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Risegg (2398 m), Faulegg (2459 m) und der Walenkamm (2354 m).
Risegg (2398 m), Faulegg (2459 m) und der Walenkamm (2354 m).
(Kt. St. Gallen, Bez. Sargans).
1902 und 1954 m. Zwei Gipfel, in dem das Murgthal im O. begleitenden Kamm, im Verrucanogebiet des N.-Flügels der Glarner Doppelfalte;
unmittelbar n. vom Sexmor (2190 m) und Leist (2223 m), die beide eine Kappe von Liaskalken tragen. 6-7 Stunden wsw. über Flums.
Vergl. den Art. Goggeien.
(Kt. Graubünden, Bez. Unter Landquart).
2068 m. Grenzkamm gegen Lichtenstein, als kurzer Kreisbogen vom Falknis nach NW. auszweigend und hinten über dem Hang von Guscha.
Abgerundet und bis zum Gipfel bewaldet. 4-5 Stunden n. über Jenins.
Fusspunkt für die Besteigung des Falknis.
(Kt. Graubünden, Bez. Unter Landquart).
1105 m. Einer der Gipfel des Fläscherbergs, an dessen NW.-Ende und je 2 km w. der Luziensteig und n. Fläsch.
Von dem weiter nw. gelegenen isolierten Ellhorn durch das Ellthälchen abgetrennt.
(Kt. Graubünden, Bez. Unter Landquart).
Gipfel mit Festungsanlagen. S. den Art. Luziensteig.
(Gross) (Kt. Freiburg, Bez. See).
584 m. Gem. u. schönes Dorf, in fruchtbarer und gut angebauter Gegend, nahe der Quelle der Biberen und 2 km nö. der Station Courtepin der Linie Freiburg-Murten.
Telephon. 17 Häuser, 130 kathol. Ew. deutscher Zunge.
Kirchgemeinde Gurmels.
Einige wenige Reformierte.
Getreide-, Kartoffel-, Wiesen- und Obstbau, Viehzucht. 1364: Gursalamut.
(Klein) (Kt. Freiburg, Bez. See).
576 m. Gem. und Weiler, 2 km sö. der Station Cressier der Linie Freiburg-Murten und 1,2 km nö. Gross Guschelmuth. 12 Häuser, 92 kathol. und reform. Ew. deutscher Zunge.
Kirchgemeinde Gurmels.
Getreide-, Kartoffel- und Futterbau, Viehzucht.
(Kt. Freiburg, Bez. See).
Gem. und Dorf. S. den Art. Coussiberlé.
(Kt. Uri). 2825 m. Gipfel, nw. Vorberg des Kastelhorns (2977 m), in der Gruppe des Pizzo Centrale oder Tritthorns (3003 m).
Sö. über dem Dorf Hospenthal und nö. über dem Guspisthal.
Von ihm steigt nach NO. der kleine St. Annagletscher ab.
Kann von Hospenthal aus in 3½ Stunden sehr leicht bestiegen werden.
(Kt. Uri). 2560-1708 m. Rechtsseitiges kleines Nebenthal zum Hochthal der Gotthard Reuss (zwischen Gotthardpasshöhe und Hospenthal), 3 km s. über Hospenthal.
Steigt vom Hang des Pizzo Centrale oder Tritthorns nach NW. ab.
Einsam und steinig;
enthält die Guspisalp. Zu oberst der am NW.-Hang des Pizzo Centrale hängende kleine Guspisgletscher.
Wird umrahmt vom Guspis (2825 m), Kastelhorn (2977 m), St. Annaberg (2932 m), Rothorn (2927 m), Pizzo Centrale oder Tritthorn (3003 m), Blauberg (2816 m), Schwarzlochhorn (2733 m) und der Furkaegg (2622 m).
Unter dem obern Abschnitt des Thälchens geht die Axe des Gotthardtunnels durch.
(Kt. Glarus, Gem. Linthal).
930-2053 m. Alpweide mit mehreren Hüttengruppen, am W.-Hang des vom Vorstegstock zum Kilchenstock ziehenden Kammes, zwischen dem Linththal und Durnachthal und 2-3 Stunden sö. über Linthal.
Seit langer Zeit begnügt man sich, hier das Gras zu schneiden;
Vieh wird keines mehr aufgetrieben.
Die Hütten stehen in 930, 1601 und 1821 m.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Simmenthal, Gem. Lenk).
1200 m. Gemeindeabschnitt, am rechten Ufer der Simme und am SW.-Hang des Schatthorns, an der Strasse Lenk-Zweisimmen und 11 km sö. der Station Zweisimmen der Simmenthalbahn.
Umfasst zahlreiche zerstreut gelegene Häuser und die zwei Weiler Bleiken und Boden.
Zusammen.: 111 Häuser, 421 reform. Ew. Wiesenbau und Viehzucht.
Schöne Waldungen.
(Kt. Schwyz, Bez. March, Gem. Altendorf).
442 m. Weiler, auf fruchtbarem Plateau zwischen dem Kessibach und Sommerholzbach, 700 m sw. Altendorf und 2,5 km w. der Station Lachen der Linie Zürich-Glarus. 16 Häuser, 99 kathol. Ew. Landwirtschaft.
(Kt. Bern, Amtsbez. Aarwangen). 526 m. Gem. und Weiler, am rechten Ufer der Langeten, an der Strasse Huttwil-Langenthal und 3,5 km s. Langenthal. Haltestelle der Linie Langenthal-Wolhusen. Postbureau, Telephon. 11 Häuser, 56 reform. Ew. Kirchgemeinde Lotzwil. Tuch-, Likör- und Bierhefenfabrik. Landwirtschaft. Ehemaliges Bad mit Eisenquelle, einst stark besucht. Auf dem Turmhubel stand vor Zeiten die Burg der Edeln von Gutenburg, die der Reihe nach an die Edeln von Utzingen, die Edeln von Aarburg und 1413 an die Stadt Burgdorf überging. Sie ist heute vollständig verschwunden.
(Kt. Basel Land, Bez. Waldenburg, Gem. Arboldswil).
500 m. Burgruine, auf einem Felssporn über dem rechten Ufer des Fluhbaches, ö. der Strasse Bubendorf-Arboldswil und 1 km nö. Arboldswil.
