Telephon. 39
Häuser, 215 kathol. Ew. Ackerbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. In
kalter und nebelreicher Gegend.
Kirche zu
Saint Marcel, 1894 restauriert und vergrössert. Im 15. Jahrhundert
besassen die
Herren von
Avenches in Courtion ein
Schloss, das beim heutigen Pfarrhaus gestanden hat.
1500 m. 4 am Hang des Cousinbert zerstreut gelegene
Höfe, am Rand des
Waldes
von
La Joux und 3,5 km ö.
La Roche. Von einander unterschieden als Petit Cousinbert,GrosCousinbert, Cousinbert des Particuliers
und Cousinbert à Rémy.
Die Bewohner treiben Landwirtschaft und Industrie; das soziale und geistige Leben des
Ortes ist zu jeder Zeit ein sehr
reges gewesen. Grosse Asphaltminen von
La Presta. Bau der Absinthpflanze (Artemisiaabsinthium). Viehzucht, Käserei. Ausgedehnte
Uhrenindustrie,
Fabrik zur Herstellung von Uhrenmacherwerkzeugen. Eine Mechanikerschule, 1893 eröffnet. Weltbekannt sind
die Absinthfabriken von Couvet; grosse Giessereien, Backsteinfabrik und Strickmaschinenfabrik; Strumpfwirkerei; Buchdruckerei.
Pensionnate. Heutige Pfarrkirche 1657, Kirche der freien reformierten Gemeinde 1876 erbaut. Der Bezirksspital
des
Val de Travers 1860 und das Altersasyl für Frauen 1892 eröffnet. 1765 wohnte hier J. J. Rousseau, dem die Gemeinde
das Ehrenbürgerrecht verlieh. Couvet ist die Heimat einer ganzen Reihe von um Kunst und Wissenschaft, Handel und Industrie
verdienten Männern, von denen wir nur Emer de Vattel (1714-1767), den Verfasser des
«Droit des gens»,
und den
MalerLéonBerthoud (1822 bis 1892) nennen. Urkundlich zum erstenmal 1291 als Covet erwähnt; bis 1637 Teil der Kirchgemeinde
Môtiers. N. vom Dorf, am Ausgang einer tiefen Runse, die intermittierende Quelle des
Sucre.
(Mont de)(Kt. Neuenburg,
Bez. Val de Travers).
1030 m. Bergweiden, nö. vom Dorf Couvet, mit 3 Häusergruppen: Le
Haut
du Mont, Le
Bas du Mont und
Le Mont de Couvet im eigentlichen Sinne (zwischen den beiden erstgenannten gelegen);
zusammen 6
Häuser, 36 reform.
Ew. Schöne mit Baumgruppen bestandene Sennberge;
(Colde) (Kt. Wallis,
Bez. Monthey).
1924 m. Passübergang, sw. über dem Hintergehänge des
Val d'Illiez und auf der Grenze gegen
Frankreich, zwischen
Tête de Bostan und
Pointe des Fornets (oder Fourneaux);
(Gorgesde) (Kt. Waadt,
Bez. Grandson).
900-600 m. Schöne und sehr regelmässig gebaute
Klus, n. von
Vuitebœuf im
Mont deBaulmes
ausgewaschen. Die mächtigen Schichten des obern Jurakalkes (Portland-Sequan) bildet ein abgeflachtes Gewölbe und tauchen
senkrecht (oder schwach überliegend) unter die
Ebene bei
Vuitebœuf.
1042 m. Weiler, im obern Abschnitt des Val Colla, auf einer Terrasse über den kleinen Seitenthälern
von Capellone und Cugnolocurto, 1 km nö. Colla und 16 km nö. Lugano. 28 Häuser, 102 kathol. Ew. Ackerbau
und Viehzucht.
Auswanderung. Neue kleine Kirche, der Madonna del Carmelo geweiht.
