985 m.
Weiler, am n. Seitenhang des
Rhonethals, 600 m sö.
Mollens und 3 km n.
der Station
Siders der Simplonbahn. 9
Häuser, 51 kathol. Ew. Kirchgemeinde
Saint Maurice de
Lac. Wiesenbau. Um die Mitte des 17. Jahrhunderts
standen hier eine reformierte Kirche und ein Herrenschloss, die beide am Ende des nämlichen Jahrhunderts von den Katholiken
zerstört worden sind.
entspringt am
N.-Hang der
Weissfluh
in 2400 m, fliesst mit starkem Gefälle in der Richtung S.-N. durch das kleine Thal von Obersäss u.
mündet nach 6,5 km langem
Lauf unter dem Namen Schieferbach 1,5 km ö.
Conters in 934 m in die
Landquart.
1189 m. Gem. und Pfarrdorf, auf
einer Terrasse über dem rechten
Ufer der
Julia, am W.-Fuss des
Piz Michèl und an der Strasse
Tiefenkastel-Stalla. 8 km s. der künftigen
Station
Tiefenkastel der Albulabahn.
Beim
HofBurvagn (s. diesen Art.) hat man
silberne
Vasen mit zahlreichen massaliotischen Münzen aufgefunden, die zum grössten Teil eingeschmolzen worden sind.
deutsch
Gundis. Bezirk des Kantons Wallis.
229 km2 Fläche. Bezirkshauptort früher der
Flecken Conthey, heute
Ardon, die
einzige grössere Siedelung an der Eisenbahnlinie. Umfasst 5 ausgedehnte Zivil- und Kirchgemeinden:
Ardon,
Chamoson, Conthey,
Vétroz und
Nendaz, von denen die vier ersten rechts, die fünfte links der
Rhone liegen. Der Bezirk, dessen
Thäler im N. bis zu den
Diablerets, im S. bis zum
Grand Mont Fort u. zur
Rosa Blanche reichen, wird begrenzt: im O. von den
Bezirken
Sitten und
Hérens, im N. vom Bezirk Sitten,
im W. vom Kanton Waadt
und dem Bezirk
Martinach, im S. vom Bezirk Entremont.
Seine
Länge von N.-S. beträgt 30 km. Im n. Abschnitt des Bezirkes Conthey erheben sich die
Diablerets (3246 m) und der
Grand Muveran
(3061 m), die zugleich dessen Grenze gegen die Waadtländer
Thäler¶
mehr
von Ormonts u. des Avançon bilden. Zwei ungestüme Wildbäche gehen von da zur Rhone hinunter: 1. die Lizerne, der Abfluss des
alle Gewässer der Gruppe der Diablerets sammelnden Lac de Derborence, die ö. Ardon in die Rhoneebene ausmündet; 2. die Lozenze,
der Abfluss des grossen Firnfeldes am kreisbogenförmigen Kamm, der vom Grand Muveran über den in seiner
Mitte gelegenen Haut de Cry zieht und zwischen Ardon und Chamoson zur Ebene sich absenkt. Dieses bei Chamoson auf die Ebene ausmündende
Wildwasser hat hier einen weiten und fruchtbaren Schuttkegel aufgeschüttet. Am S.-Hang des Sanetschpasses entspringt die Morge,
ein ebenfalls noch unbezähmter Wildbach, dessen Mittel- und Unterlauf die Grenze des Bezirkes Conthey
gegen den Bezirk Sitten
bildet. In der s. Hälfte des Bezirkes erheben sich der den südlichsten Abschnitt des Val de Nendaz vom
mittlern Val de Bagnes trennende Grand Mont Fort (3330 m); der Bec des Etagnes (3211 m), die beiden Mont
Calme und der Métailler (3216 m), diese das Val de Nendaz vom Val d'Hérémence scheidend. Die Gletscherwasser der W.-Hänge
dieser Gruppen sammeln sich zur Prinze, dem kleinen Wildbach des Val de Nendaz, der nach N. abfliesst und gegenüber den zwischen
Conthey und Sitten
gelegenen Sumpfebenen beim WeilerAproz in die Rhone mündet.
