münden von links der
Merdenson und, 1 km tiefer unten bei
Le Clou, eine ganze Reihe von kleinen, dem
O.-Hang des
Mont Dolent
entspringenden
Wildbächen. Jetzt zwingen die von links sich vorschiebenden Ausläufer des
Mont Blanc Massives die Dranse de
Ferret, nach NNO. abzubiegen, indem sie ihr zugleich die wasserreichen
Bäche ihrer
Gletscher
(Glacier de
la Neuva, de
Planereuse und de
Saleinaz; dieser letztere einer der grössten im schweizerischen Anteil am Gebiet des
Mont Blanc)
und unterhalb der
DörferPraz de Fort und
Issert die «reuse» d'Orny und den Bach des
Vallon de
Champex zusenden. Beim
WeilerSom la Proz endlich biegt die Dranse de
Ferret rechts um den Fuss des bewaldeten Felssporns Le
Montatuay herum und
mündet kurz nachher in die Dranse d'Entremont.
Die Flora der Dransethäler ist eine der reichsten im Wallis,
und jedes der drei
Thäler weist wieder eine Anzahl von nur ihm zukommenden
Arten auf. Vergl. die Art.
Bagnes,
Entremont,
Ferret, sowie Jaccard, P. Distribution de la flore alpinedans le bassin des Dranses im
Bull. de la soc. vaud. des sc. nat. Vol. 37, 1901.
Geschichtliches.
Die traurige Berühmtheit, die die Dranse de
Bagnes sich durch ihre Verheerungen, besonders bei den Ausbrüchen von 1595 und
1818, erworben hat, veranlasst uns, an dieser Stelle darüber einige genauere Angaben zu machen.
Schon im 5. Jahrhundert sehen wir, dass der
Bischof Sylvius sich wegen der Ueberschwemmungen der Dranse genötigt sah, seinen
Sitz von Octodurum provisorisch nach Agaunum zu verlegen, und zu Ende des folgenden Jahrhunderts müssen
sich seine Nachfolger Agricola und St. Heliodor zur endgiltigen Aufgabe des zu oft den Hochwassern ausgesetzten Octodurum
und zur Uebersiedelung nach
Sitten entschliessen. Am fegt ein Hochwasser alle Brücken in den Thälern von
Bagnes
und
Entremont weg und setzt den
FleckenMartinachunter Wasser.
Die Schilderung der in ihrem ganzen Verlauf wohlbekannten Katastrophe von 1818
mag uns zugleich auch ein
Bild von der frühern geben. Der in 600 m
Höhe über der Dranse hängende Giétrozgletscher sendet beständig abgebrochene
Eismassen zur Gorge de
Mauvoisin hinunter, die sich am Fuss der Felswand zu einem wirklichen
Eis- und Schuttkegel stauen,
die Dranse allmälig bis zum Fuss der
Liaz hinüberdrängen und zeitweise auch den ungestörten Abfluss ihrer
Wasser hemmen.
In kühlen Jahren können diese Eistrümmer quer über das gesamte Flussbett reichen u. hie u. da sogar noch an beiden Ufern
in die
Höhe branden. So auch 1818. Nach zwei sehr harten Wintern, denen die kühlsten Sommer des Jahrhunderts
gefolgt
waren, verstopfte der an Masse beträchtlich gewachsene Eiskegel die enge
Schlucht der Dranse völlig, hinderte deren
Wasser am Abfliessen u. liess einen mächtigen Stausee sich bilden, der mit steigendem Wasserspiegel immer weiter thalaufwärts
griff. In einem Zeitraum von 34 Tagen hatte so dieser durch einen riesigen Eisdamm gestaute
See eine Länge
von 2333 m, eine Breite von 217 m und eine
Tiefe von 60 m erreicht.
Und dazu stieg er immer noch. Der von der
Walliser Regierung zur möglichsten Milderung der Folgen der sicher vorauszusehenden
Katastrophe aufgebotene Ingenieur Venetz liess den obersten Teil der Eisbarre mit einem
Stollen durchbrechen,
welche Massregel bewirkte, dass am Abend des 14. Juni der
Spiegel des
Sees um 30 cm, am Morgen des 15. Juni um 3 m und am Morgen
des 16. Juni um 9 m gefallen war. Unterhalb der Barre füllten die abfliessenden
Wasser das Strombett vollkommen
aus, traten aber nirgends über ihre Ufer, so dass man sich bereits der Hoffnung hingab,
der See würde sich im Verlauf einiger
Tage ohne Katastrophe entleeren. Unglücklicherweise traten aber plötzlich warme Tage ein, die der Eisbarre so stark zusetzten,
dass sie am 16. Juni nachmittags um halbvier Uhr dem Druck der ungeheuren Wassermasse erlag und unter furchtbarem
Getöse in Stücke ging.
