mehr
eine Letzi genannt. Die 1778 erbaute alte Holzbrücke über die Urnäsch trägt eine Reihe von Sinnsprüchen.
eine Letzi genannt. Die 1778 erbaute alte Holzbrücke über die Urnäsch trägt eine Reihe von Sinnsprüchen.
(Kt. St. Gallen, Bez. Rorschach, Gem. Mörswil).
510 m. Gruppe von 4 Häusern, in fruchtbarer Landschaft;
2 km ö. der Station Mörswil der Linie St. Gallen-Rorschach. 27. kathol. Ew. Ackerbau und Viehzucht.
Käserei. Stickerei.
(Kt. Appenzell A. R. und I. R.).
1309 m. Nagelfluhgipfel, in der Kette zwischen den Thälern der Urnäsch und Sitter, ½ Stunde nw. über Gonten.
Gastwirtschaft. Aussichtspunkt, im Sommer von Hundwil, Zürchersmühle (über Ramsten) und Gonten oft besucht.
(Kt. Schwyz, Bez. Einsiedeln). 1198 m. Berggrat, zwischen den Thälern der Alp und Biber; nördl. davon der Katzenstrick und w. davon der Günzlis. Am S.-Hang der Ketzerenboden. Ausgezeichnete Alpweiden, mit Pferden bezogen. Schöne Aussicht auf Zentral- und Ostalpen und daher von Einsiedeln aus viel besucht.
(Kt. Aargau, Bez. Aarau). 474 m. Schön abgerundete und bewaldete Anhöhe, n. Aarau über dem linken Ufer der Aare. Am S.-Hang Reben. Schöne Aussicht auf das Aarethal, Mittelland und die Alpen. Gasthof. Joh. Rud. Meyer aus Aarau (1739-1813) liess hier einen Spazierweg anlegen, der heute noch seinen Namen trägt. Am S.-Hang die «Blumenhalde», das von Heinrich Zschokke 1817 erbaute Landhaus.
(Kt. Thurgau, Bez. Arbon, Gem. Salmsach).
414 m. Dorf, an der Aach;
1 km wsw. Salmsach und 2,8 km sw. vom Bahnhof und Hafen Romanshorn. 29 Häuser, 150 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden Romanshorn und Romanshorn-Salmsach.
Wiesen- und Obstbau. Käserei.
Mühle. Obstpressenfabrik.
(Kt. Aargau, Bez. Zofingen, Gem. Rothrist).
406 m. Weiler, am rechten Ufer der Aare und 1,5 km sw. der Station Rothrist der Linie Olten-Bern. 18 Häuser, 159 reform. Ew. Ackerbau, Viehzucht und Milchwirtschaft.
Eine Baumwollspinnerei.
(Kt. Luzern, Amt Sursee, Gem. Ruswil).
778 m. Zwei Höfe, am S.-Hang des Hombergs, 2 km nw. Hellbühl und 5 km sw. der Station Rotenburg der Linie Luzern-Olten. 30 kathol. Ew. Kirchgemeinde Hellbühl.
Kapelle. Ackerbau und Viehzucht.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). 1200 m. Turmförmige Felsbastion, rechts über der Lütschine und dem Eingang ins Lauterbrunnenthal. Durch die regelmässige Lagerung der Gesteinsschichten bemerkenswert.
(La Grotte od. Roche des) (Kt. Wallis, Bez. Hérens, Gem. Hérémence).
Etwa 1600 m. Wenig bekannte natürliche Höhle, der zahlreichen an sie sich knüpfenden Sagen wegen auch Grotte aux Fées genannt.
Liegt 4 km s. vom Dorf Hérémence im letzten felsigen Ausläufer des vom Greppon Blanc zum linken Ufer der Dixence absteigenden Kammes.
Der Eingang zur Höhle befindet sich an der senkrechten Felswand, die auf der Siegfriedkarte Six des Fées genannt wird, in einer Höhe von mehr als 220 m über dem Thal und über unzugänglichen Steilabfällen, sodass man nur mit Hilfe von Leitern und Seilen zu ihm gelangen kann.
Nach Lutz soll die Höhle einst einem Einsiedler zur Wohnung gedient haben, nachdem schon früher eine von allen Orten verjagte Hunnen (oder Kelten-) familie hier ihren Aufenthalt genommen habe.
Tatsache ist nur, dass am Eingang sich etwas Mauerwerk findet und dass man auch sonst noch einige Spuren davon sieht, dass die Höhle einst bewohnt gewesen ist.
(Kt. Aargau, Bez. Lenzburg). 460 m. Gem. und Dorf, an der Strasse Aarau-Lenzburg und 5,7 km osö. Aarau. Station der Linie Aarau-Suhr-Wettingen. Postbureau, Telephon. 102 Häuser, 670 reform. Ew. Kirchgemeinde Suhr. Ackerbau, Viehzucht und Milchwirtschaft.
(Kt. Bern, Amtsbez. Konolfingen, Gem. Ruhigen).
525 m. Gruppe von 9 Häusern, am rechten Ufer der Aare und 1 km sw. der Station Ruhigen der Linie Bern-Thun.
Telephon. 81 reform. Ew. Kirchgemeinde Münsingen.
Wiesenbau. Mühle, Säge. 100 m lange gedeckte Aarebrücke aus Stein und Holz. 1832 von einer Aktiengesellschaft erbaut, die bis 1848 einen Brückenzoll erhob.
Der Ort erscheint 982 in einer St. Galler Urkunde als Huncinga.
(Kt. Luzern, Amt Sursee. Gem. Geuensee).
740 m. Gruppe von 4 Häusern;
1,6 km ö. Geuensee und 4,5 km nö. der Station Sursee der Linie Luzern-Olten. 43 kathol. Ew. Kirchgemeinde Sursee.
Acker- und Wiesenbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. 996: Hunzingen;
1220: Hunzingin;
1331: Huntzingen;
1538: Hunzigken = bei den Nachkommen des Hunzo. Im Dialekt Hunzige, Hunzigke.
(Kt. Thurgau, Bez. Münchwilen, Gem. Wängi).
500 m. Weiler, am linken Ufer der Murg, 2 km, sö. Wängi und 200 m s. der Station Rosenthal der Strassenbahn Frauenfeld-Wil. 17 Häuser, 92 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinde Wängi.
