bekannt geworden sind, so ist dies den Beobachtungen zu verdanken, die Venetz 1829 und Charpentier 1834 im Wallis
gemacht haben.
Der Diluvialgletscher der
Aare ist erst kürzlich der Gegenstand einer ausgezeichneten Monographie geworden: A. Baltzer, Derdiluviale Aargletscher, Beiträge zur geolog. Karte der
Schweiz, Lief. 30, Bern
1896.
(Bezirk des Kt. Bern).
Flächeninhalt 16000 ha. Hauptorte: Aarwangen (Sitz des Gerichts, des Amtschreibers und des
Betreibungsbeamten) und
Langenthal (Regierungsstatthalter und Amtsschaffner).
Dieser Bezirk besitzt die
dichteste Bevölkerung des Kantons nach derjenigen vonBern
und
Biel; er enthält 3273
Häuser
mit 5531 Haushaltungen. Aarwangen wird zum grössten Teil durch das mittlere und untere Flussgebiet der
Langeten und der umliegenden
Hügel gebildet. Nördlich von
Langenthal, gegen die
Aare hin, ist der Boden meistens flach. Der Bezirk wird im O. durch die Kantone Luzern
undAargau,
im N. durch den Kanton Solothurn
und den Bezirk
Wangen, im W. durch den gleichen Bezirk und im S. durch die Bezirke
Burgdorf und
Trachselwald begrenzt. Da der Boden der
Langeten entlang sehr fruchtbar ist, wird da hauptsächlich Ackerbau, ganz
besonders Wiesenbau getrieben. Der Flächeninhalt des angebauten
Bodens (exklusive Wälder) betrug im
Jahr 1895: 9966,30 ha., davon 7063,30 ha. Aecker, nämlich:
Im Jahr 1894 haben 36 Käsereien 7815,6 Zentner
Käse (meistens fette) produziert.
Im Bezirke wird viel Industrie getrieben, die sich immer mehr entwickelt infolge der Errichtung eines Elektrizitätswerkes
in
Winau an der
Aare und eines Wasserwerkes in
Bannwil. Die Hauptindustriezweige sind: Mechanische Webereien,
Fabrikation von Leinwand und Halbwolle, Maschinen, Cichorien, Cigarren, Tabak, Calciumcarbid, Ziegeleien, Waschanstalten,
Mühlen, Käsehandel, Baugeschäfte etc.
Die Stadt Bern kaufte im Jahre 1432 die Herrschaft Aarwangen von Wilhelm v. Grünenberg und verband so ihr Gebiet mit dem Aargau,
den
sie im Jahre 1415 erobert hatte. Sie fügte im Jahre 1480 den Rest des Bezirks, durch Kauf von den Herren
v. Luternau, hinzu.
(Kt. Bern,
Bez. Aarwangen) 440 m. Einer der Hauptorte des Bezirks, auf drei Terrassen am rechten Aareufer erbaut,
neue, eiserne Brücke, 4 km nördlich von Langenthal;
Das hübsche Dorf besitzt ein altes Schloss, welches früher Residenz der Grafen von Aarwangen, dann
des Amtmanns von Bern
war und jetzt, umgebaut, Sitz der Bezirksbehörden ist. 1785 E., 250 Häuser.
Die Bevölkerung beschäftigt
sich hauptsächlich mit Ackerbau, daneben auch mit verschiedenen Berufsarten;
Walzenmühle und mechanische
Schreinerei.
Das alte Kornhaus wurde in eine Rettungsanstalt für jugendliche Verbrecher ^[richtig: verwahrloste Knaben]
umgewandelt.
Die Gemeinden Bannwyl und Schwarzhäusern gehören zur Kirchgemeinde Aarwangen.
Ausser undInner. (Kt. Bern.)
Teile von Interlaken,
im N. des Ortes. Inneraarzelg ist um die Brauerei Horn, Ausseraarzelg um die Brauerei
Hofweber gruppiert.
oder Marzili (Kt. Bern)
Vorstadt von Bern,
115 Häuser, enthaltend 349 Haushaltungen und 1576 E. Es ist in einer den Nebeln
ausgesetzten Niederung des Aarethals gelegen, südlich von der Stadt, mit welcher es durch eine Drahtseilbahn verbunden ist.
