sich Schotter und Moränen, die zum Teil der ersten, zum Teil der zweiten, d. h. der grössten Vergletscherung angehören.
Die Zimmerbergkette dagegen ist mit den zusammenhängenden Seitenmoränen des Linthgletschers aus der 3. Eiszeit gekrönt.
Auf der breiten Hochfläche zwischen
Wädenswil und
Hütten liegen diese Moränenwälle in vielfacher Wiederholung hintereinander
über die ganze Fläche zerstreut; weiter nördl., bei Horgen-Oberrieden, scharen sie sich und bilden
einen grossen Hauptkamm. Die flachern Teile gegen den
See sind unregelmässig mit Gletscherschutt überstreut, verdanken aber
gerade diesem ihre Fruchtbarkeit. Landwirtschaftlich wird der Boden in folgender Weise benutzt:
Es zeigt sich also ein ziemlich bedeutender Weinbau (3,7% der Fläche), welcher die Arbeit des Winzers weniger durch eine
gute Qualität, als durch bedeutende Quantität lohnt. Der Wiesenbau dominiert gewaltig gegenüber den andern Benutzungsarten
des
Bodens. Dem entspricht auch die sehr bedeutende Viehzucht, welche folgende Zahlen aufweist:
1886
1896
1901
Rindvieh
6961
7982
8160
Pferde
555
766
781
Schweine
1486
1819
1992
Schafe
66
52
53
Ziegen
395
325
340
Bienenstöcke
1288
1635
1894
Aber die Landwirtschaft wäre trotz ihres sehr intensiven Betriebes nicht im
Stande, die Bewohner des Bezirkes zu ernähren.
Horgen ist einer der industriellsten Bezirke des Kantons. Fast jede Gemeinde hat Anteil an der industriellen
Tätigkeit, vor allem aus Horgen und
Thalwil, aber auch
Wädenswil,
Richterswil und die Gemeinden des
Sihlthals
(Langnau und
Adliswil).
Die Industrie ist äusserst vielseitig: Baumwollspinnerei und -weberei, Seidenweberei und -färberei, Bau- und Möbelschreinerei,
mechanische Werkstätten, Bierbrauereien etc. In
Käpfnach Kohlenbergwerk und Zementfabrik.
Dieser regen Tätigkeit entsprechen die Verkehrswege: längs des
Sees führt die Linie
Zürich-Ziegelbrücke-Chur, welcher
ein Hauptteil des Verkehrs mit dem Arlberg zufällt. In
Thalwil zweigt davon ab die Linie
Zürich-Zug-Gotthard, die die Zimmerbergkette
in einem 1,5 km langen
Tunnel durchbricht, bei der Station
Sihlbrugg ins
Sihlthal eintritt und dann sofort
im 3,2 km langen Albistunnel den
Albis unterfährt. Von
Wädenswil führt eine Zweigbahn nach
Einsiedeln und
Goldau, und durch
das
Sihlthal endlich fährt als Sekundärbahn die Sihlthalbahn bis zum Anschluss an die Linie
Thalwil-Zug. Hauptstrassen sind
die linksufrige Zürichseestrasse, die Sihlthalstrasse und die Querverbindungen Horgen-Sihlbrugg-Zug
und
Wädenswil-Einsiedeln. Der Bezirk hat ferner noch eine Reihe von Dampfschiffstationen.
Grosser Weinbau (60 ha), Wiesenbau und Viehzucht. Starke industrielle Tätigkeit. Man zählt in der
Gemeinde 24 Fabrikbetriebe, worunter 3 Seidenwebereien, eine Seidenfärberei, eine Bleicherei und eine Appretur, Bau- und
Möbelschreinereien, mechanische Werkstätten etc. Auf Gemeindegebiet findet sich auch das Schieferkohlenbergwerk
Käpfnach.
Die abgebaute
Kohle wird heute nicht mehr verkauft, sondern ausschliesslich zum Betrieb der mit dem Werk
verbundenen Zementfabrik verwendet.