Nun stürzte sich ein in der engen
Schlucht von
Mauvoisin über 33 m hoher, entfesselter Wasserstrom thalauswärts, der auf
seinem
Wege 130
Hütten, einen ganzen
Wald, ungeheure Steinblöcke und in
Champsec mehrere
Häuser mit sich riss,
die 25 km lange Strecke von
Mauvoisin bis
Le Châble in 40 Minuten zurücklegte und in weitern 50 Minuten vor
Martinach anlangte,
wo er sich weit über die
Ebene ergoss und bis zur
Rhone hin Alles mit
Schutt und Trümmern jeglicher Art überstreute. Im
FleckenMartinach selbst hatte derStrom alle
Häuser bis über das erste Stockwerk hinauf
unter Wasser gesetzt.
Obwohl die rechtzeitig gewarnte Bevölkerung des
Thales sich an die Gehänge hinauf geflüchtet hatte, verloren doch noch 34 Personen
das Leben. Ueber den Stausee selbst und seine Wassermassen spricht sich der von Hans Konrad
Escher von der
Linth, Prof.
Trechsel und
Jean de Charpentier 1821 an die
Walliser Regierung erstattete Bericht über die Verhältnisse des Bagnethales
folgendermassen aus: «Die im Monat
May allmählig eintretende Schneeschmelze erhob den Wasserspiegel dieses
Sees täglich um
beynahe zwey Fuss, so dass die Wassermasse desselben den 14. Juni auf 800000 Kubikklafter (zu tausend Kubikfuss
jeder) berechnet werden konnte. Noch hätte
der See im
PlanDurand bis auf die
Höhe¶
mehr
derjenigen Stelle ansteigen können, wo der neue Getrozgletscher den ... Fuss des ihm gegenüber stehenden
Mauvoisin berührte. Dies hätte eine Erhebung des Wasserspiegels von 60 Fuss und eine Vermehrung der Wassermasse des
Sees um wenigstens 900000 Kubikklafter bewirkt u. also die ganze Wassermasse des Sees auf 1700000 Kubikklafter gebracht.» Nach
dem Durchbruch des Stollens «vertiefte und erweiterte das durchströmende Seewasser bald den
Gletscherstollen so sehr, dass dadurch der Wasserspiegel des aufgedämmten Sees in Zeit von drey Tagen um volle 46 Fuss gesenkt
und die Wassermasse desselben um 270000 Kubikklafter vermindert wurde.»
Hätte man den Stollen nicht gegraben und den Stausee auf seine oben angegebene Wassermasse ansteigen
lassen, so wäre durch den Ausbruch des Sees das ganze ebene Unter Wallis
mitsamt dem in der Rhoneebene gelegenen Gebiet des Waadtländer
Bezirkes Aigleunter Wasser gesetzt worden, während so die Rhone unterhalb Martinach nicht über ihre Ufer getreten ist. Die
der Richtung ihres Thales entsprechend gegen Fully und Charrat zu sich ergiessenden Wassermengen der Dranse
konnten sich in der Ebene frei verteilen und dann gemächlich zur Rhone abfliessen. Seit den 1822-24 vollendeten Verbauungsarbeiten,
die eine grössere Anhäufung von Eismassen zu verhindern bestimmt sind, sind die Wasser der Dranse bis heute stets ungehindert
abgeflossen.
