mehr
.
.
.
. ¶
mehr
die Reihe der Mischabelhörner mit dem Allalinhorn 4034 m, dem Dom 4554 m dem Ulrichshorn 3929 m etc. Der Hintergrund der beiden Thäler ist berühmt durch seine zahlreichen und grossartigen Gletscher; um Zermatt herum liegen z. B. der Zmuttgletscher, der Furggengletscher, der Gorner- (Boden-)gletscher, der sich durch die Vereinigung von mindestens 7 Gletschern bildet, und der Findelengletscher. Ins Saasthal enden der Schwarzenberggletscher und der Allalingletscher. Im ganzen zählt die Monte Rosa Gruppe (im engern Sinn) 15 grosse Thalgletscher und ca 120 Hängegletscher. - Endlich geht noch zwischen Saasthal und Simplonpass vom Weissmies aus ein Kamm mit dem Fletschhorn 4391 m gegen die Rhone hin.
Die Ausläufer des Hauptkammes, die nach S. gehen, sind kürzer und nehmen viel rascher an Höhe ab; sie liegen alle auf italienischem Gebiet.
3. Monte Leonegruppe. 1 [1 Die Monte Leone- und die Maggiagruppe werden auch als Lepontische Alpen zusammengefasst.] Dieselbe schliesst sich, getrennt durch den Simplon-Pass, an das Fletschhorn an und wird begrenzt: im S. durch das Antigoriothal (oberes Thal der Tosa) den Nufenenpass 2440 m und das Bedrettothal, im O. durch den Gotthardpass, im N. durch das Urserenthal, den Furkapass 2436 m und das Rhonethal bis Brig. Die Gruppe ist ziemlich einfach gebaut: ein Hauptkamm mit kurzen Ausläufern gegen das nördliche und südliche Grenzthal.
Die wichtigsten Gipfel sind: Monte Leone 3565 m, Helsenhorn 3183 m, Ofenhorn 3270 m, Pizzo Rotondo 3197 m (nördlich davon gegen die Furka vorgeschoben Mutthorn 3103 m) und fast direkt an der Gotthardstrasse die Fibbia 2742 m. Ueber den Kamm dieser Kette führen der Ritterpass 3274 m und der Albrunpass 2410 m, beide aus dem Binnenthal ins Antigoriothal; ferner ist im N.-O. noch ein Dreieck von Pässen, indem der Nufenenpass 2440 m das Oberwallis mit dem Bedrettothal, der San Giacomopass 2308 m das letztere mit dem Antigoriothal und der Griespass 2446 m dieses wieder mit dem Rhonethal verbindet. - Gletscher von geringerer Ausdehnung als im Monte Rosagebiet gruppieren sich hier um den Monte Leone, das Ofenhorn und den Pizzo Rotondo.
4. Sesiagruppe. Sie wird im N. begrenzt von der Linie Chatillon-Gressoney-la Trinité-Olenpass-Anzascathal, im O. durch die Tosa und den Langensee, im S. durch die Poebene, im W. durch die Dora Baltea. Sie enthält also besonders die südlichen Ausläufer vom Monte Rosa her, die mit zunehmendem Abstand vom Hauptkamm rasch an Höhe abnehmen. Sie wird durch die Sesia und deren Zuflüsse durchfurcht und liegt ganz in Italien.
5. Maggiagruppe. Zwischen Tosathal im W., Nufenenpass 2440 m und Bedrettothal im N., Tessinthal im O. und S. eingeschlossen, zeigt diese Gruppe ein Vorherrschen der Querthäler wie wenige. Darunter ist das grösste das Maggiathal, kürzer, aber von gleicher Richtung, das Verzascathal. Dadurch werden Querkämme herausmodelliert, welche von der Nordgrenze der Gruppe nach S. gehen und durch kleinere Seitenthäler oft wieder gegabelt sind:
a) Ein solcher Kamm beginnt südlich vom Nufenenpass mit dem Basodino 3276 m; darauf folgen das Sonnenhorn 2788 m, Pizzo Pioda 2660 m, Pizzo di Madaro 2250 m, (östlicher: Pizzo d'Alzasca 2261 m), Pioda di Crana 2426 m (östlicher: Pizzo Ruscado 2006 m), dann bilden Valle di Vigezzo und Centovalli eine zusammenhängende Furche, südlich von der sich noch der Monte Giove zu 2291 m, die Cima della Laurasca zu 2192 m und der Ghiridone zu 2134 m erheben. Die ganze Fläche zwischen Tosa und Maggia ist also durch diesen Kamm und dessen Verzweigungen erfüllt.
b) Der Kamm zwischen Maggia und Tessin beginnt mit dem Cristallina 2910 m, östlich davon folgt der Poncione di Vespero 2714 m; dann erst biegt der Gebirgszug nach S. und wird zum Querkamm. Beim Piz Campo Tencca 3049 m gabelt er sich und fasst mit seinen beiden Zweigen das Verzascathal ein. Westlich davon liegen der Monte Zucchero 2737 m und am Ende, bei Locarno, der Pizzo di Trosa 1866 m. Östlich vom genannten Thal treffen wir noch die Gipfel Mezzogiorno 2704 m, Cima di Cagnone 2510 m und il Gaggio 2268 m, westlich von Bellinzona.
