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Hat sich im Unterlauf eine enge Schlucht ausgefressen, unterhalb welcher er seinen mächtigen, zum Teil bewaldeten und angebauten Schuttkegel ins Linththal vorschiebt.
Hat sich im Unterlauf eine enge Schlucht ausgefressen, unterhalb welcher er seinen mächtigen, zum Teil bewaldeten und angebauten Schuttkegel ins Linththal vorschiebt.
oder Durnand (Le) (Kt. Wallis, Bez. Martinach). Gefährlicher Wildbach, Abfluss eines ganz kleinen, vom N.-Hang des Zennepi zum öden Thälchen von Le Liappey de la Grona absteigenden Gletschers. Ein zweiter Quellarm sammelt die den kleinen Seen des Druz und der Pointe Ronde (2700 und 2440 m) entspringenden Wasser und führt sie dem Hauptarm etwas unterhalb der Hütten von La Guraz zu, damit dessen Wasservolumen verdoppelnd. Von da an rauscht der ungestüme Wildbach am Fuss der hohen Felswände des Six des Orgues auf eine Länge von 3 km durch eine mit knorrigen und verkümmerten Tannen bestandene Schlucht, nimmt von rechts die beträchtliche, im Val d'Arpette entspringende und die saftigen Alpweiden des Val de Champex durchfliessende Dranse de Champex auf, durchbraust als mehr und mehr zu fürchtender Strom in einer Reihe von schäumenden Fällen die zwischen dem W.-Hang des Mont Catogne und dem Abfall des Plateaus von Bovine eingeschnittene tiefe und enge Schlucht, tritt ins Val d'Entremont aus und erreicht endlich, immer noch mit Macht an den in seinem Bette angehäuften Protoginblöcken sich brechend, nach 8 km langem Lauf n. vom Weiler Le Borgeau in 580 m die Dranse d'Entremont.
Obwohl der Durnant nicht häufig über seine Ufer tritt, zeugen doch die vor dem Ausgang der sogen. Gorges du Durnant in Massen angehäuften, aus dem Massiv des Mont Blanc stammenden Protoginblöcke und -trümmer genügend davon, dass im Laufe der Zeiten solche Ueberraschungen, wie sie z. B. am der Thalschaft zu Teil geworden ist, sich vielfach wiederholt haben müssen. An dem eben genannten Tag schwoll infolge eines niedergegangenen Gewitters der Bach in der engen Schlucht plötzlich derart an, dass seine mit entwurzelten Tannen, losgerissenem Erdreich und ungeheuern Felsblöcken belasteten und von Stufe zu Stufe niederbrausenden Fluten die steinerne Brücke der Thalstrasse des Entremont wegrissen, die Strasse selbst eine Strecke weit ungangbar machten und am Fuss des Weilers Le Borgeau eine wirre Masse von mit zahlreichen, aus den Hochregionen herabgeschwemmten Baumstämmen vermischten Trümmern aller Art aufhäuften. Zwei eben mit dem Flössen von Holz beschäftigte Männer wurden von dem wilden Ausbruch überrascht und fanden unter den Schuttablagerungen ihren Tod.
(Gorges du) (Kt. Wallis, Bez. Martinach). Felsschlucht, 1 km lang, von dem gefährlichen und wasserreichen Wildbach Durnant unmittelbar oberhalb seines Austrittes ins Val d'Entremont zwischen die Ausläufer der Pointe Ronde und des Mont Catogne eingeschnitten. Die Tiefe dieses grossartigen und vom Getöse von vierzehn schäumenden Kaskaden erfüllten Durchbruches wechselt stark, kann aber stellenweise bis zu 150 m anwachsen. Seit 1875 hat es sich das «Comité industriel de Martigny» angelegen sein lassen, diese einzigartige Sehenswürdigkeit, bei deren Anblick die Gefühle der Bewunderung und des Schreckens miteinander um den Sieg ringen, zugänglich zu machen.
Lange, in einer Höhe von 10-15 m über dem schäumenden Strom befestigte hölzerne Stege hängen an der rechtsseitigen Felswand und stehen mit einander durch eine ganze Reihe von grossen Leitern in Verbindung, die, dem ungefügen Bau der ausgewaschenen Felsen sich anbequemend, nach allen Richtungen hin kreuz und quer angeordnet sind. Den untern Eingang zur Schlucht (bei Les Valettes, 1¼ Stunden von Martinach) ziert eine kühne Gruppe von uralten Tannen von denen zwei je 30 m hoch sind und mehr als 2 m an Umfang messen; von ihrem obern Ende aus führt ein kleiner Fussweg im Zickzack durch Tannenwald aufwärts, um bei den Hütten und Maiensässen von Les Grangettes in den Weg des Val de Champex einzumünden.
Die Begehung dieser ganzen Strecke von Martinach aus hin und zurück erfordert eine Zeit von vier Stunden. Eingeschnitten ist die Schlucht nahe dem NW.-Ende des Mont Blanc Massives, an der Stelle, wo dessen aus Granit und Protogin bestehender Kern den krystallinen Schiefern Platz macht. Es gibt in den Alpen nur wenige Stellen, an denen die grossartige Arbeit der Erosion durch fliessendes Wasser (z. B. mächtige im Fels ausgewaschene Riesenkessel) schöner zu beobachten ist.
(Kt. und Bez. Schaffhausen, Gem. Neuhausen).
447 m. Fünf an der Strasse Jestetten-Schaffhausen zerstreut gelegene Häuser, 1 km sw. der Station Neuhausen der Linie Schaffhausen-Waldshut. 86 reform. Ew.
(Kt. Graubünden, Bez. Heinzenberg, Kreis Domleschg, Gem. Paspels).