1442 m. Alpweide und Gruppe von 7 im Frühjahr und Herbst bezogenen Hütten, am W.-Hang
des Monte di Sobrio, 1 Stunde nö. Cavagnago und 3¼ Stunden ö. der Station Giornico der Gotthardbahn.
Alta (Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
2893 m. Hauptgipfel und Knotenpunkt der Grenzkette zwischen der Schweiz und Oesterreich, 7-8 Stunden
ssö. über Remüs im Unter Engadin und über dem Hintergehänge des Val d'Uina. Nö. vom Schlinigpass.
Die vom Piz Lad von N.-S. laufende Kette biegt an der Craist Alta nach SO. um und verlässt den Schweizerboden; eine andere,
von der Craist Alta nach NO. ziehende Kette liegt ganz auf österreichischem Gebiet.
(Kt. Tessin,
Bez. Locarno).
884 m. Gem. und Pfarrdorf, im Val Onsernone, an der Strasse Locarno-Comologno und 19 km nw. Locarno. Postablage;
Postwagen Locarno-Comologno. 64 Häuser, 303 kathol. Ew. Ackerbau und Viehzucht. Strohflechterei. Periodische
Auswanderung. Ausgangspunkt für die Besteigung des das ganze Thal beherrschenden Mottone (1772 m).
(Kt. Waadt,
Bez. Nyon).
426 m. Gem. u. Dorf, 600 m vom W.-Ufer des Genfersees und von diesem durch einen steilen,
mit Reben bepflanzten Hang getrennt, längs dem die Strasse und Bahnlinie Lausanne-Genf hinziehen. 3,5 km sw. Nyon, nahe dem
Genfer Dorf Céligny und 4,5 km n. Coppet. 500 m vom Dorf Haltestelle der Linie Lausanne-Genf. Postablage, Telephon. Gemeinde: 67 Häuser, 350 reform.
Ew.; Dorf: 58 Häuser, 305 Ew. Kirchgemeinde Crassier. Kirche. Landwirtschaft. Wattefabrikation. Sehr alte Siedelung. Grosses
und schönes Schloss, 1761 von A. Saladin an der Stelle einer alten Burg erbaut, die 1543-1761 Sitz des Geschlechtes Quisard
gewesen. Pierre Quisard ein hervorragender Rechtsgelehrter des 16. Jahrhunderts, der die Rechtsgebräuche der Landschaft
Waadt
in einem zu seiner Zeit sehr geschätzten Werk zusammenstellte.
Weite Hochfläche, 3 Stunden nw. Siders und mit diesem durch einen Fahrweg verbunden und 1¼ Stunden
nö. über Lens.
Trägt die reizenden kleinen Seen von Lens (1437, 1456 und 1511 m).
Am NO.-Ende auf einem
Hügel ein Gasthof und ¼ Stunde nö. davon das Sanatorium Clairmont oder Vermela.
Ist eines der höchstgelegenen und ausgedehntesten
Plateaus der WalliserAlpen und bietet einen bewundernswerten Ausblick auf die ganze Kette der Penninischen Alpen vom Mont Blanc
bis zum Simplon;
besonders schön zeigt sich die hinter dem obern Ende des Eifischthales aufsteigende Gruppe
der GrandeCouronne.
Kürzester Weg von Siders aus der Maultierpfad über Corin und Montana Dorf.
(Canalde) (Kt. Waadt,
Bez. Nyon).
Ableitungskanal der bei Divonne les Bains auf französischem Boden in 480 m entspringenden Versoix;
geht s. an Crassier und nach gewundenem Lauf nw. an Crans vorbei und mündet unterhalb dieses Dorfes in 375 m
in den Genfersee. Von seiner Mitte zweigt ein n. an Céligny vorbeigehender und ebenfalls in den See mündender Arm ab. 6,5
km lang.
¶
Häufiger Ortsname im romanischen Teil des Kantons Graubünden;
felsigen Berggipfeln, felsigen Teilen an Berg-
oder Thalhängen und endlich hie und da auch isolierten mächtigen Felsblöcken beigelegt.
