(Kt. Tessin,
Bez. Locarno).
486 m. Gem. und Pfarrdorf, über dem Eingang ins Verzascathal mitten in
Weinbergen und Kastanienhainen
sehr schön gelegen, 2 km nw. der Station
Gordola der Linie
Bellinzona-Locarno der Gotthardbahn. Postablage; Postwagen
Locarno-Contra.
Gemeinde, mit
Costa und
Tenero: 139
Häuser, 550 kathol. Ew.; Dorf: 39
Häuser, 90 Ew. Acker- und Weinbau.
In
Tenero grosse Papier- und Holzstofffabrik. Ausfuhr von Verzascagranit. Schon von den Römern besiedelt (Gräber,
Urnen,
Münzen).
934-974 m.
Weiler, im obern Abschnitt des hier bis zum Grenzstein
am
Roc Mil Deux keilförmig in das Gebiet des Kantons Neuenburg
einspringenden St. Immerthales. 5,7 km wsw.
Renan, längs der Strasse von
Renan
nach der neuenburgischen Gare des Convers.
Seit dem Durchbruch des
Tunnels von
Les Crosettes, der
Renan
direkt mit
La Chaux de Fonds verbindet, ist die 2 km lange Zweiglinie von der Gare des Convers nach
Renan ausser Betrieb gesetzt.
Zahlreiche zerstreut gelegene Bauernhöfe bis nahe
Renan.
Postbureau. Der eigentliche
Weiler umfasst als solcher zwei Gruppen
von Siedelungen:
L'Envers des Convers s. der Strasse, und L'Endroit des Convers im N. Zusammen 61
Häuser, 400 reform.
Ew. Ackerbau und Viehzucht.
Uhrenindustrie. Der erwähnte Grenzstein am
Roc Mil Deux muss schon seit dem Untergang des Burgunderreiches
gesetzt worden sein, um die Grenzscheide zwischen den Bistümern Basel
und
Lausanne zu bezeichnen.
Mechanische
Säge, grosse
Fabrik von natürlichem Zement und hydraulischem Kalk (Mergelschichten des untern
Sequan).
Die seit 1879 unterirdisch angelegten
Brüche
befinden sich 2 km weiter nach O. (Gemeinde
Fontaines) und stehen mit
der
Fabrik durch eine Kleinbahn (System Decauville) in Verbindung.
Station der Linie
Lausanne-Bern. 32 reform. Ew. Tiefer unten, am Ufer der
Paudèze, die
MühleRochette, in deren Nähe zur Zeit
eine Kohlengrube ausgebeutet wird.
Neben der
Kohle gewinnt man Mergel, die in
Paudex zu Zement verarbeitet werden.
Die grösste
Kohlenader hat eine Mächtigkeit von 25 cm. Bei den Bergwerksarbeiten in diesen Sedimenten des untern Miocän (aquitanische
Stufe) sind Reste von Wirbeltieren (Schädelknochen des Anthracotherium und Panzer von Landschildkröten), sowie fossile
Pflanzen zu Tage gefördert worden, die heute im Museum zu
Lausanne aufbewahrt werden.
Die alten Kohlenwerke von La Conversion
und
Rochette stehen heute nicht mehr in Betrieb.
(Kt. Waadt,
Bez. Nyon).
380 m. Gem. und Pfarrstädtchen, am W.-Ufer des unternGenfersees, an der Strasse
Lausanne-Genf, 8 km s.
Nyon und 13 km n. Genf.
Station der Linie
Lausanne-Genf; Dampfschiffstation. Postbureau, Telegraph, Telephon.
Strasse nach
Divonne les Bains. 99
Häuser, 555 Ew., wovon ¼ Katholiken.
Die
Häuser des
Fleckens sind zu beiden
Seiten einer einzigen Strasse aufgereiht. Kirche aus dem 15. Jahrhundert.
GrossesSchloss der Neuzeit mit Parkanlagen. Ackerbau u. Industrie; etwas Weinbau. Limonadenfabrik; mechanische Werkstätte.
Mühle. Römische Ruinen u. Inschriften. Ein erstes, 1257 von Peter von Savoyen erbautes
Schloss wurde 1536 von den Bernern
zerstört. Die Baronie Coppet war der Reihe nach Eigentum der
Herren von
Grandson, der Herzoge von Savoyen,
¶
mehr
der Herren von Viry, der Grafen von Greierz, des Herzogs von Lesdiguières und, im 17. Jahrhundert, der Grafen von Dohna und
von Erlach. 1784 erwarb sie Jacques Necker, Finanzminister des Königs von Frankreich, dessen Tochter, Frau von Staël, das
Schloss zu Beginn des 19. Jahrhunderts zum Mittelpunkt einer glänzenden Geselligkeit umgestaltete.
