(Kt. Waadt,
Bez. Nyon).
400 m. Gem. und Dorf, nahe dem Ufer des
Genfersees und der Strasse
Lausanne-Genf,
an der Strasse
Céligny-Coppet, 2 km n.
Coppet und 6,8 km ssw.
Nyon. Haltestelle der Linie
Lausanne-Genf. Telephon. Gem., mit
dem
Weiler Le
Chataignériaz: 76
Häuser, 374 zur Mehrzahl reform. Ew.; Dorf: 42
Häuser, 186 Ew. Reformierte KirchgemeindeCommugny.
Katholische
Kapelle. Acker- und Weinbau. Das Dorf bis 1798 Teil der Baronie
Coppet. 1224: Fosnai; 1251: Founai. Unter der über
dem Steilufer des
Sees bis
zum Dorf hinauf ziehenden Moräne steht Molasse der aquitanischen Stufe an.
(Grottedu) (Kt. Neuenburg,
Bez. u. Gem. Boudry).
535 m.
Höhle (baume), unter einer aus Schichten des untern Valangien
bestehenden, überhängenden Felswand, in den Gorges de l'Areuse und 30 m über dem linken Ufer des Flusses;
Häusergruppe, mit grossem Bauernhof und Gasthaus, 800 m w.
St. Immer. 17 kathol.
Ew. Sehr bemerkenswert sind die hier am Fuss des
Sonnenbergs unter den Portlandschichten anstehenden Schichten des Purbeck.
Der zentrale Gipfel der
Grande Fourche wird häufig bestiegen;
entweder von der Saleinazhütte aus über steile, aber nicht sehr schwierige Felswände in 3 Stunden,
oder von der Ornyhütte aus über die obern Firnfelder des Gletschers von Le
Tour in 6½ Stunden. Zum erstenmal 1878 bezwungen.
Umfassende Aussicht, besonders schön für die näher gelegenen Hochgebirgsgebiete. Der Name Fourche (den Ausdrücken
Furka,
Forca,
Forcola, Forclaz entsprechend) wird von den Gebirgsbewohnern zunächst für einen von zwei Bergspitzen
überragten Passübergang gebraucht und ursprünglich wohl der heute als
Fenêtre de Saleinaz bekannten
Scharte beigelegt worden
sein, worauf er - ebenfalls einem alten
Brauch entsprechend - auch auf die betreffenden Gipfel selbst übertragen wurde.
Auf der älteren Ausgabe der Siegfriedkarte Mont Fourchons
geheissen;
früher Le Pain de Sucre genannt, welche Bezeichnung heute auf eine im OSO.-Grat des Mont Fourchon stehende und
vom Hospiz auf dem Grossen St. Bernhard aus sehr gut sichtbare Felspyramide beschränkt bleibt.
Der schweizerische
oder NW.-Hang des Gipfels heisst bei den Landleuten Les Vans (auf der älteren Ausgabe der Siegfriedkarte irrtümlich Les Vents d'Aglo
geschrieben), unter welcher Bezeichnung die französisch sprechenden Gebirgsbewohner immer solche Felshänge verstehen, an
denen magere und den Wildheuern noch zugängliche Rasenbänder vorhanden sind.
Besteigung des Mont Fourchon
sehr leicht, erfordert von der Passhöhe des das Hospiz auf dem Grossen St. Bernhard mit dem Val Ferret verbindenden Col de Fenêtre
aus nur eine halbe Stunde.
Prachtvolle Aussicht auf die Gruppe des Mont Dolent und des Talèfre.
455 m. Gem. und schönes Dorf, auf einer Anhöhe am Rand des Grossen Mooses,
an der Strasse Aarberg-Kerzers (Chiètres) und 2,5 km nnö. des Dorfes Kerzers.
Die Ueberlieferung erzählt, dass der letzte Eigentümer der Burg von einem jungen Landmann,
dessen Braut er verführt hatte, getötet und dass die Burg bei diesem Anlass vom Volk zerstört worden
sei.