Wiesen- und Obstbau, Stickerei.
(Kt. Nidwalden, Gem. Oberdorf).
586 m. Gruppe von 7 Häusern, am N.-Hang des Stanserhorns und 1,5 km sö. über Stans. 23 kathol. Ew. Kirchgemeinde Stans.
Viehzucht.
(Kt. Schwyz, Bez. Höfe, Gem. Freienbach).
420 m. 5 Häuser, unmittelbar ö. Pfäffikon zerstreut gelegen. 500 m ö. der Station Pfäffikon der Linie Rapperswil-Goldau. 20 kathol. Ew. Acker-, Obst- und Gemüsebau.
Als einer der ältesten Ammänner dieser Gegend wird 1383 ein Heini in der Huob genannt.
und Huobrain (Kt. Zug, Gem. Hünenberg).
480 und 429 m. Zwei Gruppen von zusammen 4 Häusern, 1 km w. der Station Cham der Linien Zürich-Zug-Luzern und 1,5 km nö. Hünenberg. 18 kathol. Ew. Kirchgemeinde Cham. Schöne Aussicht.
(Kt. Luzern, Amt Sursee, Gem. Grosswangen).
563 m. Gruppe von 8 Häusern;
1,5 km s. Grosswangen und 5 km ö. der Station Willisau der Linie Langenthal-Wolhusen. 56 kathol. Ew. Landwirtschaft.
Torfausbeute.
(Kt. Luzern, Amt Sursee, Gem. Gunzwil).
717 m. Gruppe von 8 Häusern, am N.-Hang des Blosenbergs;
1,5 km s. Gunzwil und 6 km sw. der Station Reinach der Zweiglinie Beinwil-Reinach der Seethalbahn. 52 kathol. Ew. Kirchgemeinde Münster.
Wiesenbau. Vieh- und Käsehandel.
Häusergruppe. S. den Art. Huob.
(Kleiner, Mittler, Ober und Unter) (Kt. Luzern, Amt Sursee, Gem. Nottwil).
694-649 m. Bauernhöfe, am Hang links über dem Sempachersee zerstreut gelegen und 2,5 km s. der Station Nottwil der Linie Luzern-Olten. 12 Häuser, 54 kathol. Ew. Acker- und Obstbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. 1235: Hunprechtingen.
(Kt. Schwyz, Bez. Höfe, Gem. Freienbach). 421 m. Halbinsel, sw. vor Rapperswil; schiebt sich zwischen Freienbach und Lachen von links her in nö. ¶
Richtung in den Zürichsee vor und teilt diesen in den Obersee und Untersee (oder Zürichsee im engeren Sinne). Wird von der Linie Rapperswil-Goldau der Länge nach durchzogen. 2 km lang und 500 m breit. Bildet in geologischer Beziehung den Rest einer alten Endmoräne des einstigen Linthgletschers und hat sich seither durch angeschwemmtes Material wieder vergrössert. An der Wurzel der Halbinsel (im SO.) grosse Kiesablagerungen, die einst Reben trugen, dann aber stark ausgebeutet worden sind.
Heute stehen auf der Halbinsel Reben, Wiesen und Obstbäume. Am NO.-Ende das kleine Fischerdörfchen Hurden. Hurden wurde vom Kaiser Otto I. 965 dem Kloster Einsiedeln geschenkt und stand wie dieses unter der Kastvogtei der Grafen von Rapperswil und später der Grafen von Habsburg. 1345 ertranken zwischen Rapperswil und Hurden 40 Pilger. Die Herzoge Rudolf und Albrecht von Oesterreich liessen 1358 zwischen diesen beiden Orten eine 1425 m lange Holzbrücke erbauen. Hurden wurde 1388 von Zürich erobert, kam dann im Friedenstraktat von 1389 wieder an Oesterreich, um aber schon 1412 neuerdings an Zürich zu fallen. Im Frieden von 1440 endlich musste Zürich die «Höfe» Pfäffikon, Wollerau, Hurden und Ufenau an Schwyz abtreten.
Der Pfarrvikar auf der Ufenau erhob wie das Kloster Einsiedeln selbst von jedem Fischer von Hurden eine Kopfsteuer und erhielt von jedem Fischzug seinen Anteil. Am legten die Zürcher das Dörfchen in Asche, worauf die Schwyzer die Holzbrücke nach Rapperswil zerstörten. Diese wurde aber bald wieder hergestellt. 1878 trug man die alte Brücke ab und verband Hurden und Rapperswil durch einen Damm, über den heute eine Fahrstrasse und eine Eisenbahnlinie führen.
(Kt. Schwyz, Bez. Höfe, Gem. Freienbach).
411 m. Kleines Fischerdörfchen, am NO.-Ende der Halbinsel Hurden und an der Strasse von Rapperswil hinüber nach dem linken Ufer des Zürichsee, 2 km nö. der Station Pfäffikon der Linie Rapperswil-Goldau und 2 km sw vom Bahnhof Rapperswil.
Telephon. 9 Häuser, 56 kathol. Ew. Fischfang.
Landwirtschaft, etwas Weinbau.
Kapelle. Vergl. den vorhergehenden Art.
(Kt. Thurgau, Bez. Münchwilen, Gem. Sirnach).
582 m. Weiler, am NO.-Fuss des Hackenbergs, 3 km sw. Sirnach und 2 km sö. der Station Eschlikon der Linie Zürich-Winterthur-St. Gallen.
Postablage. 13 Häuser, 64 zur Mehrzahl reform. Ew. Wiesen- und Obstbau, Wald und Holzhandel.
Stickerei.
(Obere und Untere) (Kt. Bern, Amtsbez. Thun, Gem. Thierachern und Uetendorf).
635 und 628 m. Zwei Gruppen von zusammen 5 Häusern, 800 m von einander entfernt, im Thälchen des Wahlenbaches 1 km nw. Thierachern und 1,5 km sw. Uetendorf. 31 reform. Ew. Kirchgemeinde Thierachern.
Landwirtschaft.
(Kt. St. Gallen, Bez. Werdenberg). 1951 m. Bergrücken, nö. vom Alvier (2345 m) und 4,2 km w. der Station Sevelen der Linie Rorschach-Sargans.