Die Katastrophe des Jahres 1595 muss unter ähnlichen Umständen vor sich gegangen sein, während ihre Folgen aber noch weit
furchtbarere gewesen sind. Zum Zeugnis dessen stellen wir nur folgende zwei, vom Dekan Bridel s. Z. gesammelten zeitgenössischen
Urkunden zusammen: 1. Inschrift im Hause des Malers Gay in Martinach, lautend Submersio Burgi Martigniaciet planitiei4. Juniiinundatione aquae Dranciae provenientis e valle Bagnarum loco appellatoMauvoisin (am Ueberschwemmung
des FleckensMartinach und der Ebene durch den Austritt des von der Gegend Mauvoisin im Bagnesthal herabkommenden Flusses Dranse). 2. Kurze
aber wertvolle handschriftliche Notiz in den Aufzeichnungen von M. Ignace, eines städtischen Beamten
in Martinach und Augenzeugen des Unglückes, lautend 1595, die25. Maii,maxima inundatio aquarum prorumpentium ex valle Bagnearum;submersio burgi Martigniaci; deletio agrorum pagorumque intra paucas horas.
Periere 70 homines noti, de ignotis non fit mentio; caeteris vero fuga salutem quaerentibus omnis fortunaablata.Ditissimi pauperrimi facti (Am grosse Ueberschwemmung durch die aus dem Bagnesthal hervorbrechenden Wasser; Unterwassersetzung
des FleckensMartinach; Zerstörung der Felder und Dörfer im Zeitraum von wenigen Stunden. Ohne die Unbekannten, deren keiner
Erwähnung getan wird, haben 70 Personen das Leben verloren; die übrigen, die ihr Heil in der Flucht
suchen mussten, sind um ihr ganzes Gut gekommen. Die Reichsten sind die Aermsten geworden). ^[Die Differenz in den beiden
Daten rührt davon her, dass die neue gregorianische Zeitrechnung erst seit kurzer Zeit eingeführt und noch nicht allgemein
gebräuchlich war.]
Die Chroniken erwähnen ausserdem noch eine Ueberschwemmung der Dranse vom An dieser Stelle
muss auch darauf hingewiesen werden, dass die Hochwasser der Dranse von Bagnes ihr Thal während der letztvergangenen Jahre
mehrfach (Juni 1894, 1898 und 1899) heimgesucht haben. Doch lassen sich diese vom Gletscher von Crête Sèche (nicht vom Giétrozgletscher)
ausgegangenen Verheerungen denjenigen der Ausbrüche von 1595 u. 1818 durchaus nicht zur Seite stellen.
1261 m. Weiler, in einem ebenen Thalboden des Val d'Entremont, am linken Ufer der Dranse
und gegenüber den Steilhängen, über denen die hauptsächlichste Siedelungsgruppe der Gemeinde Liddes steht.
Mit dieser
durch eine Brücke und einen längs dem mit Feldern bestandenen und von Tobeln durchfurchten Hang aufsteigenden
Weg in 10 Minuten verbunden. 29 Häuser, 122 kathol. Ew. DreiMühlen.
sammelt die Wasser der öden Hochfläche von Le Vieux Emosson
(2200 m) und der Hänge der Vedalle, stürtzt sich dann als einheitlicher Wasserlauf durch die Gorge du Vieux ins Becken von
Emosson und mündet dort am Fuss des Bel Oiseau in 1750 m in die Eau Noire.
(Kt. Waadt,
Bez. und Gem. Aigle).
680 m. Malerisch gelegene Gruppe von 3 Häusern, über der Strasse nach
den Ormonts, 500 m nw. vom Dorf Fontanney und 1,5 km ö. der Station Aigle der Simplonbahn. 18 reform. Ew. Hier wird noch Wein
gebaut. Die kleine Hochfläche von Drapel liegt an der Stelle, wo die schiefe Kreide (rote Schichten)-
und Flyschmulde von Leysin auf das Gehänge über dem Querthal der Rhone ausmündet.
1781 m. Wenig hervortretender Gipfel, 4 km sw. über dem Dorf Muotathal und unmittelbar
n. über dem vom Riemenstalder- ins Muotathal hinüberführenden Passübergang der Goldplank.
Trägt folgende Einzelgipfel: das Grosse Dreieckhorn (3822 m; erste Besteigung 1868 durch
Murray Browne mit den Führern P. Bohren und P. Schlegel aus Grindelwald; 4 Stunden von der Konkordiahütte aus), das Kleine
Dreieckhorn (3648 m; auf der Siegfriedkarte unbenannt; erste Besteigung 1897 durch Julien Gallet mit
Frau und den Führern Joseph Kalbermatten und Ch. Kaufmann) und das Olmenhorn (3318 m; erste Besteigung 1886 durch Ch. E. Grove
und Ch. H. Townley mit den Führern L. Zurbriggen und F. Graf; 7 Stunden vom Hotel Eggishorn aus).