Neue Eigentümer wurden der Sohn der Frau von Staël und endlich durch dessen Tochter die Familie de Broglie. Grabstätten
von Necker, seiner Tochter und seines Enkels. In der Bibliothek die von Canova geformte Büste Neckers. Der Flecken Coppet ist
Hauptort des gleichnamigen Verwaltungskreises, der im SW.-Zipfel des Kantons Waadt
liegt und die Zivilgemeinden Coppet,
Arnex, Bogis Bossey, Chavannes de Bogis, Chavannes des Bois, Commugny, Crans, Founex, Mies und Tannay umfasst. Zusammen 2371 reform.
Ew.
vom latein. cohortem, verkürzt cortem = Truppe, bald
aber zu curtem = Stall, Hof umgeformt. In zahlreichen Zusammensetzungen wie Corminbœuf, Cortaillod, Miécourt
etc.
Oestl. der Mühle längs der Scheulte der Kirchhügel (Colline de l'Eglise), interessantes Steilufer aus miocäner Molasse.
1,5 km n. Corban, jenseits des Baches von Montsevelier, der Piamont (Mons planus), wo 1893 eine grosse Anzahl
von römischen Münzen mit den Bildnissen von Vespasian, Domitian, Traian, Hadrian, Marcus Aurelius u. Vitellius gefunden
worden sind. Aus diesen u. andern Funden scheint hervorzugehen, dass hier einst eine ziemlich bedeutende römische Siedelung
gestanden haben muss. 1184: Batthendorf;
1240: Corpaon;
1317: Corbaon;
1461: Courban. Die Ableitung Corban
= Corbannum = Gerichtsstätte ist ziemlich einleuchtend, da Corban in der Tat einst der Sitz eines der sechs grossen Gerichtskreise
der Propstei Münster war.
Nach der «Histoire de l'Evêché deBâle» des Dekans Morel soll der berühmte französische Seeheld
Jean Bart in Corban geboren und am in Montsevelier getauft worden sein. Diese oft wiederholte
Angabe scheint jedoch durchaus der urkundlichen Grundlage zu entbehren und steht auch im Widerspruch zu den Mitteilungen
der Geschichtsschreiber Frankreichs und Dünkirchens im Besondern. Am wurde Corban von den Oesterreichern
durch Feuer gänzlich zerstört; 1634-36 fiel die Hälfte der Bewohner der Pest zum Opfer.
Die auf erhöhtem Standpunkt stehende
Pfarrkirche zu Saint Blaise 1683 an der Stelle einer im 12. Jahrhundert erwähnten einstigen Burg der Edeln von Battendorf
erbaut.
2227 m. Sommerweide, auf der alten rechtsseitigen Randmoräne des ehemals weit grössern
Gletschers gleichen Namens.
Eigentum der Bürgergemeinde Bagnes. Am obern Ende der Alp steht am Fuss des
Grand Tavé in 2713 m die neue, von der Sektion Genf
des S. A. C. erbaute Clubhütte Panossière.
Bec de (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
2688 m. Rasenbewachsener Felsgipfel, nahe dem N.-Ende der vom Grand Combin nach N. abzweigenden,
den Corbassièregletscher vom Val de Bagnes scheidenden und bei Fionnay endigenden Kette; ö. über der
Alp Corbassière. Wird von Fionnay aus in 3 Stunden erstiegen.
la (Kt. Freiburg,
Bez. Saane).
653 m. Gem. und Dorf, am linken Ufer der Sonnaz, 1 km w. der Station Pensier der Linie Freiburg-Murten
und 2,5 km n. Belfaux. 27 Häuser, 166 kathol. Ew. Kirchgemeinde Belfaux. Getreide-, Kartoffeln- und Futterbau,
Viehzucht. Molkerei, die jährlich 200000 kg Milch an die Konsumenten der Gemeinden La Corbaz, Cormagens und Lossy-Formangueires
abgibt. Marienkapelle.
le (Kt. Waadt,
Bez. Vevey).