Von Hugues de Châlons-Arlay, Herrn v. Jougne, zu Beginn des 14. Jahrhunderts erbaut und von den Bewohnern von Sainte Croix
unter Beihilfe von Berner Truppen 1536 zerstört.
Nachgrabungen haben einen Teil der Grundmauern blosgelegt.
1489 Häusern und 2097 Haushaltungen; 9795 Katholiken, 705 Reformierte (zahlreiche Wiedertäufer); 9800 Ew. französischer, 572 deutscher
und 150 italienischer Zunge. 56 Ew. auf einen km2. Dieser im Berner Jura gelegene Amtsbezirk grenzt im NW. an Frankreich
(Département du Doubs), im N. an den Amtsbezirk Pruntrut, im SO. u. S. an die Amtsbezirke Delsberg, Münster
u. Courtelary
und an den Kanton Neuenburg
(Bezirk La Chaux de Fonds).
Die Franches Montagnes bilden eine weite, im Mittel 1000 m hoch gelegene Hochfläche zwischen dem
Sonnenberg im SO. und dem Doubs im NW. Zum Amtsbezirk gehört auch noch der grössere Teil des jenseits der
tiefen Schluchten des Doubs gelegenen Clos du Doubs.
Das Gebiet der Franches Montagnes im engeren Sinne besteht aus zwei breiten Thalfurchen, oder besser aus zwei Längssenken,
die von SW.-NO. ziehen, vertorft und an manchen Stellen stark sumpfig sind und keinen oberflächlichen Wasserlauf aufweisen.
Der ersten dieser Senken folgt ihrer ganzen Länge nach die schöne Strasse von La Chaux de Fonds über
La Ferrière (1010 m), Les Bois (1037 m), Le Noirmont (1005 m), Muriaux (952 m), Saignelégier (982 m), Montfaucon (1006 m) und
Saint Brais (975 m) nach La Roche (888 m). Im NW. begleiten diese Senke eine Reihe von bald bewaldeten,
bald felsigen Höhen, die bei Les Bois 1055 m, n. Le Noirmont 1034 m, mit den senkrechten Felswänden der Sommêtres (Burgruine
Spiegelberg) 1083 m, n. Saignelégier 1073 m und ö. Saint Brais 1056 m erreichen.
Diese Kämme, die eine weite Fernsicht auf die Freigrafschaft u. auf Jura und Alpen bieten, fallen steil
zum Doubs ab, längs welchem sich eine grosse Anzahl von sehr schönen und malerischen Landschaftsbildern aufreihen. Eine
andere Reihe von Hügeln begleitet die Senke im SO.; ihre grösste Höhe erreichen sie mit 1083 m nö. Peuchapatte. Zwischen
diesen Kämmen und dem Sonnenberg im S. ist die zweite, weniger bedeutende Längsfurche eingesenkt, deren
sw. Abschnitt den Namen La Chaux d'Abel trägt und der die Strasse von La Ferrière über Les Breuleux (1042 m), La Chaux (1035
m) und Les Genevez (1028 m) nach Bellelay folgt.
Der einzige Flusslauf des Amtsbezirkes ist der Doubs, der von Biaufond bis Le Clairbief ganz auf französischem
Boden fliesst, dann in die Schweiz eintritt und den Clos du Doubs
von den Freibergen scheidet. Er nimmt eine grosse Anzahl von
Bächlein auf, die oft in reizenden Fällen sich über die steilen Gehänge der Doubschluchten hinunterstürzen und stellenweise
(so z. B. in den Gorges de Rond Gourd) von einem üppigen Pflanzenkleid umgrünt sind. Diesen Seitentobeln
folgen eine Reihe von äusserst steilen Fusswegen und selbst einige Strassen, die die Verbindung der Hochfläche der Freibergen
mit den Flussübergängen oder den Mühlen am Doubs herstellen.
Auf dem Plateau der Franches Montagnes selbst sickert alles Wasser in den Boden ein, sammelt sich in unterirdischen
Rinnen und fliesst dann zum Doubs, zur Schüss und Sorne ab. Charakteristisch für die Landschaft sind hier die zahlreichen
Dolinen (emposieux), d. h. mitten in den Wiesen und Weiden gelegene und beinahe stets von Tannen umrahmte natürliche Abflusstrichter.
