Von grosser Bedeutung ist der Ackerbau, besonders der Getreidebau; auch die Viehzucht gewinnt zusehends an Wichtigkeit. Die
Viehstatistik ergibt folgende Zahlen:
1876
1886
1896
1901
Hornvieh
8298
9253
10441
10396
Pferde
368
298
416
465
Schweine
3674
3990
4694
4339
Ziegen
2670
2728
2582
2573
Schafe
323
14
307
157
Bienenstöcke
1461
2081
2401
2188
Wenig entwickelt ist die industrielle Thätigkeit; man zählt nur 36 dem eidgenöss. Fabrikgesetz unterstehende Betriebe.
Ihre Mehrzahl liegt an den Ufern der
Glatt und
Töss: in
Hochfelden,
Glattfelden,
Rorbas und
Freienstein. Gemeinnützige
Gesellschaft; unterhält die Krankenasyle Bülach und
Rorbas, nimmt Lehrlingsprüfungen ab und widmet ihre Thätigkeit ausserdem
noch einer Reihe von andern gemeinnützigen Unternehmungen.
Die Kirchgemeinde umfasst die 5 politischen Gemeinden
Bülach,
Bachenbülach,
Hochfelden,
Höri und
Winkel. Hauptbeschäftigung
der Bewohner sind Ackerbau u. Viehzucht; etwas Industrie: eine Baumwollweberei mit 20000 Spindeln und
eine
Glashütte mit 130 Arbeitern.
Bülach ist sehr alten
Ursprungs. Die Mangoldsburg stammt aus der Eisenzeit; bei
Herti und
Dreikönigen sind Flachgräber der
La Tène Zeit aufgedeckt worden. An verschiedenen
Stellen Spuren römischer Ansiedelung;
später alemannische Niederlassung. 811: Pulacha.
Man hat in den Vögeliäckern alemannisch-fränkische Gräber und in den Füchslireben eine Lanzenspitze
gefunden. Im 13. Jahrhundert erscheinen die Edlen von
Bülach, Vasallen derer von Thengen. Ihr Sitz war vermutlich der w.
vom Oberthor in die Befestigungsmauer eingebaute Müseggturm. 1384 kam
Bülach an den Herzog Leopold von Oesterreich und 1409 an
Zürich,
von dem es zur Führung seiner Verwaltung einen eigenen
Rat mit Bürgermeister
^[Supplement: Schultheiss]
zugestanden erhielt.
Zur Zeit von Hans Waldmann gehörte
Bülach zu den Anhängern des gestürzten Staatsmannes. Seit 1409 bildete es zusammen
mit
Bachenbülach,
Niederflachs und
Nussbaumen eine der «Innern Vogteien», der ein Obervogt vorstand. 1386, 1444 und 1506 durch
Feuer zerstört. Heimat des Landsknechtführers Hans Keller, der sich 1513 in der Schlacht von Novara
durch seine Tapferkeit rühmlich auszeichnete. 1799 litt
Bülach stark unter dem Durchzug fremder Truppen. (Vergl. NeujahrsblattvonBülach1855-70).
(Kt. u. Amtsbez. Bern).
560 m. Gem. und grosses Pfarrdorf, ¾ Stunden w. Bern
im Zentrum einer ausgedehnten Ebene von
fruchtbarem Glacialboden. Station der Linien Bern-Freiburg und Bern-Neuenburg; drei verschiedene Haltestellen. Postbureau,
Telegraph, Telephon. Postwagen Bern-Gümmenen. Zirka 600 Häuser, 3350 reform. Ew., wovon die eine Hälfte
im Dorf, die andere in den Weilern Bethlehem, Brünnen, Riedern, Riedbach, Ober- und Niederbottigen, Rehhag etc. Grosser Futterbau
und Käserei. 3 Backsteinfabriken, 1 Säge etc. Viele Einwohner arbeiten in stadtbernischen Fabriken und Gewerben. Die Kirche
von Bümpliz erscheint schon im 11. Jahrhundert zur Zeit der burgundischen Herrschaft. Hier besass König
Rudolf III. einen Hof. Heimat des Generals von Lentulus, des berühmten Truppenführers in preussischen und bernischen Diensten
und unter Friedrich II. Gouverneurs des Fürstentums Neuenburg.