1902 m. S.-Schulter der Cape au Moine, in der vom Col de Jaman zum Moléson ziehenden Kette. Die wenig
lohnende Besteigung ist mit bedeutenden Schwierigkeiten verbunden und erfordert von Les Avants aus 3 Stunden. Auf der Siegfriedkarte
unrichtig Corbex geschrieben.
(Kt. Wallis,
Bez. Monthey).
1995 m. Rasenbewachsene Pyramide, aus Liasschiefern und -breccie bestehend, 1½ Stunden nö. vom Pas de Morgins,
zwischen diesem und dem Col de Derrière des Portes (1794 m), nahe der Grenze gegen Savoyen.
Beliebtes Ausflugsziel der Kurgäste
von Morgins mit umfassender Aussicht auf die Gruppe der Dent du Midi, das Rhone- und Dransethal.
819 m. Kapelle, auf einem Felssporn über dem linken
Ufer der Morge de Conthey u. der die Hänge von Savièse von denen von Conthey trennenden Schlucht, gegenüber Daillon, am Weg
zum Sanetschpass und 200 m n. vom Dorf Chandolin. Am Feste Mariä Geburt (8. September) erhält sie zahlreichen Besuch
aus Sitten und der Umgegend; jeder der Bauern pflegt dann einen Korb (corbelin) mit sich zu tragen, um in seinem am Wege liegenden
Weinberg die ersten Trauben pflücken und heimbringen zu können.
Dieser Brauch hat der Kapelle ihren Beinamen de Corbelin verschafft.
Unterhalb der Kapelle ein prachtvolles Beispiel eines verlorenen Stückes Flusslauf der interglazialen
Morge, von Prof. Lugeon als eines der typischsten seiner Art in den Alpen bezeichnet.
(Kt. Freiburg
und Waadt).
Bach, linksseitiger Zufluss zur Biordaz; entspringt am W.-Hang des Mont Pélerin in 850 m, fliesst nach
N., folgt dem Fuss des Hanges, durchschneidet eine z. T. sumpfige Ebene und mündet nach 6 km langem Lauf in 636 m
von links in die Biordaz, nahe deren Vereinigung mit der Broye. Bildet im Unterlauf die Grenze zwischen den Kantonen Freiburg
und Waadt.
le (Kt. Bern,
Amtsbez. Pruntrut).
Bach; entspringt 1,8 km ö. Vendlincourt in 470 m, bildet zwischen den Marksteinen Nummer 90, 91 u. 92 auf
eine Länge von 1,5 km die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland (Ober Elsass), wendet sich in scharfem
Knie nach W. und mündet nach 3,7 km langem Lauf 300 m s. Bonfol in 439 m von rechts in die Vendeline.
Gletscherbildungen nur um diese beiden Gipfel. Der Hang zum Misox ist sehr steil und oft durch Felsbänder gegliedert,
doch steigt hier der Wald bis zu 1900 m an. Im S. ist die Kette von einigen kleinen Thälern angeschnitten, so vom Val Forcola,
Gamba und Darbora, Cama, di Grono, Traversagna und noch kleinern anderen. Alle stehen über namentlich von Schmugglern begangene
Pässe mit Italien in Verbindung. Gegend noch wenig besucht. Die erste bekannte Besteigung des Corbet
und einer Reihe seiner Nachbargipfel datiert aus 1892. Namengebung und Höhenkoten zahlreicher Punkte dieses Gebietes weichen
auf der italienischen Karte von denen der Siegfriedkarte stark ab. So gibt jene dem 4 km osö. Misox gelegenen Corbet den
Namen Pizzo Sevino und die Höhenkote 3021 m.
(Kt. Waadt,
Bez. Aigle).
Gem. und Dorf, über dem rechten Ufer des Wildbachs von Yvorne; 9,3 km n. der Station Aigle der Simplonbahn
und mit dieser durch einen Postwagendienst verbunden. Postablage, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Vers Cort: 66 Häuser, 260 reform.
Ew.; Dorf, aus den drei Häusergruppen Vers la Crétaz (887 m), Vers Buit (929 m) und Vers la Doy (980 m)
bestehend: 46 Häuser, 210 Ew. Kirchgemeinde Yvorne. Seiner geschützten Lage und der schönen Aussicht auf die Dent du Midi
wegen ist das schon seit einer Reihe von Jahren als Sommerfrische wohlbekannte Corbeyrier nun auch vor Kurzem in die Reihe
der Winterkurorte eingerückt.
