1192 m. Zwei
Häuser, auf einer
Höhe zwischen
Goldbach und einer seiner Nebenadern
gelegen, 6 km nw. der Station
Schüpfheim der Linie
Bern-Luzern. 11 kathol. Ew. Schulhaus.
713 m. Gruppe von drei
Häusern, an der
Jona nahe der Strasse
Wald-Fischenthal, 1 km s. der
Station
Gibswil der Tössthalbahn. 17 reform. Ew., die meist in den Fabriken der benachbarten Orte beschäftigt
sind.
(Kt.,Bez. und Gem. Schaffhausen).
470 m. Kantonale Irrenheilanstalt, 1891 erbaut; umfasst ein Hauptgebäude und vier Pavillons.
Raum für 165 Kranke. 1,5 km nw. des Bahnhofes Schaffhausen.
Telephon, elektrisches Licht. Sehr zweckmässig eingerichtet.
2,5 km ö. Freiburg.
Abwechslungsreiche und malerische Aussicht auf die
Stadt Freiburg, die in tiefer Schlucht dahin rauschende Saane mit ihren dunkelbewaldeten Felsufern, auf Jura u. Alpen.
(Kt. Wallis,
Bez. Brig).
3368 m. Hochgipfel, nach der Siegfriedkarte die SW.-Schulter des Monte Leone, nö. vom Dorfe Simpeln;
auf dem im Lande als Hühner- oder Breithörner bekannten Felsgrat zwischen Alpien- und Hohmattengletscher. Die einzelnen «Hörner»
sind 1. der N.-Gipfel (3370 m), 1850 zum erstenmal von H. Siegfried, Gottlieb Studer und Melch.
Erste Besteigung 1813 durch Maynard mit Marie Joseph Couttet und zwei Führern aus der Gegend, zweite 1821 oder 1822 durch
den berühmten englischen Astronomen Sir John Herschel, dritte 1830 durch Lord Minto. Heute gilt die Besteigung des
Breithorns als die bequemste touristische Leistung über 4000 m; zahlreich sind daher die Karawanen, die sich hier oben
an schönen Tagen morgens zwischen 6 und 10 Uhr treffen, ja es kann vorkommen, dass dem Gipfel an einem Tage mehr als 100 Touristen
ihren Besuch abstatten. Die Besteigung kann zu jeder Jahreszeit gemacht werden. Als Nachtquartier dienen
gewöhnlich die Gandegghütte (oder schweizerische Theodulhütte) des S. A. C. (3050 m; von da auf den Gipfel in 3½ Stunden)
oder die einige Meter über dem Theodulpass gelegene italienische Theodulhütte (von da auf den Gipfel in 2½ Stunden). Die
Rundsicht ist eine weitumfassende und gleicht in mancher Beziehung derjenigen vom Monte Rosa.
(Kt. Wallis,
Bez. Brig).
3300 m. Eispass, zwischen N.- und Mittel-Gipfel der Breithörner oder Hühnerhörner; führt vom
Simplonhospiz in 6 Stunden zur Alpien Alp.
(Kt. Wallis,
Bez. Visp).
3900 m. Passübergang, s. vom Zermatter Breithorn und zwischen diesem und der
Gobba de Rotin; verbindet das Breithornplateau mit dem Verragletscher und den Theodulpass mit Fiéry (6 Stunden von diesem)
und Brusson im italien.
Val d'Ayas. Zum erstenmal 1866 von Stephan Winkworth mit zwei Freunden und zwei Führern überschritten;
er bietet unter normalen Verhältnissen keine ausserordentlichen Schwierigkeiten.
1000 m. Gruppe von 6 Häusern, auf schöner Terrasse über dem rechten
Ufer der Simme, 2 km ssw. Oberwilim Thal des Ammerzenbachs und 10 km sw. der Station Erlenbach der Simmenthalbahn
(Spiez-Erlenbach).
Ungefähr in ihrer Mitte, zwischen Scheye und Krautlistock, erhebt sich der
Breitkamm, der nach SO. in Felsbändern zur Deyenalp abfällt und nach NW. mit sanfter geneigten Karrenfeldern zur Lachenalp
sich senkt.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Interlaken).
3300-2206 m. Hängegletscher, steigt zwischen stark verwitterten Felsgräten mit
starker Neigung von den W.-Hängen des Mittaghorns gegen das Thal von Lauterbrunnen herab. An seinem Fuss die gleichnamige
Alp.
(Kt. St. Gallen,
Bez. Sargans).
2259 m. Breiter Gipfel, in der Kette, die von der Mageren nach N. zum Breitmantel und von da nach
NO. zum Brodkamm zieht und deren erste Hälfte die Thäler des Schilzbachs und
der Murg von einander trennt.
