La Tène Periode. Ueberreste römischer Siedelungen; beim Quai hat man einen sog. Scramasax (Kurzschwert mit einfacher
Schneide) aus der alemannisch-fränkischen Zeit gefunden. Der
Ort erscheint in den Urkunden als
Engi zuerst 1210-1218 und bezeichnete
damals den schmalen Landstrich zwischen dem die
Sihl begleitenden Moränenzug und dem
See. Die Gemeinde
hiess nach den Schutzheiligen der um die Mitte des 14. Jahrhunderts erbauten
Kapelle «die
Wacht zu den heiligen drei Königen».
Auf ihrem Boden stand das kleine Zisterzienserinnenkloster Seldenau
(Selnau). Die ursprünglich der Reichsvogtei Zürich
zustehende
hohe und niedere Gerichtsbarkeit kamen 1218 an die Freien von
Schnabelburg und 1304 an den Ritter Rüdiger
Maness den jüngern. 1394 veräusserte Ital Maness die Gerichtshoheit «als von
der Stadt
Zürich zu verleihendes Reichslehen, worauf sie nach verschiedenen Handänderungen 1423 an die Stadt
Zürich fiel,
welche sie vorübergehend 1394 durch Bestellung eines Vogtes bereits verwaltet hatte und nun eine bleibende Obervogtei errichtete».
Der Burgstall des Rittergeschlechtes der Manesse war die auf einem vorspringenden
Grat des
Uetlibergs oberhalb
des
Höckler gelegene
Manegg, die 1303 zum erstenmal erwähnt wird und 1409 in Flammen aufging. Gottfried Keller hat das Andenken
an die heute vollständig vom Erdboden verschwundene Burg in einer seiner Zürcher Novellen verewigt. Enge bildete einen
Teil des Schauplatzes der beiden Schlachten von Zürich
1799, und von hier aus beschoss 1802 der helvetische
General
Andermatt die Stadt
Zürich.
Bis 1798 war Enge ein Teil der stadtzürcherischen Obervogtei
Wollishofen und wurde durch einen Untervogt verwaltet. Mutterkirche
von Enge war bis zur Absonderung im Jahre 1882 die KircheSt. Peter in Zürich.
Im herrschaftlichen Sitz «Belvoir»
wohnte Dr. Alfred
Escher († 1882), bekannt als kantonaler und eidgenössischer Staatsmann, als
Gründer der Nordostbahn u.
der Schweizerischen Kreditanstalt in Zürich,
sowie als erster Direktionspräsident der Gotthardbahn. Sein Denkmal steht heute auf
dem
Platz vor dem Hauptbahnhof der Stadt
Zürich. Die prächtigen Gartenanlagen des Belvoirgutes sind jetzt
Eigentum der Stadt, die sie zu einem öffentlichen Park umgewandelt hat. (Vergl. Zeller-Werdmüller, H. Zürcherische BurgenII. in Mitt. der Antiquar. Gesellsch. inZürich.
59, 1895. - Nüscheler,
Arn. Ein histor.Gangdurch die Nachbargemeinden der StadtZürich in Salomon Vögelins Werk Das alteZürich.
2. Aufl. 1890; mit Karte). S. auch den Art. Zürich
(Stadt).
Zusammen 273
Häuser, 1973 kathol. Ew.; Dorf: 64
Häuser, 471 Ew. Kloster. Sehr stark besuchter alpiner klimatischer Kurort.
Vor 60 Jahren bestanden in Engelberg nur 2 Gasthäuser, während man heute 31 (z. T. sehr grosse) Gasthöfe, Pensionen und
Gastwirtschaften zählt. Alpwirtschaft, Viehzucht. Seidenweberei als Hausindustrie. Parketteriefabrik,
Holzschnitzerwerkstätte. Klosterkirche; 6 katholische und je eine reformierte und englische
Kapelle. In Engelberg findet
man, auf einen Raum von wenigen Kilometern zusammengedrängt, alle Naturschönheiten des Alpenlandes.