Seit 1862 besteht ein aus Privatmitteln erbautes Gemeindekrankenhaus mit 25 Krankenbetten. Im
Thalacker Gräber aus der
La Tène
Zeit;
am See Alemannengräber. 952: Horga; 1247: Horgin. Horgen war ein wichtiger Besitz der Aebtissin zum Fraumünster in
Zürich,
dessen Gerichtshoheit den
Grafen von
Lenzburg und Herzogen von Zähringen zustand. 1218 ging die Kastvogtei
an die Freiherren von
Eschenbach auf
Schnabelburg, dann an Rudolf von
Aarburg, an Hans von
Hallwil und endlich 1406 an die Stadt
Zürich über.
Die Meier von Horgen, Beamte der Aebtissin, gehörten dem Ritterstande nicht an, und eine Burgstelle ist in Horgen nicht
nachweisbar. Im alten Zürichkrieg ward Horgen 1443 von den
Eidgenossen in Asche gelegt und nach der Schlacht
von
Kappel 1531 von den Katholischen geplündert. Horgen beteiligte sich auch am Stäfenerhandel von 1794 und 1795, sowie
am Bockenkrieg von 1804. Der Führer dieser eben genannten Bewegung war der Schuhmacher Jakob
Willi von
Horgen, ein ehemaliger Söldner in fremden Diensten, der einen seltenen
Mut zeigte, nach der Unterdrückung des Aufstandes
aber mit andern Beteiligten enthauptet wurde. Zugleich legte man der Gemeinde ein starkes Bussgeld auf. Vergl. Strickler,
Joh. Geschichte der Gemeinde Horgen. Horgen 1882.
Vom 22.-24. September 1875 versanken bei der Bahnstation Horgen ein grosses Stück Seemauer, ein Teil
des Bahngebietes mit 3 Geleisen, ein kleines Nebengebäude und ein Teil der Kopframpe beim Güterschuppen im
See. Später
mussten dann auch noch das Stationsgebäude und der Güterschuppen abgetragen werden. Die grösste Ausdehnung der Rutschung
stieg auf 204 m in der Länge und blieb in der Breite von 48 m; die ganze Fläche des versunkenen Terrains
umfasste 6560 m2. Die Ursache der
¶
mehr
Versenkungen und Rutschungen war eine schlammige Schuttmasse (Seekreide), die den felsigen Hang vom flachen Boden des Sees
bis ans Ufer hinauf bedeckte und sich in der Tiefe von wenigstens 15-20 m noch zwischen den festern Boden unter der Bahn und
den unterliegenden, terrassenförmig abfallenden Molassefels in relativ zu steiler Böschung erstreckte.
Durch die Mehrbelastung des Abhanges mit den Bahnbauten ward dann dieser Schlamm ausgequetscht, so dass alles darüber liegende
in die Tiefe versank. (Vergl. darüber Bericht und Expertengutachten über die ... 1875 in Borgen vorgekommenen Rutschungen.Zürich
1876).
(Kt. Schwyz,
Bez. und Gem. Einsiedeln).
930 m. Zahlreiche Höfe, auf einer n. Verzweigung des Freiherrenberges
zwischen Sihl- und Alpthal zerstreut gelegen, 1 km n. Einsiedeln. 26 Häuser, 172 kathol. Ew. Torfgruben. Wiesen-, Kartoffel-
und Gemüsebau, Viehzucht. Die den Horgenberg durchziehende Etzelstrasse war im 12. Jahrhundert der einzige Verkehrsweg zwischen
dem Zürichsee und Einsiedeln. Im August 1799 Kampf zwischen Oesterreichern und Franzosen, von denen jene
trotz tatkräftiger Unterstützung von Seiten der Einsiedler sich hinter die Linth zurückziehen mussten. Wie Einsiedeln selbst
litt auch der Horgenberg furchtbar unter den Grausamkeiten und Forderungen der Franzosen. An der alten Etzelstrasse ein Standbild
der JungfrauMaria mit dem Jesuskinde.