Zum Schilzbach steigt der Breitmantel in breiten u. sanft geneigten Terrassen ab, während er zur Murg in jähen Felsabsätzen
rasch abstürzt.
1918 m. Langes Rasenband, zwischen zwei parallel laufenden Felsgruppen, in den
sw. Vorbergen des Altmann, am linken Seitengehänge des zwischen Altmann u. Säntis von Thurwies zum Rotsteinpass ansteigenden
Thälchens.
Wiesen an den etwas ansteigenden Seitenhängen des Reussthales, Wälder auf den steiler abfallenden Hügelzügen und Weinreben
an besonders sonnigen Hängen. Zahlreiche Obstbäume. Die Viehstatistik ergibt folgende Zahlen:
1876
1886
1901
Hornvieh
5178
6287
6616
Pferde
311
252
393
Schweine
1409
1469
2430
Ziegen
1067
1198
776
Schafe
137
53
33
Bienenstöcke
1200
1283
1465
Der Bezirk Bremgarten ist das Zentrum der aargauischen Strohindustrie, die zumeist Hausindustrie ist; in wenigen Häusern
nur findet sich kein Webstuhl. Der Hauptmarkt für die Strohartikel ist Wohlen. Daneben in Bremgarten einige Fabriken. Verkehrsmittel
sind die Eisenbahn Lenzburg-Rothkreuz und die Zweiglinie Wohlen-Bremgarten, ferner die StrassenBaden-Bremgarten-Muri
und Aarau-Bremgarten-Zürich. Die Reuss ist nicht schiffbar.
(Kt. Aargau,
Bez. Bremgarten). 380 m. Kleine Stadt, Hauptort des Bezirkes gleichen Namens, 15 km w. Zürich
und 23 km ö.
Aarau, an der Reuss.
Endstation der Zweiglinie Wohlen-Bremgarten. Postwagen nach Dietikon, Jonen, Muri und Mellingen. Postbureau,
Telegraph. 514 Häuser, 2209 Ew., wo von 347 Reformierte. Seit alter Zeit hat sich Bremgarten die starken Wasserkräfte der
Reuss zu Nutze gemacht. Schon im 13. Jahrhundert arbeiteten hier Mühlen, Eigentum Rudolfs von Habsburg. 1830 ist die Bruggermühle
in eine Baumwollspinnerei umgewandelt worden. Aus der gleichen Zeit datiert auch die SpinnereiAu. 1887 wurde
eine grosse Seidenweberei in Betrieb gesetzt.
Das restaurierte alte Kloster St. Joseph dient heute als Asyl für schwachbegabte Kinder und bietet Raum für 160 Insassen,
die unter der Aufsicht von 22 Schwestern stehen. Ein etwas oberhalb Bremgarten errichtetes Elektrizitätswerk
mit 1300 HP
sendet seit 1893 einen grossen Teil der erzeugten Kraft nach Zürich
und liefert auch der Ortschaft Wohlen elektrisches
Licht. Rathaus, reich dotiertes Spital und Kapuzinerkloster. Ziemlich bedeutend ist die Rolle, die diese kleine Stadt in der
Geschichte gespielt hat. Sie ist die Heimat des später in Zürich
wirkenden Reformators Heinrich Bullinger und
des Schweizer Chronisten Schodeler. Der flüchtige Louis-Philippe wohnte hier 1793 und 1795 unter dem Namen Corby. Seit 1830 war
Bremgarten öfters der Schauplatz grosser Volksversammlungen. Einige Gräberfunde aus alemannischer Zeit.
(Kt. und Amtsbez. Bern).
500 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechten Ufer der Aare an der grossen verschlungenen
Umbiegung des Flusses nach W.; 3,3 km n. Bern.
Gemeinde, die WeilerAeschenbrunnmatt, Neubrücke, Rüti, Seftau und Stuckishaus inbegriffen: 69 Häuser, 888 reform.
Ew. Das Dörfchen Bremgarten, im früheren Mittelalter ein festes Städtchen, nach Justinger 1311 von den Bernern zerstört,
zählt ausser der Kirche u. einem von 1780 datierenden Schlösschen nur 7 Wohnhäuser mit 60 Ew. Es liegt
mit seinem uralten romanischen Kirchlein auf einer vom Fluss fast kreisförmig umflossenen Halbinsel, deren Boden ein prachtvolles
Beispiel einer felsigen Flussterrasse bietet. 1554-1579 war das damalige Schloss Bremgarten Sitz des Eroberers der Waadt,
Hans Franz
Nägeli. Ob die Kirche Rudolfs von ErlachGrab birgt, ist nicht mit Sicherheit erwiesen. Einige Funde aus
der Römerzeit beweisen, dass die Gegend schon seit Langem besiedelt war. Urkundlich schon 1180, Fähre bei Bremgarten 1307 erwähnt,
die Edlen von Bremgarten seit 1185 bekannt. Der Name stammt vom althochdeutschen brama = Gebüsch und hard = Wald, also «Buschwald».
