Bettenbühl
(Kt. Zug, Gem. Ober-Aegeri).
S. Bethenbühl.
(Kt. Zug, Gem. Ober-Aegeri).
S. Bethenbühl.
(Kt. Bern, Amtsbez. Wangen). 482 m. Gem. und Dorf, an der Strasse Langenthal-Burgdorf, an der zur Oenz fliessenden Altachen und 2 km s. der Station Herzogenbuchsee der Linie Langenthal-Burgdorf. Postbureau; Postwagen Herzogenbuchsee-Bleienbach. 54 Häuser, 388 reform. Ew. Ackerbau. Ziegelei.
(Kt. Waadt, Bez. Cossonay). 590 m. Gem. und Dorf, an der Kreuzung der Strassen Echallens-Cossonay und Oulens-Cheseaux, 5 km ö. der Station Cossonay der Linie Neuenburg-Lausanne und 5 km sw. der Station Echallens der Linie Lausanne-Bercher. Postablage, Telegraph, Telephon. 40 Häuser, 231 reform. Ew. Pfarrgemeinde Oulens. Grabfeld aus der Burgunderzeit. Von 1228 bis 1536 bildete Bettens ein dem Kloster des Grossen St. Bernhard gehöriges Landpriorat. Die bis Richard v. Bettens hinaufreichenden Herren von Bettens starben im 16. Jahrhundert aus, und ihre Burg ging in der Folge in verschiedene Hände, u. a. auch in die der Familie de Saussure, über.
(Kt. Aargau, Bez. Lenzburg, Gem. Schafisheim).
472 m. Gruppe von 6 Häusern, nahe der Strasse Schafisheim-Seon, 4 km sw. Lenzburg, 2 km nw. der Station Seon der Linie Lenzburg-Luzern und 1,5 km s. Schafisheim. 47 reform. Ew. Ackerbau.
(Kt. Bern, Amtsbez. Nieder-Simmenthal).
2397 m. Felswand, am N.-Abfall des Fromberghorns.
(Kt. Wallis, Bez. Brig). 2187 m. Mit Alpweiden bestandene Terrasse, Ausläufer des Gerstenhorns, ö. der Brischerenalp (2053 m), w. über dem Eingang zum Gredetschthal und ö. über demjenigen zum Baltschiederthal.
Schöner Aussichtspunkt über dem Weiler Brigerbad, 3 Stunden davon entfernt.
(Kt. Basel-Stadt).
500 m. Gem. u. Dorf, an der badischen Grenze, in einer Einbuchtung des Dinkelbergs zwischen den bewaldeten Hügelzügen des Mittelbergs und Ausserbergs 100 m über dem Wiesenthal gelegen;
7 km nö. Basel und 2,1 km sö. der Station Riehen der Linie Basel-Lörrach.
Postablage, Telephon, Zollamt. 57 Häuser, 485 Ew., wovon 460 Reformierte.
Pfarrei Riehen. Rebbau, Ackerbau, Viehzucht.
Das Dorf, früher Bettinkon, Bettikon und Bettiken geheissen, gehörte zum Breisgau und Bistum Konstanz, stand aber unter der Gerichtsbarkeit der Bischöfe von Basel, die mit deren Ausübung im 14. Jahrhundert die Familie von Bärenfels und 1472 die Ritter von Wolhusen betrauten.
Letztere waren zu gleicher Zeit die Grundherren des Dorfes, bis 1513 die Stadt Basel ihnen ihre Rechte abkaufte.
Bettingen bildete dann einen Teil der Landvogtei, Pfarrei und Gerichtsherrschaft Riehen und entsandte zwei Mitglieder in diesen Gerichtshof.
(Kt. Solothurn, Amtei Solothurn-Lebern).
500 m. Gem. und Dorf, 400 m n. der Strasse Biel-Solothurn, am S.-Fuss des Jura und 2,5 km nö. der Station Grenchen ^[Supplement, eigenständige Station.] der Linie Biel-Solothurn.
Postablage, Telephon. 120 Häuser, 723 Ew., wovon 601 Katholiken und 122 Reformierte.
Ackerbau. Bettlach ist ein schön gelegenes und wohlgebautes Dorf, mitten in Obstgärten.
Die Uhrenindustrie entwickelt sich mehr und mehr und gibt dem Dorfe eine stetig wachsende Bedeutung.
Denkmal Franz Pfeiffers, Professors der Philosophie in Wien. 1798 wurde das Dorf von den Franzosen ausgeplündert.
Gräber aus der Eisenzeit, Ueberreste einer römischen Kolonie auf dem Castels, römische Münzen. 1181: Petelacho, Ueber dem Dorfe auf einem Jurafelsen Ruinen der Strassburg.
(Kt. Solothurn, Amtei Solothurn-Lebern).
1296 m. Bewaldeter Berg, 9 km w. Solothurn, sw. der Hasenmatt, zwischen den Thälern des Giglerbaches und des Brügglibaches.
Schöne Bergweide mit Bauernhof.
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober-Hasle).
2133 m. Gipfel, 5½ Stunden s. Innertkirchen;
letzter Vorsprung der vom Ritzlihorn nach N. abzweigenden und das Urbachthal vom Aarethal scheidenden Kette.
(Kt. Wallis, Bez. Ost-Raron, Gem. Grengiols).
Bach;
entspringt in 2400 m einem Gletscher des N.-Abhanges des Bettlihorns, fliesst mit starkem Gefälle nach NW. und mündet nach 4 km langem Lauf 1 km unterhalb Grengiols in 830 m in die Rhone.
(Kt. Wallis, Bez. Ost-Raron).
2962 m. Verwitterter Felsgrat, zwischen den Thälern der Rhone, der Ganter, von Saflisch und Binn, über und sö. Mörel.
Sehr zu empfehlende und leichte Besteigung, in 1¼ Stunden vorm Saflischpass (Berisal-Binn) aus leicht zu bewerkstelligen.
Aussicht von vollkommener Schönheit.
(Kt. Wallis, Bez. Ost-Raron, Gem. Betten).