884 m. Weiler, an der Ausmündung des Duschertobels und am W.-Fuss des Stätzerhorns, 1 km nö. Paspels und 3,5 km sö. über der Station Rotenbrunnen der Rätischen Bahn (Chur-Thusis).
6 Häuser, 24 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden Scharans und Paspels.
Wiesenbau und Viehzucht.
(Kt. Graubünden, Bez. Heinzenberg, Kreis Domleschg).
2300-900 m. Kurzes, mit Wald bestandenes Tobel;
steigt vom Faulenberg, einem Nachbarn des Stätzerhorns, rasch bis zum Weiler Dusch ab.
Sein Bach durchfliesst Dusch und das tiefer unten stehende Dorf Paspels, nimmt den Abfluss des Canovasees auf und mündet nach 5 km langem Lauf von rechts in den Rhein.
(Kt. Thurgau, Bez. Münchwilen, Gem. Fischingen).
600 m. Kleines paritätisches Pfarrdorf, in der S.-Ecke des Kantons Thurgau (dem sog. Hinterthurgau) in engem Thal gelegen, an der Strasse Fischingen-Bichelsee-Turbenthal und 5 km ssw. der Station Sirnach der Linie Winterthur-St. Gallen.
Postbureau, Telegraph, Telephon;
Postwagen Sirnach-Fischingen.
Die Gemeindefraktion Dussnang umfasst ausser dem Dorf noch 23 kleine Weiler, Häusergruppen und vereinzelte Siedelungen und zählt in 74 Häusern 511 Ew., wovon 373 kathol. und 138 reform. Glaubens sind.
Die grössten dieser Siedelungen sind Scherlibach, Scherliwald, Thal, Oppel, Frohsinn und Erlen.
Dorf Dussnang: 31 Häuser, 240 Ew. Wiesenbau.
Stickerei als Hausindustrie ziemlich bedeutend, eine Maschinenstickerei und eine kleine Fabrik zur Herstellung von Nadeln für Stickmaschinen.
Holzhandel. Sekundarschule.
Imposante und schöne katholische Kirche, im Stil derjenigen von Lourdes erbaut und der h. Jungfrau geweiht.
Die früher in Dussnang eingerichtete Kaltwasserheilanstalt nach Kneipp'schem System 1897 in eine Haushaltungsschule (40 Zöglinge) umgewandelt.
Das Chor der alten, paritätischen, Kirche ¶
ist eines der frühesten Bauwerke der ganzen Gegend.
Auf den Höhen s. Dussnang standen einst die Burgen der Edeln von Tannegg und von Dussnang. 754: Tuzzinwang.
Das Dorf zuerst Eigentum des Bischofs von Konstanz, dann, etwa vom Jahr 1200 an, des Klosters Fischingen.
(Kt. Graubünden, Bez. Glenner, Kreis Ilanz, Gem. Valendas).
1470 m. Weiler, am N.-Hang des Piz Riein, über dem linken Ufer des Carreratobels und 1,8 km s. über der Station Valendas der Rätischen Bahn (Chur-Thusis).
Postablage. 15 Häuser, 46 reform. Ew. deutscher Zunge.
Alpwirtschaft.
romanisch Duin (Kt. Graubünden, Bez. Glenner, Kreis Lugnez).
1170 m. Gem. und Pfarrdorf, über dem rechten Ufer des Duvinertobels und 6,5 km s. der künftigen Station Ilanz der Linie Chur-Ilanz.
Postablage. 24 Häuser, 82 reform. Ew. romanischer Zunge.
Alpwirtschaft.
(Kt. Graubünden, Bez. Glenner). 2400-800 m. Südlichstes der drei engen Tobel, die - durch scharfe Gräte von einander getrennt - von der Sanina-Weissensteinkette ins untere Lugnez absteigen. Zieht sich vom Bad Peiden, 6-7 km s. Ilanz, zwischen hohen und beinahe senkrechten Bündnerschieferwänden steil nach SO. aufwärts und verzweigt sich nach oben in eine Reihe von kleinen Runsen. Beinahe ungangbar. Der Bach des Duvinertobels schwillt zeitweise zu einem wilden Schlammstrom an, der aber so tief eingeschnitten ist, dass er erst bei seinem Austritt gegenüber dem Bad Peiden Verheerungen anzurichten vermag.
(Fabrique de) (Kt. Wallis, Bez. Monthey, Gem. Collombey).
386 m. Bauwerke, 1880 erstellt und zur Einrichtung einer - niemals in Betrieb gesetzten - Dynamitfabrik bestimmt;
auf der Grande Ile, einer langen Sandbank zwischen zwei Rhonearmen (deren kleinerer Bras de la Bennaz heisst);
1 km n. vom Weiler Illarsaz u. 4 km nw. Collombey l'Eglise. 1 km von der einstigen, heute durch die neue Brücke Aigle-Illarsaz ersetzten Fähre entfernt.
Die Bauten bestehen aus dem eigentlichen Fabrikgebäude und den in einer Entfernung von 1 km errichteten Waarenschuppen.
(Creux de) (Kt. Wallis, Bez. Saint Maurice).
S. den Art. Creux de Dzéman.
(Col de) (Kt. Wallis, Bez. Entremont). S. den Artikel Zennepi (Col de).
(Pointe de) (Kt. Wallis, Bez. Entremont). Gipfel. S. den Art. Zennepi (Pointe de).
(Kt. Waadt, Bez. Vevey, Gem. Le Châtelard).
977 m. Gruppe von Hütten, längs der von Vevey, Montreux und Chamby nach Villard und L'Alliaz führenden Strasse aufgereiht, am linken Ufer der Baye de Clarens, am SW.-Hang des Folly und 1,7 km s. der Bäder von L'Alliaz.