Einst Eigentum der Edeln von Eptingen-Gutenfels (einer Zweiglinie des Feudalhauses der Eptingen).
(Kt. Zürich, Bez. Uster, Gem. Volketswil).
530 m. Dorf, an der Kreuzung der Strassen Uster-Winterthur und Hegnau-Fehraltorf;
1,6 km sö. Volketswil und 2,5 km w. der Station Fehraltorf der Linie Effretikon-Wetzikon-Hinwil.
Postablage, Telephon. 77 Häuser, 322 reform. Ew. Ackerbau und Viehzucht. 1162: Guotolswilare.
(Kt. Bern, Amtsbez. Burgdorf, Gem. Heimiswil).
690 m. Weiler, an der Strasse Burgdorf-Affoltern, 5 km nö. der Station Burgdorf der Linie Olten-Bern und 1,9 km nö. Heimiswil. 11 Häuser, 75 reform. Ew. Landwirtschaft.
Käserei.
(Kt. Freiburg, Bez. Sense, Gem. Plaffeien).
912 m. Haus, am Zusammenfluss der Warmen und Kalten Sense und 4,5 km sö. Plaffeien. 6 kathol. Ew. So genannt nach der gastfreundschaftlichen Gesinnung eines seiner ehemaligen Besitzer, der alle in Geschäften nach Freiburg reisenden Landleute aus dem Simmenthal in seinem Haus kostenlos über Nacht behalten haben soll.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Hasle). 1060 m. Gem. und Pfarrdorf, in einer Erweiterung des obern Aarethales, an der Grimselstrasse und 14,5 km sö. der Station Meiringen der Brünigbahn (Luzern-Brienz). Das Dorf wird im W. von den mächtigen, von Wildbachrunsen und Lawinenzügen durchfurchten Wänden des Ritzlihorns und im O. von der Kette ¶
Steinhaushorn-Gwächtenhorn überragt. Postablage, Telegraph; im Sommer Postwagen über die Grimsel (Meiringen-Gletsch). Gemeinde, mit dem Weiler Boden: 74 Häuser, 345 reform. Ew.; Dorf: 55 Häuser, 247 Ew. Kleine Pfarrkirche. Alpwirtschaft. Kartoffel-, Rüben-, Gersten- und Haferbau. Im Sommer der vielen die Grimselstrasse begehenden Touristen wegen Fremdenindustrie. Ausgezeichnete Führer und Krystallsucher (Strahler). Klima rauh, das Dorf im Winter während zweier Monate ohne Sonnenstrahl.
Beim Aegerstein Fund eines Steinbeiles. Zuerst der Kirchgemeinde Meiringen, von 1713 an der neu errichteten Kirchgemeinde Grund zugeteilt, seit 1813 kirchlich selbständig. 1467 Bau der Kapelle. Jakob Schweizer, Verfasser von poetischen, politischen und topographischen Schriften, war hier 1821-25 Pfarrer. Guttannen hat im Laufe der Jahrhunderte vom Klima, von Lawinen, Teuerung und Feuer vieles zu leiden gehabt. 1728, 1803 und 1812 durch grosse Feuersbrünste zum Teil zerstört, 1799 von den Oesterreichern geplündert, 1834 Wassermangel und Dürre.
Wird heute durch den Hausacherwald einigermassen vor den Lawinen des Ritzlihorns geschützt. Ehemals Guotentan (Tann = Tannenwald). Beim Bau der Grimselstrasse hat man bei Guttannen 1886 in einem Gneisblock eine merkwürdige baumstammähnliche Bildung gefunden, die man zuerst für den versteinerten Stamm eines Calamiten hielt. Spätere mikroskopische Untersuchung hat aber gezeigt, dass man es hier mit einer Amphiboleinlagerung zu tun hat, die durch den später einsetzenden Gebirgsdruck ihre merkwürdige Gestalt erhielt.
(Kt. Wallis, Bez. Leuk). 1334 m. Kleine Gem. und Pfarrdorf, auf einer Terrasse über dem rechten Ufer der Rhone, am S.-Fuss des Galm, 4 km s. der Station Leuk-Susten der Simplonbahn und 2,5 km nnö. Leuk die Stadt. 34 Häuser, 195 kathol. Ew. Alpwirtschaft. 1357: Gottet.
(Kt. Graubünden, Bez. Inn). 2680-1810 m. Rechtsseitiger Nebenarm zum Val Flüela, dessen Bach bei der Alpe Pra und 4,5 km w. Süs (im Unter Engadin) in die Susasca mündet.
Steigt vom Bergstock des Piz del Ras nach N. ab.
Gewatt, Gwatt. Ortsnamen der deutschen Schweiz, gebräuchlich zur Bezeichnung einer sumpfigen Gegend.
(Kt. Zürich, Bez. Horgen, Gem. Wädenswil).
420 m. Gruppe von 7 Häusern, am linken Ufer des Zürichsees und 2 km nw. der Station Wädenswil der linksufrigen Zürichseebahn (Zürich-Wädenswil).
44 reform. Ew.
Gwæchten. Häufiger Bestandteil von deutschen Bergnamen;
bezeichnet eine auf einem Bergkamm oder Gipfel überhängende Schneewehe oder Schneedach.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). 3169 m. Kuppe mit gegen den Wechselgletscher überhängendem Schneemantel, in der Gruppe des Schreckhorns zwischen dem Mettenberg (3107 m) und Klein Schreckhorn (3497 m).
Von Grindelwald aus ohne grosse Schwierigkeiten in 7 Stunden zu erreichen.
(Die Beiden) (Kt. Bern, Amtsbez. Ober Hasle).
2950-3100 m. Langer Grat mit überhängendem Schneedach, rechts über dem Diechtergletscher;
SW.-Grat des Guttanner Gwächtenhorns.
oder Steinberg (Kt. Bern und Uri). 3428 m. Vergletscherter Gipfel, in der Gruppe des Sustenhorns (3512 m), auf dem den Kehlegletscher und das obere Göschenerthal vom oberen Gadmenthal scheidenden Kamm zwischen Sustenhorn und Hinter Thierberg (3343 m).
Von dem am Fuss des Steingletschers (Sustenpass) stehenden Gasthof Stein aus mit seinem Schneedach sehr gut sichtbar und in 5 Stunden ohne grosse Schwierigkeiten zu erreichen.