Auf Gemeindeboden noch die Hütten von Boveau mit einem 35 Minuten ö. vom Dorf gelegenen Gasthaus (1061 m). Infolge eines
Erdbebens löste sich am vom Zirkus von Luan in 1600 m eine grosse Felsmasse ab, die einen weiten Strich Landes,
die sog. Ovaille de Corbeyrier, mit Schutt überführte u. das Dorf Corbeyrier gänzlich und Yvorne zum
Teil zerstörte. Das Sturzfeld ist heute wieder vollständig von der Vegetation zurückerobert u. im obern Teil mit Wald,
an den untern Hängen, bei Yvorne, mit Reben bepflanzt. Den durch den Bergsturz schwer geschädigten Bewohnern der Gegend liess
der Staat Bern
1585 neue Ländereien zum Anbau zuweisen. Nahe beim Dorf Corbeyrier eine Verwerfung, die die
triasische Rauchwacke im NO. mit Malm, rotem Senon und Flysch im S.-W. in Kontakt bringt.
Greierz). 714 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechten Ufer der Saane zwischen Riaz und Hauteville, 2 km s. Hauteville und 7 km nö.
der Station Bulle der Linie Romont-Bulle. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen Freiburg-Bulle. 41 Häuser, 220 kathol.
Ew. Viehzucht und Milchwirtschaft, Molkerei (mit einem Vertrieb von jährlich 130000 Liter Milch); Futterbau.
Strohflechterei. Waldwirtschaft und Holzhandel. Am W.-Fuss der Berra in schöner Lage, an der Verzweigung der Strassen La Roche-Bulle
und La Roche-Broc.
Wälder, Wiesen, fette Alpweiden. Pfarrkirche L'Assomption. Ueber die Saane eine schöne, 1838 vom Ingenieur Chaley erbaute
Hängebrücke. Altes Schloss der Herren von Corbières. Pfarrer von Corbières war der aus Broc gebürtige
Dekan Dematraz (1742-1824), ein hervorragender Botaniker, dessen Herbar im Freiburger kantonalen Museum aufbewahrt ist. Heimat
der Familie Blanc, deren Glieder sich als Staatsbeamte und Geistliche auszeichneten. Corbières war einst ein Flecken oder
sogar eine kleine Stadt mit Ringmauern und Porten, die sich beträchtlicher Freiheiten erfreute. Noch 1614 erhob
der Ort von jeder zum Unterhalt der Befestigungen bestimmten Wagenladung Steine ein Ohmgeld von einem Gulden. Schon 1172 eigene
Baronie; um 1453 vom Grafen von Savoyen dem Grafen Franz von Greierz zu Lehen gegeben. Als der GrafMichel von Greierz ein auf Corbières
aufgenommenes Anleihen von 9200 Dukaten zurückzuzahlen nicht im Stande war, legte 1553 die Stadt Freiburg
Hand auf den Ort und gestaltete ihn zum Sitz eines Landvogtes um.
Kastanienhandel. Jeden Winter wandert eine Schaar Kinder aus
Corcapolo nach Italien aus, um als Kaminkehrerjungen ihr karges Brot zu verdienen.
Schönes Schulhaus. 1868 staute ein Bergschlipf
nahe beim Dorf den Fluss zu einem langgestreckten See, der Lanca di Corcapolo, auf, der erst nach etwa 10 Jahren
wieder verschwand.
Seither ist der Berghang durch rationelle Aufforstung verfestigt worden.
Das Dorf
verdankt seine Entstehung dem Benediktinerkloster und spätern Kapitel von Moutier-Grandval, dem das ganze umliegende Gebiet
der sog. Prévôté (Propstei) zu Eigen war und das einzelne Parzellen zur Urbarmachung an bäuerische Ansiedler verlieh.
Es bildete sich zunächst ein Weiler Corcelles, dem die Chorherren neben dem Waldbenutzungsrecht den fortgesetzten
Anbau von neuen Parzellen überliessen, so dass sich aus dieser Siedelung bald ein Dorf und eine eigene Gemeinde entwickelten.
Neben diesem ihrem freien Eigentum bewirtschafteten die Ansiedler noch als Pächter eine Reihe von Grundstücken des Klosters,
dem sie dafür bis 1798 zu jährlichen Abgaben verpflichtet waren.
leJorat (Kt. Waadt,
Bez. Oron).