E
(La Grande) (Kt. Waadt, Bez. Aigle). 2450-386 m. Fluss der Waadtländer Alpen, durchströmt das Thal der Ormonts seiner ganzen Länge nach. Die Grande Eau entspringt am Waadtländer Hang der Gebirgsgruppe der Diablerets; vom Mai bis November können als ihre Quellarme die Schmelzwasser des Culandgletschers, Pierredargletschers (oder Glacier de Champ), des Mauvais Glacier und des Prapiozgletschers gelten, die mit den sog. Cascades de Champ zur Sohle des Creux de Champ herabstürzen; nach dem Aufhören der Schnee- und Eisschmelze und vor ihrem Eintritt, d. h. also von November bis Mai, nimmt die Grande Eau ihren Ursprung mit den am Eingang zu den Alpweiden des Creux de Champ entspringenden schönen und starken Quellen von Champ.
Zeitweise können auch die bei Aigue Noire und Les Verneys sich mit diesen Quellwassern vereinigenden Wasser als eigentlicher Ursprung der Grande Eau angesehen werden, dann nämlich, wenn der Abfluss der bei Trockenzeit nur schwach fliessenden Quellen von Champ schon vor seiner Ankunft in Aigue Noire im Bachbett versiegt. Bei Les Diablerets oder, genauer, bei La Corbaz nimmt die Grande Eau den Wildbach Le Dard, ihren zweiten grossen Quellarm, auf, der aber im Winter auch nicht beständig Wasser führt.
Unterhalb Le Plan vereinigen sich mit der Grande Eau von rechts der Wildbach von Le Plan, der Bach von Les Emmenaux, der Bey des Granges, der Bach von Les Fontaines, die Raverettaz oder Rionzettaz, der Troublon, der Bach von Le Sépey, der Wildbach Maréchet, der Bach von Villars (von Leysin kommend), der Ponty und der Bach von Larrevoin; von links der Wildbach von Le Plassot, der Bey Rot, der Bey de Brison, die Bäche von La Forclaz, Autraigue, Les Folles und der Wildbach von Le Tantin.
Beim Austritt aus dem Engpass von Fontanney geht die Grande Eau zwischen der Stadt Aigle und dem Weiler La Fontaine durch und mündet nach 4,5 km langem, sorgfältig kanalisiertem Lauf in der Ebene des Rhonethales etwas unterhalb Aigle in die Rhone. Vom Pierredargletscher bis zur Mündung beträgt die Gesamtlauflänge der Grande Eau 26 km; auf dieser Strecke wird der Fluss von 21 Brücken überschritten, er treibt unmittelbar in Ormont Dessus vier Sägen und unterhalb Vuargny die «Usine électrique des forces motrices de la Grande Eau», mittelbar durch die von ihm beim Weiler L'Ecluse abgezweigten und nachher wieder in den Grand Canal einmündenden zwei Fabrikkanäle (die sog. Biefs de Monneresse) die grosse Parketteriefabrik von Aigle und eine Reihe von andern Anlagen. Die Quellen und obersten Nebenbäche der Grande Eau kommen aus dem Gebiete der hohen Kalkalpen und die Zuflüsse im Mittellauf aus dem Flyschgebiet des Chaussy (Niesengruppe), ¶
das die Grande Eau zwischen Les Diablerets und Le Sépey mitten durchquert; der Unterlauf, bis Aigle, liegt zwischen der Gruppe des Chamossaire (Jurakalk auf dem Gipfel, Flysch in der Mitte und Triaskalke mit Gips an der Basis) und der Kette der Tours d'Aï genau auf der Antiklinallinie des das Plateau von Leysin im SO. begleitenden Gewölbes, sodass die eine Seitenwand des Durchbruches beständig aus Jurakalken, die andere aus Triaskalken besteht. Zwischen Les Pontys und Fontanney liegen mächtige glaziale Flussablagerungen, deren Material vom einstigen Gletscher der Grande Eau herstammt. Von den Bädern bis zur Stadt Aigle fliesst die Grande Eau über einen alten Schuttkegel, der beweist, dass zur Zeit von seiner Entstehung der Spiegel des Genfersees in etwa 405 m Höhe oder etwas darüber gelegen haben muss; die Strecke von Aigle bis zur Mündung in die Rhone endlich liegt in der Anschwemmungsebene dieser letzteren.
(La Rouge) (Kt. Bern, Amtsbez. Delsberg). Bach, 5 km lang; entsteht aus zwei Quelladern, deren w. zwischen den Dörfern Séprais und Montavon in 700 m der Combe des Tufs entspringt, die Mühle von Séprais treibt und den Weier von Les Lavoirs (513 m) bildet, und deren ö. vom S.-Hang der Ordons (bei Le Fer à Cheval) aus 722 m Höhe herabkommt, die kleine Kluse von Pichoux durchbricht, von N.-S. die Combe des Lavoirs durchfliesst und etwas s. vom Weiler Les Lavoirs in 500 m sich mit dem Bach der Combe des Tufs vereinigt.
Von hier an schlängelt sich die Rouge Eau durch ein fruchtbares, an den Seitengehängen mit Wald bestandenes Thälchen, nimmt noch einige Nebenbäche auf und mündet 1 km nö. Bassecourt in 476 m von links in die Sorne.
Der Name des Baches rührt von seinem durch Eisenoxyd rot gefärbten Wasser her.
(La Rouge) (Kt. Bern, Amtsbez. Münster).
Bach;
2,4 km lang: entspringt sw. Bellelay in den Torfmooren von La Sagne, fliesst zuerst von W.-O., dann nach SO., geht in 927 m unter der Strasse Tavannes-Fuet-Bellelay durch, tritt ö. dieser in ein mit Tannen bestandenes malerisches Tobel ein und verschwindet plötzlich, um (vielleicht) etwa 2 km weiter sö. in der Nähe von Saicourt wieder zu Tage zu treten.