Wie man sieht, liegen die Gipfel der Maggiagruppe fast alle zwischen 2000 und 3000 m; sie tragen daher mit ganz wenigen Ausnahmen (Basodino, Campo Tencca) weder ewigen Schnee noch Gletscher. Dagegen wäre es falsch, sich die Formen derselben ähnlich vorzustellen, wie die der Berge der Nordalpen von gleicher Höhe. Die Zusammensetzung aus lauter krystallinen Gesteinen, die grössere Regenmenge und die daraus entstehende stärkere Erosionskraft der Gewässer haben hier auch zwischen 1000 und 2000 m Höhe noch allgemein so schroffe und steile Formen geschaffen, wie man sie auf der Nordseite nur in hochalpiner Region so vorherrschend findet. Die Gebirge haben hier bis fast direkt an die Tiefebene heran in ihren Formen Hochgebirgscharakter.
IV. Südöstlicher Teil
(Bündner Alpen im weitern Sinne). Hier wird der Bau der Alpen schon komplizierter und nähert sich demjenigen der Ostalpen, indem an Stelle einer Hauptkette deren zwei vorhanden sind, getrennt durch das Längenthal des Inn. Sie bilden 6 Gruppen: 1. Adulagruppe, 2. Nordengadineralpen, 3. Plessurgruppe, 4. Rhätikongruppe, 5. Südengadineralpen und 6. Luganeralpen. Die 5 ersten umfassen ungefähr das, was man gewöhnlich im engern Sinn als Bündneralpen bezeichnet.
1. Adulagruppe. Im N. wird sie begrenzt durch den Oberalppass und den Vorderrhein, im W. durch Gotthardpass und Tessin, im S. durch eine Linie von Giubiasco über den Joriopass 1956 m nach Gravedona, im O. durch das Thal der Maira bis Chiavenna, das San Giacomothal, den Splügenpass und das Thal des Hinterrhein bis nach Reichenau. - Im Gegensatz zu den Nordalpen verläuft hier der Hauptkamm nicht geradlinig, sondern gebrochen. Die Hauptgipfel sind folgende: Unmittelbar östlich vom Gotthardpass der Pizzo Centrale 3003 m;
an der Quelle des Vorderrheins der Badus (oder Six Madun) 2931 m, Scopi 3200 m, Piz Medel 3203 m, Rheinwaldhorn 3298 m, Tambohorn 3276 m. -
Auch in der stärkern Durchschartung unterscheidet sich dieser Hauptkamm von den geschlosseneren Kämmen der Berner- oder Glarner-Hochalpen. Da treffen wir auf der kurzen Strecke zwischen Gotthard 2114 m und Splügen 2117 m noch den Lukmanierpass 1917 m, den Saumweg über die Greina 2360 m und den Bernhardinpass 2063 m. -
Aehnlich wie in den Walliseralpen gehen vom Hauptkamm nach N. und S. zahlreiche Querkämme aus, welche durch das tiefe Einschneiden der Flüsse heraus modelliert worden sind.
Auf der Südseite liegt ein solcher Kamm mit dem Pizzo di Molare 2583 m, zwischen dem Livinenthal und dem Bleniothal; ein zweiter trennt Blenio- und Livinenthal einerseits vom Calancathal anderseits. Dieser Kamm geht vom Rheinwaldhorn aus und enthält u. a.: Fil di Remia 2915 m, Torrento alto 2948 m, Poncione di Claro 2719 m. Ein dritter Querkamm geht ebenfalls vom Rheinwaldhorn nach S. zwischen das Calancathal und das Misox hinein;
auf ihm liegen die Gipfel Pizzo di Muccia 2963 m, Fil di Ganano 2770 m. Endlich zieht sich ein vierter Kamm vom Tambohorn zwischen Misox und Val San Giacomo nach S. und trägt als Hauptgipfel: Pizzo Pombi 2971 m, Pizzo di Padion 2633 m, Pizzo di Cresem 2578 m, Pizzo Campanile 2595 m. -
Nach N. hin finden sich kürzere Querkämme zu beiden Seiten von Val Medels.
Andere, grössere, gehen auch nach dieser Seite vom Rheinwaldhorn aus; so z. B. einer östlich vom Somvix mit Piz Terri 3151 m, Piz Aul, 3124 m, Piz Cavel 2944 m; der längste bildet das linke Gehänge des Hinterrheinthals und weist als Gipfel u. a. auf: Fanellahorn 3122 m, Grauhorn 3002 m, Piz Beverin 3000 m, Heinzenberg.
Die Ausdehnung der Gletscher ist in der ganzen Gruppe viel bescheidener als in den Walliseralpen; kleinere Gletscher finden sich in grosser Zahl, namentlich am Scopi und am Rheinwaldhorn; aber keiner könnte sich mit dem Rhonegletscher etc. messen.
