Chaux de Fonds (Vallée de la) - Chaux de Naye (La Grande)
mehr
von nahe 3 Millionen Franken aufnehmen müssen. Die einzelnen Strecken sind wie folgt dem Betrieb übergeben worden: Le
Locle-La
Chaux de Fonds am La Chaux de Fonds-LesConvers am Les
HautsGeneveys-Neuenburg am und endlich
als letzte Les
Convers-LesHauts Geneveys am Nicht der geringste Vorteil dieser Bahnverbindungen
war die dadurch gebotene Möglichkeit, auf bequemere und weit billigere Weise, als dies bisher der Fall sein konnte, die
zum Häuserbau notwendigen Materialien zu beziehen.
Immer fehlte es dem
Ort zu seiner freien und ungehinderten Entwicklung noch an einem ganz wesentlichen
Lebenselement, dem
Wasser, das sich in diesem 1000 m über Meer gelegenen Hochthale leider nur sehr spärlich findet. Eine
Stadt aber, die sich so rasch vergrössert, wie es hier der Fall ist, konnte sich nicht auf die Dauer mit der Versorgung
durch Regenwasser begnügen. Nach ca. 50 jährigen erfolglosen Anstrengungen und Untersuchungen ist auch
diese Frage auf
Grund eines kühnen Projektes von Guillaume Ritter durch den Ingenieur Hans Mathys aufs Glänzendste gelöst
worden.
Nach dem Vorschlage Ritters werden jetzt die
Wasser von einer Reihe von im Areusethale sprudelnden Quellen gefasst, vermittels
eines Systemes von Turbinen und Pumpen mehr als 500 m hoch gehoben und in einem Aquaeduct durch das Thal
von
La Sagne zum Reservoir auf dem
Crêt des Olives, s. von
La Chaux de Fonds, geleitet. Die feierliche Einweihung der neuen
Wasserversorgung erfolgte am bei welcher Gelegenheit die Stadt Guillaume Ritter und Hans Mathys ihr
Ehrenbürgerrecht verlieh.
Seit 1857 besteht in
La Chaux de Fonds eine Leuchtgasversorgung, die zusammen mit allen bereits existierenden ähnlichen Einrichtungen 1886 von
der Stadt zurückgekauft und zu einem besonderen Verwaltungszweige umgestaltet worden ist. Seither sind alle diese Einrichtungen
wesentlich verbessert und vergrössert worden, und es ist zur Zeit das Gaswerk von
La Chaux de Fonds eines
der schönsten der
Schweiz. Mehr und mehr wird heute das Gas als Heizmittel, zu industriellen Zwecken und für die Küchenbedürfnisse
verwendet. Endlich besitzt die Stadt in der
Combe Garot an den Ufern der
Areuse auch ein eigenes Elektrizitätswerk und in
La Chaux de Fonds selbst eine grosse Kraftstation, von der aus ein vollständiges Leitungsnetz durch
die ganze Stadt gezogen ist. Die Elektrizität dient zum Fabrikbetrieb mehr noch als zur Beleuchtung.
Die Entwicklung von
La Chaux de Fonds war im Laufe des 19. Jahrhunderts eine derart rasche, dass der
Ort heute unter den schweizerischen
Städten der Bevölkerung nach den siebenten
Rang beansprucht. Er ist kein Dorf mehr wie früher, sondern,
wie dies schon sein sprechendes Wappen anzeigt, ein summender und rege tätiger Bienenschwarm, das eigentliche Zentrum der
Uhrenmacherei und die grosse Metropole des
Jura, wie er oft genannt wird.
Bibliographie.
