Staniolkapselfabrik mit elektrischem Betrieb, Bauindustrie.
Spar- und Leihkasse. Die Kirchgemeinde Kirchberg ist eine der
grössten im Kanton und umfasst die politischen Gemeinden Aefligen,
Ersigen,
Kernenried, Kirchberg,
Lissach, Nieder Oesch, Ober
Oesch,
Rüdligen-Alchenflüh,
Rumendingen und
Rüti mit zusammen 5697 reform. Ew. Die Gemeinde
Bickigen-Schwanden ist 1903 davon
abgetrennt und der Kirchgemeinde
Winigen zugeteilt worden. Die kürzlich restaurierte Pfarrkirche, eine
der schönsten des Kantons, steht auf einer aussichtsreichen
Höhe, stammt aus dem Jahr 1506 und enthält bemerkenswerte Glasmalereien.
Auf dem Friedhof vier grosse
Linden, die 1712 vom damaligen Pfarrer zum Andenken an den siegreichen Kampf von
Villmergen gepflanzt
worden sind. Kaiser Otto III. schenkte 995 den «Curtis Kirchberc
in Argauwe» dem Benediktinerkloster Sels im Elsass, und 1398 erhielt das Kloster
Thorberg von Peter von
Thorberg die weltliche
Oberhoheit über Kirchberg, die es aber 1406 ebenfalls an Sels abtrat. Dieses verkaufte dann 1481 alle seine hiesigen Rechte
an Bern.
In Kirchberg wohnte Johann Rudolf Tschiffeli (1716-1780), der
Gründer der Oekonomisch-landwirtschaftlichen
Gesellschaft des Kantons Bern,
der seinen Bauernhof durch Einführung eines rationellen Betriebes zu einer Musterwirtschaft erhob. Funde
von Gegenständen aus der Römerzeit.
Zusammen 897
Häuser, 5025 Ew. (wovon 733 Reformierte); Dorf: 80
Häuser, 567 Ew. Zerfällt in 3 Kirchgemeinden: Kirchberg
(katholisch und reformiert),
Gähwil und
Bazenheid. Acker- und Obstbau, Viehzucht und Milchwirtschaft.
Käserei. Schönes und industrielles Dorf. Stickfabriken und Stickerei als Hausindustrie. Früher auch bedeutende Baumwollindustrie.
Wasserversorgung in den
Häusern und Hydrantennetz. Reges geselliges Leben, mehrere Unterstützungs- und Armenvereine, eine
Lesegesellschaft etc. Sekundar- und Stickereifachschule.
Das Dorf am
vollständig und am zum Teil durch Feuer zerstört. Heute entwickelt
sich Kirchberg dank seiner günstigen Lage und der Anstrengungen der Gemeinnützigen Gesellschaft immer mehr zur beliebten
Sommerfrische. Reizende Aussicht auf die
Alpen und den
Bodensee. Die kürzlich restaurierte Kirche hat einen schlanken Glockenturm
und ist ein Wallfahrtsort. Eine
Letzi wird zu Kirchberg 1445 genannt. Im W.-Abschnitt der Gemeinde steht
die Burgruine
Alt Toggenburg; nahe dabei der schöne Aussichtspunkt und Wallfahrtsort St. Idaberg. Heimat des
Bischofs von
St. Gallen
Dr. Augustin
Egger, des Redaktors und Schriftstellers G. Baumberger, des berühmten Komponisten Singenberg, des bekannten
Luftschiffers Spelterini u. A.
Breiter Gebirgsstock im sö. Abschnitt des Kantons, zwischen der
Karrenalp und Glattenalp, nach SO. durch die
Furkel vom Silberstock oder
Ortstock getrennt.
Streicht nach SW. mit dem schmäleren
und niedrigeren
Kamm des
First gegen das
Bisithal aus.
Höchster Punkt der Hohe
Turm (2672 m), daneben, besonders auf dem stark
zersägten
S.-Kamm noch einige weitere Gipfel über 2400 m. Fällt nach S. und O. in schroffen Felswänden
ab, während der
NW.-Hang sanfter geböscht ist.
Kirchbühl ist älter als
Sempach und verdankt seinen Namen
einer aus dem 10. Jahrhundert stammenden und dem h.