1950 m. Grosse Alpweide, 2 km nw. Betten und mit diesem durch einen Fussweg verbunden;
11 km nö. der Station Brig der Simplonbahn und 1,5 km s. des Grossen Aletschgletschers;
in schöner sonnenreicher Lage, der prachtvollen Aussicht auf Hochgebirge und Gletscher wegen von Fremden stark besucht. 24, nur im Sommer von etwa 100 Hirten bewohnte Hütten.
Mitten in der Alp der kleine, fischreiche Bettmersee (1991 m), an dem der Weg Riederalp-Eggishorn vorbeiführt.
(Kt. Wallis, Bez. Ost-Raron).
Bach, entspringt im kleinen Bettmersee (1991 m), eilt mit starkem Gefälle nach SO. thalauswärts, durchfliesst die Bettmeralp, geht rechts an Betten vorbei und mündet nach 3 km langem Laufe 1 km unterhalb Betten in 810 m in die Rhone.
(Kt. Wallis, Bez. Goms). 2865 m. Gipfel im Felskamm, der vom Märjelensee ab das linke Ufer des Unterlaufes des Grossen Aletschgletschers begleitet und dessen bestbekannten Gipfel das Eggishorn bildet. Hat seinen Namen von der Bettmeralp (1950 m), die sw. unter ihm liegt.
Die sehr leichte Besteigung kann vom Hotel Jungfrau unterhalb des Eggishornes aus in 2, oder von der Riederalp aus in 2½ Stunden erledigt werden.
Aussicht derjenigen vom Eggishorn nachstehend.
(Kt. Wallis, Bez. Ost-Raron).
1991 m. Schöner, kleiner See, fischreich, 2 km nw. Betten, am SW.-Abhang des Bettmerhorns.
Der ihm entfliessende Bettmerbach geht zur Rhone.
(Kt. Schwyz, Bez. March, Gem. Schübelbach).
442 m. Weiler, 200 m s. der Strasse Siebnen-Reichenburg, in sumpfiger Gegend am rechten Ufer der Wäggithaler Aa;
1,3 km sö. der Station Siebnen-Wangen der Linie Zürich-Glarus. 18 Häuser, 111 kathol. Ew.
(Vorder- u. Hinter-) (Kt. Zürich, Bez. Hinwil, Gem. Bäretswil).
805 m. Weiler, nahe der Strasse Fischenthal-Bäretswil, in breitem und sumpfigem Thal, 2 km ö. der Station Bäretswil der Linie Uerikon-Bauma.
Telephon. 29 Häuser, 124 reform. Ew.
(Kt. Thurgau, Bez. Münchwilen, Gem. Lommis).
554 m. Dorf, an der Strasse Wil-Affeltrangen, 3 km nnw. der Station Wil der Linie Wil-Frauenfeld.
Postablage, Telephon;
Postwagen Wil-Weinfelden. 48 Häuser, 250 kathol. Ew. Futter-, Obst- u. Weinbau;
eine Stickerei. Die gut gepflegte Rebe liefert den besten Wein des Thurgaus, der nach Zürich, St. Gallen und Wil ausgeführt wird.
Das Schlossgut ist ein Muster landwirtschaftlichen Betriebes. Es liegt nahe dem Dorf auf einer Anhöbe (600 m), von der aus man eine prächtige Aussicht auf die ausgedehnten Weinberge, die grünen Hügelzüge des Thurgaus und des Kantons Zürich und auf Appenzeller und St. Galler Alpen geniesst.
Aber auch Mönch, Jungfrau und Eiger sind bei klarem Wetter sichtbar, ebenso nach W. u. N. Jura und Schwarzwald.
Die ersten uns bekannten Schlossherren waren 1100 die Eggehard, die die Kirche Bettwiesen und das Kloster Fischingen erbauten.
Nachher ging das Schloss an dieses Kloster über und wurde von Priestern bewohnt, die die Schlosskapelle und die Kirche Bettwiesen ministrierten.
Zur Zeit der Aufhebung der Klöster wurden Schloss und Kirche Eigentum des Staates;
seither hat ersteres oft den Eigentümer gewechselt. 868 und 874: Pettinwison.
(Kt. Aargau, Bez. Muri). 691 m. Gem. und Dorf, an der Strasse Boswil-Fahrwangen, am NW.-Abhang des Lindenberges, 6 km ssö. Villmergen und 5 km w. der Station Boswil der Linie Lenzburg-Luzern. Postbureau. 63 Häuser, 400 kathol. Einwohner. Ackerbau, Viehzucht, Milchwirthschaft, Käserei. Strohflechterei. 893: Petinwilare.
(Arête de) (Kt. Wallis, Bez. Saint-Maurice).
1900-2300 m. Felskamm, an der SW.-Seite der Dent de Morcles, den Creux de Dzéman über Collonges ¶
ö. begrenzend. Wird gebildet aus Gesteinen der Carbonzeit;
natürliche Eishöhle Viperaire.
(Kt. St. Gallen, Bez. See, Gem. St. Gallenkappel).
620 m. Weiler, an der Strasse Riken-St. Gallenkappel, 1 km nö. diesem und 2,8 km von der Station Uznach der Linie Rapperswil-Sargans. 13 Häuser, 50 kathol. Ew.
(Kt. Wallis, Bez. West-Raron, Gem. Kippel).
Kleiner linksseitiger Nebenfluss der Lonza, im Lötschenthal;
entspringt in 2500 m am Wilerhorn und mündet nach 3 km langem Laufe von SO-NW gegenüber Wiler bei 1389 m in die Lonza.
(Kt. Bern, Amtsbez. Aarwangen, Gem. Auswil).
700 m. Weiler, n. der Strasse Huttwil-Langenthal, 7 km s. Langenthal;
auf einem kleinen Hügelzug, der ihm den Namen gegeben hat;
1 km n. der Station Rohrbach der Linie Langenthal-Huttwil. 16 Häuser, 107 reform. Ew. Ackerbau.
(La) (Kt. Bern, Amtsbez. und Gem. Delsberg). 438 m. Grosser Bauernhof, 2 km s. Delsberg, an einem Delsberg mit Courrendlin verbindenden Feldweg. Grosse Kiesgruben in der Nähe.