Bildet zusammen mit dem Kopf (1998 m) einen kleinen Bergstock, der nach W. steil zum Neocomzirkus der Matschülalp abfällt.
Besteht wie auch der Alvier aus Urgon.
(Hinter, Mittler und Vorder) (Kt. Luzern, Amt Willisau, Gem. Luthern).
820-805 m. Vier Häuser, am rechten Ufer der Luthern, 2 km sö. vom Dorf Luthern und 10 km s. der Station Hüswil der Linie Langenthal-Wolhusen. 24 kathol. Ew. Ackerbau und Viehzucht.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Hasle, Gem. Meiringen).
598 m. Dorf, am S.-Fuss des Haslebergs und am rechten Ufer der Aare, an der Strasse Meiringen-Brienz und 1,5 km nw. der Station Meiringen der Brünigbahn (Luzern-Brienz).
54 Häuser, 316 reform. Ew. Ackerbau und Viehzucht.
Beim grossen Brand von Meiringen 1891 ward Husen ebenfalls ein Opfer der Flammen.
1179 m. Gruppe von 5 Häusern, am linken Ufer der Meienreuss und 3 km nw. der Station Wassen der Gotthardbahn. 30 kathol. Ew. Kapelle.
Alpwirtschaft.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Hasle).
entspringt mit drei Quellarmen (Vogel- oder Dorfbach, Lauenenbach, der dritte auf der Karte unbenannt) am S.-Hang des Giebel und Küngstuhl in etwa 1800 m. Die drei Bäche vereinigen sich am Fuss des Haslebergs in 598 m zum Husenbach, der nach 2,2 km langem Lauf in der Richtung nach W. 2,3 km nw. Husen in 581 m von rechts in die Aare mündet.
(Kt. Aargau, Bez. Bremgarten, Gem. Unter Lunkhofen).
(Kt. Obwalden). 2679 m. Stolzer Felsgipfel, in der Kette zwischen Engelberger- und Melchthal, unmittelbar sö. über dem diese beiden Thäler miteinander verbindenden Juchlipass.
Wird seiner prachtvollen Aussicht wegen oft besucht;
Aufstieg von Melchthal über Ober Wendalp (Nachtquartier) in 5½ Stunden.
(La) (Kt. Bern, Amtsbez. Courtelary). Gem. und Dorf. S. den Art. Heutte (La).
(Kt. Bern, Amtsbez. Trachselwald). 646 m. Gem. und kleine Stadt, am linken Ufer der Langeten, an der Kreuzung der Strassen nach Langenthal, Sumiswald-Worb-Bern und Willisau-Luzern; an der Grenze gegen den Kanton Luzern. Station der Linie Langenthal-Huttwil-Wolhusen und der projektierten Linie Huttwil-Sumiswald-Ramsei, Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach Sumiswald, Eriswil und Wissachengraben. Die Gemeinde zerfällt in zwei Abteilungen: 1. Huttwilherd mit Holen, Hub, Huttwil, Uech und Walke und 2. Huttwilhof mit Elmegg, Fiechten, Gommen, Ittishüseren, Niffel, Niffenegg, Schwarzenbach, Schweinbrunnen, Tschäppel und Unteräbnit. Zusammen 440 Häuser, 3916 reform. Ew.; Städtchen: 152 Häuser, 1552 Ew. Hauptbeschäftigung der Bewohner sind Ackerbau und Viehzucht, doch spielt auch die Industrie eine grosse Rolle: je eine Tuch- und Möbelfabrik, eine Weberei, zwei Strickereifabriken; 4 Gerbereien, eine Mühle, eine Brennerei, eine Essenzfabrik, 7 Käsereien, eine Buchdruckerei mit Zeitung. Zwei Sparkassen. Direktionssitz der Linie Langenthal-Huttwil-Wolhusen. Wasserversorgung in den Häusern. Elektrisches Licht und Kraft von Winau her. Neu erbautes Krankenhaus. Sekundarschule. Sechs grosse Jahrmärkte. Das Städtchen ist hübsch ¶
gehaut und hat keine alten Häuser, weil es zu drei wiederholten Malen durch Feuer zerstört worden ist: im Laupenkrieg 1340 durch die Berner, 1537 durch Unvorsichtigkeit einer Frau und 1834 durch Blitzschlag, wobei 41 Häuser eingeäschert wurden. Die Häuser von Huttwil gruppieren sich in drei Reihen längs der Hauptgasse und der Hintergasse. Von der n. vom Städtchen gelegenen Hochebene der Allmend (dem früheren Exerzierplatz) schöne Aussicht auf das Emmenthal und die Alpen.
Huttwil hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Zum erstenmal wird es um die Mitte des 9. Jahrhunderts als Huttiwilare = Weiler des Hutto genannt. Agnes, Tochter des Königs Rudolf von Rheinfelden und Gemahlin des Herzogs Berchtold II. von Zähringen, vergabte 1108 das Patronat über die Kirche von Huttwil und die dazu gehörenden Güter dem Benediktinerkloster St. Peter im Schwarzwald. Seit dieser Zeit führt Huttwil die Schlüssel Petri im Wappen. Die andere Hälfte der Güter zu Huttwil, über die Graf Mangold von Neuenburg zu verfügen hatte, wurde von diesem um die Mitte des 12. Jahrhunderts dem Kloster St. Johann bei Erlach geschenkt. Im 13. Jahrhundert heisst der Ort Huetevile.
Nach dem Erlöschen der Zähringer 1218 kam Huttwil an die jüngere Linie der Kiburger. Adelheid, Gemahlin des Ritters Cono von Oltingen, vergabte 1250 ihren ganzen freien Besitz zu Niffel (Gemeinde Huttwil) dem Deutschordenshaus in Sumiswald. Die beiden Brüder Graf Hartmann und Graf Eberhard von Kiburg traten 1313 die Veste Huttwil freiwillig an den Herzog Leopold von Oesterreich ab, der sie ihnen sofort wieder zu Lehen gab. Als aber 1322 Graf Hartmann von seinem Bruder Graf Eberhard im Schloss zu Thun ermordet wurde, fiel Huttwil zusammen mit der ganzen Landgrafschaft Burgund an das Haus Oesterreich als Eigentum, und dieses verpfändete die Veste 1323 an seine Dienstleute die Ritter Grimm von Grünenberg. 1331 söhnte sich Graf Eberhard wieder mit dem Herzog von Oesterreich aus und empfing vom ihm alle seine früheren Lenen zurück.