Ihm gehörte das Landgut Brünnen (jetzt Waisenasyl).
1019: Campus Pipinensis;
1025: Pimpinensis;
1306: Bimplitz = Hof eines Pipin. An verschiedenen Stellen Ueberreste römischer Bauten, wovon
einige mit Mosaiken.
573 m. Kleines Dorf, auf einer Felsterrasse über dem rechten Ufer der Aare, nahen
der Strasse Bern-Thun und 1,5 km w. der Station Heimberg der elektrischen Bahn Burgdorf-Thun. 14 Häuser, 102 reform. Ew.
(Kt. Graubünden
u. Glarus).
2820-2430 m. Breiter Gletscher, auf dem sanft gewölbten Rücken zwischen Vorab im O. und Piz Grisch,
n. Ilanz. Auf GlarnerSeite bricht er über schroffen Felswänden ab, während er auf Bündner Seite bis
oberhalb der Sagensalp niedersteigt. Typus eines Plateaugletschers, wie sie besonders häufig in Skandinavien ausgebildet
sind.
(Kt. Glarus
und Graubünden).
3121 m. Gipfel, in der Kette zwischen Tödi und Bifertenstock, w. diesem und von ihm durch eine
breite, von S. her zugängliche Scharte getrennt. Der Bündnertödi bildet mit dem Piz Urlaun und dem beide Gipfel verbindenden
Grat
den prachtvollen Felshintergrund des Puntaiglasgletschers. Wird selten bestiegen.
900-1030 m. 5 am rechten Hang des kleinen Thales des Rickenbachs zerstreut gelegene
Häuser, 3 km ö. der Station Ebnat-Kappel der Toggenburgerbahn. 14 reform. Ew. Viehzucht.
(Kt. Aargau,
Bez. Muri).
Fluss, 30 km lang, Zufluss zur Hallwiler Aa, die er oberhalb ihrer Mündung in die
Aare erreicht. Einzugsgebiet 120 km2. Die Bünz entspringt am Lindenberg in 850 m, wendet sich vom WeilerBrunnwil, s. Muri,
nach N., quert Langdorf, durchfliesst kanalisiert als Bünzkanal das grosse Torfmoor von Bünzen und mit zahlreichen Krümmungen
das sumpfige Thal von Wohlen, wo sie von links den Weissenbach und Holzbach aufnimmt; von Othmarsingen an
hat sie sich tief in die Molassehügel von Möriken eingeschnitten und mündet bei Wildegg in 355 m in die Aa. 16 Brücken,
wovon 3 Eisenbahnbrücken. Zahlreiche Mühlen und Sägen. An den Ufern der Bünz 1847 Gefechte zwischen Eidgenossen und Sonderbündlern.
(Kt. Aargau,
Bez. Muri).
444 m. Gem. und Pfarrdorf, im Bünzthal, an der Bünz, 4 km n. Muri. Station Boswil-Bünzen
der Linie Aarau-Rothkreuz. Postbureau, Telegraph. 56 Häuser, 474 kathol. Ew. Viehzucht. Milchwirtschaft. Strohflechterei,
vom Klosterbruder Anselm Hediger von Muri hier eingeführt. Funde aus der Bronzezeit; römische Münzen. Das weite Torfmoor
von Bünzen ist den Botanikern als Fundort verschiedener Seltenheiten wohl bekannt: Sumpf-Blumenbinse(Scheuchzeria palustris), Schwimmender Igelkolben (Sparganium natans),Weisse Schnabelsaat (Rhynchospora alba), Ueberschwemmter
Bärlapp (Lycopodium, inundatum), Fadenwurzelige Segge (Carex chordorrhiza) etc.
Amtsbezirk des Kantons Bern,
im NO. des bernischen Seelandes. Grenzt im N. und O. an den Kanton Solothurn
(Amteien Solothurn-Lebern und
Bucheggberg-Kriegstetten), im S. an den Amtsbezirk Aarberg, im W. an die Amtsbezirke Nidau, Biel u. Courtelary.