(Kt. Zürich, Bez. und Gem. Meilen). 410 m. Gruppe von 6 Häusern, an der Strasse Zürich-Meilen-Rapperswil, am Zürichsee zwischen Obermeilen u. Meilen und 1 km sö. der Station Meilen der rechtsufrigen Zürichseebahn. 46 reform. Ew.
(Kt., Amtsbez. und Gem. Bern). 562 m. Exercierplatz mit Kasernen; 1,5 km nö. Bern.
oder Beurnevésin, deutsch Brischwiler (Kt. Bern, Amtsbezirk Pruntrut).
429 m. Gem. und Dorf, 10 km nnö. Pruntrut, 1 km von der deutschen Grenze und 2 km nw. der Station Bonfol der Linie Bonfol-Pruntrut.
Wird von der Vendline durchflossen, die zur Cœuvate und mit dieser zur Allaine geht, und liegt am S.-Abhang eines die Landesgrenze bildenden bewaldeten Hügelzuges.
Postbureau, Telegraph, Telephon.
Postwagen Pruntrut-Beurnevésain. 60 Häuser, 248 kathol. Ew. französischer Zunge.
Ackerbau. Zoll- und Grenzwächterstation.
Gräber aus der Bronzezeit;
1864 sind allemannische Gräber aufgedeckt worden.
Der 1,5 km nw. Beurnevésain im Walde stehende Grenzstein Nummer 148, genannt Dreiländerstein (Borne des Trois Puissances), scheidet Frankreich, Deutschland und die Schweiz.
Das Dorf, mit alter Kirche, gehört zur Pfarrei Bonfol.
Ueberreste einer ehemaligen Burg der Grafen v. Fenis-Neuenburg.
Das Wort Beurnevésain leitet sich vermutlich vom Dialektausdruck beurne = Born, Quelle u. vésain, vésin = benachbart her.
(Kt. Wallis, Bez. Conthey, Gem. Nendaz).
964 m. Weiler mit Kapelle, an der Einmündung der Ogenze in die Prinze, 7 km sw. Sitten und 1,5 km sö. Basse-Nendaz. 30 Hütten, 188 kathol. Ew. Ackerbau und Viehzucht.
(Kt. Neuenburg, Bez. Boudry). 480 m. Gem. und Dorf, an der Strasse Neuenburg-Yverdon, 11 km sw. Neuenburg, nahe dem See, am Fusse der Montagne de Boudry. Postbureau, Telegraph, Telephon; Dampfschiffstation, Station der Linie Neuenburg-Lausanne. Gemeinde, mit Les Prises und Treitels: 170 Häuser, 1064 reform. Ew.; Dorf: 141 Häuser, 891 Ew. Acker- und Weinbau, Handel mit Weiss- und Rotwein, bedeutender Holzhandel, etwas Uhrenindustrie; Ziegelei, Steinbrüche. In der Umgebung schöne Landhäuser, angenehmer Sommeraufenthalt. Sehr altes Dorf, schon 998 in der Gründungsurkunde des Priorates Bevacensi genannt. Pfahlbaustationen der Eisen- und Bronzezeit, keltische und römische Gräber und Altertümer. Im 15. Jahrhundert: Bevex.
Crapalv (Fuorcla) (Kt. Graubünden, Bez. Maloja). 2492 m. Passübergang, der vom Hotel Weissenstein (Crapalv) an der Albulastrasse mitten durch das vom Piz d'Err nach O. zur Crasta Mora ziehende Granitmassiv nach S. ins Val Bever führt.
Mühsam, namentlich auf der S.-Seite;
aber lohnend. Wird von Touristen begangen, die von der Albulastrasse direkt ins Val Bever und zum Piz d'Err gelangen wollen;
auch von Botanikern und Entomologen besucht.
Der neue Albulatunnel durchquert das Gebirge etwas unterhalb des Passes.
(Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Maloja). 3148 u. 3237 m. Doppelgipfel, in der Gruppe des Piz d'Err, zwischen Val Bever und Val Suvretta; hängt im S. durch den Piz Suvretta mit dem Julier-Massiv zusammen.
(Val) (Kt. Graubünden, Bez. Maloja). Schönes linkes Seitenthal des Ober-Engadins, w. Bevers und von diesem bis zum Piz d'Err reichend; auf seiner linken Seite von der Kette der Crasta Mora, auf der rechten von der Gruppe des Piz Ot und im Hintergrund von der vom Piz d'Err zum Piz Julier ziehenden Bergmasse begrenzt. Das Thal zieht sich von W.-O., bildet nach N. eine schwache Kurve und ist 14 km lang. Sein Bach, der Beverin, entspringt in 2588 m und mündet in 1698 m in den Inn. 9 km w. Bevers, nahe der Alp Suvretta, spaltet sich das Thal in zwei ungleich lange Arme, die die Gruppe des Piz Bever umschliessen: der eine steigt nach SW. bis zu den Gletschern des Piz d'Err und behält den Namen Bever bei; der andere, das Val Suvretta, führt zum gleichnamigen Passübergang, der das Val Bever mit Campfèr und St. Moritz verbindet. Ein anderer Pass, die Fuorcla Bever Crapalv (2492 m) führt über die Kette der Crasta Mora nach Crapalv an der Albulastrasse; mit dem Oberhalbstein steht das Thal durch einige wenig begangene Gletscherpässe von über 3000 m Höhe in Verbindung. Das Val Bever ist reich an alpinen Schönheiten, besonders in seinem obern Teil, wo von allen Seiten die grossen Gletscher der Gruppe des Piz d'Err ins Thal steigen. Bis zur Alp Suvretta prächtige Lärchen- und Arvenwälder. Das heute wenig bekannte Thal wird mit Eröffnung der Albulabahn ohne Zweifel sehr häufig besucht werden. Reiche Ausbeute für Botaniker und Entomologen.
(Kt. Graubünden, Bez. Maloja). Bach des Val Bever; bildet sich aus den Abwassern der Err-Gletscher, fliesst mit ausgesprochener Ausbiegung nach N. von W.-O. und mündet nach 15 km langem Laufe 1 km sö. Bevers in den Inn. Nimmt verschiedene Nebenbäche auf, deren bedeutendste die von rechts kommenden Suvretta und Prasüroulas sind.
(Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Hinterrhein). 3000 m. Letzter Hochgipfel der NO.-Abzweigung des Adula-Massives, zwischen Hinterrhein- und Safienthal. Steigt ¶
hinter Thusis in Gestalt einer schönen Pyramide stolz empor und wird vom breiten Heinzenberg durch die Scharte des Glaspasses und die mächtige Schlucht der Nolla getrennt.
Nach N. und W. fällt er steil ab u. ist von zahlreichen Runsen zerschnitten, nach SO. senkt er sich sanfter in breiten Terrassen zum Schams.
Auf den untern Terrassen Dörfer und Weiler.
Prachtvoller Aussichtspunkt, von Thusis und Andeer aus oft besucht.
(Kt. Graubünden, Bez. Maloja, Kreis Ober-Engadin).
1710 m. Gem. und schönes Dorf, an der Thalstrasse des Engadin, am linken Ufer des Inn und am Eingang zum Val Bever;
40 km sö. der Station Thusis der Rätischen Bahn (Chur-Thusis), Station der Engadinbahn.
Postablage, Telegraph;
Postwagen des Engadin. 52 Häuser, 406 reform. Ew. romanischer Zunge.
Wiesenbau und Viehzucht.
Seit 1864 meteorologische Station.
Bemerkenswert niedrige Wintertemperaturen.
Januar: -10,1°;
Juli 11,8°;
Jahr 1,2°;
mittleres Minimum -26,9°;
absolutes Minimum -35° C.
(Kt. Graubünden, Bez. Maloja). 2268 m. Grosse und schöne Alpweide mit Sennhütten u. grossen Ställen, im Hintergrund des Val Bever gegenüber den majestätischen Gipfeln und Gletschern der Gruppe des Piz d'Err. Dient in Ermangelung einer Klubhütte häufig als Ausgangspunkt für Bergtouren.
(Kt. Waadt, Bez. Aigle, Gem. Bex).
S. Bex-Vieux.
720 m. Gem. und Dorf, an der Strasse Tavannes-Münster, zu beiden Seiten der Birs, 4 km w. Court.
Station der Linie Biel-Delsberg.
Postbureau, Telephon.
Gemeinde: 64 Häuser, 653 reform. Ew.;
Dorf: 60 Häuser, 629 Ew. Blühende Gemeinde.
Ackerbau, Viehzucht;
Uhrenfabrik. Die sehr alte Pfarrkirche liegt auf einer Anhöhe n. vom Dorf.
Schon 1181 erwähnt.
Der Vetter der Frau von Maintenon, Samuel d'Aubigné, war Pfarrer in Bévilard.
(Kt. Waadt, Bez. Aigle). 430 m. Gem. u. kleine Stadt, an der Strasse nach dem Simplon, im Rhonethal, am rechten Ufer der Rhone und zu beiden Seiten des Avançon; 44 km sö. Lausanne, 5 km ö. Monthey; 9,5 km sö. Aigle und 2,5 km nö. Saint-Maurice. Station der Simplonbahn. Seit 1899 elektrische Strassenbahn vom Bahnhof zum Grand Hôtel des Salines, nach Bévieux und, seit 1900, von da nach Gryon (über Les Posses); soll bis Arveyes und Villars fortgesetzt werden. Mit Plans de Frenières (9,8 km) im Juli und August durch einen Postkurs verbunden. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, die Weiler Le Châtel, Fenalet, Frenières und Les Posses inbegriffen: 648 Häuser und 4540 Ew., wovon 3716 Reformierte und 824 Katholiken;
Stadt: 378 Häuser, 3190 Ew. Der Verwaltungskreis Bex umfasst die Gemeinden Bex, Gryon und Lavey-Morcles;
reform. Pfarrgemeinde Bex-Lavey-Morcles.
Die kathol. Pfarrgemeinde gehört zur Diöcese Sitten.
Bex weist nur eine in architektonischer Beziehung bemerkenswerte Baute auf: die reformierte Kirche, die im gleichen Stile erbaut ist wie diejenigen von Montreux, Bagnes und Vollège. Mit Ausnahme des die Jahreszahl 1501 tragenden Kirchturmes 1813 durch Feuer zerstört. Das alte Schloss Grenier vermag mit seiner sehr einfachen Bauart kaum die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Philanthropische Anstalten sind die Gemeinnützige Gesellschaft (1837 gegründet), das Krankenhaus der Grand' Fontaine (10 Betten; 1890 durch Legat der Eheleute Cherix-Gaudet gestiftet), die Stiftung Hope-Billard de Szilassy (Jahresaufenthalt für 4 unter den ärmsten Bürgern ausgewählte Personen), die Szilassy-Stiftung, die Ravy-Golaz-Stiftung.
Vom Verschönerungsverein sind Wege angelegt, sowie Ruhebänke und Wegweiser aufgestellt worden. Reform. Landeskirche, freie Kirche, lutherische und anglikanische Kapelle und kathol. Kirche. Mittelrealschule. Eine Druckerei, eine Zeitung. Die Industrie beschäftigt mehrere Fabrikbetriebe (Teigwaren-, Kisten-, Seifen-, Tuch- und Papierfabrik, Schreinerei, wichtige Sägen für Bau- und Schreinerholz), sowie neun gut ausgestattete Gasthöfe, die zur Unterkunft für die zahlreichen Besucher der in ganz Europa bekannten Klima- und Badestation Bex bestimmt sind.
Die ausserordentlich geschützte und doch dem von den Bergen durch das Thal von Plans de Frenières herabsteigenden frischen Luftzug zugängliche Lage bietet alle Vorzüge eines ausgezeichneten Klimas. Die Vegetation gleicht derjenigen des S.-Abfalles der Alpen: geschätzter Weinbau, grosse Nussbäume, weite Kastanienhaine mit oft grossem Ertrag, im Freien gedeihende Feigen- und Granatbäume, alle Arten von Fruchtbäumen. Als klimatischer Kurort braucht Bex den Vergleich mit den berühmtesten Lagen der Schweiz nicht zu scheuen.