Mittlere Jahrestemperatur 5,3° C.; mittlere Januartemperatur -3,5° C.; mittlere Julitemperatur 14,4° C. Luft mild, rein
und stärkend, das Thal durch die hohenBerge vor starker Luftbewegung geschützt. Auf den umliegenden
Berghängen ca. zehn Alpweiden, die zusammen mit etwa 800 Stück Hornvieh befahren werden. Bis 1798 stand die ganze Thalschaft
unter der politischen und kirchlichen Oberhoheit des Benediktinerklosters Engelberg; 1798-1803 gehörte Engelberg zu Obwalden,
1803-1816
zu Nidwalden,
um dann endgiltig wieder an den Halbkanton Obwalden
zu kommen. Das Mönchskloster Engelberg wurde 1120 vom
zürcherischen Freiherrn Konrad von Seldenbüren auf einem ihm gehörigen Grundstück und das davon abhängige Nonnenkloster
um 1200 von Heinrich von
Buochs gestiftet. Dieses letztere, in der
Wetti gelegen, 1449 durch Feuer zerstört und 1615 nach
Sarnen verlegt; das obere Kloster 1199, 1306 und 1729 eingeäschert. Aus der langen Reihe der Aebte
heben wir hervor deren zeitlich ersten
¶
mehr
Adelhelm; Frowin, den Gründer einer Mal- u. Schreibschule (von deren Arbeiten in der Klosterbibliothek noch mehrere kostbare
Handschriften aufbewahrt werden);
Leodegar Salzmann († 1798),
der den Bettel abschaffte, dem Thal durch Einführung neuer Erwerbszweige neuen Verdienst zuführte und das Schulwesen hob;
endlich Anselm Villiger, der in Amerika mehrere blühende Tochterklöster stiftete. In der Klosterkirche Gemälde von Josef
Spiegler von Riedlingen, von Wyrsch, Paul u. Theodor von Deschwanden u. X. Kaiser.
Beträchtlicher Klosterschatz, reich an
Kunstwerken; an Handschriften und Inkunabeln reiche Klosterbibliothek mit naturhistorischem Kabinet. Klostergymnasium mit 90 Schülern.
Waisen- u. Armenhaus. Heimat des Ingenieurs Eugen Müller, der durch seine grossen Reliefarbeiten berühmt geworden ist,
des Schriftstellers Dr. August Feierabend, des Architekten Cattani u. A. Der Sage nach soll der Name Engelberg aus dem lateinischen
MonsAngelorum übersetzt sein. (Vergl. Durrer, Rob. Die Kunst- und ArchitekturdenkmälerUnterwaldens in J. R. Rahn: Zur Statistikschweizer. Kunstdenkmäler.Zürich
1899 ff. -
Fleiner, Alb. Engelberg, Streifzüge durch Gebirg und Thal; unter Mitwirkung von X. Imfeld, Dr. Christ, Dr. Cattani, Dir.Billwiller.Zürich
[1890].)
674 m. Gruppe von 9 Bauernhöfen, auf dem gleichnamigen Bergrücken und 3 km
sö. der Station Dulliken der Linie Aarau-Olten. 64 kathol. Ew. Landwirtschaft.
Sommerfrische. Schöner Punkt mit Gasthaus
und Aussichtsturm.
(Kt. Unterwalden, Ob- und Nidwalden).
Nimmt mit seinen Seitenthälern den ö. Teil des Kantons Unterwalden ein und
erstreckt sich in einer Länge von etwa 30 km vom Surenenpass bis in die Nähe von Stans, in dessen Ebene
es durch die Thalenge zwischen
Stanser- und Buochserhorn ausmündet. Sein Fluss, die EngelbergerAa, zieht durch die Stanserebene
noch etwas weiter nach NO. und mündet dann bei Buochs in den Vierwaldstättersee. Das Engelbergerthal
zerfällt in zwei nach ihrer Richtung und ihrem Gesamtcharakter sehr verschiedene Abschnitte von ungefähr gleicher Länge.