(Kt. Zürich,
Bez. und Gem. Horgen).
509-674 m. Abteilung der Gemeinde Horgen (Schulgemeinde), auf der Höhe des Bergrückens
links über dem Zürichsee und am rechtsseitigen Gehänge des Sihlthales.
(Kt. St. Gallen,
Bez. und Gem. Tablat).
660 m. Gruppe von 8 Häusern, an der Strasse nach Kronthal, dem Endpunkt der elektrischen
Strassenbahn in St. Fiden; 300 m nö. der Station St. Fiden der Linie St. Gallen-Rorschach. 94 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden
St. Gallen.
Der
Name gebildet aus hor und lacha, welche Worte beide = Sumpf, Moor bedeuten. Der Name ist also ein
Pleonasmus, wie z. B. auch Staldenrain, Aawasser etc.
(Kt. Thurgau,
Bez. Arbon).
4021 m. Gem. und Dorf, am linken Ufer des Bodensees, zwischen Arbon und Rorschach, 3 km nw. Rorschach. Bildet
eine thurgauische Enklave im Kanton St. Gallen.Grosses und wohlhabendes Dorf. Station der Linie Rorschach-Romanshorn und der Dampfboote. Zollamt.
Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Bleiche, Gerstermühle, Seehof und Ziegelhof: 91 Häuser, 700 Ew.,
wovon 460 Reformierte und 240 Katholiken; Dorf: 86 Häuser, 649 Ew. Kirchgemeinde Arbon. Kapelle. Futterbau, Viehzucht und Milchwirtschaft.
Eine Bleicherei mit 52 Arbeitern, eine Ziegelei. Obstbaumschulen und Gartenbau. Eine Fabrik für Rohrgeflechte. Eine Zementfabrik,
grosse Mühle. Seebäder. Fischfang. Sandgruben. Das Dorf erscheint vom See aus gesehen wie mitten in einem
grossen Park stehend. Beliebte Sommerfrische mit Gasthöfen. Zwei Schulhäuser. Gesang- und Turnvereine. Schön gelegenes
Schloss, bevorzugter Sommeraufenthalt der 1889 gestorbenen Gräfin Marie von Hessen-Philippthal. Horn wurde 1449 von
den Herren von Rorschach an das Kloster St. Gallen
verkauft und von diesem 1463 gegen Steinach an den Bischof von Konstanz
ausgetauscht. Dieser vereinigte den Ort mit der Vogtei Arbon.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Trachselwald).
Bach; entspringt am N.-Hang der Napfgruppe in 1240 m, durchfliesst in nw. Richtung den Hornbachgraben,
nimmt zahlreiche kleine Nebenadern auf (Wittenbach, Kurzeneibach etc.), erhält nach 10,5 km langem Lauf
bei Wasen (760 m) den Namen Grünen (s. diesen Art.) und mündet von rechts in die Emme.
(Kt. und Bez. Zürich).
Bach; entsteht aus dem Elefantenbach und Wehrenbach, die vom W.-Hang des Zürichbergs herabkommen
und sich bei der Burgwies (Endstation der sog. roten Linie der elektrischen Strassenbahn der Stadt Zürich)
in 454 m mit einander vereinigen.
Mündet in 409 m von rechts in den Zürichsee, wo er das Delta des Zürichhorns aufgeschüttet
hat, das den Abschluss des prächtigen rechtsufrigen Seequais (Utoquai) bildet.
Wald und Weiden. Im obern
Abschnitt nur spärlich besiedelt;
hier zu oberst eine Alpweide mit der Laushütte (1328 m).
Im untern Abschnitt finden sich
dagegen zahlreiche Weiler und Einzelhöfe, wie Ried, Fritzenhaus, Ober und Unter Hornbach, Hünigershaus, Lugenbach, Stegmatt u. a.
