s. Guggisberg und 19 km osö. der Station Thurnen der Gürbethalbahn (Bern-Wattenwil-Thun).
(Kt. St. Gallen, Bez. Gossau, Gem. Waldkirch).
590 m. Gruppe von 3 Häusern;
1,9 km s. der Station Hauptwil der Linie Gossau-Sulgen.
Telephon. 20 kathol. Ew. Kirchgemeinde Waldkirch.
Acker- und Obstbau, Viehzucht.
Käserei.
(Kt. Zürich, Bez. Bülach). 497 m. Tafelberg, im Winkel zwischen der Vereinigung der Glatt mit dem Rhein. Die steilen Hänge tragen Wald, auf dem Rücken liegen Wiesen. Besteht von unten nach oben der Reihe nach aus Süsswassermolasse, mariner Molasse und Deckenschotter.
(Kt. Zürich, Bez. Pfäffikon, Gem. Bauma).
618 m. Weiler, an der Strasse Pfäffikon-Saland und 1,4 km sw. der Station Saland der Tössthalbahn (Winterthur-Wald).
oder Laubegg (Kt. Bern, Amtsbez. Ober Simmenthal).
Die Laubeckbrücke setzt zwischen Garstatt und Zweisimmen über den von links auf die Simme ausmündenden Beretsgraben, besteht aus Stein und ruht auf 4 Pfeilern, die je 16 m von einander abstehen.
Unmittelbar hinter der Brücke unterfährt der 250 m lange Laubecktunnel den die Burgruine Laubeck tragenden steilen Laubeckstalden.
Bahnlinie Spiez-Erlenbach-Zweisimmen.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Simmenthal).
930 m. Burgruine, auf dem isolierten Hügel des Laubeckstalden, am linken Ufer der hier einen schönen Fall bildenden Simme und 1 km n. der Station Grubenwald der Linie Spiez-Zweisimmen.
Burg Laubeck war Reichslehen und deshalb von grosser Bedeutung, weil sie an der Grenze der österreichischen Erblande gegen Burgund stand. 1335 ging sie an die Grafen von Greierz über. Im Kampf der von den Freiherren Im Thurn zu Gestelen (La Tour Châtillon) unterstützten Grafen von Greierz gegen die Herren von Weissenburg und die Berner erlitten diese letztern 1346 am Laubeckstalden eine Niederlage, in der der Ueberlieferung nach der bernische Anführer Venner Wendschatz den Tod gefunden hat. 1350 gelang es dann den Bernern, die Burg zu nehmen und zu zerstören.
Während die alte Strasse ins Ober Simmenthal in mühsamer Steigung den bewaldeten Steilhang des Laubeckstalden erklomm, folgt die 1819-1821 erbaute neue Strasse von der einstigen Zollstätte Garstatt an der Thalsohle am rechten Ufer der Simme.
Zum Andenken an diese grosse Verkehrserleichterung hat man damals an einer Felswand die Inschrift «Es gibt keine Laubeck mehr» angebracht.
Vergl. Gempeler-Schletti, David.
Heimatkunde des Simmenthales.
Bern 1903.
(Hinter und Vorder) (Kt. St. Gallen, Bez. Neu Toggenburg, Gem. Wattwil).
800 m. Gruppe von 7 Häusern, im Rothenbachthal;
4 km nw. der Station Wattwil der Toggenburgerbahn. 38 reform. Ew. Wiesenbau und Viehzucht.
Holzhandel. Stickerei.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). 2175 m. Gipfel, im Kamm zwischen dem Grindelwald- und Lauterbrunnenthal, höchster Punkt der Wengernalp; 1-2 Stunden über den Gasthöfen auf der Kleinen Scheidegg und Wengernalp. Vom Lauberhorn aus kann man bequem auch noch den Tschuggen und Männlichen besuchen. Prachtvolle Aussicht, besonders auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Der Gipfel wird häufig besucht.
(Kt. Nidwalden und Obwalden). 1800-2148 m. So heisst der zur Trübseealp (Gasthof; 2½ Stunden über Engelberg) absteigende NW.-Grat des Titlis. Er bildet einen mässig ansteigenden, mit Rasen bestandenen und mit Felsschutt bedeckten Kamm, der zu oberst den Namen Stand trägt.
Ueber ihn führt die gewöhnliche Anstiegsroute von Engelberg auf den Titlis.
(Kt. Freiburg, Bez. Saane, Gem. Treyvaux).
756 m. Gruppe von 3 Häusern;
1,5 km ö. Treyvaux und 10 km s. vom Bahnhof Freiburg. 25 kathol. Ew. Wiesenbau und Viehzucht.
Strohflechterei.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Simmenthal).