Die untere Thalstufe, vom Eingang bei Stans bis hinauf zur Waldschlucht des sogen. Rosshimmels, ist ein enges, waldiges Querthal,
das von N. nach S. ansteigt und von hohen Bergwänden eingeschlossen wird. Nur bei Grafenort weitet es
sich auf kurze Strecke zu einem reizenden kleinen Becken. Anmutige Weiler und nette Schweizerhäuschen sind hier und auch
sonst im Thal über die Thalsohle und über die grünen Abhänge zerstreut, schwellende Matten, rauschende Buchen- und Tannenwälder,
schäumende Bäche und Wasserfälle schmücken das Thal, und überall fällt das Auge auf hochragende Felswände
und firngekrönte Berghäupter. Wesentlich anders geartet ist die obere Thalstufe, das Engelbergerthal im engern Sinn. Es
nimmt mehr den Charakter eines Längenthals an und zieht sich in einem Bogen zuerst sö., dann nö. zum Surenenpass hinauf,
von etwa 1000 m bis auf 2300 m. Auch dieser Abschnitt zerfällt wieder in zwei Teile, die ebenfalls verschiedene
Richtung haben. Der untere Teil bildet einen weiten, fast vollkommen ebenen Thalboden zwischen himmelanstrebenden Gebirgen,
einen herrlichen Zirkus, «voll schreckhafter Grossartigkeit und süsser Lieblichkeit,
voll Erhabenheit und stillem Frieden, durchwürzt von dem kräftigen Hauche der Alpennatur, abgeschlossen von der übrigen
Welt eine kleine Welt für sich». Inmitten dieses an allen Reizen der Gebirgsnatur überreichen Beckens
breitet sich auf ebenem Wiesenplan das stattliche Dorf Engelberg aus mit seinem reichen Kloster, seinen Hotelpalästen u.
schmucken Bauernhäusern. Es gibt selbst in den Alpen selten eine grössere Ueberraschung als der Uebergang aus der finstern
Waldschlucht des Rosshimmels in dieses offene, lachende Gelände mit seinem schimmernden Gebirgskranz,
in dem die mächtige Eiskuppe des Titlis als König herrscht. Von der Alp Herrenrüti an ändert sich der Landschaftscharakter
wieder. Das Thal wird enger und steigt allmälig immer steiler gegen den Surenenpass an. Titlis, Grassen, Spannörter, Schlossberg
einerseits, Stotzigberggrat, Wissigstock, Blackenstock mit ihren mächtigen Kalkwänden
¶
mehr
andererseits engen es ein. Es ist das Gebiet der Surenenalp, dem bei aller Erhabenheit und Wildheit eine gewisse Eintönigkeit
nicht abzusprechen ist. Eigentümlich ist es, dass dieser Thalabschnitt nicht zu Unterwalden, sondern zu Uri
gehört, indem die
Kantonsgrenze vom Stotzigberg an nicht der Wasserscheide über den Surenenpass folgt, sondern direkt s.
das Thal quert und bei der sog. Bärengrube (Höhe des Grassenpasses) den Kamm der Titliskette erreicht. Solche Unregelmässigkeiten
im Grenzverlauf kommen zwar auch anderwärts und speziell im Gebiet von Uri
(vergl. z. B. Klausenpass, Kinzig Kulm, Riemenstaldenthal
und Gotthard) mehrfach vor, sind aber hier umso auffallender, als die Höhe des Surenenpasses, das sogen.
