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nördlichen Frankreich auch friedliche Bilder aus dem Leben der Strandbewohner. 1873 wurde er Ritter der Ehrenlegion.
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nördlichen Frankreich auch friedliche Bilder aus dem Leben der Strandbewohner. 1873 wurde er Ritter der Ehrenlegion.
(spr. njúht'n), Alfred Pizzi, engl. Landschaftsmaler, geb. zu Rayleigh (Essex), studierte als Autodidakt die Natur in Wales, Schottland und Italien und trat mit Landschaften in Wasserfarben auf, die großen Beifall fanden, so daß er gleich nach der ersten Ausstellung derselben (1860) Mitglied der Gesellschaft der Aquarellisten wurde. Zu seinen besten Bildern gehören z. B.: Bergesdunkel, Bergesglanz, heitere Natur (Ölbild), Abenddämmerung, das Herannahen des Winters, die Ebbe und namentlich die Partie aus dem Thal von Glencoe in Schottland.
Elisabeth, Bildhauerin, geb. 1830, Schülerin der Akademie in Berlin, machte sich bekannt nicht nur durch ihre geistvoll aufgefaßten, trefflich charakterisierten Porträtbüsten, z. B.: Jakob Grimm (1863), Mitscherlich, Garibaldi, Joachim, Arthur Schopenhauer, Graf Bismarck (1867), Modell nach der Statue König Ludwigs II. von Bayern, sondern auch durch die großartige Figur eines gefesselten Prometheus. 1870 siedelte sie von Berlin nach München über.
Karl Friedrich Adolf, Tier- und Landschaftsmaler, geboren 1824 zu Schöppenstedt (Braunschweig), Schüler von Heinrich Brandes in Braunschweig, bildete sich nachher in München und durch Studienreisen in Belgien, Holland, Frankreich und Italien weiter aus. Unter seinen poetisch aufgefaßten, meistens mit Vieh staffierten Landschaften nennen wir: Mondnacht in Holland, Mondscheinlandschaft mit Viehstaffage, der Geizhals (Tierbild), Kampf mit dem Adler und namentlich die vier italienischen Landschaften (Tageszeiten) im Festsaal des Schlosses zu Braunschweig, denen sich sieben andre Landschaften im Saal eines dortigen Privatmanns würdig anreihen. Er ist Lehrer der zeichnenden Künste am Polytechnikum in Braunschweig.
Erskine, schott. Genremaler, geboren im Juli 1825 zu Leith, war anfangs Stubenmaler in Edinburg und besuchte daneben die dortige Akademie. 1846 ging er nach Dublin, wurde dort Zeichenlehrer und Porträtmaler und widmete sich dem Studium des Volkslebens der Irländer, in dessen Darstellung er später große Erfolge errang. Dann zog er nach Edinburg, wurde hier Mitglied der Akademie und ließ sich 1862 in London nieder, wo er regelmäßig in der Akademie ausstellte und 1866 Genosse derselben wurde.
Mit großer Gewandtheit und gesundem Humor schildert er die Volkscharaktere, aber er wiederholt sich oft in den Gestalten, fällt auch wohl ins Karikierte. Zu seinen Hauptbildern gehören (1866): die Zahlung des Pachtzinses, und aus den letzten Jahren: auf der Lauer, der Kinderjahrmarkt, die Spielstunde, pro bono publico, die neue Weinlese, Immer die Wahrheit! der Ruhetag, der aufrichtige Ratgeber, der Sturm zur See, wider Willen zur Schule, der einsame Pachter des Thals, das fehlende Boot (1878) u. a.
Georg Hermann, Architekt, geb. 1812 zu Torgau, war 1829-32 Schüler der Bauschule in Dresden, worauf er sich 1832-34 in München, zwei Jahre in Italien und ein Jahr in Paris weiter bildete und später wiederum Italien sowie Griechenland und die Türkei, 1848-49 aber England und Spanien bereiste. In Dresden baute er gegen das Ende der 30er Jahre die v. Seebachschen Häuser im Frührenaissancestil, in Koburg, wo er 1842-46 Hofbaumeister und Baurat wurde, das Haus des Barons v. Wangenheim. 1850 wurde er in Dresden Professor der Baukunst an der Akademie.