1550 m. Felsige und bewaldete Anhöhe, gegenüber den sog. Sieben Brunnen, einer der Quellen der Simme;
n. über der Alp Räzliberg und nahe der dortigen kleinen Gastwirtschaft. 2½ Stunden über der Lenk.
Das Laubhorn bildet eine auf den Flysch aufgesetzte und unter der liegenden Falte des Wildstrubel eingeklemmte Jurakalkklippe.
(Ober) (Kt. Bern, Amtsbez. Ober Simmenthal).
2003 m. Gipfel, dem Laufbodenhorn (Gruppe des Wildstrubel) nach NW. vorgelagert;
zwischen dem Iffigenthal und dem obersten Simmenthal.
Kann von der am Passweg über den Rawil stehenden Gastwirtschaft auf der Iffigenalp in 1¼ Stunden bestiegen werden.
Fossilführende Rätschichten.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Hasle).
1650 m. Felssporn, im Winkel zwischen der Vereinigung des Urbachthales mit dem Haslethal, gegenüber Im Hof.
(Kt. Thurgau, Bez. Münchwilen und Frauenfeld). Bach; entspringt bei Märwil in 550 m, nimmt zunächst den Hartenauerbach auf, fliesst dann an Lommis, Weingarten und Stettfurt vorbei, erhält noch den Thunbach und mündet nach 13 km langem Lauf in der Richtung nach W. westlich von Matzingen von rechts in die Murg. Treibt zwei Mühlen und eine Färberei. War früher reich an Forellen und Hechten. Nach starken Gewitterregen trat die Lauche im Juni 1876 über ihre Ufer und verwüstete ihr ganzes Thal, indem sie die Kulturen überschwemmte, Brücken, Strassen und Häuser zerstörte, alle Verbindungen unterbrach und in Affeltrangen, Weingarten und Matzingen grosse Verheerungen anrichtete. Es stand damals das Dorf Affeltrangen einer Insel gleich mitten in einem grossen See. Seither ist der Bach korrigiert worden.
(Kt. St. Gallen, Bez. und Gem. Gossau). 680 m. 4 Häuser; 2,4 km n. der Station Gossau der Linie Zürich-Winterthur-St. Gallen. 20 kathol. Ew. Acker- und Obstbau, Viehzucht.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). 2235 m. Gipfel, in der Gruppe des Faulhorns, über dem Brienzersee einer- und der Station Lütschenthal der Linie Interlaken-Grindelwald andererseits. Seinen Hang quert der Weg von der Schynigen Platte auf das Faulhorn. Kann von der Schynigen Platte aus in 1½ Stunden bestiegen werden.
(Kt. Obwalden). 2417 m. Kleiner Gipfel, in der Gruppe des Engelberger Rothorns, zwischen dem Ruchstock und Plankengrat und unmittelbar nw. über der Plankenalphütte des S. A. C.
(Kt. Wallis, Bez. Leuk). 2848 m. Felsspitzen, in der Gruppe des Torrenthorns, zwischen dem Resti- und Faldumpass. Besteigung vom Restipass aus in einer halben Stunde unschwierig. ¶
(La) oder l'Audallaz (Kt. Waadt, Bez. Pays d'Enhaut). 1861 m. Alpweide mit Hütte, am N.-Fuss der Pare de Marnex oder Tornettaz und hinten im Thal der Eau Froide. Ende Juli und im August bezogen.
(Kt. Nidwalden, Gem. Hergiswil).
1067 m. Alpweide mit Gruppe von 4 Häusern und einer Kapelle, am W.-Hang des Pilatus und rechts vom Rümligbach;
8 km w. Hergiswil.
(Kt. Glarus, Gem. Engi).
1300-2100 m. Alpweide, in einem von der Engiruns durchzogenen Hochthälchen am NO.-Hang des Gandstocks (Gruppe der Freiberge);
der oberste Abschnitt mit grossen Felsblöcken (Resten einer ehemaligen Moräne) und Sturzschutt übersät, die bis zum Fuss der Verrucanowand des Gandstockes hinaufreichen. 7 Hütten in 3 Gruppen (1367, 1764 und 1927 m).
Wird mit 30 Kühen bezogen.
Hier gehen jedes Jahr grosse Lawinen nieder, die zeitweise bis zum Sernf hinunter gelangen.
(In der) (Kt. Wallis, Bez. Goms, Gem. Münster).
1550 m. Gruppe von Hütten, zu oberst auf dem Münsterfeld und vor der Ausmündung eines Lawinenzuges;
400 m über Münster und rechts über der Ausmündung des Münsterbaches in das Rhonethal.
Von hier sind einst die mächtigen Grundlawinen niedergegangen, die den grossen Schuttkegel hinterlassen haben, an den sich das grosse Dorf Münster anlehnt.