Der Bezirk Conthey umfasst alle landschaftlichen und wirtschaftlichen Wechsel und Gegensätze, die dem Kanton Wallis
überhaupt sein so
eigenartiges Gepräge verleihen. So stösst das Dorf Vétroz nach unten an die Sümpfe der Rhoneebene, nach oben an den reichsten
Weinbaubezirk des Landes; so liegen nahe bei Ardon Fabriken am Ausgange einer engen und wilden Thalschlucht,
die bis zu den zerrissenen Hängen der Diablerets ansteigt; so umfasst die Gemeinde Chamoson einen weiten Schuttkegel, den
sorgfältigster Anbau zu einem reichen Ackerbaugebiet umgestaltet hat, während die grünen mit Hütten und Weilern übersäten
Terrassenhänge der Gemeinden Conthey und Nendaz vom Rande der Gletscher bis zur Rhone sich senken. Am linksseitigen
Gehänge des Rhonethals geht das Kulturland (Garten-, Getreide- und Obstbau; Rebe gedeiht hier nicht) bis zu einer Höhe von 1300 m,
während es am rechten, von Querthälern stark durchfurchten Hang kaum 1000 m überschreitet. Hier findet sich die Rebe bis 900 m
Meereshöhe. 8928 kathol. Ew. französischer Zunge in 1915 Haushaltungen.
Dieser etwas abseits der grossen Verkehrsadern gelegene und der Kurorte beinahe ganz entbehrende Bezirk ist dagegen eine
der für die Entwickelung des Bodenbaues in seinen verschiedensten Formen am besten geeigneten Landschaften des Wallis.
Abgesehen
von den ehemaligen Eisengruben von Chamoson fehlen ihm alle Minenprodukte. Geschichtlich ist der Bezirk Conthey der jüngste
der 13 Bezirke oder Zehnten des Kantons. Nach der Erlösung von der französischen Oberhoheit 1814 sah die
erste Landesverfassung nur 12 solcher Zehnten vor, von denen auf das Unter Wallis
5 entfielen.
Auf Grund der Vorstellungen der an einem grossen Teil ihrer Volksrechte sich geschmälert fühlenden Bewohner dieser Gegend
errichtete man nachträglich noch den Bezirk Conthey und löste zu diesem Zwecke von den Zehnten Sitten
und
Martinach je einige Gemeinden los. Nach der Ueberlieferung soll die alte Herrschaft Conthey nach dem Savoyerkrieg 1475 von
den Wallisern an ihren Bundesgenossen Bern
verpfändet und nach der Eroberung der Waadt
durch Bern
gegen Abtretung der Landvogtei Aigle
diesen
wieder zurückerstattet worden sei. Es ist aber,
wie Boccard gezeigt hat, wahrscheinlicher, dass Amadeus
VIII. von Savoyen Conthey und Saillon 1440 an Bern
und Freiburg
verpfändete, die ihm bei einem zur Deckung seiner Krönungskosten aufgenommenen
Anleihen Bürgschaft geleistet hatten.
deutsch Gundis (Kt. Wallis,
Bez. Conthey). 575 m. Grosse ländliche Gemeinde u. Pfarrflecken, ehemaliger Hauptort des
gleichnamigen Bezirks, am rechten Ufer der die alten historischen Landschaften des Ober und Unter Wallis
von
einander trennenden Morge; 5 km w. Sitten. 339 Häuser, 2915 kathol. Ew. Der Ort zerfällt in vier einzelne Gruppen von Siedelungen:
Plan Conthey in der Rhoneebene in 505 m, mit kleiner Kirche, Filiale des Priorates Vétroz;
Acker- und Weinbau; Viehzucht. Die Bürgergemeinde
Conthey verfügt über weite und prachtvolle, am Seitengehänge des Morgethales gelegene Alpweiden, deren saftige, hie und
da von Waldparzellen unterbrochene Matten bis in eine Höhe von 2000 m mit einer grossen Zahl von Hütten
und Ställen übersät sind. Die Gemeinde Conthey reicht daneben thalaufwärts noch bis zu den kahlen Felszirken der Diablerets
und am Pas de Cheville und ist eine der ausgedehntesten und bevölkertsten Gemeinden des Wallis
auch nach der 1861 erfolgten Abtrennung
und Erhebung von Vétroz zur selbständigen Zivilgemeinde geblieben.