Von diesem zentralen Kamm
steigen zum Aletschgletscher eine Anzahl von seitlichen Spornen ab, benannt Beim Ersten Dreieck (2990
m), Beim Zweiten Dreieck (2909 m), Beim Dritten Dreieck (2960 m) und Beim Vierten Dreieck (ca. 2950 m).
1755-1702 m. Drei nach oben sich zuspitzende und zu einem
Dreieck angeordnete Felsköpfe, s. Marwies und 3 Stunden über Appenzell.
Von S. gesehen erscheinen sie als vollkommen glatte Felswände.
Bildet eine von SW.-NO. ziehende, 5 km lange Kette, der eine Reihe von Gipfeln aufgesetzt
sind und die nach N. in schroffen Felswänden abfällt.
Von der südlichsten Spitze, der Höchstfluh (2104
m; mit mächtigen Felswänden), hebt sich der Kamm zu 2424 m, erreicht im Dreispitz 2523, 2434 und 2412 m, senkt sich wieder
zum First (1974 m) und Littlihorn und endigt schroff über dem Suldthal. Am häufigsten wird der eigentliche Dreispitz bestiegen;
Besteigung in 5 Stunden von Kienthal, oder - ziemlich schwierig - vom Renggsattel aus oder auch - leichter
- über den S.-Hang.
entspringt auf französischem Boden am Fuss des Mont Salève in 800 m, fliesst nach N.
und bildet zweimal eine Strecke weit die Landesgrenze zwischen der Schweiz und Frankreich.
Mündet nach 9,5 km
langem Lauf, wovon 7 km auf den Kanton Genf
entfallen, unterhalb Lancy von rechts in die Aire.
Die Drize wird auf Schweizer Boden von 11 Brücken
überschritten.
Ein von ihr abgezweigter Fabrikkanal geht gegen Carouge, umfliesst die Stadt im W. und mündet in die Arve.
422 m. Weiler, mit zahlreichen Villen, am linken Ufer der Drize
und 1,5 km s. der Station Carouge der Linie Genf-Saint Julien. 38 Häuser, 167 kathol. und reform. Ew. Kirchgemeinde Carouge. 1783 hat
man hier eine eisenhaltige Quelle aufgefunden, die aber ohne Verwendung geblieben ist.
Hier lebte und
starb der Nationalökonom Dameth (1812-1884).
1220 m. Alpweide mit Gruppe von 26 im Frühjahr und Herbst bezogenen Hütten,
am NO.-Hang des Aula und über der Wurzel der zwei kleinen Thäler von Ingiustria und des Riale dei Mulini;
725 m. Gruppe von 4 Häusern, 2 km nö. der Station Siviriez der Linie Bern-Freiburg-Lausanne. 90 kathol.
Ew., wovon 53 französischer und 37 deutscher Zunge.
Viehzucht und Milchwirtschaft, Getreidebau.
Interkantonale
Ackerbaukolonie Saint Nicolas de Drognens zur Besserung junger Sträflinge, 1888 gegründet und 1897 beträchtlich erweitert. 70 Insassen.
(Le). Ortsname im Berner und NeuenburgerJura, bezeichnet einen nach S., der Sonne zu, exponierten Berghang, im
Gegensatz zum Envers, dem nach N. schauenden Gehänge.
Der nicht immer leicht zu begehende Pass geht den beiden Cols des Plines, seinen nächsten Nachbarn, parallel
und führt wie diese von der Ornyhütte zur Saleinazhütte (im schweizerischen Anteil am Mont Blanc Massiv).
1150-1175 m. Waldung, 6 km lang und 500 m breit, von 300 ha Fläche;
zwischen
St. Immer und Renan an dem nach S. schauenden, das Thal von St. Immer im N. begleitenden und den S.-Abfall
der hier zwischen einer Höhenlage von 1150-1250 m schwankenden Hochfläche der Freiberge bildenden Berghang.
Während zahlreiche Fusswege den Aufstieg erleichtern, führt nur eine einzige gute Fahrstrasse (St. Immer-Tramelan) längs
des Hanges zur Höhe; auf sie mündet der von Courtelary ausgehende Weg ein. Der Hang trägt eine Reihe von Einzelnamen: Forêt du Droit
n. St. Immer, Côte du Droit n. Cortébert und neuerdings Forêt du Droit n. Corgémont und Sonceboz-Sombeval.