2. Nord-Engadineralpen. Sie werden begrenzt im W. durch den Splügenpass 2117 m, im S.-O. durch Bergell-Maloja 1811 m - Engadin, im N.-O. durch eine Linie von Finstermünz quer hinüber ins Patznaunthal, im N.-W. durch das Patznaunthal, Davos und Albula bis nach Thusis. Im ganzen ist in dieser Gruppe die Hauptkette vorherrschend, welche vom Surettahorn 3025 m zuerst nach S.-O. bis zum Piz Stella 3129 m geht; von hier an aber in geringem Abstand der geraden Thalfurche ¶
mehr
Bergell--
Engadin folgt und sich durch den Reichtum an guten fahrbaren Uebergängen auszeichnet. Auf den Piz Stella folgen nämlich: Piz Marcio 2906 m, dann der schlecht unterhaltene Saumweg des Septimerpasses 2311 m, Piz Lagrev 3170 m, der Julierpass 2287 m, Piz Julier 3385 m, Piz d'Err 3395 m, der Albulapass 2313 m, Piz Kesch 3417 m, der Scalettapass 2619 m, Piz Vadred 3234 m, der Flüelapass 2405 m, dann die Silvretta mit Piz Linard 3416 m, Piz Buin 3264 m, Fluchthorn 3396 m etc. Von dieser Hauptkette gehen nach N. natürlich auch zahlreiche Querkämme zwischen die kleinen Seitenthäler hinein; am bedeutendsten ist derjenige zwischen Avers und Oberhalbstein mit Piz Platta 3386 m und Piz Curver 2975 m; ferner zwischen Oberhalbstein und Bergün: Piz d'Aela 3320 m und Tinzenhorn 3132 m.
Aus den Höhenzahlen ergibt sich, dass man es auch hier, wie bei Gruppe 1 mit hochalpinen Formen zu tun hat. Die Entwicklung der Gletscher in dieser Kette ist etwas bedeutender; Piz d'Err, Piz Kesch und namentlich das Silvrettamassiv zeigen grössere Schneefelder und Gletscher.
3. Die Plessurgruppe, begrenzt durch Hinterrhein und Albula im W., Davos im S., die Landquart im N. und das Rheinthal im W., ist nicht bloss kleiner, sondern auch weniger hoch und zeigt vorwiegend Voralpencharakter. Der höchste Zug liegt an der Südostseite mit Lenzerhorn 2909 m, Furkahorn 2728 m, Schiahorn 2720 m, Weissfluh 2668 m. Am Schiahorn vorbei führt der Strelapass 2377 m aus dem Schanfigg nach Davos. Von der Weissfluh aus geht zwischen Schanfigg und Prättigau ein Ausläufer nach W., in welchem sich der Hochwang noch zu 2482 m erhebt. Ebenso zieht sich vom Lenzerhorn nach N. ein Kamm mit dem Aroser Rothorn 2901 m und Weisshorn 2777 m. Westlich von dieser Reihe folgt das Trockenthal von Churwalden-Lenz und westlich von diesem wieder erhebt sich fast isoliert, das Stätzerhorn 2576 m.
4. Rhätikongruppe. Das Rheinthal im W., das Prättigau im S. und das Montafonerthal in N. grenzen diese Gruppe scharf ab; einzig im O. hängt sie mit dem Silvrettamassiv zusammen. Als Grenze kann man hier den Pass zwischen Silvrettahorn 3248 m und Gross Litzner 3124 m nehmen. Die Kette ist orographisch einfach: ein Kamm mit kurzen Ausläufern nach N. und S. - Auf den schon genannten Gross Litzner folgen noch das Madrisahorn 2848 m, die Sulzfluh 2842 m, die Scesaplana 2968 m und der Falknis 2566 m. Von Uebergängen sind das Schweizerthor 2170 m und das Schlappinerjoch 2190 m die beiden niedrigsten.
5. Die Süd-Engadineralpen bilden eine Kette, welche an Länge den Nord-Engadineralpen gleichkommt, an Höhe sie noch bedeutend übertrifft. Sie werden im N. durch das Bergell, den Malojapass 1811 m und das Engadin ¶
mehr
begrenzt, im W. durch die Maira von Chiavenna bis Colico, im S. durch das Veltlin bis zum Stilfserjoch 2797 m, im O. durch das Thal der Etsch und die Reschenscheideck 1524 m. Die Hauptkette erhebt sich schon im S.-W. im Monte della Disgrazia zu 3675 m. Von diesem aus gehen nach N. zwei grosse Gletscher, der Albigna- und der Fornogletscher; dazu kommen noch viele kleine. Östlich folgt ein Einschnitt, durch den der Murettopass, 2557 m, führt. Zwischen diesem und dem Berninapass 2334 m liegt die gewaltige Berninagruppe, deren Hauptgipfel, der Piz Bernina, 4052 m misst, während viele andre Gipfel wenig unter 4000 m bleiben, wie z. B. Piz Corvatsch 3458 m, Piz Roseg 3943 m, Piz Morteratsch 3754 m, Piz Zupô 3999 m, Pizzo di Palü 3912 m, Pizzo di Verona 3462 m etc. Hier erreichen auch die Gletscher eine grosse Ausdehnung. Man zählt 8 grosse Thalgletscher und ca 30 Hängegletscher; von den erstern fliessen u. a. nach N. ab der Roseggletscher mit 23,5 km2, der Morteratschgletscher mit 24 km2 Fläche.
