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das aus seiner Asche wieder erstehende Chicago und römisches Honigmädchen.
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das aus seiner Asche wieder erstehende Chicago und römisches Honigmädchen.
Cornelis, Architekturmaler, geb. 1817 zu Amsterdam, bildete sich unter dem dortigen Städtemaler Karsen, den er aber an künstlerischer Auffassung seiner Gegenstände und an kräftigem Kolorit weit überragt. Seine Architekturbilder sind meistens Ansichten von Straßen und namentlich von bedeutenden Baulichkeiten des Mittelalters und der Renaissance, trefflich in Zeichnung und Kolorit und sehr lebensvoll in der Staffage; z. B.: Rathaus in Middelburg (1859, im Besitz des Großherzogs von Oldenburg), Stadthaus zu Kuilenborg, Kathedrale in Leiden, Rathaus in Bremen (zwei Bilder), ebenso die gotischen Rathäuser in Brüssel, Braunschweig, Münster und Lübeck und das Renaissance-Rathaus in Köln, der Marktplatz in Ulm u. a. Er ist Mitglied der Akademie in Rotterdam, Ritter des Ordens der Eichenkrone und des Leopoldsordens.
Karl Theodor, schwed. Porträtmaler, geb. in der Provinz Herjedalen, bezog 1831 die Akademie in Stockholm, ergriff anfangs die Historienmalerei, widmete sich aber später ganz dem Bildnis und brachte es in diesem zu großer Meisterschaft und Beliebtheit. Die namhaftesten seiner Porträte sind: König Oskar I. im Königssaal zu Drottningholm bei Stockholm, König Karl XV., General Akrell, Präsident Asker etc. Auch als Illustrator war er für einige Schriften Tegnérs thätig. Seit 1856 ist er Mitglied der Akademie in Stockholm.
A., Landschaftsmaler in München, malt Bilder meistens aus der Umgegend der Isarstadt oder aus der Schweiz von großartiger Komposition, tiefer Poesie und ernster Stimmung, fast in der Weise der holländischen Landschafter des 17. Jahrh.;
z. B.: Partie an der Limmat, der Frühling, aus dem Kanton Tessin.
Friedrich August, Architekt, geb. zu Wien, Oheim und Lehrer des bekannten Architekten Heinr. Ferstel, erhielt seine Ausbildung auf dem dortigen Polytechnikum und der Akademie, bereiste 1836-39 Italien und wurde nach seiner Rückkehr Architekt des Fürsten Kinsky, für den er die Restauration und innere Einrichtung des Wiener Palais in modernem Geist durchführte. 1854 leitete er die Herstellung der architektonischen Umrahmung und Aufstellung des Mosaikbilds von Raffaelli nach Leonardo da Vincis Abendmahl (Minoritenkirche), erhielt für seinen Plan der Stadterweiterung den ersten Preis und machte sich nachher wesentlich verdient um die Gründung des Wiener Künstlerhauses. Seit einigen Jahren lebt er in Graz. Er ist Inhaber des Franz-Josephsordens und des Ordens der Eisernen Krone.
Adolf, Landschaftsmaler, geb. 1824 zu München, bildete sich für sein Fach auf der dortigen Akademie aus und widmete sich gleich anfangs vorzugsweise der Darstellung winterlicher, gewöhnlich flacher oder hügeliger Gegenden (Dorfpartien), häufig im Mondschein oder im Regen, von denen sich sehr viele durch poetische Stimmung und große Naturwahrheit auszeichnen, andre dagegen flüchtig behandelt sind und begreiflicherweise an früher dagewesene erinnern, die meisten nur «Winterbild» oder «Mondscheinlandschaft» betitelt.