Der Botaniker findet, besonders an den trockenen Hängen von Tombey und Chiétroz, die österreichische Schwarzwurz (Scorzonera austriaca), den Mömpelgarder Tragant (Astragalus Monspessulanus), Steven's Veilchen (Viola Steveni), eine dem Wallis fehlende insubrische Graminee (das Gold-Bartgras, Andropogon gryllus), eine endemische Borraginee (die Waadtländer Lotwurz, Onosma vaudense) etc. Die wichtigste Industrie der Gegend ist die Ausbeute der Salzminen.
[De la Harpe.]
Das salzführende Gebiet der Umgegend von Bex zieht sich am N.-Abhang des Rhonethales vom Avançon zur Grande Eau und umfasst eine Fläche von ca. 50 km2, von denen bis heute nur ein kleiner Teil durch Stollen aufgeschlossen ist. Die ältesten, aus dem 16. Jahrhundert (1560) datierenden Bauten sind die im Thale der Grande Eau bei Panex ob Aigle gelegenen Werke. Eine leicht salzige Quelle entströmt hier heute noch dem alten Richtstollen. Zur gleichen Zeit benutzten die Bewohner von Arveyes das Wasser einer anderen Salzquelle, die im Thale der Gryonne bei Le Fondement zu Tage tritt. Um diese Quelle unter bessern Bedingungen und mit stärkerem Salzgehalt fassen zu können, öffnete man 1684 die erste Gallerie. Der Versuch war erfolgreich: die Quelle sprudelte mit stärkerem Salzgehalt und in der wünschenswerten Menge hervor. Es war dies der Anfang zum heutigen Bergwerke von Bex, dessen jetzige Gallerien, Schächte, Leiternleitungen, Auslaugungskammern etc. eine Länge von ca. 45 km umfassen.
Die Entwicklungsgeschichte der Salzwerke von Bex ist eine sehr bemerkenswerte, da das heute übliche Gewinnungsverfahren des Salzes das Endresultat einer Reihe von Umwandlungen darstellt, welche durch die Ausbeute selbst bedingt wurden.
Zum Verständnis ist es nötig, zuvor kurz auf den geologischen Bau der Gegend einzutreten, der einer der verwickeltsten der Alpen überhaupt ist. Schon zur Zeit der Oberherrschaft Berns sind zahlreiche Schriften über das Bergwerk und die Salinen des «Gouvernement d'Aigle» erschienen; die Gnädigen Herren in Bern wandten diesen Anlagen ihre ganz besondere Aufmerksamkeit zu und übertrugen deren Leitung hervorragenden Gelehrten, wie ¶
Haller-Wild und Struve. Nach der Befreiung der Waadt bekleidete diese Stelle ein nicht minder berühmter Mann, Jean de Charpentier. Die genannten, zumeist aus dem 17. Jahrhundert stammenden Veröffentlichungen liessen die geologischen Gesichtspunkte keineswegs ausser Betracht und wiesen das salzführende Gestein mit Recht der Trias zu, d. h. der gleichen Formation, der auch die Mehrzahl der ähnlichen Vorkommnisse Central-Europas angehören. Das Liegende wird dem damaligen Sprachgebrauch entsprechend als Uebergangsgebirge (terrain de transition, Grauwacke) bezeichnet. Bald entdeckte de Charpentier in verschiedenen am Fondement, am Fenalet und an anderen Orten zu Tage tretenden Schiefer- und schwarzen Kalksteinbänken Liasfossilien, was ein neuer Beweis dafür war, dass das salzhaltige Gestein der Trias zuzuteilen sei. Diese besteht hier aus mächtigen Schichten von grauem Anhydrit mit krystallinisch-körniger Struktur, der aber an der Oberfläche oft bis 30 m tief, immer in Gyps umgewandelt ist.
Ausser Anhydrit u. Gyps finden sich Bänke von grauem Kalkdolomit, der oft mit dem Anhydrit wechsellagert u. dann infolge von durch Dislokationen hervorgerufenem Druck zertrümmert ist und mit dem Anhydrit zusammen eine Dolomitbreccie mit Anhydrit-Cement bildet. In andern Fällen kann die Zertrümmerung und Zersetzung der Dolomitbänke die Bildung eines eigenartigen, tuffähnlich aussehenden Gesteins veranlassen, der sogenannten Rauchwacke oder Zellendolomite (Cornieule).
In den Anhydritschichten nun finden sich die Salzlager. Während das reine Steinsalz in den Rheingegenden, Schwaben und im französischen Jura Schichten von 10-20 m Mächtigkeit bildet, findet es sich in Bex als Bestandteil eines grobkörnigen Gesteins (roc salé), das aus einem Gemisch von thonigen und dolomitischen Gesteinsbrocken mit zerriebenem Anhydrit besteht und in seinen Zwischenräumen das Steinsalz im Verhältnis von 25-30% zum Gewicht des Gesteins einschliesst.
Das Ganze ist eine Dislokationsbreccie, hervorgegangen aus der Zertrümmerung von ursprünglich wechsellagernden Schichten von Salz, Anhydrit, Dolomit und Thonstein. Diese salzführende Breccie bildet mitten in Anhydritbänke eingekeilte, beinahe saiger stehende Linsen von 20-40 m Mächtigkeit auf 100 und mehr Meter Länge und Höhe. Heute werden vier dieser Massen ausgebeutet; andere unter dem Plateau von Chesières liegende bilden für die Zukunft eine kostbare Reserve.
Man kennt in der Umgegend von Bex kein Gestein, das älter wäre als die Trias. Die von Struve als Grauwacke bezeichneten Conglomerate und Schiefer haben sich als tertiären Alters erwiesen! Die hier aufgetretenen Dislokationen spotten in ihrer Mannigfaltigkeit jeder Einbildungskraft. Der Lias scheint ganz in der Trias eingewickelt zu ¶
sein, darüber folgt das Tertiär und über diesem wieder Trias und Lias. Das Ganze endlich ruht seinerseits auf Tertiär und Neocom. Das nebenstehende, stark schematisierte Profil vermag von allen diesen Verwicklungen nur eine schwache Anschauung zu geben.