Verdankt den Namen seinem durch Eisenoxyd rot gefärbten Wasser.
Der in geographischen Wörterbüchern aufgeführte und auf der Siegfriedkarte eingezeichnete Weier mit Mühle und Säge existiert nicht mehr.
Froide (L') (Kt. Waadt, Bez. Pays d'Enhaut). Wildbach; entsteht in einer Höhe von 2000-1700 m aus drei von den Alpweiden Le Toumalay, Laudallaz und La Vaux herabkommenden Armen, durchfliesst auf eine Länge von 2,5 km den Vallon de l'Eau Froide und mündet beim Contour de l'Etivaz in 1144 m in die zur Saane gehende Tourneresse. Die Hauptquellen des Baches (Quellen van Les Maulatreys, Les Becques, Les Rittes) sind heute gefasst;
ihr Wasser wird zusammen mit dem des Etivaz nach Montreux geführt, wo es zu Kraftzwecken dient, und endlich nach Lausanne geleitet und dort als Trinkwasser verwendet.
Froide (Torrent de l') (Kt. Waadt, Bez. Aigle). Wildbach; entspringt in 1500 m auf der Alpweide von Argnaulaz oder, genauer, dem im obersten Abschnitt des Thales der Eau Froide zwischen Tour d'Aï und Signal de Malatrait eingebetteten Lac Rond. Durchfliesst zunächst eine erste, zu beiden Seiten von den Waldungen der Joux Verte (Eigentum des Staates Waadt) umrahmte Schlucht und tritt bald nachher als stürmischer Wildbach in eine zweite Enge ein, die hoch oben über dem Wasser von der Brücke von Egraz (821 m) überspannt ist. Geht hinter dem Dorf Roche (403 m) vorbei, wendet sich in scharfem Knie nach rechts, durchfliesst auf eine Strecke von 4,3 km die weiten Sumpfwiesen der Rhoneebene und mündet sw. Villeneuve in den Genfersee. 700 m oberhalb der Mündung vereinigt sich mit dem eigentlichen Bett der Eau Froide der Entwässerungskanal der sog. Eau Froide de Devant.
Schon seit langer Zeit hat man den Wildbach zum Transport des Holzes sich nutzbar gemacht, das in den weiten Waldungen der Joux Verte geschlagen wurde und auf keinem anderen Wege abgeführt werden konnte. Da die natürliche Wasserführung des Baches zu diesem Zwecke zeitweise eine zu geringe war, erbaute man oberhalb der Waldungen aus Mauerwerk einen starken Staudamm, der einen Halbkreis von ca 50 m Länge bildet und eine maximale Höhe von 10 m erreicht; einer der Mauersteine ¶
weist heute noch die Jahreszahl 1648 und den daneben eingehauenen Berner Bären auf. Sobald die erforderliche Menge Holzes gefällt und im trockenen Bachbett aufgehäuft worden war, öffnete man das Schleusengitter und liess so durch das mit Macht hervorbrechende Wasser das Holz thalauswärts schaffen. Dort sammelten sich darauf die transportierten Holzmassen hinter einem Holzrechen in dem sog. Bassin de Flottage wieder an. Um 1200 Ster Brennholz - nur solches konnte auf diesem Wege verfrachtet werden - derart zu Thal zu bringen, musste die Schleuse dreimal geöffnet werden.
Eine einmalige Entleerung des Stauweiers nannte man eine «éclusée». Bei diesem ganzen Verfahren war nur das zu bedauern, dass keine ganzen Baumstämme, die natürlich einen weit grössern Wert gehabt hätten, geflösst werden konnten. Um diesem Uebelstand abzuhelfen, wurden mehrere Strassenprojekte ausgearbeitet, von denen der unverhältnismässig hohen Kosten wegen jedoch keines zur Ausführung kam. Endlich beschloss der Staat Waadt, den Wasserweg durch den Luftweg zu ersetzen und liess im Laufe des Jahres 1898 ein Luftkabel erstellen, das vom Dorf Roche bis zu der sog. Belle Place, 500 m unterhalb der Hütte der Joux Verte, reicht und bei einer Länge von nahezu 3,3 km eine Höhendifferenz von 865 m überwindet. Es laufen nebeneinander drei parallele Kabel, deren eines die Baumstämme zu Thal schafft, während das zweite die leeren Behälter trägt, die vom dritten wieder heraufgezogen werden.
Die zwei erstgenannten Drahtseile ruhen auf 6-12 m hohen Böcken, und die Lasten folgen einander in Abständen von je ca 200 m. Auf diese Art ist es jetzt möglich geworden, täglich 100 m3 Holz zu verfrachten. Die Eau Froide wird aber auch zu Kraftzwecken verwendet. Früher trieb sie am Ausgang ihrer Schlucht eine Mühle und eine Marmorsäge; heute wird beim Pont d'Egraz ein Teil ihres Wassers durch einen Kanal in ein 810 m hoch gelegenes und 1100 m3 fassendes Reservoir geleitet, um von da in Röhren von 80 mm lichter Weite nach Roche abzufliessen und die dortige Mühle und zwei Dorfbrunnen zu speisen. Vom nämlichen Reservoir aus zweigt eine zweite Röhrenleitung von 260 mm lichter Weite ab, die die Zementfabrik der Société des Usines de Grandchamp et Roche und die Dampfsäge von Les Vernes mit Kraft versorgt.