Die Lage von Conthey an der äussersten Grenze des savoyischen Besitzes im Rhonethal hat diesem Flecken seinerzeit zu einer
beträchtlichen Bedeutung verholfen. Als vorgeschobenster Posten, der von den am entgegengesetzten Thalhang der Morge hängenden
Festungswerken von La Soie und Montorge bedroht war, musste Conthey selbst stark befestigt sein und besass
im Mittelalter innerhalb seiner starken Ringmauern noch zwei feste Burgen und mehrere Burgtürme. Dazu waren die Grafen von
Savoyen stets darauf bedacht, dem Ort seine Bedeutung als Stadt zu erhalten und verliehen ihm u. a. 1302 zahlreiche Freiheiten
und Vorrechte, wie Mess- und Marktrecht etc. Nachdem aber im Verlauf der Savoyerkriege die Mauern und
die grössere der Burgen von Conthey 1475 zerstört worden waren, sank dieses rasch zum bescheidenen Dorf von mehr und mehr
blos noch landwirtschaftlichen Interessen.
Es wird versichert, dass der Ort 1574 blos aus den beiden Siedelungsgruppen in der Ebene, Le Bourg und La Place,
bestand. Vor 1790 standen die beiden Kirchgemeinden Conthey u. Vétroz unter der Gerichtsbarkeit der Abtei Saint Maurice, die
hier als ihren Statthalter einen sog. Kastellan bestallte. So erklärt es sich, dass die Kirche in Plan Conthey heute noch
zum Priorate Vétroz, einer Filiale des KlostersSaint Maurice, gehört. Beim Versetzen von Reben sind auf
Gemeindeboden von Conthey zahlreiche Gräber aus der Bronzezeit, in Sensine, Plan Conthey und Conthey Bourg solche aus der Eisenzeit
aufgedeckt und in Daillon ein Schwert samt Scheide aus der La Tène-Zeit gefunden worden. Römische Gräber, in deren einem
ein Bleisarg stand, bei Plan Conthey und unweit davon eine römische Villa mit Wandmalereien, Heizungseinrichtungen,
Mausoleum und Inschriften von Atticus Avito und Sabelius Sabinii. Conthey erscheint urkundlich vom Jahr 1050 an.
(Kt. Tessin,
Bez. Locarno).
205 m. Gem. und Pfarrdorf, am linken Ufer des Tessin
und am N.-Fuss des Monte Ceneri, an
der Strasse Cadenazzo-RanzoGerra und 2 km w. der Station Cadenazzo der Zweiglinie Bellinzona-Locarno der Gotthardbahn. Postablage. 45 Häuser, 201 kathol.
Ew. Ackerbau und Viehzucht. Ein ziemlich gangbarer Fussweg führt von hier am N.-Eingang des Eisenbahntunnels vorbei in ¾
Stunden auf die Höhe des Passo di Monte Ceneri.
(Kt. Tessin,
Bez. Locarno).
486 m. Gem. und Pfarrdorf, über dem Eingang ins Verzascathal mitten in Weinbergen und Kastanienhainen
sehr schön gelegen, 2 km nw. der Station Gordola der Linie Bellinzona-Locarno der Gotthardbahn. Postablage; Postwagen Locarno-Contra.
Gemeinde, mit Costa und Tenero: 139 Häuser, 550 kathol. Ew.; Dorf: 39 Häuser, 90 Ew. Acker- und Weinbau.
In Tenero grosse Papier- und Holzstofffabrik. Ausfuhr von Verzascagranit. Schon von den Römern besiedelt (Gräber, Urnen,
Münzen).