Das einzige nennenswerte stehende Gewässer des Amtsbezirkes, der 7,86 ha Fläche umfassende Weier von
La Teure (n. vom Moulin de la Gruyère), liegt in einem z. T. mit Tannenwald bestandenen Torfmoor, treibt eine Mühle u. Säge
u. lässt sein Wasser dann plötzlich in einer neben der Strasse Tramelan-Saignelégier sich öffnenden Doline verschwinden.
Das Plateau der Franches Montagnes liegt zu hoch, um dem Anbau einen ergibigen Boden bieten zu können;
der weitaus grösste Teil dieser Flächen ist mit Tannenwaldungen und grossen Sennbergen bestanden, und nur ausnahmsweise
sieht man hier und da einen Acker oder Gärten. Die einzelnen Sennberge oder Bergweiden, auf denen stellenweise etwa auch
sehr lichte Waldungen von hundertjährigen Tannen stehen, sind immer durch Mauern von lose angehäuften
Steinen von einander getrennt. An sehr geschützten Lagen geben Getreide, Pflaumen-, Apfel- und Birnbäume noch zufriedenstellenden
Ertrag, die Gemüse sind sehr zart und schmackhaft. Zur Sommerszeit sind die Tage trocken und heiss, die Nächte dagegen
frisch oder sogar kalt; während des 6-7 Monate andauernden Winters fällt viel Schnee und sinkt die Temperatur
bis zu -30° C. Nebel sind dagegen selten. Es ist also das Klima dieser Hochflächen im Ganzen ein durchaus gesundes und
für die Entwicklung von klimatischen Kurorten günstiges. Einst litt die ganze Landschaft im Sommer an Mangel
von gutem Trinkwasser; heute versehen
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die längs dem Lauf des Doubs aufgereihten Wasser- und Elektrizitätswerke alle Ortschaften nicht nur mit Licht und Kraft, sondern
auch mit reichlichem und gutem Wasser, das von den in halber Höhe an den Gehängen des Doubsthales sprudelnden Quellen stammt
und durch mächtige Maschinenanlagen in die über den einzelnen Dörfern gelegenen Reservoire hinaufgehoben
wird. Auf diese Art besitzt jetzt jedes einzelne Dorf der Franches Montagnes seine eigene Hochdruckwasserversorgung mit Hydranten
und einem alle Häuser versehenden Leitungsnetz.
Die Obstbäume verteilen sich auf eine Fläche von 7783 ha. Im Jahre 1888 zählte man 5853 Apfel-, 3928 Birn-, 2761 Kirsch-, 5432 Pflaumen-, 478 Nussbäume, 521 Spaliere
u. Zwergobstbäume und 13 Quittenbäume.
Die Haupterwerbsquellen der Bevölkerung sind Viehzucht u. Landwirtschaft. Die Viehstatistik ergibt folgende
Zahlen:
1886
1896
1901
Hornvieh
6768
6990
7146
Pferde
1680
1438
1896
Schweine
1717
2680
2821
Schafe
795
774
521
Ziegen
454
620
538
Bienenstöcke
638
970
933
Im Doubs fängt man ausgezeichnete Lachsforellen. Das jagdbare Wild nimmt an Zahl sichtlich ab; Wolf,
Bär u. Luchs sind schon seit langer Zeit verschwunden.
Seit der Betriebseröffnung der Bahnlinie nach La Chaux de Fonds hat die Uhrenindustrie einen beträchtlichen Aufschwung genommen.
