Beifall, daß er 1864 Genosse der schottischen Akademie wurde. Die bedeutendsten derselben seit 1865 sind: der Tempel der
Vesta in Rom, Altedinburg (1868, Mondscheinbild), zwei großartige romantische Bilder von der Insel Skye (1869 und 1872),
der Tagesanbruch (1870), draußen in der Kälte (1874), Mondscheinlandschaft
im
Sommer, die Königin der Wälder (1876), flache Moorgegend bei Sonnenuntergang
(1877) und die drei Grazien (Birken). 1877 bereiste er Nordamerika und namentlich das Yosemitethal.
Georg, Historienmaler, geb. zu Steinach in Tirol, begann seine künstlerische
Ausbildung im 17. Jahr in Innsbruck und ging drei Jahre später nach München, wo er auf der Akademie
als Schüler von
HeinrichHeß und
Schraudolph ganz in deren Fußstapfen trat. Letzterer verwendete ihn auch bei seinen Fresken
im Dom zu Speier. Nach mehreren Jahren der Sorge und Not erhielt er den Auftrag, die restaurierte Kirche zu Bruneck im Pusterthal
mit Wandgemälden als dem Leben der heil. Jungfrau zu schmücken (vollendet
1866), die bald andre ähnliche Arbeiten zur Folge hatten, nämlich 1867-71 zwei Fresken an der Decke der Kirche zu Steinach,
andre in den Kirchen zu Kematen im Pfitscher Thal und in Ischl, und ein treffliches Altarbild: Tod des heil.
Joseph (in Innsbruck). Sehr verdient machte er sich um die Hebung der Glasmalerei in seinem Vaterland
durch die Gründung der Anstalt in Innsbruck 1866 und wurde 1868 Mitglied der Akademie in Wien. Er starb
span. Malerfamilie, deren Stammvater Don José y Agudo M. (geb.
1781, gest. 1859) war. Der als Maler bedeutendste seinerSöhne ist DonFederico M., geb. zu
Rom, empfing gründlichen Unterricht von seinem Vater und später in Paris von Winterhalter. In seiner korrekten Zeichnung
und meisterhaften Ausführung ist er einer der namhaftesten spanischen Maler. Unter seinen historischen Bildern werden als
die besten genannt: Gottfried von Bouillon zum König von Jerusalem ausgerufen (1839, im historischen
Museum zu
Versailles), Marie Christine als Nonne am Bett Ferdinands VII. (1843), die Frauen am
Grab Christi und zahlreiche
Porträte der spanischen Aristokratie. In den letzten Jahren malte er auch mehrere glänzende Genrebilder. Mit seinem Schwager
Don Eugenio de Ochoa gründete er 1835 das Kunstblatt «Elartista». Auf den Ausstellungen erhielt er zahlreiche Medaillen, wurde Hofmaler und Professor an der Akademie zu Madrid, 1846
Ritter, 1860 Offizier
u. 1878 Kommandeur der Ehrenlegion. - Ein zweiter Sohn Don Josés ist DonJuan M., Professor
der Architektur in Madrid; ein dritter, Luis M., Schüler seines Vaters, erhielt 1848 den großen römischen
Preis, ist als Historienmaler besonders bekannt durch sein Bild: Beisetzung der heil. Cäcilie in den Katakomben Roms. -
Einer der
Söhne Don Federicos ist DonRaimundo M., geb. zu Rom, Schüler seines Vaters,
malt Genrebilder aus dem spanischen Volksleben und Porträte;
durch beides reich vertreten auf der internationalen
Ausstellung von 1878, z. B.: das Ende eines Maskenballs (infolgedessen er
Ritter der Ehrenlegion ward).
Ein zweiter Sohn Don
Federicos, DonRicardo M., ebenfalls Schüler seines Vaters, hat sich durch hübsche Aquarelle einen Namen gemacht.
Guidovon, Tier- und Jagdmaler, geb. zu München,
widmete sich anfangs der Jurisprudenz und kam erst nach vierjährigem Universitätsstudium auf die dortige Akademie, wo er
sich von 1865 an dem genannten Fach unter
OttoGebler widmete. Unter seinen seit 1869 sehr beliebt gewordenen Jagdbildern sind
die bedeutendsten: bestrittene Jagdbeute (1869), eingegangener Hirsch von Sauen aufgefunden (1873 in
Wien prämiiert), beim Fuchsriegeln (1877, angeschossener
Fuchs von Dachshunden angepackt, lebensgroß) und sichere Beute
(1879, Rehbock von zwei Hunden verfolgt).
(spr. magóh),DominiqueAntoine, vielseitiger franz.