Læuenen, Laubenen, Laui, Læuwi, Lauelen, Laueli, Lauweli, Lowi etc. Althochdeutsch lowina, romanisch lavina, im Tessin levina.
Alles verschiedene Formen für den Ausdruck Lawine.
Gleich der in den Alpen der W.-Schweiz und Savoyens gebräuchlichen Form Lavanche. (S. diesen Art.).
französisch La Lauvine (Kt. Bern, Amtsbez. Saanen). 1258 m. Gem. und Pfarrweiler, im Lauenenthal mitten in Wiesen und Wald, am SW.-Fuss des Lauenenhorns und 9 km sö. der künftigen Station Saanen der Montreux-Oberlandbahn. Postablage, Telephon; Postwagen nach Saanen. Gemeinde, mit Enge und Hinterm See: 131 Häuser, 527 reform. Ew.; Weiler: 12 Häuser, 46 Ew. Alte malerisch gelegene Kirche. Gasthof und Kurhaus. Wiesenbau und Viehzucht, Alpwirtschaft. Mineralquellen, die aber noch nicht ausgenutzt werden. Das kleine Dorf liegt lieblich in einer Weitung des an seinen Hängen viele vereinzelte Häuser oder kleine Weiler tragenden Thales. Trotz seiner schönen alpinen Umgebung und seiner für Hochgebirgstouren günstigen Lage ist Lauenen doch bis heute vom Fremdenstrom nur wenig berührt worden. Die geschichtlichen Schicksale von Lauenen decken sich mit denen von Saanen. Kirchgemeinde seit 1466; die Reformation 1555 von Bern eingeführt. Seit einigen Jahren besteht ein von Ortseinwohnern gegründeter Fonds, aus dessen Zinsen armen Kindern die Erlernung eines Handwerkes ermöglicht wird.
(Kt., Bez. und Gem. Schwyz). 1094-1430 m. SO.-Hang der Rotenfluh, eines Vorberges der Mythen; n. der Strasse Schwyz-Iberg und 5 km ö. Schwyz. Wiesen. Einige zerstreute Höfe. Der Hang dient zeitweise als Manövergelände. Er wurde 1799 von französischen Vorposten besetzt.
oder Lauwinen (Kt. Wallis, Bez. Brig, Gem. Ried).
977 m. Weiler, an der Simplonstrasse vor ihrem Eintritt in die Schlucht der Saltine;
5,5 km ö. der Station Brig der Simplonbahn. 11 Häuser, 77 kathol. Ew. St. Josephskapelle.
Von hier führt ein Fussweg auf den über der Terrasse von Brigerbad aufsteigenden und dicht bewaldeten Burgspitz (1121 m).
(An der) (Kt. Bern, Amtsbez. Thun, Gem. Goldiwil).
610 m. Aussenquartier von Thun, am W.-Hang des Grüsisbergs und 1,2 km ö. vom Bahnhof Thun.
Postwagen Thun-Goldiwil. 21 Häuser, 216 reform. Ew. Villen mit Gärten.
Schöne Aussicht auf Schloss und Kirche Thun und die Stockhornkette.
Der Name Lauenen lässt darauf schliessen, dass hier einst der Schuttsturz niedergegangen ist, der den ehemals hinter dem Schlossfelsen von Thun durchfliessenden Arm der Aare abgedämmt und zugedeckt hat.
(Kt. Bern, Amtsbez. Saanen). 2479 m. Gipfel, in der Berggruppe zwischen dem obern Simmenthal und Lauenenthal. Sendet 3 Gräte aus: der SO.-Grat steigt zum Trüttlisbergpass ab, der NW.-Grat trägt den Brüschengrat (2206 m), Wasserengrat (2193 m) und Dürreschild (2044 m) und der N.-Grat das Gifferhorn (2543 m).
Sehr leicht zu besteigen;
vom Trüttlisbergpass aus 1½, von der Lenk aus 4¾ und von Lauenen aus 4 Stunden.
Bietet eine der schönsten und ausgedehntesten Rundsichten der Berner Voralpen.
(Kt. Bern, Amtsbez. Saanen). 1379 m. Kleiner Gebirgssee mit sumpfigen Ufern, im obern Lauenenthal; 500 m lang und 200 m breit; auf einer Terrasse am NO.-Fuss des Spitzhorns und 3 km s. Lauenen. In der Nähe liegen noch zwei andere, sehr kleine Wasserbecken. Eine Anhöhe n. über dem See gestattet einen schönen Ausblick auf die Alpen und die Wasserfälle Geltenschuss und Dungelschuss. Sehr beliebtes Ausflugsziel der Kurgäste von Château d'Œx, Rougemont, Gstaad ¶
und Gsteig. Der Abfluss des Sees bildet nach kurzem Lauf an seinem linken Ufer eine kleine Ausbuchtung, in der ein Teil des Wassers unterirdisch abfliesst.
