Von grosser Bedeutung ist der Ackerbau, besonders der Getreidebau; auch die Viehzucht gewinnt zusehends an Wichtigkeit. Die
Viehstatistik ergibt folgende Zahlen:
1876
1886
1896
1901
Hornvieh
8298
9253
10441
10396
Pferde
368
298
416
465
Schweine
3674
3990
4694
4339
Ziegen
2670
2728
2582
2573
Schafe
323
14
307
157
Bienenstöcke
1461
2081
2401
2188
Wenig entwickelt ist die industrielle Thätigkeit; man zählt nur 36 dem eidgenöss. Fabrikgesetz unterstehende Betriebe.
Ihre Mehrzahl liegt an den Ufern der Glatt und Töss: in Hochfelden, Glattfelden, Rorbas und Freienstein. Gemeinnützige
Gesellschaft; unterhält die Krankenasyle Bülach und Rorbas, nimmt Lehrlingsprüfungen ab und widmet ihre Thätigkeit ausserdem
noch einer Reihe von andern gemeinnützigen Unternehmungen.
Der Bezirk wird durchzogen von den Strassen Zürich-Winterthur und Zürich-Schaffhausen und von den Eisenbahnlinien Winterthur-Bülach-Waldshut
u. Zürich-Bülach-Eglisau-Schaffhausen; im S. schneiden den Bezirk die Linien Zürich-Wallisellen-Winterthur,
Zürich-Kloten-Winterthur und Zürich-Uster-Rapperswil. Vergleiche die Karte.
(Kt. Zürich,
Bez. Bülach). 416 m. Gem., Städtchen und Hauptort des gleichnamigen Bezirks, 18 km n. Zürich;
Knotenpunkt der Bahnlinien
Zürich-Schaffhausen u. Winterthur-Koblenz. Gemeinde, mit
Niederflachs und Nussbaumen: 296 Häuser, 2172 reform. Ew.; Stadt: 254 Häuser, 1946 Ew.
N. der eng aneinander gebauten Häuser des alten Bülach liegen eine Reihe von neu erstandenen Quartieren.
Postbureau, Telegraph, Telephon. Krankenhaus. Schöne Kirche mit 75 m hohem Turm.
Die Kirchgemeinde umfasst die 5 politischen Gemeinden Bülach, Bachenbülach, Hochfelden, Höri und Winkel. Hauptbeschäftigung
der Bewohner sind Ackerbau u. Viehzucht; etwas Industrie: eine Baumwollweberei mit 20000 Spindeln und
eine Glashütte mit 130 Arbeitern. Bülach ist sehr alten Ursprungs. Die Mangoldsburg stammt aus der Eisenzeit; bei Herti und
Dreikönigen sind Flachgräber der La Tène Zeit aufgedeckt worden. An verschiedenen Stellen Spuren römischer Ansiedelung;
später alemannische Niederlassung. 811: Pulacha.
Man hat in den Vögeliäckern alemannisch-fränkische Gräber und in den Füchslireben eine Lanzenspitze
gefunden. Im 13. Jahrhundert erscheinen die Edlen von Bülach, Vasallen derer von Thengen. Ihr Sitz war vermutlich der w.
vom Oberthor in die Befestigungsmauer eingebaute Müseggturm. 1384 kam Bülach an den Herzog Leopold von Oesterreich und 1409 an
Zürich,
von dem es zur Führung seiner Verwaltung einen eigenen Rat mit Bürgermeister ^[Supplement: Schultheiss]
zugestanden erhielt.
Zur Zeit von Hans Waldmann gehörte Bülach zu den Anhängern des gestürzten Staatsmannes. Seit 1409 bildete es zusammen
mit Bachenbülach, Niederflachs und Nussbaumen eine der «Innern Vogteien», der ein Obervogt vorstand. 1386, 1444 und 1506 durch
Feuer zerstört. Heimat des Landsknechtführers Hans Keller, der sich 1513 in der Schlacht von Novara
durch seine Tapferkeit rühmlich auszeichnete. 1799 litt Bülach stark unter dem Durchzug fremder Truppen. (Vergl. Neujahrsblattvon Bülach 1855-70).
(Kt. u. Amtsbez. Bern).
560 m. Gem. und grosses Pfarrdorf, ¾ Stunden w. Bern
im Zentrum einer ausgedehnten Ebene von
fruchtbarem Glacialboden. Station der Linien Bern-Freiburg und Bern-Neuenburg; drei verschiedene Haltestellen. Postbureau,
Telegraph, Telephon. Postwagen Bern-Gümmenen. Zirka 600 Häuser, 3350 reform. Ew., wovon die eine Hälfte
im Dorf, die andere in den Weilern Bethlehem, Brünnen, Riedern, Riedbach, Ober- und Niederbottigen, Rehhag etc. Grosser Futterbau
und Käserei. 3 Backsteinfabriken, 1 Säge etc. Viele Einwohner arbeiten in stadtbernischen Fabriken und Gewerben. Die Kirche
von Bümpliz erscheint schon im 11. Jahrhundert zur Zeit der burgundischen Herrschaft. Hier besass König
Rudolf III. einen Hof. Heimat des Generals von Lentulus, des berühmten Truppenführers in preussischen und bernischen Diensten
und unter Friedrich II. Gouverneurs des Fürstentums Neuenburg.
Ihm gehörte das Landgut Brünnen (jetzt Waisenasyl).
1019: Campus Pipinensis;
1025: Pimpinensis;
1306: Bimplitz = Hof eines Pipin. An verschiedenen Stellen Ueberreste römischer Bauten, wovon
einige mit Mosaiken.
573 m. Kleines Dorf, auf einer Felsterrasse über dem rechten Ufer der Aare, nahen
der Strasse Bern-Thun und 1,5 km w. der Station Heimberg der elektrischen Bahn Burgdorf-Thun. 14 Häuser, 102 reform. Ew.
1570 m. Dorf, 500 m s. vom Davosersee, an der Einmündung
des Flüelabachs in das Landwasser und 1 km ö. der Station Davos Dorf der Rätischen Bahn (Landquart-Davos).
(Kt. Graubünden
u. Glarus).
2820-2430 m. Breiter Gletscher, auf dem sanft gewölbten Rücken zwischen Vorab im O. und Piz Grisch,
n. Ilanz. Auf Glarner Seite bricht er über schroffen Felswänden ab, während er auf Bündner Seite bis
oberhalb der Sagensalp niedersteigt. Typus eines Plateaugletschers, wie sie besonders häufig in Skandinavien ausgebildet
sind.
(Kt. Graubünden
u. Uri).
2790 m. Gezackter Granit- und Gneisskamm, zwischen Piz Ault u. Piz Acletta, sö. vom Oberalpstock und
s. über dem Brunnigletscher; auf der Grenze der beiden Kantone.
(Kt. Glarus
und Graubünden).
3121 m. Gipfel, in der Kette zwischen Tödi und Bifertenstock, w. diesem und von ihm durch eine
breite, von S. her zugängliche Scharte getrennt. Der Bündnertödi bildet mit dem Piz Urlaun und dem beide Gipfel verbindenden
Grat
den prachtvollen Felshintergrund des Puntaiglasgletschers. Wird selten bestiegen.
900-1030 m. 5 am rechten Hang des kleinen Thales des Rickenbachs zerstreut gelegene
Häuser, 3 km ö. der Station Ebnat-Kappel der Toggenburgerbahn. 14 reform. Ew. Viehzucht.
(Kt. Aargau,
Bez. Muri).
Fluss, 30 km lang, Zufluss zur Hallwiler Aa, die er oberhalb ihrer Mündung in die
Aare erreicht. Einzugsgebiet 120 km2. Die Bünz entspringt am Lindenberg in 850 m, wendet sich vom Weiler Brunnwil, s. Muri,
nach N., quert Langdorf, durchfliesst kanalisiert als Bünzkanal das grosse Torfmoor von Bünzen und mit zahlreichen Krümmungen
das sumpfige Thal von Wohlen, wo sie von links den Weissenbach und Holzbach aufnimmt; von Othmarsingen an
hat sie sich tief in die Molassehügel von Möriken eingeschnitten und mündet bei Wildegg in 355 m in die Aa. 16 Brücken,
wovon 3 Eisenbahnbrücken. Zahlreiche Mühlen und Sägen. An den Ufern der Bünz 1847 Gefechte zwischen Eidgenossen und Sonderbündlern.
(Kt. Aargau,
Bez. Muri).
444 m. Gem. und Pfarrdorf, im Bünzthal, an der Bünz, 4 km n. Muri. Station Boswil-Bünzen
der Linie Aarau-Rothkreuz. Postbureau, Telegraph. 56 Häuser, 474 kathol. Ew. Viehzucht. Milchwirtschaft. Strohflechterei,
vom Klosterbruder Anselm Hediger von Muri hier eingeführt. Funde aus der Bronzezeit; römische Münzen. Das weite Torfmoor
von Bünzen ist den Botanikern als Fundort verschiedener Seltenheiten wohl bekannt: Sumpf-Blumenbinse
(Scheuchzeria palustris), Schwimmender Igelkolben (Sparganium natans), Weisse Schnabelsaat (Rhynchospora alba), Ueberschwemmter
Bärlapp (Lycopodium, inundatum), Fadenwurzelige Segge (Carex chordorrhiza) etc.
(Val) (Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
Kleines linksseitiges Nebenthal zum Inn, ö. vom Piz Kesch und nw. Zuoz; beginnt am SW.-Hang des Piz Griatschouls
in 2700 m, enthält das Dorf Zuoz und mündet in 1640 m ins Hauptthal. Verläuft in der Richtung NW.-SO.
auf eine Länge von 3,5 km. Wildes Hochthal ohne Wald.
Amtsbezirk des Kantons Bern,
im NO. des bernischen Seelandes. Grenzt im N. und O. an den Kanton Solothurn
(Amteien Solothurn-Lebern und
Bucheggberg-Kriegstetten), im S. an den Amtsbezirk Aarberg, im W. an die Amtsbezirke Nidau, Biel u. Courtelary.
Der Bezirk
umfasst die Westhänge des Bucheggbergplateaus, erstreckt sich quer über das hier bis 15 km breite Aarethal und reicht mit
einem schmalen Anteil am Jura bis zur Weissensteinkette. Der Boden des 9200 ha umfassenden Gebietes hat durch die Juragewässerkorrektion
vielfache Veränderungen erfahren.
Die eigentümliche grosse Schlinge, die die alte Aare bei der Einmündung der Zihl bildete, ist jetzt vom
Nidau-Bürenkanal in gerader Linie abgeschnitten; das gleiche Schicksal ward schon früher mehreren flussabwärts gelegenen
Serpentinen der Aare zu Teil. Die alten Flussbette sind aber meist noch als breite und tiefe Altwasser erhalten geblieben, und
es bildet das Altwasser jener Hauptschlinge mit dem Kanal eine Insel von stattlicher Ausdehnung. Diese
Altwasser frieren im Winter leicht zu und bieten dann prachtvolle Eisflächen, die vom Sporte nicht verachtet werden.
Wichtiger ist das allmählige Verschwinden der grossen Schilf- und Dornbuschfluren, die vor der Korrektion diesem Stück
des Aarethals sein charakteristisches Gepräge gaben. Das meiste Gebiet des Bezirks gehört der Höhenstufe
von 400-450 m an. Aus der Ebene erhebt sich der Dotzigenberg um fast 200 m (603 m ü. M.). Dieser, wie das Bucheggbergplateau
gehören der untern Süsswassermolasse an; wo diese unter den Alluvialboden der Ebene taucht, ist der Boden mit den
Moränen des eiszeitlichen Rhonegletschers bedeckt, denen er seine grosse Fruchtbarkeit verdankt.