780 m. Gem. und Dorf, im zentralen Jorat, an der Strasse Echallens-Mézières und an einer
Abzweigung der Strasse Montpreveyres-Moudon; 7,5 km nw. Oron la Ville, 8 km sw. Moudon und 5,5 km w. der
Station Ecublens-Rue der Linie Lausanne-Payerne-Lyss. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen Echallens-Mézières. Gemeinde,
mit Riau-Graubon und einer Reihe von Einzelhöfen: 98 Häuser, 535 reform. Ew.; Dorf: 40 Häuser, 223 Ew. Kirchgem. Montpreveyres.
Ackerbau. Backsteinfabrik; Mühle. Schloss aus dem 17. Jahrhundert. Im Mittelalter eigene Herrschaft, deren
erste Besitzer um die Mitte des 12. Jahrhunderts urkundlich genannt werden. Ging zu Beginn des 14. Jahrhunderts teilweise
an das Geschlecht de Bottens, im spätern Verlaufe des nämlichen Jahrhunderts als Ganzes an Girard Mestral aus Lutry, um die
Mitte des 15. Jahrhunderts an das Geschlecht de Prez, 1589 an Isbrand de Crousaz und im 17. Jahrhundert
durch Erbschaft an Paul de Chandieu über, in dessen Besitz sie bis zu Ende des 18. Jahrhunderts verblieb. Im 19. Jahrhundert
wechselte das Schlossgut mehrfach seinen Eigentümer; heute ausgedehnter landwirtschaftlicher Betrieb.
surChavornay (Kt. Waadt,
Bez. Orbe).
560 m. Gem. und Dorf, an der Strasse Orbe-Vuarrens-Moudon; 5,5 km ö. Orbe und 2,5 km ö.
der Station Chavornay der Linie Lausanne-Neuenburg. Postablage, Telephon; Postwagen Orbe-Echallens. 61 Häuser, 307 reform. Ew.
Kirchgemeinde Suchy. Acker- und etwas Weinbau. Ziegelei. Etwas Uhrenindustrie. Ehemals eigene Herrschaft; zu Ende
des 12. Jahrhunderts mit der HerrschaftBavois verbunden, deren Geschicke sie lange Zeit teilte. Von der Mitte des 16. Jahrhunderts
an wechselte Corcelles mehrfach den Besitzer. Römische Ruinen. Altes Schloss, heute Erholungshaus.
surConcise (Kt. Waadt,
Bez. Grandson).
468 m. Gem. und Dorf, am Fuss des Mont Aubert und nahe dem W.-Ufer des
Neuenburgersees, an der Strasse Lausanne-Neuenburg, 1 km sw. der Station Concise der Linie Lausanne-Neuenburg und 6,5 km nö.
Grandson. Telegraph und Telephon. Gemeinde: 52 Häuser, 276 reform. Ew.; Dorf: 49 Häuser, 254 Ew. Kirchgemeinde Concise. Modernes
Schloss. Acker- und Weinbau. Geschätztes Kirschwasser. N. vom Dorf vier grosse Steinpfeiler, die
als ein nach der Schlacht von Grandson errichtetes Siegesdenkmal gedeutet worden sind, mit Hinsicht auf andere derartige Vorkommnisse
und die Nähe
¶
mehr
von Pfahlbaustationen aber viel wahrscheinlicher als Menhirs aus prähistorischer Zeit angesprochen werden dürfen.
(Kt. Waadt,
Bez. und Gem. Grandson).
450 m. Weiler, zwischen Strasse und Eisenbahn Yverdon-Neuenburg, 2 km nö. Grandson, nahe
dem See schön gelegen. 12 Häuser, 61 reform. Ew. Einige grosse Landgüter. Wichtige Pfahlbaustation, in der eine
Unmenge von wertvollen Bronzegegenständen aufgefunden wurden, die heute im kantonalen Museum zu Lausanne, im Museum von Yverdon
und in zahlreichen Privatsammlungen aufbewahrt und von Dr. Gross 1882 in einer interessanten Monographie bearbeitet worden
sind.
reform. Kirche, 1875 aus den Mitteln des Schweizerischen protestantisch-kirchlichen Hülfsvereins erbaut.
Cordast gehörte
zum alten Gebiet der Stadt Freiburg, das zur Zeit von deren Eintritt in den Bund der Eidgenossen von Cressier im N. bis Pont im
S. und von Montagny im W. bis zur Sense im O. reichte.
(La) (Kt. Waadt,
Bez. Aigle).