Durch das Thal von Pontresina, den Berninapass und das Puschlav wird die Fortsetzung der Kette vom westlichen Teil getrennt.
Gerade östlich von Pontresina erhebt sich, fast isoliert, der Piz Languard 3266 m, welcher deswegen eine
wundervolle Rundsicht bietet. Weiter nach O. ist das Gebirge durch zahlreiche Thäler sehr stark durchfurcht, so dass zwischen
dem Berninapass und dem Ofenpass 2155 m der Hauptkamm eigentlich durch das Val Viola und das Valle di Livigno in drei Kämme geteilt
wird. Im südlichsten liegen Cima di Dosdé 3280 m, Cima di Colombana ^[Berichtigung: Piazzi] und Piz Umbrail 3034 m;
im mittlern: Cima di Campo 3205 m ^[Berichtigung: Corno di Campo 3305 m] und Piz Murtaröl 3177 m. In der nördlichen Reihe endlich
hat man ausser dem Piz Languard noch Piz Casana 3072 m und Piz Quater Vals 3157 m.
Zwischen dem Ofenpass und der Reschenscheideck liegt der letzte Abschnitt der Südengadineralpen; da treffen wir Piz Plafna 3174 m und Piz Sesvenna 3221 m.
6. Die Luganer-Alpen werden im N. durch die Linie Giubiasco-Joriopass, 1956 m, -Gravedona begrenzt, im W. durch den Langensee, im S. durch die Poebene und im O. durch den Comersee. Auch da lassen sich, getrennt durch den Luganersee und den westlichen Arm des Comersees wieder drei Gebirgsketten unterscheiden, die von S.-W. nach N.-O. streichen. Die nördlichste beginnt beim Joriopass mit dem Monte Camoghé 2226 m und zieht sich, unterbrochen durch den Einschnitt des Monte Cenere 553 m, zum Monte Tamaro 1961 m nach W. In die zweite Kette gehören der Monte Galbiga 1707 m, der Monte Generoso 1695 m, der Monte San Salvatore 909 m und der Monte Campo de Fiori 1227 m. In dem Winkel der beiden Arme des Comersees endlich liegt noch der Monte Palanzolo 1434 m. -
Die Höhen nehmen also nach S. rasch ab; aber auch hier zeigt sich, wie in der Sesia- und Maggiagruppe, dass die Bergformen der Südseite der Alpen im allgemeinen schroffer sind als im N. bei gleicher Höhe.
Ueberblicken wir zum Schlusse noch die Südalpen, so zeigt sich, dass sie nicht den geraden Kamm bilden, wie die Nordalpen. Zwar findet er sich vom Mont Blanc bis zum Monte Rosa und vom Piz Stella bis zum Fluchthorn; aber zwischen Monte Rosa und Piz Stella greifen die Querthäler von Tosa, Maggia, Tessin und Liro (S. Giacomothal) so weit nach N., dass die Wasserscheide im Gotthardgebiet bis fast an die Nordalpen zurückgedrängt wird. - Im allgemeinen sind die Südalpen höher als die Nordalpen: die Walliser Alpen übertreffen die Berner Alpen, die Bündner Alpen ebenso die Glarner Alpen um einige hundert Meter. Hingegen treffen wir sowohl bei den Nordalpen wie bei den Südalpen die längern Querkämme auf der Nordseite, die kürzern im S., weshalb überall der Südabfall der steilere ist.
Karten, die zum Studium der Orographie empfohlen werden können:
1) Uebersichtskarte der Schweiz mit ihren Grenzgebieten 1:1000000. (Topograph. Bureau).
2) Leuzingers Reisekarte der Schweiz 1:500000 (Bern; Schmid und Francke); genügt fast vollständig für die obige Uebersicht 3) Generalkarte der Schweiz 1:250000. 4 Bl. (Topograph. Bureau).
4) Topographische Karte der Schweiz, sog. «Dufourkarte», 1:100000. 25 Bl. (Topograph. Bureau).
5) Topographischer Atlas der Schweiz, sog. «Siegfriedatlas», im Jura und im Mittelland 1:25000, in den Alpen 1:50000. 591 Bl. (Topograph. Bureau).