Leitet sich von einer keltischenoder altdeutschen Wurzel her.
Crap = Haken,Nase. ^[Supplement: Kommen von einem rhäto-romanischen Stammwort crap,
crapa, Stein,
Fels, Felswand.]
Alv(MurtèlDil) (Kt. Graubünden,
Bez. Albula).
Ca. 2400 m. So heisst ein Teil des S.-Hanges des Albulathales, s. der Strasse und des
Gasthofs Weissenstein oder Crap Alv und 3 km sw. vom Hospiz. Umfasst eine Reihe von Terrassen, kleinen
Thälern und Seen.
(Kt. Graubünden,
Bez. Albula).
Felswände, stark verwittert, von Runsen angefressen und in Nischen ausgewaschen, w. über dem Dorf
Alvaneu, nw. Brienz im mittleren Albulathal (Oberhalbstein) und sö. vom Lenzerhorn. Im s. Abschnitt, einige Hundert Meter n.
der Strasse Bergsturztrümmer. So heisst auch die Verzweigung der Strasse zwischen Brienz und Alvaneu.
Grischa (Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
2804 m. Kleiner Felsgrat, über dem Samnaunthal, n. vom Unter Engadin und 3-4 Stunden
nw. über dem kleinen Dorf Samnaun. Nach W. mit dem Piz Ot (oder Hohe Spitz) verbunden.
Fällt nach S. mit sehr steilen und
runsenzerfressenen Halden ab;
der weniger steile N.-Hang
gegen die Alp Salas ist mit Sturztrümmern bedeckt.
(Sur la) (Kt. Graubünden,
Bez. Albula).
2540 m. Felsterrasse, sw. über der Albulastrasse, nö. vom Piz d'Err, am Hintergehänge des
Val Mulix und unterhalb der vom Piz d'Err zum Piz della Piramida ziehenden Kette. 7 km s. über Bergün.
Liegt über einem das Thal abschliessenden Felsband, woher der Name Sur la Crappa = Ueber dem Fels. Der darüber gelegene
mehrgipflige Bergstock (3009 m) zwischen Piz Bial und Piz della Piramida heisst zuweilen auch Pizsur la Grappa.
(Kt. Waadt,
Bez. Nyon).
477 m. Gem. und Dorf, vom Boiron und der französischen Grenze in zwei Teile getrennt, an der Strasse
Nyon-Divonne les Bains, 6 km w. der Station Nyon der Linie Lausanne-Genf und 2,5 km ö. vom Jurafuss. Postbureau, Telegraph,
Telephon; Postwagen Nyon-Divonne les Bains; Zollamt. 36 Häuser, 206 reform. Ew. Bildet zusammen mit den
politischen Gemeinden La Rippe, Chavannes de Bogis, Bogis, Borex, Arnex und Crans eine Kirchgemeinde. Landwirtschaft; etwas Weinbau,
Säge. Sehr alte Siedelung. 1166: Cracie. Ehemals Sitz des gleichnamigen Edelgeschlechtes; ging nach mehrfachem Wechsel des
Eigentümers 1610 an die Herren von Aubonne und 1723 an das Geschlecht de Portes über, in dessen Besitz
die Herrschaft bis 1798 verblieb. Geburtsort der FrauNecker-Curchod, der Mutter der Frau von Staël, und Heimat des Litterarhistorikers
und Theologen Alexander Vinet.
Agüzza(Fuorcla) (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
3598 m. Passübergang, zwischen Morteratsch- und oberm Scerscengletscher, bei ungünstigen
Eis- und Schneeverhältnissen sehr schwierig zu begehen; wird bei der Besteigung des Piz Bernina von der
italienischen Marinellihütte aus hie und da gequert.
Mora (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
2937 m. Hoher, wilder und stark verwitterter Felskamm, am O.-Ende der vom Piz d'Err nach O. abzweigenden
und das Val Bever vom Albulapass trennenden Kette; sö. über dem WeilerBevers, auf welche Seite die bis hoch hinauf bewaldeten
Hänge des Kammes schroff abfallen.