Einen Gegenstand grosser Sorge bildete zu wiederholten Malen die plötzliche Biegung, die die Eau Froide beim Austritt aus ihrer Schlucht unmittelbar oberhalb des Dorfes Roche macht und die diesem mit völliger oder teilweiser Vernichtung drohte. 1852 und 1880 trat hier der Wildbach Nachts aus, ohne grossen Schaden anzurichten; nach einem heftigen Gewitter schwoll aber der Bach am plötzlich zu ungewöhnlicher Höhe an, riss auf seinem Weg ein Haus weg, staute dessen Trümmer unter der Brücke auf, verstopfte sich damit selbst sein an dieser Stelle ziemlich tiefes Bett, trat bald darauf über seine Ufer u. überflutete das Dorf, wo er grosse Verheerungen verursachte und die Mehrzahl der Häuser mehr oder weniger schwer beschädigte.
Doch gelang es, mit Hilfe von reichlich eingegangenen Liebesgaben einen grossen Teil der Verluste wieder zu decken. Seither sind zur Verhütung solchen Unglückes während der Jahre 1900 und 1901 Verbauungsarbeiten ausgeführt worden, durch die das Bachbett von seinem Austritt aus der Schlucht an erweitert, ausgemauert und auf eine Länge von 260 m gerade gelegt worden ist und die einen Aufwand von 110000 Fr. erforderten, in welche Summe sich der Staat Waadt, der Bund und die beteiligten Gemeinden und Privaten teilten.
Die bedenkliche Einwirkung von plötzlich eintretenden heftigen Regengüssen auf die Wasserführung des Wildbaches erklärt sich leicht aus der Beschaffenheit seines Einzugsgebietes, das der Hauptsache nach aus wenig durchlässigen Flyschbildungen besteht und zum Ueberfluss noch mit einer beinahe stets voll Wasser gesogenen Humus- und Pflanzendecke bestanden ist. Bei Niedrigwasser bietet die Eau Froide die merkwürdige Erscheinung, dass sie oberhalb des Dorfes Roche, entweder in ihrer in Jura und Kreideschichten eingeschnittenen Schlucht selbst oder auch erst kurz vor ihrem das Dorf tragenden, grossen alten Schuttkegel oberflächlich versiegt, aber bald nachher, in der Nähe des einstigen Bassin de Flottage, mit einer Reihe von starken Quellen wieder aus dem Boden hervorbricht. Während die Wasser des obern Wildbaches im Winter gefroren und im Sommer lauwarm sind, hält sich die Temperatur dieser «kalten» (Eau Froide) Quellen das ganze Jahr hindurch beständig auf 8-9° C. Ihr Wasser wird sowohl zur Speisung der Dorfbrunnen von Roche mitverwendet, als auch z. T. durch einen offenen Kanal bis Noville geleitet.
Froide (Vallée de l') (Kt. Waadt, Bez. Aigle). Rechtes Seitenthal zum Rhonethal, das sich auf dieses nö. Roche in 403 m öffnet und das von dem Wildbach der Eau Froide entwässert wird. Ist zum grössten Teil mit Wald bestanden und trägt nur im obersten Abschnitt einige Alpweiden, so die von Ayerne, Argnaulaz, Les Esserts und Les Folliaux. Liegt auf Boden der Gemeinden Roche, Corbeyrier und Villeneuve. Beginnt an einem 1460 m hoch gelegenen Plateau, das die Wasserscheide zwischen der Eau Froide und dem nach NO. abfliessenden Hongrin bildet, wird im NW. vom Malatrait (1982 m) und dem langen, bewaldeten Felskamm des Mont Arvel und im SO. von der Gruppe der Tour d'Aï (2334 m) und Tour de Mayen (2325 m) und von der Chaux Commune oder Chaux de Tompey (2019 m) mit ihren Ausläufern (dem Sex des Pares ès Fées, 1870 m, dem Sex des Paccots, 1809 m, dem Sex des Nombrieux, 1806 m, n. dem Sex de la Sarse) begrenzt. Das in den dem Staate Waadt gehörenden Waldungen im untern Thalstück geschlagene Holz wird vermittels einer Luftkabelleitung nach Roche hinunter verfrachtet. Das Thal wird nur vom Juli bis September bewohnt. Gegenwärtig lässt die Waadtländer Regierung auf der Alpweide Le Grand Ayerne eine Mustersennerei einrichten.
Froide (Vallon de l') (Kt. Waadt, Bez. Pays d'Enhaut). Kleines Thal, nach der es entwässernden Eau Froide, einem Nebenarm der das Thal von L'Etivaz durchfliessenden Tourneresse, benannt. Das 5 km lange Thal beginnt am NNW.-Hang der Paraz de Marnex oder Tornettaz und nimmt oberhalb der Hütten von Les Maulatreys (1280 m) einen von den Alpweiden von Thoumaley herabkommenden unbedeutenden Bach und unterhalb dieser Hütten den Bach der Alpweiden von Les Fonds und Lavaux auf. Im Osten begleitet das Thal die von dem Col de la Croix de Seron (1892 m) überschrittene und die beiden Felsmassen der Rochers des Rayes (Tête à Josué 2134 m) und der Rochers à l'Ours (2111 m) tragende Bergkette; die Alpweide von Thoumaley wird von der von Laudallaz geschieden durch einen von der Paraz oder Tornettaz nach NO. abzweigenden Kamm, in den der ¶
Col du Rocher Ecroulé (2169 m) und die malerische Scharte der Lanche de Perte (ca 2000 m) eingeschnitten sind; zwischen dem Thälchen von Laudallaz u. dem von Lavaux endlich erhebt sich der vom Tarent nach N. abgehende, die Aiguille (2415 m) und den Villard (2257 m) tragende Kamm. Die W.-Wand des Thales bilden der vom Taron oder Châtillon nach N. ausstrahlende Grat der Vieille Chaux (2339 m) u. der Rücken der Cornes de Brenlaires (1882 m). Mit Ausnahme der am Eingang zum Thälchen der Eau Froide stehenden wenigen Häuser finden sich in ihm keine das ganze Jahr hindurch bezogenen Wohnstätten.