J. C. (Anmerkung des Editors: James Craig), amerikan. Maler von Strandbildern in Öl und in Aquarell, geb. 1845 zu New York, malte zwar in Holland im Atelier von de Haas und Kruseman van Elten, ohne aber eigentlich deren Schüler zu sein. Zu den besten der infolge seiner Reisen an den Küstengegenden Nordamerikas entstandenen Ölbilder gehören: der Sonnenuntergang in der Fundybai, Ruheplatz im Sommer;
zu den Aquarellen: Mondschein am Kap Ann, Regenschauer an der Küste, Küstenbild im Frühling und der St. Lorenzbusen.
August Heinrich, ¶
Genremaler, geb. zu Braunschweig, Sohn eines Malers, machte seine Studien im Zeichnen am dortigen Carolinum unter Brandes, ließ sich 1850 in München nieder, wo er nur kurze Zeit die Akademie besuchte und Kaulbachs Unterricht genoß. Seine künstlerischen Erfolge verdankt er mehr seinem eifrigen Studium, der Selbstentwickelung und dem belebenden Umgang mit gleichstrebenden Kunstgenossen. Von seinen Bildern der letzten Decennien nennen wir nur: den Gang zur Schule, Empfang des Herrn Pfarrers auf der Hochzeit, den Toast auf das Brautpaar (sein Hauptbild, das der Kaiser Ferdinand I. von Österreich erwarb), oberösterreichische Bauernhochzeit, den Nikolausabend, Jubiläum des Pfarrers, das Tischgebet etc.
Ludwig, Historienmaler, geb. zu Braunschweig, widmete sich anfangs der Holzschneidekunst, die er aber auf der Akademie in Dresden, wo er Bendemanns Schüler war, mit der Malerei vertauschte. Später hielt er sich längere Zeit in Rom auf. Seine Bilder, meistens religiösen Inhalts, zeigen ein großes Talent für Komposition und treffende Charakterisierung, z. B.: Abschied des Apostels Paulus von Ephesus (1864), Kartons zu den Fenstern der Kirche in Gohlis bei Leipzig und das ganz im Geiste der Cinquecentisten gemalte Altarbild für eine Kirche bei Riga: Christus am Kreuz mit den Seitenbildern Petrus und Paulus. Er malt auch häufig Porträte. An Stelle des 1871 verstorbenen Gustav Jäger wurde er Direktor der Kunstakademie zu Leipzig, der er durch Heranziehung kunstverwandter Gewerbe einen bedeutenden Aufschwung verlieh.
Johannes, Historienmaler, geb. 1821 zu Köln, war 1843-47 Schüler der Akademie in Düsseldorf, wo er 1846 mit einer Verstoßung der Cordelia (nach Shakespeares «König Lear») auftrat, die nebst der bald folgenden Herodias mit dem Haupt Johannis des Täufers große Erwartungen in Bezug auf das Kolorit erregte. Nach einem kurzen Aufenthalt in Paris, wo er im Louvre Christi Grablegung von Tizian in einer Weise kopierte, die von großem Verständnis des Tizianschen Kolorits zeugte, ging er 1847 nach Venedig, wo er für die Düsseldorfer Akademie eine Kopie der berühmten Himmelfahrt der Maria von Tizian anfertigte. Von Venedig aus ging er nach Florenz und Rom, kehrte 1850 mit reichen Studien nach Düsseldorf zurück und malte verschiedene Historienbilder. 1859 zog er nach Weimar, errichtete und leitete dort an der Kunstschule einen Aktsaal, nahm aber 1866 seinen Wohnsitz in Köln, wo er Professor und Konservater des Museums ist, um dessen Anordnung und Katalogisierung er sich sehr verdient machte. Er ist Mitglied der Akademie in Wien.