934-974 m. Weiler, im obern Abschnitt des hier bis zum Grenzstein
am Roc Mil Deux keilförmig in das Gebiet des Kantons Neuenburg
einspringenden St. Immerthales. 5,7 km wsw. Renan, längs der Strasse von Renan
nach der neuenburgischen Gare des Convers.
Seit dem Durchbruch des Tunnels von Les Crosettes, der Renan
direkt mit La Chaux de Fonds verbindet, ist die 2 km lange Zweiglinie von der Gare des Convers nach Renan ausser Betrieb gesetzt.
Zahlreiche zerstreut gelegene Bauernhöfe bis nahe Renan.
Postbureau. Der eigentliche Weiler umfasst als solcher zwei Gruppen
von Siedelungen: L'Envers des Convers s. der Strasse, und L'Endroit des Convers im N. Zusammen 61 Häuser, 400 reform.
Ew. Ackerbau und Viehzucht.
Uhrenindustrie. Der erwähnte Grenzstein am Roc Mil Deux muss schon seit dem Untergang des Burgunderreiches
gesetzt worden sein, um die Grenzscheide zwischen den Bistümern Basel
und Lausanne zu bezeichnen.
Mechanische Säge, grosse Fabrik von natürlichem Zement und hydraulischem Kalk (Mergelschichten des untern
Sequan).
Die seit 1879 unterirdisch angelegten Brüche
befinden sich 2 km weiter nach O. (Gemeinde Fontaines) und stehen mit
der Fabrik durch eine Kleinbahn (System Decauville) in Verbindung.
Station der Linie Lausanne-Bern. 32 reform. Ew. Tiefer unten, am Ufer der Paudèze, die MühleRochette, in deren Nähe zur Zeit
eine Kohlengrube ausgebeutet wird.
Neben der Kohle gewinnt man Mergel, die in Paudex zu Zement verarbeitet werden.
Die grösste
Kohlenader hat eine Mächtigkeit von 25 cm. Bei den Bergwerksarbeiten in diesen Sedimenten des untern Miocän (aquitanische
Stufe) sind Reste von Wirbeltieren (Schädelknochen des Anthracotherium und Panzer von Landschildkröten), sowie fossile
Pflanzen zu Tage gefördert worden, die heute im Museum zu Lausanne aufbewahrt werden.
Die alten Kohlenwerke von La Conversion
und Rochette stehen heute nicht mehr in Betrieb.
(Kt. Waadt,
Bez. Nyon).
380 m. Gem. und Pfarrstädtchen, am W.-Ufer des untern Genfersees, an der Strasse
Lausanne-Genf, 8 km s. Nyon und 13 km n. Genf.
Station der Linie Lausanne-Genf; Dampfschiffstation. Postbureau, Telegraph, Telephon.
Strasse nach Divonne les Bains. 99 Häuser, 555 Ew., wovon ¼ Katholiken.
Die Häuser des Fleckens sind zu beiden Seiten einer einzigen Strasse aufgereiht. Kirche aus dem 15. Jahrhundert.
GrossesSchloss der Neuzeit mit Parkanlagen. Ackerbau u. Industrie; etwas Weinbau. Limonadenfabrik; mechanische Werkstätte.
Mühle. Römische Ruinen u. Inschriften. Ein erstes, 1257 von Peter von Savoyen erbautes Schloss wurde 1536 von den Bernern
zerstört. Die Baronie Coppet war der Reihe nach Eigentum der Herren von Grandson, der Herzoge von Savoyen,
¶
mehr
der Herren von Viry, der Grafen von Greierz, des Herzogs von Lesdiguières und, im 17. Jahrhundert, der Grafen von Dohna und
von Erlach. 1784 erwarb sie Jacques Necker, Finanzminister des Königs von Frankreich, dessen Tochter, Frau von Staël, das
Schloss zu Beginn des 19. Jahrhunderts zum Mittelpunkt einer glänzenden Geselligkeit umgestaltete.