Prachtvoller Aussichtspunkt, dem aber sein häufig besuchter Nachbar, das Sustenhorn, meist vorgezogen wird.
Zum erstenmal 1861 bestiegen.
(Guttanner) (Kt. Bern, Amtsbez. Ober Hasle).
3218 m. Gipfel, in der den Rhone- und Triftgletscher im W. begleitenden Kette, 4 km ö. über Guttannen (im Ober Hasle).
Selten bestiegen;
kann von Guttannen aus in 7 und von der Trifthütte des S. A. C. aus in 5 Stunden erreicht werden.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). Etwa 3150 m. Passübergang, zwischen dem Gwächten und dem Klein Schreckhorn, nahe dem Punkt 3154 m. Verbindet die Schwarzegghütte des S. A. C., die Bäregg und den Unter Grindelwaldgletscher mit der am Fusse der Wetterhörner stehenden Glecksteinhütte des S. A. C. Auf der Siegfriedkarte unbenannt.
(Kt. Bern und Obwalden). 2423 m. Gipfel, sw. Vorberg des Graustocks (2663 m), unmittelbar n. über der Engstlenalp und am Weg von da auf den Graustock.
Von der Engstlenalp aus in 1½ Stunden sehr leicht zu besteigen.
(Kt. Zürich, Bez. und Gem. Horgen). 480 m. Gruppe von 4 Häusern, am rechten Ufer des Aabachs, 1 km s. Käpfnach und 2,5 km sö. der Station Horgen der linksufrigen Zürichseebahn (Zürich-Wädenswil).
Hier sind von Privatleuten zu wiederholten Malen (1841-1849) kleine Flöze von Schieferkohlen abgebaut worden. (Vergl. Letsch, Em. Die Molassekohlen östl. der Reuss. Bern 1899).
(Kt. Uri). 2878 m. Wenig hervortretender Gipfel, in der Gruppe des Oberalpstocks (3330 m) und auf dem Kamm zwischen diesem Gipfel und dem Düssistock (3262 m), zwischen Cavardiraspass (2705 m) und Bündtenerkehlepass (2743 m).
Vom Hotel Alpenklub im Maderanerthal aus über den letztgenannten Pass in 6½ Stunden zu erreichen.
(Kt. Bern, Amtsbez. Thun, Gem. Strättligen).
565 m. Dorf, an der linksseitigen Uferstrasse des Thunersees und nahe dem See, 4 km s. Thun und 1,5 km nw. der Kandermündung.
Sö. vom Dorf zweigt die Strasse ins Simmenthal ab.
Station der Linie Thun-Interlaken.
Postablage, Telegraph, Telephon;
Postwagen Gwatt-Reutigen-Wimmis. 37 Häuser, 360 reform. Ew. Kirchgemeinde Thun.
Landwirtschaft. Bedeutender Waarentransit ins Simmenthal.
Der einst zum grossen Teil sumpfige Boden ist durch die Alluvionen der Kander trocken gelegt worden und heute angebaut.
Von dem den Burgturm Strättligen tragenden Hügel s. Gwatt sehr schöne Aussicht. Im See nahe dem Ufer eine ganz kleine Insel, die einzige des Thunersees.
(Kt. Aargau, Bez. Baden, Gem. Bergdietikon).
533 m. Gruppe von 5 Häusern, im Reppischthal, auf der Grenze gegen den Kanton Zürich und 3,5 km sw. der Station Dietikon der Linie Zürich-Baden-Brugg. 47 reform. und katholische Ew. Kirchgemeinden Dietikon und Berikon.
Wiesenbau.
(Kt. Genf, Linkes Ufer).
458 m. Gem. und Dorf, nahe der Landesgrenze gegen Frankreich, 10 km nö. Gent und 2,4 km sö. der Station Corsier der elektrischen Strassenbahn Genf-Douvaine.
Postablage, Telegraph, Telephon;
Postwagen Gy-Vézenaz. 40 Häuser, 215 reform. Ew. Kirchgemeinde Jussy.
Weinbau. Gy gehörte einst zu den Ländereien des Priorates Saint Victor
und wurde 1536 von der Stadt Genf mit Hilfe der Berner an sich genommen.
Später war der Ort dem Mandament
Jussy zugeteilt, dessen Oberhoheit der Stadt Genf von König Heinrich IV. verliehen worden war.
^[Berichtigung: Vor der Reformation gehörte Gy zum Priorat von Saint Victor in Genf und kam nach der Reformation unter die gemeinsame Oberhoheit von Genf einerseits und Berns (1536-1567) und des Herzogs von Savoyen (1567-1754) andererseits. Im Turiner Vertrag von 1754 verzichtete der König von Sardinien auf seine Rechte, worauf Gy dem Mandament Genf zugeteilt wurde.] Von Jussy 1850 getrennt und zur eigenen Gemeinde erhoben.
Aelteste von den Reformierten erbaute Kirche des Kantons Genf.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken, Gem. Lauterbrunnen).
(Kt. Obwalden). 1340-1070 m. Kleine Thalfurche, am N.-Hang des Giswilerstocks, eine der obern Verzweigungen des Giswilerbaches.
Steile und zerrissene Hänge.
Das Thälchen ganz im Gips ausgewaschen.
(Kt. Glarus). 2300-2450 m. Felsgrat, in der Gruppe des Magereu;
zieht vom Weissmeilen nach SW. zum Gulderstock und trennt das obere Mühlebachthal vom obern Krauchthal.
Besteht aus Rötidolomit mit Gipseinlagerungen, die im vergangenen Jahrhundert von den Bewohnern von Engi eine Zeit lang abgebaut und als Dünger verwendet worden sind.
(Kt. Graubünden, Bez. Ober Landquart).
2817 m. Gipfel, in der Monsteinkette;
4,5 km sö. über Monstein.
Bildet wie alle Berge dieses Gebietes eine wilde und zerrissene Kalkspitze, an deren Fuss weite Schutthalden angelagert sind.
Wird vom Ducanpass aus über das Krummhörnli bestiegen. ¶
S. auch Gir.
(Auf dem) (Kt. Graubünden, Bez. Unter Landquart).
2167 m. Gipfel, w. Vorberg der Falknishöhe.
Die höhern Hänge begrast;
fällt nach W. mit einer hohen Felswand zum Guschatobel ab.