La Chaux de Fonds, son passé et son présent; notes et souvenirs historiques, publiés à l'occasiondu centième anniversaire de l'incendie du 5 Mai 1794.La Chaux de Fonds 1894. Ein schöner Band von 500
Seiten mit einer Reihe
von Einzelabhandlungen und einer vollständigen, aus den zuverlässigsten Quellen geschöpften Geschichte des
Ortes. Numa
Droz, der einstige Bundespräsident (geboren in
La Chaux de Fonds am gestorben in Bern
am
hat zu dem Werk einen seiner hauptsächlichsten Abschnitte betitelt: Les luttes pour l'émancipation beigesteuert. - Eine
bedeutende Arbeit zur Geschichte von
La Chaux de Fonds hat Célestin Nicolet aus Anlass der hier stattfindenden
Jahresversammlung der neuenburgischen Geschichtsforschenden Gesellschaft verfasst und im MuséeNeuchâtelois, Band VI (1869),
veröffentlicht. - Endlich ist soeben mit Unterstützung des Stadtrates u. des Verschönerungsvereins aus der Feder des Rechtsanwaltes
und Stadtrates A. Monnier als ein Glied der «Guides
Monod» die Monographie
La Chaux de Fondset leHautJuraNeuchâtelois erschienen.
deFonds(Valléedela) (Kt. Neuenburg,
Bez. La Chaux de Fonds).
Hochthal des zentralen
Jura, ca. 10 km lang und 2 km breit; zieht sich zwischen
der Kette des
Pouillerel im N. u. den
Vorbergen der Kette
von
Sommartel (Arête du Foulet und Arête des
Moulins) im S. in der Richtung SW.-NO. Beginnt am
Crêt du Locle (1024 m), hat durchweg eine mittlere Höhenlage von 1000 m und
endigt im NO. mit der
Combe du Valanvron, die durch die
Combe de la Ferrière mit dem Thal des
Doubs in Verbindung
steht. Ein kleiner Wasserlauf,
La Ronde, entspringt im
OrtLa Chaux de Fonds selbst; er fliesst durch einen künstlichen Abzugskanal
ab und dient zu industriellen Zwecken. Der Thalboden ist in einzelnen Teilen torfhaltig, die beidseitigen Gehänge bedecken
weite Bergweiden und Baumgruppen.
In geologischer Hinsicht ist das Hochthal von
La Chaux de Fonds als eine grosse und tiefe Doppelmulde
aufzufassen, deren Schenkel aus mehr oder weniger brecciösen Portlandkalken bestehen. Am Fusse des
Pouillerel sind deren
Schichten stark aufgefaltet, während sie am S.-Rand, am
Crêt des Olives, derart überliegen, dass die Gesteine der untern
Kreide über die Juraschichten aufgeschoben erscheinen. Der Hügel, auf dem die Pfarrkirche von
La Chaux de Fonds
steht, ist ein
Kamm aus Kalken des Valangien u. bildet ein gequetschtes u. in der Lagerung der Schichten stark gestörtes
Gewölbe zweiter Ordnung, das das Thal in zwei Muldenzonen von ungleicher Breite teilt und sich über
Les Crétêts gegen
Les Eplatures zu fortsetzt, wo es unter die Oberfläche taucht.
Hier wird das Thal zu einer einheitlichen, wie anderswo mit tertiären Bildungen gefüllten und einem oberflächlichen Ueberzug
von Glacialschutt bedeckten Mulde. In den Umgebungen von
La Chaux de Fonds, bei
Les Grandes Crosettes und an zahlreichen anderen
Stellen bilden die von Alpengesteinen (aus dem Wallis)
durchschwärmten jurassischen Moränen Hügelzüge
und Kieslager. Auch der Glaciallehm, der produktive Boden des Gebietes, enthält penninische Gesteinsbrocken (erratischer
Block beim «Corps de garde»).
Bei Les
Joux-Derrières ist in diesem Lehm ein Stosszahn des Mammut aufgefunden worden. Die Tertiärbildungen des
Thales von
La Chaux de Fonds sind Uferablagerungen des miocänen Molassemeeres; das Oligocän fehlt durchgehends.
Es besteht demnach eine Transgression des Miocän über die Schichten der untern Kreide, an deren Contactflächen, soweit
diese nicht durch die mit der Faltung des Juragebirges einsetzenden Lagerungsstörungen gequetscht worden sind, überall
zahlreiche Erosionsfurchen und von im einstigen Schlamm eingebohrten Pholadomyen herrührendeLöcher
beobachtet werden können.