Der Bezirk setzt sich zusammen aus folgenden 15 politischen Gemeinden: Arch, Büetigen, Büren, Busswil, Diessbach bei Büren,
Dotzigen, Lengnau, Leuzigen, Meienried, Meinisberg, Oberwil bei Büren, Pieterlen, Reiben, Rüti bei Büren und Wengen Wengi. Er umfasst 9200 ha
und zählt 10960 Ew., die mit 2298 Haushaltungen 1529 Häuser bewohnen; 10702 Reformierte und 242 Katholiken. 119 Ew.
auf den km2. Die ländlichen Gemeinden sind meist einheitliche Dörfer; zerstreute Höfe sind selten.
Landwirtschaft und Viehzucht sind die Hauptbeschäftigung der Bewohner. Von der Gesamtbodenfläche von 9200 ha wurden zur
Zeit der letzten Erhebung (1895) noch 1590 ha als unproduktiv bezeichnet. Dies dürfte heute der Wirklichkeit
kaum mehr entsprechen, da als unproduktives Land
blos die Ueberschwemmungsgebiete der Aare gelten können, die Jahr für Jahr
immer mehr dem Anbau zurückgewonnen werden und heute nur noch von geringem Umfang sind. Der Entsumpfungsboden erweist sich
besonders dem Wiesen- und Zuckerrübenbau günstig. Leider bringen die Hochwasser immer noch erheblichen
Schaden. Der anbaufähige Boden verteilt sich folgendermassen:
ha
%
Aecker und Gärten
2991
39,3%
Wiesen und Obstgärten
2255
29,6%
Reben
22
0,3%
Wald
2342
30,8%
:
7610
100,0%
Der Ackerbau erzeugt besonders Korn, Weizen, Roggen, Hafer, Kartoffeln, Zuckerrüben und Klee; der Gemüsebau,
dem nur 83 ha gewidmet sind, Kohl und Bohnen. Viehfutter ist auch in diesem Bezirk heute das wichtigste Bodenprodukt. Die
Viehstatistik ergibt folgende Zahlen:
1876
1886
1896
1901
Hornvieh
3797
4494
4765
5460
(davon Kühe
2579
2806
2773
3266)
Pferde
505
496
478
585
Schweine
2539
2824
3755
3963
Ziegen
1719
1745
1998
1763
Schafe
731
406
237
189
Bienenstöcke
899
1184
1109
1419
Bürens Schlachtviehmärkte sind gut besucht. Es bestehen ca. 10 Käsereien. Der Bezirk ist wenig industriell; nennenswert
sind nur Uhrenmacherei u. Baumaterialienfabrikation.
Zwei Eisenbahnlinien durchziehen den Amtsbezirk Büren: die Linie Lyss-Solothurn, an der die Hälfte aller
Ortschaften liegt, und die Linie Biel-Solothurn, die den Uhrenmacherdörfern Pieterlen und Lengnau zu Gute kommt.
Das Amt ging 1798 aus der ehemaligen Vogtei Büren hervor (s. den folg. Art.).
(Kt. Bern,
Amtsbez. Büren). 440 m. Gemeinde, Stadt und Hauptort des gleichnamigen Amtsbezirks. Landstädtchen
mit 206 Häusern und 1740 reform. Ew., am rechten Ufer der Aare da gelegen, wo der Fluss in einem grossen Bogen an das Plateau
des Bucheggbergs herantritt, auf einer das Mittelwasser um ca. 6 m überragenden Terrasse. 22 km nnw. Bern
und an der Strasse
Aarberg-Solothurn. Postbureau, Telegraph. Gegen die Aare kehren die altersgrauen Häuser ihre unansehnlichen
Hinterseiten, während das Städtchen innen aus einer saubern Gasse von Bürgerhäusern, einem mit Kastanienbäumen bepflanzten
Platz, an dem sich das bescheidene Schloss erhebt, und einer
mehr
Hintergasse von Stallungen besteht. Gegen aussen zeigen die älteren Gebäude fensterlose Mauern, unter denen sich ein jetzt
halb verschütteter Graben hinzieht. An beiden Stadtenden enge Thorausgänge; doch ist nur das Westthor erhalten. Ueber die
Aare führt eine 120 m lange, gedeckte und gegen die Wetterseite (W.) verkleidete Holzbrücke. So
ist Büren ein typisches Landstädtchen des Mittellandes. Die Kirche hat bemerkenswerte Glasgemälde und Deckenmalereien.
Bürens Märkte, besonders für Schlachtvieh, sind stark besucht. Neben Kleinhandel, Handwerk und Landwirtschaft ist deshalb
das Wirtschaftswesen eine Haupteinnahmequelle der Bewohner. Das einzige industrielle Etablissement von Bedeutung ist eine
Uhrenfabrik. Bezirksspital. Sekundarschule.
Büren ist Station der Linie Lyss-Solothurn, die dem uralten Strassenzug des untern Aarethals folgt. Noch
jetzt kennt man hier unter dem Namen «Hochsträss» die Lage der Römerstrasse Aventicum-Solodurum. Hier überschreitet die
von Bern
her kommende Landstrasse die Aare, um von da den Jura zu erreichen. Der Fluss selbst fördert den Verkehr zur Zeit in
keiner Weise, und der bescheidene Landungsplatz des Städtchens wird höchst selten benutzt.
Im 12. und 13. Jahrhundert war Büren ein von den hier residierenden Grafen von Strassberg mit Marktrecht ausgestatteter fester
Platz, dem die damals blühende Schifffahrt zu Gute kam. 1288 erhielt der Ort vom Grafen Heinrich von Strassberg eine
Handveste. Genau ein Jahrhundert später ward Büren von den Bernern im österreichischen Krieg, als eine hieher gelegte fremde
Besatzung das Land brandschatzte, belagert, im Sturm genommen und zur bernischen Vogtei gemacht (1388). Das Schluss, ehedem
Sitz des Landvogts und jetzt Amtshaus, stammt aus 1620-24. Am Kampf zwischen Bernern und französischen
Truppen, die die Aarebrücke und einige Häuser in Brand steckten. Auf dem Bürenberg, auf dem einst ein Refugium stand, ist
ein Schalenstein entdeckt worden. Zwischen Büren und Diessbach Grabhügel. Die Ruine Strassberg hat durch ihre verzierten Flachkacheln
Berühmtheit erlangt.
650 m. Weiler, auf dem Seerücken, an der Strasse Raperswilen-Berlingen und 3,6 km von
der Station Berlingen der Linie Romanshorn-Schaffhausen. 14 Häuser, 54 reform. Ew. Landwirtschaft, Futterbau, Kartoffeln.
505 m. Dorf, mit 26 am rechten Ufer der Engelberger Aa zerstreut gelegenen
Häusern, an der Strasse Stans-Engelberg und n. der Station Büren der elektrischen Bahn Stansstaad-Engelberg. 165 kathol. Ew.
Viehzucht, Milchwirtschaft.
Seidenweberei als Hausindustrie.
Kapelle. Es scheint hier einst eine Salzquelle hervorgesprudelt
zu sein, die zusammen mit dem an gleicher Stelle gelegenen Dorf Hummligen vom Erdbeben von 1375 verschüttet
worden sein soll.
Immerhin berichtet uns davon keine Urkunde. Zu der Zeit, als Wolfenschiessen noch mit Stans zusammen eine
einzige Kirchgemeinde bildete, war auch Büren ungeteilte Uerti oder Genosssame, die erst bei der kirchlichen Abtrennung von
Wolfenschiessen in die beiden Genosssamen Büren ob dem Buoholzbach (oder Blätzetuerti) und Büren nid dem Buoholzbach gespalten
wurde.
(Nieder) (Kt. St. Gallen,
Bez. Wil).
493 m. Gem. und Pfarrdorf, an der Strasse Oberbüren-Bischofszell, am Mutwilerbach und am rechten
Ufer der Thur; 4 km sw. der Station Hauptwil der Linie Gossau-Sulgen. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen
Bischofszell-Uzwil. Mit Niederhelfenswil durch eine Fähre über die Thur verbunden. Gemeinde, die Weiler Mutwil, Sorenthal und
Wettishausen inbegriffen: 203 Häuser, 1307 zum grössern Teil kathol. Ew.; Dorf: 90 Häuser, 447 Ew. Ackerbau und Viehzucht.
Hausstickerei. Vor der partiellen
mehr
Flusskorrektion verursachten die Hochwasser der Thur, wie auch die ihres kleinen, seit 1876 ebenfalls korrigierten Zuflusses
Mutwilerbach in der Gemeinde grossen Schaden.
Grosses und schönes Dorf mit auf einer Anhöhe (528 m) gelegener, 1761-66 erbauter
beachtenswerten Kirche.
Bildete früher mit Oberbüren zusammen eine einzige politische Gemeinde und hiess damals Kleinbüren.
(Ober) (Kt. St. Gallen,
Bez. Wil).
510 m. Gem. und Pfarrdorf, an der Kreuzung der Strassen Bischofszell-Niederuzwil und Gossau-Wil,
nahe der Mündung der Glatt in die Thur und am rechten Ufer dieser letztern; 3 km nö. der Station Uzwil der Linie Winterthur-St.
Gallen. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gem., die Weiler Aufhofen, Bürerwald, Brübach, Gebertswil, Harswil,
Kloster Glattburg, Rüti und Sonnenthal inbegriffen: 315 Häuser, 1750 zum grössern Teil kathol. Ew.; Dorf: 92 Häuser, 483 Ew.
Acker-, Wiesen- und Obstbau; Käserei. Stickerei. Schloss bis 1732; ehemals Eigentum des Geschlechtes Schenk von Castel Landeck,
das später Grafenrang erhielt. 1732 durch Feuer zerstört. Die Herrschaft Oberbüren 1736 vom Kloster
St. Gallen
um 44642 Reichsgulden angekauft. 817: Purias. In der Nähe Wasserheilanstalt Buchenthal und, auf dem andern Ufer der Thur,
der Thurhof, ein Kinderasyl. 1831-1861 war Oberbüren Bezirkshauptort. Die alte, 1778 vom Abt von St. Gallen
erbaute und die Thur
in einem einzigen Bogen überspannende, gedeckte Holzbrücke war lange Zeit die längste Brücke der Schweiz (220 m); später
durch Feuer zerstört und durch eine offene Brücke ersetzt. Das Dorf Oberbüren brannte 1849 beinahe völlig nieder, wurde
aber in grösserem Umfange neu aufgebaut. Ueber dem linken Ufer der Thur auf einem Felsen die alte Burg
Glattburg, seit 1760 Benediktinerkloster.
430 u. 410 m. Zwei Weiler, an der Strasse Remigen-Etzgen, am W.-Fuss
des Bürerhorns, 600 m sö. Gansingen und 8 km nw. der Station Brugg der Linie Zürich-Basel. 48 Häuser, 206 kathol. Ew.
Zum Hof (Kt. Bern,
Amtsbez. Fraubrunnen).