Der 10 km lange Hornbachgraben biegt unten nach W. ab und endigt bei Wasen (754 m), wo auch der Kurzeneigraben
ausmündet. Er verzweigt sich nach rechts
und links in mehr als 20 kleine Seitenarme.
Eine kleine Strasse führt bis zum
romantisch gelegenen Heilbad Ried hinauf, von wo aus ein Fussweg über die Fritzenfluh nach Eriswil und
Huttwil leitet.
Zwei Käsereien. Politische Gemeinde Sumiswald, Kirchgemeinde Wasen.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Saanen).
1800 m. Ziemlich sumpfige Alpweide, zwischen den Kämmen der Hornfluh und des Horntauben mit Saanerslochfluh.
Der Untergrund des Thalkessels besteht aus schwer durchlässigem Flysch, auf den die Kalkschichten (Trias, Lias, jurassische
Breccien) der benachbarten Gipfel aufgesetzt sind.
Der zwischen Hühnerspiel und Saanerslochfluh gelegene
ö. Abschnitt des Hornbergs führt den Namen Seiberg.
Mehrere Hütten, z. B. die im sog. Kessel (1817 m).
(Kt. Bern,
Amtsbez. Saanen).
1951 m. Felskamm, in derselben Berggruppe wie der Horntauben, 3 km nö. Gstaad,
von wo aus er in 2½ Stunden erstiegen werden kann. Hornfluh nennt man auch die ganze geologisch einheitlich gebaute Gebirgsgruppe
zwischen der Simme und der Kleinen Simme, dem Turbach, Reulissenbach und dem Pass der Saanenmöser. Alle Gipfel
dieser Gruppe (Hornfluh, Hühnerspiel, Horntauben, Saanerslochfluh etc.) bestehen aus einer jurassischen Kalkbreccie (Malm und
Dogger), der sog. Hornfluhbreccie, die stratigraphisch der sog. Chablaisbreccie entspricht und wie diese oben über Lias
und Trias folgt, während das Ganze auf einer Unterlage von tertiärem Flysch schwimmt.
Die Gruppe der Hornfluhbreccie gehört
somit einer grossen Ueberschiebungsscholle an.
1000-500 m. Tobel, am N.-Hang der Weissensteinkette, zieht vom Rüttelhorn nach N. gegen
Matzendorf. Im Horngraben die Wallfahrtskapelle St. Antonius, die aus der Umgebung viel besucht wird.
(Kt. Aargau,
Bez. Laufenburg).
387 m. Gem. und Pfarrdorf, im Frickthal und an der Strasse Brugg-Basel. Station der Linie Zürich-Brugg-Basel.
Postablage, Telephon. 104 Häuser, 590 kathol. Ew. Acker- und Weinbau, Viehzucht. Der Ort zuerst Hornesheim geheissen. Bei
der Totenkapelle alte Gräber.
(Hinter und Vorder) (Kt. Bern,
Amtsbez. Thun).
Zwei Bäche; entspringen am N.-Hang des Sigriswilergrates,
durchfliessen zwei kleine Waldtobel und vereinigen sich nach je 4 km langem Lauf n. der Häuser von Horrenbach zum Horrenbach,
der kurz nachher von links in die Zulg mündet.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Interlaken).
1810 m. Einer der Gipfel im Graggenkamm, am NO.-Ende des Harder; fällt gegen den Brienzersee steil
ab (besonders im obern Abschnitt), während der Hang gegen das Habkernthal sanfter geböscht ist.
453 m. Gem. und Pfarrdorf, am linken Ufer der Alpnacherbucht des Vierwaldstättersees, an
der Strasse Luzern-Brünig und 3,5 km s. Luzern.
Station der Brünigbahn (Luzern-Brienz).
Der Nollen, auch der ThurgauerRigi genannt, wird oft besucht und bietet eine sehr schöne Aussicht auf
die Alpen, den Bodensee und die umliegende Gegend.