Der Bezirk
umfasst die Westhänge des Bucheggbergplateaus, erstreckt sich quer über das hier bis 15 km breite Aarethal und reicht mit
einem schmalen Anteil am Jura bis zur Weissensteinkette. Der Boden des 9200 ha umfassenden Gebietes hat durch die Juragewässerkorrektion
vielfache Veränderungen erfahren.
Die eigentümliche grosse Schlinge, die die alte Aare bei der Einmündung der Zihl bildete, ist jetzt vom
Nidau-Bürenkanal in gerader Linie abgeschnitten; das gleiche Schicksal ward schon früher mehreren flussabwärts gelegenen
Serpentinen der Aarezu Teil. Die alten Flussbette sind aber meist noch als breite und tiefe Altwasser erhalten geblieben, und
es bildet das Altwasser jener Hauptschlinge mit dem Kanal eine Insel von stattlicher Ausdehnung. Diese
Altwasser frieren im Winter leicht zu und bieten dann prachtvolle Eisflächen, die vom Sporte nicht verachtet werden.
Wichtiger ist das allmählige Verschwinden der grossen Schilf- und Dornbuschfluren, die vor der Korrektion diesem Stück
des Aarethals sein charakteristisches Gepräge gaben. Das meiste Gebiet des Bezirks gehört der Höhenstufe
von 400-450 m an. Aus der Ebene erhebt sich der Dotzigenberg um fast 200 m (603 m ü. M.). Dieser, wie das Bucheggbergplateau
gehören der untern Süsswassermolasse an; wo diese unter den Alluvialboden der Ebene taucht, ist der Boden mit den
Moränen des eiszeitlichen Rhonegletschers bedeckt, denen er seine grosse Fruchtbarkeit verdankt.
Landwirtschaft und Viehzucht sind die Hauptbeschäftigung der Bewohner. Von der Gesamtbodenfläche von 9200 ha wurden zur
Zeit der letzten Erhebung (1895) noch 1590 ha als unproduktiv bezeichnet. Dies dürfte heute der Wirklichkeit
kaum mehr entsprechen, da als unproduktives Land
blos die Ueberschwemmungsgebiete der Aare gelten können, die Jahr für Jahr
immer mehr dem Anbau zurückgewonnen werden und heute nur noch von geringem Umfang sind. Der Entsumpfungsboden erweist sich
besonders dem Wiesen- und Zuckerrübenbau günstig. Leider bringen die Hochwasser immer noch erheblichen
Schaden. Der anbaufähige Boden verteilt sich folgendermassen:
Der Ackerbau erzeugt besonders Korn, Weizen, Roggen, Hafer, Kartoffeln, Zuckerrüben und Klee; der Gemüsebau,
dem nur 83 ha gewidmet sind, Kohl und Bohnen. Viehfutter ist auch in diesem Bezirk heute das wichtigste Bodenprodukt. Die
Viehstatistik ergibt folgende Zahlen:
1876
1886
1896
1901
Hornvieh
3797
4494
4765
5460
(davon Kühe
2579
2806
2773
3266)
Pferde
505
496
478
585
Schweine
2539
2824
3755
3963
Ziegen
1719
1745
1998
1763
Schafe
731
406
237
189
Bienenstöcke
899
1184
1109
1419
Bürens Schlachtviehmärkte sind gut besucht. Es bestehen ca. 10 Käsereien. Der Bezirk ist wenig industriell; nennenswert
sind nur Uhrenmacherei u. Baumaterialienfabrikation.
Zwei Eisenbahnlinien durchziehen den Amtsbezirk Büren: die Linie Lyss-Solothurn, an der die Hälfte aller
Ortschaften liegt, und die Linie Biel-Solothurn, die den Uhrenmacherdörfern Pieterlen und Lengnau zu Gute kommt.
Das Amt ging 1798 aus der ehemaligen Vogtei Büren hervor (s. den folg. Art.).