Richard M., amerikan. Porträtmaler, geboren zu Leeds (England), kam, nachdem er in seiner Vaterstadt nur das Zeichnen bei einem Architekten erlernt hatte, schon in der Jugend nach Amerika, trat hier zunächst in Newport (Rhode-Island) als Miniaturmaler im Porträtfach auf und entwickelte als solcher eine große Thätigkeit. Manche seiner Bilder auf Elfenbein fanden in England vielen Beifall. 1867-69 verweilte er in Paris und stellte auch dort seine Bilder aus. Nachdem er 1872-74 abermals in Europa verweilt hatte, malte er Porträte in Boston und Newport, gelegentlich auch Genrebilder und Landschaften, z. B.: des Seemanns Grab, Neuigkeiten vom Krieg, Strand bei Newport, Mondschein, die ersten Schritte, Kastanienlese in Italien, das leere Nest etc.
(spr. -lahrt), Joseph, belg. Historienmaler, geb. 1825 zu Merchtem ¶
(Brabant), besuchte die Akademie in Brüssel, wo er Schüler von Navez wurde und 1848 den Preis für Rom erhielt. Er verweilte dann vier Jahre in Italien, Frankreich und Deutschland. Die Gegenstände seiner in edlem antiken Stil mit großer Anmut behandelten Bilder sind meistens dem klassischen Altertum entnommen, z. B.: der Tod der Dido (Museum in Brüssel), der Keller des Diomedes (1862), Odysseus (1863), Medea, die den Manen des Achilleus geopferte Polyxena (Museum in Gent) u. a. Im Palast des Grafen von Flandern malte er dekorative Plafondbilder und (1873 und 1874) in der Nationalbank zu Brüssel die vier Himmelsgegenden, die Elemente und Götter. Er erhielt Medaillen in Brüssel, Wien und Philadelphia, wurde Ritter des Leopoldsordens und 1865 Professor an der Akademie in Brüssel.
Eberhard, Genremaler, geb. 1832 zu Düren, bildete sich auf der Akademie in Düsseldorf unter Karl Sohn und trat zuerst mit einem Historienbild aus Cromwells Leben auf. Dann machte er Studienreisen nach Antwerpen, Paris und München und nahm 1859 seinen Wohnsitz in Düsseldorf, wo er sich dem Genre zuwandte und hierin manche Bilder von guter Charakteristik, aber bisweilen etwas harter, trockner Farbe brachte, z. B.: der Morgen nach dem Gelage, Kavalier und Wucherer, das Herrenstübchen, Kunstkritik auf der Studienreise, Morgensonne, der Leichenbitter etc.
Rudolf, Kupferstecher, geb. zu Düsseldorf, war 1845 bis 1857 Schüler der dortigen Akademie unter Jos. Keller, unter dessen Leitung er mehrere gelungene Stiche für den Verein zur Verbreitung religiöser Bilder brachte. Sein erster selbständiger Stich war die Verkündigung Mariä, nach Degers Fresko in Stolzenfels;
sodann folgten: Christus am Kreuz, nach Guffens;
Goethes Muse, Eugenie und Mignon, nach Kaulbach (zu Goethes «Frauengestalten»);
sein verschieden beurteiltes Hauptblatt: das Sposalizio, nach Raffael (1873), für dessen Zeichnung er sich längere Zeit in Mailand aufhielt, und ein Fellahmädchen, nach Landelle. Im Entstehen ist noch das Abendmahl, nach Leonardo da Vinci.
Alois, Medailleur und Bildhauer, geb. 1836 zu München, erlernte anfangs das Gravieren, wurde Schüler der dortigen Akademie und trat 1857 in das Atelier Widnmanns. Seinem Debüt (1859): Bacchus lehrt den Amor trinken (Relief), das eine silberne Medaille erhielt, folgte 1860 der Raub des Hylas, der ihm ein Reisestipendium nach Paris eintrug. Nachdem er einige sehr gerühmte Porträtmedaillons bekannter Münchener Maler gebracht hatte, nahm er Unterricht bei dem Medailleur Dantzell in München und schuf mehrere Stempel zu Porträtmedaillen.
Nach Paris zurückgekehrt, widmete er sich mit Eifer dem Studium der mittelalterlichen Stempelschneidekunst, schnitt als Revers zu einer Preismedaille der Akademie: die Kunst vom Pegasus zu den Sternen getragen und mehrere nicht nur formvollendete, sondern auch trefflich charakterisierte Porträtmedaillons, z. B.: Liebig, Graf von Berchem, Ad. v. Schlagintweit, v. Martius (1864) u. a. 1864 folgte er einem Ruf nach Dresden als königlich sächsischer Münzmedailleur.