2152 m. Gipfel, in der Kette der Argentine, ö. der Haute Cordaz und über der Boëllaire und dem
Col des Essets. Der steile S.-Hang besteht aus der normal gelagerten Schichtenreihe Neocom-Urgon-Rhodan; nahe unter dem Gipfel
im Orbitulinenkalk Fossilien des Rhodan. Am weitaus sanfteren N.-Hang Aptien und Gault mit Fossilien,
überlagert von fossilführenden Nummulitenbildungen, die längs des Hanges zur Tiefe steigen und unter das Alluvium von Conche
und Les Filasses untertauchen.
(Le) (Kt. Waadt,
Bez. Nyon).
Quellarm der Promentouse; bildet sich selbst wieder aus zwei Armen: dem grössern Oujon, der von
einem nö. Saint Cergues gelegenen Plateau aus 1070 m herkommt, und dem kleinern Ruisseau de Montant, der
von Le Muids kommt; nach ihrer Vereinigung unterhalb Genolier zum Cordex nimmt dieser die bei Saint Cergues entspringende Colline
auf und mündet nahe Clarens in 415 m von links in die ebenfalls dem Jura entspringende Serine. Von da an
führt der gemeinsame Lauf beider Bäche den Namen der Promentouse. Von der Quelle des Oujon bis zur Vereinigung mit der Serine
hat der Cordex eine Länge von 9 km.
Oestl. von Cordona der Flottewald auf sehr steiler Felshalde, der Gleitfläche
der grossen interglazialen und prähistorischen Bergstürze, deren Reste uns in den zahlreichen kleinen
Schutthügeln um Siders noch erhalten geblieben sind.
Bildet zusammen mit dem benachbarten Cortébert eine Kirchgemeinde. Corgémont liegt im weitesten und fruchtbarsten Abschnitt
der Landschaft Erguel und wird im N. von den bewaldeten Steilhängen des Sonnenbergs oder der Montagne du Droit,
im S. vom Chasseral begrenzt, in dessen n. Flanke der von der Métairie deGléresse kommende und 500 m oberhalb Corgémont
von rechts in die Schüss mündende Bach Le Bez eine tiefe Schlucht oder Combe sich ausgefressen hat. In
Corgémont wohnt der Pfarrer der deutschsprechenden reformierten Gemeinde des Bezirkes.
Dorf elektrisch beleuchtet. Denkmal des Dekans Morel, einstigen Pfarrers zu Corgémont, der als verdienter Wohltäter und
Verfasser des Abrégé de l'histoire de l'Evêché deBâle bekannt ist. 1178: Coriamont: 1181: Cortgemunt; später Courgemon.
Nach der Tradition soll die Zelle des den Ansiedlern an der Schüss das Christentum bringenden h. Immer
genau an der Stelle des heutigen Pfarrhauses gestanden haben. Die Reformation wurde in Corgémont während der Amtsführung
des Pfarrers Morel eingeführt.
Etwas ausserhalb des Dorfes, an der Chalmé geheissenen Lokalität, stand das Schloss der einstigen Edeln
von Corgémont, die als Vasallen des Bistums Basel
in dem in der Karlsruher Bibliothek aufbewahrten handschriftlichen Verzeichnis
der Edelknechte des Bistums erwähnt werden. Nach dem Erlöschen des Geschlechtes ging das Lehen als «Grande» und «Petite terre
d'Asuel» an die Freiherren von Asuel (Hasenburg), dann an die Familie Glatt aus Biel und endlich, immer noch
als Lehen des Bistums Basel,
an die Thellung über. Bis 1798 stand das Kollaturrecht auf die Kirchgemeinde Corgémont abwechselnd
dem Kapitel Moutier-Grandval und dem Bischof von Basel
zu.
¶
Weinbaubezirk, im NW. von demjenigen von Loc (Gem. Randogne) und
im SW. von dem von Champsabé begrenzt;
mehrere Häusergruppen, deren grösste das eigentliche Corin und Corin de la Crête
sind.
Jenes (711 m), ein aus ca. 15 Rebhäuschen bestehender und zur Zeit der Arbeit in den Reben bewohnter Weiler, liegt über
dem WeilerNoës zwischen Chermignon d'en Bas und Siders und 2 km w. der Station Siders der Simplonbahn.
Keine
ständig bewohnten Siedelungen.