(Kt. Bern,
Amtsbez. Büren). 440 m. Gemeinde, Stadt und Hauptort des gleichnamigen Amtsbezirks. Landstädtchen
mit 206 Häusern und 1740 reform. Ew., am rechten Ufer der Aare da gelegen, wo der Fluss in einem grossen Bogen an das Plateau
des Bucheggbergs herantritt, auf einer das Mittelwasser um ca. 6 m überragenden Terrasse. 22 km nnw. Bern
und an der Strasse
Aarberg-Solothurn. Postbureau, Telegraph. Gegen die Aare kehren die altersgrauen Häuser ihre unansehnlichen
Hinterseiten, während das Städtchen innen aus einer saubern Gasse von Bürgerhäusern, einem mit Kastanienbäumen bepflanzten
Platz, an dem sich das bescheidene Schloss erhebt, und einer
¶
mehr
Büren an der Aare.
Hintergasse von Stallungen besteht. Gegen aussen zeigen die älteren Gebäude fensterlose Mauern, unter denen sich ein jetzt
halb verschütteter Graben hinzieht. An beiden Stadtenden enge Thorausgänge; doch ist nur das Westthor erhalten. Ueber die
Aare führt eine 120 m lange, gedeckte und gegen die Wetterseite (W.) verkleidete Holzbrücke. So
ist Büren ein typisches Landstädtchen des Mittellandes. Die Kirche hat bemerkenswerte Glasgemälde und Deckenmalereien.
BürensMärkte, besonders für Schlachtvieh, sind stark besucht. Neben Kleinhandel, Handwerk und Landwirtschaft ist deshalb
das Wirtschaftswesen eine Haupteinnahmequelle der Bewohner. Das einzige industrielle Etablissement von Bedeutung ist eine
Uhrenfabrik. Bezirksspital. Sekundarschule.
Büren ist Station der Linie Lyss-Solothurn, die dem uralten Strassenzug des untern Aarethals folgt. Noch
jetzt kennt man hier unter dem Namen «Hochsträss» die Lage der Römerstrasse Aventicum-Solodurum. Hier überschreitet die
von Bern
her kommende Landstrasse die Aare, um von da den Jura zu erreichen. Der Fluss selbst fördert den Verkehr zur Zeit in
keiner Weise, und der bescheidene Landungsplatz des Städtchens wird höchst selten benutzt.
Im 12. und 13. Jahrhundert war Büren ein von den hier residierenden Grafen von Strassberg mit Marktrecht ausgestatteter fester
Platz, dem die damals blühende Schifffahrt zu Gute kam. 1288 erhielt der Ort vom Grafen Heinrich von Strassberg eine
Handveste. Genau ein Jahrhundert später ward Büren von den Bernern im österreichischen Krieg, als eine hieher gelegte fremde
Besatzung das Land brandschatzte, belagert, im Sturm genommen und zur bernischen Vogtei gemacht (1388). Das Schluss, ehedem
Sitz des Landvogts und jetzt Amtshaus, stammt aus 1620-24. Am Kampf zwischen Bernern und französischen
Truppen, die die Aarebrücke und einige Häuser in Brand steckten. Auf dem Bürenberg, auf dem einst ein Refugium stand, ist
ein Schalenstein entdeckt worden. Zwischen Büren und Diessbach Grabhügel. Die Ruine Strassberg hat durch ihre verzierten Flachkacheln
Berühmtheit erlangt.
Kapelle. Es scheint hier einst eine Salzquelle hervorgesprudelt
zu sein, die zusammen mit dem an gleicher Stelle gelegenen Dorf Hummligen vom Erdbeben von 1375 verschüttet
worden sein soll.
Immerhin berichtet uns davon keine Urkunde. Zu der Zeit, als Wolfenschiessen noch mit Stans zusammen eine
einzige Kirchgemeinde bildete, war auch Büren ungeteilte Uerti oder Genosssame, die erst bei der kirchlichen Abtrennung von
Wolfenschiessen in die beiden Genosssamen Büren ob dem Buoholzbach (oder Blätzetuerti) und Büren nid dem Buoholzbach gespalten
wurde.
(Nieder) (Kt. St. Gallen,
Bez. Wil).
493 m. Gem. und Pfarrdorf, an der Strasse Oberbüren-Bischofszell, am Mutwilerbach und am rechten
Ufer der Thur; 4 km sw. der Station Hauptwil der Linie Gossau-Sulgen. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen
Bischofszell-Uzwil. Mit Niederhelfenswil durch eine Fähre über die Thur verbunden. Gemeinde, die WeilerMutwil, Sorenthal und
Wettishausen inbegriffen: 203 Häuser, 1307 zum grössern Teil kathol. Ew.; Dorf: 90 Häuser, 447 Ew. Ackerbau und Viehzucht.