Vor dem 19. Jahrhundert wurde der «roc salé» nicht erwähnt, obwohl die im Laufe des 18. Jahrhunderts unternommenen Bohrarbeiten dieses Gestein an zwei Stellen (am Bouillet und in der Gallerie des Vaux) durchbrochen hatten. Die Arbeiten von Struve, Wild etc. sprechen blos allgemein von einem «salzführenden Thon» (argile salifère), dessen petrographischen Charakter sie aber keineswegs bestimmen. De Charpentier war es, der 1823 zum erstenmale die wirkliche Beschaffenheit des salzführenden Gesteines von Bex erkannte. Daraus folgt, dass alle vor dem 19. Jahrhundert unternommenen Arbeiten ausschliesslich auf die Suche von salzhaltigen Quellen abzielten.
Fs. Flyschschiefer u. -sandsteine. - Fb. Flyschbreccie. - Ft. Flysch (Tavayannazsandsteine). - N. Néocomien. - D. Dogger (mittlerer Jura). - Ls. Oberer Lias (unterer Jura). - Td. Zellendolomite, schwarze Kalke u. Rauchwacke. - Tg. Gyps u. Anhydrit. - S. Salzführende Breccie.
Die 1684 eröffnete Gallerie war von vorzüglichem Erfolg gewesen, da der Salzgehalt und das Quantum des ausfliessenden Wassers zunächst zugenommen hatten; bald aber bemerkte man, dass in kurzer Zeit alles wieder ganz wie vorher sein werde. Eine frische, etwas tiefer getriebene Gallerie fand die Quelle, die man «Providence» genannt hatte, wieder auf, wie sie aus einem grauen Mergel hervortrat, der als ein cylindrisch gedachtes Reservoir den Namen «Cylindre» erhielt.
Auf diese Art bohrte man dann nach und nach die gleiche Quelle in immer tieferem Niveau zu mehr als sechs malen an. Zu diesem Zwecke war ein Schacht von über 114 m Tiefe getrieben worden, der mit Pumpen versehen wurde und dessen Boden mit der Oberfläche durch die Gallerie des Coulat und mit einer der ersten Gallerien am Fondement durch einen Treppenweg von 454 Stufen in Verbindung stand und noch steht. Diese verschiedenen Gangarbeiten, die sechs übereinanderliegende Stockwerke von mit Treppen verbundenen bogenförmigen Gallerien bilden, heissen das «Labyrinth».
Alle folgenden Tieferlegungen der Gänge ergaben das nämliche zuerst zufriedenstellende Resultat, auf das immer wieder ein Rückgang der Quelle folgte. Auf den Rat von G. de Rovéréaz hin unternahm man endlich 1726 die grossartige Arbeit, die Gänge am Fondement mit denen am Bouillet durch eine mächtige, 150 m tiefer gelegte Gallerie von 2 km Länge miteinander zu verbinden. An mehreren Stellen in Arbeit genommen, 1729 aufgegeben, 1811 wieder begonnen, wurde diese Gallerie unter der Leitung von Charpentier 1820 endlich vollendet.
Sie wird mit den Werken am Coulat (Graffenried) durch eine neben dem grossen Vertikalschacht in drei Abschnitten aufsteigende Treppenleitung von 734 in den Felsen gehauenen Stufen verbunden. Von hier und dem sogenannten Senkschacht (puits des abaissements) aus ist die Quelle Providence in der Folge noch mehrfach in immer tieferem Niveau und mit immer schlechterem Resultat angezapft worden, und heute fliesst sie als Süsswasserquelle aus! Die ständigen Tieferlegungen hatten blos zur Folge, dass das Gestein, aus dem sie ihren Salzgehalt schöpfte; endlich gänzlich entfernt worden war. Ein 1786 auf Anraten von Baron v. Beust am Bouillet 220 m tief getriebener Schacht mit noch 50 m tiefer reichendem Senkloth hatte das nämliche geringe Resultat ergeben, wie die vorher ausgeführten Tieferlegungen des Wassers im Cylinder. So blieben endlich blos noch einige schwache Salzquellen übrig, und die Lage fing an wirklich bedenklich zu werden.
Da setzte nun Charpentiers Tätigkeit ein, der die Ausbeute des von ihm entdeckten Salzgesteins in den Gallerien Bouillet, Bon Espoir und Bonne Attente am Coulat in Angriff nahm. Im Anhydrit wurden grosse Höhlungen, sogenannte Auslaugungskammern (dessaloirs) ausgebrochen, in denen man die Salzgesteinblöcke aufstapelte, die, mit Süss- oder schwach salzhaltigem Wasser übergossen, eine beinahe gesättigte Salzlauge lieferten.
So war den Minen von Bex eine neue Zukunft erschlossen. Das geschilderte Verfahren hat sich in den Werken am Bouillet und Coulat bis 1867 gehalten, als man darauf aufmerksam wurde, dass die Betriebskosten des Bergwerkes von Bex bedeutend über denjenigen fremder Salinen stünden und dass infolgedessen das Salzregal eine jährliche Mindereinnahme von 70000 Fr. aufweise. Trotz aller vorgeschlagener Mittel zur Abhilfe wollte man jetzt die endgiltige Aufgabe der Salinen von Bex beschliessen. Da verpflichtete sich eine Vereinigung von Ortsbürgern, eine Aktiengesellschaft zu gründen und die Ausbeute fortzuführen. Nach vielen Schwierigkeiten kam das Unternehmen zu Stande.
Zunächst wurde als Feuerungsmaterial statt, wie bisher, Holz nunmehr Steinkohle verwendet und die Salzgewinnung in besonderen Auslaugungskammern durch Entsalzung des Gesteins an Ort und Stelle ersetzt, zu welchem Zwecke ein ganzes System von neuen Gängen durch den salzhaltigen Fels geführt und dieselben unter Wasser gesetzt wurden. Dann machte man sich die bedeutenden Wasserkräfte des Avançon tributpflichtig und begann, die Salzlauge mittels Vacuummaschinen zu verdampfen, die wiederum durch den der Salzlauge entzogenen comprimierten Wasserdampf in Betrieb erhalten wurden (System Piccard).