Lebhafter Holzhandel; doch haben die einst so berühmten Sägen und Mühlen am Doubs seit dem Bau von Dampfbetrieben
ihre frührer so ausgedehnte Kundschaft verloren. Ueberhaupt wird die vor Kurzem noch so weltabgeschiedene und einsame Hochfläche
von den am Doubs in Betrieb stehenden Elektrizitätswerken aus gänzlich umgestaltet, und Les Bois, Le Noirmont, Les Breuleux
und Saignelégier haben sich zu grossen, schönen und wohlhabenden Dörfern durchaus modernen Charakters entwickelt. In
Saignelégier Bezirksspital und Waisenhaus, beide von Schwestern der Charité geleitet; ferner eine Sparkasse, ein eidgenössisches
Kontrolamt für Gold- und Silberwaren und eine Sekundarschule. Sitz der Bezirksbehörden und des Bezirksgerichtes ebenfalls
in Saignelégier. Hier auch eine Pferdezuchtgenossenschaft, die bereits schöne Erfolge erzielt hat.
Ueber den Doubs führen bei La Goule und bei Goumois zwei Brücken aus Stein und Eisen. Neben diesen grossen
Adern des Verkehrs sind noch die von St. Immer und Courtelary aus auf die Hochfläche der Franches Montagnes hinaufführenden
Wege und die zahlreichen malerischen Fusspfade zu nennen, die zum Doubs hinuntersteigen. Ihr bekanntester führt von Les Bois
zum alten Moulin de la Mort, wo er denDoubs kreuzt, um jenseits entweder zu den Échelles dela Mort oder
zum Refrain weiter
zu ziehen. Der Bezirkshauptort Saignelégier ist mit La Chaux de Fonds durch eine schmalspurige Lokalbahn
und mit Glovelier durch eine normalspurige Bahnlinie verbunden.
Die Franches Montagnes, früher zu einem Teil als Montagnes desBois oder Montagnes du Faucon bekannt, leiten
ihren Namen von dem Freiheitsbrief her, den Imer von Ramstein, Bischof von Basel,
am den Bewohnern und allen künftigen
Ansiedlern der Montagnes du Faucon ausstellte. Diese für die damalige Zeit ausserordentlich weit gehenden Freiheitsrechte
zogen eine grosse Anzahl von Kolonisten an, die die weitausgedehnten Waldungen rodeten und sich hier
eine feste Heimat schufen. Im Jahre 1555 schlossen die Freiberge ihrem Oberherrn, dem Bischof, zum Trotz ein Burgrecht mit
der Stadt Basel, das vom Fürstbischof Christoph von Blarer 1585 wieder rückgängig gemacht werden konnte.
Dank der beständigen Fürsorge der Fürstbischöfe erfreuten sich die Franches Montagnes stets einer
grossen Summe von Freiheitsrechten, bis sie 1793 gegen den allgemeinen Willen ihrer ganzen Bevölkerung unter französische
Oberherrschaft kamen. Das Wappen der Franches Montagnes ist dasselbe wie das der Herren von Spiegelberg oder Mireval (vergl.
den Art. Muriaux), nämlich ein goldener Schild mit sechs roten Bergen, je drei zusammen, und einem silbernen,
schwarz umrahmten und aufgestellten Spiegel.
472 m. Gruppe von 3 Häusern, auf einer mit Obstbäumen bestandenen Anhöhe, 700 m nö.
Berg und 3 km sw. der Station Arbon der Linie Rorschach-Romanshorn. 24 kathol. Ew. Ackerbau und Viehzucht.
Zur Zeit der Burgunderkriege liess der Bischof von Basel
unter Mithilfe der Eidgenossen die Burg Franquemont
belagern und erstürmen, worauf die ganze Herrschaft unbeschränktes Eigentum des Bistums ward und als solches auch im Frieden
von Zürich
anerkannt wurde. Infolgedessen musste 1481 der Graf von Mömpelgard auf seine sämtlichen Rechte an der Herrschaft verzichten.
Das Bistum verlieh diese dann 1537 um die Summe von 900 Goldgulden an den Gesandten Kaiser Karls V. bei
den Eidgenossen, Nikolaus von Gilley, der in Anerkennung seiner guten Dienste vom Kaiser 1538 die Umwandlung der Herrschaft
in eine Reichsbaronie erlangte.