Hausstickerei. Vor der partiellen
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mehr
Flusskorrektion verursachten die Hochwasser der Thur, wie auch die ihres kleinen, seit 1876 ebenfalls korrigierten Zuflusses
Mutwilerbach in der Gemeinde grossen Schaden.
Grosses und schönes Dorf mit auf einer Anhöhe (528 m) gelegener, 1761-66 erbauter
beachtenswerten Kirche.
Bildete früher mit Oberbüren zusammen eine einzige politische Gemeinde und hiess damals Kleinbüren.
(Ober) (Kt. St. Gallen,
Bez. Wil).
510 m. Gem. und Pfarrdorf, an der Kreuzung der StrassenBischofszell-Niederuzwil und Gossau-Wil,
nahe der Mündung der Glatt in die Thur und am rechten Ufer dieser letztern; 3 km nö. der Station Uzwil der Linie Winterthur-St.
Gallen. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gem., die WeilerAufhofen, Bürerwald, Brübach, Gebertswil, Harswil,
Kloster Glattburg, Rüti und Sonnenthal inbegriffen: 315 Häuser, 1750 zum grössern Teil kathol. Ew.; Dorf: 92 Häuser, 483 Ew.
Acker-, Wiesen- und Obstbau; Käserei. Stickerei. Schloss bis 1732; ehemals Eigentum des Geschlechtes Schenk von Castel Landeck,
das später Grafenrang erhielt. 1732 durch Feuer zerstört. Die HerrschaftOberbüren 1736 vom Kloster
St. Gallen
um 44642 Reichsgulden angekauft. 817: Purias. In der Nähe Wasserheilanstalt Buchenthal und, auf dem andern Ufer der Thur,
der Thurhof, ein Kinderasyl. 1831-1861 war Oberbüren Bezirkshauptort. Die alte, 1778 vom Abt von St. Gallen
erbaute und die Thur
in einem einzigen Bogen überspannende, gedeckte Holzbrücke war lange Zeit die längste Brücke der Schweiz (220 m); später
durch Feuer zerstört und durch eine offene Brücke ersetzt. Das Dorf Oberbüren brannte 1849 beinahe völlig nieder, wurde
aber in grösserem Umfange neu aufgebaut. Ueber dem linken Ufer der Thur auf einem Felsen die alte Burg
Glattburg, seit 1760 Benediktinerkloster.
oder Dotzigenberg (Kt. Bern,
Amtsbez. Büren).
609 m. Bewaldeter Hügelzug des Bucheggbergs, über dem
rechten Ufer der Aare, s. Büren. Erstreckt sich auf eine Länge von 3 km von SW.-NO. und trägt am SW.-Ende ein trigonometrisches
Signal.
entspringt am S.-Hang des Dreiangel in 1500 m, fliesst zunächst nach
NO., wendet sich nach N. und endlich nach NW. und mündet nach 5,5 km langem Lauf 1 km unterhalb Muottathal
in 587 m in die Muotta.
Geologisches Profil durch Bürgenstock und Bürgenberg (Egg). 1. Alluvionen und Schutt; 2. Eocäne Kalke oder Nummulitenbildungen: 3. Kreidekalke mit Gault-(Albien-)band; 4. Schrattenkalk (Urgon); 5. Neocom.
od. Hammetschwand (Kt. Luzern
und Nidwalden).
1132 m. Felsiger Kamm, 10 km sö. Luzern
und 5,5 km nö. Stans, am S.-Ufer des Vierwaldstättersees
gegenüber der Rigi; von der sog. «Untern Nase» bis Stansstaad 10 km lang. Der Bürgenstock gehört zur Zone der den centralen
Alpen n. vorliegenden Kreidekalkketten und bildet ein doppeltes Gewölbe, das aus einem Gerüst von
untern Kreidekalken (Neocom und Urgon) besteht, dem ein Band Gault (Albien) aufliegt, worüber wieder eine Kappe von oberer
Kreide (Cenoman und Senon oder Seewerkalk) folgt.