Eine eiserne Brücke verbindet die beiden Aareufer. Gaswerk und Wasserwerk der Stadt; Billardfabrik, Reparaturwerkstätte
für Telegraphen, öffentliche Badeanstalt. Prachtvolle Aussicht auf die Südfaçade des Bundeshauses.
oder Aastauden (Kt. Schwyz,
Bez. March, Gem. Wangen).
Teil des Dorfes Wangen, auf ehemals unfruchtbarem, mit Stauden bewachsenem
Boden am Ufer der Aa gelegen.
Die ganze Gemeinde Aawangen gehörte dem Kloster Kreuzlingen.
Zeugen aus dieser Periode sind einerseits: die Glocke
auf dem Schulhaus, die im Jahr 1851 renovierte Kirche und anderseits das Kreuz des Klosters auf dem Grenzstein ausgemeisselt.
(L') Gemeinde (Kt. Waadt,
Bez. La Vallée)
eine der drei Gemeinden im Jouxthal, umfasst das Gebiet zwischen dem östlichen
Ufer der Seen von Joux und Brenets und dem Kamm der Dent de Vaulion und des Mont Ferret. Dieses Gebiet hat einen Flächeninhalt
von 35 km2 zwischen Höhen von 1008 m und 1653 m; es ist hauptsächlich von Wald und Weiden bedeckt, nur in den unteren
Teilen hat es etwas Wiesen und Felder.
Die Bevölkerung, 1064 E., bewohnt einen ziemlich schmalen Streifen am Jouxsee.
(L') (Kt. Waadt,
Bez. La Vallée).
Dorf in der Gemeinde gleichen Namens, 8 km N.-O. von Le Sentier und 2,3 km südlich
von Le Pont, auf dem östlichen Ufer des Jouxsees und an der Strasse von Le Pont nach Le Brassus, 1015 m, 185 E. Der Verkehr
mit den andern Ortschaften des Thales wird durch den Postdienst und im Sommer durch die Dampfschiffahrt
vermittelt. Das Dorf ist im Jahre 1833 durch eine grosse Feuersbrunst teilweise zerstört worden. Genau im S. fliesst die
Lyonne (Lionnaz). Obschon von kurzem Lauf, kommen bei diesem Bache starke Anschwellungen vor. Oberhalb und bei der Quelle befindet
sich der Eingang in die HöhlenChaudière d'Enfer, bemerkenswert durch ihre Ausdehnung und die mannigfaltigen
Formen.
Dieser Ort hat Namen und Ursprung von einer Abtei des Ordens des hl. Norbert de Prémontré. Das Kloster wurde gegen das Jahr 1126 durch
Ebal II., Herr von La Sarraz und Grandson gegründet. Diese Abtei wurde zuerst «Leona»,
dann «Domus Dei» genannt. Im Jahre 1149 trifft man den Namen «Abbatia
Lacus Guarnensis», welcher noch im XIII. Jahrhundert vorkommt.
Während des XII. Jahrhunderts erwarb sich die Abtei zahlreiche Herrschaften im Kt. Waadt
und bestand bis in die Reformationszeit. In
dieser Periode wurde die Kirche (welche aus dem XIV. Jahrhundert datiert) zur Pfarrkirche an Stelle derjenigen
von Le Lieu, welche vorher beiden Ortschaften gedient hatte. Der Turm ist der einzige Ueberrest des alten Klosters.
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(Kt. Wallis.
Bez. Visp).
Name zweier parallel laufender Gletscher; der bedeutendere, südliche, steigt vom Brunnegghorn
(3846 m) in das Niccolaithal bis auf 2690 m. Man steigt durch den südlichen Arm in 6 Stunden 30 Min. von St. Niklaus zum Brunneggjoch
(3383 m), von wo man in 3 Stunden nach Gruben im Turtmannthal gelangt.
(Kt. Bern.
Amtsbez. Interlaken).