Von dieser Zeit an war Graf Eberhard ein treuer Anhänger der Herzoge und ein heftiger Feind der Stadt Bern, so dass die Berner nach der Schlacht von Laupen (1339) vor Huttwil zogen, die Veste stürmten, nahmen und in Asche legten (1340). Ihre grosse Schuldenlast nötigte die Kiburger, neben anderen ihrer Besitzungen auch Huttwil neuerdings an die Herzoge von Oesterreich zu verkaufen (1363), von denen sie den Ort wieder zu Lehen erhielten. Schon 1378 verpfändeten sie ihn aber an die Grimmen von Grünenberg, von denen er durch Kauf 1404 an Burkhard von Sumiswald kam.
Dieser, der ebenfalls tief in Schulden steckte, verkaufte 1408 neben vielen anderen seiner Güter auch Huttwil an die Stadt Bern. Inzwischen muss der Ort von den Guglern 1375 neuerdings zerstört und nachher wieder aufgebaut worden sein. 1557 löste Bern die noch bestehenden Rechte des Klosters St. Peter ab, nachdem es schon zur Zeit der Einführung der Reformation die Güter des Klosters St. Johann um einen auffallend geringen Preis angekauft hatte. Unter der Berner Herrschaft stand dem Städtchen ein Schultheiss vor.
Wie andere Gemeinden des Emmenthales widersetzte sich auch Huttwil längere Zeit der Einführung der Reformation. 1653 brach der blutige Bauernkrieg aus, während dessen die Leute von Huttwil mit Leidenschaft sich der Sache der Bauern anschlossen. Am 30. April und 14. Mai dieses Jahres traten die Bauern in Huttwil zur Landsgemeinde zusammen, beschworen den Sumiswalder Bundesbrief und rüsteten sich zum allgemeinen Aufstand. Dessen unglücklicher Ausgang ist bekannt. Die Huttwiler mussten die starke Tatze Berns schwer fühlen: die Gemeinde wurde mit einer unglaublich hohen Geldstrafe belegt, es wurden ihr das Stadtrecht entzogen und ihre Tore weggehoben.
Das von den Huttwilern zerstörte u. verbrannte Haus ihres Schultheissen Blau ward von der Berner Regierung als stattlicher Bau (die heutige «Alte Krone») neu erstellt. Dem in Bern hingerichteten Klaus Leuenberger, dem Obmann und Hauptanführer des Bundes, ist in Huttwil ein Denkmal aus Gotthardgranit erstellt worden, das man am - am gleichen Tage mit der Denkmalweihe für Christian Schybi in Escholzmatt - feierlich eingeweiht hat. Die ihnen zu Teil gewordene harte Strafe vergassen die Huttwiler nicht, so dass sie 1798 einen Freiheitsbaum aufpflanzten und das erste einmarschierende französische Bataillon freundlich aufnahmen. In der Folge hatten sie dann freilich unter dem Drucke der französischen Einquartierung noch Manches zu leiden. Am brach von Huttwil die Kolonne Billo der unter dem Oberbefehl von Ulrich Ochsenbein stehenden Freischaaren gegen Luzern auf, und im Sonderbundskrieg setzte sich am ebenfalls von Huttwil aus die Brigade Frey der eidgenössischen Armee gegen Luzern in Marsch. Der «Feuerstein» in der Gemeinde Huttwil ist vielleicht eine alte Opferstätte. Vergl. Nyffeler, Joh. Heimatkunde von Huttwil. Bern 1871.
(Kt. Bern, Amtsbez. Trachselwald, Gem. Huttwil).
Gemeindeabteilung. S. den Art. Huttwil.
(Kt. Bern, Amtsbez. Trachselwald, Gem. Huttwil).
Gemeindeabteilung. S. den Art. Huttwil.
(Kt. Zürich, Bez. Winterthur, Gem. Turbenthal).
545 m. Gemeindeabschnitt und Dorf, am rechten Ufer der Töss, an der Strasse Winterthur-Turbenthal und 400 m n. der Station Turbenthal der Tössthalbahn (Winterthur-Wald).
Telephon. Zusammen mit Altmühle: 93 Häuser, 544 reform. Ew.;
Dorf: 67 Häuser, 381 Ew. Baumwollenindustrie, Spinnerei und Stickerei.
Alemannengräber. 873: Huzinhovan.
Keine Burgspuren. Das Winterthurer Schultheissengeschlecht Hunzikon (1312-1495) stammt wohl eher von Hunzikon im Thurgau, scheint übrigens auch nicht ritterlicher Herkunft gewesen zu sein.
(Kt. Obwalden, Gem. Kerns).
554 m. Gruppe von 9 Häusern, 200 m nw. der Kirche Kerns und 1,4, km sö. der Station Kerns der Brünigbahn (Luzern-Brienz).
23 kathol. Ew.
(Kt. Luzern, Amt Hochdorf, Gem. Römerswil).
483 m. Gruppe von 6 Häusern, s. vom Baldeggersee;
2,3 km ö. Römerswil und 2,5 km ssw. der Station Baldegg der Seethalbahn. 37 kathol. Ew. Kirchgemeinde Hochdorf. 1101: Hunenweilare;
1241: Hunwile. Sitz der Edeln von Hunwil, die in den Urkunden von 1230 bis 1474 erscheinen.
(Kt. Thurgau, Bez. Frauenfeld, Gem. Aadorf).
490 m. Gruppe von 6 Häusern;
3,5 km n. Aadorf und 2,5 km wnw. der Station Mazingen der Strassenbahn Frauenfeld-Wil. 30 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden Aawangen und Aadorf.
Acker-, Wiesen- und Obstbau. ¶
I
Ziemlich häufig vorkommender Name von Bächen und Siedelungen;
vom althochdeutschen iwa = Eibe (Taxus baccata), im Dialekt Ibe, Iwe, Ie, etc. geheissen.
Ibach ist entweder zusammengesetzt aus I = Eibe und Bach oder aus Ib = Eibe und Ach, von ahi = fliessendes Wasser.
(Kt. Appenzell I. R.).