Maler in der Historie, im
Genre, im Porträt und in der Landschaft, geb. zu Marseille, war anfangs Schüler
der
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dortigen Kunstschule, später in Paris Schüler Cogniets. Unter seinen überaus zahlreichen Werken, die besonders in den öffentlichen
Gallerien Frankreichs zerstreut sind, nennen wir aus der biblischen und heiligen Geschichte nur: Episode aus dem bethlehemitischen
Kindermord (1842), Abnahme Christi vom Kreuz (1845), Mater dolorosa (1852), der heil. Bernhard
predigt den Kreuzzug in Vezelay (1864), Paulus in Athen; aus der Zahl seiner übrigen Bilder: aus der
Umgegend von Marseille (1841), gefangene Christen (1844), Frauen an der Quelle (1846), eine Scene aus Dantes «Purgatorio»,
die Schöffen von Marseille während der Pest von 1720 (1860), Condé auf dem Schlachtfeld von Rocroy sowie eine Menge
dekorativer Arbeiten in öffentlichen Gebäuden von Marseille. Er ist seit 1859 Direktor der Kunstschule seiner Vaterstadt.
Christian Karl, Genre- und Porträtmaler, geboren zu Bredstedt (Holstein), machte seine Studien in Paris
unter Couture und nach den Werken Rembrandts im Louvre;
dann ging er nach Rom, lebte längere Zeit in Hamburg,
jetzt in Schleswig, wo er einer von ihm gegründeten Holzschnitzschule vorsteht.
Einige seiner besten Genrebilder sind im
Privatbesitz zu Hamburg, z. B.: die alte Wahrsagerin, Pifferari, Aus der Stadt heimkehrende
Landleute und mehrere treffliche Porträte.
(spr. mänjáng), Albert, franz. Historienmaler,
geboren zu Beaumont (Sarthe), Schüler von Jules Noël und von Luminais, malte anfangs mehrere Skizzen aus
Spanien und wandte sich dann, wenn auch mit ungleichem Glück, zu historischen Darstellungen, von denen nur einige sich allgemeine
Anerkennung erwarben. Die bedeutendsten derselben sind: Abfahrt der Normannenflotte zur Eroberung Englands (1874),
Beschimpfung der Gefangenen (1875, Scene aus dem Kreuzzug gegen die Albigenser), Friedrich Barbarossa
zu den Füßen des Papstes vor der Marcuskirche in Venedig (1876) und (1878)
der auch in der Komposition verfehlte Christus als Tröster der Betrübten. Neuerdings wurde er für die Ausschmückung des
kürzlich geschaffenen Museums in
Belfort mit einem großen Bild aus der Geschichte der Stadt beauftragt.
(spr. majäh),Jacques Léonard, franz. Bildhauer, geb. zu Paris,
Schüler von Fauchère und Pradier, erhielt 1847 den großen Preis für Rom, wo er sich weiter ausbildete. Von dort sandte
er die im Luxembourg befindlichen herrlichen Bildwerke: Agrippina und Caligula sowie Agrippina mit der Asche des Germanicus.
Unter seinen übrigen sehr gerühmten Arbeiten, die zum Teil in den Louvre, in die Tuilerien und verschiedene
Kirchen von Paris kamen, nennen wir: die Statuen der Wissenschaft und der Abundantia, eine Jägergruppe in Bronze, Statue
des Königs Jérôme am Denkmal der Familie Napoleons in Ajaccio (1864), eine Gipsgruppe: Cäsar (1877),
Satyr und Amor und dekorative Bildwerke in den Kirchen St. Severin, Ste. Clotilde,
St. Leu, in der Neuen Oper etc. Auf den Ausstellungen erhielt er mehrere Medaillen und 1861 das
Ritterkreuz der Ehrenlegion.
(spr. mängdróng), Etienne Hippolyte, franz.
Bildhauer, geb. zu Champtoceaux (Maine-et-Loire), kam erst 1825 nach Paris, wo
er in der École des beaux-arts die Kupferstecherkunst erlernte. Dann trat er, um Bildhauer zu werden, in das Atelier von
David d'Angers und debütierte 1834 mit der Gipsstatue eines von einer Schlange gebissenen Hirten, die er nachher in Marmor
ausführte. Zu den bedeutendsten seiner übrigen Bildwerke gehören zunächst die im Garten des Luxembourg
befindliche Velleda (1839, spätere Wiederholung im Museum daselbst), in welcher er den gallischen Typus an die Stelle des
griechischen Ideals setzte, eine Statue Senefelders, eine Genoveva, die den Attila entwaffnet (Kolossalgruppe für die Kirche
Ste. Geneviève), Statue des Generals Auguste Colbert (1849), Pygmalion und Galatea, der verliebte
Löwe (1860), die Marmorstatue der Resignation Frankreichs (1874), die Zukunft (1875, Gipsgruppe)
und zahlreiche in streng-kirchlichem Stil gearbeitete religiöse Bildwerke, z. B.: ein kolossaler
Christus am Kreuz und 32 Statuen für
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die Kathedrale in Sens, ein Marmorrelief in der Kathedrale zu Reims und viele monumentale Porträtstatuen und Büsten. Er erhielt
zahlreiche Auszeichnungen und 1874 das Kreuz der Ehrenlegion.