(spr. sstänhohp), Spencer, einer der Präraffaeliten unter den englischen Historienmalern, der seit dem Anfang der 60er Jahre in der Londoner Akademie ausstellt und sehr geschätzt wird;
z. B.: Flucht nach Ägypten (1862), Rispah (1864), die Fußstapfen der Herde (1868), Raub der Proserpina, und unter den spätern (großenteils in der Grosvenor-Gallerie befindlich) vornehmlich: die Versuchung der Eva, an den Ufern des Styx (1877), Amor und Psyche und die Wasserschleuse.
Jacobus Nicolas, Baron Tjarda van, holländ. Landschaftsmaler, geb. 1822 zu Wehe (Gröningen), bildete sich ohne Lehrer durch das Studium der alten holländischen Meister, ging 1849 nach Nordamerika, dessen Naturschönheiten ihn zur Landschaft führten, nahm 1852 seinen Wohnsitz in Düsseldorf und machte von da Studienreisen nach Thüringen sowie nach der Schweiz und ¶
England. Seine häufig aus Thüringen entlehnten Landschaften sind von echt künstlerischer Auffassung und glücklicher Farbenharmonie, besonders in der Morgenstimmung, z. B.: aus dem großen Grund in Thüringen, die Ernte, die Wassermühle u. a. Er ist Mitglied der Akademie in Amsterdam.
Vincenz, Architekt, geb. 1819 zu Köln, bildete sich in der dortigen Dombauhütte unter Zwirner zum Werkmeister (1845), Diöcesanbaumeister (1863) und Baurat (1864). Während einer langjährigen Thätigkeit in den Rheinlanden und namentlich in der Erzdiöcese Köln baute er zahllose kleinere und größere Kirchen und Schlösser ausschließlich gotischen Stils, lieferte Pläne und Entwürfe zu gotischen Kirchen, Zeichnungen für Glasmalereien, kirchliche Teppiche etc. Zu den bedeutendsten seiner Bauten gehören: die Marienkirche in Aachen, die Mauritiuskirche in Köln (1861-65, Polygonbau nach dem Muster der Liebfrauenkirche zu Trier), sein eignes Wohnhaus in Köln und der bereits seit mehreren Jahren im Bau begriffene Mariendom in Linz an der Donau. Durch alle diese Bauten zeigte er sich als einer der genialsten, produktivsten Gotiker unsrer Zeit. Viele seiner Entwürfe zu gotischen Kirchen gab er heraus. Er ist Inhaber des bayrischen Michaelsordens und des anhaltischen Hausordens vom goldnen Löwen.
(spr. sstihl), Sir John, schott. Bildhauer, geb. 1804 zu Aberdeen, war Schüler der Akademie in Edinburg, ging nach Italien und blieb in Rom bis 1833, wo er sich in Edinburg niederließ. Mehr als sein Erstlingswerk, Alexander und der Bukephalos, machte ihn die sitzende Marmorstatue Walter Scotts in Edinburg so vorteilhaft bekannt, daß sie später in Bronze wiederholt wurde und mehrere andre Bildwerke in der schottischen Hauptstadt zur Folge hatte. Dahin gehören: die sitzende Kolossalstatue der Königin Victoria über dem Giebel der Royal Institution (infolge deren er Hofbildhauer wurde), die eherne Reiterstatue des Herzogs von Wellington, die Erzstatue des Lords Melville, die Marmorstatue des Lords Jeffrey und des Lords Boyle, die kolossale Erzstatue des Professors Wilson und des Dichters Allan Ramsay; ebenso außerhalb Edinburgs das Denkmal des 93. Hochlandsregiments in der Kathedrale zu Glasgow, die Statue James Wilsons in Kalkutta, des Lords Saumarez im Hospital zu Greenwich, die Büsten der Königin, des Prinzen Albert, des Herzogs von Wellington, des Herzogs von Edinburg und der bekannten Philanthropin Florence Nightingale. Dazu kommen als seine Arbeiten neuesten Datums: das großartige Nationalmonument des Prinzen Albert in Edinburg (1876), das ihm die Ritterwürde einbrachte, das Denkmal für das 42. Hochlandsregiment im russischen Krieg (in Dunkeld), eine Bronzestatue des Dichters Robert Burns in Dundee (1880) und, noch unvollendet, eine kolossale Bronzestatue des Stifters der schottischen Presbyterialkirche, Thomas Chalmers, für Edinburg. - Sein jüngerer Bruder, Goulay (Anmerkung des Editors: richtig: Gourlay) S., geboren zu Edinburg, ist ein geschickter Tiermaler und wurde als solcher nach dem Tod Landseers (1873) Hofmaler der Königin.