515 m. Gem. und Dorf, an der Strasse Fraubrunnen-Limpach; 1,5 km nw. Fraubrunnen und 5 km nw.
der Station Lyssach der Linie Bern-Olten. Postbureau; Postwagen Aefligen-Limpach. 53 Häuser, 315 reform. Ew. Landwirtschaft.
oder Dotzigenberg (Kt. Bern,
Amtsbez. Büren).
609 m. Bewaldeter Hügelzug des Bucheggbergs, über dem
rechten Ufer der Aare, s. Büren. Erstreckt sich auf eine Länge von 3 km von SW.-NO. und trägt am SW.-Ende ein trigonometrisches
Signal.
Zwei Bauernhöfe, 5 km n. der Station Pieterlen der Linie Biel-Solothurn;
am S.-Hang des Montoz.
Der Obere Bürenberg (1100 m) vom Unteren Bürenberg (956 m) durch die schönen Waldungen
des Bürenwaldes am Bürenkopf getrennt.
Vom Bürenkopf (1221 m) Aussicht auf die gesamte Alpenkette.
Der Untere Bürenberg liegt
in einer nach WSW. geöffneten Combe, die von schönem Wald umrahmt ist und einen Bach zur Schüss sendet
(mündet bei La Reuchenette).
Der obere Teil dieser Combe heisst Bürenschwandli (960 m).
(Kt. Aargau,
Bez. Laufenburg).
694 m. Bewaldeter Berg, 10 km nw. Brugg, ö. Büren und sö. Gansingen, zwischen den Strassen Remigen-Gansingen
und Remigen-Mandach.
554 m. Weiler mit Kapelle, an der Strasse Uznach-Wald, 3 km n.
der Station Schmerikon der Linie Rapperswil-Wesen-Sargans und nahe der alten Burg Kästris. 30 Häuser, 208 kathol. Ew. Ackerbau
und Viehzucht. 870: Burge.
entspringt am S.-Hang des Dreiangel in 1500 m, fliesst zunächst nach
NO., wendet sich nach N. und endlich nach NW. und mündet nach 5,5 km langem Lauf 1 km unterhalb Muottathal
in 587 m in die Muotta.
748 m. Weiler, im Thal des Giesslibachs am N.-Hang des Bürgenbergs (1006 m), 2 km ö.
der Station Stansstaad der Dampfboote und der elektrischen Bahn Stansstaad-Engelberg, durch die elektrische Drahtseilbahn auf
den Bürgenstock mit Kersiten verbunden.
500-946 m. Teil der Gemeinde Ennetbürgen, mit zahlreichen am S.-Hang des Bürgenbergs
zerstreut gelegenen Höfen und Häusern, 7 km nö. der Station Stans der elektrischen Bahn Stansstaad-Engelberg. 67 Häuser, 367 kathol.
Ew. Viehzucht und Wiesenbau.
2920 m. Gipfel, in der vom Verstanklahorn (Silvretta Gruppe) nach W. abzweigenden
Kette.
Endigt mit dem Weisshorn über der Stutzalp.
SW. der Verstanklaköpfe und über der Winterthälifurka, die vom obern Vernelathal
ins Verstanklathal, nach Sardasca und zur Silvrettahütte des S. A. C. führt.
od. Hammetschwand (Kt. Luzern
und Nidwalden).
1132 m. Felsiger Kamm, 10 km sö. Luzern
und 5,5 km nö. Stans, am S.-Ufer des Vierwaldstättersees
gegenüber der Rigi; von der sog. «Untern Nase» bis Stansstaad 10 km lang. Der Bürgenstock gehört zur Zone der den centralen
Alpen n. vorliegenden Kreidekalkketten und bildet ein doppeltes Gewölbe, das aus einem Gerüst von
untern Kreidekalken (Neocom und Urgon) besteht, dem ein Band Gault (Albien) aufliegt, worüber wieder eine Kappe von oberer
Kreide (Cenoman und Senon oder Seewerkalk) folgt.
Der N.-Abfall zum Vierwaldstättersee, an dem die Schichtköpfe anstehen, ist steil und bildet eine Mauer von mächtigen, regelmässig
aufeinanderfolgenden Kalkschichten; der S.-Hang, die Schichtflächen, ist sanfter geneigt, bewaldet und mit Hütten, Höfen
und Weilern übersät (Dänimatt oder Bürgenberg, Trogen, Ennetbürgen, Buochli). An den untern Hängen nahe dem See gedeihen
Feigen- und Kastanienbaum. Die früher zahlreichen erratischen Blöcke sind überall zum Bau von Mauern und Häusern verwendet
worden und deshalb grossenteils verschwunden. Den Untergrund bilden leicht verwitternde glaukonitische
Kalke der Nummulitenbildung, die dem Alter nach dem grobkörnigen Pariser Kalk entsprechen. Der S.-Schenkel des Bürgenstockgewölbes
mehr
verschmilzt gegen W. mit der kleinen, torfigen Mulde von Ob Bürgen (700 m), die die Weiler und Häusergruppen Oberhaus, Emmerboden
und Dänimatt oder Bürgenberg trägt und an die sich das Gewölbe des Bürgenbergs anschliesst. Durch diese Mulde führt der
Weg von Stansstaad auf den Bürgenstock (2½ Stunden). Die grossen Hotels auf dem Bürgenstock (892 m; Kt. Nidwalden,
Gem. Stansstaad), am Trittweg gelegen, sind mit Kersiten am See seit 1889 durch eine elektrische Seilbahn verbunden, die auf
eine Länge von 937 m eine mittlere Steigung von 45% überwindet und von der Firma Bucher und Durrer erbaut worden ist. Sie
beförderte 1900 46444 Personen. Telegraph und Telephon. Sehr besuchter klimatischer Kurort mit prachtvoller
Aussicht auf Alpen, Voralpen, Mittelland u. einen Teil des Jura. Von den Hotels in ¾ Stunden zur Hammetschwand, dem höchsten
Punkt des Bergstocks, mit einer beinahe der der Rigi ebenbürtigen Rundsicht.
Nidau, am
rechten Ufer des Nidau-Bürenkanals (des alten Unterlaufs der Zihl) und 700 m s. der Station Brügg der Linie Bern-Biel;
in sumpfiger
Ebene, die im S. am Jensberg endigt und vor der Juragewässerkorrektion häufigen Ueberschwemmungen durch die Hochwasser der
alten Zihl und der Aare ausgesetzt war.
Seit der Kanalisation dieser Gewässer haben sich diese Verhältnisse
erheblich gebessert.
Verwaltungsrechtlich bildet Bürglen einen
Annex oder ein Aussenquartier von Aegerten, während es in
kirchlicher Hinsicht eine eigene Pfarrgemeinde ist, der ausserdem noch die Civilgemeinden Aegerten, Brügg, Jens, Merzlingen,
Schwadernau, Studen und Worben angehören und die 3978 reform. Ew. deutscher Zunge zählt.
Ausser Kirche
und Pfarrhaus zählt der Ort selbst nur wenige Häuser.
Mit Brügg ist er durch die Brücke über die Zihl verbunden. 817: Vicus
Burgulione;
1228: Burguilum. Systematische Ausgrabungen bei Tribei und am Jensberg, im s. Teil der Kirchgemeinde, haben Mauerreste
und eine Menge von Gegenständen aus der Römerzeit zu Tage gefördert, die die genaue Lage der alten
Römerstadt Petinesca zu bestimmen gestatteten.
Ehemaliges grosses und in Urkunden oft erwähntes Dorf, vermutlich
durch einen Bergsturz verschüttet. Es war zuerst Eigentum der Herren von Ringgenberg und später des Klosters
Einsiedeln und stand über Husen (598 m) und dem rechten Ufer der Aare auf dem Hasliberg, nahe dem Bürglenwald.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Schwarzenburg
und Nieder Simmenthal), 2167 m. Felsgipfel, in der Stockhornkette, zwischen Gantrisch im O. und
Ochsen im W., s. über dem Thal der Gantrischsense und Schwefelberg und n. über dem tief eingeschnittenen
Morgetenthal.
Von Bad Schwefelberg über den Morgetengrat in 3 Stunden leicht zu erreichen.
Bez. Saane,
Gem. Freiburg).
655 m. Weiler, zur Stadt Freiburg gehörig;
1,5 km sö. der Stadt an der Strasse Freiburg-La Roche-Bulle.
Postwagen
Freiburg-La Roche-Bulle und Freiburg-Plaffeien-Schwarzsee.
Bevorzugtes Ausflugsziel der Bewohner von Freiburg
mit schöner Aussicht auf die Stadt und die mit einer Loretto-Kapelle gekrönten
Felsufer der Saane. 12 Häuser, 78 kathol. Ew. Mustermolkerei Schurra. 1465 erbaute Kirche mit alten Gemälden
und einem reichen Kirchenschatz;
Wallfahrtsziel. Wichtigste meteorologische Beobachtungsstation des Kantons Freiburg
mit Observatorium.
Bürglen ist eine sehr alte Ansiedlung;
1396 schon wird ein hier stehendes Krankenhaus für Aussätzige, die sog. «Bonne maison»
erwähnt, die sich zahlreicher Schenkungen erfreute. 1838 verkauft und in ein Gasthaus umgewandelt.
477 m. Weiler, am Vierwaldstättersee, an der Strasse Luzern-Brunnen und 1,5
km sw. der Dampfschiff- und Bahnstation Viznau der Viznau-Rigi-Bahn. 6 Häuser, 32 kathol. Ew. Obst- und Gemüsebau.
(Kt. Thurgau,
Bez. Weinfelden).
443 m. Gem. und schönes, weit gebautes Pfarrdorf, Hauptort des gleichnamigen
Kreises, im Thurthal am rechten Ufer des Flusses, an der Kreuzung der Strassen Konstanz-Wil und Romanshorn-Frauenfeld und 3,5
km sö. Weinfelden. Station der Linie Winterthur-Frauenfeld-Romanshorn. Postwagen nach Kreuzlingen, Langrickenbach und Neukirch.
Postbureau, Telegraph, Telephon. Gem., die Weiler Neu Bürglen, Donzhausen, Hessenreuti, Leimbach, Opfershofen und Uerenbohl inbegriffen: 279 Häuser, 1947 Ew.,
wovon 507 Katholiken; Dorf: 129 Häuser, 1242 Ew. Die Katholiken gehören zur Kirchgemeinde Sulgen; die reform. Kirchgemeinde
Bürglen umfasst zu diesem noch das am linken Ufer der Thur gelegene Istighofen. Auf einem Felskopf über der Eisenbahnlinie
das imposante alte Schloss, heute als Wohn- und Schulhaus benutzt, von dem aus der Blick auf Alpen, Thurthal
und die schönen Dörfer des Seerückens schweift. Daneben die kleine Kirche. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist Landbau
und Viehzucht. Käserei. Immerhin ist auch die Industrie von Bedeutung. Grosse Wollzwirnerei, Färberei, Mühle, Säge, Hausstickerei.
Holzhandel. Zahlreiche Sandgruben. Vor der Thurkorrektion beträchtlicher Fischfang. Brücke über die Thur. Das
Dorf litt früher stark unter den Ueberschwemmungen durch die Hochwasser des wilden Flusses.
Heute noch Reste der einstigen Umfassungsmauern von
Bürglen, das zweimal in Asche gelegt wurde: im Appenzellerkrieg 1405 und
durch Unvorsichtigkeit 1458. Als offener Ort neu aufgebaut. Bürglen hat eine nicht unbedeutende geschichtliche Rolle gespielt.