(Kt. und Amtsbez. Bern).
550 m. Grosser und wohlgepflegter Forst, nw. der Stadt Bern. Fläche 636 ha. Eigentum
der Burgergemeinde Bern.
Wird durch die Strasse Bern-Neubrücke in einen kleinen Bremgartenwald rechts und einen grossen Bremgartenwald
links geteilt. Im Sommer beliebtestes Ziel der Spaziergänger Berns. In seiner Mitte entströmt einem alten
Brunnstocke die Quelle des Glasbrunnens. Malerische Partien längs den felsigen Abstürzen des Waldes zur Aare im N. Schöne
Parkanlage zwischen der Neubrückstrasse und «Karlsruhe». Pavillon u. Studerstein,
das Denkmal des Alpenforschers Gottlieb Studer, der hier sein «Panorama von Bern"
zeichnete.
entspringt an der Kellersegg auf Appenzeller Boden in 1150 m,
durchfliesst Altstätten, wo er von rechts den Lauterbach aufnimmt und mündet unter dem Namen Widenbach nach 6,5 km langem
Lauf in der Richtung W.-SO. 700 m sö. Kirlen in 424 m in die Ach. Zahlreiche Nebenadern.
(Lacdes) oder Lac de Chaillexon (Kt. Neuenburg,
Bez. Le Locle). 752 m. See, im schweizerischen Kettenjura, entweder nach dem
Neuenburger Dorf Les Brenets oder nach dem französischen WeilerChaillexon benannt. Er setzt sich aus dem
eigentlichen Lac des Brenets und den sog. «Bassins du Doubs» zusammen und liegt an der schweizerisch-französischen Grenze
zwischen dem Kanton Neuenburg
und der Franche-Comté. Der See stellt in Wirklichkeit nur eine Verbreiterung des Doubs dar, dessen Wasser durch
eine Felsbarre von 30 m Höhe am Auslauf gestaut werden. Er windet sich in mehreren Mäandern zwischen
seinen Steilufern aus beinahe horizontal gelagerten obersten Juraschichten (Kimmeridge und Portland) durch. Die Tiefe nimmt
vom Einfluss des Doubs bis zum Fusse der untern Felsbarre regelmässig zu, wo sie bei Mittelwasser 26,9 m beträgt. Die grösste
Tiefe liegt am Rande dieser Sohle am Boden eines noch um 4,6 m tiefer hinabreichenden Trichters (entonnoir).
Die Höhe des Wasserspiegels ist beim Lac des Brenets eine ausserordentlich ungleiche und schwankt im Maximum bis zu über 17 m,
womit auch Aenderungen in der Tiefe des Sees von 15,2-32,59 m bedingt sind. Die Extreme, abgelesen
an den am
untern Ende des Sees angebrachten eidgenössischen Pegel, dessen Nullpunkt 13,0 m über der Sohle liegt, waren 2,2 und 13,39
m. Bei Mittelwasser nimmt der Lac des Brenets eine Fläche von 58 ha ein.
Dem Seeboden entspringen eine Reihe von unterseeischen Quellen, so eine bei Chaillexon, drei bei der Pointe d'Arnoux
etc. Wenn bei Niedrigwasser die Fläche des Sees auf mehr als die Hälfte verkleinert ist, werden diese Quellen sichtbar.
Der Hauptzufluss neben dem Doubs ist der von Le Locle kommende Bied. Wie der Lac des Brenets zweierlei Arten von Wasserzufuhr
aufweist, so fliesst er auch auf zwei verschiedene Arten ab: mit einem oberirdischen Abfluss, dem Doubs,
und einer Reihe von unterirdischen und -seeischen Wasseradern, die die starken beim Saut du Doubs zu Tage tretenden Quellen
speisen.
Bei Niedrigwasser sind nur die letztgenannten thätig. Doch sind sie genügend stark, um eine beträchtliche Senkung des
Seespiegels zu veranlassen, sobald die durch sie vermittelte Wasserabfuhr die Zufuhr durch die Flüsse
überwiegt. Umgekehrt sind zur Zeit des Steigens des Doubs die rasch eintretenden Hochwasser des Sees von ganz bedeutendem
Umfange. Die Entstehung des Lac des Brenets wird von A. Delebecque der Verstopfung eines unterirdischen Abflusses des Doubs
zugeschrieben. Die verwitterte und von Spalten durchzogene Schwelle des Saut du Doubs lässt indessen auch
die Ansicht zu, dass von ihr zu einem oder mehreren Malen sich Felsmassen abgelöst haben und ganze Bänke gegen den See abgesunken
sind, was auch durch die beständige Verbreiterung des Beckens nahe der Schwelle bestätigt wird.