Neue Eigentümer wurden der Sohn der Frau von Staël und endlich durch dessen Tochter die Familie de Broglie. Grabstätten
von Necker, seiner Tochter und seines Enkels. In der Bibliothek die von Canova geformte Büste Neckers. Der Flecken Coppet ist
Hauptort des gleichnamigen Verwaltungskreises, der im SW.-Zipfel des Kantons Waadt
liegt und die Zivilgemeinden Coppet,
Arnex, Bogis Bossey, Chavannes de Bogis, Chavannes des Bois, Commugny, Crans, Founex, Mies und Tannay umfasst. Zusammen 2371 reform.
Ew.
vom latein. cohortem, verkürzt cortem = Truppe, bald
aber zu curtem = Stall, Hof umgeformt. In zahlreichen Zusammensetzungen wie Corminbœuf, Cortaillod, Miécourt
etc.
Oestl. der Mühle längs der Scheulte der Kirchhügel (Colline de l'Eglise), interessantes Steilufer aus miocäner Molasse.
1,5 km n. Corban, jenseits des Baches von Montsevelier, der Piamont (Mons planus), wo 1893 eine grosse Anzahl
von römischen Münzen mit den Bildnissen von Vespasian, Domitian, Traian, Hadrian, Marcus Aurelius u. Vitellius gefunden
worden sind. Aus diesen u. andern Funden scheint hervorzugehen, dass hier einst eine ziemlich bedeutende römische Siedelung
gestanden haben muss. 1184: Batthendorf;
1240: Corpaon;
1317: Corbaon;
1461: Courban. Die Ableitung Corban
= Corbannum = Gerichtsstätte ist ziemlich einleuchtend, da Corban in der Tat einst der Sitz eines der sechs grossen Gerichtskreise
der Propstei Münster war.
Nach der «Histoire de l'Evêché deBâle» des Dekans Morel soll der berühmte französische Seeheld
Jean Bart in Corban geboren und am in Montsevelier getauft worden sein. Diese oft wiederholte
Angabe scheint jedoch durchaus der urkundlichen Grundlage zu entbehren und steht auch im Widerspruch zu den Mitteilungen
der Geschichtsschreiber Frankreichs und Dünkirchens im Besondern. Am wurde Corban von den Oesterreichern
durch Feuer gänzlich zerstört; 1634-36 fiel die Hälfte der Bewohner der Pest zum Opfer.
Die auf erhöhtem Standpunkt stehende
Pfarrkirche zu Saint Blaise 1683 an der Stelle einer im 12. Jahrhundert erwähnten einstigen Burg der Edeln von Battendorf
erbaut.
2227 m. Sommerweide, auf der alten rechtsseitigen Randmoräne des ehemals weit grössern
Gletschers gleichen Namens.
Eigentum der Bürgergemeinde Bagnes. Am obern Ende der Alp steht am Fuss des
Grand Tavé in 2713 m die neue, von der Sektion Genf
des S. A. C. erbaute Clubhütte Panossière.
Bec de (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
2688 m. Rasenbewachsener Felsgipfel, nahe dem N.-Ende der vom Grand Combin nach N. abzweigenden,
den Corbassièregletscher vom Val de Bagnes scheidenden und bei Fionnay endigenden Kette; ö. über der
Alp Corbassière. Wird von Fionnay aus in 3 Stunden erstiegen.
la (Kt. Freiburg,
Bez. Saane).
653 m. Gem. und Dorf, am linken Ufer der Sonnaz, 1 km w. der Station Pensier der Linie Freiburg-Murten
und 2,5 km n. Belfaux. 27 Häuser, 166 kathol. Ew. Kirchgemeinde Belfaux. Getreide-, Kartoffeln- und Futterbau,
Viehzucht. Molkerei, die jährlich 200000 kg Milch an die Konsumenten der Gemeinden La Corbaz, Cormagens und Lossy-Formangueires
abgibt. Marienkapelle.
le (Kt. Waadt,
Bez. Vevey).