Verzweigung des Morgenberges und des Därligengrates. 2 Stunden s-ö von Interlaken, auf einem
Saumpfad zu erreichen. Aussichtspunkt mit frequentiertem Hôtel. 1139 m. Kapelle. Vom Hôtel Bellevue aus führt ein schlecht
angelegter Weg durch prachtvolle Wälder über den Berg in 1 Stunde und 15 Min. nach Saxeten in das Thal gleichen Namens.
Ums Jahr 1840 gründete DrGuggenbühl dort eine Anstalt für Kretinen, die aber nicht lange existierte.
Sennhütte und Weide gl. N. am n. Fusse des Moléson,
in der Nähe des ehemaligen Klosters de la Part-Dieu, 1089 m. Schöne Aussicht auf das untere Greierzerland, den Gibloux und
den Jura.
(Kt. Bern.
Amtsbez. Saanen).
Weiler der Gem. Gessenay, dessen 23 Häuser auf den Seitenabhängen des kleinen Thales der Abläntschen
zerstreut liegen.
Die Hauptgruppe der Häuser umgibt die Kapelle, 1303 m., im N-W des Thales. Letzteres, bewässert durch die
Jaun (Jogne), gehört geographisch ins Gebiet der Saane.
Ein schlechter Fahrweg führt direkt nach Bellegarde (Jaun) im Kt. Freiburg,
6 km,
während nur Fusswege das Thal der Abläntschen mit dem von Gessenay verbinden über die bequemen Pässe
von Grubenberg 1650 m, Birren, 1794 m, und ins Simmenthal über den Jaunpass 1511 m. Eine gute Fahrstrasse geht jetzt über diesen
Pass;
um sie von Abläntschen aus zu erreichen, muss man bis fast nach Jaun hinuntersteigen.
Abläntschen wird im N-W durch
die Felsspitzen der Gastlosen. 1995 m, beherrscht.
3143 m hoher Bergstock, der das östliche Ende der Lauteraarhörner bildet und an
dessen Fusse sich der Lauteraar- und Finsteraargletscher zum Untern Aaregletscher vereinigen.
Hier errichtete der Solothurner
Naturforscher Hugi 1827 eine Hütte zum Zwecke seiner ersten Studien am Gletscher.
(Kt. Wallis,
Bez. Brig).
Hügel, 30 Minuten oberhalb Brig. Sennhütten. 885 m. Zwischen den Gemeinden
Ried-Termen und Brig. Ehemaliger Wachtposten, wo man in Zeiten von Krieg und Aufruhr Feuersignale gab.
Acla kommt vom lat. accola und ist die Bezeichnung für Hütten, welche nur wenig über
dem Thalgrund liegen.
Man benutzt sie im Frühling für das Vieh, bevor man auf die Alp fährt, und im
Herbst, wenn man von der Alp wieder ins Thal hinuntersteigt. Es ist also das, was man im Jura die «Voisinage» nennt. Im Ober-Engadin
heissen die Gemeinden noch heute vicinantiæ oder «schvinaunchas», d. h.
Nachbarschaft.
(Kt. Waadt,
Bez. Morges).
Dorf und Gem. 6,5 km n. von Morges, 466 m. Eisenbahnstation Vufflens, 2½ km. Postablage. Postwagen Morges-Cossonay. 308 Ew.,
Gem. 333 Ew. Ackerbau und Weinbau. Das Dorf war schon im Jahr 1002 bekannt. In der Umgebung war ein Dorf mit Namen
St. Christoph.
Infolge von Verwitterung der Schieferbänke, über welche die Strasse nach Safien ging, kamen häufig Rutschungen vor, so
dass man, um diesen auszuweichen, einen Tunnel bauen musste.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen).
Dorf und Gem. des Engstligenthales; durch seine schöne Lage auf der linken Thalseite seit einigen
Jahren zum vielbesuchten Kurorte geworden. 1357 m. Postbureau, Postwagen. Telegraph und Telephon. Alte Kirche mit einer aus
dem Mittelalter stammenden Freske. 156 Ew., Gem. ungefähr 1750 Ew. Ackerbau. Seidenweberei. Schachtelfabrik.
Fremdenpensionen. Man kann von Adelboden aus leicht über das Hahnenmoos, 1954 m, nach der Lenk gelangen, oder von der Engstligenalp
aus den Wildstrubel, 3253 m, besteigen oder durch den felsigen Weg der RothenKumme, 2632 m, nach der Gemmi gelangen.