Eine Reihe von Parzellen des Rebbaubezirkes von Corin gehören den umliegenden Gemeinden
als gemeinsames Bürgergut, das auch gemeinsam von den Bürgern bearbeitet und dessen Ertrag bei Gemeindeversammlungen und
-festlichkeiten aufgetischt wird.
(Kt. Tessin,
Bez. Locarno).
552 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechten Ufer der Verzasca, 7 km nw. der Station Gordola der Zweiglinie
Bellinzona-Locarno der Gotthardbahn, Postablage; Postwagen Locarno-Sonogno, 53 Häuser, 196 kathol. Ew.
Ackerbau und Viehzucht. Butter- und Käsefabrikation. Das Dorf bietet mit seinen schwarzen, rings um die weisse Kirche gruppierten
Häusern einen äusserst malerischen Anblick.
(Valledi) (Kt. Tessin,
Bez. Locarno).
Kleines rechtsseitiges Nebenthal zum Thal der Verzasca; breit, mit sanften Hängen, von
nicht über 2000 m ansteigenden Bergen umrahmt und ganz mit Alpweiden und Waldungen bestanden. Beginnt am O.-Hang des Madone
in 1900 m, steigt von W.-O. auf eine Länge von 4 km ab und mündet beim Dorf Corippo in 552 m auf das Verzascathal aus.
(Dent de) (Kt. Waadt,
Bez. Pays d'Enhaut).
1970 m. Felspyramide; bildet mit der Pointe de Planachaux zusammen eine eigene kleine Gebirgsgruppe,
zwischen den Thälern der Saane und des Hongrin und dem Col de Sonlemont. Von Château d'Oex aus in 4½ Stunden leicht zu erreichen.
Vom Gipfel kann das Saanethal auf eine Länge von etwa 50 km überblickt werden; daneben Rundsicht auf das ganze Hochgebirgsgebiet
des Pays d'Enhaut und die im Hintergrund darüber aufsteigenden BernerAlpen. Die Alpweide Corjon bildet eine Kreide- (Neocom
und rote Schichten) und
Flyschmulde; der Gipfel der Dent de Corjon selbst besteht aus dem stehen gebliebenen
Schenkel eines Malmgewölbes, dem einerseits Neocom anlagert, während es andererseits bei der Alpweide Crau bis zum Lias
aufgerissen ist.
Wesentlich niedriger ist das Gewölbe der Sautaz, w. der Hütten von Corjon. Bekannt geworden ist der Berg durch die an seinem
W.-Hang vom Wasser ausgewaschenen Höhlen (baulmes), von denen Dekan Bridel im «Conservateur Suisse» s. Z.
eine Beschreibung geliefert hat. An Umfang und Gestalt sind diese Höhlen von einander verschieden; alle aber sind schmal,
feucht, gewunden und fallen bergeinwärts mehr oder weniger steil ein. Die interessanteste öffnet sich mit einem schönen
Thor, das zu einem kreisrunden Becken führt, in dem sich zur Zeit der Schneeschmelze und bei Regen
die Wasser ansammeln und einen kleinen Bach speisen; weiterhin gelangt man zu einer Treppe und in einen ca. 120 m langen
Gang, dessen Höhe und Breite stark wechseln. In Masse findet sich hier zerfallener Kalkstein, der unter dem
Namen der Mondsmilch von Kurpfuschern und Hirten sorgfältig gesammelt wurde, um getrocknet und zu feinem Pulver zerrieben
als Heilmittel gegen Brustleiden, Ruhr u. s. w. Verwendung zu finden.
697 m. Schöner und schöngelegener Weiler, an der Strasse
Freiburg-Romont und 1,5 km w. vom Bahnhof Freiburg.
Landhäuser und Bauernhöfe. 35 kath. Ew. Futter- und Getreidebau, Milchwirtschaft.
Am Kampf zwischen Bernern und Freiburgern.
Futter-, Getreide- und Gemüsebau, Viehzucht
und Milchwirtschaft.
Schön auf einem Hügel gelegen und von fruchtbaren und gut angebauten Feldern umgeben.
St. AntonKapelle. Heimat von Jean Berset († 1875), der sein ganzes Vermögen dem Staate Freiburg
zur Gründung einer Erziehungsanstalt
für arme Mädchen vermachte. In der Nähe von Cormérod wurde der schöne Mosaikboden aufgefunden, der das Labyrinth auf
Kreta darstellt und heute ein Stolz des kantonalen Museums zu Freiburg
ist.