765 m. Alpweide und Gruppe von 18 im Frühjahr und Herbst bezogenen Hütten, zwischen den
zwei kleinen Thälern von Cratolo und Fabro, an der neuen Strasse des Val Onsernone und 10 km nw. Locarno.
887 m. Gewann («fin») der Gemeinde Vuadens, am N.-Fuss
der Alpettes gelegen.
Hier die Weiler und Höfe Le Séchard, Les Bains des Colombettes, Les Troncs, La Bollossettaz, L'Adrey etc.,
zusammen 40 Häuser, 228 kathol. Ew. französischer Zunge.
Die 1 km von einander entfernten Häusergruppen liegen an einem s. Les Barrières in die Hauptstrasse Le
Noirmont-LesBois einmündenden Feldweg. 14 Häuser, 90 kathol. Ew. französischer Zunge.
(Becca oder Mont de) (Kt. Freiburg
und Waadt).
2074 m. Bergpyramide, auf drei Seiten begrast, in der Kette der Vanils
zwischen Château d'Œx und Albeuve. Besteht aus Dogger, dem am Fuss des SO.-Hanges noch Malm auflagert. Viel besuchter Gipfel,
beliebtestes Ausflugsziel der Kurgäste u. Einwohner von Château d'Œx; von hier aus über die Alpweiden Cray Dessous und
Cray Dessus, von Rossinière und von Lessoc aus in je 3 Stunden leicht zu erreichen. Prachtvolle Aussicht
auf die BernerAlpen; gutes Panorama, von Prof. Rittener gezeichnet.
2,2 km nw. des Station Roche der Simplonbahn. 18 Häuser, 122 reform. Ew. Am durch eine Feuersbrunst
teilweise zerstört. In der Nähe liegen in der Rhoneebene mächtige
Haufen von liasischen Kalkblöcken, den Trümmern eines
vom Gramont (Dérochiaz) herabgekommenen Bergsturzes. Es ist dies vermuthlich der Bergsturz des MonsTauretunum. S. diesen Art.
(Costadi) (Kt. Tessin,
Bez. Lugano).
1042-800 m. Felsband, bildet zusammen mit der Costa di Croce und dem Sasso Rosso
den Südhang der italienischen La Sighignola (1306 m), nö. über dem Dorf Arogno und rechts über einem Teil des Val Mara
bis zur italienischen Grenze.
Auf den Terrassen zwischen den Felsbändern stocken Haselsträucher, Eichen, Buchen und Hagebuchen.
Postwagen über den St. Bernhardin. 67 Häuser, 357 kathol.
Ew. italienischer Zunge.
Wiesenbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. In der Nähe die grosse Ruine der Burg Misox, des einstigen
Sitzes der Grafen von Sax, die viel zur Erhöhung des malerischen Charakters der Landschaft beiträgt.
Bemerkenswert durch
seine baulich originellen Bauernhöfe, wie sie s. Z. für das ganze Gebiet der ehemaligen Propstei (prévôté) Münster charakteristisch
waren;
sie verschwinden jetzt allmählich und machen bequemern und elegantern Bauten Platz.
Hochdruckwasserversorgung in den
Wohnhäusern und Hydrantennetz.
Heimat der Familie Gobat, der eine Reihe von bekannten und berühmten
Männern entsprossen sind, so z. B. der 1879 gestorbene reformierte Bischof von Jerusalem Samuel Gobat. S. vom Dorf interessante
Höhle.
Gräber, in deren einem eine gallische Münze gefunden wurde;
Verdankt
seine Entstehung zum grössten Teil dem riesigen Bergsturz von 1512, dessen Trümmer, die sog. Buzza di Biasca, das untere
Val Blenio n. Biasca bedecken und einengen.