(Kt. Genf, Linkes Ufer, Gem. Avully, Avusy und Cartigny).
431 m. Weiler, am Nant des Crues, einem auch Eaumorte geheissenen Bach;
10 km sw. Genf und 1,5 km sö. Avully.
Haltestelle der Trambahn Genf-Chancy. 5 Häuser, 20 reform. Ew.
Noire (L') (Kt. Waadt, Bez. Aigle). Wildbach. S. den Art. Gryonne (Petite).
Noire (L') (Kt. Waadt, Bez. Avenches). 440-435 m. Bach, kleiner Zufluss zum Murtensee, in der Ebene der aventicensischen Broye. Beginnt w. Avenches und erreicht das s. Seeufer nach 3,5 km langem Lauf. Nimmt die Wasser mehrerer Bäche und Kanäle auf und fliesst mit sehr schwachem Gefälle träge dahin.
Noire (L') (Kt. Wallis, Bez. Saint Maurice und Martinach). Wildbach, linksseitiger Zufluss zum Trient, in den er nach seinem Austritt aus den Gorges de la Tête Noire einmündet. Bildet sich aus den Schmelzwassern des Glacier des Fonds und der Firnfelder in dem am äussersten SSW.-Ende des Schweizerbodens gelegenen und vom Mont Ruan, der Tour Sallières und Pointe à Boillon umrahmten Zirkus, fliesst zunächst von der Pointe de Tanneverge bis zum Fontanabran in s. Richtung durch den Thalboden der Alpweide Barberine, biegt dann nach SO. ab, tritt in den Engpass von Rijat ein, entwässert den sumpfigen und schlammigen Thalboden der Alpweide Emosson (1740 m), nimmt hier von rechts den Nant de Dranse und den Nant des Folly auf und stürzt in einer Reihe von prächtigen Fällen (Cascade du Bouqui in 1557 und Cascade de Barberine in 1303 m) mit einem Gefälle von 600 m auf 2,5 km Länge über eine zweite, am O.-Fuss des Six Jeur eingeschnittene Thalstufe.
Bildet dann während 3 km die Landesgrenze zwischen der Schweiz und Frankreich, nimmt beim Weiler Barberine von rechts in der aus dem gleichnamigen savoyischen Thal kommenden Eau de Bérard seinen grössten Nebenarm auf, umfliesst den S.-Fuss des Six Jeur und wendet sich in scharfem Knie nach NNO., welche Richtung sie nun bis zu ihrer in 900 m Höhe zwischen dem Plateau von Finhaut und der Posthaltestelle Tête Noire gelegenen Mündung in den Trient beibehält. Dieses letzte Laufstück der Eau Noire zeichnet sich durch grossartige Schluchten aus, an deren Grund ihr Wasser schäumend und tosend über unzählige Felsblöcke schiesst und deren Felswände abwechselnd entweder nur einige wenige verkrüppelte und knorrige Fichten oder unzugängliche, hie und da durch einsame oder auch mit Stadeln bestandene Lichtungen unterbrochene Wälder tragen. Durch diese mächtigen sog. Gorges de la Tête Noire führt die Strasse von Martinach nach Chamonix. Auch der Trient bildet 600 m oberhalb der Mündung der Eau Noire ähnliche sehenswerte Schluchten, die seit 1884 zugänglich gemacht worden sind.
Froides (Col des) (Kt. Wallis, Bez. Hérens). 2686 m. Passübergang, zwischen dem Rawilhorn oder Six des Eaux Froides und dem Wildhorn (Berner Alpen);
verbindet den Creux des Audannes mit dem Fussweg über den Rawilpass, in den er nahe unter dessen Passhöhe ausmündet.
Nicht schwierig, aber trotzdem beinahe ausschliesslich nur von Gemsjägern begangen.
Froides (Glacier des) (Kt. Wallis, Bez. Hérens). Kleiner Hängegletscher. S. den Art. Rawilgletscher.
Froides (Six des) (Kt. Wallis, Bez. Hérens). Gipfel. S. den Art. Rawilhorn.
Vives (Les) (Kt. Genf, Linkes Ufer). 415 m. Aussengemeinde von Genf, ö. der Stadt, zwischen dem Genfersee und dem Plateau des Tranchées oder von Champel. Die Gemeinde, deren ganzer w. Abschnitt völlig mit der Stadt Genf verwachsen ist, umfasst die Quartiere Les Eaux Vives im engern Sinne, Le Pré l'Evêque, Villereuse, Jargonnant, La Terrassière, Contamines, Malagnou, La Boissière und Florissant, von denen die vier letztgenannten beinahe ausschliesslich aus Villen bestehen.
Drei elektrische Trambahnen führen von Les Eaux Vives ins Herz von Genf, und ausserdem wird die Gemeinde von den drei Tramlinien nach Collonges sous Salève, Jussy und Douvaine durchschnitten; auf Boden der Gemeinde liegt auch die Ausgangsstation Les Vollandes der Linie Genf-Annemasse. 725 Häuser, 11872 Ew., worunter 6070 Katholiken. ^[Note:] Nahe zu 46% der Bewohner sind Ortsfremde. Post- und Telegraphenbureau. Wichtigste industrielle Betriebe sind Bau- und Zimmerplätze, mechanische Werkstätten, eine Seifen- und Kerzenfabrik, Dampfwäschereien, Brennholzhandlungen, eine Zuckerwaarenfabrik etc. Reformierte Kirche; drei Schulhäuser.