Sureneneck, eine sehr scharfe und hohe Naturgrenze bildet. An ihm scheidet sich das Gebiet der EngelbergerAa von demjenigen
der Reuss. Er trennt aber auch die Gebirgsgruppe des Urirotstocks von derjenigen des Titlis und der Spannörter. Letztere streicht
in zwei parallelen Zügen, die sich am Wendenjoch berühren, von SW.-NO. In ihr findet auch der Gesteinswechsel
statt von den Sedimentgesteinen der Kalkalpen zu den krystallinen Gesteinen der Zentralalpen, weshalb sie oft zur s. folgenden
Dammagruppe gezogen wird. (S. den Art. Dammagruppe).
Die Gruppe des Urirotstocks dagegen streicht in ihrem Hauptkamm von S.-N. und verästelt sich fiederförmig
nach W. und O. Sie stellt eine breite, reichgegliederte Gebirgsmasse dar, die den Raum vom Engelbergerthal und Surenenpass
bis zum Vierwaldstättersee ausfüllt. Zahlreiche kleine Thäler schneiden von allen Seiten in sie ein, so besonders das mehrfach
verzweigte Isenthal im O.; dann die Thälchen von Niederrickenbach u. Oberrickenbach im W., deren schäumende
Bäche der EngelbergerAa zueilen und hübsche Wasserfälle bilden. An Höhe steht die Urirotstockgruppe beträchtlich hinter der
Titlisgruppe zurück.
Kein Gipfel erreicht mehr 3000 m. Der Urirotstock, schon ausserhalb dem Gebiet von Engelberg stehend, kommt nur noch auf 2932 m.
Die nächst höchsten Gipfel sind der Blackenstock (2922 m), unmittelbar n. über dem Surenenpass, der
Wissigstock (2888 m), und der Stotzigberggrat (bis
2730 und 2745 m), alle in der nach SW. streichenden N.-Wand der Surenenalp
u. ausgezeichnet durch mächtige nach SO. fallende Steilwände. Diese Kette endet mit der zierlichen Gestalt des Hahnen (2611
m) ö. über dem Becken von Engelberg. Am Wissigstock zweigt sich eine nach W. streichende Seitenkette
ab, in der der Engelberger Rotstock (2820 m), der Ruchstock (2812 m), die Rigidalstöcke (2568, 2579 und 2595 m) und die Wallenstöcke
(bis 2575 m) als Hauptgipfel hervorragen.
Weiter nach N. nimmt die Höhe des Gebirges rasch ab. Es folgen der Kaiserstock (2401 m), der Brisen (2406 m), der Schwalmis
(2248 m), dann in einem nö. gerichteten Zweig der Ober- und Niederbauen (2120 und 1925 m) am Urnersee und das nach NW. vorgeschobene
Buochserhorn (1809 m), die eine Torwache am Eingang ins Engelbergerthal, während die andere durch das Stanserhorn (1900 m)
gebildet wird. Von den Uebergängen über diese Gebirgsgruppe ist vor allen der Schöneggpass (1925 m) zu nennen, der das
Thal von Oberrickenbach mit dem Isenthal verbindet und über den man in 9-10 Stunden von Stans nach Altorf
gelangt. Auch von Niederrickenbach führt ein Pfad zwischen Brisen und Schwalmis hinüber ins Isenthal.
Die linke Thalseite des Engelbergerthals wird gebildet von einer langen schmalen Kette, die vom Stanserhorn¶
Alle diese Gebirge zu beiden Seiten des Engelbergerthals gehören den sedimentären Formationen an. Die Kette des Titlis bildet
mit ihren mächtigen, aus Hochgebirgskalk (Malm) bestehenden und steil gegen das Gadmen- und Erstfelderthal abbrechenden Wänden
die S.-Grenze dieser Formationen, auf welche weiter s. das Gneisgebirge folgt. Die Kontaktzone zwischen
beiden bildet ein Band aus Dogger, Lias, Rötidolomit und Eisenoolith, das an seiner rostroten Färbung oft schon aus grosser
Entfernung zu erkennen ist.