¶
mehr
Martin geweihten Pfarrkirche.
Sie enthält wertvolle Altertümer;
besonders bemerkenswert das im 16. Jahrhundert restaurierte
und im spätgotischen Stil gehaltene Chor. 1903 sind Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert zu Tage gekommen.
Das Gebäude
wird mit Unterstützung der schweizerischen Gesellschaft zur Erhaltung historischer Kunstdenkmäler würdig restauriert werden.
Die 1871 erstellte neue Kirche
ist im gotischen Stil gehalten und steht an der Stelle einer mit den Wappen der Berner Landvögte geschmückten alten Kirche
aus 1679, die durch Nachlässigkeit der Internierten der französischen Ostarmee 1871 ein Raub der Flammen
geworden ist.
Die französische Regierung hat daraufhin den grössten Teil der Baukosten der neuen Kirche getragen. Im Gebiet
von Kirchdorf stehen mehrere Herrensitze.
(Kt., Amtsbez. und Gem. Bern).
531-556 m. Glänzendes neues Quartier der Stadt Bern, s. vor dieser und zwischen
ihr und dem Dählhölzli. Mit der Altstadt durch die prachtvolle eiserne Kirchenfeldbrücke verbunden,
die Thal und Fluss mit 3 kühnen Bogen überspannt. Die Strassen mit Bäumen bepflanzt, zahlreiche Villen mit Gärten und Parkanlagen.
Hier befinden sich das grosse kantonale Historische Museum (mit bemerkenswerten Sammlungen) am Helvetiaplatz, der Palast
der Schweizerischen Landesbibliothek und des Bundesarchives, das Gebäude des eidgenössischen topographischen
Bureaus, das neue eidgenössische Münzgebäude.
Schönes Schulhaus. 207 Häuser, 1983 reform. Ew. Mit der Altstadt durch eine
elektrische Strassenbahn verbunden.
Postwagen nach Riggisberg. 33 Häuser, 277 reform.
Ew. Kirchthurnen, meist kurzweg Thurnen genannt, ist eine der grössten Kirchgemeinden im Kanton, die die politischen Gemeinden
Riggisberg, Burgistein, Rümligen, Mühlethurnen, Kirchenthurnen, Kaufdorf, Lohnstorf und Rüti mit zusammen 5041 reform. Ew. umfasst.
Im einstigen Thurner Moos wird jetzt in grossem Massstab Weisskraut (Kabis) angebaut, das im Herbst massenhaft
nach Bern
etc. spediert wird und zur Herstellung von Sauerkraut dient.
Acker- und Futterbau.
Die 1673 im Rokokostil erbaute und 1897 restaurierte
Kirche enthält zahlreiche Glasmalereien, die zur Zeit ihrer Erbauung von Edeln der Umgebung, geistlichen Würdenträgern,
Amtspersonen etc. gestiftet worden sind.
788 m. Felsiger Querriegel aus sehr hartem Jurakalk, 2 km sö. Meiringen.
Schliesst
das Thal von NO. nach SW. ab und trennt das Nieder Hasle vom Ober Hasle (daher der Name Innertkirchen oder Innerkirchet für
die oberhalb der Barre gelegene Gemeinde).
Sehr schöne Aussicht thaleinwärts und thalauswärts.
Zahlreiche erratische Granitblöcke (von
denen viele für den Bau der Nideckbrücke in Bern
verwendet worden sind) zeigen, dass der einstige Aaregletscher diese Barre
überschritten hat, hinter welcher später die Aare offenbar einen See bildete.
Dann hat sich der Fluss
im Kirchet allmählig den schmalen Kanyon der heute so berühmten Aareschlucht ausgewaschen, die jetzt durch einen oft kühn
angelegten Fussweg zugänglich ist.
Neben dieser heutigen Schlucht der Aare wird das Kirchet noch von mehreren anderen Schluchten
durchschnitten, die jetzt mit Glazialschutt aufgefüllt sind und zeigen, wie der Fluss während der verschiedenen
Interglazialzeiten mehrfach seinen Lauf geändert hat.
Die Zeit der Entstehung dieser Benennung ist nicht bekannt.