Seebäder. Schlittschuhweier Rieu. Bootshäuser der Société Nautique. Turn-, Musik-, Radfahrervereine etc. Eine Zeitung. Die dem linken Ufer des Sees entlang führende und bei ihrem Beginn in Genf Quai des Eaux Vives genannte Strasse ist eine schattige Allee, die als angenehmer Spazierweg stark begangen wird. Nahe vor dem Quai des Eaux Vives ragen zwei erratische Blöcke über den Wasserspiegel empor, deren grösserer die bekannte Pierre du Niton ist, die der Ueberlieferung nach ein einst dem Neptun geweihter römischer Opferstein gewesen sein soll und deren Bronzetafel mit ihrer Höhe über Meer von 376,86 m dem ganzen schweizerischen Höhennetz als Basis dient. Am äussern Ende des Quais ist die sog. Jetée des Eaux Vives in den See hinaus gebaut, die einen, seinen Strahl bis 90 m hoch werfenden Springbrunnen trägt. Die Siedelung Les Eaux Vives hiess zuerst Arenarium, welcher Name eher von der sandigen Beschaffenheit des Bodens als von einer hier befindlichen Arena herrühren wird. An Funden reicher Pfahlbau aus dem «bel âge du bronze», mit besonders zahlreichen Resten einer einstigen Giessstätte (Schmelztiegeln, Formen, Schlacken etc.).
(Kt. St. Gallen, Bez. Ober Rheinthal, Gem. Altstätten).
690 m. Weiler, am SO.-Hang des Hinter Kornbergs und 2,8 km nw. der Station Altstätten der Linie Rorschach-Sargans. 6 Häuser, 18 kathol. Ew. Ackerbau u. Viehzucht.
Stickerei als Hausindustrie.
(Kt. Appenzell I. R., Gem. Schwendi). 1644 m. Alpweide mit Hütten und stark besuchter Aussichtspunkt, im nö. Abschnitt des Alpsteingebirges u. zwischen Schwendibach und Weissbach; 3 Stunden s. über Appenzell. Auf drei Seiten von Felsen umrahmte, nach N. offene und z. T. bewaldete Terrasse, in deren Mitte ein 9 m tiefes Schneeloch eingesenkt ist, das den Sennen als Wasserspender dient. Gastwirtschaft. Oestlich von der Ebenalp das durch das sog. «Dunkle Loch» zugängliche malerische Wildkirchlein. Fussweg von der Ebenalp hinunter zum Seealpsee. Oft beschrieben und besungen, so u. a. ¶
namentlich auch von Joseph Viktor v. Scheffel (in seinem Roman Ekkehard), dem vom Alpsteinklub unter finanzieller Beihilfe von andern seiner Verehrer im Juni 1902 beim Aescher (nahe dem Wildkirchlein) eine Bronzetafel mit Reliefbüste u. Inschrift als Denkmal gesetzt worden ist. An der gleichen Stelle verewigt eine Inschrift das Andenken an Johann Gottfried Ebel, einen der Pionniere der Alpenforschung. ^[Note:] Eine von dem 1826 gestorbenen Dr. J. Nepomuk Hauth aus Appenzell verfasste poetische Schilderung des Wildkirchleins und der Ebenalp ist s. Z. zum Besten der Armen verkauft worden. Diese Dichtung, die sich an das unsterbliche Gedicht über die Alpen von Albrecht von Haller anlehnt, ist heute noch von wirklichem Interesse. In den Höhlen der Ebenalp (beim Wildkirchlein) sind Knochen des Höhlenbären (Ursus spelaeus) aufgefunden worden. (Vergl. darüber Egli, J. J. Die Höhlen des Ebenalpstockes. St. Gallen 1865).
Deutscher Name für das männliche Wildschwein.
Als Bestandteil von Ortsnamen ziemlich häufig verwendet.
(Kt. Graubünden, Bez. Plessur, Gem. Churwalden).
770 m. Gruppe von 7 Häusern, am linken Ufer der Plessur und 3 km sö. Chur. 48 reform. und kathol. Ew. Wiesen- und Obstbau.
(Kt. Luzern, Amt Willisau, Gem. Pfaffnau).
660 m. Gruppe von 3 Häusern, 2 km s. Pfaffnau und 10 km sw. der Station Reiden der Linie Luzern-Olten. 32 kathol. Ew. Ackerbau, Viehzucht und Obstbau.
(Kt. Thurgau, Bez. Kreuzlingen, Gem. Emmishofen).
475 m. Schloss, in modernem Stil erneuert, mit Parkanlagen, Oekonomiegebäuden und Meierhof, 2 km ssw. Konstanz, 300 m w. der Strasse Konstanz-Schwaderloo-Märstetten und s. Emmishofen.
Reizend gelegen, schöne Aussicht auf Konstanz und Umgebung.
Zusammen mit den benachbarten Schlössern Brunnegg (Unter Girsberg) und Mittel Girsberg Teil der Herrschaft Girsberg und damals Ober Girsberg geheissen.
Die Herrschaft verblieb aller Wahrscheinlichkeit nach bis zu Ende des 15. Jahrhunderts im Besitz des gleichnamigen Geschlechtes, dessen Stammburg Girsberg bei Stammheim im Kanton Zürich gestanden hatte.