Johann Gottfried, Landschaftsmaler, geb. zu Wädenswyl am Züricher See, widmete sich anfangs der Lithographie in Zürich und von 1833 unter Bodmer in München, wo er auch Schüler der Akademie war. 1841 ergriff er die Landschaftsmalerei und insbesondere die der Hochgebirge, machte deshalb häufige Studienreisen in die bayrischen und Schweizer Alpen, nach Oberitalien und in Begleitung von Friedrich Voltz nach Paris. Seit 1845 beschickte er die Ausstellungen mit zahlreichen Bildern von poetischer Auffassung, großer Naturwahrheit und anmutigem Kolorit, bisweilen von großartigem historischen Stil. Zu nennen sind vor allem: Partie am Vierwaldstätter See (1860), Gebirgsbach aus den Schweizer Alpen, Chillon am Genfer See (1862), der Klönthaler See im Kanton Glarus (1863), Thalgrund der Elm in demselben Kanton (1865), Partie zwischen Berchtesgaden und Reichenhall (1870), Felsschlucht der Aare im Haslithal (1870, Hauptbild), am Rosenlauigletscher (1873), der Gmundener See ¶
(1873), auf den Höhen am Brienzer See (1877) und Motiv aus der Ramsau (1879). Sein Herbsttag in den St. Gallener Alpen kam ins Museum zu Dresden. - Auch sein Sohn Arnold S., geb. 1848 zu München, ist Landschaftsmaler, Schüler seines Vaters und der dortigen Akademie unter Strähuber, Wilh. Diez und Karl v. Piloty. Unter den bis jetzt von ihm ausgestellten Landschaften nennen wir: auf der Höhe des Wallensees, im Frühling und Hohlweg in der Ramsau bei Berchtesgaden (1879).
Karl Konstantin Heinrich, Pferdemaler, Lithograph und Radierer, geb. zu Berlin, besuchte von 1837 an die Akademie in Berlin und das Atelier von Krüger, dessen würdigster Nachfolger er wurde, später auch das von Karl Begas, ging 1839 nach Paris, wo er ein Jahr bei Delaroche arbeitete, war 1840-42 in Italien und debütierte nach seiner Rückkehr mit Tier- und Jagdstücken. Später dehnte er seine Tierstudien allmählich auch auf Genrebilder und historische Darstellungen aus, letzteres namentlich in dem Bild: Markgraf Albrecht Achilles kämpft um eine Standarte (1848, Nationalgallerie), wo er in dem Reiterkampf eine bedeutende Bravour entwickelte.
Ein Bild ähnlichen Umfangs war 1867 König Wilhelm auf dem Schlachtfeld von Königgrätz (Schloß in Berlin). Am bedeutendsten ist er in der Darstellung des Pferdes und in Pferdeporträten, die von unübertrefflicher Wahrheit und einer Feinheit des Tons sind, wie sie kein andrer Maler erreicht hat. Zu seinen zahlreichen Bildern aus dem Leben der Pferde und andrer Tiere gehören namentlich: Pferdeschwemme, zwei Wachtelhunde um einen Sonnenschirm streitend (1850, Nationalgallerie), der lauernde Fuchs, Arbeitspferde (1860), Halali (1862), Pferdekoppel (1872), das Wettrennen (1874, Hauptbild) und die rührende Schilderung des Schmerzes einer Stute bei ihrem toten Füllen.