Die marine Molasse (Helvétien) ist hier sehr fossilreich; man findet sehr schöne Schalen von Pecten, Ostrea, Tapes, Venus,Turritella und Balanus, zahlreiche Bryozoen und die dieser Stufe eigenen Haifischzähne. Sie enthält ausserdem zahlreiche
gerollte Geschiebe und Fossilien des Albien, das heute im Hochjura nur noch in den Fetzen von Morteau
und
Renan ansteht. Unmerklich gehen die Schichten der marinen Molasse in einander über und sind besonders charakteristisch
in den roten Mergeln entwickelt, die an einzelnen
Stellen grün werden und marine Fossilien (Ostrea crassissima) führen.
Früher hat man (C. Nicolet) beim
Graben von
Brunnen in
La Chaux de Fonds darüber noch weissliche Mergel
gefunden, in denen
Zähne und Skeletstücke von tertiären Säugetieren des Horizontes von Sansan oder Oeningen (Dinotherium,Mastodon, Listriodon, Palaeomeryx etc.) zerstreut lagen. Die lacustren Kalke mit Oeningerflora, die bei
Le Locle so ausgezeichnet
entwickelt sind, treten
im Thal von
La Chaux de Fonds nur selten auf, wo sie offenbar den vor und während
der Bildung der quaternären Gesteine stark wirksamen Agentien der Erosion und Ablation zum Opfer gefallen sind. Es ist aber
zu bemerken, dass der Boden mit Vegetation und Torf derart überdeckt ist, dass der Beobachtung zugängliche
Stellen immer
nur zufällig und nur auf ganz kurze Zeit gefunden werden können.
d'Isenau(La) (Kt. Waadt,
Bez. Aigle und Pays d'Enhaut).
2264 m. Langer Felsgrat, 1 Stunde nw. über den Hütten von Isenau und 2½ Stunden
über Vers l'Eglise. Auf dem durch eine prachtvolle Aussicht ausgezeichneten höchsten Punkt eine Bodensenke, die sich bei
der Schneeschmelze mit Wasser füllt und dann für kurze Zeit einen schönen kleinen See bildet. Im Juni
entwickelt sich hier eine reiche Flora.
duMilieu(La) (Kt. Neuenburg,
Bez. Le Locle).
1082 m. Gem. u. Dorf, an der Strasse La Brévine-LeLocle, 6 km ssw. Le Locle und 4 km nw.
der Station Les Ponts der Linie La Chaux de Fonds-LesPonts. 129 in Gruppen zerstreut gelegene Häuser, 890 reform.
Ew. Die grösste Gruppe mit 20 Häusern um die Kirche. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Le Locle-LesPonts und nach
Les Verrières. Holz- und Torfhandel. Zwei Steinbrüche. Uhrenindustrie. Viehzucht und -handel. Genossenschaft zur Förderung
der Pferdezucht; eidgenössisches Hengstendepôt. Kirche und Kirchgemeinde seit 1816.
2027 m. Begraster Gipfel von abgerundeter Gestalt,
in der den Chamossaire mit dem Meilleret und dem Col de la Croix verbindenden Kette, 35 Minuten ö. vom Wirtshaus auf der Passhöhe
des Col de la Bretaye und 2½ Stunden von Villars (über den Col de Soud).
Besteht der Hauptsache nach
aus Jurakalken, die auf einer Basis von Bändern von triasischer Rauchwacke, Carbon u. metamorphischen Schiefern aufsitzen.
Besteigung ohne grosse Schwierigkeiten von den Hütten von Fully aus in 2½ Stunden, entweder über den
S.- oder den N.-Grat, und von der Alpweide Lousine aus über den O.-Hang.
2764 m. Hochgipfel, in der zwischen Münsterthal und dem Trafoi
vom Stilfserjoch bis Glurns im Etschthal die Landesgrenze gegen Oesterreich bildenden Kette.
deutsch Schäfis (Kt. Bern,
Amtsbez. und Gem. Neuenstadt).