(spr. njöwĕrkärk), Alfred Emilien, Graf von, franz. Bildhauer, geb. zu Paris, war anfangs in der Kunst nur Dilettant, bis er 1843 mit einer Bronzestatue des Prinzen von Oranien, Wilhelms des Schweigsamen, auftrat, die seinen Ruf als Bildhauer begründete (im Besitz des Königs von Holland). Später folgten außer einer Bronzestatue des Philosophen Cartesius (im Haag und Wiederholung in Tours), einem Einzug Isabellas der Katholischen in Granada und einer Statue Napoleons I. in Lyon (1852) fast nur Büsten, die sehr beifällig aufgenommen wurden, z. B.: Napoleons III., der Prinzessin Murat, der Marquise von Cadore, des Marquis de Lavalette u. a. 1849 wurde er Generaldirektor der Nationalmuseen und leitete 1863 die Reorganisation der École des beaux-arts. 1864 wurde er Senator. Nachdem er 1848 Ritter, 1851 Offizier, 1855 Kommandeur und 1863 Großoffizier der Ehrenlegion geworden war, machte der Sturz des zweiten Kaiserreichs seiner politischen und administrativen Thätigkeit ein Ende.
Joh. Arthur Severin, Genre- und Schlachtenmaler, geb. zu Salwarschienen, besuchte zunächst die Akademie des benachbarten Königsberg, ging aber schon bald darauf nach Düsseldorf, wo er Schüler von Lessing wurde, dem er 1859 nach Karlsruhe folgte, bis er sich 1865 wieder in Düsseldorf niederließ. Anfangs malte er kleinere Genrebilder, kam aber bald zu dem seinem Talent mehr entsprechenden Fach des ¶
Soldaten- und Kriegslebens. Auf seine ersten Bilder dieser Art: Übergang über die Beresina (1858, Kunsthalle in Karlsruhe) und russische Grenzwächter auf der Verfolgung polnischer Schmuggler (1861), folgte 1863 eine seiner Hauptschöpfungen, das ausdrucksvolle, in der Verteilung der Massen überaus glückliche Ende der Schlacht bei Leipzig (1863, Privatbesitz in Bremen). Dazu kamen später noch: die Heimkehr der Krieger, Episode aus dem polnischen Aufstand, der sehr ergreifende Abschied des Landwehroffiziers, Landleute ihr Kind begrabend (1870), Begräbnis eines polnischen Freiheitskämpfers (1872) und der allzu viel enthaltende Dorfbrand im Winter (1877).
Giuseppe de, ital. Maler von Städtebildern, geb. 1846 zu Barletta in Unteritalien, besuchte die Kunstschule in Neapel und machte namentlich nach der Natur seine Studien. Nachdem er dort mit einigen Landschaften debütiert hatte, ging er 1868 nach Paris, wurde Schüler von Brandon, Gérôme und Meissonier und brachte seitdem sehr geistreiche, von scharfer Beobachtung zeugende Städtebilder mit interessanter Staffage, die Früchte seiner Reisen in Frankreich, England und Italien. Bald zeigt er den klaren süditalienischen Himmel, bald den dicksten Themsenebel, anfangs in mikroskopisch detaillierter Ausführung, später in kühner, leicht hingeworfener Weise, stets meisterhaft im Helldunkel. Sehr reich war er auf der Pariser Ausstellung von 1878 durch Bilder vertreten, unter denen das beste eine Ansicht von Westminster, von unwiderstehlicher Wahrheit. Er erhielt mehrere Medaillen und 1878 das Kreuz der Ehrenlegion.
August, Historienmaler, geb. zu Bessungen bei Darmstadt, hatte dort den Landschaftsmaler Lucas (gest. 1863) zum Lehrer, wurde Schüler der Akademien in Düsseldorf und Antwerpen und machte mehrere Studienreisen in Italien, Frankreich und den Niederlanden. Das ihn zuerst in größern Kreisen bekannt machende, wenn auch nicht sehr interessante Bild war (1870) das Religionsgespräch zu Marburg im Oktober 1529 (Gallerie in Darmstadt), und fast gleichzeitig entstand der Besuch des jungen Landgrafen Philipp des Großmütigen bei Luther, der ebenso arm an prägnanter Charakteristik des historisch unbedeutenden Moments war. Außerdem einige rein biblische Bilder, wie: das Jüngste Gericht, Paulus vor dem Hohen Rat in Jerusalem, Gefangennehmung Christi und die Restauration des Wandgemäldes in der Stadtkirche zu Wimpfen.