Bach, erster Zufluss der Sitter;
entspringt am S.-Hang der Fähneren in 1150 m und mündet nach 3 km langem Lauf nahe dem Weissbad in 812 m von rechts in die Sitter.
Ist nach Gewittern ein gefährlicher Wildbach. An den Hängen seines tiefen Tobels stehen Nummulitenkalke an.
(Kt. Bern, Amtsbez. Thun, Gem. Buchholterberg).
890 m. 10 Häuser, auf einer Hochfläche rechts über dem Ufer der Rotachen zerstreut gelegen, südl. vor der Falkenfluh und 4 km ö. der Station Brenzikofen der elektrischen Vollbahn Burgdorf-Thun. 54 reform. Ew. Kirchgemeinde Heimenschwand.
Wiesenbau.
(Kt., Bez. und Gem. Schwyz). 457 m. Industrielles Dorf, zu beiden Seiten der Muota, an der Strasse Schwyz-Brunnen und 2 km ssö. der Station Schwyz der Gotthardbahn. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Brunnen-Schwyz. 171 Häuser, 1482 kathol. Ew. Filialkirche von Schwyz. Wiesen-, Gemüse- und Obstbau. Lederfabrikation. Eine Ziegelei. Baumwoll- und Seidenwebereien. Säge, Holz- und Viehhandel. Schöne Kapelle und neues Schulhaus. Am linken Ufer der Muota die sog. Erlen, ein Gelände, das oft unter den Hochwassern des Flusses zu leiden gehabt hat. Die schöngelegene Ebene «Hof» war einst kantonaler Exerzierplatz.
(Kt. Solothurn, Amtei Thierstein). Bach; entspringt am Gilgenberg in 700 m mit zwei Quellarmen, die sich unterhalb Zullwil vereinigen, und mündet nach 6 km langem Lauf gegen NW. in 325 m von rechts in die Birs. Bildet während der letzten drei km seines Laufes die Kantonsgrenze zwischen Solothurn und Bern.
(Hinter) (Kt., Bez. und Gem. Schwyz). 458 m. Kleines Dorf, zu beiden Seiten der Muota, 700 m sö. Ibach und 2,7 km sö. der Station Schwyz der Gotthardbahn. 20 Häuser, 103 kathol. Ew. Wiesen-, Gemüse- und Obstbau, Viehzucht. Baumwollenindustrie. Holz- und Viehhandel. Hier versammelte sich am linken Ufer der Muota und an der Grenze der ehemaligen Unterabteilungen Muotathal und Niederwässer des Bezirkes Schwyz vom 13. Jahrhundert an bis ins 19. Jahrhundert hinein die kantonale und später noch die Bezirkslandsgemeinde. Südl. von Hinter Ibach steht an der Muota das neue Elektrizitätswerk, das den ganzen SW. des Kantons mit Kraft und Licht versorgt. Von Hinter Ibach zweigt auch die links der Muota hinziehende alte Strasse ins Muotathal ab. Alte gedeckte Holzbrücke über die Muota zwischen Hinter Iberg und Degenberg.
(Kt. Luzern, Amt Hochdorf, Gem. Hohenrain).
690 m. Gemeindeabteilung und Häusergruppe, am W.-Hang des Lindenbergs;
2,3 km n. Hohenrain und 3,2 km nö. der Station Baldegg der Seethalbahn.
Zusammen mit Unter Illau: 20 Häuser, 109 kathol. Ew.;
Weiler: 5 Häuser, 32 Ew. Kirchgemeinde Kleinwangen.
Acker-, Wiesen- und Obstbau.
Waisen- und Armenhaus der Gemeinde Hohenrain.
Früher stark besuchtes Heilbad, zusammen mit ausgedehnten Ländereien Eigentum der Johanniterkomthurei zu Hohenrain. 1230: pratum Ibinmos.
Wie die Bezeichnung pratum (= Wiese) andeutet, stand zu jener Zeit hier wahrscheinlich noch keine Siedelung.
Der Name vermutlich = Eibenmoos (von Ib = Eibe, Taxus baccata).
Funde von Bronzegegenständen.
Ortsname;
wie Ibach von I, Ib, Iwa = Eibe (Taxus baccata) herzuleiten.
In den Kantonen Aargau, Luzern, Nidwalden, St. Gallen, Schwyz, Thurgau, Wallis und Zürich nicht selten.
(Kt. Zürich, Bez. Winterthur, Gem. Seen).
570 m. Gemeindeabteilung und Dorf, im Tössthal;
1,4 km sö. Seen und 1,5 km ö. der Station Sennhof der Tössthalbahn (Winterthur-Wald).
Telephon. Gemeindeabschnitt, mit Gotzenwil, Mulchlingen, Thaa und Weier: 82 Häuser, 417 reform. Ew.;
Dorf: 35 Häuser, 172 Ew. Viehzucht. Im sog. «Stock Iburg», 500 m nördl. von Iberg, soll nach der Ueberlieferung eine Burg gestanden haben, die indessen weder durch Spuren noch Urkunden nachgewiesen ist.
Der Name entweder als «Iddaberg» oder «Eibenberg» zu deuten.
(Auf) (Kt., Bez. und Gem. Schwyz). 772 m. Gemeindeabschnitt und kleines Dorf, am S.-Hang des Ober Giebel und 5,5 km sö. der Station Schwyz der Gotthardbahn. 26 Häuser, 145 kathol. Ew. Kleine Kirche. Wiesenbau und Viehzucht. Holzhandel. Hier wohnte Landammann Kätzi, der Held von Marignano (1515), dessen Geschlecht jetzt ausgestorben ist. 1799 wurden die hier verschanzten Franzosen von den Russen verjagt.
(Ober) (Kt. und Bez. Schwyz).
1127 m. Gem. und Weiler, auf den Höhen zwischen den Thälern der Minster und Stillen Waag, am N.-Hang des Roggenstocks, 10 km nö. Schwyz und 14 km sö. Einsiedeln.
Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen nach Einsiedeln.
Die Gemeinde ist ziemlich ausgedehnt und zählt zusammen mit Dohlen, Gschwend, Jässenen, Laburg, Neuseewen, Schattenberg, Sonnenseite und Tschalun: 109 Häuser, 690 kathol. Ew.;
Weiler: 10 Häuser, 70 Ew. Seit 1481 eigene Kirchgemeinde.