Trigonometrisches Signal.
(Kt. Graubünden, Bez. Ober Landquart).
2187 m. Gipfel, n. Vorberg des Kistenstein (2480 m), 3 km (3-4 Stunden) ssö. über Bad Fideris, zwischen den Alpweiden der Fideriser Heuberge und dem Thälchen der Fideriser Alp Duranna.
Sanft geböschte Alpweidenhänge.
(Kt. Graubünden, Bez. Unter Landquart).
2373 m. Kleiner, bis oben begraster Gipfel, im Kamm zwischen Schafberg (2463 m) und Kühnihorn (2416 m), gerade w. über Partnun im St. Antönierthal;
fällt nach O. zur Alp Garschina, nach W. zur Alp Mutta (Obersäss) ab.
Sö. vom Gyrenspitz der kleine, fast kreisrunde Garschinasee.
(Kt. Graubünden, Bez. Unter Landquart). 2397 m. Gipfel; Haupt einer kleinen Gebirgsgruppe zwischen den Tobeln des Schraubachs-Grossbachs einerseits und des Taschines-Valserbachs andererseits, die bei Schiers und Grüsch in die Landquart münden. Der Stock des Gyrenspitz ist die mittlere von den drei Flyschmassen - bisher meist dem Eocän, neuerdings von Steinmann dem Oligocän zugeteilt -, die dem Rätikon s. vorgelagert sind. Die zwei andern Flyschmassen sind diejenige des Kühnihorns und Kreuz im O. und die des Vilan im W. Wie überall im Flyschgebirge finden wir auch hier sanftgeformte Bergrücken und Gipfel und breite Gehänge, die bis zu oberst mit Wald und Alpweiden bekleidet sind, aber auch tief eingeschnittene, nach oben baumförmig verzweigte Schluchten und Runsen, sowie wüst zerrissene, faule Schieferfelsen, aus denen bei Regenwetter und Schneeschmelze schwarze Schlammströme hervorbrechen.
Vom Gyrenspitz senkt sich namentlich das tief eingeschnittene Salginatobel nach S. Von der Hauptkette des Rätikon ist der Gyrenspitz getrennt durch die Senke der Calrosahütte (auf der Siegfriedkarte irrtümlich Goldrosenhütte genannt), von der aus der Gipfel in einer halben Stunde leicht bestiegen werden kann. Gewöhnlich erfolgt aber die Besteigung von Schuders aus über den S.-Kamm (Schuderser Maiensäss, Berg etc.) in etwa 3 Stunden (von Schiers aus etwa 5 Stunden), seltener vom Fadur Fürkli und über den W.-Grat. Uebrigens ist auch der ganze W.- und SW.-Grat bis zum Sassauna (2312 m) gangbar. Die Aussicht, besonders auf die nahen Kalkmauern des Rätikon, ist sehr schön. Auf und am Gipfel findet man auch ziemlich reichlich Fukoiden.
(Mont) (Kt. Wallis, Bez. Hérens). 3115 m. Gipfel, sö. Vorberg der Aiguilles Rouges de Derbonneire; 3½ Stunden über Arolla (in der Combe d'Arolla).
Auf der Siegfriedkarte unbenannt.
(Kt. Bern, Amtsbez. Konolfingen). 747 m. Gem. und Dorf, 3 km w. Konolfingen und 1,5 km nö. der Station Tägertschi der Linien Bern-Luzern und Burgdorf-Thun. Postablage, Telephon. Die sehr ausgedehnte Gemeinde umfasst ausser dem Dorf Gysenstein noch die Weiler und Häusergruppen Ballenbühl, Buchli, Herolfingen, Hötschigen und Unterhötschigen, Hürnberg, Konolfingen, Ursellen und Donistbach. Zusammen 201 Häuser, 1583 reform. Ew.; Dorf: 125 Häuser, 157 Ew. Kirchgemeinde Münsingen. Landwirtschaft.
H
(Kt. St. Gallen, Bez. Werdenberg, Gem. Sennwald).
Dorf. S. den Art. Hag.
(Kt. Solothurn, Amtei Lebern, Gem. Selzach).
456 m. Dorf, im Aarethal, 2 km nw. der Station Selzach der Linie Olten-Biel. 23 Häuser, 167 kathol. Ew. Landwirtschaft.
Brennerei. Etwas Uhrenindustrie.
Alte Alemannengräber.
(Unter) (Kt. Obwalden, Gem. Sachseln).
Weiler. S. den Art. Unter Haag.
(Kt. Thurgau, Bez. Frauenfeld, Gem. Hüttlingen).
543 m. Kleines Dorf, am N.-Hang des Wellenbergs;
1,8 km sö. Hüttlingen und 4,5 km sw. der Station Müllheim-Wigoltingen der Linie Zürich-Winterthur-Romanshorn. 19 Häuser, 93 reform. Ew. Wiesen und Wald.
Holzhandel.
(Kt. Appenzell A. R., Bez. Hinterland, Gem. Waldstatt).
870 m. 14 Häuser, am linksseitigen Gehänge des Thales der Urnäsch zerstreut gelegen;
1,5 km sw. der Station Waldstatt der Appenzellerbahn (Winkeln-Herisau-Appenzell).
71 reform. Ew. Ackerbau und Viehzucht.
Weberei und Stickerei.
(Ober und Unter) (Kt. Bern, Amtsbez. Signau, Gem. Langnau).
795 und 759 m. Zwei Gruppen von zusammen 4 Häusern, auf den Höhen zwischen Golgraben und Thal der Ilfis und 3,5 km sö. der Station Langnau der Linie Bern-Luzern. 28 reform. Ew.
(Kt. Aargau, Bez. Kulm, Gem. Schlossrued).
545 m. Gruppe von 6 Häusern;
9,5 km sö. Kölliken, 700 m sw. Schlossrued und 3,5 km sö. der Station Schöftland der elektrischen Strassenbahn Aarau-Schöftland. 40 reform. Ew. Kirchgemeinde Rued.
(Kt. Aargau, Bez. Kulm, Gem. Schöftland).
520 m. 4 Häuser, am linksseitigen Gehänge des vom Ruederchen entwässerten Thales zerstreut gelegen;
1,3 km sö. der Station Schöftland der elektrischen Strassenbahn Aarau-Schöftland. 30 reform. Ew.