Seine schönen Waldungen mit ihren hundertjährigen Tannen, die grünen Bergweiden, die frische und stärkende Luft gestalten
den Sonnenberg zu einer der schönsten Sommerfrischen.
Von der Station Tramelan der Linie Tavannes-Tramelan aus kann die Höhe des Sonnenbergs mit Leichtigkeit
erreicht werden. Die Frage der Erbauung einer Seilbahn St. Immer-Sonnenberg wird lebhaft ventiliert. Die Mehrzahl der Höfe
am Sonnenberg wird von Wiedertäufern bewirtschaftet, deren Ahnen zu Ende des 16. Jahrhunderts aus dem deutschen Kantonsteil
von Bern
(besonders aus dem Emmenthal) vertrieben worden sind und denen der Bischof von Basel
hier die freie Ansiedlung
gestattete.
Sie sind ihren alten Sitten und ihrer deutschen Muttersprache bis heute treu geblieben. In geologischer Hinsicht bildet der
Sonnenberg ein breites, später abradiertes Gewölbe aus oberm Jurakalk oder Malm mit schön ausgeprägtem Uebergang
aus seiner mergeligen Facies des Argovien in die koralligene Facies des Rauracien des n. Juragebirges.
Es wechseln mit einander ab pelagische Kalkmergel mit Schlammfacies (Pholadomyen, Goniomyen, Thracien, grosse Terebrateln
etc.) und Korallenkalkschichten (bei Eloies, Demeurances, CombeNicolas, Fontaines près Tramelan etc.). An der Basis der im s.
Abschnitte der Montagne du Droit (bei Courtelary, St. Immer etc.) sehr interessanten und fossilreichen Portlandschichten
trifft man an der Strasse St. Immer-MontCrosin (Wirtshaus) auf das südlichste Vorkommen der Mergel mit Ostrea (oder Exogyra)virgula. Auf den kieseligen und tonigen Argovienmergeln der Bergwiesen Arnica montana, auf der Höhe des Chenau de CortébertArctostaphylos uva ursi, hinter Mont CrosinNarcissus radiiflorus und Narcissus Pseudonarcissus ×radiiflorus;
überall auf allen feuchten Wiesen des SonnenbergsNarcissus Pseudonarcissus.
Verwitterter Felsgipfel, nw. über dem Hospiz auf dem Grossen St. Bernhard und 1 Stunde nö. über dem Col de Fenêtre,
von wo aus er bestiegen werden kann.
Wird aber nur selten besucht, da ihm sein Nachbar, die dem Hospiz
näher gelegene Chenalette (2889 m) meist vorgezogen wird.
Vollendet schöne Aussicht auf den italienischen Teil des Mont Blanc
Massivs und auf die Grajischen Alpen.
Mit dieser Stadt direkt verbunden durch einen rechts über dem WildbachSionne aufwärts führenden Weg.
Ueber derSionne auf einer Hochfläche gelegen und mitten in ganzen Hainen von Nussbäumen versteckt. 68 Häuser, 411 kathol.
Ew. Gräber aus der Bronzezeit. 1189: Drona.
(Kt. Graubünden,
Bez. Vorderrhein).
1900-1332 m. Kleiner Bach; entspringt in wildem Tobel am Culm de Vi über Sedrun, fliesst zunächst gegen
SW., dann gegen SO. und mündet unterhalb Sedrun in den Vorderrhein. Der oft ganz beträchtliche Schlammmassen mit sich
wälzende Bach bildet eine sogen. Rüfe.
2410 m. Gipfel, in der langen, vom Niesen bis zum Albristhorn
sich erstreckenden und das Thal von Frutigen einerseits vom Simmen- und Diemtigenthal andererseits trennenden Kette.
Bildet
einen länglichen, zum grossen Teil rasenbewachsenen Grat und kann von der Station Oei der Simmenthalbahn (Spiez-Erlenbach)
aus in 4 Stunden leicht erstiegen werden;
(Kt. u. Bez. Schwyz). 2283 m. Höchster Gipfel der die obern Verzweigungen des Sihlthales
kreisförmig umschliessenden innern SchwyzerVoralpen. Dieser mächtige Wall beginnt bei Biberbrugg, nw. Einsiedeln, mit einem
blossen Hügelzug, der sich nach und nach hebt und dabei als westliche Randkette des Alpthals nach S. zieht, die hohen Kalkwände
der Mythen bildet, nach SO. und später nach O. umbiegt, um mit dem Drusberg und der Miesern seine höchsten
Erhebungen zu erreichen und endlich in n. Richtung bis zum Fluhberg und von da nach NW. bis zum Aubrig und Etzel sich fortzusetzen.