Zwischen Titlis und Schlossberg hat die Erosion auch auf dem N.-Abhang den Gneis blosgelegt, so dass derselbe bei Herrenrüti
und Niedersurenen die Thalsohle erreicht. Vom Reussthal bei Attinghausen und Seedorf zieht sich über den
Surenenpass bis Engelberg ein ziemlich breiter Streifen von eocänem Flysch zwischen einer s. und n. Jurazone hin. Letztere
reicht n. bis zum Urirotstock, zu den Rigidalstöcken und zum Storeggpass. Dann folgt eine breite Kreidezone, der auch Grafmatt,
Brisen, Schwalmis und die beiden Bauen am Urnersee angehören. In dieselbe sind einige Nummulitenbänder
eingeklemmt. Eine eigentümliche Stellung nehmen endlich das Stanser- und Buochserhorn ein, die mit den Giswilerstöcken, den
Mythen und einigen andern isolierten Bergen der Zone der sog. Klippen angehören und aus Trias, Lias, Dogger,
Malm auf einer
Unterlage von Eocän bestehen, ohne eine Wurzel nach der Tiefe zu haben. (S. den Art. Alpen).
Das Klima von Engelberg ist dasjenige der n. Alpenthäler in etwa 1000 m Höhe. Dabei ist die windgeschützte Lage besonders
hervorzuheben. N.-Winde fehlen fast ganz; häufig tritt dagegen der Föhn auf, der oft bedeutende Temperaturerhöhung
mit sich bringt. Die Niederschläge sind der Höhenlage und der n. Abdachung entsprechend ziemlich beträchtlich. Sie betragen
durchschnittlich etwas über 170 cm per Jahr. Darum zeigen Wälder und Wiesen eine üppige Vegetation.
Dieselbe zeichnet sich zwar nicht durch besondere Seltenheiten aus, gibt aber ein gutes Bild der allgemeinen
schweizerischen Alpenflora, besonders derjenigen der feuchteren und nach N. exponierten Kalkalpen. Dabei sind alle Höhenstufen
von den Gestaden des Vierwaldstättersees bis zum ewigen Schnee vertreten. In der untersten Thalstufe sind noch manche Typen
einer wärmern Zone vorhanden; sie ist namentlich ausgezeichnet durch eine üppige Strauchflora. Weiter oben setzt sich der
Bergwald aus Buchen, Ahornen, Tannen, Fichten und mancherlei Waldstauden zusammen, wie man sie in solcher Mannigfaltigkeit nicht
allzu oft findet. Am Rosshimmel findet der Botaniker die Lunaria rediviva und Circæa intermedia.
Der Wiesengrund von Engelberg schmückt sich bereits mit manchen Vorläufern der eigentlichen Alpenflora, wie die Primulafarinosa und verschiedene Enziane. Dann folgen die Alpenblumen in ihrer reichen Mannigfaltigkeit und
Farbenpracht. Die Gegenden am Trübsee, am Jochpass und gegen den Surenenpass mögen als besonders günstige Fundstellen genannt
sein. (S. diese Art.). Besonders reich ist das Engelbergerthal an Farnen, von denen sich hier eine Reihe von sehr seltenen
Arten finden, wie z. B. Aspidium Braunii, A. lobatum und der Bastard A. Braunii × lobatum; auch Botrychiumsimplex wird als hier wachsend (einziger Standort in der Schweiz!) genannt.
Eigenartig sind die politischen Verhältnisse des
¶
mehr
Engelbergerthals, gehört dasselbe doch drei verschiedenen Kantonen an: das eigentliche Engelberg mit 1973 Einwohnern zu Obwalden,
der
untere Teil des Thals mit Wolfenschiessen, Altzellen u. einigen kleineren Weilern zu Nidwalden,
die oberste Thalstufe gegen den Surenenpass
hin, wie bereits erwähnt, zu Uri.
Letztere Stufe hat aber keine ständige Bevölkerung mehr, sondern dient
nur als Alp und ist also nur im Sommer von einigen Sennen und Hirten bewohnt. Zu der einheimischen Bevölkerung gesellt sich
im Sommer auch eine beträchtliche Fremdenkolonie, denn Engelberg hat sich zu einem der ersten Kurorte der Zentralschweiz
entwickelt.