(Kt. Glarus, Gem. Kerenzen).
1100-1900 m. Alpweide mit 4 Hütten (in 1363 und 1426 m), am N.-Hang des Neuenkamm und im Thälchen des Filzbachs, 1-2 Stunden s. über dem Ort Filzbach. 270 ha gross;
in 56 Stösse (Alpweidenrechte) eingeteilt.
(Kt. Aargau, Bez. Zofingen, Gem. Kölliken).
454 m. Zerstreut gelegene Bauernhöfe, an der Strasse Aarau-Zofingen und 2 km sw. der Station Kölliken der Linie Aarau-Suhr-Zofingen. 16 Häuser, 141 reform. Ew. Ein Teil der Bewohner arbeitet in den Fabriken von Safenwil.
Ackerbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. Im Volk meist kurzweg Hof geheissen.
(Kt. Zürich, Bez. Affoltern, Gem. Aeugst).
675 m. Gruppe von 5 Häusern, nahe dem N.-Ende des Türlersees, 2 km nö. Aeugst und 4,5 km ö. der Station Affoltern der Linie Zürich-Affoltern-Zug. 22 reform. Ew.
Habs. In zusammengesetzten Ortsnamen der deutschen Schweiz häufig vorkommender Ausdruck;
vom althochdeutschen hapuch, habuc = mittelhochdeutsch habech und habich = Habicht, Falke;
bezeichnete ursprünglich eine Burg oder einen Ort, wo diese Vögel zur Jagd abgerichtet zu werden pflegten. (Vergl. Schweizer. Idiotikon. Bd II, S. 937).
(Kt. Thurgau, Bez. Münchwilen, Gem. Schönholzerswilen).
600 m. Gruppe von 9 Häusern;
2,8 km w. Schönholzerswilen und 6,5 km sw. der Station Bürglen der Linie Zürich-Winterthur-Romanshorn. 47. reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden Schönholzerswilen und Wuppenau.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). 1067 m. Gem. und Pfarrdorf, im Habkernthal, am Ufer des ¶
Traubachs und 6-7 km n. Interlaken. Postablage, Telephon. Gemeinde, mit Bohlseiten, Bort und Schwendi: 164 Häuser, 781 reform. Ew.; Dorf: 64 Häuser, 291 Ew. Wiesenbau und Viehzucht. Sommerfrische. Das Dorf zeichnet sich aus durch seine um die Kirche zerstreut gelegenen einfachen und von der Zeit gebräunten Holzhäuser, die ihm ein anderwärts vielfach bereits verloren gegangenes malerisches Ansehen geben. Bewohner wohlhabend. Die viele zerstreut gelegene Höfe und kleine Häusergruppen umfassende Gemeinde Habkern zerfällt in vier Unterabteilungen: Mittelste Bäuert mit der Kirche und den Siedelungen am rechten Ufer des Traubachs, Schwendibäuert am linken Ufer des Traubachs mit dem linksseitigen Gehänge des Traubachthales, Bohlbäuert am rechten Gehänge des obern Traubachthales und endlich Bortbäuert (2 km unter der Kirche) über der den Thalausgang bildenden Schlucht und am rechten Ufer des Lombachs.
Habkern wird urkundlich schon im 13. Jahrhundert genannt; es kam 1275 an die Herren von Eschenbach und später an das Kloster zu Interlaken. 1342 verwüsteten die Unterwaldner das ganze Habkernthal zusammen mit den Klostergütern. Das Dorf beteiligte sich 1349 an dem allgemeinen Aufstand der Gotteshausleute gegen das Kloster, widersetzte sich aber 1528 der Einführung der Reformation. Habkern gehörte kirchlich zuerst zu Goldswil, dann zu Unterseen und wurde 1665 eigene Kirchgemeinde.
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). Rechtsseitiges Nebenthal zur Aare; steigt zwischen dem St. Beatenberg und Harder auf eine Läge von 11 km nach SW. gegen das obere Ende des Thunersees ab. Das meist schmale und wilde, von Fremden nur wenig besuchte Thal verläuft parallel zum Brienzersee, vom dem es durch den Brienzergrat geschieden ist. Im N. wird es vom Guggisgrat, Grünenberg und Hohgant umgrenzt, das heisst von der wasserscheidenden Kette zwischen dem Gebiet des Thunersees und denen der Zulg und Emme. Das Habkernthal vereinigt in sich die Eigenart der Thäler im Emmengebiet mit derjenigen der Berner Oberlandthäler und hat schöne Waldungen und ausgezeichnete Alpweiden. Interessante Höhlenbildungen. Das Thal ist seiner Unzugänglichkeit wegen bis zum Bau der Strasse Unterseen-Habkern isoliert geblieben. Diese Strasse steigt längs dem Hang des Harder thalaufwärts und überschreitet kurz vor dem Dorf Habkern den Lombach. Unmittelbar oberhalb Habkern mündet das 6 km lange Traubachthal aus, das vom Hohgant herabkommt und in seinem obern Abschnitt stark eingeengt ist. Entwässert wird das Habkernthal von dem am Augstmatthorn entspringenden Lombach, dessen Bett beinahe die ganze schmale Thalsohle einnimmt. Dieser schlimme Wildbach hat zu wiederholten Malen, besonders im tiefern Thalabschnitt grosse Verheerungen angerichtet, so dass der Staat Bern an ihm bedeutende und kostspielige Verbauungsarbeiten ausführen lassen musste. Mit den Thälern der Zulg und Emme steht das Habkernthal durch Fusswege in Verbindung. Es ist auch eine in geologischer und mineralogischer Hinsicht bemerkenswerte Gegend, indem sich hier viele in Flysch eingebettete sog. exotische Blöcke von rotem und grünem Granit, ferner prachtvolle Turmalinkrystalle finden. Die Granitblöcke des Habkernthales sind keine Erratiker, sondern Einschlüsse im Flysch oder in schiefrigen Mergeln und hängen mit dem Klippenphänomen zusammen. Die Atmosphärilien haben eine grosse Anzahl dieser Blöcke ihrer Flyschumhüllung beraubt, so dass sie jetzt offen an der Oberfläche zerstreut herumliegen. Einer der grössten ist der mehr als 10000 m3 umfassende Luegibodenblock.