Bürglen
* 6 Seite 41.395.
Der N.-Abfall zum Vierwaldstättersee, an dem die Schichtköpfe anstehen, ist steil und bildet eine Mauer von mächtigen, regelmässig
aufeinanderfolgenden Kalkschichten; der S.-Hang, die Schichtflächen, ist sanfter geneigt, bewaldet und mit Hütten, Höfen
und Weilern übersät (Dänimatt oder Bürgenberg, Trogen, Ennetbürgen, Buochli). An den untern Hängen nahe dem See gedeihen
Feigen- und Kastanienbaum. Die früher zahlreichen erratischen Blöcke sind überall zum Bau von Mauern und Häusern verwendet
worden und deshalb grossenteils verschwunden. Den Untergrund bilden leicht verwitternde glaukonitische
Kalke der Nummulitenbildung, die dem Alter nach dem grobkörnigen Pariser Kalk entsprechen. Der S.-Schenkel des Bürgenstockgewölbes
¶
mehr
Bürgenstock.
verschmilzt gegen W. mit der kleinen, torfigen Mulde von Ob Bürgen (700 m), die die Weiler und Häusergruppen Oberhaus, Emmerboden
und Dänimatt oder Bürgenberg trägt und an die sich das Gewölbe des Bürgenbergs anschliesst. Durch diese Mulde führt der
Weg von Stansstaad auf den Bürgenstock (2½ Stunden). Die grossen Hotels auf dem Bürgenstock (892 m; Kt. Nidwalden,
Gem. Stansstaad), am Trittweg gelegen, sind mit Kersitenam See seit 1889 durch eine elektrische Seilbahn verbunden, die auf
eine Länge von 937 m eine mittlere Steigung von 45% überwindet und von der Firma Bucher und Durrer erbaut worden ist. Sie
beförderte 1900 46444 Personen. Telegraph und Telephon. Sehr besuchter klimatischer Kurort mit prachtvoller
Aussicht auf Alpen, Voralpen, Mittelland u. einen Teil des Jura. Von den Hotels in ¾ Stunden zur Hammetschwand, dem höchsten
Punkt des Bergstocks, mit einer beinahe der der Rigi ebenbürtigen Rundsicht.
in sumpfiger
Ebene, die im S. am Jensberg endigt und vor der Juragewässerkorrektion häufigen Ueberschwemmungen durch die Hochwasser der
alten Zihl und der Aare ausgesetzt war.
Seit der Kanalisation dieser Gewässer haben sich diese Verhältnisse
erheblich gebessert.
Verwaltungsrechtlich bildet Bürglen einen
Annex oder ein Aussenquartier von Aegerten, während es in
kirchlicher Hinsicht eine eigene Pfarrgemeinde ist, der ausserdem noch die Civilgemeinden Aegerten, Brügg, Jens, Merzlingen,
Schwadernau, Studen und Worben angehören und die 3978 reform. Ew. deutscher Zunge zählt.
Ausser Kirche
und Pfarrhaus zählt der Ort selbst nur wenige Häuser.
Mit Brügg ist er durch die Brücke über die Zihl verbunden. 817: Vicus
Burgulione;
1228: Burguilum. Systematische Ausgrabungen bei Tribei und am Jensberg, im s. Teil der Kirchgemeinde, haben Mauerreste
und eine Menge von Gegenständen aus der Römerzeit zu Tage gefördert, die die genaue Lage der alten
Römerstadt Petinesca zu bestimmen gestatteten.
Ehemaliges grosses und in Urkunden oft erwähntes Dorf, vermutlich
durch einen Bergsturz verschüttet. Es war zuerst Eigentum der Herren von Ringgenberg und später des KlostersEinsiedeln und stand über Husen (598 m) und dem rechten Ufer der Aare auf dem Hasliberg, nahe dem Bürglenwald.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Schwarzenburg
und Nieder Simmenthal), 2167 m. Felsgipfel, in der Stockhornkette, zwischen Gantrisch im O. und
Ochsen im W., s. über dem Thal der Gantrischsense und Schwefelberg und n. über dem tief eingeschnittenen
Morgetenthal.
Von BadSchwefelberg über den Morgetengrat in 3 Stunden leicht zu erreichen.