Anhang. Ausser der hier aufgestellten Einteilung der Alpen gibt es in der Litteratur noch deren viele andre. Einzelne Namen davon werden oft gebraucht, aber mit sehr wechselndem Umfang. So z. B. Penninische Alpen (von Mons Penninus, der Grosse St. Bernhard). Der eine versteht darunter, was oben als Matterhorn-Gruppe bezeichnet ist, der andre die gesamten Walliseralpen. - Unter Lepontische Alpen werden meistens die Gebirge zwischen Simplonpass und Tessin verstanden, also die Monte Leone-Gruppe und Maggia-Gruppe zusammen. Sehr schwankend ist wieder der Begriff Rhätische Alpen. Einer fasst den Begriff als gleichbedeutend mit Bündner Alpen auf und nennt so die Ketten zu beiden Seiten des Engadin. Ein andrer versteht darunter nur die Kette südlich vom Engadin. - Geradezu unfassbar wird der Begriff Vierwaldstätter Alpen, der wohl nirgends bedeutet, was der Name sagt: Alpen der Vierwaldstätte; denn daneben findet man eventuell auf der gleichen Karte noch Schwyzer Alpen, Urner Alpen etc.
Gerade um Verwechslungen zu vermeiden, hält sich die obige Einteilung und Benennung an hervorragende Gipfel oder wichtige Flüsse; alte Namen mit wechselnder Bedeutung, sowie politische Namen sind möglichst vermieden.
B. GEOLOGIE.
Eine Geschichte der Alpengeologie spiegelt alle grossen Bewegungen, welche in der Geschichte der Geologie überhaupt aufgetreten sind. Wohl der erste, der eine Bergbesteigung zu wissenschaftlichen Zwecken unternahm, war Joh. Jakob Scheuchzer (1672-1733) in Zürich. Er war auch der erste, der eine Gebirgsfaltung sah, beschrieb und zeichnete und zwar am Urnersee. Andre befassten sich namentlich mit den Erscheinungen der Gletscher: Bernh. Friedr. Kuhn, helvetischer Minister, erklärte z. B. die Entstehung der jetzigen und frühern Moränen (1787); zum Durchbruch kam aber die Erkenntnis der einstigen grossen Ausdehnung der Gletscher erst durch die jahrelangen Untersuchungen von Perraudin (1815), Ignaz Venetz in Sitten (1826) und Joh. von Charpentier in Bex (1832). - Als Begründer der eigentlichen Alpengeologie darf wohl Horace Bén. de Saussure angesehen werden, der, ein Beobachter allerersten Ranges, 1779-96 seine wissenschaftlichen Expeditionen in die Alpen unternahm. - Von da ab wird die Reihe der Geologen immer zahlreicher; manche davon, wie z. B. Peter Merian von Basel (1795-1883), Thurmann, Gressly in Solothurn u. a. beschäftigten sich besonders mit der Erforschung des Jura, während für die Alpengeologie hauptsächlich Bernhard Studer in Bern (1794-1887) und Arnold Escher von der Linth in Zürich (1807-72) bahnbrechend gewesen sind.
Dem erstern verdankt man die Erforschung und Einteilung der Molasse und eine «Geologie der Schweiz»; der zweite, welcher entschieden der grösste Alpenforscher aller Zeiten gewesen ist, schuf die Einteilung der alpinen Kreideformation und die klassische Untersuchung des Säntisgebietes. Gemeinsam gaben die beiden 1857 die erste, 1868 die zweite Auflage einer geolog. Karte der Schweiz heraus, zu welcher die Beobachtungen Eschers allein die Hälfte des Materials lieferten.
Seit 1860 arbeiten unter der Führung der Schweiz, geolog. Kommission immer eine grössere Anzahl Geologen an der Publikation der «Geologischen Karte der Schweiz in 1:100000», welche in 25 Blättern bis 1887 vollständig erschienen ist. Seither wird an der Revision vergriffener Blätter und an Spezialuntersuchungen weiter gearbeitet. 1894 erschien eine geolog. Karte in 1:500000 von Heim und Schmidt. Was die richtige Auffassung der Geologie der Alpen lange hinderte, war die Vermengung zweier Vorgänge, welche scharf auseinander zu halten sind:
1) Alter und Entstehung der Gesteine.
2) Entstehung und Alter des Gebirges.
I. Alter und Entstehung der Gesteine.
Ein Blick auf die beigegebene geolog. Karte zeigt, dass die Gesteine verschiedenen Alters, wie es für Kettengebirge typisch ist, im allgemeinen in parallelen Streifen angeordnet sind, welche entsprechend dem Streichen der Zentralalpen von W.-S.-W. nach O.-N.-O. verlaufen. Die Südalpen bestehen fast ganz aus krystallinen Schiefern, denen sich nur im S.-O. (Luganer Alpen) noch eine Zone von Sedimenten ¶
Geologische Karte der Schweiz
GEOGRAPHISCHES LEXIKON DER SCHWEIZ
Lf. 4. ^[Karte: 6° O; 47° N; 100 km]
Verlag von Gebr. Attinger, Neuenburg
Erklärung:
▬ Grenzen der Gletscher der letzten Eiszeit
░ Quantär
▒ Miocän
▓ Eocän
▄ Kreide
█ Doggen u. Malm
█ Trias u. Lias
█ Paläozoisch (Silur, Devon, Carbon, Perm, Verrucano).