(Kt. Appenzell A. R., Bez. Mittelland, Gem. Trogen).
860 m. Weiler, mit 14 am rechten Ufer der Goldach zerstreut gelegenen Häusern, 2 km ö. Trogen und 6 km sw. der Station Heiden der Bergbahn Rorschach-Heiden. 73 reform. Ew. Viehzucht.
Stickerei und Weberei.
(Kt. Appenzell A. R., Bez. Vorderland, Gem. Rehetobel).
750 m. 24 Häuser, zwischen den Schlingen der Strasse St. Gallen-Rehetobel und zwischen dem Dorf Rehetobel und dem rechten Ufer der Goldach zerstreut gelegen, 7 km sw. der Station Heiden der Bergbahn Rorschach-Heiden. 103 reform. Ew. Wiesen- und Obstbau.
Stickerei und Weberei.
(Kt. Aargau, Bez. Brugg). 471 m. Gem. und Dorf, auf einer Terrasse über dem rechten Ufer der Aare, 3 km sw. Brugg und 1,3 km nö. der Station Schinznach der Linie Zürich-Brugg-Aarau. Postablage, Telephon. 29 Häuser, 144 reform. Ew. Kirchgemeinde Birr. ^[Supplement: Windisch.] Acker- und Weinbau. Viehzucht. Auf einer Kuppe unmittelbar n. über dem Dorf steht in 513 m die Habsburg, die Wiege des österreichischen Kaiserhauses. Die Burg ist heute noch ziemlich gut erhalten und besteht aus einem Wohnhaus, sowie dem sogenannten alten und dem kleinen Turm. Jener ist 24 m hoch und aus rechteckigen Bruchsteinen von wechselnder Grösse erbaut, hat eine Mauerdicke von 2,2 m und zählt im Innern etwa 70 Treppenstufen. Vom ganzen heutigen Bau gehört einzig noch dieser Turm der ursprünglichen Anlage (11. Jahrhundert) an. Die Regierung des Kantons Aargau hat neuerdings einen Teil der Burg restaurieren lassen und eine kleine Gastwirtschaft in ihr eingerichtet. Im Wohnhaus sind noch einige Wohn- und Vorratsräume und im zweiten Stock der sog. Rittersaal, im alten Turm das heute vom Burgwart ¶
bezogene Zimmer über dem Erdgeschoss erhalten, das in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts Rudolf von Habsburg zeitweise zur Wohnung gedient haben soll. Sehr schöne Aussicht auf die umliegende Landschaft, in zahlreichen Panoramen gezeichnet. 1027: Habesburch;
1114 und 1124: Habesburg, Habesburc, Havesborc;
1153: Habespurch;
1213: Habisburch;
1234: Habispurc;
später Habechesburg, Habspurc etc. = Habichtsburg.
Das Geschlecht des Stifters der Burg entstammte dem begüterten alten Herzogsgeschlecht des Elsasses und nannte schon im 10. Jahrhundert auch im Aargau ein bedeutendes Herrschaftsgebiet sein Eigen. Ein Teil desselben war wohl durch Heirat an das Geschlecht gekommen. Dieses sog. Eigenamt umfasste die Gegend zwischen der Aare, der Reuss und dem Kestenberg mit der Burg Altenburg, deren Namen sich die Grafen später zueigneten. Graf Lantold oder Lanzelin von Altenburg hatte zwei Söhne: Radbot, den Stammhalter des Geschlechtes, und Bischof Wernher von Strassburg, den Gründer der Habsburg.
Diesen beiden tatkräftigen Edeln verdanken auch die Burgen Wildegg und Brunegg ihre Enstehung. Da zu Beginn des 11. Jahrhunderts die deutschen Könige und Edeln mehrfach Kriegszüge nach Burgund unternommen hatten, war es für Bischof Wernher «geboten, das eigene Gebiet, zumal es der Grenze nahe war, zu befestigen, um gegen Ueberfälle seitens der Gegner zu Schutz und Trutz gewappnet zu sein.» Diesem Umstand verdankt die Habsburg ihren Ursprung. Auf dem höchsten Punkte der Jurakette, die, unweit Brugg beginnend, längs der Aare nach Wildegg sich hinzieht, um von dort aus im Kestenberge einen Seitenarm ostwärts ins Gelände vorzuschieben und so in Verbindung mit der Reuss auf der dritten Seite das ganze Amt im Eigen rings einzufassen, auf dieser Kuppe, die nach O. und S. zugleich über das ganze Amt und die benachbarten Gebiete einen Ausblick bot, nach N. das Aarethal überschaute und ihr waldiges Gehänge unmittelbar bis an die Aare hinabsenkte, legte Bischof Wernher in jenen Tagen - wohl gerade im Jahre 1020 - den Grund zu einer starken Veste, die sowohl die Strasse längs der Aare beherrschen als die Gegend gegen Morgen und Mittag beschützen sollte. Habsburg, das ist Habichtsburg, nannte er sie und bestimmte sie zum Sitz des Grafenhauses, dessen ältestem Sprossen er nachmals die Kastvogtei des wenige Jahre später gegründeten Klosters Muri übertrug. Der Gründer der Burg starb auf einer Gesandtschaftsreise in Byzanz am 28. Weinmonat 1028 und fand dort auch sein Grab.
Im 13. Jahrhundert schwangen sich die Grafen von Habsburg zu einem der mächtigsten Herrengeschlechter in Schwaben auf. Graf Rudolf III. (1218-1291), das Haupt der ältern Linie des damals in zwei Linien gespaltenen Hauses Habsburg, ward 1273 zum deutschen König erwählt, brachte 1282 Oesterreich, Steiermark und Krain als erbliche Fürstentümer an sein Geschlecht und ist der Stammvater des Kaiserhauses Habsburg-Oesterreich, dessen letzter männlicher Spross, Karl VI. (der Vater der Kaiserin Maria Theresia), 1740 starb. Im Laufe der Jahrhunderte hat die Habsburg baulich manche Umänderungen erfahren.
Wie schon bemerkt, stammt der 24 m hohe sog. alte Turm noch aus der Zeit der Gründung der Burg; er war ursprünglich als Wohnturm angelegt, wie ein in einer seiner Mauern von Dr. W. Merz entdeckter Kamin beweist. Erst viel später, 1559, wurde daran das Wohnhaus angeschlossen, dann nahmen die Berner 1628 ziemlich umfassende Umänderungen vor, nachdem sie vielleicht schon früher auch den nach O. schauenden kleinen Turm zur Herstellung von Kornschütten errichtet hatten.