Der neue Herr schlug eigene Münze, obwohl ihm dieses Recht immer strittig gemacht wurde. Sein Wappen
war ein aufrecht stehender, entwurzelter Baum. Als 1594 der Graf von Mömpelgard den verarmten Kindern von Nikolaus von Gilley
die Baronie heimlich wieder abkaufte, bestritt der Bischof von Basel
die Giltigkeit des Kaufes und strengte einen Rechtsstreit an,
der erst 1658 damit endigte, dass sich die Grafen von Mömpelgard als Vasallen des Bischofes anerkennen
mussten. Während der Dauer dieser Streitigkeiten wurde in der Herrschaft Franquemont gegen den Willen ihrer Bewohner die
Reformation eingeführt, die dann aber - es sei dies gleich hier bemerkt - zur Zeit der Eroberung der Freigrafschaft Burgund
durch Ludwig XIV. wieder gänzlich durch den alten Glauben ersetzt worden ist. Um den fortdauernden Händeln
mit seinem Vasallen ein Ende zu machen, liess der Bischof die Burg 1677 vollständig zerstören (nachdem
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schon 1636 die Schweden ihr Dach in Feuer hatten aufgehen lassen). Im Vertrag von Versailles zwischen dem König Ludwig XVI.
von Frankreich und dem Bischof von Basel,
Friedrich v. Wangen, trat dieser 1780 den ganzen links des Doubs gelegenen Abschnitt der
einstigen Herrschaft Franquemont an Frankreich ab, während das rechtsufrige Gebiet dem Bistum verblieb
und später an den Kanton Bern
überging. Vom mächtigen Burgturm stehen heute nur noch einige wenige, von grünem Pflanzenwuchs umsponnene
Mauerreste, die bei den Landleuten der Gegend sehr wohl bekannt sind. Franquemont = Franche Mont, nach den Franches Montagnes
so benannt. Vergl. Trouillat, G., et L. Vautrey. Monuments de l'hist. de l'ancien évêché deBâle.
Vol. II. Porrentruy, 1859. - Plantet, A., et Jeanney. Essaisur lesmonnaies du comté de Bourgogne. Lons le Saunier, 1855. -
Almanach histor. de Besançon et de la Franche Comté pour l'année 1785. Besançon 1785. - Rott, Ed. Histoiredela représentation diplomat. de la France auprès des cant. suisses. Vol. I. Bern
1900.
(Kt. Tessin,
Bez. Locarno).
873 m. Gem. u. Pfarrdorf, zu beiden Seiten der Verzasca, am Eingang ins Val d'Efra und 24 km n. Locarno.
Postablage; Postwagen Locarno-Sonogno. Gemeinde, mit Cantone und Cortasciolo: 91 Häuser, 345 kathol. Ew.; Dorf: 54 Häuser, 209 Ew.
Weinbau, Viehzucht. Starke Auswanderung nach Californien. Frasco hat noch einige alte Häuser ohne Kamin; der Feuerherd liegt
mitten in der Küche, die zugleich auch als Ess- und Schlafzimmer und als Hühnerhof dient. Die 1868 abgetragene
Kirche barg Wandmalereien. Schöner Wasserfall.
(Kt. Thurgau,
Bez. und Gem. Arbon).
419 m. Gemeindeabteilung und Dorf, 500 m vom Bodensee und 3 km sö. der Station Egnach der
Linie Rorschach-Romanshorn. Postablage. Gemeindefraktion, mit Feilen, Kratzern, Speiserlehn, Stachen und
Steineloh: 109 Häuser, 652 zur Mehrzahl reform. Ew.; Dorf: 32 Häuser, 173 Ew. Wiesen-, Obst- u. Gemüsebau, Viehzucht u. Milchwirtschaft.
Bad. Stein mit römischer Inschrift, wahrscheinlich aus Arbor Felix (Arbon) stammend.
1300, 1477 und 1500 m. Zerstreut gelegene Hütten, ½ Stunde nö. über Gryon, nahe
dem von Gryon längs dem linken Ufer der Gryonne zum Col de la Croix führenden Weg.
920-990 m. Weiler, ö. Abschnitt des Dorfes Rossinière, längs dem linken Ufer
des Wildbaches von Les Chevalets gelegen, 200 m vom Dorf. 21 Häuser, 90 reform. Ew. Ackerbau und Viehzucht.