Nach unten geht der Zirkus in den einstigen Sturzkanal über,
der heute noch bei anhaltendem Regenwetter von Strömen von Wasser und Schlamm durchflossen wird;
nach oben erweitert er sich
zu einem weiten Trichter, dessen aus horizontalen Felsschichten bestehende Wände in Terrassen amphitheatralisch aufsteigen
und der von zahlreichen Runsen und Couloirs - den Abflussrinnen für Wasser und Schutt - angefressen ist.
(Kt. Tessin,
Bez. Riviera).
Gem. und Pfarrdorf, am linken Ufer des Tessin,
an der Strasse Biasca-Bellinzona und 3 km nw. der Station Claro
der Gotthardbahn. Postablage. 112 Häuser, 595 kathol. Ew. Ackerbau und Viehzucht. Granitbrüche. Kirche
des h. Vinzenz, neu erbaut, mit romanischem Turm. In der Umgebung schöne Wasserfälle und sehenswerte Schluchten. Ausgangspunkt
für die Besteigung des Pizzo di Claro (2719 m; 6 Stunden).
2650-281 m. Linksseitiges Nebenthal zum Tessinthal, im untern
Abschnitt eng und tief eingeschnitten.
Beginnt an einem Wall von mächtigen Hochgipfeln (Pizzo di Claro 2719 m; Piz Mottone 2692 m),
steigt nach SW. ab und mündet 3,5 km unterhalb Biasca, gegenüber Lodrino, aus.
Sein Wildbach bildet beim Austritt ins Tessinthal
die von der Eisenbahn aus gut sichtbaren, schönen Fälle von Boggera.
Mit dem benachbarten Val Calanca
durch die Bocchetta Piove di Fuori (2582 m) verbunden.
Das Thal ist gut bewaldet und hat mehrere Alpweiden.
Das Dorf Cresciano
liegt 1 km s. seiner Ausmündung.
Weiler, am linken Ufer des Brenno, an der Strasse Biasca-Olivone, im Bleniothal und
10,5 km n. der Station Biasca der Gotthardbahn. 16 Häuser, 98 kathol. Ew. Ackerbau, Viehzucht und Milchwirtschaft.
Der - heute allerdings durch die neuere
Geschichtsforschung wiederlegten - Tradition zufolge sollen die Eidgenossen vor der Schlacht von Murten am bei dieser
Kapelle ihr Gebet verrichtet haben.
Eine über dem Eingang zur Kapelle angebrachte deutsche Inschrift verkündet,
dass die alte St. Urban-Kapelle zum Andenken an den errungenen Sieg 1697 neu erbaut und 1776 restauriert worden sei.
Bei der
Erhebung gegen die «eine und unteilbare helvetische Republik» vereinigten
sich hier 1802 die Föderalisten, um von da zum Kampf gegen die helvetischen Truppen in die Ebene von
Murten niederzusteigen.
deutsch Grissach (Kt. und Bez. Neuenburg).
436 m. Gem. u. Pfarrdorf, an der Strasse Biel-Neuenburg, zwischen Cornaux u.
Le Landeron, 11 km nö. Neuenburg.
Station der Linie Biel-Neuenburg. 112 Häuser, 794 Ew., wovon 409 Katholiken und 379 Reformierte.
1850: 453 Katholiken und 154 Reformierte; 1860: 466 Katholiken und 196 Reformierte; 1888: 454 Katholiken und 296 Reformierte.
Schöne Weinberge und bedeutender Weinhandel. Uhrenindustrie (Edelstein- u. Triebwerkarbeiter).
Das Dorf bezieht vom Elektrizitätswerk Hagneck Kraft u. Licht. Grosse Pensionnate. Altersasyl für Uhrenarbeiter, von La Sagne 1882 hierher
verlegt. Spital, 1898 eröffnet, von den «Sœurs de la Charité» geleitet und Kranken beider Konfessionen
zugänglich. Ueber dem Dorf der grosse Wald von L'Eter. Steinbruch, Zementgruben und -fabrik, 1895 in Betrieb gesetzt; verarbeitet
die dichten grauen Mergel des untern Hauterivien. Früher konnte man im Steinbruch noch einen Fetzen von Cenomankalk
beobachten, der offenbar zusammen mit Bänken von oberm Valangienkalk hierher abgeglitten war; heute durch den Abbau beinahe
völlig verschwunden.