1) Edme Antony Paul, franz. Bildhauer, geboren zu Paris, Schüler von Lequesne, Guillaume und Cavelier, erhielt 1868 den großen römischen Preis, hat sich auf den Ausstellungen der letzten Jahre durch seine eleganten und doch kräftigen, im Geiste der Antike aufgefaßten Idealfiguren einen Namen gemacht, z. B.: Margarete (1872), der Tod (Relief), die kühne Bronzestatue eines Netzfechters (1875), Romeo und Julie (Marmorgruppe, 1875), nach dem Bad (Marmorstatue, 1876), Porträt des Barons Taylor (Bronze), die Méditation (Marmorstatue). 1878 wurde er Ritter der Ehrenlegion.
2) Achille Jules, franz. Landschafts- und Marinemaler, geb. 1815 zu Quimper, begann seine künstlerische Ausbildung in Brest unter Charioux, kam nach Paris, debütierte 1840 und unternahm dann längere Reisen im Orient (1843-1845). Unter seinen recht ansprechenden, aber manchmal im Kolorit allzu bunten Landschaften und Marinen sind zu nennen: der Herzog und die Herzogin von Nemours auf der Reede von Brest (1844), Erinnerung an Rhodos (1846), Hochzeit in der Bretagne, Rückkehr vom Fischfang, Umgebungen von Calais (1857), Empfang der Königin von England in Cherbourg 1858, Hafen von Morlaix (1859), Erinnerung an Konstantinopel (1861), die Schiffbrüchigen (1865), Strand von Tréport u. a.
(spr. norbläng), Sébastien Louis Guillaume, franz. Historienmaler, geb. zu Warschau, kam schon in früher Jugend mit seinen Eltern nach Frankreich, wurde in Paris Schüler von Régnault und Blondel und besuchte die École des beaux-arts, in welcher er ¶
1825 für sein Bild: Antigone ihren Bruder Polyneikes bestattend den großen römischen Preis erhielt, so daß er nach Rom ging, wo er die Madonna di Foligno von Raffael kopierte und den Tod des Phalaris (1830) malte. Von seinen übrigen Werken, meistens von einfachem Ausdruck der religiösen Empfindung, nennen wir: Vorbereitungen zum Opfer, Christus heilt den Gichtbrüchigen, Christus am Ölberg, Paulus predigt in Athen, Enthauptung des Johannes, Martyrium des heil. Laurentius, Christus segnet die Kinder, St. Paulus bekehrt die Lydia, sowie andern Inhalts: der Tod Ugolinos, schlafende Bacchantin, die drei Parzen, Xenokrates widersteht den Verführungen der Phryne, das goldne Zeitalter (1863);
aus den letzten Jahren noch: das Opfer an den Pan und die Zerstörung von Herculaneum. 1859 wurde er Ritter der Ehrenlegion.
Bengt, schwed. Genremaler, geb. zu Kompinkulla (Landschaft Blekingen), hütete anfangs das Vieh, kam dann zu einem Zimmermann in die Lehre, wo er sieben Jahre arbeitete, und konnte erst 1851 nach mancherlei andern Beschäftigungen auf die Akademie in Düsseldorf gehen, wo er Schüler von Th. Hildebrandt wurde. 1853 bereiste er Dalekarlien, besuchte 1857-1859 Paris, dann Rom und Neapel und ließ sich 1860 in Düsseldorf nieder. Seine Genrebilder, die sich fast ganz auf die Schilderung des Bauernlebens seiner Heimat beschränken, verraten eine gesunde Beobachtungsgabe und viel Gefühl, wenn sie auch bisweilen nur prosaisch in den Motiven sind. Die bedeutendsten derselben sind: Abendmahlfeier in einer Dorfkirche (1854, Nationalgallerie in Christiania), Volksversammlung, Scene aus Lappland (beide im Nationalmuseum in Stockholm), Organist in einer schwedischen Dorfkirche (Hauptbild, Museum in Leipzig), die Ablieferung des Zehnten (1862), Brautzug in Schweden, die letzte Reise (1871), der verwundete Bärenjäger, der gute Rat (1872), Heuernte in Schweden und Heimkehr der Jäger (1878).