Ein bedeutender Teil der Bevölkerung beschäftigt
sich mit Ackerbau, auch finden viele Einwohner in den Fabriken Zofingens Arbeit. In der Umgebung des SchlossesWikon (Töchterinstitut) schöner Aussichtspunkt.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Frutigen).
Man gibt diesen Namen im allgemeinen dem oberen Teil des Engstligenthales, wo das Dorf
Adelboden liegt. Es ist eines der schönsten und im Sommer besuchtesten Thäler des Berneroberlandes. Das Wildstrubelmassiv
gibt ihm ein grossartiges Gepräge.
Schöner Aussichtspunkt, wo am Tage der Schlacht bei Murten das Hauptquartier
des Grafen von Romont, des Verbündeten Karls des Kühnen, gelegen haben soll.
oder Col de l'Aigle (Kt. Wallis,
Bez. Visp).
3798 m. Die erste Expedition, welche ihn im Jahr 1849 überschritt, gab ihm den
Namen Rimpfischgrat und die zweite im Jahre 1853 denjenigen von Col Imseng; aber er wird jetzt immer Col
de l'Aigle genannt, weil Mr. Wills im Jahre 1853 auf der Passhöhe eine Adlerfeder fand. Er geht zwischen dem Rimpfischhorn
im N-O und dem Strahlhorn im S-W durch. Es ist wahrscheinlich, dass der Uebergang von Saas nach Zermatt über den Allalingletscher,
der von einigen ältern Schriftstellern erwähnt wird, eher der Allalinpass, 3570 m, ist als der Adlerpass.
Jedenfalls ist der Adlerpass vom Saasthal aus den durch Pfr. Imseng von Saas in Begleitung eines Gemsjägers erreicht
worden, worauf am folgenden Tag die erste vollständige Ueberschreitung bis nach Zermatt, durch M. Ulrich, Lauterburg und Gottlieb
Studer stattfand. Von Mattmark bis zur Passhöhe 5 Stunden, von da nach Zermatt 4 Stunden, im Ganzen 9 Std.
Nur der Abstieg über den ersten Eisabhang nach der Seite von Zermatt bietet einem unerfahrenen Kletterer einige Schwierigkeiten.
(Kt. Zürich,
Bez. Horgen).
Dorf von 1589 Ew., Gem. 2876 Ew., auf beiden Seiten der Sihl. 447 m. Bahnhof der Sihlthalbahn. Postbüreau,
Telegraph und Telephon. Der Gemeindebann umfasst 699 ha. Ackerbau, 2 bedeutende Baumwollspinnereien mit ca. 260 Arbeitern, 1 Seidenweberei.
Wiesen, Wälder, wenige Rebberge.
Heute versteht man unter «Adulamassiv» die östliche Hälfte
der lepontischen Alpen, d. h. diejenigen, welche sich vom Gotthard bis zum Splügen ausdehnen und welche die Grenze zwischen
dem Kt. Graubünden
und dem Kt. Tessin
bilden. Dieses Massiv schliesst die drei Quellen des Rheines ein. Man gibt im besondern den Namen Adula dem
höchsten Gipfel, dem Rheinwaldhorn. Dieses bedeutende Massiv wird von den Bergsteigern wenig begangen,
obgleich seine Spitzen und Gletscher Beachtung verdienen. Das grosse Massiv des Adula besteht aus einigen kleinern Gruppen:
2° Das Medelsermassiv zwischen Lukmanier und dem Greinapass, Hauptgipfel: Der Piz Medel 3203 m, und der Scopi 3200 m.