440 m. Weiler, am W.-Ufer des Bielersees, gegenüber der St. Peters
Insel, zwischen Ligerz im O. und Neuenstadt im W., an der Strasse Biel-Neuenburg und 1 km w. der Station
Ligerz der Linie Biel-Neuenburg. Telephon. 14 Häuser, 55 reform. Ew. Weinbau; die vor dem N.-Wind geschützten Hänge des Jura
sind hier bis 500 m Seehöhe mit Reben bepflanzt, die einen ausgezeichneten Wein liefern. Klima mild. Von den Höhen n. des
Weilers reizende Aussicht auf See, Mittelland und Alpen. Im 14. Jahrhundert Sitz eines Edelgeschlechtes.
Urkundliche Formen: Schafenæ, Schaffnatt, Zschanans.
am N.-Fuss des Hügels, auf dem die Stadt
steht und 1 km nö. vom Bahnhof Romont der Linie Lausanne-Freiburg. 42 Häuser, 341 kathol. Ew. französischer
Zunge.
Viehzucht und Milchwirtschaft;
Getreidebau. Mehrere Wirtschaften, Brauereien, Verkaufsläden. Im Mittelalter stand
über der Häusergruppe ein zu den Befestigungsanlagen von Romont gehöriger Wachtturm.
deBogis (Kt. Waadt,
Bez. Nyon).
483 m. Gem. u. kleines Dorf, an der Strasse Coppet-Divonne-Crassier, 7 km sw. Nyon und 3 km
w. der Haltestelle Founex der Linie Lausanne-Genf; zwischen der Grenze gegen Frankreich und einer der genferischen
Enklaven von Céligny. Vor der Reformation Eigentum der Abtei Bonmont. 30 Häuser, 144 reform. Ew. Kirchgem. Crassier.
desBois (Kt. Waadt,
Bez. Nyon).
474 m. Gem. u. kleiner Weiler, 11 km sw. Nyon und 4 km w. der Haltestelle Tannay der Linie Lausanne-Genf;
im äussersten SW.-Zipfel der Waadt
nahe der Grenzen gegen Frankreich und den Kanton Genf.
Wird von den ziemlich entfernt
gelegenen Nachbardörfern und dem See durch grosse Waldungen geschieden. 18 Häuser, 68 reform. Ew. Kirchgem. Commugny. Acker-
und etwas Weinbau. Früher zum Teil Eigentum der Abtei Bonmont und zur Zeit der BernerHerrschaft der Baronie
Coppet zugeteilt.
Bildete im Mittelalter eine eigene kleine Herrschaft, die später in den Besitz der
Herren von Ligerz überging. Am 21. Juni jeden Jahres feiert man hier zum Andenken an ein zwei Jahre hintereinander
an eben diesem Tage wütendes Hagelwetter einen Buss- und Bettag.
Schalenstein. Nahe dem Dorf bestand ein künstlicher, von
Gräbern umgebener Hügel, der vermutlich als Opferstätte diente und in dem Tierknochen, Hufeisen von Pferden und Sporen
gefunden worden sind.
(Kt. Bern,
Amtsbez. und Gem. Neuenstadt).
437 m. Einzelstehendes Haus, am Bielersee 3 km nö. Neuenstadt, an der Strasse
Biel-Neuenburg und 1 km sw. der Station Ligerz der Linie Biel-Neuenburg. An den Berghängen hinter dem Haus
wächst ein sehr geschätzter Wein. Bedeutende Pfahlbaustation, in der sehr interessante Gegenstände aus der neolithischen
Zeit gefunden worden sind. Das auf drei aus Steinen aufgebauten Hügeln stehende Pfahlbauerdorf ist vermutlich das älteste
der Schweiz; in einem der Hügel sind Gegenstände jüngern Alters gefunden worden, so u. a. ein offenbar als Trinkgefäss
dienender menschlicher Schädel. Zwischen Chavannes und Ligerz Funde von Münzen aus der Römerzeit.
surMoudon (Kt. Waadt,
Bez. Moudon).