Niedrigwasser tritt am Lac des Brenets im Jahr zweimal, im Sommer und Winter, ein; besonders bemerkenswert
sind in dieser Beziehung die beiden Winter von 1858 und 1892 und die Sommer von 1870 und 1893. Am konnte während 24 Stunden
der zu einer Breite von wenigen Metern zusammengeschrumpfte Doubs im Thalweg des sonst trocken liegenden
Seebettes der ganzen Länge des Sees nach verfolgt werden.
In landschaftlicher Beziehung ist der Lac des Brenets der Typus eines gut charakterisierten Thal- oder Schluchtsees. So sehr
die Ufer an seiner W.-Hälfte lieblich und sanft gewellt sind, so streng und schluchtförmig werden sie in seiner O.-Hälfte.
Hier windet sich der See mühsam
¶
mehr
zwischen senkrechten Felswänden durch, die durch ihre Mächtigkeit und ihre seltsamen Verwitterungsformen grossen Eindruck
machen. Hier finden sich die Felsformen der Jungfrau mit dem Jesuskind, das wohlbekannte Profil des Königs Louis-Philippe,
das Echo der Roche Pesante und, gegenüber, die schöne Grotte der Toffière. Eine über dieser in den Fels
gehauene Inschrift verewigt den Besuch dieser Stätte durch drei Prinzen des preussischen Königshauses zu der Zeit, da dieses
noch die Herrschaft über Neuenburg
hatte. Später ist dieser Inschrift das eidgenössische Kreuz beigefügt worden. Im Lac des Brenets
werden der Barsch, Hecht und die Brasse gefangen. (Für die Fauna s. den Art. Doubs).
(Les) (Kt. Neuenburg,
Bez. Le Locle).
854 m. Gem. und Dorf, 5 km nw. Le Locle, an der Strasse Le Locle-LesBrenets-Villers le Lac, nahe
dem die Landesgrenze bildenden Lac des Brenets. Station der Lokalbahn Le Locle-Les Brenets. Postbureau, Telegraph, Telephon,
Zollamt. Gemeinde, die Häusergruppen und Weiler L'Augemont, Les Frêtes, Bourg-Dessous, Le Pont, Les Recrettes,
Les Saignottes, Le Saut du Doubs, Sur l'Etang inbegriffen 166 Häuser; 1404 Ew., wovon 200 Katholiken; Dorf: 95 Häuser, 959 Ew.
Seine prachtvolle landschaftliche Lage hat das Dorf Les Brenets zu einer reizenden Sommerstation und zu einem der besuchtesten
Punkte des Jura gestaltet; besonders sehenswert sind der See, der Saut du Doubs, die Höhlen von Moron, sowie
die Aussichtspunkte La Caroline und Les Recrettes. Die Uhrenindustrie hat sich hier seit der Mitte des 18. Jahrhunderts eingebürgert,
heute steht sie in grosser Blüte und beschäftigt 16 Fabrikanten. Daneben Viehzucht, zwei grosse Käsereien,
eine Enzianbrennerei. Ansiedler aus der Freigrafschaft Burgund liessen sich hier, auf Gebiet der GrafschaftValangin, im 14. Jahrhundert
nieder, was zu langwierigem, von 1408-1480 dauerndem Grenzstreit zwischen der Grafschaft und dem Priorat Morteau führte.
Die Kirche stammt aus 1511, die Errichtung einer eigenen Pfarrei aus 1519. 1848 wurde das Dorf durch
eine Feuersbrunst gänzlich zerstört. Heimat des Optikers P. L. Guinand (1748-1824) und des gewesenen Direktors der Ecole
normale in Paris, Ernest Bersot.
verbindet die Schutzhütte Chanrion des S. A. C.
im Bagnesthal über den Breney- und Seillon- (oder Durand-) Gletscher mit Prâlong im Hérémencethal (7-8 Stunden) oder auch
die HütteChanrion über den Pas des Chèvres mit Arolla (9 Stunden).
Sein beträchtlicher Abfluss bildet einen
der bedeutendsten Quellbäche der Dranse de Bagnes. Er empfängt zahlreiche Seitengletscher, die zumeist vom SO.-Hang der Serpentine
und vom NW.-Hang der die Pointe d'Otemma mit der Pigne d'Arolla verbindenden Kette der Portons absteigen;
2357 m. Einer der Hauptgipfel der FreiburgerAlpen, breite Pyramide aus obern Jurakalken
mit angelagertem Neocom;
steigt in begrasten Felsbändern zwischen den Thälern des Gros Mont und Motélon
auf. Er wird häufig bestiegen und zwar sowohl des am S.- und SW.-Hang in Massen wachsenden Edelweiss als auch seiner ungemein
ausgedehnten Rundsicht wegen.