3° Das Rheinwaldhornmassiv zwischen Greina und St. Bernhardin. Sein höchster Gipfel ist das
¶
mehr
Rheinwaldhorn oder Piz Valrhein 3398 m (im Jahre 1789 durch den Mönch Placidus a Spescha von Disentis aus erstiegen); andere
bemerkenswerte Gipfel sind: das Güferhorn 3393 m, der Vogelberg 3220 m, und das Zervreilahorn 2899 m. Der Piz Terri 3151 m,
und der Piz Aul 3124 m, erheben sich auf Kämmen, welche dieses Massiv gegen N. verlängern. Am östlichen
Fusse des Rheinwaldhorn, in dem grössten Gletscher dieses Massivs, befindet sich die Quelle des Hinterrheins, des Hauptarms
dieses Stromes; ganz nahe dabei ist die Klubhütte Zapport des S. A. C., der bequemste Ausgangspunkt für die Besteigung des
Rheinwaldhorns, 3 Stunden über den N.-O.-Grat von der Lentalücke, 2954 m. Dieser letzte Pass ist der eigentliche
Uebergang zwischen dem Zapport- und dem Lentathälchen; denn der Name «Adulajoch», welcher
auf der Siegfriedkarte vorkommt, ist zuweit nach N. gerückt und bezeichnet nur den Ort, wo sich die N.-O.- und die N.-W.-Gräte
des Rheinwaldhorn vereinigen. Wenn man den Aufstieg von Olivone, von W. aus (Lukmanierroute), macht, muss
man in den Hütten im hinteren Carasinathal übernachten und von da über den Bresciana-Gletscher nach dem Bresciana-Pass, 3190 m,
aufsteigen; von wo man den N.-W.-Grat erklimmt.
4° Das Massiv der Splügener Dolomite ist ein kleines Kalkmassiv, welches sich im N. des Dorfes Splügen
zwischen dem Safienthal und dem Dorfe Andeer erhebt; der höchste Gipfel, das Alperschellihorn, 3045 m. Auf der Verlängerung
dieses Massivs nach N. erhebt sich der Piz Beverin, 3000 m, mit prachtvoller Aussicht.
5° Das Tambomassiv zwischen dem St. Bernhardin und dem Splügen, höchster Gipfel der Piz Tambo 3276 m,
prachtvoller Aussichtspunkt, in 3 St. von der Splügenpasshöhe aus leicht zu erreichen. Im oberen Teil des Hinterrheinthales,
wie im Vals und Safienthal, sprechen die Bewohner deutsch; sie stammen von den Wallisern ab, welche im XIII. Jahrh. dorthin
auswanderten.
Ædermannsdorf bildet mit Matzendorf zusammen eine kathol. Kirchgemeinde.
Die Kirche ist
in Matzendorf, aber Ædermansdorf besitzt eine Kapelle, wie auch in dem Horngraben einen vielbesuchten Wallfahrtsort
zu Ehren des hl. Antonius.
(Kt. Bern,
Amtsbez. Burgdorf).
Dorf u. Gem. 499 m. 2,5 km von Kirchberg, in der Ebene auf dem linken Emmeufer. Gehört zur Kirchgemeinde
Kirchberg. Eisenbahnstation der Emmenthalbahn. 56 Häuser. 554 Ew. Postbureau, Telephon. Ackerbau, Fabrikation
von Kunstwolle, Käserei.
2 km südl. von Unter-Aegeri, 7 km von der Station
Sattel-Aegeri und 9,5 km von der Station Zug.
Postbureau, Postwagen Zug-Sattel.
Telegraph und Telephon.
Schöne Kirche mit gotischem
Chor.
Das Dorf ist das älteste des Aegerithales.
Die Gemeinde zählt ungefähr 1900 Ew., das Dorf deren 700. Die
Gegend ist sehr fruchtbar und die Bauern beschäftigen sich sowohl mit Milchwirtschaft und Käserei als auch mit Viehzucht.
Es gibt ausserdem Sägen;
200 Arbeiter sind in der Seidenindustrie tätig.
Ober-Aegeri hat an berühmten Persönlichkeiten
aufzuweisen: Christian Iten, Kriegshauptmann im XVI.
Jahrhundert;
Billeter, Chronist des XVII.
Jahrhunderts;
Heinrich, franz. Gesandter im XVIII.
Jahrhundert. Im Gemeindegebiet von Ober-Aegeri befinden sich die Schlachtfelder von Morgarten 1315 und
von St. Jost 1798. Eine Bergstrasse führt über den Raten nach Biberbrücke.
^[Ergänzung: Im Beinhaus sind alte Wandmalereien
zum Vorschein gekommen.]