Die einzige breite und tiefe Lücke in diesem Kreis von Bergketten findet sich in der Gegend von Biberbrugg
und Schindellegi, wo die Wasser des ganzen Gebietes ihren Ausgang finden. Kleinere Rücken scheiden das Innere des Kreises wieder
in mehrere Einzelthäler: Sihlthal, Minsterthal, Alpthal. Die Hänge der Berge sind
nach innen verhältnismässig sanfte, während
sie nach aussen in Form von steilen Felshalden und schroffen Felswänden zum Muotathal, Pragelpass und
Wäggithal abfallen.
Man kann das ganze Gebiet mit einer von mächtigen und gezackten Mauern umgebenen und mit einem Aussengraben versehenen Festung
vergleichen, deren höchste Bastion der über dem hintersten Sihlthal, über dem Pragelpass und neben der Miesern sich erhebende
Drusberg bildet. Von allen Seiten her zeigt sich dieser als gebietender Felsstock; er nimmt von Zürich
aus gesehen
zwischen Glärnisch und Tödi eine wohl markierte Stellung ein und ist an seiner nach links aufwärts steigenden Bänderung
leicht kenntlich. Diese Bänder sind nichts anderes als mächtige, wechsellagernde Kalk- und Mergelbänke des Valangien, Neocom
und Urgon. Die hier ausgebildeten sogen. Drusbergschichten entsprechen stratigraphisch dem mittlern Neocom
(Hauterivien), d. h. den Schichten mit Exogyra Couloni.
(Kt. Graubünden,
Bez. Unter Landquart). 2829 und 2828 m. Mächtige Felsmauer, in der Gruppe des Rätikon; zieht in sö.
Richtung vom Schweizerthor zum Drusenthor. Die Drusenfluh bietet ein schönes und charakteristisches Beispiel für die orographischen
Formen des gesamten Rätikons: auf dem Rücken eine Hochfläche, nach S. senkrecht abfallende Felswände
und nach N. etwas weniger steile, obwohl immer noch schwierig zu erkletternde Hänge. Es ist dies die sog. Pultform, die
sich namentlich bei einem Querschnitt durch den Bergstock deutlich hervorhebt.
Die S.-Wand der Drusenfluh ist eine der grossartigsten Felswände der Schweizer Alpen und steht kaum den
mächtigen Wänden der Tiroler Dolomiten nach. Sie hebt sich als weisse und glänzende Kalkmauer unmittelbar aus den grünen
Alpweiden des Prätigau empor und bietet namentlich bei Sonnenuntergang, wenn sie von den letzten Strahlen der scheidenden
Sonne mit grellem Rot übergossen wird, einen märchenhaft schönen Anblick. Anders der N.-Hang, der in
eine Reihe von Felsbändern und -vorsprüngen mit dazwischen eingeschnittenen Nischen und Tobeln gegliedert erscheint.
Die bedeutendste dieser Furchen ist der sogen. Thiergarten, der sich nach oben stark einengt, sehr steil wird und auf dem
Kamm selbst in die tiefe Scharte des Eisjöchel (mit kleinem Gletscher) übergeht. Von diesem Eisjöchel
wird die ganze Mauer in zwei Hälften geteilt, deren eine, der nw. Abschnitt, in 2829 m gipfelt, während die in Türme und
Nadeln zerschnittene andere, der sö. Abschnitt, den Namen der «Drei Türme» trägt und mit 2828 m Höhe nur um einen Meter
hinter dem höchsten Punkt zurückbleibt. Diese Drei Türme sind weit leichter zu ersteigen als der eigentliche Gipfel der
viel bewunderten, aber nur wenig besuchten Drusenfluh. Die Touristen ziehen ihr die leichtere Besteigung der Scesaplana und
Sulzfluh vor.