(Kt. Bern, Amtsbez. Saanen). 2100-1040 m. Eines der bemerkenswertesten Thäler der westl. Berner Alpen; steigt vom Gelten- und Dungelgletscher auf eine Länge von 14 km langsam nach N. ab und öffnet sich zwischen den Windspillen und dem Brüschengrat bei Gstaad (3 km sö. Saanen) von rechts auf das Thal der Saane. Hinten über dem Thalschluss steht das eisumpanzerte Wildhorn mit seinen felsigen Trabanten Niesenhorn, Hahnenschritthorn und Spitzhorn.
Oberhalb Lauenen bildet das Thal einen ziemlich langen und breiten, ebenen Thalboden. Der Thalbach entsteht aus den am Geltengletscher und Dungelgletscher entspringenden und mit den prächtigen Fällen des Geltenschuss und Dungelschuss zu Thal stürzenden zwei Quellarmen, heisst zuerst Rohrbach, dann (von Lauenen an) Lauibach und mündet bei Gstaad von rechts in die Saane. Ausser dem Weiler Lauenen finden wir im Thalboden und an seinen Hängen noch eine Reihe von einzelnen Häusern und Häusergruppen.
Strasse Saanen-Lauenen. Vom Lauenenthal führen der Krinnenpass (1660 m) in 3 Stunden nach Gsteig, der Trüttlisbergpass (2010 m) in 6 Stunden zur Lenk und der vereiste und schwierige Geltenpass (2830 m) in 10 Stunden nach Sitten. Gipslager, Schwefel und Schwefelquellen. Geologisch interessantes Gebiet, weil sich hier die mesozoischen Schichten der Trias, des Lias und Dogger in den Flysch der sog. Passregion (Zone des Cols) einschieben und so ein tektonisch ausserordentlich verwickeltes Ganzes bilden. Bis jetzt kann man vier solcher mesozoischer Schuppen unterscheiden, die zum Teil eine bedeutende horizontale Entwicklung aufweisen.
(Kt. Graubünden, Bez. Ober Landquart).
2472 m. Nördlichster Gipfel der das Vereinathal vom Flüelathal trennenden Kette des Pischahorns;
Der steile N.-Hang wird von zahlreichen Runsen durchfurcht, die sich alle zum grossen Riss des sog. Lauenzuges vereinigen. Im Sommer brechen hier nach starken Regengüssen zahlreiche Schlammströme aus, während im Winter mächtige Schneelawinen aus dem Lauenzug hervorschiessen.
Lauenzug, vollständiger Lauenenzug = Lawinenzug.
(Kt. und Bez. Schwyz).
Gem. und Dorf. S. den Art. Lowerz.
(Kt. und Bez. Schwyz).
Kleiner See. S. den Art. Lowerzersee.
(Kt. Zürich, Bez. Hinwil, Gem. Wald).
890 m. Sehr schöner und oft besuchter Aussichtspunkt;
2,5 km ö. der Station Wald der Tössthalbahn (Winterthur-Wald).
(Der Hohe) (Kt. Zürich, Bez. Hinwil Gem. Dürnten).
546 m. Wasserfall der Jona, nahe dem Weiler Pilgersteg der Fluss stürzt sich hier über eine 24 m hohe Nagelfluhwand in ein halbkreisförmiges Erosionsbecken hinunter.
Fälschlich auch Hohllauf genannt.
(Kt. Bern Amtsbez. Ober Simmenthal).
2706 m. Felsgipfel, in der Gruppe des Wildstrubel und n. vor dem Weisshorn;
über der Alpweide Räzliberg einer- und der am bernerischen Anstieg zum Rawilpass liegenden Iffigenalp andererseits.
Interessanter, aber nur selten besuchter Aussichtspunkt.
Kann von der Lenk aus über das Wirtshaus auf dem Räzliberg (2½ Stunden über der Lenk) in 6½ Stunden, oder auch vom Rawilpass oder der Wildstrubelhütte des S. A. C. aus bestiegen werden.
Das Laufbodenhorn besteht wie die übrigen Spitzen des von hier zum Rawilpass ziehenden Kammes aus mesozoischen Gesteinen (Oxford, Malm, Neocom), die dem Flysch und dem Nummulitenkalk der Mulde des Thierbergs anormal aufgesetzt sind.
(Kt. St. Gallen, Bez. Sargans, Gem. Vilters).