Schöne kathol. Kirche, 1876 erbaut. Die alte, auf einer Höhe zwischen Cressier und Cornaux stehende Kirche ist heute in Privatbesitz
und gehört zu einem modernen Landgut. Sie wird schon 1180 erwähnt; Nachgrabungen haben aus ihren Fundamenten
zwei römische, Mars und Naria geweihte Altäre zu Tage gefördert. Im Dorf selbst alte Häuser aus dem 16. Jahrhundert und
interessantes altes Schloss, heute Schulhaus, 1610 vom Geschlecht Vallier aus Solothurn
u. Saint Aubin erbaut. Die Schicksale von Cressier
sind verknüpft mit der Geschichte der alten Republik Solothurn.
Glieder des adeligen Geschlechtes von Grissach bekleideten
in
¶
mehr
deren Räten hohe Stellen, während andere sich in fremden Kriegsdiensten, besonders Frankreichs, auszeichneten. Aus der Familie
Vallier sind Staatsbeamte der GrafschaftNeuenburg
hervorgegangen. In Cressier starb 1664 Jacques de Stavay-Mollondin, Gouverneur von
Neuenburg
und zugleich Glied des Rates der Republik Solothurn.
Dass die Bewohner von Cressier während der religiösen Bewegung
des 16. Jahrhunderts zum grössern Teil beim katholischen Glauben verblieben, ist hauptsächlich auf den Einfluss Solothurns
zurückzuführen. Ueber dem Dorf der Landsitz Bellevue, der seinen Namen mit Recht trägt. Cressier vom lateinischen Crisciacum.
1180: Crisciaco; 1351: Crissie.
DilCut (Kt. Graubünden,
Bez. Heinzenberg).
2017 m. Gipfel, 8 km sw. Chur, letzter n. Ausläufer von einiger Bedeutung der Kette des Heinzenbergs; 3 km
sw. der Station Rotenbrunnen der Rätischen Bahn (Chur-Thusis) und 2,5 km nw. über Präz.
(Laila) (Kt. Graubünden,
Bez. Im Boden).
850 m. Einer der kleinen Seen im präglazialen Bergsturzgebiet von Flims, 12 km w. Chur, zwischen
Flims und Trins und etwas unterhalb der Poststrasse. Reizend gelegen und beinahe ringsum von
dichtem Wald
umrahmt. 350 m lang und im Maximum 150 m breit.
(Kt. Tessin,
Bez. Locarno).
2063 m. Wenig bedeutender Gipfel, nw. über Comologno, ö. der Bocca dei Molini, in
der die beiden obern Verzweigungen des Val Onsernone von einander scheidenden kleinen Kette.
vom lat. crista = Hahnenkamm,
dann Berggrat, Bergkamm, Gipfel.
Unter Crêt versteht man gewöhnlich eine mehr oder weniger abgerundete, vorspringende Höhe,
während Crête für einen eigentlichen Grat oder Kamm gebraucht wird.
Die männlichen Formen des Ausdruckes
leiten sich vom lat. cristum ab, einem Parallelbegriff von crista.
Cras (der Siegfriedkarte), besser Crât, ist die im Berner Jura
und im Jorat übliche Dialektform, in der das e durch a ersetzt ist (vergl. Clochatte, Combatte, Rochatte etc.).
Orographisch
scharf wird der Begriff Crêt von Louis Rollier (Structure ethist. géolog. de la partie duJuraCentralcompr. entrele Doubs... et leWeissenstein in Matériaux pour la carte géolog. de la Suisse. VIII, 1er supplém. S. 27)
gefasst, der ihn definiert als «une saillie rocheuse formée par des couches fortement
redressées».