1902 m. S.-Schulter der Cape au Moine, in der vom Col de Jaman zum Moléson ziehenden Kette. Die wenig
lohnende Besteigung ist mit bedeutenden Schwierigkeiten verbunden und erfordert von Les Avants aus 3 Stunden. Auf der Siegfriedkarte
unrichtig Corbex geschrieben.
(Kt. Wallis,
Bez. Monthey).
1995 m. Rasenbewachsene Pyramide, aus Liasschiefern und -breccie bestehend, 1½ Stunden nö. vom Pas de Morgins,
zwischen diesem und dem Col de Derrière des Portes (1794 m), nahe der Grenze gegen Savoyen.
Beliebtes Ausflugsziel der Kurgäste
von Morgins mit umfassender Aussicht auf die Gruppe der Dent du Midi, das Rhone- und Dransethal.
819 m. Kapelle, auf einem Felssporn über dem linken
Ufer der Morge de Conthey u. der die Hänge von Savièse von denen von Conthey trennenden Schlucht, gegenüber Daillon, am Weg
zum Sanetschpass und 200 m n. vom Dorf Chandolin. Am Feste Mariä Geburt (8. September) erhält sie zahlreichen Besuch
aus Sitten und der Umgegend; jeder der Bauern pflegt dann einen Korb (corbelin) mit sich zu tragen, um in seinem am Wege liegenden
Weinberg die ersten Trauben pflücken und heimbringen zu können.
Dieser Brauch hat der Kapelle ihren Beinamen de Corbelin verschafft.
Unterhalb der Kapelle ein prachtvolles Beispiel eines verlorenen Stückes Flusslauf der interglazialen
Morge, von Prof. Lugeon als eines der typischsten seiner Art in den Alpen bezeichnet.
(Kt. Freiburg
und Waadt).
Bach, linksseitiger Zufluss zur Biordaz; entspringt am W.-Hang des Mont Pélerin in 850 m, fliesst nach
N., folgt dem Fuss des Hanges, durchschneidet eine z. T. sumpfige Ebene und mündet nach 6 km langem Lauf in 636 m
von links in die Biordaz, nahe deren Vereinigung mit der Broye. Bildet im Unterlauf die Grenze zwischen den Kantonen Freiburg
und Waadt.
le (Kt. Bern,
Amtsbez. Pruntrut).
Bach; entspringt 1,8 km ö. Vendlincourt in 470 m, bildet zwischen den Marksteinen Nummer 90, 91 u. 92 auf
eine Länge von 1,5 km die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland (Ober Elsass), wendet sich in scharfem
Knie nach W. und mündet nach 3,7 km langem Lauf 300 m s. Bonfol in 439 m von rechts in die Vendeline.
Gletscherbildungen nur um diese beiden Gipfel. Der Hang zum Misox ist sehr steil und oft durch Felsbänder gegliedert,
doch steigt hier der Wald bis zu 1900 m an. Im S. ist die Kette von einigen kleinen Thälern angeschnitten, so vom Val Forcola,
Gamba und Darbora, Cama, di Grono, Traversagna und noch kleinern anderen. Alle stehen über namentlich von Schmugglern begangene
Pässe mit Italien in Verbindung. Gegend noch wenig besucht. Die erste bekannte Besteigung des Corbet
und einer Reihe seiner Nachbargipfel datiert aus 1892. Namengebung und Höhenkoten zahlreicher Punkte dieses Gebietes weichen
auf der italienischen Karte von denen der Siegfriedkarte stark ab. So gibt jene dem 4 km osö. Misox gelegenen Corbet den
Namen Pizzo Sevino und die Höhenkote 3021 m.
(Kt. Waadt,
Bez. Aigle).
Gem. und Dorf, über dem rechten Ufer des Wildbachs von Yvorne; 9,3 km n. der Station Aigle der Simplonbahn
und mit dieser durch einen Postwagendienst verbunden. Postablage, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Vers Cort: 66 Häuser, 260 reform.