So nennt man den obern Abschnitt des aus dem Rheinthal bei Vilters (zwischen Mels und Ragaz) nach S. gegen die Grauen Hörner ansteigenden breiten Gehänges.
Sie gehören zur Vilterseralp und liegen unmittelbar n. unter dem Tagweidlikopf und Schlösslikopf, zwei Gipfeln in dem von der Hauptkette der Grauen Hörner nach O. gegen Pfäfers absteigenden Rücken n. über der Lasaalp und dem Vaplonabach.
Ueber den Laufböden liegt das Wangserseeli (2220 m) und unter ihnen das Vilterserseeli (1902 m).
Sie werden nicht regelmässig mit Vieh bezogen.
Ortsname der deutschen Schweiz;
bezeichnet eine Stromschnelle oder einen Wasserfall, seltener auch einen steilen Berghang (z. B. Laufenberg im Kanton Luzern).
(Kt. und Amtsbez. Bern, Gem. Bolligen).
620 m. Häusergruppe und Heilbad, in einem kleinen Thal am N.-Fuss des Bantiger;
3,8 km nö. Bolligen und 7 km nö. der Station Ostermundigen der Linie Bern-Thun. 6 Häuser, 62 reform. Ew.
französisch Laufon. Amtsbezirk des Kantons Bern. 8280 ha Fläche und 7491 Ew., also 91 Ew. auf einem km2. Bezirkshauptort ist Laufen. Der Bezirk umfasst folgende 12 Gemeinden: Blauen, Brislach, Burg, Dittingen, Duggingen, Grellingen, Laufen, Liesberg, Nenzlingen, Röschenz, Wahlen und Zwingen. Er zählt 11 römisch-katholische Kirchgemeinden, wovon 6 staatlich anerkannt sind, ferner eine altkatholische und eine 1897 errichtete reform. Kirchgemeinde (Laufen). 7491 Ew. in 976 Häusern und 1580 Haushaltungen; 6585 Katholiken, 873 Reformierte und 33 Israeliten; 6945 Ew. deutscher, 223 französischer und 319 italienischer Zunge.
Dieser im Berner Jura gelegene Amtsbezirk grenzt im W. an den Amtsbez. Delsberg, im S. an den Amtsbez. Delsberg und den Kanton Solothurn, im O. an den Kanton Solothurn, im N. an den Kanton Basel Land und den Ober Elsass, im NW. an den Kanton Solothurn (Enklave von Kleinlützel). Laufen ist nach Biel und Neuenstadt der kleinste und zu gleich der jüngste Amtsbezirk des Kantons, da er erst 1846 vom Amtsbezirk Delsberg losgelöst worden ist. Er umfasst das im Ganzen SW.-NO. orientierte Thal der Birs, die hier bald Längs- und bald Querfluss ist, ¶
sowie den zwischen den beiden Solothurner Enklaven Kleinlützel und Mariastein gegen den Elsass nach NW. sich ziehenden Landstrich. Tiefst gelegener Teil des Kantons Bern: Laufen in 355 m, Brücke bei Angenstein in 309 m. Die mit dichten Buchen- und Tannenwäldern bestandenen Berge des Bezirkes sind von mässiger Höhe: im N. die Blauenkette (878 m) und der Forstberg (822 m), im SW. der Buchberg (637 m), im SO. und O. der Sturmenkopf (773 m), Eckfels (589 m), die Bannfluh (608 m), der Lindenberg (709 m) und Mettenberg (769 m; diese beiden letzteren schon zum grossen Teil auf Solothurner Boden), im NO. der Eggberg (609 m). Grösster Fluss des Bezirkes ist die Birs, die sw. Liesberg in 400 m auf seinen Boden übertritt und zunächst zwischen dem Hölleberg im N. und dem Stierholz im S. eine enge Schlucht durchfliesst; bei der Station Liesberg nähern sich die beiderseitigen Felsen derart, dass nur für Fluss, Eisenbahn und Strasse Raum bleibt.
Bei Bärswil, wo von S. her der Bärswilerbach mündet, erweitert sich das Thal etwas, um sich aber sofort wieder einzuengen. Unterhalb der Mündung der Lützel, des grössten (linksseitigen) Nebenflusses der Birs, treten die Berge auseinander und geben einem grossen ebenen Thalboden Raum, in dessen Mitte die Ortschaft Laufen liegt. Es ist dies eine breite jurassische Mulde, in der noch oligocäne und in einzelnen Fetzen auch miocäne (Aargauer Nagelfluh) Ablagerungen eingeschlossen sind.