Die 6 Kirchgemeinden bestanden schon
1275, d. h. zu der Zeit, da die Synode zu Lyon den Bezug einer allgemeinen Steuer für einen neuen Kreuzzug
beschloss.
Seither wird der Name urkundlich nicht mehr erwähnt.
Bei der Zuteilung von Engelberg an Obwalden
(1816), wurde diese Gemeinde
den Kirchgängen als 7. Pfarrei angegliedert.
497 m. Gemeindeabteilung und Dorf, am N.-Ufer des Sarnersees und 1 km
sw. der Station Sarnen der Brünigbahn (Luzern-Brienz).
Zusammen mit einem Teil des Dorfes Sarnen 37 Häuser, 196 kathol. Ew.;
Dorf: 23 Häuser, 103 Ew. Kirche im Barokstil aus 1739 und Beinhaus mit einem Holzbrett aus dem 15. Jahrhundert. Am vergabte
GrafUlrich von Lenzburg dem Kloster Beromünster drei Vierteile seiner Rechte über die Kirche zu Sarnen
und den «UnterenHof».
Dieser UntereHof erhielt wegen seiner Zugehörigkeit zur nahen Kirche später den Namen Kirchhof oder
Kirchhofen.
(Kt. Aargau,
Bez. Zofingen).
518 m. Gem. und Pfarrdorf, im Suhrenthal, an der Strasse Aarau-Sursee und 3,5
km ssö. der Station Schöftland der elektrischen Strassenbahn Aarau-Schöftland. Postbureau, Telephon; Postwagen Schöftland-Triengen.
Gemeinde, mit Weierthal und zerstreut gelegenen Höfen: 79 Häuser, 478 reform. Ew.; Dorf: 64 Häuser, 387 Ew. Ackerbau, Viehzucht
und Milchwirtschaft. Früher Lerow und Lerw
¶
(Kt. und Amtsbez. Bern).
600 m. Gem. und Pfarrdorf, am S.-Hang des Schüpbergs und in einem schönen Thalboden,
an der Strasse Zollikofen-Wohlen und 4 km w. der Station Zollikofen der Linie Olten-Bern. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen
nach Zollikofen, Säriswil und Meikirch. Die ziemlich ausgedehnte Gemeinde umfasst neben dem Dorf noch die
Siedelungsgruppen Herrenschwanden, Jetzikofen, Lindachwald, Buchsacker, Nieder Lindach, Heimhusen, Ober Lindach und einen Teil von
Ortschwaben. Zusammen 155 Häuser, 1133 reform. Ew.; Dorf: 42 Häuser, 340 Ew. Ackerbau und Viehzucht. Schöne Aussicht auf
die Alpen vom Pilatus bis zum Moléson. Der einst in der Nähe gelegene kleine See ist heute versumpft. Gräber
aus dem Beginn der La Tène Zeit. Funde von römischen Münzen. 1221: Luidenacho. Heimat des Pfarrers, Lehrers, Schriftstellers,
Dichters und Politikers Johann Jakob Schädelin (1804-1859).
(DieVier) (Kt. Bern).
So nennt man zuweilen heute noch die 4 Kirchgemeinden Muri, Vechigen, Stettlen und Bolligen, die
schon sehr früh in den Besitz von Bern
gekommen waren und zusammen einen Verwaltungsbezirk bildeten.
Ihre Bürger besassen vor
Gericht die gleichen Rechte wie die Berner Stadtbürger und hatten auch das Niederlassungsrecht in der
Stadt Bern.
(Kt. Zürich,
Bez. und Gem. Uster).
Mittelpunkt des Dorfes Uster; umfasst die Pfarrkirche mit den unmittelbar um sie gruppierten
Häusern. Vergl. den Art. Uster.
entspringt am N.-Hang der Männlifluh, durchfliesst in
der Richtung nach N. das zwischen die Kette des Niesen und die Gruppe des Twirienhorns eingesenkte Kirelthal (7 km lang), nimmt
von links den das Schwendenthal entwässernden Filderichbach auf und mündet nach 10,5 km langem Lauf bei
Oey von rechts in die Simme.