Da im oberen Abschnitt bis vor Kurzem jeder gebahnte Pfad fehlte, war ein Uebergang über
das Drusenthor eine nur selten unternommene Tour;
nachdem aber der Deutsch-Oesterreichische Alpenverein
im hintern Gauerthal eine Schutzhütte erstellt hatte, liess er auch bis zur Passhöhe des Drusenthors einen Fussweg bahnen,
der auf Schweizerboden fortgesetzt werden soll, hier aber nicht nach SW. gegen Schuders, sondern nach SO. über die Garschinafurka
nach Partnun und Sankt Antönien führen wird.
2700 m. Kleiner Hochalpensee (Karsee), im Boden eines zwischen den
Felsgruppen des Zennepi und der Grande Becca eingesenkten wilden und einsamen Thalkessels.
Unmittelbar nö. des von der Alpweide
Bovine längs des rechten Ufers des Trientgletschers zur Alpweide Vaisevay führenden Col de la Lys.
(PassoDella) (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
Ca. 2750 m. Einer der schönsten und begangensten Passübergänge zwischen
dem Avers und Bergell. Der Weg führt von Cresta-Avers das Val Bregalga aufwärts bis zur Wasserscheide zwischen Val di Roda im
W. und Val della Duana im O., geht dann durch die breite Scharte zwischen Pizzo della Duana und dem Marcio
und steigt rasch über Felsen und Sturzschutt, Alpen und Wälder zur Hochterrasse von Soglio ab. Bregalga-Soglio 6 Stunden. Früher
genauer Bregalgapass geheissen; mit dem Namen Duanapass wäre besser der vom Val di Roda im W. ins Val della Duana im O. hinüberführende
und den andern auf der Passhöhe selbst kreuzende Uebergang zu bezeichnen, der auf der Siegfriedkarte
unbenannt gelassen worden ist.
(PizzoDella) (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
3133 m. Einer der schönen Gipfel in der das Bergell im N. abschliessenden Bergkette, die
zwischen Septimer und Pizzo Stella oft auch Duanakette geheissen wird, das Bergell vom Avers scheidet und
nach jenem sehr steil, nach diesem dagegen etwas sanfter abfällt. Der 3,5 km nw. über Vicosoprano aufsteigende Pizzo della Duana
zeigt im Besondern die für diese Kette wie auch z. B. noch für den Rätikon so bezeichnende sogen. Pultform. (Vergl. den
Art. Drusenfluh).
Auf dem Gipfelplateau liegt ein Firnfeld, das einen Hängegletscher zum Val della Duana
hinuntersendet.
Der Pizzo della Duana ist ein Aussichtspunkt ersten Ranges und wird sowohl vom Avers als vom Bergell aus häufig
bestiegen.
(ValDella) (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
2760-2450 m. Tief eingesenktes Thal, zwischen Pizzo della Duana im S., Gletscherhorn und Piz Piott
im N. Steigt vom Passo della Duana nach O. ab und bildet die oberste Terrasse des nach O. sich fortsetzenden
und bei Casaccia nach S. umbiegenden und ins Bergell ausmündenden Val Marozzo. Der Bach des Val della Duana endigt in einem
kleinen, von einer Felsbarre gestauten See ohne sichtbaren, aber ohne Zweifel unter dem Felsdamm durch
erfolgenden Abfluss.
3066 m. Bekanntester und am meisten bestiegener Gipfel der Ducankette, zugleich
ihr höchster und von allen Seiten her sichtbarer Punkt, 5-6 Stunden s. über Sertig Dörfli.
Erscheint
von Sertigthal aus, über das er zumeist bestiegen wird, als mächtiger und imposanter Stock.
An diesen letzten schliesst sich endlich noch die breite Kuppe des Cuolm da Latsch (2268 m)
an, der im Gegensatz zu den wildzerrissenen und vegetationslosen Mauern der übrigen Kette bis zu oberst mit Gras bewachsen
ist.
Mächtige Schutthalden ziehen sich von den Kämmen in die benachbarten Thäler hinunter, deren Thalboden (besonders am
NW.-Hang) sie oft erreichen.
Die Kette besteht in der Hauptsache aus Gesteinen der Trias, deren verschiedene
Bänke ihrer wechselnden Farbe wegen schon von Weitem sich gut abheben;
darüber lagern Verrucano in wechselnder Mächtigkeit
und endlich Gneiss, der besonders am SW.-Ende der Kette ansteht und hier den Gipfel des Cuolm da Latsch bildet.