Axel, schwed. Landschaftsmaler, geb. als Sohn eines Porträtmalers in Stockholm, wo er seine ersten Studien nach der Natur machte; 1851 ging er nach Düsseldorf und schloß sich hier namentlich an Gude an. Alljährlich bereist er den skandinavischen Norden, aus dem er die Motive seiner ansprechenden, wirkungsvollen Landschaften entlehnt, z. B.: das Vorgebirge Kullen an der schwedischen Küste, norwegische Landschaft (Gallerie in Düsseldorf), Ramsthalshorn bei Tralltauwaren, Wasserfall in Ramsdalen u. a. Er ist schwedischer Hofmaler und Mitglied der Akademie in Stockholm.
August von, Bildhauer, geb. 1813 zu Heinrichs in Thüringen, lernte in Suhl unter dem Graveur Döll das Stein schneiden, erhielt eine Stelle an der Münze in Düsseldorf und trat infolge einer Medaille auf den Erzbischof Spiegel-Desenberg und eines von ihm geschnittenen preußischen Staatssiegels in die Akademie. Hier modellierte er zunächst nur kleine Büsten, die wegen ihrer frappanten Ähnlichkeit größere Aufträge nach sich zogen. Auf den Rat des Barons v. Reutern zog er 1842 nach Frankfurt, wo er mit Aufträgen für Büsten, Statuetten u. dgl. überhäuft wurde und den Frankfurter Doppelthaler mit dem Brustbild der Germania anfertigte (1857). Eine kolossale Statue der siegreichen Germania für das deutsche Schützenfest des Jahrs 1862 blieb leider nur Gipsmodell.
(spr. normáng), Alfred Jules, franz. Architekt, geb. zu Paris, Sohn des Architekten und Kupferstechers Henri Marie N., als dessen Schüler er 1839 in die École des beaux-arts trat. Später Schüler von Jay, erhielt er 1846 für den Entwurf eines naturgeschichtlichen Museums den römischen Preis und sandte aus Rom einen Entwurf zur Restauration des Forums ein. 1855-57 baute er für den Prinzen Napoleon in den Champs Elysées ein Hotel im pompejanischen Stil. 1860 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.
Adelsteen, norweg. Landschaftsmaler, geb. zu Bodö im nördlichen Norwegen, sollte ursprünglich Kaufmann werden, ging aber zur Kunst ¶
über und bezog 1869 die Akademie in Düsseldorf, war bis 1873 Schüler von Eugen Dücker und machte fast jährlich Studienreisen in die Gebirgsgegenden seiner Heimat. Zu seinen besten Landschaften von großer Naturwahrheit und leuchtendem, kräftigem Kolorit gehören: Motiv vom Sognefjord (Nationalmuseum in Stockholm), die Lofoten, Romdalsfjord u. a.
Julius, Landschafts- und Genremaler, geb. 1827 zu München, besuchte kurze Zeit die dortige Akademie, war Schüler von Feodor Dietz und widmete sich unter ihm der Schlachtenmalerei, gab diese aber wieder auf, wandte sich als Schüler J. G. (Anmerkung des Editors: Johann Gottfried) Steffans zur Landschaft und machte später Studienreisen in Deutschland, der Schweiz und Oberitalien. Unter seinen Bildern, in denen die Landschaft Hauptsache ist, nennen wir: Frühling am Starnberger See, Kartoffelernte, Landschaft mit Reitern aus dem Dreißigjährigen Krieg, Partie am Chiemsee, Mittag im Steinbruch, und unter den mehr ins Gebiet des Genres der Menschen- und Tierfiguren gehörenden: Rendezvous der Pikeure, Pferdeschwemme, nächtlicher Hinterhalt und fahrendes Volk (1879).