Hosenrugg war ein Glied des dem Abt von St. Gallen
ergebenen Schneckenbundes.
(Kt. Uri).
Kirche in 1484 m. Gem. und Pfarrdorf, im Urserenthal, an der Vereinigung von FurkaReuss und GotthardReuss und an der Verzweigung der Strassen über den Gotthard und die Furka; 3 km sw. Andermatt und 8 km sw. der
Station Göschenen der Gotthardbahn. Postbureau, Telegraph, Telephon; im Sommer Postwagen über die Furka (Göschenen-Brig),
im Winter nach Göschenen. Drei steinerne Brücken über die Reuss. 62 Häuser, 290 kathol. Ew. Alpwirtschaft.
Käserei (Ursener Fettkäse). Seidenweberei als Hausindustrie. Fremdenindustrie. Gasthöfe, Wagen und Fuhrwerke, Führer.
Hospenthal ist eine gut besuchte Sommerfrische und Exkursionszentrum für das Gotthardmassiv und seine Umgebung (St. Annagletscher,
Gurschenstock, Gotthardpass, Pizzo Centrale, Kastelhorn, Winterhorn, Bäzberg, Spitzliberg, Furkapass etc.). Gemeinsames Elektrizitätswerk
mit Andermatt. Unterhalb des St. Annagletschers wird Gilt- oder Ofenstein gebrochen, der sich zur Herstellung
von Zimmer- und Backöfen vorzüglich eignet. Ein mit
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mehr
Beihilfe der Eidgenossenschaft 1875 angelegter junger Wald von Tannen, Lärchen und Arven tritt bis an das Dorf hinan. Kirche
mit reicher Stukkatur, 1705-1711 erbaut; darüber auf isoliertem Felskopf ein uralter Turm. Hospenthal ist wohl die älteste
Siedelung im Urserenthal und hat seinen Namen von hospitium, einer Herberge, die vielleicht schon zur
Römerzeit für die Wanderer auf der Strasse vom Wallis
nach Rätien hier errichtet war. 1285: Hospental. Der eben erwähnte alte
Turm beherrscht das ganze Urserenthal von der Furka bis zur Oberalp und diente wie die Türme zu Amstäg und Göschenen als Zollstätte
und Unterkunftsort für die Reisenden. Er ist der letzte Ueberrest der Stammburg der Edeln von Ospental
oder Hospental, die zu Ende des 13. Jahrhunderts in der Geschichte auftreten und von denen ein Zweig heute noch in Arth (Kanton
Schwyz)
blüht. Die letzten Ringmauern lieferten 1710 Steine zum Bau des Glockenturms. Der Burgturm ist auf Veranlassung der schweizerischen
Gesellschaft zur Erhaltung historischer Kunstdenkmäler 1899 restauriert worden. Andere Zeugen vergangener Zeiten sind die
drei schmalen Steinbrücken, die sich kühn über die Gotthardreuss, Furkareuss und über die Vereinigung dieser beiden Quellarme
der Reuss (Dendlerbrücke) wölben und mehrere Jahrhunderte alt sind.
Bei der 1719 erbauten Kaplanei St. Karl vereinigen sich die Gotthard- und Furkastrasse. Früher stand hier
eine kantonale Zollstätte; das Zoll- und Susthaus ist jetzt eidgenössisches Zeughaus. Das Dorf ist am bei Föhnsturm
mit Ausnahme eines einzigen Hauses vollständig abgebrannt. Vor der Erbauung der Gotthardbahn zählte Hospenthal doppelt so
viel Bewohner als heute; seither haben viele Personen den Ort verlassen und sind meist nach Amerika ausgewandert.
Näheres siehe in: Uri;
Land und Leute.Altorf 1902.
oder Épitalier (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
2100 m. Zwei Steinhütten, rechts der Strasse über den Grossen St. Bernhard, 1 Stunde
unter dem Hospiz und zwischen diesem und der Cantine de Proz. Die eine der Hütten dient als Leichenhalle.