2288 m. Gipfel, der Männlifluh nach WNW. vorgelagert, s. über der Ober Gurbsalp
und ö. über dem Schwendenthal (dem obersten Abschnitt des Diemtigthales).
Kann von der Grimmialp aus in 4 Stunden bestiegen
werden.
Ausserordentlich
interessanter und von Touristen häufig benutzter Uebergang. Im September 1799 überschritt ihn von Brigels aus ein Bataillon
der unter General Linken stehenden österreichischen Armee.
2478 m. Einer der Hauptgipfel der Kette des Hochwang;
4 km sö.
Fideris Bad, von wo aus er ziemlich oft (allerdings weniger als das benachbarte Mattlishorn) besucht wird.
Während Mattlishorn
und Kistenstein die gleiche Aussicht auf das umliegende Gebirgsgebiet zeigen, schaut jenes ins Schanfigg und dieser in den
Prätigau hinunter.
romanisch Muotde Robi (Kt. Glarus
und Graubünden).
2749 m. Schön und regelmässig geformter Felsspitz, nach allen Seiten
hin steil abfallend; in der vom Bifertenstock gegen O. und NO. über die Muttenberge, den Ruchi und Hausstock ziehenden Kette
und zwischen dem tief eingeschnittenen Limmernboden und dem Val Frisal; w. über dem Kistenpass. Besteht aus eocänen Schiefern
mit Nummuliten, unter denen in normaler Lagerung verschiedene Stufen von Kreide und Jura (besonders Malm)
folgen;
im Limmernboden treten noch tiefer auch Dogger, Rötidolomit und Verrucano zu Tage.
Gehört dem normalen Muldenschenkel
der Glarner Doppelfalte an.
Das Kistenstöckli kann von der Muttseehütte des S. A. C. aus über den Kistenpass und seine NW.-Flanke
in 3½ Stunden bestiegen werden.
Vom gefährlichen kleinen Kistlerbach
durchflossen.
Eigentum der Korporation Kistler, nach der sich einst eine alte Reichenburger Familie nannte, deren Nachkommen
mehr als die Hälfte der heutigen Bewohner von Reichenburg umfassen.
Auf der Kistleralp sind 154 Personen
alpberechtigt, deren jede hier ihr Hornvieh und ihre Pferde weiden lassen darf und dazu noch jährlich 40-45 Franken Nutzung
zieht.
(Kt. Aargau,
Bez. Brugg).
603-783 m. Schöne Waldung, 160 ha gross; im Schenkenbergerthal, gegenüber der Burgruine Schenkenberg
und 1,5 km nw. Thalheim.
(Kt. Uri).
1952 m. Passübergang zwischen dem Schächenthal und Urnerboden, verbindet das Reussthal(Uri)
mit dem Linththal(Glarus)
und damit die Zentralschweiz mit der Ostschweiz. Im Sommer Postwagen Flüelen-Linthal (9 Stunden). Bis zum Bau der Klausenstrasse
führte eine holperige Strasse von Altorf nach Unterschächen, von wo aus ein Saumpfad über Aesch (Hintergrund
des Schächenthales) und die Balmwand mit zahlreichen, z. T. in den Fels gehauenen Windungen die Passhöhe (damals 6 Stunden
von Altorf) gewann, um von da durch das prachtvolle Hochthal des Urnerbodens und über die Fruttberge in 3 Stunden
nach Linthal abzusteigen. Während dieser Weg für die Touristen leicht und angenehm zu begehen und ausserordentlich interessant
war, vermochte er dem Waarenverkehr nur wenig Vorschub zu leisten. Es machte sich daher das Bedürfnis nach dem Bau einer
Fahrstrasse schon seit langer Zeit geltend. Der Urnerboden, «ein schönes Alpthal mit Sömmerung für etwa 1000 Stück
Grossvieh, war mit dem Kanton Uri,
zu dem er gehörte
¶
mehr
und von wo aus er bewirtschaftet wurde, nur durch einen Passweg über den Berg verbunden, während mit der Zeit ein besserer
Weg vom glarnerischen Linthal herauf führte. Die Produkte der Milchwirtschaft mussten daher ins Glarnerland hinunter getragen
werden, und für das schöne Holz aus dem grossen Wängiswald blieb erst recht kein anderer Abfuhrweg
offen ... Die Anlage einer Strasse über den Klausen gewinnt einmal den Urnerboden wieder mehr dem Kanton Uri
zurück, und dann ermöglicht
sie überhaupt eine bessere Bewirtschaftung und bringt damit eine gewaltige Steigerung des Wertes dieser Alp".