Sitz der begüterten und angesehenen Herren von Bürglen, deren einer den Grafentitel geführt haben soll
und die im Streite des Abtes von St. Gallen
mit dem Bischof von Konstanz auf jenes Seite standen. 1079 ging Bürglen an die Herzoge von
Zähringen, 1408 an die Herren von Klingenberg und 1579 an die Stadt St. Gallen über, welch' letztere die
Herrschaft von einem Obervogt verwalten liess und 1798 Schloss und Ländereien an Private verkaufte. Ausser dem Dorf gehörten
zur Herrschaft Bürglen die Weiler Hessenreuti, Istighofen, Leimbach, Mettlen, Oberbussnang, Unterbuhwil, Werthbühl u. a. Bürglen
= althochdeutsch burgilla = kleine Burg.
(Kt. Uri).
552 m. Gem. und Pfarrdorf, am Eingang zum Schächenthal auf vorspringendem Hügel schön
gelegen und 2,3 km ö. Altorf. Postablage, Telephon. Postwagen über den Klausen. Gemeinde, die Weiler Acherberg, Bittleten, Obergräbli,
Ried, Riederthal, Trudelingen und Untergräbli inbegriffen: 278 Häuser, 1653 kathol. Ew.; Dorf: 16 Häuser, 89 Ew. Landwirtschaft,
Viehzucht. Sägen, Parkettfabrik. Schöne, 1684 geweihte Kirche. Bürglen ist elektrisch beleuchtet; am
Schächenbach Elektrizitätswerk der Gemeinde Altorf.
Auf Gemeindegebiet von Bürglen eidgenössische Munitionswerkstätten und 6 Pulverhäuser im Schächenwald. Aelteste Pfarrgemeinde
des Kantons Uri,
mit Silenen zusammen zum ersten Male in einer Schenkungsurkunde Ludwigs des Deutschen vom 13. Mai 857 genannt. Soll die
Heimat Wilhelm Tells sein. Geburtsort des Landammanns Peter Gisler († 1616), der durch die von ihm verfasste
Beschreibung seiner in Gemeinschaft mit dem Ritter Lussi von Stans unternommenen Wallfahrt nach Jerusalem bekannt ist. In Bürglen
lebte auch der Schulmeister Franz Xaver Triner, ein geschätzter Landschaftsmaler des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts.
Mitten im Dorf Gräber aus der Bronzezeit. 857: Burgilla. Zwischen 1110 und 1125 wurde ein Teil der Ortschaft
durch einen Bergsturz verschüttet.
Von Prof. F. Becker in Zürich
wird das Dorf schön geschildert: ^[Note:] «Bald zeigt
sich Bürglen, die Geburtsstätte Tells, trutzig und zugleich lachend auf einen Hügel gebaut. Ist das eine
Wehre oder eine Einladung zum Eintritt ins Thal? Ein finsterer Turm steht neben der Kirche, zugleich aber auch ein freundliches
Gasthaus; wir dürfens also wagen. Wir treten an den von der Poesie verherrlichten Schächen. Ja, der schafft ja ganz prosaisch,
trägt Hölzer aus dem Thal und sägt und spaltet sie; weiter oben treibt er sogar ein Elektrizitätswerk.
Ist das der Schächen? Ja, denn das sagt uns ein Denkmal an der
mehr
Brücke zur Erinnerung an Tells Tod und ein Spruch darauf von Uhland ... Gott grüss dich Schächen! In einem Bogen führt uns
die Strasse auf den Dorfplatz;
da steht auch ein Telldenkmal, mit einem Knaben aber, der nicht schuld ist, dass er ins Geschichtsbuch
gekommen.
Bei der Kirche am alten Weg erblicken wir eine kleine Kapelle;
hier soll Tells Haus gestanden sein.
Von der Terrasse des Kirchhofes thun wir einen Blick ins weite Reussthal;
die Aebtissinnen des Fraumünsters, die einst hier
ihre Meierwohnung hatten, wussten auch wo es schön sei und wo man so recht tronen und ins beherrschte
Land hinausschauen konnte.
Nicht umsonst weilte im herrlichen Bürglen oft und gerne auch der verstorbene Bayernkönig Ludwig
II. Im alten Meierturm haben die Urner ihr historisches Museum angelegt;
wenn man von den Bildern der Landammänner sagen
kann, wie der Regent, so das Volk, so muss man von diesem keine üble Meinung bekommen.
Ein Bild in ein
Museum hinein, wenn dieses gross genug wäre, ist auch das schöne Haus des Landammanns und Ritters Peter Gisler aus dem Jahre 1609 oben
im Dorf, mit seinem gemauerten Erdgeschoss und den zum Ringen zu Anbinden der Rosse, mit dem braunen Holzbau darüber, den
Vordächern ob den Fenstern mit den Buzenscheiben und dem Hochgiebel". (F. Becker. Ueber den Klausen.
Glarus
1900. S. 53 f.).
oder Bürglenstutz (Kt. Zürich,
Bez. Affoltern und Horgen).
918 m. Höchster Punkt der Albiskette, 2 km sw. über der Station Sihlwald
der Sihlthalbahn, von wo ein guter Fussweg auf den Gipfel führt. Gänzlich bewaldet und darum ohne Aussicht.
Der bis 850 m Höhe reichenden Molasse sind Moränen aufgelagert, über die endlich eine Kappe von Deckenschotter folgt.
(Ober und Unter) (Kt. Luzern,
Amt Hochdorf, Gem. Rain).
558 und 548 m. Häusergruppen, an der Strasse Sempach-Eschenbach
und 4,5 km w. der Station Eschenbach der Seethalbahn. 4 Häuser, 30 kathol. Ew. Ackerbau, Viehzucht, Milchwirtschaft.
602 m. Weiler mit Kapelle, am Kübbach und an der Strasse Walzenhausen-Berneck, 1 km
n. der Station Berneck der Linie Altstätten-Berneck. 22 Häuser, 141 kathol. Ew. Wiesen- und Obstbau.
Steinbrüche.
Seidenweberei als Hausindustrie.
Vom obern Teil des Weilers, Eisenbühl genannt, prachtvolle Aussicht auf das Rheinthal.
(Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
3036 m (auf der österreichischen Karte 3074 m).
Schöner Gipfel, n. des Samnaun, 7 km nö. vom
Samnaunerjoch und 5 km nw. Campatsch.
Fällt nach S. mit den zerrissenen Schwarzen Wänden schroff ab, während
er sich nach SO. mit breiten, trümmerbedeckten Grashängen bis zur Tridaalp senkt.
Wird trotz seiner Schönheit und bedeutenden
Höhe seiner vom Fremdenstrom wenig berührten Lage wegen nur selten bestiegen.
1175 m. Bewaldeter Gipfel, zwischen den Thälern des Giegen- und Steinenbachs, nö.
Rieden und 4 km nö. über Kaltbrunn. Am S.-Hang 2 Häuser, 16 kathol. Ew.
443 m. Weiler, ö. der Strasse Gams-Sennwald, am NW.-Fuss des Höhenzuges der Forstegg
und 1,5 km nw. der Station Salez der Linie Rorschach-Sargans. 12 Häuser, 49 reform. Ew. Kirchgem.
520 m. Dorf, an der Strasse Ersigen-Burgdorf, im Oeschbachgraben und 2,5 km
ö. der Station Kirchberg der Linie Burgdorf-Solothurn. 37 Häuser, 305 reform. Ew. Landwirtschaft.
517 m. Weiler, an der Strasse Ersigen-Burgdorf, auf einer Waldlichtung, 800 m
sö. Bütigkofen und 3,5 km sö. der Station Kirchberg der Linie Burgdorf-Solothurn. 7 Häuser, 61 reform. Ew. Landwirtschaft.
421 m. Dorf, an der Strasse Lachen-Glarus, in sumpfiger Gegend
2,5 km w. der Station Reichenburg der Linie Zürich-Glarus. 55 Häuser, 361 kathol. Ew. Viehzucht, Milchwirtschaft.
828 m. Dorf, am Bütschelbach, 2 km n. Rüeggisberg, 13 km sw. der
Station Rubigen der Linie Bern-Thun und 1,2 km w. Ober Bütschel. 29 Häuser, 154 reform. Ew. Landwirtschaft.
930 m. Dorf, an der Strasse Bern-Rüeggisberg und 2,5 km nö. letzterem, 12 km
sw. der Station Ruhigen der Linie Bern-Thun. 34 Häuser, 224 reform. Ew. Landwirtschaft.
(Kt. und Amtsbez. Bern und Seftigen).
Bach, rechtsseitiger Zufluss zum Schwarzwasser; entspringt
im Bütschelmoos in 912 m, wendet sich zunächst nach W., durchfliesst das Dorf Nieder Bütschel, biegt nach NW. um u. mündet
nach 7,5 km langem Lauf in 618 m in das Schwarzwasser, das 2,6 km weiter unten sich mit der Sense vereinigt.
Nimmt zahlreiche Nebenadern auf, deren wichtigste die von rechts kommenden Buchholzbach und Mattenbach. Die letzten 1500 m
seines Laufs fliesst der Bütschelbach in tiefer Waldschlucht.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Seftigen).
1058 m. Gipfel, teilweise bewaldet, n. Ober und Nieder Bütschel und
über dem rechten Ufer
des Bütschelbachs, den er vom Buchholzgraben, dem Thal des Buchholzbaches, trennt; 2,8 km n. Rüeggisberg.
Trigonometrisches Signal. Prächtige Aussicht auf die Alpen.
1200 m. Acht am linken Ufer der Kander und am O.-Hang der Almenalp zerstreut
gelegene Häuser, w. Kandersteg und 11 km s. der Station Frutigen der Linie Spiez-Frutigen, 33 reform. Ew.
entspringt in 1780 m am Bütschiberg u. durcheilt mit starkem Gefäll
ein kleines rechtsseitiges Nebenthal zum Geilsbach, in den er nach 2,5 km langem Lauf in 1484 m mündet.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen).
900 m. Thalstufe mit Steilanstieg der Strasse Reichenbach-Kienthal, 5 km nö. Frutigen.
Prachtvoller Ausblick auf Blümlisalp und oberes Kienthal.
659 m. Weiler, am Kühlibach und an der Strasse Meikirch-Schüpfen, 3 km s. der
Station Schüpfen der Linie Bern-Biel. 9 Häuser, 78 reform. Ew. Landwirtschaft.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Alt Toggenburg).
623 m. Gem. und grosses Pfarrdorf, an der Strasse Wil-Lichtensteig, am linken Ufer
der Thur und 4,5 km n. des Städtchens Lichtensteig. Station der Toggenburgerbahn. Postwagen nach Mosnang, Mühlrüti, Degersheim
und Herisau. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, die Weiler und Höfe Bächli, Dietfurt, Feld, Grämigen, Kengelbach, Langensteig,
Laufen, Rüti, St. Ottilien, Thierhag, Zuckenmatt u. Zwieslen inbegriffen: 456 Häuser, 2864 Ew., wovon 382 Reformierte;
Dorf: 127 Häuser, 877 Ew. Acker-, Wiesen- und Obstbau. Grosse Farbstoffweberei. Mehrere Stickereien. Druckerei mit einer Zeitung.