Ew.; Dorf, aus den drei Häusergruppen Vers la Crétaz (887 m), Vers Buit (929 m) und Vers la Doy (980 m)
bestehend: 46 Häuser, 210 Ew. Kirchgemeinde Yvorne. Seiner geschützten Lage und der schönen Aussicht auf die Dent du Midi
wegen ist das schon seit einer Reihe von Jahren als Sommerfrische wohlbekannte Corbeyrier nun auch vor Kurzem in die Reihe
der Winterkurorte eingerückt.
Auf Gemeindeboden noch die Hütten von Boveau mit einem 35 Minuten ö. vom Dorf gelegenen Gasthaus (1061 m). Infolge eines
Erdbebens löste sich am vom Zirkus von Luan in 1600 m eine grosse Felsmasse ab, die einen weiten Strich Landes,
die sog. Ovaille de Corbeyrier, mit Schutt überführte u. das Dorf Corbeyrier gänzlich und Yvorne zum
Teil zerstörte. Das Sturzfeld ist heute wieder vollständig von der Vegetation zurückerobert u. im obern Teil mit Wald,
an den untern Hängen, bei Yvorne, mit Reben bepflanzt. Den durch den Bergsturz schwer geschädigten Bewohnern der Gegend liess
der Staat Bern
1585 neue Ländereien zum Anbau zuweisen. Nahe beim Dorf Corbeyrier eine Verwerfung, die die
triasische Rauchwacke im NO. mit Malm, rotem Senon und Flysch im S.-W. in Kontakt bringt.
Greierz). 714 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechten Ufer der Saane zwischen Riaz und Hauteville, 2 km s. Hauteville und 7 km nö.
der Station Bulle der Linie Romont-Bulle. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen Freiburg-Bulle. 41 Häuser, 220 kathol.
Ew. Viehzucht und Milchwirtschaft, Molkerei (mit einem Vertrieb von jährlich 130000 Liter Milch); Futterbau.
Strohflechterei. Waldwirtschaft und Holzhandel. Am W.-Fuss der Berra in schöner Lage, an der Verzweigung der Strassen La Roche-Bulle
und La Roche-Broc.
Wälder, Wiesen, fette Alpweiden. Pfarrkirche L'Assomption. Ueber die Saane eine schöne, 1838 vom Ingenieur Chaley erbaute
Hängebrücke. Altes Schloss der Herren von Corbières. Pfarrer von Corbières war der aus Broc gebürtige
Dekan Dematraz (1742-1824), ein hervorragender Botaniker, dessen Herbar im Freiburger kantonalen Museum aufbewahrt ist. Heimat
der Familie Blanc, deren Glieder sich als Staatsbeamte und Geistliche auszeichneten. Corbières war einst ein Flecken oder
sogar eine kleine Stadt mit Ringmauern und Porten, die sich beträchtlicher Freiheiten erfreute. Noch 1614 erhob
der Ort von jeder zum Unterhalt der Befestigungen bestimmten Wagenladung Steine ein Ohmgeld von einem Gulden. Schon 1172 eigene
Baronie; um 1453 vom Grafen von Savoyen dem Grafen Franz von Greierz zu Lehen gegeben. Als der GrafMichel von Greierz ein auf Corbières
aufgenommenes Anleihen von 9200 Dukaten zurückzuzahlen nicht im Stande war, legte 1553 die Stadt Freiburg
Hand auf den Ort und gestaltete ihn zum Sitz eines Landvogtes um.
Kastanienhandel. Jeden Winter wandert eine Schaar Kinder aus
Corcapolo nach Italien aus, um als Kaminkehrerjungen ihr karges Brot zu verdienen.
Schönes Schulhaus. 1868 staute ein Bergschlipf
nahe beim Dorf den Fluss zu einem langgestreckten See, der Lanca di Corcapolo, auf, der erst nach etwa 10 Jahren
wieder verschwand.
Seither ist der Berghang durch rationelle Aufforstung verfestigt worden.