Kirche und Kapelle. Wiesenbau, Viehzucht und Milchwirtschaft.
Grosse und schöne Alpweiden.
Seidenweberei. Vieh- und Holzhandel.
Schulhaus. 500 m sw. vom Weiler der Kurort Neuseewen.
Vom 11.-14 Jahrhundert war Ober Iberg ein beständiges Streitobjekt zwischen Schwyz und Einsiedeln. In geologischer Hinsicht ist die Umgebung von Iberg bemerkenswert durch das Vorkommen von isolierten Bergstöcken aus mesozoischen Gesteinen, die ohne Wurzel auf dem Tertiär schwimmen (Klippen).
Die von Kaufmann so getauften Ibergschichten wurden von Kaufmann selbst als ein Mittelglied zwischen dem Tertiär und der Kreide aufgefasst, während man sie heute als hauptsächlich triasische Ueberschiebungsschollen deutet.
Solche sind hier z. B. der Roggenstock, die Mördergrube, die Schienstöcke.
Vergl. den Art. Giswilerstœcke.
(Unter) (Kt. und Bez. Schwyz).
930 m. Gem. und Kirchgemeinde;
umfasst das oberste Sihlthal und den untern Abschnitt des Thales der Minster und grenzt an den Bezirk Einsiedeln. 2280 ha gross.
Siedelungsmittelpunkte sind die Dörfer Herti am rechten Ufer der Minster mit Kirche, Schulhaus, Gasthaus und Telephon, und Stöcken am linken Ufer der Minster mit Postbureau, Telegraph, Telephon, Fremdenpensionen, Ziegelei und Kalkofen.
Beide liegen am N.-Fuss der Guggernfluh 10 km sö. Einsiedeln.
Daneben umfasst die Gemeinde noch die Häusergruppen Plangg, Schmalzgruben, Sonnenberg, Studen und Waag.
Zusammen 223 Häuser, 1414 kathol. Ew. Postwagen Einsiedeln-Ober Iberg.
Wichtig ist die Viehzucht.
Starker Vieh- und Holzhandel.
Seidenweberei als Hausindustrie. 1884 spaltete sich Iberg in zwei Kirchgemeinden.
Das gesunde Höhenklima und die Naturschönheiten dieser Berggegend haben Unter Iberg zu einer mehr und mehr in Ruf kommenden Sommerfrische ¶
gestaltet. Das Gebiet von Unter Iberg kam durch Schenkung von Seiten der Kaiser Otto I. (947) und Heinrichs des Heiligen (1018) an das Kloster Einsiedeln.
Diese Schenkungen 1114 und 1143 durch das Reichsgericht bestätigt.
Graf Rudolf von Habsburg entschied 1217, dass Unter Iberg gemeinsame Allmend von Schwyz und Einsiedeln sein solle. 1350 endlich kam es dann endgiltig an Schwyz.
Burg oder Yberg (Kt. St. Gallen, Bez. Neu Toggenburg, Gem. Wattwil).
727 m. Burgruine, gegenüber dem Kloster St. Maria malerisch gelegen;
700 m sw. der Station Wattwil der Toggenburgerbahn.
Schöne Aussicht auf das Thurthal. Am Fuss des Burghügels eine stark besuchte Fremdenpension.
Die ums Jahr 1240 erbaute Burg spielte im Streit zwischen dem Herrn von Iberg und dem Grafen Krafft von Toggenburg eine bedeutende Rolle.
Ersterer wurde gefangen genommen und von seinem Gegner hart behandelt, bis er entfliehen konnte.
Dann übertrug er seine Rechte und Güter an den damaligen Abt von St. Gallen, Berthold von Falkenstein (1264), der den Kampf fortsetzte und die Burg wieder zurückeroberte.
Sein dritter Nachfolger, Wilhelm von Montfort, verteidigte 1290 die Burg mannhaft gegen die Eroberungsgelüste König Rudolfs von Habsburg.
Bis zum Toggenburgerkrieg residierte auf Iberg ein vom Kloster bestellter Vogt.
Seither hat man die Burg zur Ruine werden lassen, die dann 1902 restauriert worden ist.
(Kt. und Bez. Schwyz).
Passübergang. S. den Art. Egg.
(Kt. Aargau, Bez. Aarau). 721 m. Bewaldeter Rücken, in der Kette des Bötzbergs, w. vom Linnberg und n. vom Dreierberg. Wird vom Bötzbergtunnel unterfahren.
500 m. Weiler;
2,4 km w. Risch und 1,4 km s. der Station Rotkreuz der Linien Zürich-Zug-Luzern. 17 Häuser, 104 kathol. Ew. Kirchgemeinde Meierskappel.
Ackerbau und Viehzucht. 1189: Ipinkon;
1303: Ipikon;
später Ippikon. Funde von römischen Münzen.
(Kt. Aargau, Bez. Bremgarten, Gem. Eggenwil).
455 m. 5 Höfe, 600 m nö. Eggenwil und 4 km n. der Station Bremgarten der Linie Brugg-Wohlen-Bremgarten. 13 kathol. Ew. Viehzucht.
(Kt. Wallis, Bez. Westlich Raron, Gem. Birchen).
1389 m. 9 Häuser, auf der Terrasse von Birchen zerstreut gelegen, unter dem Gerwerwald und rechts über dem O.-Arm des Laubbaches. 5 km sö. der Station Raron der Simplonbahn. 37 kathol. Ew. Alpwirtschaft.
(Kt. Solothurn, Amtei Bucheggberg).
486 m. Gem. und Dorf, am Biberenthalbach;
4,5 km s. der Station Lüsslingen der Linie Lyss-Solothurn-Herzogenbuchsee.
Postablage;
Postwagen Solothurn-Lüterswil und Solothurn-Gossliwil. 38 Häuser, 154 reform. Ew. Kirchgemeinde Lüsslingen.
Ackerbau. Säge. Auf dem Schlosshubel und auf Gummen römische Siedelungen.
(Kt. Wallis, Bez. Siders, Gem. Lens).
1053 m. Unterabteilung der grossen Gemeinde Lens und Dorf;
umfasst den w. Abschnitt der Terrasse von Lens und den linksseitigen Hang des Thales der Rière oder Liène, die Icogne von der Gemeinde Ayent trennt. 8 km nö. Sitten und 3 km nw. der Station Granges-Lens der Simplonbahn. 38 Häuser, 261 kathol. Ew. Acker- und Obstbau, Viehzucht.