Gemeinnützige Gesellschaft. Sekundarschule. Kirche in romanischem Stil. Früher zu Ganterswil gehörig, aber schon im 15. Jahrhundert
eigene Kirchgemeinde. Am 13. und auf dem Kirchhof Kampf zwischen den Truppen des Abtes von
St. Gallen
und den aufständischen reformierten Toggenburgern. Während der Glaubenskriege nahm Bütswil, wie überhaupt der ganze Bezirk
Alt Toggenburg, für das Kloster St. Gallen
Partei. 799: Bucinesvilare; 885: Pucciniswilare.
482 m. Weiler, am linken Ufer der Sihl, zwischen dieser und der
Sihlthalstrasse (Langnau-Zürich) und 1,5 km s. der Station Adliswil der Sihlthalbahn. 15 Häuser, 117 reform. Ew. Landwirtschaft.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Nidau und Büren).
Bewaldeter Hügelzug; wird begrenzt im NW. von der Bahnlinie Solothurn-Biel, im SO.
von der Strasse Meinisberg-Safneren-Orpund und im SW. von der Strasse Orpund-Mett. Nw. von Büren und der
Aare; bildet ein Dreieck, dessen höchster Punkt nö. Meinisberg liegt und dessen gebrochene Grundlinie der Strasse Orpund-Mett
mehr
entlang läuft. Er umfasst eine Fläche von ca. 620 ha und ist zum grösseren Teil mit Buchen- und Tannenwald, zum kleineren
mit Wiesen, Baumgärten und Aeckern bestanden. Im SW. der Wilerberg mit 543 m; der höchste Punkt mit 567 m 1 km n. Safneren
und etwas ö. einer alten Burgruine (561 m). Im SO. wird der Büttenberg in zwei ungleiche Hälften geteilt
durch einen zuerst wö., dann sö. ziehenden Einschnitt, den ein nahe bei Safneren in die Aare mündender Bach durchfliesst.
Molassehügel, östlichster Ausläufer eines langen Hügellandes, das dem Neuenburger- und Bielersee entlang streicht und der
Reihe nach die Namen Mont Vully, Jolimont, Jensberg und Büttenberg trägt. Nach W. fällt der Büttenberg
in steilen Waldhalden ab, während die sanftgeneigten, fruchtbaren S.- und O.-Hänge gut angebaut sind und an den sonnenreichen
Halden ob Meinisberg Weinbau gestatten. Dieser ganze Complex von Hügel, Wald und Feld ist ein kleines, gut abgeschlossenes Gebiet
für sich, das seine eigenen Thäler, Schluchten, Steilabfälle, Plateaux, Wasserläufe und Seen hat, und
dessen Anmut und intimer Reiz durch die vom SO.-Hang auf die zahlreichen Windungen der Aare sich bietende Aussicht noch gehoben
werden.
Ausser den schon genannten, längs seines Fusses aufgereihten Dörfern, finden sich am Büttenberg noch eine grosse
Anzahl von einzelnen Höfen, die alle durch Fahrwege miteinander verbunden sind; über den Berg führen die Strassen Safneren-Mett
und Safneren-Pieterlen. Auf dem breiten Rücken des Büttenbergs (mittlere Höhe 550 m) finden sich einige erratische Blöcke
und, sö. vom grossen Bartholomäushof, Spuren einer grössern einstigen Ortschaft, die im 13. Jahrhundert eine
eigene Kirchgemeinde, St. Bartholomäus, bildete und deren bedeutendstes Bauwerk eine nö. des genannten Hofes stehende, heute
in Trümmern liegende Burg (500 m) war. Von da schöne Alpenansicht.
(Kt. Schaffhausen,
Bez. Reiath).
660 m. Gem. u. Dorf, an der badischen Grenze und mit einigen Häusern auf badisches Gebiet übergreifend,
an der Strasse Schaffhausen-Altorf und 3,8 km nw. der Station Herblingen der Linie Schaffhausen-Singen.
Postablage, Telephon. 34 Häuser, 166 reform. Ew. Kirchgemeinde Lohn. Getreide- und Futterbau, Viehhandel. Die Gemeinnützige
Gesellschaft Schaffhausen
besitzt hier ein Landgut für Ferienkolonisten und Erholungsbedürftige. Spuren einstigen Eisenbaues.
(Kt. Aargau,
Bez. Bremgarten).
501 m. Gem. und Dorf, an einem linksseitigen Zufluss zur Bünz und 2,5 km s. der
Station Wohlen der Linie Aarau-Rothkreuz. Postablage. 37 Häuser, 253 kathol. Ew. Kirchgem. Villmergen. Ackerbau, Viehzucht,
Milchwirtschaft. Ehemals
Burg der Edlen von Büttikon. Ueberreste eines römischen Wachturmes. 850: Putinchova.
588 m. Gruppe von 3 Häusern, an der Strasse Wittenbach-Häggenswil, 5 km
n. St. Gallen und 4 km w. der Station Mörswil der Linie St. Gallen-Rorschach. 28 kathol. Ew. Acker- und Obstbau, Viehzucht.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen und Interlaken).
3197 m. Eispyramide, einer breiten Felsunterlage aufsitzend, nw. vom Gspaltenhorn,
ö. vom Gamchigletscher, sw. des Sefinen- und sö. des Kienthals. Besteigung unter normalen Verhältnissen
nicht schwierig; von der Dürrenbergalp im Kienthal und der Sefinenfurgge aus möglich. Prachtvolle Aussicht auf die zerrissenen
Felswände des Gspaltenhorns, auf Blümlisalp, die Lötschenthalerberge und ins Sefinen- und Kienthal. Zwischen Gspaltenhorn
und Büttlassen die Scharte der Büttlassenlücke. Früher umfassten die Topographen mit dem Namen Büttlassen
(Bütlosa, Bittlosa) die ganze Gruppe vom Gspaltenhorn über Tschingelgrat zur Gamchilücke und oft auch das gesamte Hochgebirgsgebiet
von der Gemmi bis zum Lauterbrunnenthal.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen und Interlaken).
3000 m. Scharte zwischen Büttlassen und Gspaltenhorn, verbindet das Sefinen-
mit dem Kienthal. Auf der Siegfriedkarte unbenannt.
(Kt. Aargau,
Bez. Brugg).
648 m. Bewaldeter Hügelzug, sw. Ausläufer des Geissbergs; n. vom Bötzberg und 1,5 km ö.
Mönthal; zieht auf eine Länge von 1,5 km von S.-N. Auf dem S.-Ende trigonometrisches Signal.
(Kt. Glarus
u. Schwyz).
2160 m. Passübergang, s. der Eckstöcke; führt von der glarnerischen Braunwaldalp zur schwyzerischen Karrenalp.
Eindrucksvoller Kontrast zwischen den Wiesen, Feldern und zahlreichen Hütten der Glarner Seite und der Felswüste der Karrenalp.
2514 m. Gipfel, zwischen den Thälern der Murg und des Mühlebachs, ö. der die beiden
Thäler mit einander verbindenden Widersteinerfurkel, sö. über dem schönen Murgsee und 6-7 Stunden n.
Engi.
Der Name Roththor rührt wahrscheinlich von dem hier mächtig entwickelten roten Sernifit (oder Verrucano) her.
Die Spitze
selbst besteht aus rotgelb angewittertem Röthidolomit.
auch Bützistock oder Büzistock (Kt. Glarus).
2340 m. Gipfel, w. Vorberg der Kärpfstockgruppe, ö. Linthal und zwischen
Durnach- und Diesbachthal, sö. über dem geneigten Plateaurücken des Saasbergs.
Wie der ganze centrale
Kern des Kärpfgebiets trägt auch das Bützistöckli eine Kappe von Verrucano und gehört der N.-Falte der interessanten,
von Prof. Heim genau untersuchten Glarner Doppelfalte an. Am Bützistöckli lässt sich die ganze Reihe der dem reduzierten
Mittelschenkel der Falte angehörenden Schichten in umgekehrter Lagerung und mehrmals wiederholt weit
vollständiger erkennen als
mehr
anderswo (Röthidolomit, Quartenschiefer, Lias, Dogger, Malm und Lochseitenkalk).
575 m. Gruppe von 8 Häusern, an der Strasse St. Gallen-Mörswil und 1,2 km sö. der Station
Mörswil der Linie St. Gallen-Rorschach. 46 kathol. Ew. Acker- und Obstbau.
entspringt am Passo di Buffalora in 2070 m, nimmt mehrere kleine Wildbäche auf und mündet
nach 4,5 km langem Lauf von W.-O. in 490 m in die Moësa.
Bildet bei seinem Austritt ins Misox gegenüber
dem Weiler Buffalora, einen in mehrere Stufen gegliederten prachtvollen Wasserfall, einen der schönsten der Schweiz.
2629 m. Gipfel, auf der Grenze gegen Italien, w. über dem gleichnamigen Pass,
zwischen diesem und dem Val Gallo, einem Seitenthal zum Val Livigno (dem Thal des Spöl);
über der Buffaloraalp, s. vom
Ofenhorn;
hängt nach NW. mit dem berühmten Aussichtspunkt Munt la Schera zusammen. Am N.-Hang ein einst in Betrieb gestandenes
Eisenbergwerk, das aber jetzt wie alle ähnlichen Unternehmungen in Graubünden
aufgegeben ist.
2265 m. Passübergang, verbindet Soazza im Misox mit Santa Domenica im Val Calanca;
20 km
nö. Bellinzona, zwischen Fil di Calvarese im N. und Fil di Nomnone im S. An ihm entspringt der Buffalorabach, der das kleine
gegenüber dem Weiler Buffalora (2 km unter Soazza) ins Misox mündende Thal entwässert.
Dieses Thal bildet eine derart enge
und tiefe Erosionsschlucht, dass es von dem von Soazza abzweigenden Weg über den Pass umgangen werden
muss.
2354 m. Passübergang, zwischen Piz Daint im O. und Munt da Buffalora im W.,
zweigt eine Stunde oberhalb des Gasthauses Ofenpass vom Ofenpass ab und führt über die Buffaloraalp, die Hochterrasse von
Giufplan und das Val da Fraele vom Engadin ins Münsterthal.
Früher als Hauptverbindungsweg zwischen Münsterthal und Vintschgau
(oberes Etschthal) einerseits und Ober Engadin und Val Livigno anderseits stark begangen.
Die Eröffnung neuer Verbindungswege,
besonders derjenigen über den Ofenberg, hat dem Buffalorapass wie seinem Nachbar, dem Passo di San Giacomo di
Fraele, diesen Verkehr abwendig gemacht, so dass beide heute nur noch von Jägern und Hirten benützt werden.
730-800 m. 10 zerstreut gelegene Häuser, zum Grossberg, einer der Unterabteilungen der
Gem. Flums, gehörend, 2 km w. der Station Flums der Linie Rapperswil-Wesen-Sargans. 40 kathol. Ew.
350 m. Weiler, am alten Maultierpfad Locarno-Bellinzona, am S.-Fuss
des Sassoriente, 6 km ö. Locarno und 1,5 km n. der Station Reazzino der Gotthardbahn (Bellinzona-Locarno).
20
Häuser, 85 kathol.
Ew. Nur im Winter dauernd bewohnt, zu welcher Jahreszeit die hier begüterten Weinbergbesitzer aus dem
Val Verzasca in ihren Reben arbeiten, um auf kurze Zeit im Sommer zum Heuet und im Herbst zur Weinlese und reichlichen Kastanienernte
wiederzukehren.
(Val) (Kt. Graubünden,
Bez. Glenner).