Auch unter den menschlichen Porträten (namentlich Reiterfiguren) hat er große Erfolge erzielt, z. B.: Porträt des Kaisers, Reiterporträt des Kronprinzen und des Feldmarschalls v. Manteuffel. Es existieren von seiner Hand viele Lithographien (sieben Bilder aus dem Jägerleben, acht Blätter Pferdestudien) und mehrere Radierungen. Er ist Inhaber zahlreicher Medaillen, Mitglied der Akademien zu Berlin und Wien, seit 1880 Direktor der Akademie in Königsberg.
Joh. Karl Henrik Theobald, dän. Bildhauer, geb. zu Kopenhagen, besuchte von 1841 an die dortige Akademie, wo der Medailleur Christensen und der Bildhauer Bissen seine Lehrer waren. 1851 erhielt er die kleine goldne Medaille für das Relief: Thetis bittet den Vulkan um die Waffen für Achilles, bald darauf eine Prämie für das Modell zu einer Statue des Lustspieldichters Holberg und reiste mit Unterstützung der Akademie 1856 zum erstenmal nach Rom, wo er einen 1860 ausgestellten neapolitanischen Fischerknaben schuf. 1861 wurde er Mitglied der Akademie in Kopenhagen, 1874 Professor des anatomischen Zeichnens an derselben.
Unter seinen sonstigen Arbeiten sind zu nennen: Loke und Sigyn (aus der nordischen Mythologie), Statue Harsdorffs (1867), David mit Sauls Speer und Wasserkrug (1869), der Evangelist Matthäus (1871, Schloßkirche) und die große sitzende Erzstatue Holbergs vor der Fassade des neuen Theaters (1873, sein gut gearbeitetes, aber wenig imponierendes Hauptwerk), die Büste des Bischofs Mynster an der Frauenkirche (1875) und viele andre Büsten. Seine neueste, noch unvollendete Arbeit ist das in Erz auszuführende kolossale Standbild Niels Juels.
Eduard, Historien- und Genremaler, geb. zu Magdeburg, kam in seinem 16. Jahr nach Bremen, um sich dem Kaufmannsstand zu widmen, trat aber nach überstandener Lehrzeit 1822 zu Berlin in Wachs neu eröffnetes Atelier, versuchte sich in der religiösen Malerei und brachte 1825 die Vertreibung der ersten Menschen aus dem Paradies und den Engel an der Himmelspforte. Da aber die folgenden Bilder kein Glück machten, so ging er (Februar bis Oktober 1829) nach Düsseldorf und dann nach Rom, kehrte im Herbst 1833 nach Berlin zurück, blieb aber nur ¶
drei Jahre dort und nahm nun einen längern Aufenthalt in Düsseldorf, von wo er auf die Berliner Ausstellungen einige Bilder sandte, die seinen Ruf begründeten. Sie waren aus dem seinem Talent am meisten entsprechenden Gebiet der Romantik und der Märchen- und Kinderwelt entnommen, z. B.: die badenden Kinder (Nationalgallerie in Berlin), Rotkäppchen mit dem Wolf, Undine (1839), Marie bei den Elfen (nach Tiecks Märchen; 1840, Nationalgallerie) und der Elfenreigen (ebenfalls nach Tieck, 1842). Getadelt wurden dagegen das Gleichnis vom Säemann (1862) und das vom großen Abendmahl (nach Luk. 14). 1846. nahm er wieder seinen Wohnsitz in Berlin, wo er zunächst mehrere Monumentalmalereien ausführte (Deckenmedaillons im Neuen Museum, die Auferstehung und Engelfiguren in der Schloßkapelle) und für die Friedenskirche in Potsdam einen Christus am Ölberg malte.
Unter seinen übrigen größern religiösen Bildern sind noch zu nennen: Christus am Kreuz mit der Grablegung als Predell (Jakobskirche in Magdeburg), Anbetung der Hirten (Hedwigskirche in Berlin) und das Bild der Altarnische in der Kapelle des katholischen Krankenhauses daselbst;
desgleichen das einzige seiner Bilder aus der Profangeschichte: die Zerstörung Magdeburgs.