Seine ruhige, windgeschützte Lage, seine reine, staubfreie und relativ milde Luft lassen es vor allem
als Luftkurort geeignet erscheinen. Sein herrlicher Gebirgskranz zieht aber auch zahlreiche Touristen an, so dass hier während
der Sommermonate ein recht reges Leben sich entfaltet. Engelberg ist denn auch mit Stans u. dem Vierwaldstättersee durch eine
elektrische Bahn verbunden. Näheres über Engelberg als Kurort siehe im Artikel Engelberg, über seine
Bevölkerung im Artikel Obwalden.
(Vergl. Fleiner, Albert. Engelberg; Streifzüge durch Gebirg und Thal.Zürich
[1890.]).
723 m. Pfarrdorf, über dem romantischen Sittertobel, am O.-Hang des Hohen Tannenbergs,
an der Strasse Waldkirch-St. Gallen u. 5 km nw. vom Bahnhof St. Gallen.
Postbureau, Telegraph, Telephon. 45 Häuser, 402 kathol.
Ew. Das Dorf hat sich seit der Einführung der Maschinenstickerei sichtlich gehoben.
(Kt. Wallis,
Bez. Brig).
1795 m. Thalenge der Simplonstrasse, sö. unterhalb der Passhöhe und oberhalb des Schutzhauses Nummer
VII, beim Eintritt der Strasse ins Krummbachthal.
z. T. bewaldet, z. T. mit
Bauernhöfen (so z. B. denen von Hinter und Ober Engelstock) bestanden.
Früher Engistock genannt nach seinen
Eigentümern, den Herren von Engiberg, deren einstiger Sitz (die sog. Burg) als Ruine heute noch auf einem Ausläufer des Berges
steht und weithin die Gegend beherrscht.
680 m. Zwei Bauernhöfe, auf einer Terrasse mit schöner Aussicht, 4 km sw.
der Station Nottwil der Linie Luzern-Olten und 1,4 km nö. Buttisholz. 15 kathol. Ew. In der Nähe hat man
Mauerreste gefunden, die als römischen Ursprungs gedeutet worden sind, wahrscheinlicher aber die letzten Ueberbleibsel der
Stammburg des Geschlechtes Engelwart oder Engelwartingen sind, dessen Glieder als Stifter religiöser Anstalten und als freigebige
Förderer religiöser Bestrebungen bis zum 14. Jahrhundert urkundlich erscheinen.
(Kt. und Bez. Neuenburg).
816 m. Gem. und kleines Dorf, auf einem Vorberg des Chaumont, 10 km nö. über Neuenburg
und 3 km n. der Station
Cornaux der Linie Olten-Biel-Neuenburg. Postablage, Telephon. Gemeinde, mit dem MeierhofLordel: 31 Häuser, 204 Ew.,
wovon 50 Katholiken; Dorf: 13 Häuser, 87 Ew. Enges eine ursprünglich katholische Gemeinde, die der Bürgergemeinde Le Landeron
zugeteilt war. Kapelle vom katholischen Pfarrer von Cressier ministriert; die Reformierten des Dorfes Enges gehören zur Kirchgemeinde
Cornaux, die des MeierhofesLordel zur Kirchgemeinde Lignières. Ackerbau und Viehzucht. Schöne Aussicht;
Sommerfrische. Der Vallon d'Enges ist die Fortsetzung desjenigen von Voëns und wie dieser in die Schichten des Neocom, Hauterivien
und Valangien eingeschnitten. Unterhalb des Dorfes ein sehr schön sichtbares kleines Valangiengewölbe. Bedeutende Moränenablagerungen.
(Kt. St. Gallen,
Bez. und Gem. Gossau).