1950-1048 m. Kleines, im obern Teil bewaldetes Thal; beginnt an der Falleraalp 6 km nö. Ilanz,
steigt in sö. Richtung ab und mündet ins Laaxer Tobel. Der das Thal entwässernde Bach bildet sich aus
mehreren Quellarmen und mündet nach 4 km langem Lauf bei der Ruine Langenberg in den Laaxerbach.
1436 m. Weiler, an der Oberalpstrasse (Disentis-Andermatt), im Val Tavetsch, 5 km
sw. Disentis und 16 km ö. der Station Göschenen der Gotthardbahn. 6 Häuser, 30 kathol. Ew. romanischer Zunge.
(Le) (Kt. Neuenburg,
Bez. Val-de-Ruz, Gem. Le Pâquier).
1050 m. Bauernhof mit Wirtshaus, an der Strasse Dombresson-St. Immer,
an der Grenze gegen den Kanton Bern
und 6,2 km s. der Station St. Immer der Linie Biel-La Chaux-de-Fonds.
668 m. Weiler, an der Strasse Freiburg-Prez, 1 km
nö. der Station Matran der Linie Bern-Freiburg-Lausanne. 4 Häuser, 30 kathol. Ew. französischer Zunge.
434 und 426 m. Zwei kleine Weiler, 500 m von einander entfernt, am
Weilerbach, 2 km sö. der Station Amriswil der Linie Frauenfeld-Romanshorn. 6 Häuser, 44 reform. Ew. Wiesenbau.
714 m. Weiler, an der Strasse Kirchberg-Fischingen, 1 km ö. diesem und 6,3 km w. der
Station Bazenheid der Toggenburgerbahn. 7 Häuser, 67 kathol. Ew. Wiesen- und Obstbau.
490 m. Weiler, in sumpfiger Gegend, 1 km nö.
Schönholzerswilen und 3 km s. der Station Bürglen der Linie Frauenfeld-Romanshorn. 21 Häuser, 82 reform. und kathol. Ew.
480 u. 458 m. Zwei Weiler, auch Anstettenbuhwil und Scheresbuhwil geheissen,
in einem kleinen linksseitigen Nebenthal zur Thur und an deren linkem Ufer gelegen, 2 km sw. der Station
Sulgen der Linie Frauenfeld-Romanshorn.
Postablage, Telephon. 54 Häuser, 282 zum grössern Teil reform. Ew. Getreide- und Wiesenbau.
Die an Fläche beschränkten Rebberge geben in guten Jahren einen ausgezeichneten Wein.
Viehzucht, Käserei, Bienenzucht.
Mühlen, Säge. Hausstickerei.
Der das Dorf durchfliessende Bach ist sehr fischreich.
Viele der jungen
Bewohner arbeiten in den Fabriken von Schönenberg und Sulgen. An der Thur Sand- und Kiesgruben.
Gesang-, Schützen- und Leseverein.
Auf dem Burgstock, w. vom Dorf, Ruinen der alten Burg Anwil-Buhwil.
483 m. Weiler, an der Strasse Neukirch-Bürglen
und 2,7 km sö. der Station Bürglen der Linie Frauenfeld-Romanshorn. 9 Häuser, 42 kathol. und reform. Ew.
625 m. Weiler, an der Strasse Cordast-Monterschu und 2,5 km nö. der Station Courtepin
der Linie Freiburg-Murten. 3 Häuser, 19 reform. Ew. deutscher Zunge.
(Piz) (Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
3316 u. 3260 m. Zwei Hochgipfel, von einander als Grond Buin und Pitschen Buin
unterschieden, 6 km nö. vom Piz Linard, auf der Grenze gegen Oesterreich und nnw. Guarda im Unterengadin. Knotenpunkt der
grossen Zweigketten, die gegen NO. das Unterengadin vom österreichischen Paznaun, gegen SW. das Engadin von Davos und gegen
NW. das Prätigau vom österreichischen Montafon trennen. Zwischen beiden Gipfeln ist die schmale Scharte
der Fuorcla Buin oder Buinfurka (3054 m) eingeschnitten, und von ihren nächsten Nachbarn sind sie durch den Fermuntpass (2802
m) im O. und die Fuorcla del Confin (3058 m) im W. geschieden.
Der Grond Buin erhebt sich, von W. gesehen, als schöne Pyramide.
Besuchtester Gipfel der Silvrettagruppe, sowohl seiner grossartigen Aussicht wegen, als auch wegen der
sehr interessanten und schönen Anstiegsroute.
Die gewöhnlichsten Ausgangspunkte für die Besteigung sind die Silvrettahütte
des S. A. C. und die am Fermuntgletscher stehende Wiesbadener Hütte des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins.
Zum
erstenmal 1865 von J. J. Weilenmann und J. A. Specht mit den Führern Franz Pöll und Jakob Pfitscher
bezwungen.
Der Kleine (Pitschen) Buin hat wildere Formen und ist schwieriger zu besteigen, weshalb er auch nur selten besucht
wird.
oder FuorclaBuin (Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
3054 m. Tiefe Scharte, zwischen Grond und Pitschen Buin, einziger und wenig begangener
Uebergang vom Ochsenthal über den Fermuntferner ins Val Tuoi. Alle Anstiegsrouten zum Grond Buin, diejenigen
der Silvretta- und Wiesbadener Hütte inbegriffen, münden auf die Buinfurka aus.
720 m. Weiler, an der Strasse Prez-Romont, am rechten Ufer der Glâne und 3 km
nw. der Station Vuisternens der Linie Bulle-Romont. 7 Häuser, 31 kathol. Ew. Futterbau, Milchwirtschaft.
deutsch Buchs (Kt. Bern,
Amtsbez. Pruntrut).
385 m. Gem. u. Pfarrdorf, an der Allaine und am Knotenpunkt der Strassen Pruntrut-Delle
(Frankreich) und Bure-Montignez, 9 km n. Pruntrut, 4 km n. der Station Courtemaîche der Linie Delsberg-Delle u. 2 km n.
der Haltestelle Grandgourt der nämlichen Linie. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Courtemaîche-Boncourt. Gemeinde,
den Weiler Mairâ inbegriffen: 122 Häuser, 558 kathol. Ew.; Dorf: 107 Häuser, 491 Ew. Ackerbau und Viehzucht, Holzhandel.
Obstpresse. Seit einigen Jahren hat die Zurichtung von Edelsteinen für die Uhrenmacherei grossen Aufschwung genommen: 3 Werkstätten
mit über 200 Arbeitern. Zur Zeit wird eine neue Fabrik erbaut. 1136: Bus;
1157: Bosco;
1241: Buches;
1362:
Boyez. Die Allaine durchfliesst bei Buix ein fruchtbares und reizendes Thal, dessen sanft ansteigende Hänge mit schönen
Buchenwäldern gekrönt sind. 800 m vom Dorf ein bis 448
m ansteigendes, mit Gestrüpp überwuchertes Felsband, von
dem der Name der Ortschaft (mittellateinisch buxium) herstammt. In der Umgebung zahlreiche Ueberreste aus der Römerzeit.
Ein Edelgeschlecht derer von Buix wird schon 1170 erwähnt; 1315 lebten Renaud und Pierre de Buix am Hofe des Königs Ludwig
X. (des Zänkers) von Frankreich. Glieder der Familie nahmen auch unter der Regierung des Fürstbischofs
von Basel
wichtige Stellungen ein und residierten damals in Delsberg; Breton de Buix führte in den Burgunderkriegen die mit den
Eidgenossen verbündeten Truppen des Bistums. 1782 wütete die Pest in Buix derart, dass ihr zwei Dritteile der Bevölkerung
zum Opfer fielen.
(Kt. Freiburg,
Bez. Greierz). 769 m. Gem. und Stadt, Hauptort des Bezirkes Greierz, in der Thalebene am
Fuss des Moléson, gegenüber Gibloux und am linken Ufer der Trême reizend gelegen. 23 km ssw. Freiburg.
Knotenpunkt der Hauptstrassen
des Greierzerlandes. 204 Häuser, 2196 Ew.; Gemeinde: 340 Häuser, 3317 zum grössten Teil kathol. Ew. Postbureau, Telegraph,
Telephon; Postwagen nach Château d'Oex, Freiburg,
Saanen, Châtel Saint-Denis, Galmis u. Jaun. Endstation der Zweigbahn
Romont-Bulle u. Station der elektrischen Bahn Châtel Saint-Denis-Bulle-Montbovon-Château-d'Oex. Mit der Stadt Thun durch die
strategische Strasse Bulle-Boltigen verbunden.
Bulle ist das bedeutende Centrum des Greierz u. der Hauptplatz des Kantons für den Handel mit Bauholz,
Käse, Strohgeflechte u. ganz besonders mit dem prachtvollen Schlag des Greierzer Rindviehs. Jährlich acht stark besuchte Märkte,
deren wichtigster der zu Beginn des Oktobers stattfindende St. Dionysius- (Saint-Denis-) Markt ist. Die Sionge treibt verschiedene
Fabrikbetriebe u. dient zur Wiesenbewässerung. Auf einer Anhöhe mit Aussicht auf die ganze weite Thalebene des
untern Greierzerlandes liegt die in einfachem u. elegantem Stil gehaltene Pfarrkirche zu Saint-Pierre aux Liens, die eine
Orgel von Alois Mooser besitzt.
Schon im 10. Jahrhundert stand hier eine demselben Heiligen geweihte Kirche, die 1751 durch ein geräumigeres Gotteshaus
ersetzt wurde. 1805 wurde dieses ein Raub der Flammen; die heutige Kirche erhielt ihre Weihe am Ein
stark besuchter Wallfahrtsort ist das Kapuzinerkloster mit seiner Kirche zu Notre-Dame de Compassion. Die Kapuziner hatten
sich in Bulle 1665 niedergelassen. Das Schloss (766 m), 1220 von Bischof Bonifacius von Lausanne erbaut, ist ein Bau mit sehr
starken Mauern, Schlosshof, Turm und Ecktürmen und dient heute den Bezirksbehörden als Sitz; trotz seines
hohen Alters ist es sehr gut erhalten.
Sitz der Gemeindeverwaltung ist das Rathaus. Schöne reformierte Kirche. Sekundarschule. Kreditgenossenschaften, Gesang-,
Musik-, Schiess- und Turnvereine, Hülfsgesellschaft; Bürgerspital. Drei Zeitungen. Bulle hat vor Kurzem eine Trinkwasserversorgung
erhalten, die der Stadt das Quellwasser der Bonnefontaine (bei Galmis) mittels einer mehr als 12 km langen
metallenen Röhrenleitung zuführt; Hochdruckreservoir in Praz-Pertet, nahe der Ruine Montsalvens. Die Stadt Bulle wird urkundlich
zum erstenmal 855 erwähnt; Rechte an sie besassen Graf Ogo von Greierz und der Bischof von Lausanne, welch' letzterer 1196-1537
ihr alleiniger Oberherr war. Zur Zeit der Eroberung der Waadt
kam Bulle an Freiburg,
das die
mehr
Stadt zum Hauptort einer ihrer wichtigsten Vogteien machte. 1447 zum grossen Teil und am beinahe ganz durch Feuer
zerstört, dann nach einheitlichem Plan neu aufgebaut. Heimat des Abbé François Geinoz (1696-1752), Mitgliedes der Pariser
Académie des Inscriptions et Belles-Lettres. Auf dem Crêt des Danses Refugium mit Wall und Graben.
(Kt. Waadt,
Bez. Grandson).