683 m. Gem. u. Dorf, über dem rechten Steilufer des Durchbruches der Broye oberhalb Bressonnaz
und 3,5 km sö. der Station Moudon der Linie Lausanne-Payerne-Lyss. Telephon. Gemeinde: 58 Häuser, 334 reform.
Ew.; Dorf: 38 Häuser, 222 Ew. Kirchgem. Moudon. Ackerbau. Chavannes bildete eine eigene kleine Herrschaft, die in der Mitte
des 17. Jahrhunderts im Besitze von Jean Philippe de Loys war, 1728 an eine Familie Gaudard, 1771 an Olivier Larguier aus
Sanly im Languedoc und wenige Jahre später an Pierre Siméon Busigny in Moudon überging. Nö. vom Dorf
einige Grabhügel.
oder ChavatteDessus und Dessous (Combe) (Kt. Bern,
Amtsbez. Pruntrut,
Gem. Montmelon). Oberer Abschnitt eines 4 km langen und ö.
Saint Ursanne auf das rechte Ufer des Doubs ausmündenden Thales. Im obersten Teil weitet sich das Thal zur Combe Chavat
mit zwei Höfen, der Combe Chavat Dessus (728 m) und der 1 km weiter nach W. gelegenen Combe Chavat Dessous (642 m). Trägt
gegen S. Bergweiden und Waldungen, wird im N. von den Steilwänden des Repais (830 m) u. Roc de l'Autel (822 m) eingerahmt
u. von einem zuerst nach N., dann von O.-W. fliessenden und 4 km langen Bach entwässert.
Unterhalb Combe Chavat Dessous engen die Felsen von Les Gripons das Thal ein, das hier den Namen Combe des Etelles annimmt
und nach der Einmündung des von Les Malettes herabsteigenden Thälchens von Malrang sich breit gegen SW. öffnet.
An
der Vereinigungsstelle der beiden Thäler in 474 m teilt sich die von Saint Ursanne herkommende, einst sehr wichtige Thalstrasse,
um einerseits über die Combe Chavat auf die Caquerelle und anderseits über Le Malrang (Mal rang) nach Les Malettes zu führen.
Die beiden zeitweise recht ungestümen Thalbäche brechen nach ihrer Vereinigung in der tiefen Schlucht
von Le Malrang durch, die der Viadukt von Saint Ursanne, eine der schönsten und kühnsten Eisenbahnbrücken der Schweiz, überspannt. 800 m
nw. vom Hof Combe Chavat Dessus wird der Thalkessel von senkrecht gestellten Felsbänken begrenzt, die mit Buchen und Tannen
bestanden sind und in deren oberem Abschnitt in 811 m (einige Hundert Meter w. vom Weg nach La Caquerelle)
ein prachtvoller Kalkmonolith von ca. 3 m Höhe auf 2,5 m Seite aufragt. Dieser Roc de l'Autel wird schon in einer Urkunde von 1210 genannt:
inde ad rupem qui dicitur de Altare. Es ist ein mächtiger Menhir, der einst dem heute noch in der Volkstradition
fortlebenden Druidenkultus gedient haben muss.
(Kt. Waadt,
Bez. Orbe).
460 m. Gem. und Dorf, an den StrassenOrbe-Echallens und La Sarraz-Yverdon, am Fuss des W.-Hanges des
Jorat und am rechten Ufer des hier in die Ebene der Orbesümpfe eintretenden Talent; 3,7 km sö. Orbe. Station der Linie
Lausanne-Neuenburg; mit Orbe durch eine elektrische Strassenbahn verbunden. Postablage, Telephon; Postwagen Orbe-Echallens. 128 Häuser, 787 reform.
Ew. Kirchgemeinde ^[Supplement: zusammen mit der Gemeinde] Bavois. Säge und Mühle am Talent. Ackerbau. In der Nähe bituminöse
Molasse. Altes Dorf, unter den Rudolfingern Teil des königlichen Besitzes Orbe und vielleicht auch zeitweise Residenz
der Könige. Eine von Entreroches kommende Römerstrasse zog sich längs des Randes der Sumpfebene nach Yverdon, welchem Wege
grösstenteils auch die heutige Strasse folgt. Nahe dem Dorf, an der Römerstrasse, sind eine römische Inschrift, Reste von
Bauwerken, Mosaiken und Medaillen aufgedeckt worden.