611 m. Gruppe von 7 Häusern, auf fruchtbarer Hochfläche, an der Strasse Niederbüren-Gossau
und 2,5 km nw. der Station Gossau der Linie Winterthur-St. Gallen. 49 kathol. Ew. Ackerbau und Viehzucht.
Stickerei als Hausindustrie. 904: Eiganteswilare.
Kapelle. An den Mauern mehrerer
Häuser von Enggenhütten und Schlatt-Haslen sind noch sog. Ehbretter oder Rebretter befestigt, d. h. Bretter, auf denen Tote
aufgebahrt worden sind.
Sie tragen die Namen dieser
¶
mehr
Toten in Schrift oder Malerei und werden zu deren Andenken aufbewahrt.
Diese eigenartige Sitte ist aber im Verschwinden begriffen.
besteht aus etwa 20 in doppelter Reihe angeordneten Hütten und Ställen,
am untern Teil der Hänge über dem Dorf Bratsch, am linken Ufer des Enggerschwassers und 6 km onö.
703 m. Kleines Dorf, an dem das sumpfige Biglenthal zu einem Teil entwässernden
Quelllauf der Worblen, an der Strasse Worb-Biglen, 3 km w. der Station Biglen der elektrischen Bahn Burgdorf-Thun und
2,5 km ö. Worb.
622 m. Gruppe von 5 Häusern, auf einer Höhe über dem rechten Ufer der Steinach und 1,8
km s. der Station Mörswil der Linie St. Gallen-Rorschach. 28 kathol. Ew. Ackerbau und Viehzucht.
Ackerbau u. Viehzucht, Handel mit Jungvieh. Schieferbrüche. Das aus einer Reihe von einzelnen Häusergruppen bestehende
Dorf zieht sich auf eine Länge von 2 km hin und steht auf den vom Mühlebach und den vom Gulderstock herabkommenden Wildbächen
aufgebauten Schuttkegeln. Zerfällt in Engi vor dem Bach (im Süden) und Engi hinter dem Bach (im Norden).
Obwohl Engi die bedeutendste Ortschaft im Sernfthal ist, hat sie doch keine eigene Kirche; Pfarrkirche in dem 2 km entfernt
gelegenen Dorf Matt. S. Engi werden zu beiden Thalseiten die eocänen Schiefer gebrochen, die sich ausgezeichnet zur Bedachung
von Häusern, zu Tisch- und Ofenplatten, sowie zu Schreibtafeln eignen.
Das Material dieser schon seit mehreren Jahrhunderten betriebenen Schieferbrüche wurde im 17. Jahrhundert nach Deutschland,
Holland, England, Schweden, Spanien und Portugal ausgeführt. In den Schiefern eine sehr interessante fossile Fauna; man
hat darin von Fischen 27 und von Schildkröten und Vögeln je 2 Arten gefunden. Bearbeitet von Alex. Wettstein:
Die Fischfauna des tertiären Glarnerschiefers (in den Abhandlungen der schweiz. paläontolog. Gesellschaft. Bd. 13, 1886).
Beim Schieferbruch Engi-Matt hat man römische Münzen gefunden; Platten aus Glarnerschiefer findet man oft in den römischen
Siedelungsresten des schweizerischen Mittellandes. Im Mühlebachthal die Heidenstäfeli, wahrscheinlich
Reste einstiger Alemannensiedelungen.
oder Engeberg (Kt., Bez. und Gem. Schwyz).
602 m. Weiler, 3 km nw. Schwyz
und 2 km n. der Station Schwyz-Seewen der Gotthardbahn. 19 Häuser, 128 kathol.
Ew. Ackerbau, Obst- und Viehhandel. Ruine der Burg der Edeln von Engiberg.
465 m. Gruppe von 7 Häusern, auf einem Hügel nahe dem rechten
Ufer der Steinach, 2 km s. vom Dorf Steinach und 2,5 km nö. der Station Mörswil der Linie St. Gallen-Rorschach. 51 kathol.
Ew. Acker- und Obstbau, Viehzucht.