█ Archäisch (Krist. Gesteine, Gneiss, Granit, Eruptivgest).
M. B. nach Dr A. Heim u. Dr C. Schmidt
V. Attinger sc.
GEOLOGISCHE KARTE DER SCHWEIZ ¶
mehr
anschliesst. Die Nordalpen dagegen bestehen zum grössten Teil aus Sedimenten, die im allgemeinen um so jünger sind, je mehr man nach N. vorschreitet. Mit scharfer, einheitlicher Grenze, die fast geradlinig vom Genfersee bis zum Bodensee verläuft, schliessen die alpinen Gesteine mit dem Eocän ab und beginnt das Mittelland mit dem Miocän.
Die einzelnen Systeme und Gesteine sind, nach dem Alter geordnet, folgende:
a) Archæisches Zeitalter (auf der beigegebenen Karte rosa). Die Gesteine, welche diesem Zeitalter zugeschrieben werden müssen, sind zum grössten Teil Gneisse in den verschiedensten Abänderungen, dazu kommen, der Menge nach untergeordnet, Glimmerschiefer. Diese beiden setzen z. B. fast das ganze Monte Rosa-Massiv und die Maggia-Gruppe zusammen. Vielfach sind mit den gewöhnlichen Gneissen wechsellagernd Hornblendegneisse und Hornblendeschiefer zu finden.
Ein grosser Zug solcher Gesteine geht z. B. im W. des Langensees durch, nördlich an demselben vorbei und setzt sich südlich vom Bergell bis gegen die Bernina fort. Ebenso finden sich Sericitgneisse und Sericitschiefer, so genannt nach dem Gehalt an Sericit, einem weissen feinschuppigen Glimmer, der sich fast seifig anfühlt. Die Sericitgneisse und -schiefer sind wohl meistens die jüngern Glieder des archäischen Systems, vielfach auch durch den ungeheuren Druck bei der Gebirgsbildung aus ächten Sedimenten des paläozoischen Zeitalters entstanden (z. B. der Zug vom Maienthal zum Maderanerthal). - Durch den gleichen Gebirgsdruck sind auch sehr alte Eruptivgesteine, die infolge ihres vulkanischen Ursprungs ursprünglich massig waren, mehr oder weniger schiefrig geworden. Dahin gehören vor allem der weitverbreitete Protogin oder Alpengranit, wie er sich am Mont Blanc, Grimsel, Gotthard etc. findet; dann auch verwandte Eruptivgesteine wie Hornblendegranit und Hornblendediorit am Piz Ner, im Puntaiglasthal, Berninagebiet u. s. w. - In manchen Fällen ist es bis jetzt nicht möglich gewesen, das Alter vieler krystallinen Schiefer sicher zu bestimmen, obschon sie entschieden jünger als archäolithisch sind; durch den Gebirgsdruck sind sie eben in ihrer mineralischen Zusammensetzung und in ihrer Struktur den ältern, ächten Gneissen und Glimmerschiefern fast vollkommen gleich geworden.
b) Palæozoisches Zeitalter (in der Karte orange). Die Schichtsysteme des Silur und Devon sind in den Zentralalpen bis jetzt noch nirgends nachgewiesen worden. Es ist zwar höchst wahrscheinlich, dass sie nicht ganz fehlen, aber sie sind, wie oben angedeutet, durch den Druck bei der Faltung der Alpen so metamorphosiert worden, dass krystalline Schiefer daraus entstanden sind.
1. Karbon. Wie fast überall, sind die Ablagerungen der Karbonzeit auch in der Schweiz vorwiegend Festlands- oder Uferbildungen. Es sind Konglomerate und dunkle Thonschiefer. In den letztern finden sich vielfach Pflanzenreste und, leider selten und in geringer Mächtigkeit, auch Kohle. Die Karbonschichten finden sich in einem schmalen Streifen nordwestlich vom Mont Blanc, von Argentières bis Vernayaz; etwas mächtiger sind sie südöstlich vom Mont Blanc; sie streichen hier von Morgex (Aostathal) am Grossen St. Bernhard vorbei über Chable (Val de Bagnes) bis Chandolin (Val d'Anniviers). Im letztern Teil enthalten die Karbonschichten abbauwürdige Kohle; immerhin beträgt die durch einen primitiven Raubbau gewonnene Menge doch nur 60-80000 Z. jährlich. Bezeichnend ist es, dass die Kohle als Anthrazit auftritt, obschon sie nicht älter ist als die gewöhnlichen Steinkohlen; die Kohlenpflanzen sind eben durch Gebirgsdruck viel ¶
mehr
stärker umgewandelt worden, als dies in den flacher liegenden Kohlenrevieren Deutschlands oder Frankreichs der Fall gewesen ist. - Schichten der Karbonzeit sind dann weiter noch vorhanden am Nordabhang des Bristenstocks, auf der Bifertenalp und im Val Medels, aber nur mit Kohlenflözchen von ½-2 cm Mächtigkeit.