Später ging das Schloss, immer noch als freie Burgherrschaft mit dem Rechte der niedern Gerichtsbarkeit, an die Grafen von Welfenstein, die Freiherren von Freyberg (aus Schwaben), an Patrizierfamilien aus Konstanz (Gall, Schultheiss u. a.), an das Aargauer Geschlecht der Segesser von Mellingen und im 17. Jahrhundert endlich an die Familie Kunz aus St. Gallen über, die in dieser ihrer Eigenschaft als Schlossherren unter dem Namen Kunz von Girsberg in den Adelskonventikel des «Nothfeststein» aufgenommen wurde und der das nun in Kunzenhof umgetaufte Schloss bis zu Ende des 18. Jahrhunderts als Eigentum verblieb.
Eberhard Graf Zeppelin, der das Gut 1869 ankaufte und heute noch dessen Besitzer ist, gab ihm dann den heutigen Namen Ebersberg.
(Kt. Zürich, Bez. Andelfingen). 500 m. Tafelberg, Vorhügel des Irchel, über dem Zusammenfluss von Thur und Rhein steil aufsteigend; 1,5 km w. Berg am Irchel. Hier ist eine der seltenen Landansiedelungen der Bronzezeit aufgedeckt worden, die eine Fläche von etwa 40 Aren umfasst zu haben scheint und wo unter einer Art Humusschicht Bronzen, Thonsachen, Kohlen, Steingeräte und Tierreste zum Vorschein gekommen sind. 1320: Ebersperg. Vergl. Heierli, Jakob. Urgeschichte der Schweiz. Zürich 1901. Seite 230 ff.
543 m. Gem. und Weiler, am Rickenbach, an der Strasse Altbüron-Schötz u. 5 km sw. der Station Nebikon der Linie Luzern-Olten.
Postablage, Telephon.
Die ziemlich ausgedehnte Gemeinde umfasst eine grosse Anzahl von schönen Bauernhöfen und einige Weiler, wie z. B. Auf dem Aesch, Goldbach und Wergigen.
Gemeinde: 59 Häuser, 476 kathol. Ew.;
Weiler: 9 Häuser, 57 Ew. Kirchgemeinden Altishofen und Grossdietwil.
Ackerbau, Viehzucht u. Käsefabrikation.
Hier wurde 1274 von Rudolf von Balm und Jakob von Fischbach das Zisterzienserinnenkloster Ebersegge gegründet, das bald grosse Güter sein Eigen nannte und um die Mitte des 16. Jahrhunderts dem Feuer zum Opfer fiel, worauf seine Besitzungen verkauft wurden und seine Insassen 1594 ins Kloster Rathausen übersiedelten.
Nahe der einstigen Klosterbaute steht heute die 1670 erstellte St. Katharinenkapelle.
(Kt. St. Gallen, Bez. Unter Toggenburg, Gem. Mogelsberg).
812 m. Gruppe von 7 Häusern, am W.-Hang des Bildbergs, 8 km sö. der Station Lütisburg der Toggenburgerbahn und 1,8 km sö. Mogelsberg. 41 reform. und kathol. Ew. Viehzucht.
Stickerei als Hausindustrie.
(Ober) (Kt. Luzern, Amt Hochdorf, Gem. Hohenrain).
570 m. Dorf, am Hiltibach, 600 m sö. Hohenrain und 2,8 km nö. der Station Hochdorf der Seethalbahn. 45 Häuser, 249 kathol. Ew. Acker- u. Obstbau, Viehzucht.
Lanzenspitze aus Bronze;
Gräber aus der zweiten Eisenzeit (La Tène-Zeit).
(Unter) (Kt. Luzern, Amt Hochdorf, Gem. Hohenrain).
530 m. Dorf;
1,2 km sw. Hohenrain und 1,5 km nö. der Station Hochdorf der Seethalbahn. 14 Häuser, 133 kathol. Ew. Kirchgemeinde Hochdorf.
Acker- und Obstbau, Viehzucht.
Heimat des Ratsherrn Josef Leu, eines der einflussreichsten Führer der katholisch-konservativen Partei des Kantons Luzern, der in der Nacht vom 19./20. Juli 1845 in seinem Wohnhause in Ebersol ermordet worden ist. 1180: Ebirsola.
(Kt. Bern, Amtsbez. Konolfingen, Gem. Wil). 1110 m. Weiler, auf dem Kurzenberg; 2,5 km sö. Ober Hünigen und 5,5 km sö. der Station Konolfingen der Linie Bern-Luzern. 6 Häuser, 43 reform. Ew. Wiesenbau.
(Kt. Thurgau, Bez. Bischofszell, Gem. Hauptwil).
500 m. Weiler, am linken Ufer der Sitter und 2 km nw. der Station Bischofszell der Linie Gossau-Sulgen. 19 Häuser, 105 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinde Bischofszell.
Landwirtschaft.
(Kt. Zürich, Bez. Affoltern, Gem. Hausen).
620 m. Dorf, am W.-Hang des Albis, 2 km sö. Hausen und 2,5 km nw. der Station Sihlbrugg der Linie Zürich-Thalwil-Zug und der Sihlthalbahn.
Postablage. 70 Häuser, 316 reform. Ew. Viehzucht.
Keine Burg. Die in den Urkunden genannten Personen dieses Namens waren Hörige der Müllner von Zürich. 885: Eidwartswilare;
1020: Eberhartswile.
(Kt. Wallis, Bez. Visp). 3343 m. Felskopf, an den sich der SO.-Rand des vom Col Durand (Gruppe des Ober Gabelhorns) absteigenden Hohwänggletschers anlehnt.
Wenig hervortretend und nur vom Zmuttgletscher aus deutlich sichtbar.
Der Aufstieg zum Col Durand führt über die Wände des Ebihorns zum Hohwänggletscher.
(Kt. und Amt Luzern).
430 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechten Ufer des Ron und an der Strasse Zug-Luzern.
Station der Linie Zürich-Zug-Luzern.
Postbureau, Telegraph.
Telephon. Gemeinde, mit Bühl, ¶