Das Ganze war von einer Mauer und an den weniger geschützten Stellen auch von einem Burggraben umgeben. Im Laufe des 13. Jahrhunderts verliessen die mächtig gewordenen Habsburger ihren bescheidenen alten Familiensitz und selbst Graf Rudolf hielt sich nur selten und vorübergehend hier auf (urkundlich bezeugt ist seine Anwesenheit nur ein einziges Mal, am 5. Christmonat 1256). Nachdem er König geworden, scheint er die Burg nie mehr besucht zu haben, ebensowenig wie sein Sohn, der Herzog und König Albrecht.
Die Stammburg blieb als Lehen in den Händen von Dienstmannen, und zwar wohnten im vorderen gegen Brugg zu gelegenen Teil der Veste, dem heute verschwundenen sog. Wülpelsberg, die Ritter von Wohlen und im hintern Turm die früher auf Burg Wildegg sitzenden Truchsessen von Habsburg-Wildegg. 1371 verkauften dann die in Schulden geratenen Truchsessen ihren Anteil an die Ritter von Wohlen, die damit in den Besitz des ganzen Burglehens gelangten. Auf ihrem Kriegszug in den Aargau berannten die Berner 1415 auch die Habsburg, die ihnen vom damaligen Eigentümer Henman von Wohlen bald übergeben wurde.
Dieser «musste den Bernern huldigen und schwören, die Veste Habsburg fürderhin ihnen offen zu halten in Fahr und Not gegen jedermann, nichts zu unternehmen noch zu begünstigen, was Bern zum Schaden gereichen könnte, und die Burg nur mit Wissen und Willen der Eroberer zu veräussern oder zu versetzen ...» In den folgenden Jahren wechselte die Burg noch zweimal ihren Inhaber und kam dann 1469 durch Kauf an das Kloster Königsfelden. Unter dem Einfluss der Reformation fiel sie 1528 wieder an Bern zurück, das sie dem neuen Hofmeisteramt Königsfelden zuteilte und im Laufe des 16.-18. Jahrhunderts neben kleineren Reparaturen auch die schon erwähnten grösseren Um- und Neubauten vornehmen liess. Die Burg scheint von nun an zeitweise gar nicht bewohnt gewesen zu sein; nur in Zeiten der Gefahr wurde ein Wachtposten dorthin gelegt und gegen Ende des 17. Jahrhunderts dann ein ständiger ¶
Hochwächter mit ihrer Hut betraut. 1804 ward das Kloster Königsfelden mit seinen Gütern und damit auch die Habsburg dem Kanton Aargau zugeteilt, der seither zu verschiedenen Malen Reparaturen (1866 Zinnenbekrönung des alten Turmes, Verbesserung des Treppenhauses) und neuestens eine würdige Restauration der Burg ausführen liess. Eine ganze Reihe von Kaufsofferten hat der Kanton bis heute konsequent abschlägig beschieden. Der jetzige Burgwart ist beauftragt, bei Feuerausbruch in der Umgegend mit der Kanone zu schiessen. Fragmente einer lateinischen Inschrift. Im Dorf Habsburg ist vor Kurzem eine römische Armspange gefunden worden. Siehe über die Habsburg: Merz, Walther. Die Habsburg. Aarau und Leipzig 1896.
(Neu) (Kt. und Amt Luzern, Gem. Meggen).
Schloss. S. den Art. Neu Habsburg.
(Kt. Luzern). Historischer Name für denjenigen Teil des heutigen Amtes Luzern, der die jetzigen Gemeinden Adligenswil, Udligenswil, Meggen, Meierskappel, Honau, Root, Dierikon und Ebikon umfasst.
Zur Zeit der österreichischen Herrschaft dem auf Burg Neu Habsburg bei Meggen sitzenden Vogt der Herzoge von Oesterreich untertan. Im Habsburgischen Urbar von 1306 werden als zum Habsburgeramt (officium castri Habsburg extra lacus) gehörig die Ortschaften Weggis, Küssnacht, Adligenswil, Greppen, Udligenswil, Immensee, Meggen, Arth, Steinen, Meierskappel und Kersiten genannt.
Vergl. Quellen zur Schweizergeschichte. Bd 14.
(Kt. Luzern, Amt Entlebuch, Gem. Hasli).
855 m. Gruppe von 9 Häusern, auf den Höhen zwischen der Grossen Fontannen und der Emme. 1,3 km nw. Hasli und 1,7 km sw. der Station Entlebuch der Linie Bern-Luzern.
Postablage. 73 kathol. Ew. Neues Schulhaus.
Schöne Aussicht. In der Nähe einst die Burg Hasli.
(Kt. und Amtsbez. Bern, Gem. Bolligen).
637 m. Dorf, am Bolligerberg, 1 km n. Bolligen und 4,2 km nö. der Station Ostermundigen der Linie Bern-Luzern.
Telephon. 51 Häuser, 455 reform. Ew. Wiesenbau. In der Nähe der Molassesteinbruch Stockeren, aus dem besonders die Stadt Bern viel Material bezogen hat. In Habstetten stand vor der Reformation eine Kirche.
Der Ort wird im Mittelalter häufig erwähnt.
Schönes Landhaus «Hubel» aus dem 17. Jahrhundert, einst Eigentum des Obersten Karl Ryhiner, der am vor den Toren Berns von einem meuternden Volkshaufen ermordet worden ist.
(Kt. Thurgau, Bez. Bischofszell, Gem. Neukirch).
530 m. Gruppe von 7 Häusern, am linken Ufer der Thur;
3,6 km sö. Neukirch und 2,5 km w. der Station Bischofszell der Linie Gossau-Sulgen. 29 kathol. und reform. Ew. Kirchgemeinde Bischofszell.
(Kt. Schwyz, Bez. und Gem. Einsiedeln). Passübergang. S. den Art. Haggen.
(Kt. Thurgau, Bez. Münchwilen). 763 m. 3 km langer Höhenzug, zwischen Dussnang und Balterswil. Zieht SO.-NW. und gleicht von weitem einer mehrfach gezähnten Säge. Zum grossen Teil bewaldet, auf dem Bücken einige Wiesen, Felder und zahlreiche Obstbäume. Ein Haus mit 9 reform. Ew. Kirchgemeinde Dussnang. Am S.-Hang die alte Burgruine Dussnang.