Geflügelzüchterei. 1233: Vconis, Ucogni;
1394: Hucongny. Durch Grossratsbeschluss von 1902 werden in nächster Zeit die drei Gemeindeabschnitte Icogne, Chermignon und Montana, die erst 1851 der Gemeinde Lens zugeteilt worden sind, von dieser wieder abgetrennt und zu selbständigen Gemeinden erhoben werden.
(Kt. Wallis, Bez. Martinach).
2160-469 m. Wildbach;
entspringt am N.-Fuss des Mont Creuzier (nahe der Pierre à Voir), durchfliesst zwischen 1400 und 600 m eine enge Schlucht und mündet nach 5,5 km langem Lauf von links in die Rhone.
Während er gewöhnlich wenig Wasser führt, schwillt er nach einem Gewitter oder nach lange anhaltendem Regen zu einem reissenden Strom an, der dann alle die Wasseradern sammelt, die von der bewaldeten Schlucht zwischen den oberen Hängen von Saxon und Riddes herabkommen.
Auf dem alten Schuttkegel, den der Wildbach einst im Rhonethal angeschwemmt hat, heute aber rechts liegen lässt, steht die landwirtschaftliche Schule Écône, die das umliegende Gelände durch Be- und Entwässerungsarbeiten zu anbaufähigem Boden umgestaltet hat.
Vor seiner Mündung in die Rhone zweigt vom Wildbach Icône unterhalb der Brücke von Saillon ein dem Hauptfluss parallel laufender Arm, der sog. Canal des Filtrations, ab, der dazu bestimmt ist, die durch den linksseitigen Längsdamm des Flusses hindurchsickernden Wasser zu sammeln.
(Kt. Wallis, Bez. Martinach, Gem. Riddes).
Landwirtschaftliche Schule. S. den Art. Écône.
oder Jenthal (Kt. St. Gallen, Bez. Ober Toggenburg).
1600-760 m. Kleines linksseitiges Nebenthal zum Thal der Thur (Toggenburg).
Beginnt mit der am N.-Fuss des Speermürli liegenden Brämacheralp (Hütten: Hürchel, Hengst, Oberli, Rone), steigt über Hagloch und Stofel ab und zieht dann mit sanftem Gefäll gegen das Thurthal, mit dem es sich bei Nesslau vereinigt. Im untern Thalabschnitt die Alpweiden Ziehboden, Giger, Heidlen etc. Der rechtsseitige Thalhang (Ienthalerberg) stark bewaldet.
Das 5 km lange Thal vom Ienthalerbach entwässert und als Isoklinalthal in steil alpeneinwärts nach S. fallende miocäne Nagelfluhschichten eingeschnitten.
Der Name von I, Ib = Eibe (Taxus baccata) herzuleiten.
oder Jenthalerberg (Kt. St. Gallen, Bez. Ober Toggenburg).
1452 m. Bergkamm, rechts über dem Ienthal und sw. über Nesslau;
zieht vom Speermürli zum Blässkopf.
Der NW.-Hang bewaldet, am SO.-Hang schöne Alpweiden mit vielen Hütten.
(Kt. Solothurn, Amtei Gösgen, Gem. Hauenstein-Ifenthal).
709 m. Gemeindeabteilung und Weiler, am und auf dem Hauenstein;
1,5 km sw. vom Dorf Hauenstein und 5,5 km nw. vom Bahnhof Olten.
Postablage, Telephon.
Zusammen mit Engistein: 23 Häuser, 91 zur Mehrzahl kathol. Ew.;
Weiler: 12 Häuser, 46 Ew. Seit 1675 eigene Kirchgemeinde.
Wiesenbau. Nahe der 1888 restaurierten Kirche stand einst die Burg der Edeln von Ifenthal, die heute völlig verschwunden ist.
(Kt. Waadt). Bezirk, Gem. und Stadt. S. den Art. Yverdon.
(Ober und Unter) (Kt. Freiburg, Bez. Sense, Gem. Alterswil).
770 und 745 m. Zwei Gruppen von zusammen 7 Häusern, am rechten Ufer des Galternbaches (Gotteron);
1,5 km sö. Alterswil und 14,2 km sö. vom Bahnhof Freiburg. 41 kathol. Ew. deutscher Zunge.
Wiesenbau und Viehzucht.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Simmenthal, Gem. Lenk).
1601 m. Hütten und Gastwirtschaft, im Iffigenthal ¶
schön gelegen;
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Simmenthal).
Bach;
entspringt am N.-Hang des Schneidehorns in etwa 2400 m, durchfliesst das Iffigenthal in nö. Richtung, biegt nach N. ab und stürzt sich mit schönem Fall über eine Felswand ins kleine Thal von Pöschenried, um nach 9,5 km langem Lauf 1,5 km sö. der Lenk in 1100 m von links in die Simme zu münden.
Ist der erste nennenswerte Zufluss zur Simme.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Simmenthal).
2380 m. Begraster Gipfel, in der Gruppe des Wildhorns, zwischen dem Iffigenthal und dem Thälchen von Stiegelberg;
nö. Vorberg des Niesenhorns oder Seltenschon (2777 m).
Unmittelbar s. über dem Iffigensee, von wo aus er in einer Stunde leicht bestiegen werden kann.
Schöne Aussicht. Um den Iffigensee, am Iffigenhorn und dem ihm benachbarten Wiesenhorn entfaltet sich eine sehr abwechslungsreiche Flora, so dass man hier im Juli mit Leichtigkeit 150 verschiedene alpine Pflanzenarten sammeln kann.
Die interessantesten davon sind Hypochoeris uniflora, Saxifraga caesia, Androsace pubescens, Bupleurum ranunculoides, Arabis coerulea, A. pumila und A. bellidifolia, Artemisia spicata, Crepis pygmaea, Saussurea depressa, Pedicularis Barrelieri, Lycopodium alpinum etc. Besonders pflanzenreich sind die Hänge direkt über dem Iffigensee.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Simmenthal).
2080 m. Kleiner See, in einem Felsenkar oben im Iffigenthal. An seinen Ufern wächst das Edelweiss in Menge.
Schöne Hochgebirgslandschaft.