Der Kanton Glarus
dagegen, der bisher eine Sackgasse des Verkehrs gewesen, wünschte eine durchgehende Verbindung
mit der Gotthardbahn, dem Vierwaldstättersee und der Zentralschweiz überhaupt. Dazu kam, dass auch der Bund einem solchen
Projekt aus militärischen Gründen günstig gestimmt war. Ermöglicht wurde die Ausführung dadurch, dass der Bund den grösseren
Teil der Baukosten auf sich nahm, d. h. an die Gesamtsumme von 4140000 Fr. die Summe von 3578800 Franken
beigetragen hat.
Der Bau der Klausenstrasse hat sich verhältnismässig bedeutend teurer gestaltet als der anderer Alpenstrassen. Die Schuld
daran trugen hauptsächlich der Umbau des alten Strässchens nach Unterschächen, das ungünstige Terrain auf der Seite des
Schächenthales (leicht verwitterbarer Thonschiefer, zu Rutschungen geneigt und wasserreich) und
die vom Bund aus militärischen Gründen geforderte Führung des Strassenzuges durch die Fritterberge und das Seelithal.
Die Strasse erforderte grosse Sicherungs-, besonders Entwässerungsarbeiten und mächtige Stützmauern. «Besonders
schwierige Stellen, wie im Seelithal hinter Unterschächen und an der Fruttwand ob Linthal, wurden mittels in den Felsen gesprengter
und zum Teil ausgewölbter Gallerien (-ähnlich denen an der Axenstrasse-) durchfahren, im Seelithal mit
einer Länge von 115 m, an der Fruttwand von 70 und 126 m Länge. Als bedeutendere Kunstobjekte sind noch die steinerne Brückebei Brügg hinter Bürglen zu nennen, mit 18 m Spannweite, und
die eiserne Brücke über die Linth bei Linthal.»
Die Strasse ist durchgehends 4,8 m breit; das Gefäll beträgt im Maximum 8,5 (mit Ausnahme einer kurzen Strecke bei Spiringen,
die 10% Steigung hat). Die im Bau 1893 begonnene Strasse ist am dem allgemeinen Verkehr übergeben worden. Von
Altorf bis Linthal ist sie 48 km lang, wobei die Passhöhe etwa in der Mitte liegt.
«Die Höhenverhältnisse sind folgende: von Altorf an mit 468 m beträgt die Steigung bis zur Klausenpasshöhe 1484 m, von
Linthal (661 m) aus 1291 m ... Bürglen (bei km 1) liegt auf 552 m, Spiringen (km 8) 926 m, Unterschächen
(km 12) 994 m, Balm (km 21) 1725 m, Passhöhe (km 24) 1952 m, Urnerboden, Kapelle (km 33) 1389 m.» Die Strasse steigt von Altorf
aus gemächlich bis Bürglen und zur Lorettokapelle an, um dann in steilerem Anstieg das Dorf Spiringen zu erreichen. Schon
jetzt erfreut man sich einer prachtvollen Aussicht auf die Schächenthaler Windgälle, den Kammlistock,
die Clariden und - nach rückwärts - auf den Urirotstock.