Nachher kehrte er wieder zu seinen Märchen- und Kinderbildern zurück, z. B. aus dem letzten Decennium: eine Wiederholung des Elfenbilds der Nationalgallerie, ein Raub des Hylas, Lorelei, Rübezahl und Erlkönigs Töchter. Damit schloß er seine künstlerische Thätigkeit und zog sich 1876 nach dem Bad Landeck in Schlesien zurück.
Emil, Bildhauer in Berlin, bildete sich auf der dortigen Akademie unter Karl Möller und erntete durch sein Erstlingswerk, den Seraph Abdiel Abbadon, großen Beifall, brachte dann ein Rosenmädchen und schuf neuerdings für das Reichspostamtsgebäude in Berlin zwei Kolossalgruppen, welche die Post und die Telegraphie darstellen und auf sehr sinnreiche Weise in den Attributen alle Errungenschaften dieser beiden Weltverbindungsmittel zeigen.
Wilhelm Aug. Theod., Historienmaler und Illustrator, geb. zu Sorau, besuchte 1863-66 die Akademie zu Berlin, bis 1869 die Kunstschule in Karlsruhe, lebte dann wieder in Berlin, ein Jahr in Rom und ließ sich 1876 in Frankfurt a. M. nieder. Sowohl in seinen Illustrationen (besonders religiösen Inhalts) wie in seinen Ölbildern zeigt er ein großes Kompositionstalent und eine tiefe Empfindung. Als bedeutend sind zu nennen: Petri Befreiung aus dem Gefängnis und sein Hauptwerk: «Die Geschichte von der Geburt unsres Herrn» (Halle 1872);
außerdem dekorative Wandmalereien (Sgraffito) im Ravensteinschen Haus zu Frankfurt a. M.
Louis Charles Auguste, franz. Porträt- und Genremaler, geb. zu Straßburg, Schwager Meissoniers, wurde in Paris Schüler von Decaisne, begann mit Bildnissen und Blumenstücken, ging aber allmählich mehr zum Genre über, das er häufig in der Weise der altdeutschen Schulen behandelt, z. B. Lenore, die heil. Philoxena, oder lieferte Bilder wie die Mutterliebe und der Morgen, worin die koloristische Behandlung der Stoffe die Hauptsache ist. Vorteilhaft bekannt machte er sich insbesondere durch seine Kartons für Kirchenfenster und durch seine Wandmalereien im Münster zu Straßburg, wo er neuerdings am Gewölbe der Vorhalle zum Chor das Jüngste Gericht ausführte. 1860 wurde er Ritter der Ehrenlegion. - Sein Sohn und Schüler Adolphe Charles Edouard S., geboren zu Paris, eine Zeitlang auch Schüler Farochons, malte ebenfalls anfangs Blumenstücke, widmet sich aber jetzt mehr dem Genre- und dem Sittenbild, das mehr im Gedanken und in der Komposition als im Kolorit gerühmt wird; z. B.: der arme Student, ein Verhör im 15. Jahrh.
Johann Heinrich Ludolf, Landschaftsmaler, geb. zu Leer (Ostfriesland), besuchte die polytechnische Schule in Hannover, bildete sich dann im Haag und seit 1852 in Düsseldorf, von wo er häufige Studienreisen nach Holland, Bayern, Norwegen, ¶
der Schweiz, Oberitalien und Österreich machte. Seine Gebirgs- und Heidelandschaften sind meistens von recht poetischer Komposition und sorgfältiger Ausführung. Als seine Hauptwerke sind zu nennen: bayrische Gebirgslandschaft (1858, Museum in Stettin), Fjord in Norwegen, Abend im Gebirge (1862, im Besitz des deutschen Kaisers), deutsche Landschaft (Privatbesitz in Krefeld).