1150 m. Gem. und Pfarrdorf, 8 km nw. Grandson, an der Strasse Mauborget-Sainte Croix
und 7 km ö. der Station Sainte Croix der Linie Yverdon-Sainte Croix. Postbureau, Telegraph. Gemeinde, die Weiler Les Cluds und
Les Rasses inbegriffen: 120 Häuser, 631 reform. Ew.; Dorf: 83 Häuser, 456 Ew. Landwirtschaft. Uhrenindustrie. In Les Rasses
Gasthaus. Am SO.-Hang des Chasseron auf einer Terrasse mit ausgedehnter Aussicht auf die Waadtländer Ebene
und die Alpen. Boden trocken und wenig fruchtbar, hauptsächlich mit Wald und Weiden bestanden, denen sich einige Wiesen und
Aecker anschliessen. Das Dorf 1744 und 1766 durch Feuer gänzlich zerstört und auch seither noch oft von Feuer heimgesucht.
950: Villa Bolacco, vom mittellat. bola = Rodung, Reute. Oberhalb Bulles geht in ca. 1200 m am Hang des
Chasseron die von Les Granges Champod bis Les Rasses vollständig erhaltene Endmoräne des einstigen Rhonegletschers durch.
erstreckt sich auf eine Länge von 4 km
zu beiden Ufern der Emme und am N.-Hang des Hohgant, mit zahlreichen zerstreut gelegenen Höfen und Häusergruppen;
13 km
s. der Station Wiggen der Linie Bern-Luzern. 81 Häuser, 431 reform. Ew. Wiesenbau, Viehzucht;
765 m. Weiler, 400 m s. der Strasse Kirchberg-Fischingen, an der Grenze gegen den Kanton Thurgau
und 6 km
w. der Station Bazenheid der Toggenburgerbahn. 5 Häuser, 17 kathol. Ew. Viehzucht.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen).
Bach, kleiner linksseitiger Zufluss zum Pochtenbach; entspringt
am Hohthürli
in 2400 m, durchfliesst die Obere und Untere Bundalp und mündet nach 3 km langem Lauf von S.-N. in 1500 m.
505 m. Dorf, an der Strasse Lyss-Bern, am Lyssbach und 1,8 km w. der Station Schüpfen
der Linie Bern-Biel. 43 Häuser, 324 reform. Ew. Ackerbau u. Viehzucht.
830 m. Weiler, am linken Ufer des Schwarzwassers, 1 km nö.
Rüschegg und 17,5 km s. der Station Thörishaus der Linie Bern-Freiburg-Lausanne. 16 Häuser, 127 reform. Ew. Landwirtschaft.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen).
2758 m. Felsgipfel, im Oeschinengrat, zwischen Schwarzhorn und Dündenhorn und 3½ Stunden nö.
des Oeschinensees und der Hütten von Oeschinen.
585 m. Weiler, an der Strasse Düdingen-Laupen und 1 km nw. der Haltestelle Fillisdorf
der Linie Bern-Lausanne. 16 Häuser, 123 kathol. Ew. deutscher Zunge.
1872 m. Schöne Alpweide, im obern Oeygraben
und am N.-Hang des Niederhorns, 4¼ Stunden s. über Oberwil. Im Mittelalter Eigentum des Geschlechtes von Bubenberg.
870 m. Dorf, an der alten Strasse Oberwil-Weissenburg, zwischen
Bunschibach und Simme in schöner Lage, 7 km w. der Station Erlenbach der Simmenthalbahn (Spiez-Erlenbach).
50 Häuser, 315 reform.
Ew. Ackerbau und Viehzucht.
einer Reihe von an der Walalp, am Thalberg und Morgeten entspringenden Quellarmen, fliesst durch das kurze schluchtartige Gumthal
(Stockhornkette) und den ebenfalls tief eingeschnittenen Bunschigraben und mündet nach 8 km langem Lauf bei Weissenburg in
die Simme. Im Bunschigraben ist 1660 die Therme entdeckt worden, der das einstige Bunschenbad und heutige
Bad Weissenburg seine Entstehung verdankt.
2008 m. Bewaldeter Rücken, über Grubenwald, SW.-Ausläufer
des Niederhorns, über dem rechten Ufer der Simme und 5 Stunden sö. Boltigen. Am N.-Hang die Bunschleralp.
(Kt. Nidwalden).
450 m. Gem. und Pfarrdorf, am N.-Fuss des Buochserhorns und an einem Nebenarm des Vierwaldstättersees,
an der Mündung der Engelbergeraa und 5 km nö. Stans. Dampfschiffstation. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach
Stans. Gemeinde, mit dem Weiler Obbühl: 193 Häuser, 1597 Ew., wovon 40 Reformierte;
Seit 1836 Waisenhaus. 5 Kapellen. Schuh- und Mineralwasserfabrik, 2 Parkettfabriken, 2 Sägen, Brauerei.
Seidenweberei und Strohhutflechterei als Hausindustrie.
Seit einigen Jahren hat sich Buochs zur Fremdenstation entwickelt. Mehrere Gesellschaften und Vereine. An der Engelbergeraa
die Elektrizitätswerke der elektrischen Strassenbahn Stans-Stansstaad und der Seilbahnen auf den Bürgenstock und
das Stanserhorn.
Wichtiger Handel mit Kolonialwaren und italienischen Weinen, Holzhandel etc. Zur Kirchgemeinde Buochs
gehörten Beckenried bis 1631, Emmetten bis 1474 und Ennetbürgen bis 1881. Die alte, zu Beginn des 17. Jahrhunderts erbaute
und 1718 restaurierte Kirche ging 1798 in Flammen auf; an ihrer Stelle erhebt sich seit 1802 die jetzige, mit Malereien von
P. v. Deschwanden und H. Keiser geschmückte Pfarrkirche.
Buochs wurde 1764 durch einen Ausbruch des die Ortschaft der Länge nach durchfliessenden Dorfbachs zum grossen Teil zerstört.
Ein Geschlecht derer von Buochs erlosch schon im 14. Jahrhundert; in seinem Besitz sollen die beiden Burgen gewesen sein,
deren letzte Ueberreste 1885 abgetragen worden sind. Heimat des Landammanns J. J. Ackermann (1665-1737)
und des Malers Melchior Wyrsch, dessen Gemälde im Louvre zu Paris aufgehängt sind. 1732 geboren, war Wyrsch Professor an
der Académie des Beaux-Arts in Besançon, kehrte erblindet in seine Heimat zurück und wurde am von den das Dorf
Buochs plündernden und in Brand steckenden französischen Truppen ermordet. 1064: Buochs; 1124: Buochis.
(Kt. Nidwalden).
1810 m. Gipfel, grösstenteils bewaldet, 5 km ö. Stans zwischen der Ebene von Stans, dem Thal der Engelbergeraa
und dem Träschlibach.
Stark besuchter Punkt mit prachtvoller Aussicht. In geologischer Hinsicht sehr bemerkenswert.
Dem N.-Rand
der n. Kalkalpen zieht eine Reihe von Stöcken, sog. Klippen (Ibergerberge, Mythen, Buochser- und Stanserhorn,
Giswilerstöcke) entlang, die aus Trias- und ganz besonders aus Juragesteinen bestehen und einem tertiären Sockel aufgelagert
sind.
Sie werden als Ueberreste einer ehemaligen allgemeinen, von S. her gekommenen Ueberschiebung gedeutet;
doch ist die
Frage nach ihrer Entstehung noch nicht endgültig gelöst.
(Kt. Nidwalden).
Wildbach, rechtsseitiger Zufluss zur Engelbergeraa;
entspringt mit mehreren Quellarmen am N.- und NO.-Hang
des Brisen und Rissetestocks in 1800 m, entwässert eine Reihe von Alpweiden, nimmt von rechts den Hüttleren und das Kohlertobel
durchfliessenden Kohlbach auf und mündet nach 6 km langem Lauf von SO.-NW. 1 km oberhalb Büren nid dem Bach in 490 m.
(Kt. Zug,
Gem. Risch). 431 m. Kleines Dorf, am W.-Ufer des Zugersees, 2 km ö. der Station Rothkreuz
der Linie Luzern-Zürich. Dampfschiffstation. 14 Häuser, 98 kathol. Ew. Kapelle. Ackerbau und Viehzucht; im August grosser
Viehmarkt. Pfahlbauten aus der Steinzeit. Sö. vom Dorf auf einer kleinen Halbinsel mit steilen Nagelfluhhängen das Schloss
Buonas (500 m) in freier und beherrschender Lage. Ende des 19. Jahrhunderts restauriert; enthält eine
schöne Kapelle, alte Säle und Oefen. Der letzte Spross der Edeln von Buonas, Adelheid, vermählte sich im 12. Jahrhundert
mit Hartmann von Hertenstein aus Luzern,
dem sie das Schloss als Morgengabe in die Ehe brachte. Mit dem Erlöschen des Geschlechtes
Hertenstein ging Schloss Buonas Mitte des 17. Jahrhunderts in den Besitz des Luzerner Bürgermeisters J.
Moos-Schwyzer ^[Supplement: Schultheissen Hans Martin Schwyzer.] über, der seinem Namen den des
mehr
Schlosses beifügte. 1782 an die Familien Bossard und Landtwing von Zug
verkauft, wechselte das Schloss seither öfters den Besitzer.
Am S.-Fuss der Halbinsel ein neues Landgut in englisch-schottischem Stil mit grossen Parkanlagen. 1190 Buochunnaso = mit
Buchen bestandene Nase oder Halbinsel. Blutige Kämpfe zwischen Oesterreichern und Schwyzern 1318, Oesterreichern und
Luzernern 1333 und Eidgenossen und Oesterreichern 1352. Ritter Hartmann von Hertenstein gründete im Verein mit seiner Mutter
Agnes von Cham 1289 die Kirche von Risch an der Stelle einer von Hermann von Buonas schon früher gestifteten Kapelle.
515 m. Weiler, an der Strasse Luzern-Meierskappel, 1 km
s. diesem und 2,8 km sw. der Station Rothkreuz der Linie Zürich-Luzern. 17 Häuser, 128 kathol. Ew. Obstbau, Viehzucht.
(GlatschèDavosla) (Kt. Graubünden,
Bez. Vorderrhein).
2800-2252 m. Teil des grossen Medelgletschers, zwischen den Felsköpfen Miez Glatschè
und Las Crunas, auf eine Felswand ausmündend, am W.-Hang hinter (davos) dem Piz la Buora.
Sein Abfluss
mündet bei Fuorns in den Mittelrhein.
(Piz la) (Kt. Graubünden,
Bez. Vorderrhein).
2400 m. Felsgipfel, in der Gruppe des Piz Medel, auf dem Grat zwischen dem Gletscher Davos la Buora
und dem Plattasgletscher; 11 km ssö. Disentis und nw. vom Piz Medel.
(Val) (Kt. Tessin,
Bez. Valle Maggia).
1700-370 m. Kleines rechtsseitiges Nebenthal zur Maggia, 17 km nw. Locarno; steigt auf eine Länge
von 4 km nö. vom Pizzo Gramalena ab. Zum grossen Teil bewaldet; Alpweiden Tramoscia (1628 m), Corte Vecchio und Arzascia.
Sein
unbenannter Wildbach nimmt zahlreiche Nebenadern auf, eilt mit starkem Gefäll thalauswärts und mündet
nach dem Austritt aus einer engen Schlucht gegenüber Someo in die Maggia.