(Kt. und Amt Luzern, Gem. Kriens).
560 m. Dorf, im Thälchen des Krienbaches und 1,5 km sw. der Station Kriens der elektrischen Strassenbahn Luzern-Kriens. 30 Häuser, 266 kathol. Ew. Acker- und Obstbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. 1306: Habichrain.
(Kt. Luzern, Amt Sursee, Gem. Grosswangen).
540 m. Gruppe von 6 Häusern, w. vor Grosswangen, an der Strasse Grosswangen-Ettiswli. 40 kathol. Ew. Landwirtschaft.
(Kt. Zürich, Bez. u. Gem. Hinwil). 583 m. Dorf, am Mühlebach und 2 km sö. der Station Hinwil der Linie Uerikon-Bauma. Telephon. 71 Häuser, 312 reform. Ew. 775: Hadaleihinchova; 858: Hadalinchovan = bei den Höfen des Hadaling. Die Existenz einer Burg und eines Edelgeschlechtes von Hadlikon ist zweifelhaft.
(Kt. Bern, Amtsbez. Trachselwald, Gem. Huttwil).
625 m. Heilbad mit Eisenquelle, am linken Ufer der Langeten und 1,5 km nw. der Station Huttwil der Linie Langenthal-Wolhusen. 3 Häuser, 25 reform. Ew.
2092 m. Einer der Gipfel der langgestreckten Schrattenfluh, über dem linken Ufer des Marienthales und 7 km sw. über dem Dorf Flühli, das selbst wieder 8 km s. der Station Schüpfheim der Linie Bern-Luzern liegt.
Hächlen = gezähnter Kamm.
(Kt. St. Gallen, Bez. Ober Toggenburg, Gem. Stein). 1300-1500 m. Alpweide mit Gruppe von 11 Hütten und Stadeln, am N.-Hang des Häderenbergs und 2-3 Stunden s. über Stein.
(Kt. St. Gallen, Bez. Gaster und Ober Toggenburg).
1573 m. Bewaldeter Kamm, der vom Mittagberg auf eine Länge von 1,5 km nach SW. auszweigt, 2-3 Stunden s. über Stein.
Schöne Aussicht auf das Thurthal, die Säntisgruppe und die Churfirsten.
1134 m. Brücke über die Reuss, am Eingang in die Schlucht der Schöllenen, 500 m s. Göschenen.
Aus Granitblöcken erbaut.
Heisst auch Vordere Brücke.
Daneben 2 Häuser mit 10 kathol. Ew.
(Kt. Glarus, Gem. Niederurnen).
Häusergruppe, sw. Abschnitt des Dorfes Nieder Urnen (s. diesen Art.), am Ausgang des 6,5 km langen Nieder Urnerthales w. Nieder Urnen, das im N. von der Kette des Hirzli, im S. von der Wagetenkette begrenzt und vom Nieder Urnerbach durchflossen wird.
Die Siegfriedkarte gibt irrtümlich diesem ganzen Thal den Namen Hädiloch.
Nach einer alten Urkunde soll die Häusergruppe früher Heidenloch geheissen haben.
(Kt. Aargau, Bez. Baden, Gem. Ober Siggenthal).
430 m. Gruppe von 8 Häusern, am rechten Ufer der Limmat und 2,5 km nw. der Station Baden der Linie Zürich-Baden-Brugg. 64 kathol. und reform. Ew. Kirchgemeinden Kirchdorf und Baden.
Ackerbau und Viehzucht.
(Kt. Basel Land, Bez. Sissach). 543 m. Gem. und Dorf, am NW.-Hang des Wisenbergs und 3,5 km sö. der Station Sommerau der Linie Olten-Basel Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen nach Läufelfingen. 35 Hauser, 273 reform. Ew. Kirchgemeinde Rümlingen. Landwirtschaft. Seidenbandweberei.
(Kt. Graubünden, Bez. Heinzenberg, Kreis und Gem. Safien).
1550 m. Alpweide mit Hüttengruppe und einem Wohnhaus, am linksseitigen Gehänge des Safienthales;
5,5 km n. Safien Platz und 12 km s. der Station Versam der Linie Chur-Ilanz. 4 reform. Ew. deutscher Zunge.
Kirchgemeinde Safien Neukirch.
Alpwirtschaft.
(Kt. Aargau, Bez. Zurzach, Gem. Fisibach).
410 m. Gruppe von 3 Häusern, am rechten Ufer des Fisibaches und am W.-Fuss des Sanzenbergs, 3 km sw. der Station Weiach-Kaiserstuhl der Linie Winterthur-Bülach-Koblenz-Stein. 38 kathol. Ew. Kirchgemeinde Kaiserstuhl.
Wiesenbau.
(Kt. Solothurn, Amtei Olten). 438 m. Gem. und Pfarrdorf, im Thal der Dünnern, dem sog. Gäu, am S.-Fuss der ersten Jurakette, an der Strasse Olten-Solothurn und 5 km sw. Olten. Station der Linie Olten-Solothurn-Biel. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Eggberg, Gnöd und Vogelberg: 289 Häuser, 1494 Ew., wovon 1364 Katholiken; Dorf: 165 Häuser, 844 Ew. Ackerbau und Viehzucht. Ein ansehnlicher Teil der Bewohner arbeitet in den Fabriken von Olten. Steinbrüche, Sand- und Kiesgruben. Gothische Kirche. In der Nähe die von einem Fussweg durchzogene schöne Teufelsschlucht. Bei der Kirche, am Thalackerhubel und im Kreuzlifeld Reste römischer Bauten. Alemannengrab. Die alte Kirche ist 1862-1864 abgetragen worden. 1036: Hagendorf.
oder Hæggenschwil (Kt. St. Gallen, Bez. Tablat). Gem. und schönes Pfarrdorf, auf einer Terrasse über dem rechten Ufer der Sitter, s. der Poststrasse Lömmiswil-Amriswil und 8,5 km sw. der Station Egnach der Linie Rorschach-Romanshorn. Postablage, Telegraph, Telephon. Gem., mit Agen, Eggen, ¶