Eduard, Historien- und Monumentalmaler, geb. zu Wien, Sohn eines Graveurs, kam zu seiner Ausbildung in das Atelier eines Professors der Schabkunst (der dem Schüler Verehrung für seinen eignen Lehrer Füger mitzuteilen wußte), besuchte zu gleicher Zeit die Akademie, kam später, um die Öltechnik zu erlernen, in das Atelier von Kupelwieser, dessen Richtung er sich mit ganzer Seele anschloß, und ging, um sich darin weiter zu fördern, nach Rom, wo Overbeck und Philipp Veit sich seiner besonders annahmen.
Abgesehen von einer durch den Tod seines Vaters veranlaßten Reise in die Heimat, blieb er bis 1834 in Rom und besuchte dann Frankfurt a. M., wo ihn v. Bethmann-Hollweg mit der Ausmalung seiner Kapelle in Rheineck beauftragte. Um sich für die Ausführung dieses Auftrags in der Freskotechnik auszubilden, machte er unter Cornelius Studien in der Ludwigskirche zu München und malte dann (1838-42) auf Rheineck die acht Seligpreisungen. Nach der Vollendung derselben ließ er sich in Frankfurt nieder, wurde 1850 erster Professor am Städelschen Institut und malte eine Reihe von religiösen Bildern, die sich bei stets gemütvoller Auffassung weniger an die Strenge der sogen. Nazarener als an ihre Grazie der Formgebung anschließen.
Dahin gehören die Engelchöre im Kölner Dom, die Ölbilder: die tiburtinische Sibylle, der heil. Lukas die Madonna malend, die Auferweckung der Tochter des Jairus, Eva und Abel, die Hochzeit zu Kana u. a. Von 1857 an malte er in Gemeinschaft mit seinen Schülern Fresken in der Ägidikirche zu Münster, 1860-63 die Fresken des Treppenhauses im Kölner Museum (enthaltend die Kultur- und Kunstgeschichte Kölns), 1865 und 1866 die Chornischen der Marienkirche in Aachen, 1867 den Bilderschmuck der Löwensteinschen Kapelle zu Heubach, sodann die Kartons der Glasfenster in der Liebfrauenkirche zu Trier und im Dom zu Frankfurt und von 1875 an wieder eins seiner Hauptwerke: die Monumentalgemälde im Münster zu Straßburg. Vermöge seiner großen Vielseitigkeit und Produktionskraft schuf er auch zahlreiche Bleistiftzeichnungen, Sepia- und Aquarellbilder weltlichen Inhalts, z. B.: Illustrationen zu Brentanos Rheinmärchen, zu Shakespeares Dramen und andre Bilder von poesievoller Melancholie wie von heiterer Laune. Er ist Inhaber zahlreicher Orden, Ritter der französischen Ehrenlegion und Mitglied der Akademien zu Berlin, Wien und München.
(spr. sstíhffĕns), Edward Bowring, engl. Bildhauer, geboren zu Exeter, trat schon früh als Schüler in die Akademie zu London, bildete sich unter E. H. Baily (gest. 1867), erhielt die goldne Medaille für das Relief eines Kampfes der Kentauren mit den Lapithen und setzte dann drei Jahre seine Studien in Rom fort. Unter seinen Werken, meistens idealen Inhalts, sind die bedeutendsten: Eva vom Satan versucht und die Besiegung des Satans (1851), Eva in Betrachtung des Todes, der Engel der Auferstehung, Alfred d. Gr. in einer Hütte, Euphrosyne und Kupido (1865), die Rettung aus dem Schiffbruch (1869) und eine kolossale Porträtstatue des Sir Thomas Dyke Acland (1862). 1865 wurde er Genosse der Akademie.
1) Alfred, franz. Genremaler, geb. zu Brüssel, trat schon als Knabe in die École des beaux-arts in Paris und bildete sich nachher unter Navez und in Paris unter Roqueplan. Seine Genrebilder bewegen sich in Pariser Salons mit französischen Manieren und namentlich in der Frauen- und Kinderwelt, die er mit zierlicher Anmut im Geschmack der Mode, aber auch mit einer Mischung von Koketterie und Empfindung darzustellen weiß. Dabei legt er besonderes Gewicht auf den Komfort und den Luxus des möblierten Frauengemachs, ¶