Um sie vor der Zudringlichkeit der Reisenden zu schützen, wird ihre Türe jedesmal nach Einbringen einer Leiche wieder vermauert,
wie dies auch bei der Leichenhalle auf dem Hospiz selbst üblich ist. Die andere Hütte dient als Schutzhaus und ist besonders
im Winter oft von Nutzen. In wilder, den winterlichen Lawinen stark ausgesetzter Gegend gelegen.
539 m. Gruppe von 6 Häusern, am rechten Ufer der Rot und auf
der grossen das Riet begrenzenden Moräne, 800 m sö. Schötz und 5 km sö. der Station Nebikon der Linie Luzern-Olten. 58 Ew.
(wovon 10 Reformierte).
Ackerbau und Viehzucht.
Torfgruben. In der Nähe ein schöner Eichenwald.
Kapelle, an die sich die
Sage von «Schöözerschmids Anneli» knüpft. (Vergl. darüber Alois
Lütolf's Sagen, Bräucheund Legenden aus den 5 Orten.Luzern
1862. - Historische Volkslieder derSchweiz; hrsg.
von L. Tobler als Bd V der Bibliothek älterer Schriftwerke der deutschenSchweiz).
Der Ort erscheint 1456 urkundlich als Hochstrass
und hat seinen Namen nach einer einst hier durchgehenden sog. Hochstrasse.
Alpenklub (Kt. Uri,
Gem. Amstäg). 1354 m. Gasthof mit 100 Fremdenbetten, hinten im Maderanerthal, auf der Balmenegg,
einer Terrasse am N.-Hang des Thales, und am S.-Fuss der Kette Windgällen-Ruchen-Scheerhorn. 3½ Stunden ö. über der Station
Amstäg der Gotthardbahn und etwa 1 Stunde (3 km) unter dem heutigen Ende des Hüftgletschers, dem der
Kärstelenbach entspringt. Mit Amstäg durch den Fuss- und Reitweg des Maderanerthales verbunden. Der
Gasthof ist ein mit dem
S. A. C. in keiner Beziehung stehendes, privates Unternehmen und auf Anregung des Alpinisten Georg Hofmann aus Basel
um 1867 von
einer Basler Aktiengesellschaft erbaut worden, der er heute noch gehört. 1880 durch Brandstiftung in
Asche gelegt und seither wieder vollständig neu erstellt. 4 Gebäude.
462 m. Grosses Gast- und Kurhaus, auf den Höhen links über dem Avançon,
ö. von Bex und mit dem Bahnhof Bex durch die elektrische Strassenbahn Bex Gare-Le Bévieux verbunden.
Postablage,
Telegraph, Telephon. Um Jahr 1865 erbaut.
Bietet Raum für 180 Gäste.
Solbäder und Traubenkuren.
Anglikanische Kapelle und 1885 erstellte
katholische Kapelle.
Der von Fremden stark besuchte Gasthof steht am Fuss des Berghanges von Javernaz und der Waldungen von
Les Monts mitten in einem prachtvollen Park. In seinem Führer Bexet ses environs hat Eugen Rambert die
Lage des Gasthofes wie folgt geschildert: Le naturaliste trouvera dans ce parc comme un abrégé de la création, et celui
qui ne demande aux Alpes que les émotions de la poésie, ne se lassera pas de ce dessin pur et grand,
qui fait concourir à la beauté d'une seule montagne (la Dent du Midi) toutes les ressources de l'architecture alpine et tous
les degrés d'énergie vitale dont l'échelle se déploie sur une moitié d'hémisphère.
(Kt., Bez. und Gem. Zürich,
Stadtkreis V). Quartier und ehemalige Aussengemeinde der Stadt Zürich, mit dieser am vereinigt.