2. Perm (Dyas). Das Permsystem tritt unter dem Namen Verrucano an zwei Orten in bedeutender Ausdehnung und eigentümlicher Ausbildung auf, im Wallis in einem Streifen südlich von der Rhone, und zwischen Walensee und Linth. Vorwiegend ist es ein konglomeratisches Gestein, also eine Uferbildung; manchmal gehen die grobkörnigen Konglomerate in tonige Schiefer über. An vielen Stellen finden sich parallel zu den Schichten Eruptivgesteine eingelagert, wie der Melaphyr im Kärpfstockgebiet und Quarzporphyre im Verrucano Graubündens. Südlich vom Walensee, im Murgthal und Sernfthal, findet sich jene rote konglomeratische Abart des Verrucano, die von Oswald Heer als Sernifit bezeichnet wurde, und die im Gebiet des ehemaligen Linthgletschers erratisch als roter Ackerstein bekannt ist. - Wie es bei einer Uferbildung zu erwarten ist, schwankt die Mächtigkeit des Verrucano sehr; sie kann von ein paar Metern bis zu 700 m anschwellen.
c) Mesozoisches Zeitalter.
1. Trias (zusammen mit Lias violett). Sie kommt im schweizerischen Alpengebiete in zwei verschiedenen Fazies (Ausbildungsarten) vor. Die Linie vom Bodensee über Chur, Reichenau, Greinapass, Langensee ist eine geologische Grenze. Oestlich davon treffen wir die ostalpine oder mediterrane Fazies der Trias, die aus mächtigen Kalkstein- und Dolomitschichten besteht, welche zum grossen Teil als alte Korallenriffe aufzufassen sind. Für den Aufbau der Berge spielen hier die Triasschichten die gleiche Rolle, wie westlich von der Rheinlinie der Hochgebirgskalk (Malm): sie setzen eine grosse Zahl von Hochgipfeln zusammen.
Westlich vom Rhein, im Gebiet der helvetischen Fazies, ist die Trias in einem etwas tieferen Meer abgelagert worden; ihre Mächtigkeit beträgt nur 30-100 m. Als Gesteine trifft man da den Röthidolomit, einen dolomitischen und kieseligen Kalkstein, der inwendig hellaschgrau ist und aussen rauh, gelblich oder rötlich anwittert; ferner den Quartenschiefer, meist dunkel kirschrote Tonschiefer, die gelegentlich auch grün gefleckt sind. An vielen Orten gesellen sich dazu noch Zellendolomit und da und dort grössere Gipsmassen oder auch Anhydrit. In der Trias findet sich auch das einzige Salzbergwerk der Zentralalpen, in Bex, wo jährlich 30000-40000 Z. Salz gewonnen werden. - Während die ostalpine Trias ziemlich reich an Petrefakten ist (in den Ostalpen finden sich in der oberen Trias die ältesten Ammoniten), haben Röthidolomit und Quartenschiefer bis jetzt noch kein Petrefakt geliefert.
2. Jura. Derselbe zerfällt auch für die Alpen wie gewöhnlich in Lias, Dogger und Malm.
a) Lias (mit Trias zusammen violett). Beim Lias sind auch zwei Fazies zu unterscheiden, eine ausseralpine und eine inneralpine (Bündnerschiefer). Die erstere ist die normale; sie tritt am ganzen Nordabhang der Zentralalpen auf und besteht aus Thonschiefern, wechselnd mit weissen und grauen Quarziten, oft mit Rostflecken. Die Gesamtmächtigkeit beträgt 10-200 m. Versteinerungen kommen vor, sind aber bei weitem seltener als im Lias des Juragebirges. Man findet unter anderm: Belemnites brevis, Ammonites raricostatus, Trigonia navis, Cardinia depressa, Lima gigantea, Gryphäa arcuata, Posidonomya Bronni, Terebratula numismalis. - Die Gesteine und Tierreste weisen auf ein nicht sehr tiefes Meer und auf eine nicht zu ferne Küste hin.
Die inneralpine Fazies (Zone des Briançonnais, Bündnerschiefer) finden wir zwischen den nördlichen und südlichen Gneissmassen, im Wallis und in Bünden. Es ist eine 1500-2000 m mächtige Ablagerung von abwechselnd thonigen, kalkigen und quarzhaltigen Schiefern. Dabei ist es sehr wohl möglich, dass in dem Komplex der Bündnerschiefer (Schistes lustrés) auch noch ein Teil obere Trias steckt. Die Trennung ist aber nicht möglich, weil die ganze Masse durch den Druck stark metamorphosiert worden ist: aus Kalksteinen ist stellenweise Marmor oder Cipolin entstanden, aus den kalkigen oder tonigen Mergeln wurden Kalkphyllite, oft mit Glimmer oder Granat, Zoisit, Staurolith, Disthen etc. -
An einigen Orten (Nufenen, Scopi, Piz Terri, Stätzerhorn) finden sich in den metamorphen Schiefern Belemniten, sowie Gryphäa arcuata, welche auf unterjurassisches Alter hinweisen. - Einen wesentlichen Anteil an der Zusammensetzung der Bündnerschiefer machen auch Eruptivgesteine aus, wie z. T. Gabbro, Diabas, oder deren Umwandlungsprodukte wie grüne Schiefer, Serpentin etc.
b) Dogger (mit Malm zusammen blau). Am ganzen Nordabhang der Zentralalpen ist der Dogger gleichmässig ausgebildet. Er zerfällt von unten nach oben in drei Stufen:
Eisensandstein, 3-10 m; flaserig, knollig, mit Rostflecken; enthält Ammonites Murchisonae.