Hier erhält die Birs von S. her den Wahlenbach und bildet beim Eintritt in die Stadt einen schönen, hufeisenförmigen Wasserfall. Nachdem ihr bei Zwingen von rechts die Lüssel oder Lüsslein zugekommen, tritt sie nochmals in eine enge, wilde und malerische Kluse ein (Kessiloch; s. diesen Art.), die letzte im n. Jura. Sie nimmt hier von rechts den Ibach, Kastelbach und Seebach (gegenüber Grellingen) auf, biegt dann nach N. um und verlässt im Engpass von Angenstein (309 m) zugleich mit dem Juragebirge auch den Kanton Bern, um in die Rheinebene auszutreten. Den NW. des Bezirkes entwässert einer der Quellarme des Birsig, der den Schlossfelsen von Burg umfliesst.
Der Amtsbezirk Laufen hat fruchtbaren Boden, besonders in seinem untern Abschnitt, wo lohnender Ackerbau getrieben wird und von Grellingen an auch Wein gedeiht. Grosse Waldungen und bedeutender Holzhandel. Klima gesund und in den Thälern dem von Basel entsprechend. Die Bodenfläche verteilt sich auf
ha | |
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Aecker und Gärten | 1978 |
Wiesen und Baumgärten | 1802 |
Weideland | 123 |
Wald | 3411 |
Rebberge | 16 |
Unproduktives Land | 950 |
Zusammen | 8280 |
Die Aecker sind bepflanzt mit
ha | |
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Getreide | 1073 |
Hackfrüchten | 594 |
Futterkräutern | 280 |
Anderen Kulturen | 31 |
Zusammen | 1978 |
Die Viehstatistik ergibt folgende Zahlen:
1886 | 1896 | 1901 | |
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Rindvieh | 2725 | 2800 | 2637 |
Pferde | 251 | 331 | 367 |
Schweine | 1446 | 1609 | 1630 |
Ziegen | 565 | 573 | 449 |
Schafe | 934 | 313 | 138 |
Bienenstöcke | 494 | 667 | 664 |
Während in den Flüssen ausgezeichnete Forellen gefangen werden, wird das jagdbare Wild (wie übrigens im ganzen Jura) selten, da die Wilderer alles zusammenschiessen. Haupterwerbsquellen der Bewohner sind Ackerbau, Rindviehzucht, Holzschlag, Abbau von Steinbrüchen, sowie die Fabrikation von Zement, Gips (Gruben bei Bärswil), hydraulischem Kalk, Ziegeln und Backsteinen. In der Stadt Laufen stehen eine der grössten Mühlen der Schweiz mit Teigwarenfabrik (an der Vereinigung der Lützel mit der Birs) und eine Ziegelei mit Backsteinfabrik in Betrieb.
Liesberg, Bärswil, Laufen, Dittingen haben grosse Kalk- und Zementfabriken; Seidenindustrie in Laufen, Grellingen und Duggingen-Angenstein. In Grellingen eine bedeutende Papierfabrik, in Burg Bürsten- und Rechenfabrikation. Das Wasser der Birs treibt verschiedene Elektrizitätswerke. In Laufen und Grellingen je eine Sekundarschule; in Laufen ein Krankenhaus, 1871 von Herrn Fenninger gestiftet und von den Theodosianerinnen aus Ingenbohl geleitet. Waisenkasse. Den Bezirk durchziehen seiner ganzen Länge nach die Bahnlinie und Strasse Delsberg-Basel, die beide dem Lauf der Birs folgen. Andere Strassen von Bedeutung: Laufen-Thal der Lützel-Pruntrut, Laufen und Zwingen-Passwang-Balsthal, Laufen-Roschenz-Burg. Geschichtliche Denkmäler sind die Schlösser Zwingen, Angenstein und Burg. An verschiedenen Orten hat man ferner vorrömische Funde gemacht und Grabhügel aufgedeckt.
französisch Laufon (Kt. Bern,
Amtsbez. Laufen). 357 m. Gemeinde, Stadt und Hauptort des gleichnamigen Amtsbezirkes,
am S.-Fuss des Blauen und zu beiden Ufern der Birs, die hier unterhalb der Mündung der Lützel einen etwa 4 m
hohen schönen Fall bildet; 16 km onö. Delsberg und 17 km sw. Basel.
Station der Linie Delsberg-Basel. Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen nach Breitenbach-Fehren, Erschwil, Grindel, Kleinlützel und Wahlen. ^[Supplement: Wahlen-Grindel und Kleinlützel.] 2177 Ew.,
wovon 1141 männlichen und 1036 weiblichen Geschlechtes;
das Ueberwiegen der Männer ist hier wie in Delsberg den vielen Fabriken und Steinbrüchen zuzuschreiben. 805 Gemeindebürger, 517 Berner aus anderen Gemeinden, 501 übrige Schweizer und 354 Ausländer. 1727 Katholiken, 417 Reformierte und 30 Juden. 1946 Ew. deutscher, 98 französischer und 133 italienischer Zunge.