Eine weitere Vervollkommnung erzielte man durch ein anderes Verfahren, indem man das einem gewöhnlichen Siedekessel entzogene Gemenge von Wasserdampf und Luft in einem Schlangenrohr komprimirte, welches selber wieder in einem mit Soole gefüllten Kessel zu liegen kommt. Ein solcher Kessel kann, ohne jegliche Feuerung, täglich bis 18 Kilozentner Salz liefern. Endlich wurde eine schon im 18. Jahrhundert angelegte Gallerie vollendet, die nun die Saline von Bévieux mit dem Hauptstollen desjenigen von Bouillet in einer Länge von 1500 m direkt verbindet.
Diese beträchtlichen Vereinfachungen im Betrieb hatten denn auch zur Folge, dass die Salinen von Bex heute in den Stand gesetzt sind, dem Staate Waadt das ganze von ihm benötigte Quantum von Salz (ca. 40000 Meterzentner) zum Preise von 6 Rappen das Kilogramm zu liefern. Indem dann der Staat das Küchensalz zu 20 Rappen und das unreine Viehsalz zu 10 Rappen pro Kilo wieder verkauft, erzielt er einen jährlichen Reingewinn von nahezu 400000 Franken. Aber auch die Minen- und Salinengesellschaft kommt bei diesem Modus auf ihre Rechnung und ist zur Zeit in blühendem Aufschwung begriffen.
Das als Rückstand in den Dampfkesseln verbleibende unreine Salz (die sogenannten «groubes») wird denaturiert und als Viehsalz verwendet. Daneben liefern die Salinen von Bex der elektrolytischen Fabrik für Chlorürprodukte in Monthey ein erhebliches Quantum von Salzlauge.
Endlich kommen noch die Bäder von Bex in Betracht, die mit Mutterlauge, nicht gesättigter Salzlauge und mit - teilweise an Schwefelwasserstoffgehalt sehr reichen - Schwefelwässern gespiesen werden; zwei Drittel aller Mutterlauge kommen in den Bädern von Lavey zur Verwendung. Die bedeutendste der Schwefelquellen tritt nahe dem Eingang zur Gallerie von Coulat zu Tage und ist derart reich an Schwefelwasserstoff (14 cm3 im Liter), dass das mit der in der Gallerie enthaltenen Luft zu einem explosiven Gemisch vereinigte brennbare Gas bei der Entdeckung der Quelle zu einem schlagenden Wetter Veranlassung gab. Ein ähnlicher Unfall ereignete sich später in einem Seitengange der Gallerie Sainte-Hélène in der Grube Bouillet. Auch Grubengas (CH4) ist bereits aufgetreten, so in der Gallerie des Werkes Bévieux und besonders in dem 110 m unterhalb der Hauptgallerie des Bouillet gelegenen Netze von Gängen im Salzgestein. Diese sorgfältig gefassten Gasausströmungen haben 15 Jahre lang ¶
zur Beleuchtung eines Teiles der Werke gedient, bis 1895 eine durch Einbruch der Gryonne in die Gallerien des Labyrinthes verursachte Ueberschwemmung diese ganze Abteilung der Minenanlagen ersäuft hat.
Die Gegend von Bex ist zudem noch dadurch bemerkenswert, dass die an der Oberfläche ausstreichenden Gipsschichten oft ganz eigenartige Gestaltung und Formen annehmen. So ragen zum Beispiel am Col de la Croix unzählige Gipspyramiden hervor; an andern Stellen öffnen sich grosse Einsturztrichter, die erkennen lassen, dass der gipshaltige Untergrund überall vom Wasser unterwaschen ist. In den Spalten der nahe bei Bévieux sich erhebenden Felswand von Sublin krystallisiert reiner Schwefel aus, und im fetten Thone einer der Gallerien des Werkes Coulat sind prachtvolle, vollkommen reine und durchsichtige Gipskrystalle gefunden worden. Alles aus dem Berge zu Tage tretende Wasser ist gypshaltig und führt im Liter 1-2 Gramm Calciumsulfat (2,324 Gramm durchschnittlich in der Schwefelquelle des Coulat).
Zum Schlusse sei noch bemerkt, dass in den jetzt seit zwei Jahrhunderten erschlossenen unterirdischen Regionen der Bergwerke von Bex sich eine ganze Reihe von ihnen eigenen organischen Lebewesen entwickelt hat. Neben einer an den Holzverschalungen angesiedelten, äusserst merkwürdigen Kryptogamenflora tummelt sich hier auch eine zahlreiche, besonders aus blinden Zweiflüglern und Spinnen zusammengesetzte Fauna, die Dr. Lebert Anlass zu einer ihr speziell gewidmeten Studie geboten hat.
[Dr H. Schardt.]
Die Gegend um Bex muss schon in weit zurückliegenden Zeiten bewohnt gewesen sein; die erste wirkliche Urkunde jedoch, die von einem Vasallen Savoyens, Wilhelmus de Baiz, spricht und uns damit den Namen des Ortes nennt, stammt erst aus dem Jahre 1138. Nach Martignier und de Crousaz gehörte die Herrschaft Bex während des ganzen Mittelalters einer Reihe von Edelgeschlechtern als gemeinsamer Besitz. Nachdem im 12. Jahrhundert Girold de Bex einen Teil dieses gemeinsamen Lehens in seine Hand gebracht hatte, liess er auf dem Hügel Chiètres eine (heute noch als Ruine sichtbare) Burg erbauen und gründete bei der Kirche Saint-Clément das Städtchen Bex. In der Folge gemeinsames Eigentum der Familien de la Tour, de Blonay und de Greysier ging die Herrschaft Bex nacheinander an jede der genannten Familien, dann an die Familie de Tavelli und endlich an die Herren de Duin als alleiniger Besitz über.
Unter Pierre de Duin eroberten am bernische Truppen den Ort, versicherten sich der Person des bernischen Staatsschuldners Rudolf Asperlin und zerstörten die Burg des abwesenden Lehensherrn. Eine Reihe von weiteren Eroberungszügen folgte diesem ersten Einfall. Am übernahmen Bern und Freiburg gemeinsam die Verwaltung der Vogteien Bex, Aigle und Ollon. Bald wurde auch die Reformation eingeführt, zunächst durch den Prediger Simon Robert, den Landsmann von Farel, und darauf durch den eisernen Willen des Landvogtes Nägeli, der das Land gewaltsam zum Uebertritt zwang. 1601 unternommene Versuche, das Volk dem Katholizismus zurückzugewinnen, misslangen.