(spr. mäsĭah), Joanny, franz. Blumen- und Früchtemaler,
geb. zu Lyon, widmete sich anfangs auf der Kunstschule seiner Vaterstadt kunstgewerblichen
Arbeiten, ging später zur Blumenmalerei über, worin er es zu vorzüglichen Leistungen brachte, die sich durch hübsche
poetische Anordnung und kräftige Färbung auszeichnen. Wir nennen nur aus den letzten Jahren: die ersten Blumen, Früchte
auf der Erde (1873),Bouquet von Moosrosen und Theerosen, Trauben und Pfirsiche, Sauerklee und Veilchen (1875),
an den Ufern der Marne bei Vignely (1876).
Hans, als Maler der bedeutendste, berühmteste Kolorist, geb. zu Salzburg, schon
als Knabe ein träumerischer Sonderling, der, unbrauchbar fürs praktische Leben, nur ein glänzendes Formengedächtnis entwickelte
und im Zeichenunterricht sich hervorthat. Er trat in die Akademie zu Wien, von der er aber bald als talentlos
wieder entlassen wurde. Trost- und ratlos nach Salzburg zurückgekehrt, fand er in dem Maler Schiffmann einen Helfer; dieser
nahm ihn 1859 mit nach München und brachte ihn zu Piloty, der sein Talent zu würdigen wußte, ihn aber erst 1861 unter die
Zahl seiner Schüler aufnehmen konnte.
Hier entstand sein erstes Bild: Lavoisier im Gefängnis, das schon ein merkwürdiges koloristisches Talent verriet. Ein Jahr
nachher folgte eine auch von üppiger Phantasie zeugende Nachmittagsunterhaltung vornehmer Venetianer, die weniger bekannt
wurde, weil sie sofort nach der Vollendung nach Petersburg ging. Nachdem er 1862 die Weltausstellung in
London und bei dieser Gelegenheit auch Paris besucht hatte, brachte er in den nächsten Jahren nur kleinere Arbeiten, z. B.:
Falstaff im Waschkorb, der Ritter und die Nixen (Gallerie Schack in München), eine höchst originelle Leda und als Frucht
einer italienischen Reise eine Landschaft mit römischen Ruinen.
Doch
erst die große Trilogie der modernen Amoretten (1868) erregte durch die wunderbare Mischung von
Menschen und Dingen und durch ihr zauberhaftes Kolorit allgemeines Aufsehen und entschied des Künstlers Glück. Noch weit
farbenglänzender und origineller in der Komposition war sein 7 m langerFries der Pest in Florenz (anfangs genannt die sieben
Todsünden, auch der Traum eines Wollüstlings), sein bis jetzt kühnstes und originellstes Werk, das
bei seinem Erscheinen im Münchener Kunstverein einen förmlichen Aufruhr erregte, bei seinem Umzug in Deutschland wie in
Paris ebenso starke Tadler wie Lobredner fand.
Hieran schloß sich die Julie auf der Bahre (Belvedere in Wien), eine seiner schwächsten Leistungen.
Auf der Rückreise von Rom, wo dies letztere Bild entstanden war, ließ er sich, dem Ruf des Kaisers folgend, 1869 in Wien
nieder, wo ihm auf Staatskosten ein prachtvolles Atelier geschaffen wurde, und begann eine noch umfangreichere Thätigkeit.
Zunächst entstanden die beiden berühmten Abundantien (des Meeres und der Erde Gaben), die im Beiwerk
von Blumen, Früchten, flimmernden Stoffen, Juwelen etc. einen noch größern Farbenglanz entfalteten
als alle frühern Bilder.