Der See ohne sichtbaren Abfluss.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Simmenthal).
2400-1500 m. Hochthälchen, steigt vom Wildhorn auf eine Länge von 4,5 km bis zum wohlbekannten Fall des Iffigenbaches nach NO. ab;
am NW.-Fuss der langen Felsmauer des Mittaghorns. 1½ Stunden über dem Fall eine Gruppe von Hütten mit Gastwirtschaft.
Hier beginnt der Passweg über den Rawil, der in zahlreichen Zickzacks zunächst eine Felswand überwindet und in 1½ Stunden zum Rawilsee führt.
Ein anderer Fussweg geht thalaufwärts bis zum Iffigensee.
Ins oberste Iffigenthal steigt ein Arm des Dungelgletschers ab.
(Kt. Luzern, Amt Sursee, Gem. Nottwil).
567 m. 3 Höfe, an der Strasse Oberkirch-Buttisholz und 3 km w. Nottwil. 23 kathol. Ew. Landwirtschaft. 1280 und 1330: Irflinkon.
oder Iffwil (Kt. Bern, Amtsbez. Fraubrunnen). 567 m. Gem. und Dorf; 4,3 km sw. Fraubrunnen und 7,4 km sw. der Station Aefligen der Linie Burgdorf-Solothurn. Postablage, Telephon; Postwagen Münchenbuchsee-Limpach. 59 Häuser, 339 reform. Ew. Kirchgemeinde Jegenstorf. Ackerbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. Das Dorf zuerst Eigentum des Spitals zu Zollikofen, dann des Klosters Frienisberg und endlich des Klosters Fraubrunnen. Noch heute gehört ein grosser Teil der hiesigen Waldungen dem Bürgerspital zu Bern.
(Kt. Thurgau, Bez. Münchwilen, Gem. Bichelsee).
570 m. Kleines Dorf, am S.-Fuss des Landsbergs und am rechten Ufer der Lützelmurg, an der Strasse Aadorf-Eschlikon;
2,2 km nö. Bichelsee und 1,6 km nw. der Station Eschlikon der Linie Zürich-Winterthur-St. Gallen. 19 Häuser, 117 zur Mehrzahl kathol. Ew. Wiesen und Wald.
Stickerei. Der Ort seit 1442 Eigentum des Klosters Fischingen. 817: Pfinwilare.
romanisch Degien (Kt. Graubünden, Bez. Glenner, Gem. Lugnez).
1122 m. Gem. und Pfarrdorf, auf einer Terrasse etwa 200 m über dem linken Ufer des Glenner, am O.-Fuss des Piz Sez Ner oder Sezzner, am Eingang ins Lugnez und 10,5 km ssw. der Station Ilanz der Linie Chur-Ilanz.
Postablage. Gemeinde, mit Rumein und Vattiz: 42 Häuser, 214 kathol. Ew. romanischer Zunge;
Dorf: 27 Häuser, 129 Ew. Alpwirtschaft.
Sehr alte Kirche mit schönem gotischem Altar.
Daneben eine im 15. Jahrhundert nach einer Pestepidemie erbaute Kapelle. In der Nähe Reste der ehemaligen Burg Solair und auf einer Anhöhe am Glenner die Burgruine Blumenthal, deren Mauern zum grossen Teil vom Glenner weggerissen worden sind.
Einstiger Sitz des Edelgeschlechtes derer von Blumenthal, von denen ein Christ Peter von Blumenthal 1273 urkundlich genannt wird.
Spätere Angehörige dieses Geschlechtes finden wir als Landammänner des Lugnez und des Bezirkes der vier Dörfer, Statthalter im Veltlin, Podestaten in Bormio, Morbegno und Plurs, Vögte von Maienfeld, Landschreiber des Grauen Bundes, französische Dolmetscher, Offiziere in fremden Diensten (besonders in Frankreich) und endlich als Domherren in Chur.
Der Vogt und Podestat Johann Ulrich von Blumenstein erhielt von Kaiser Karl VI. 1721 die erbliche Würde eines Reichsfreiherren.
(Kt. Aargau, Bez. Bremgarten, Gem. Hägglingen).
510 m. Weiler, auf den Höhen zwischen der Reuss und Bünz;
1,5 km n. Hägglingen und 2 km sö. der Station Mägenwil der Linie Aarau-Suhr-Wettingen. 11 Häuser, 95 kathol. Ew. Viehzucht.
(Kt. Graubünden, Bez. Unter Landquart, Kreis Fünf Dörfer).
567 m. Gem. und Pfarrdorf, im Rheinthal nahe dem rechten Ufer des Flusses und 1,2 km nö. Zizers.
Station der Rätischen Bahn (Chur-Landquart-Davos).
Postablage, Telephon.
Gemeinde, mit Ganda, Landquart Fabrik und Landquart Station: 154 Häuser, 1201 Ew. deutscher Zunge (760 Reformierte);
Dorf: 89 Häuser, 539 Ew. Acker-, Obst- und Weinbau, Viehzucht.
Grosse Gemeinde in reizender Landschaft.
Starke industrielle Tätigkeit: in Landquart je eine Maschinenfabrik, Holzstofffabrik, Papierfabrik, Giesserei und die Reparaturwerkstätten der Rätischen Bahn mit zusammen mehr als 250 Arbeitern.
Zwei Schulhäuser. Auf Boden der Gemeinde steht ferner die kantonale landwirtschaftliche Schule Plantahof.
Unter der Ruine Falkenstein hat man einen aus der Eisenzeit stammenden Bronzehelm aufgefunden;
bei der ehemaligen Zollbrücke römische Münzen. 998: Yges.
Plang (Kt. Graubünden, Bez. Albula, Kreis Oberhalbstein, Gem. Mühlen).
(Kt. Aargau, Bez. Rheinfelden, Gem. Magden).
373 m. Gruppe von 5 Häusern, zu beiden Seiten des Wintersingerbaches und an der Grenze gegen den Kanton Basel, an der Strasse Magden-Wintersingen, 3 km sö. Magden und 6 km sö. der Station Rheinfelden der Linie Zürich-Brugg-Basel. 12 kathol. Ew. Ackerbau und Viehzucht. Im 15. Jahrhundert stand hier ein kleines Beghinen- oder Beghardenkloster, das im 16. Jahrhundert ¶