Zwei Gruppen von zusammen 6 Häusern, nahe der Landesgrenze gegen
Frankreich: La Frasse Dessus (890 m), am O.-Fuss des Mont d'Or und 1,8 km n. Vallorbe;
1230 m. Gruppe von 11 Häusern und Ställen, in der Gemeindefraktion
Les Mayoux am linken Ufer der Navizance gelegen, im Eifischthal, 1 km sö. Painsec und 14 km s. der Station Siders der Simplonbahn. 86 kathol.
Ew. Kirchgemeinde Vissoye.
(Kt. Freiburg,
Bez. Broye).
485 m. Gem. und Dorf, an der Strasse Payerne-Estavayer und 3 km nw. der Station Cugy der Linie Freiburg-Yverdon. 20 Häuser, 122 kathol.
Ew. Kirchgemeinde Montet. Getreide-, Kartoffel- und Gemüsebau. Viehzucht und Milchwirtschaft. 1142: Fraces.
1186 m. 5 auf einer Terrasse über dem rechten Ufer der Vièze zerstreut gelegene
Häuser, rechts über der Ausmündung des Wildbaches La Frâche und 2 km s. vom Dorf Val d'Illiez. 20 kathol. Ew. In der
Nähe eine Reihe von schönen Wasserfällen der Frâche.
(Wilde) (Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen).
3259 m. Gipfel, nnw. Vorberg der Weissen Frau, einer der Spitzen der Blümlisalp. Schon vor vielen
Jahren durch Gemsjäger erklettert, von Touristen zum erstenmal 1869 erstiegen. Von der auf dem Hohtürligrat stehenden Frauenbalmhütte
des S. A. C. aus in 1½ Stunden ohne grosse Schwierigkeiten zu erreichen.
Der Boden kann in zwei Teile eingeteilt werden. Der kleinere nö. Teil bildet ein Stück des tiefen und ganz flachen, breiten
Thalbodens der Emme. Seine Höhe bleibt unter 500 m. Dieser Alluvialboden ist erst in neuerer Zeit ausgibig
kultiviert worden. Noch umfasst er viel sumpfige Strecken. Zu beiden Seiten der
Emme liegen hier ausgedehnte Waldungen. Die
Emme ist durchwegs eingedämmt und die Zuflüsse (wie die Urtenen und der Limpach) sind in Kanälen herangeleitet. Der Schachen
(Ueberschwemmungsgebiet) ist von Kanälen durchzogen, welche die Wasserkraft des rasch dahinfliessenden Flusses den
industriellen Ortschaften zuleiten.
Der grössere sw. Teil liegt durchschnittlich fast 100 m höher (500-600 m) und bildet ein welliges Plateau, das sich im S.
an die Höhenzüge des Frienisberges und des Grauholz anlehnt. Zwei tiefere Furchen durchziehen dasselbe: die eine (Lyssbachthal)
zieht vom Aarethal, die andere vom Emmenthal herauf, und beide stehen bei der Thalwasserscheide des Moosseedorfsees
mit einander in Verbindung. In diese zwei Furchen hat man die von Bern
nach N. ziehenden Eisenbahnen, Bern-Biel und Bern-Hindelbank-Burgdorf,
verlegt.
Der Boden ist in diesem Gebiete von mächtigen Moränendecken und Hügeln aus der Eiszeit bedeckt. Er ist sehr fruchtbar.
Ueppige Wiesenthäler, weite Kornäcker und viele, meist kleine Waldparzellen. Die kleinen Bäche sind
reich an Forellen und Krebsen, der Moosseedorfsee auch an Hechten. Der Bezirk zählt 13434 Ew. in 1819 Häusern und 2720 Haushaltungen; 13236 Reformierte, 192 Katholiken.
Auf einen km2 entfallen 111 Ew. Die Bevölkerung ist fast ausnahmslos deutsch und reformiert und sehr
stabil, weil meist dem landwirtschaftlichen Erwerb zugetan.