(spr. nort'n), William, amerikan. Marine- und Strandmaler, entsprossen aus einer Familie von Schiffbaumeistern, machte schon in seiner Jugend Seereisen und lieh sich dann in Boston nieder, wo er die Marinemalerei begann, in der er bald Bedeutendes leistete. 1877 verlegte er seinen Wohnsitz nach London.
Als seine besten Bilder werden genannt: Walfischfänger, früher Morgen, ruhiger Nachmittag, Nebel an der Küste, die Themse bei Blackwall, Zwielicht an der Küste von Neufundland etc.
David de, belg. Stilllebenmaler, geboren zu Gent.
Seine Bilder, sowohl Blumen, Früchte und Gemüse als totes Wild, Geflügel u. dgl., sind im Arrangement und Kolorit wahre Meisterstücke, z. B.: Speisezettel, häusliche Sorgen, alte Vasen mit Zubehör und andre nur «Stillleben» oder «Frühstück» betitelte. Er ist Ritter des Christusordens und lebt seit einiger Zeit in Algier.
(spr. -wopátz), Jan, Landschaftsmaler und Lithograph, geb. 1821 zu Nechanitz in Böhmen, besuchte die Akademie zu Wien unter Thomas Ender und Steinfeld und hielt sich längere Zeit in Rom auf, von wo er 1854 mit reichen Studien zurückkehrte. In seinen ersten Bildern zeigte er eine ernste, stimmungsvolle Farbe, die an Ruisdael erinnerte; später nahm er besonders in der Charakteristik manches von Selleny an, mit dem er in Italien war. Zu den besten seiner Bilder gehören: Franziskanermönche, die Idylle: Frühlingsmorgen, Landschaft mit Kirchhof und Kirchenruine (Belvedere), Mittagsbild aus Terracina, Amalfi u. a. Mehrere dieser Bilder lithographierte er selbst.
Heinrich, Kupferstecher, geb. 1821 zu Düsseldorf, Schüler der dortigen Akademie von 1847-50 unter Keller, stach nach Zeichnungen Overbecks für das Evangelienwerk drei Blätter, welche den tüchtigen Zeichner verrieten, ferner: das glückliche Alter, nach Jordan (1856);
ein Blatt des Geschichtswerks von Hermann («Zeit von Kaiser Leopold II. bis Joseph II.»),
Engelständchen, nach Mintrop, und andre kleinere Blätter.
O.
(spr. ohks), John Wright, engl. Landschafts- und Marinemaler, geb. 1822 zu Sproston House (Cheshire), lernte nur am Liverpool College das Zeichnen, war aber in der Malerei Autodidakt. Er machte Studienreisen in Großbritannien, Italien und der Schweiz und ließ sich 1856 in London nieder. Nach seinem Debüt des Jahrs 1848 folgte eine Reihe von Bildern, die ein gründliches Studium der Natur und eine sorgfältige Behandlung aller landschaftlichen Details verraten und oft von reizender Wirkung sind, z. B.: eine alte Sandgrube (1860), feuchte Wiesen (1861), ¶
Überschwemmung eines Flusses, ein Morgen am Lago Maggiore (1870), die Quelle der Themse, Gebirgsstrom in Aberdeenshire (1873), Reparatur eines alten Boots, schlechtes Wetter an der Ostküste, auf den Wiesen u. a.
(spr. óhki), Maria, amerikan. Porträt-, Genre- und Stilllebenmalerin, geb. 1847 zu New York, wurde in der dortigen Zeichenakademie unterrichtet und war Schülerin von La Farge, William Hunt, Swain Gifford, Forbes und Couture.
Sie besuchte Frankreich und Italien und ließ sich in ihrer Vaterstadt nieder.