756 m. Weiler, auf der untersten Terrasse des Hanges von Lens u. 2 km nw. der Station
Granges (Gradetsch) der Simplonbahn. 25 von den Leuten von Lens während der Zeit der Arbeit im Weinberg
bewohnte Häuser.
(Kt. Waadt,
Bez. und Gem. Vevey).
430 m. Kleine grüne Terrasse, mitten im Weinbergbezirk, 700 m ö. des
Bahnhofes Vevey an einem der Wege nach Hauteville. Gasthaus, von Vevey aus sehr gut sichtbar.
je 2 km sw. der Station Monthey der Simplonbahn und n. Troistorrents. 7 Häuser, 27 kathol. Ew.
Ueber dem nahen WildbacheNant de Chemex quer am Hang eine Kapelle neuerer Konstruktion, die aber der Tradition zufolge zur
Zeit der furchtbaren Pestepidemie errichtet worden sein soll, der 1349 die Hälfte der Bewohner von Troistorrents
zum Opfer fiel.
Steigt von dem Bergstock der Pierre à Voir nach W. bis zum WeilerLe Brocard ab, wo die Dranse in die Ebene
von Martinach austritt. Am S.-Hang und auf dem Kamm selbst wurde ehemals Magneteisenerz ausgebeutet, das sich in nierenförmigen
Massen auf der Grenze zwischen dem Gneiss und dem Protogin der letzten Ausläufer des Mont Blanc Massives findet (Mines de
Chemin und Mines des Planches sur Vence).
(La) (Kt. Wallis,
Bez. Entremont).
2889 m. Gipfel, sö. über dem Hospiz des Grossen St. Bernhard, in der zwischen Combe des Morts,
Combe de Drôna und Col de Fenêtre gelegenen Gruppe des Pic de Drôna. Auf der Seite gegen das Hospiz ist dem Felskopf ein
mit Alpweiden bestandenes Plateau vorgelagert, in das einige Weier mit interessanter Flora, die sog. Jardins du Valais, eingesenkt
sind. Die NO.-Schulter bildet die Pointe deLacerandes (2773 m), deren gegen Ende des Winters drohenden häufigen Lawinen eine
der hauptsächlichsten Gefahren für die Strasse des Grossen St. Bernhard bilden.
Kirchgemeinde Belfaux. 1878 gegründete
grosse Fischzuchtanstalt, deren Bassins am Hange stufenartig über einander liegen und mit einander in Verbindung stehen.
Seit
ihrer Gründung hat die Anstalt alljährlich 80-100000 grosse Seeforellen ausgebrütet;
heute beträgt diese Zahl 200000,
wozu noch 50000 aus der Anstalt selbst stammende Fischeier kommen.
727 m. 45 zerstreut gelegene Häuser und Höfe, über dem rechten Ufer der Vièze, 1 km
nö. der Kirche von Troistorrents und 6 km s. der Station Monthey der Simplonbahn. 200 kathol. Ew. Auf
den untern Wiesenterrassen des am Eingang ins Val d'Illiez zum Gipfel der Dent de Valerette (2062 m) aufsteigenden Hanges, am
Fuss des Waldes von L'Ersse.
Nw. davon der Wildbach Le Chrétien. In Chenalier eigene Primarschule.
Die Siedelung steht mit
dem Dorf Troistorrents über den Pont d'Enfer in Verbindung.
Stadt durch die zu beiden Seiten in ununterbrochener Reihe von Villen begleitete Landstrasse (Route de Chêne) und die die Ortschaft
in ihrer ganzen Länge durchschneidende elektrische Strassenbahn Genf-Annemasse verbunden.
Besteht aus den zwei durch die Seimaz von einander getrennten Orten Chêne Bougeries und Chêne Bourg, die
zugleich zwei selbständigen Gemeinden angehören.