Nahe Spiringen brach 1887 ein Bergsturz ab, der mehrere Häuser verschüttete und sieben Menschen tötete. Kurz hinter dem vor der
Ausmündung des Brunnithales gelegenen Dorf Unterschächen mit seiner auf einem Hügel thronenden Pfarrkirche
macht die Strasse einen weiten Bogen und erreicht dann das aussichtsreiche Urigen, zu dem man von Spiringen aus auch über einen
Fussweg hinauf gelangen kann. Hier die malerische Kapelle von Götschwiler. Von hier aus steigt die Strasse, stets reich an
erhabenen Ausblicken, langsam durch Alpweiden an, geht durch die Gallerien des Seelisthales und gewinnt
endlich die Passhöhe, die im N. vom verwitterten und phantastisch gezackten Märcherstöckli beherrscht wird. Nun steigen
wir wieder zu Thal: eine Reihe von «merkwürdig verschlungenen» Kehren führt uns hinein in den Felsenkessel der Klus und hinunter
zum Gasthof Wilhelm Tell auf dem Urnerboden, dessen ebene, mit Hütten bestandene und von Viehheerden belebte
Sohle die Strasse bis zum Scheidbächli (Kantonsgrenze zwischen
¶
mehr
Uri
und Glarus)
in gerader Linie durchzieht. Nun gehts durch Buchenwald gegen die Fruttberge und in neuerdings zahlreichen Kehren und durch
die Gallerien der Fruttwand an den schönen Fällen des Fätschbaches vorbei hinunter ins Linththal, dessen viele Dörfer freundlich
zu uns heraufgrüssen. Dieser letzte Strassenabschnitt ist zugleich wieder einer der allerschönsten
mit seiner prachtvollen Aussicht ins Linththal und auf die mächtigen Wände des Selbsanft. Auf Fusswegen kann man die Kehren
abschneiden, verliert aber dabei viel von dem grossartigen Ausblick. Der Pass ist benannt nach dem bei Vorfrutt gelegenen Felsenkessel
der sog. Klus. Vergl. auch die Artikel Ennetmærcht und Schæchenthal; ferner Becker, F. Ueber denKlausen.
Glarus
1900 und Uri;
Land und Leute.Altorf 1902.
1865 m. Alpweide mit den zwei Hüttengruppen von Ober und Unter Kleeboden, auf
einer Lichtung in dem den rechtsseitigen Hang des Saasthales bekleidenden Wald und am Fuss des Weissengrates;
500-700 m. 24 Häuser, am NO.-Hang des Kleinbergs zerstreut
gelegen und 3 km sö. der Station Flums der Linie Wesen-Sargans. 104 kathol. Ew. Acker- und Obstbau, Viehzucht.
500-1100 m. So heisst das linksseitige Gehänge des Seezthales;
mit
zahlreichen zerstreut gelegenen Häusern, 2 km s. Flums.
Von vielen Bachrunsen durchschnitten.
Die Häusergruppen Klefalau,
Portels und Rutz zusammen 87 Häuser, 430 kathol. Ew. Schöne Wälder und Wiesen, Acker- und Obstbau, Viehzucht und Milchwirtschaft.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Aarwangen).
562 m.
Gem. und Dorf, am rechten Ufer der Langeten und an der Strasse Langenthal-Huttwil,
je 7 km von diesen beiden Ortschaften entfernt. Station der Linie Langenthal-Wolhusen. Postbureau. Telegraph, Telephon; Postwagen
nach Walterswil und Oeschenbach. Gemeinde, mit Dietwilscheinen: 59 Häuser, 410 reform. Ew.; Dorf: 26 Häuser, 170 Ew. Kirchgemeinde
Rohrbach. Landwirtschaft. Käserei. Bunttuchweberei. Branntweinbrennerei. Elektrisches Licht. In
Kleindietwil besteht eine der ältesten Landsekundarschulen des Kantons (seit 1833).
Der Ort schon im 9. Jahrhundert als Diotinwilare
genannt. 1435-1798 Eigentum der Stadt Burgdorf.
(Kt. und Gem. Basel Stadt).
254 m. Pfarrdorf, am rechten Ufer des Rhein, 500 m von der deutschen Grenze und 3 km n.
Basel.
Elektrische Strassenbahn nach Basel.
Postbureau, Telegraph, Telephon. Zollamt. 473 Häuser, 1882 Ew., wovon 1199 Reformierte
und 682 Katholiken. Pfarrkirche, zwei Schulhäuser. Säge. Je eine Zementwaarenfabrik und Färberei. Gemüsebau. Ein grosser
Teil der Bevölkerung arbeitet in den Geschäften und Fabriken der Stadt Basel oder jenseits der Landesgrenze. Gesang-, Musik-,
Turn- und Unterstützungsvereine. Seit dem gehörte die eine Hälfte des Ortes der Stadt Basel,
während die andere Eigentum der Markgrafen von Baden-Hochberg war. Das
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