Ihre Bilder: l'inanmorato, der Philosophenwinkel, wie ihre Porträte, Stillleben und Kohlezeichnungen werden sehr geschätzt.
Adam Adolf, Zeichner und Karikaturmaler, geb. zu Regensburg, zog mit seinen Eltern schon 1847 nach München, sollte Kaufmann werden, folgte aber seiner Neigung zur Kunst und bildete sich auf der dortigen Akademie unter Karl Piloty. Doch bald vertauschte er den Pinsel mit dem Stift und schilderte die Mannigfaltigkeiten des täglichen Lebens mit dem ihm eignen Humor, namentlich in den «Fliegenden Blättern» von Braun u. Schneider, deren Verlag das Bedeutendste von seinen Arbeiten brachte. Außerdem Charakterköpfe in «Daheim», «Kathederthesen», «Oberländer-Album» etc.
Eduard, Kupferstecher, geb. zu München, war Schüler der dortigen Akademie und bildete sich nachher in Paris unter Pfnor. Seine Hauptthätigkeit erstreckte sich dort auf Stiche für architektonische Werke, so namentlich für Pfnors Monographie über das Schloß zu Fontainebleau, zu dem Schloß Anet und zu den «Monuments historiques français». Diese Thätigkeit setzte er seit seiner Rückkehr nach München (1870) in meisterhafter Weise fort, z. B. die Stiche für «Die alte Residenz in München, herausgeg. von G. F. Seidel» (1873) und die «Wiener Neubauten».
Adolf, Landschaftsmaler, geb. 1833 zu Wels in Oberösterreich, widmete sich erst seit 1851 der Kunst und bezog die Akademie in Wien, wo er seine ersten Studien unter Steinfeld machte. Dann ging er nach München und war über drei Jahre Schüler von Richard Zimmermann, von dem er auch die Vorliebe für das winterliche Stimmungsbild annahm, während er sich anderseits durch Albert Zimmermanns großartige Alpenwelt angezogen fühlte. Nachdem er sich dann durch Studienreisen in den Alpengegenden, in Frankreich und Holland weiter gebildet hatte, trat er mit seinen herrlichen, großartigen Landschaften auf, die, je höher die Region ist, in die er sich versteigt, eine desto tiefere und unmittelbarere Empfindung, einen desto energischern Pinsel zeigen.
Die erste Frucht seiner Hochalpenstudien war der Obersee im bayrischen Gebirge, infolge dessen er die künstlerische Leitung der großen photographischen Gletscherexpedition erhielt, die dem Kunsthandel 169 Blätter lieferte. Sodann Bilder aus dem Bregenzer Wald, den Schweizer, Tiroler und Salzburger Alpen, namentlich: vom Rauriser Goldberggletscher (im Besitz des Kaisers von Österreich), Friedhof der Natur, der Königssee, die drei Thorspitzen, Motiv am Inn, Traunkirchen am Gmundener See, ein großes Ortlerbild und die viel besprochenen zwölf Nordpolarbilder nach Skizzen von Payer, die, zur Vervielfältigung im Farbendruck bestimmt und photographisch reproduziert, den günstigsten Eindruck machen, aber freilich nicht als Originalwerke Obermüllners zu beurteilen sind. Bisweilen brachte er bis jetzt auch humoristische Genrebilder.
Eduard, Tier- und Landschaftsmaler, geb. zu Schwante bei Kremmen (Provinz Brandenburg), studierte anfangs Landwirtschaft und widmete sich dann in Berlin unter Steffeck der Tiermalerei. 1858 ging er nach Paris, arbeitete unter Couture, besuchte die Normandie und siedelte sich 1859 im Wald von Fontainebleau an. Seine mit der Landschaft verbundenen Tierbilder behandeln mit gleicher Vorliebe anfangs die Haustiere, später das Rot- und Schwarzwild, oft in stark aufgeregten Momenten, mit großer Bravour, aber auch etwas manieriert skizzenhaft. Eins seiner ersten Bilder waren die Kühe am Feenteich in Fontainebleau (Nationalgallerie zu ¶