Postbureau, Telegraph, Telephon. Hottingen, Riesbach, Hirslanden und Fluntern bilden zusammen den 5. städtischen
Verwaltungskreis. In der Eidmattstrasse hat man ein poliertes Serpentinbeil, im Zeltweg römische Münzen und im Adlisberg
eine römische Wasserleitung aufgedeckt. Alemannensiedelung. 946: Hottinga; 1221: Hottingin (= bei den Nachkommen des Hotting).
Grundeigentümer zu Hottingen waren vom 10. bis 13. Jahrhundert das Chorherrenstift Grossmünster in Zürich,
dem
auch der Zehnten gehörte, ferner das Augustinerkloster auf dem Zürichberg und die Abtei Fraumünster in Zürich.
Ein Teil von Hottingen
stand hinsichtlich der Vogtei noch im Anfang des 15. Jahrhunderts unter der Vogtei des Stadelhofs, der andere Teil (am Berg)
scheint auch nach der Zersplitterung von 1218 mit der städtischen Reichsvogtei verbunden geblieben zu
sein, bis er 1363 durch Kaiser Karl
¶
mehr
IV. dem Propste des Chorherrenstiftes verliehen wurde. Mit der hohen Vogtei war wahrscheinlich auch die niedere Vogtei
verbunden. 1400 kam dann Hottingen als Teil der sog. VierWachten (Hottingen, Fluntern, Oberstrass und Unterstrass) an die Stadt
Zürich. Die von 1149 bis 1356 als ritterliches Ratsgeschlecht Zürichs vorkommenden Herren von Hottingen
hatten schon vor 1256 als Lehen der Grafen von Kiburg den zwischen Grossmünster und der Wasserkirche stehenden Hottingerturm
inne.
Auf der über dem innern Zeltweg gelegenen Hegnauers Matte wurde am der Bürgermeister Hans Waldmann hingerichtet.
Am wurden Hirslanden, Hottingen und Riesbach zur Kirchgemeinde Neumünster vereinigt. Nach Einweihung
der auf dem Zelglihügel in Riesbach neu erbauten Kirche brach man die alte Kapellebeim Kreuz ab und errichtete
an deren Stelle auf dem Kreuzplatz 1872 einen grossen laufenden Brunnen und später auch eine öffentliche Anlage. Eine zweite
Pfarrkirche wird gegenwärtig (1903) am aussichtsreichen Berghang über dem Römerhof gebaut. Vergl. Nüscheler,
Arn. Ein histor.Gangdurch die Nachbargemeinden der StadtZürich in Salomon Vögelin's Werk Das alteZürich.
2. Aufl. Zürich
1890; mit Karte.
S. auch den Art. Zürich
(Stadt).
Errichtet zu Ehren des österreichischen Feldmarschalls Friedrich v. Hotze, eines gebornen Zürchers aus Richterswil, der
hier in einem Gefecht gegen die Franzosen am gefallen ist.
Eine Hub oder Hufe
bezeichnet ein Grundstück, das 40-48 Jucharten misst.
Vergl. Schweizer. Idiotikon, Bd II. Daneben kann der Name Hub oder
Hueb auch von einem an oder auf einer Anhöhe gelegenen Grundstück auf den Berg selbst übergetragen
worden sein. Im Dialekt Huob und Huoben.
590 m. Gruppe von 9 Häusern, auf einer Anhöhe, 2 km w. Berg und 3,5
km nw. der Station Mörswil der Linie St. Gallen-Rorschach. 47 kathol. Ew. Obstbau und Viehzucht.
Käserei. Stickerei. Im 14. Jahrhundert
Eigentum der Herren von Zwingen-stein, deren Burg bei Berneck im Rheinthal stand. 1335 kaufte sich auch der Spital von St. Gallen
hier Land
an.
580 m. Kleines Dorf, in einem zwischen drei Anhöhen eingesenkten Thälchen, 2 km
sö. der Station Sirnach der Linie Zürich-Winterthur-St. Gallen. 28 Häuser, 130 kathol. und reform. Ew.
Wiesenbau.