540 m. Weiler, am Klausenbach, n. des Buosingerbannwaldes, am N.-Fuss der
Rigi und 1,8 km sö. der Station Arth Goldau der Gotthardbahn. 20 Häuser, 120 kathol. Ew. Ackerbau und Viehzucht.
450 m. Weiler, am rechten Ufer der Oenz, nahe deren Mündung in die Aare und 4 km n.
der Station Herzogenbuchsee der Linie Bern-Olten. 5 Häuser, 28 reform. Ew. Kirchgemeinde Herzogenbuchsee.
517 m. Grosser Forst von 300 ha Fläche, auf einem
Hügelzug s. Etzikon, Hümiken und Horiwil, w. vom Burgäschisee, an der Grenze gegen den Kanton Bern
und 3 km sw. der Station Inkwil der
Linie Herzogenbuchsee-Solothurn.
(Val) (Kt. Graubünden,
Bez. Maloja).
2660-1900 m. Kleines linksseitiges Nebenthal zum Val Chamuera, vom N.-Gletscher des Piz Vadret auf
eine Länge von 3 km von S.-W. absteigend. Wild und waldlos; 3 Stunden sö. Ponte-Campovasto.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Pruntrut).
585 m. Gem. und Pfarrdorf, an der Grenze gegen Frankreich
auf einem im SO. öden, im NW. aber sehr
fruchtbaren Plateau gelegen; 6 km wnw. Pruntrut und 4 km sw. der Station Courtemaîche der Linie Delsberg-Delle. Postbureau,
Telephon; Postwagen Pruntrut-Fahy. 148 Häuser, 612 kathol. Ew. Keine laufenden Brunnen, dagegen zahlreiche Sodbrunnen mit mehr
oder weniger reinem Wasser. Schöne Waldungen und gute Weiden. Ackerbau und Vieh-, besonders Pferdezucht. Holzschuhfabrikation;
Ausbeute eines weissen, weichen Kalksteins, der mit der Säge in Blöcke geformt wird, an der Luft sich erhärtet und
einen ausgezeichneten Baustein bildet. Der Ausbeute im Grossen ist der Mangel einer nahen Eisenbahnverbindung hinderlich.
Das Dorf ist alt und wird schon 1139 erwähnt; sein Name leitet sich wahrscheinlich von bur, burica, burnhen her, womit eine
von Wildschweinen bewohnte Gegend bezeichnet wurde. Darauf deutet auch das ein Wildschwein führende Wappen.
Hier wurde neben einem noch lange nachher bei der Lokalität La Table (500 m ö. vom Dorf) stehenden und heute beim Pfarrhaus
aufgestellten Dolmen von den ältesten Zeiten bis ins Mittelalter für einen Teil des Elsgaus Gericht gehalten.
Unter dem Namen L'Avocatie de Bure bildete das Dorf einen Bezirk des ehemaligen Bistums Basel,
wie auch eine
der vier grossen Abteilungen (Mairies) der Landschaft Ajoie, als welche es 10 Dörfer umfasste. Etwas n. der Lokalität La
Table erinnert die grosse Wiese «En Buratte» an den Namen eines einst hier gestandenen und in
Urkunden des 14. Jahrhunderts erwähnten Dorfes, dessen genauere Lage sich auf Grund verschiedener Funde
hat feststellen lassen. Wurde zu Beginn der Burgunderkriege (anfangs des 15. Jahrhunderts?) von Stephan von Hagenbach zerstört.
(Vergl. Abbé Daucourt. Dictionnaire historique des paroisses du Jura und Localités disparues du Jura).
(Kt. Aargau,
Bez. Kulm).
625 m. Gem. u. Dorf, im Winenthal, an der Strasse Sursee-Reinach, sw. Menziken und 2,5
km sw. der Station Reinach der Linie Beinwil-Reinach-Menziken. Postbureau. 56 Häuser, 563 reform. Ew. Kirchgemeinde Menziken.
Ackerbau, Viehzucht, Milchwirtschaft. Bedeutende Zigarrenfabrik. Heimat des Kupferstechers Burger. An der Stelle der einstigen
Schlossruine steht heute ein stattliches Schulhaus, von dessen Turm aus sich eine ausgedehnte Fernsicht
bietet.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Interlaken).
2209 m. Felsgipfel, 6 km nw. Grindelwald und sw. vom Faulhorn, n. über Burglauenen. Am sanften N.-Hang
die Bussalp mit den zwei kleinen Becken des Burg- und Nollenseeli. Nach S. und O. Felswände, deren letztgenannte Burgstein
heisst. Spuren eines alten Bergsturzes. Bevorzugtes Ausflugsziel der Kurgäste Grindelwalds, von hier aus
in 3½ Stunden zu erreichen. Prachtvolle Aussicht auf die benachbarte Hochgebirgswelt.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Interlaken).
2246 m. Gipfel, in der Kette der das Sägisthal von einem kleinen unbenannten Thal scheidenden Sägishörner;
5½ Stunden nö. Gündlischwand.
französisch La Bourg (Kt. Bern,
Amtsbez. Laufen).
480 m. Gem. und Pfarrdorf, an der Grenze gegen das Elsass, 7 km
sw. der Station Flühen der Birsigthalbahn und 5,5 km nw. Laufen. Postablage. 40 Häuser, 162 kathol. Ew. deutscher Zunge. Landwirtschaft.
Mühle, Töpferei, Bürsten- und Rechenfabrikation. Im Sommer
mehr
gut besuchtes Ausflugsziel, das aber von Schweizer Seite her blos mittels der Birsigthalbahn (Basel-Flühen) bequem zu erreichen
ist; weniger bequem sind die von Laufen und Klein-Lützel hierher führenden Wege. Landschaftlich malerisch gelegen; nahe den
Quellen des Birsig, der den das alte, verschiedene Male umgebaute und verhältnismässig gut erhaltene Schloss
tragenden Felskopf von S.-O. umfliesst. 859 war das Schloss eine Zeit lang Sitz des Kaisers Lothar, kam dann an das Haus Habsburg-Oesterreich
und wurde von diesem 1303 an den Bischof von Basel
verkauft.
Als dessen Vasallen sassen hier die Edeln von Ratolsdorf, von Biderthalen und von Wessemberg, denen die Ausübung
der hohen, mittlern und niedern Gerichtsbarkeit zustand. Dieser bischöfliche Verwaltungskreis Burg sandte bis 1793 seinen
eigenen Vertreter in den Rat des Fürstbischofs von Basel.
Schloss und Dorf 1520 von den Bürgern von Basel
erobert und letzteres verbrannt;
die Basler konnten sich jedoch hier nicht halten und mussten ihre Eroberung wieder an den Bischof abtreten.
Die Gewaltherrschaft der allmächtigen Edlen von Wessemberg führte zu wiederholtem Widerstand der Bauern, die sich endlich
einige Rechte erzwangen. Kirchgemeinde 1805 von Napoleon I. errichtet.
580 m. Weiler, 5 km sw. der Station Reiden der Linie Luzern-Olten und 1,3 km sö.
Pfaffnau. 8 Häuser, 57 kathol. Ew. Acker- und Obstbau, Viehzucht, Milchwirtschaft.
Die einst hier gestandene Burg ist völlig
vom Erdboden verschwunden.
676 m. Gruppe von 12 Häusern, 1 km sw. vom Bahnhof St. Gallen,
nahe dem Burgweier. 147 kathol.
und reform. Ew. Auf einer Anhöhe stand ehemals die 1474 auf dem Hof Waldi erbaute und 1505 an das Kloster St. Gallen
verkaufte Burg Waldegg.
Bis 1798 Sitz des regierenden Fürstabtes;
später in eine Fabrik umgewandelt und 1901 durch Feuer zerstört.
Jetzt steht
nur noch die Turmruine, die wieder ausgebaut werden soll.
797 m. 8 an der Strasse Brunnadern-Lichtensteig zerstreut gelegene
Häuser;
2,5 km ö. der Station Lichtensteig der Toggenburgerbahn.
Postwagen Wattwil-Waldstatt. 89
reform. und kathol. Ew. Wiesenbau.
Etwas Stickerei. Hier soll einst eine von den Grafen von Toggenburg im 13. Jahrhundert zum Schutze der Strasse erbaute Burg
gestanden haben, von der aber heute keine Spur mehr zu sehen und deren genaue Lage nicht festzustellen
ist.
433 m. Schloss und Gruppe von 6 Häusern, 4 km nö. Altstätten und nahe der
Station Rebstein der Linie Rorschach-Sargans und der elektrischen Strassenbahn Altstätten-Berneck. 62 kathol. Ew. Wein- und
Obstbau.
(Kt., Bez. und Gem. Schwyz).
640 m. Gruppe von 6 Häusern, am NO.-Fuss eines kleinen Hügelzuges, an
der Strasse Schwyz-Sattel und 2,2 km n. des Fleckens Schwyz.
49 kathol. Ew. Landwirtschaft.
555 m. Weiler, 4 km s. Frauenfeld, nahe der Strasse Frauenfeld-Elgg und 4,3 km n. der
Station Aadorf der Linie Winterthur-St. Gallen. 12 Häuser, 65 zur Mehrzahl reform. Ew. Acker- und etwas Weinbau.
Hausstickerei.
Im Sommer von den Bewohnern von Frauenfeld stark besuchtes Ausflugsziel.
Schöne Aussicht auf Stadt Frauenfeld, Murg- u. Thurthal
u. das ganze umliegende Gelände.
(Kt. Thurgau,
Bez. Weinfelden, Gem. Berg und Weinfelden).
517 m. Weiler, an der Strasse Berg-Weinfelden, am S.-Hang des
Ottenbergs und 1,5 km nö. der Station Weinfelden der Linie Frauenfeld-Romanshorn. 19 Häuser, 96 reform. Ew. Acker-, Wein- und
Obstbau; Obst-, Wein- und Kornhandel. Hausstickerei. Ruinen der den Freiherren von Bussnang gehörenden und im Appenzellerkrieg 1405 zerstörten
Neuburg.
(Kt. Uri).
2282 m. Felsgipfel, 7 km sö. Altorf, in der Gruppe des Hohfaulen, nach W. schroff abfallend. N. und ö. der
Burg, zwischen ihr und der Blinzi, auf einem Karrenfeld eine Reihe von kleinen Seen (Burgseen im N. und Plattiseen im O.).
455 m. Weiler, zum Dorf Eglisau gehörend, am Rhein ö. der Brücke
und 1 km nö. der Station Eglisau der Linien Bülach-Koblenz und Bülach-Schaffhausen. 25 Häuser, 90 reform. Ew.
620 m. Weiler, an der Strasse Adetswil-Wetzikon und 1,5 km nö. der Station Kempten der
Linie Effretikon-Hinwil. 9 Häuser, 47 reform. Ew. Etwas n. davon, in 634 m, Burgruine.
(Kt. Zürich,
Bez. und Gem. Meilen).
511 m. Weiler, auf einer Terrasse an den Hängen über dem rechten Zürichseeufer und 1,2 km n.
der Station Meilen der rechtsufrigen Zürichseebahn (Zürich-Meilen-Rapperswil).
(Kt. Zürich,
Bez. und Gem. Uster).
497 m. Schloss, im Dorf Uster, auf einer Anhöhe mit sehr schöner Aussicht. Wirtshaus und Bezirksgefängnis. 3 Häuser, 30 reform.
Ew. Vergl. auch den Art. Uster.