Alle Schulen sind deutsch. Die Lage an der Vereinigung der Thäler der Birs und Lützel und an der Kreuzung verschiedener wichtiger Strassenzüge, die Fruchtbarkeit der umliegenden Thalebene, die zur Verfügung stehenden beträchtlichen Wasserkräfte, die nahe der Stadt befindlichen Brüche auf erstklassigen weissen Kalkstein, der Unternehmungsgeist der Bewohner - alle diese günstigen Umstände wirken zusammen, um Laufen rasch zu einer ansehnlichen und wohlhabenden Ortschaft zu gestalten. 1888 war Laufen noch ein umwalltes kleines Städtchen mit einer einzigen breiten Strasse, die an beiden Enden durch mächtige Tore geschlossen war und mit dem gegenüberliegenden rechten Ufer der Birs durch eine unmittelbar unter dem Wasserfall befindliche gedeckte Holzbrücke in Verbindung stand.
Heute ist an die Stelle dieses altertümlichen Bauwerkes eine eiserne Brücke getreten, die von der Altstadt zum neuen Bahnhofquartier hinüberführt, während ein eiserner Steg für Fussgänger oberhalb des Wasserfalles die Oberstadt und das Industriequartier miteinander verbindet. Die alten Umfassungsmauern sind zum grössten Teil niedergelegt worden; einzelne Reste davon sieht man noch um den Garten der Amtsstatthalterei. Bemerkenswerteste Gebäude: die 1699 geweihte katholische St. Katharinenkirche, die neue reformierte Kirche auf einer Anhöhe gegenüber dem Bahnhof, das neue Postgebäude.
Nennenswert sind auch die beiden Tortürme der Altstadt. Sehr bedeutende Ziegelei und Backsteinfabrik, eine der grössten Mühlen der Schweiz mit Teigwarenfabrik, eine Portlandzementfabrik, eine Korkwarenfabrik, zwei Buchdruckereien mit zwei Zeitungen, Bankgeschäft, Bezirkssparkasse, mehrere Gasthöfe, eine Obsthandlung. Nahe der Stadt einer der grössten Steinbrüche der Schweiz. Laufen hat ausgezeichnete Primarschulen, eine Sekundarschule, drei Armen- und Hilfsvereine, mehrere Musik-, Theater-, Schützengesellschaften etc. Grosser Monatsmarkt.
Ueberreste römischer Siedelungen, Münzen. Der Name Laufen rührt von dem hier von der Birs gebildeten Wasserfall her und erscheint zum erstenmal in einer Urkunde von 1141 als Loufen;
1265: Lovfen;
1307: Laufenawe;
1355: Louffen;
1356: Louffon;
1383: Loffont;
1435: Laufon. Laufen hat bis 1793 die Geschicke des Bistums Basel geteilt. 1296 erhielt der Ort von Bischof Peter von Aspelt das Stadtrecht und die gleichen Freiheiten und Vorrechte wie die Stadt Basel.
Von dieser Zeit an hatte Laufen seinen von den Bürgern gewählten eigenen Rat und Bürgermeister. Bischof Johannes Senn von Menzingen erweiterte ¶
1329 diese Vorrechte noch um neue Vergünstigungen. Ein Edelgeschlecht von Laufen wird in den Urkunden vom 13.-16. Jahrhundert erwähnt. Nachdem die Stadt Laufen dann mehrfach in den Besitz anderer Herren, so u. a. in den der Edeln von Ramstein, gekommen, verblieb sie 1459-1793 unangefochten den Fürstbischöfen von Basel. Sie nahm in der Ständeversammlung des Fürstbistums den sechsten Rang ein. Die Bewohner von Laufen, Birseck und Pfeffingen traten 1529 zur Reformation über und verburgrechteten sich zugleich mit der Stadt Basel, wurden aber vom Fürstbischof Christoph von Blarer 1585 zur Rückkehr zum alten Glauben gezwungen.
Der Kulturkampf von 1873 teilte die Katholiken in zwei Lager, deren eines zum altkatholischen Glauben überging. Aus dieser Zeit datiert die altkatholische Kirchgemeinde. Die reformierte Kirchgemeinde, die alle Reformierten des Amtsbezirkes umfasst, stammt aus dem Jahr 1897, und die die Stadt beherrschende reformierte Kirche ist 1903 eingeweiht worden. Das Chor der ersten katholischen Pfarrkirche ist heute zur St. Martinskapelle umgewandelt, die bemerkenswerte kirchliche Altertümer (schöne gotische Monstranz aus dem Ende des 15. Jahrhunderts) birgt. Die römisch-katholische Kirchgemeinde Laufen umfasst die Stadt und Gemeinde Laufen und die Gemeinde Zwingen. In der Glashütte bei Laufen ist 1814 der berühmte Jurageologe Amanz Gressly geboren worden.
oder Lauffen (Kt. und Bez. Schaffhausen, Gem. Neuhausen).