Echinodermenbreccie, 3-10 m; ein oft eisenschüssiger Kalkstein, fast ganz aus Bruchstücken von Echinodermen: Pentacrinus, Cidaris etc. gebildet;
enthält Amm. Sowerbyi und Amm.
Humphriesianus.
Eisenoolith, ½-5 m, eisenschüssiger, oolithischer Kalkstein, oft so reich an Eisen, dass Bergbau darauf getrieben wurde: Windgälle, Erzegg (zwischen Genthal und Melchthal). Gewöhnlich ist der Eisenoolith sehr reich an Petrefakten, um so mehr, je geringer seine Mächtigkeit. Leitfossil ist. Amm. Humphriesianus; ferner kommen vor Amm. Parkinsoni, Belemnites giganteus, Bel. canaliculatus, Ostrea Marshi, Rhynchonella varians, Terebratula etc. etc.
c) Malm (mit Dogger zusammen blau). Er zerfällt in folgende Stufen:
Schiltkalk, 10-30 m, ein grauer Kalkstein mit gelben Flecken, die von undeutlichen Petrefakten (Schwämmen) herrühren. Oft ist er durch Quetschung schiefrig geworden. Er enthält zahlreiche Ammonitenarten, aber meist schlecht erhalten.
Hochgebirgskalk, 400-600 m. Er ist ein dichter, inwendig schwarzblauer Kalkstein, der blaugrau anwittert. Stellenweise geht er durch Quetschung in Marmor über: bei Grindelwald, in der Mulde vom Oberwallis über Andermatt bis Disentis. Ueberall ist der Hochgebirgskalk durchaus eine Tiefmeerbildung und enthält daher fast nur die Schalen pelagischer Tiere: Ammoniten und Belemniten. - Vermöge seiner gewaltigen Mächtigkeit spielt er die Hauptrolle beim Aufbau der Hochgipfel, die nicht aus Gneiss etc. bestehen, also z. B.: Altels, Blümlisalp, Eiger, Titlis, Grosse Windgälle, Tödi etc.
Balfriesschiefer (Berrias) von sehr wechselnder Mächtigkeit; dunkle, kalkige Tonschiefer, die z. B. am Walensee zu Zement gebrannt werden.
Troskalk (Tithon), ebenfalls von wechselnder Mächtigkeit; gewissermassen die Fortsetzung des Hochgebirgkalkes. Er ist nur etwas heller, aschgrau, wittert fast weiss an und besteht vielfach ganz oder teilweise aus Korallen; dazu finden sich Nerinäa und Diceras Luci.
Die beiden letzten Stufen können einander auch vertreten, so dass die eine oder die andere fehlt.
3. Kreide (in der Karte grün). Die alpine Kreide lässt sich am natürlichsten in vier Stufen teilen: Neocom, Schrattenkalk, Gault und Seewerkalk. Alle Abteilungen sind durchaus marine Ablagerungen.
a) Neocom, 100-400 m. Es besteht je nach den Lokalitäten wechselnd aus harten dunkeln Kieselkalken, welche oft (Axenstrasse) ausserordentlich viele, 20-30 cm dicke Bänke bilden, oder aus dunkeln knolligen Mergelschiefern mit einzelnen Kalkbänken; oben kommen oft noch einmal Kalksteine mit Kieselknollen (Säntisgebiet). - Petrefakten: Exogyra Couloni, Ostræa rectangularis, Toxaster complanatus. Rhynchonella multiformis, Nautilus, Ancyloceras, Crioceras etc.
b) Der Schrattenkalk (Urgon), 100-250 m, ist ein hellgrauer, weiss anwitternder Kalkstein, der häufig aus Korallen entstanden ist; in den oberen Partien ist er oft Echinodermenbreccie. Vermöge seiner Festigkeit bildet er sehr steile Felswände und gleicht darin dem Hochgebirgskalk. In seiner mittlern Partie ist häufig eine mergelige Bank von wenigen Metern, welche Orbitulina lenticularis enthält. Im untern Teil finden sich besonders Requienia ammonia, Pteroceras Pelagi und Nerinäen;
im obern Teil: Requienia Lonsdali, Heteraster oblongus, Terebratula Moutoniana.
c) Gault (Albien), meist 1-3, selten bis 60 m; Grünsand ¶