911 m. Gruppe von 4 Häusern, unter der Frasse. 20 reform. Ew. Die Annahme,
als ob hier einst die alte Pfarrkirche von Château d'Œx gestanden, ist falsch;
es ist nahezu erwiesen, dass diese sich an
einer gleichnamigen Lokalität bei La Villa d'Œx erhob, wo Ueberreste eines einstigen Friedhofes aufgedeckt
worden sind.
Dorf: 122 Häuser, 1016 Ew. Kantonales Waisenhaus für Knaben;
Privatwaisenhaus für Mädchen.
Hier lebten
und starben der Historienmaler Saint Ours (1752-1809) und der Geschichtsschreiber Sismondi (1773-1842), die beide auf dem
Dorffriedhof begraben sind, wo dem letztern ein bescheidenes Denkmal errichtet worden ist.
Hier auch das Grab des Schriftstellers
Petit-Senn (1792-1870).
Ackerbau.
Besteht aus den beiden Weilern Chêne (665 m) mit 21 Häusern, 116 Ew. (Telephon) und dem 400 m weiter nach W. an derselben
Strasse gelegenen Pâquier (642 m) mit 11 Häusern (Kirche), 56 Ew. W. davon, auf einem Felssporn über
zwei Bachschluchten, alter Turm, Ueberrest der Veste Saint Martin du Chêne, dem einstigen Sitze eines mächtigen Edelgeschlechtes.
Bildet ein
von einem Zufluss zum Seyon ausgewaschenes regelmässiges Gewölbe aus Portlandkalken, zu dessen beiden Seiten das Valangien
in Gräten erhalten geblieben ist. Am N.-Eingang zur Klus Ansammlung von mächtigen erratischen Protoginblöcken aus dem Mont Blanc
Massiv, deren grösste zu Pfeilern am alten Schulhaus von St. Immer verwendet worden sind.
(Bois dela) (Kt. Waadt,
Bez. Aigle).
1100-500 m. Wald, an felsigem Hang; 2 km ö. Aigle, am linken Ufer der Grande Eau, von der
Strasse Aigle-Exergillod und vom Fussweg Exergillod-Salins und La Forclaz-Panex durchzogen. Fläche 250 ha. Die
neue, durch Sträflinge an der Stelle eines alten Fussweges erbaute Strasse steigt in Windungen längs des Hanges an, der
aus einer mächtigen Schicht von dolomitischen Kalken der Trias mit Rauchwacke (brecciösem Dolomit) und darüber gelagerter,
ebenfalls mächtig entwickelter Gips- und Anhydritzone besteht. Im 18. Jahrhundert Bohrungen auf Salzquellen;
beim HausSalins,
einer alten Saline, besteht heute noch ein weites, im festem Anhydritfels ausgehauenes unterirdisches Gewölbe.
Rouge (Kt. Waadt,
Bez. Pays d'Enhaut).
1700-2100 m. Enges Couloir, zwischen dem Fuss der n. Felswand der Gummfluh und dem triasischen Sockel
der aus Jurabreccie aufgebauten Videman (Tzav y Bots);
4,5 km nö. Le Contour de l'Etivaz. In umgekehrter
Lagerung lehnt sich hier unter der Trias ein Band schiefriger roter Kalke der obern Kreide an den Malm der Gummfluh.
Bergweiden und Wald. 21 Häuser, 139 kathol. Ew. Kirchgemeinde Saignelégier. In der Nähe die bedeutenden Bauernhöfe Les Closures
des Ecarts und Le Cratat Loviat, deren Bewohner gleich denen von Les Chenevières überhaupt sich mit Viehzucht, Ackerbau,
Holzhandel und Uhrenindustrie beschäftigen.
(Le) (Kt. Waadt,
Bez. La Vallée).