Das Dorf
verdankt seine Entstehung dem Benediktinerkloster und spätern Kapitel von Moutier-Grandval, dem das ganze umliegende Gebiet
der sog. Prévôté (Propstei) zu Eigen war und das einzelne Parzellen zur Urbarmachung an bäuerische Ansiedler verlieh.
Es bildete sich zunächst ein Weiler Corcelles, dem die Chorherren neben dem Waldbenutzungsrecht den fortgesetzten
Anbau von neuen Parzellen überliessen, so dass sich aus dieser Siedelung bald ein Dorf und eine eigene Gemeinde entwickelten.
Neben diesem ihrem freien Eigentum bewirtschafteten die Ansiedler noch als Pächter eine Reihe von Grundstücken des Klosters,
dem sie dafür bis 1798 zu jährlichen Abgaben verpflichtet waren.
leJorat (Kt. Waadt,
Bez. Oron).
780 m. Gem. und Dorf, im zentralen Jorat, an der Strasse Echallens-Mézières und an einer
Abzweigung der Strasse Montpreveyres-Moudon; 7,5 km nw. Oron la Ville, 8 km sw. Moudon und 5,5 km w. der
Station Ecublens-Rue der Linie Lausanne-Payerne-Lyss. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen Echallens-Mézières. Gemeinde,
mit Riau-Graubon und einer Reihe von Einzelhöfen: 98 Häuser, 535 reform. Ew.; Dorf: 40 Häuser, 223 Ew. Kirchgem. Montpreveyres.
Ackerbau. Backsteinfabrik; Mühle. Schloss aus dem 17. Jahrhundert. Im Mittelalter eigene Herrschaft, deren
erste Besitzer um die Mitte des 12. Jahrhunderts urkundlich genannt werden. Ging zu Beginn des 14. Jahrhunderts teilweise
an das Geschlecht de Bottens, im spätern Verlaufe des nämlichen Jahrhunderts als Ganzes an Girard Mestral aus Lutry, um die
Mitte des 15. Jahrhunderts an das Geschlecht de Prez, 1589 an Isbrand de Crousaz und im 17. Jahrhundert
durch Erbschaft an Paul de Chandieu über, in dessen Besitz sie bis zu Ende des 18. Jahrhunderts verblieb. Im 19. Jahrhundert
wechselte das Schlossgut mehrfach seinen Eigentümer; heute ausgedehnter landwirtschaftlicher Betrieb.
surChavornay (Kt. Waadt,
Bez. Orbe).
560 m. Gem. und Dorf, an der Strasse Orbe-Vuarrens-Moudon; 5,5 km ö. Orbe und 2,5 km ö.
der Station Chavornay der Linie Lausanne-Neuenburg. Postablage, Telephon; Postwagen Orbe-Echallens. 61 Häuser, 307 reform. Ew.
Kirchgemeinde Suchy. Acker- und etwas Weinbau. Ziegelei. Etwas Uhrenindustrie. Ehemals eigene Herrschaft; zu Ende
des 12. Jahrhunderts mit der HerrschaftBavois verbunden, deren Geschicke sie lange Zeit teilte. Von der Mitte des 16. Jahrhunderts
an wechselte Corcelles mehrfach den Besitzer. Römische Ruinen. Altes Schloss, heute Erholungshaus.
surConcise (Kt. Waadt,
Bez. Grandson).
468 m. Gem. und Dorf, am Fuss des Mont Aubert und nahe dem W.-Ufer des
Neuenburgersees, an der Strasse Lausanne-Neuenburg, 1 km sw. der Station Concise der Linie Lausanne-Neuenburg und 6,5 km nö.
Grandson. Telegraph und Telephon. Gemeinde: 52 Häuser, 276 reform. Ew.; Dorf: 49 Häuser, 254 Ew. Kirchgemeinde Concise. Modernes
Schloss. Acker- und Weinbau. Geschätztes Kirschwasser. N. vom Dorf vier grosse Steinpfeiler, die
als ein nach der Schlacht von Grandson errichtetes Siegesdenkmal gedeutet worden sind, mit Hinsicht auf andere derartige Vorkommnisse
und die Nähe
¶