Ehemaliger Name für den Rheinfall.
Man unterschied den Obern Laufen und Untern Laufen, d. h. die Stromschnellen bei Schaffhausen (heute die Lächen genannt) und den eigentlichen Fall. Dann übertrug man die Bezeichnung Laufen auf die am Fall entstandenen industriellen Betriebe (Hüttenwerke und Mühle).
Heute ist aber diese Bezeichnung veraltet und wird in der Form «Im Laufen unten» nur noch etwa für den untern Teil des Dorfes Neuhausen (7 Häuser, 33 reform. Ew.) gebraucht.
oder Laufen am Rhein (Kt. Zürich, Bez. Andelfingen, Gem. Laufen-Uhwiesen). 414 m. Kirchgemeinde und Gruppe von 5 Häusern, nahe dem Rheinfall; 1,5 km nw. Uhwiesen und 1 km n. der Station Dachsen der Linie Zürich-Winterthur-Schaffhausen. 24 reform. Ew. Pfarrkirche. Ackerbau und Viehzucht. Auf einem Felsen über dem Rhein in malerischer Lage das Schloss Laufen, das von der Bahnlinie in einem Tunnel unterfahren wird. Unter dem Schloss eine eiserne Terrasse, von der aus der Rheinfall aus nächster Nähe bewundert werden kann.
Oberhalb des Falles führt eine steinerne Eisenbahnbrücke über den Fluss. In Uferhöhlen über dem Fall hat man Scherben von vorhistorischen Töpferwaren und in solchen unter dem Fall gallische und römische Münzen (aus der Zeit Trajans, Hadrians, Antonins etc.) gefunden. 858: Loufen. Die Güter zu Laufen gehörten 858 dem Wolven, kamen 875-877 an Graf Gozbert und 892 an das Kloster Reichenau. 1155 gehörte Hof und Kirche dem Bischof von Konstanz, der den Kirchensatz bis 1804 innehatte. 1360 erscheint die Burg als Lehen der Freiherren von Thengen in der Hand der Herren Am Stad; vor ihnen hatten sie die von Urzach, nach ihnen die von Tüffen, alles Schaffhauser Bürger, inne. 1430 kam die Burg an die von Fulach (ebenfalls aus Schaffhausen), denen sie 1441 nach längerer Belagerung durch Herzog Albrecht von Oesterreich entrissen wurde. 1452 gelang es den Fulach, sich durch nächtlichen Ueberfall der Burg wieder zu bemächtigen, worauf sie sie 1554 an die Stadt Zürich verkauften. Diese liess die Burg als Grenzveste ihres Gebietes völlig umgestalten und stark befestigen. Später ist sie dann im Innern nochmals neu hergerichtet worden. Die 1546 erbaute Ringmauer ist teilweise noch erhalten. Zwei Türme: ein einstöckiger viereckiger Torturm und ein dicker Rundturm. Auf Schloss Laufen sass der Obervogt der grossen Zürcher Obervogtei Laufen. Vergl. Zeller-Werdmüller, H. Zürcher. Burgen. Zürich 1894.
(Glashütte) (Kt. Bern, Amtsbez. Laufen und Kt. Solothurn, Amtei Thierstein). Häusergruppe. S. den Art. Glashütte Laufen.
(Kt. Zürich, Bez. Andelfingen). Gemeinde, mit dem Dorf Uhwiesen und den Weilern Nol und Laufen. 117 Häuser, 824 reform. Ew. Kirchgemeinde Laufen. Münze aus der Eisenzeit. Alemannensiedelung. 858: Loufen.
(Kt. Zürich, Bez. Hinwil, Gem. Rüti).
527 m. Gruppe von 4 Häusern, 1 km ö. der Station Rüti der Linie Zürich-Uster-Rapperswil. 59 reform. Ew. Wiesenbau.
(Kt. Luzern, Amt Hochdorf, Gem. Herlisberg).
600 m. Gruppe von 8 Häusern, auf den Erlosen;
900 m nö. Herlisberg und 2,5 km sw. der Station Hitzkirch der Seethalbahn (Wildegg-Emmenbrücke).
51 kathol. Ew. Viehzucht.
Bezirk des Kantons Aargau. 12857,5 ha Fläche und 13415 Ew., also 104 Ew. auf einen km2. Hauptort ist das Städtchen Laufenburg. Der Bezirk umfasst folgende 23 Gemeinden: Eiken, Etzgen, ¶