Von da an teilte Bex das Schicksal des gesamten bernischen Untertanenlandes der Waadt. 1798 unterwarf sich das Land der neuen Ordnung, trotz der heroischen Gegenwehr des berühmten Friedrich de Rovéréaz, Sprösslings einer adeligen Familie und ausgezeichneten Offiziers, der mit seinen getreuen Truppen die Waffen erst niederlegte, als jede Hoffnung auf erfolgreichen Widerstand geschwunden war. Die von ihm hinterlassenen Memoiren sind eine der wichtigsten Quellen für die Geschichte der Waadt und der Schweiz überhaupt zur Zeit der französischen Invasion.
Bex ist noch durch den Aufenthalt einer Reihe von andern bemerkenswerten Männern geehrt worden. Wir nennen den ausgezeichneten Botaniker Albert v. Haller, den ehemaligen Salinendirektor;
den Botaniker und Mineralogen von Ruf Abraham Thomas (1740-1824), der als der Erste Zermatt entdeckt hat;
seine drei Söhne Ludwig, Philipp und Emmanuel Thomas;
den Botaniker Schleicher, der hier 1834 starb;
den Salinendirektor Jean de Charpentier, dessen Name für immer mit den modernen Ansichten über die Gletschertheorie verbunden sein wird und der zuerst die Frage der erratischen Erscheinungen klar gelegt hat.
Pfahlbauten im See von Luyssel; Gräber und Gegenstände aus der Bronzezeit, griechische und römische Münzen. Gallo-helvetische Grabstätten beim Weiler Fontaines nahe Bex. Durch Bex und Bévieux ging eine Römerstrasse. Als am Ende des 18. Jahrhunderts der See von Luyssel oberhalb Bex trocken gelegt wurde, fand man in seinem Schlamm alte Waffen und andere Gegenstände, was zu der Annahme berechtigt, dass in dem See im Jahre 574 nach ihrer Niederlage durch die fränkischen Truppen Königs Guntram viele Longobarden den Tod gefunden haben müssen.
[De la Harpe.]
od. Bévieux (Le) (Kt. Waadt, Bez. Aigle, Gem. Bex).
485 m. Fabrik- und Betriebsgebäude der Salinen von Bex, am Avançon, 2 km nö. Bex.
Ausgangspunkt der elektrischen Bahn Gryon-Villars.
Liegen am Fusse der Rochers de Sublin, in denen mit der Bohrmaschine eine neue Gallerie eröffnet worden ist, die weit tiefer in den Berg eindringt als die älteren und bis zum Grunde des grossen Schachtes von Bouillet reicht.
Bach;
entspringt in 540 m in der Nähe und sw. von Champvent, umfliesst im W. und N. den Hügelzug Chamblon und treibt hier eine Mühle.
Beim Eintritt in das Wiesengelände um Saint-Georges wird er zum Entwässerungskanal und mündet nach 7 km langem Laufe in 434 m in den Neuenburgersee.
(Le) (Kt. Waadt, Bez. Aigle). Wildbachbett von 1,4 km Länge, das nur im Frühjahr zur Zeit der Schneeschmelze Wasser führt. Entspringt auf der Weide La Première (1700 m), am SO.-Abhang des Chaussy und endet im Wald etwas oberhalb der Strasse Sépey-Diablerets.
Dient den stäubenden Lawinen als Weg, die sich im Januar und Februar von den Hängen des Chaussy, ablösen und meist frühmorgens mit dumpfem, manchmal kaum wahrnehmbarem Getöse bis zu dem ihren Fortgang hemmenden Wald herabsausen.
Daher auch der Fortgang Bey-Dérochat = Schlucht, durch die die Lawine rauscht (dérocher).
2300 m. Steiles Couloir in den rötlichen Felswänden des SW.-Abhanges des Sex-Rouge (Gruppe der Diablerets).
Wird nur von Gemsjägern beim Abstieg von den Felsen der Marchande (NW.-Grat des Sex-Rouge) zur Weide von Prâpioz begangen.
Crettet (Le) (Kt. Wallis, Bez. Saint-Maurice).
2386 m. Ausläufer des Diabley, in der Gruppe der Dent de Morcles, oberhalb Collonges-outre-Rhône.
(Kt. Bern, Amtsbez. Courtelary, Gem. Corgémont).
Bach;
entspringt mit starker, bei niedrigem Wasserstand noch über 50 m3 führenden Stromquelle (source vauclusienne) am N.-Fuss einer der vom Chasseral ausgehenden Ketten.
(Pointe de) (Kt. Wallis, Bez. Saint-Maurice).
1900 m. NW.-Ende des Felsgrates von Betzatay, sw. der Dent de Morcles und s. der Hütten von Haut-d'Arbignon.
Scheidet den Creux de Dzéman vom Rhonethal.
(Kt. Zürich, Bez. u. Gem. Hinwil). 545 m. Weiler, in sumpfiger Gegend, an der Strasse Hinwil-Grüningen, 4 km ö. diesem und 2 km sw. der Station Hinwil der Linie Wetzikon-Hinwil. 8 Häuser, 52 reform. Ew. Ackerbau.
(Kt. Aargau, Bez. Zurzach, Gem. Döttingen).
329 m. Weiler, am rechten Ufer der Aare, 11 km nw. Baden, gegenüber Böttstein und mit diesem durch eine Fähre verbunden;
4 km sw. der Station Döttingen der Linie Turgi-Waldshut. 6 Häuser, 48 kathol. Ew. Ackerbau.
Elektrische Kraftanlage.
Berühmte Fundstelle von Liasfossilien.
(Kt. Glarus, Gem. Mollis).
429 m. Bauernhof und Brücke über den Linthkanal, 500 m sw. der Station Wesen der Linie Rapperswil-Wesen-Sargans.
Vor der Linthkorrektion lag Biäsche am Austritt der Maag aus dem Walensee und hatte als Hafenplatz für die vom Walensee nach Zürich bestimmten Lastschiffe eine gewisse Bedeutung.
Prähistorische Funde: Eine Lanzenspitze aus ¶