1000 m. Grösste der drei Gemeinden des Jouxthales u. dessen ganzen s. Abschnitt, s. des
Sees, umfassend. Ist eine der an Fläche grössten Gemeinden des Kantons überhaupt u. begreift für sich allein über
die Hälfte der Fläche des Bezirkes. 100 km2. Wiesen, Weiden und Wald. Nur im tiefer gelegenen Teil
besiedelt; die Weiler steigen nicht über 1100 m und vereinzelte Häuser nicht über 1200 m. Mit 1200 m als oberer Grenze umfasst
das bewohnte Gebiet der Gemeinde ca. 38 km2. Bei einer Gesamtbevölkerung von 3789 Seelen entfallen somit auf den km2
ca. 100 Ew. Diese sind auf mehrere Dörfer und zahlreiche Weiler und Einzelsiedelungen verteilt. Zwei Kirchgemeinden:
Le Sentier im NO. mit dem Gemeinde- und Bezirkshauptort Le Sentier und den Weilern und Häusergruppen Le Solliat, Chez les Aubert,
Chez le Maître, L'Orient, Chez les Meylan, Chez Villard etc.; Le Brassus im SW. mit dem Dorf Le Brassus und
den Weilern und Häusergruppen Les Piguet Dessus und Les Piguet Dessous, La Combe du Moussillon, Le Campe, Chez Meylan, Chez les Lecoultre,
Le Bas du Chenit. Zusammen 582 Häuser, 3789 reform. Ew. Milchwirtschaft, etwas Ackerbau. Hauptbeschäftigung die Uhrenindustrie;
Edelsteinschleiferei, Messerschmiede. Wie die Ortsnamen zeigen, ist das ganze Thal erst verhältnismässig
spät besiedelt worden. Bis 1520 oder 1550 bildete das ganze Gebiet eine einzige grosse Wald- und Sumpfwildnis. Nachdem als
erste Siedelung Le Campoux oder Le Campoz (heute Le Campe) angelegt worden, hat sich die Bevölkerung rasch vermehrt und sind
verschiedene Industriezweige eingeführt worden. Bis 1646 der Gemeinde Le Lieu zugeteilt. Vergl. die Art.
Le Brassus und Le Sentier.
Einer der
Hauptgipfel der stark gebrochenen Kette zwischen dem Längthal (Seitenzweig des Binnenthals) und der zur Devera (Zufluss der
Tosa) entwässerten italienischen Alpweide Devero. 18 km ö. Brig.
Auf der Walliserseite steigen die stark vereisten Hänge
des Cherbadung zum Wannengletscher ab, während der Bergstock auf italienischer Seite in kahlen Felswänden
abfällt.
Von Alpinisten zum erstenmal 1886 durch W. M. Conway und W. A. B. Coolidge bestiegen;
Erscheint zum erstenmale 1139 in einer Bulle des Papstes Innocentius II. als Cernata;
bildete früher ein ganzes Dorf mit
eigenem Bürgermeister.
Kirchgem. bis 1633. Nach der Verwüstung des Dorfes im dreissigjährigen Kriege durch die Schweden
wurde auf Anordnung des Bischofes von Basel
die Kirche abgetragen u. Soubey, wohin sich die Bewohner von Chercenay
geflüchtet hatten, zum Sitz der Kirchgemeinde bestimmt.
Die Reste der Kirche und des Friedhofes sind in Chercenay heute
noch zu sehen. In der Nähe ein zerfallener Hochofen.
1168 m, Dorf, auf einer vorspringenden Terrasse mit prachtvollem Ausblick
ins Rhonethal von Martinach bis Brig, 4 km nö. der Station Granges (Gradetsch) der Simplonbahn und 4,5 km
w. Siders. 66 Häuser, 438 kathol. Ew. Man plant, die beiden Dörfer Chermignon d'en Haut und Chermignon d'en Bas als eigene
Gemeinde von Lens abzutrennen.
Der Umweg über den Col de Pièce wird dem
schwierigen und gefährlichen direkten Abstieg über den Glacier de Vuibez vorgezogen.
Leichte und sehr
schöne Hochgebirgstour, zum erstenmal im August 1861 von T. F. und E. N. Buxton und Cowel mit den Führern Justin Payot und
L. Felley ausgeführt.