Mit dem freilich unbefriedigt gebliebenen Anspruch eines Historienbilds trat 1873 Katharina Cornaro, der Venedig seine Huldigung
darbringt, auf (Nationalgallerie in Berlin), eine koloristisch meisterhafte, jubelnde Gruppe von Menschen, die nur
der Schönheit ihre begeisterte Huldigung darbringt, aber im Gedanken leer und arm ist. Bald nachher entstanden neben manchen
kleinern Arbeiten der auch in der Charakteristik treffliche Vorhang des neuen Wiener Stadttheaters und die üppige Kleopatra
(Gallerie in Stuttgart) und, nachdem er den Winter 1875-76 mit Lenbach und Leop. Müller in Ägypten verlebt
hatte, eine antike Spazierfahrt auf dem Nil und (1878 für die Pariser Weltausstellung) der kolossale Einzug Karls V. in
Antwerpen, der, auf einer mißverstandenen Stelle Albr. Dürers beruhend, in der Hauptfigur geistig
unbedeutend, nur eine Verherrlichung des
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Fleisches genannt wurde (Kunsthalle in Hamburg). Ähnlich verhält es sich mit seinen 1879 vollendeten Fünf Sinnen. In der
Jagd der Diana (1880) dagegen schwang er sich wirklich bis zur Darstellung eines historischen
Vorgangs empor und zeigte sich nicht bloß als Maler, sondern auch als Künstler, der statt bloßer Menschenleiber und
physiognomischer Leerheit ausdrucksvolles Leben darzustellen weiß und sich daneben auch den besten Landschaftern ebenbürtig
zur Seite stellt. Er ist Ehrenmitglied der Akademien zu Berlin, Wien und München.
Karl Wilh. Christian, Landschaftsmaler, geb. zu Kröpelin (Mecklenburg-Schwerin),
bezog erst 1873 die Kunstschule zu Weimar, wo er sich in der Landschaftsmalerei unter Th. Hagen sowie
durch spätere Studienreisen zu einem Koloristen ausbildete, der bei einer glücklichen Auffassung der Gegenstände die Lokaltöne
auf einen Ton, Grau, zu stimmen pflegt;
z. B.: Partie bei Bützow, Mühle zu Eixen, Ansicht von Schwerin (1876), Winterlandschaft
(1877), norddeutsche Landschaft mit Schafherde (Berliner Nationalgallerie), Frühlingsanfang.
Andrea, ital. Bildhauer in Mailand, geboren bei Roveredo in Südtirol, ist
einer der italienischen Bildner der Gegenwart, denen neben einer großen Grazie der Gestalten die Behandlung der Gewandstoffe,
der Stickereien etc. die Hauptsache ist, worin er eine große Meisterschaft zeigt, z. B.:
die Liebesbande (Marmorgruppe), nach dem Bad (Marmorstatue) und ein neuerdings auf dem Friedhof zu Innsbruck
aufgestelltes auch sehr lebens- und ausdrucksvolles Grabdenkmal.
Christian Friedrich, Tier- und Landschaftsmaler, geb. 1832 zu Broekhuizen bei Utrecht, kehrte schon 1833 mit
seinen Eltern nach Württemberg zurück, war anfangs Holzschneider, ging 1857 nach München, wo er die Landschaftsmalerei
erlernte, mit der er infolge einer Reise nach Oberitalien anfangs auch die Architekturmalerei verband.
Erst 1865, als er nach Düsseldorf und von da nach Paris ging, wo er die Werke Troyons studierte, begann er das seinem Talent
völlig entsprechende Fach der Tiermalerei
und insbesondere der Schafe, die ihm namentlich in ihren friedlichen Situationen
sehr gut gelingen. Zu seinen frühern Bildern, in denen noch die Landschaft Hauptsache ist, gehören:
Partenkirchen, Partie aus der Schwäbischen Alp, Kochem an der Mosel, der Hallstätter See u. a.,
zu den spätern Tier- und insbesondere Schafbildern: die heimkehrende Herde, Morgen und Abend im Dorf, des Schäfers Morgengruß
(Staatsgallerie in Stuttgart), Schafe bei herannahendem Gewitter, Schaft im Frühjahr, Auf der Höhe,
Mittagsruhe, Dorfleben, Kühe an der Tränke u. a.
Johan August, schwed. Historien- und Genremaler, geb. zu
Vestra Ny (Ostgotland), lernte anfangs bei seinem Vater das Holzschnitzen, besuchte 1850-56 die Akademie zu Stockholm, ging
darauf nach Düsseldorf und dann nach Paris, wo er Schüler Coutures wurde. Ein Reisestipendium setzte
ihn in den Stand, Italien zu besuchen; dann verweilte er in Paris abermals längere Zeit, kehrte in sein Vaterland zurück
und wurde 1867 ordentlicher Professor an der Akademie in Stockholm.
Neben einigen gemütlichen Genrebildern ist sein Hauptfach die altnordische Sage und Mythologie, die
er mit viel Phantasie in glänzendem Kolorit behandelt; solche Bilder sind namentlich: König Heimir und Aslaug, Ragnars
Söhne bei der Nachricht vom Tod ihres Vaters, Wikinger begraben ihre Toten (diese drei schon in Düsseldorf entstanden),
Ingeborg erhält die Nachricht von Hialmars Tod, wozu später unter andern Bildern noch die Bravallaschlacht
kam. Er illustrierte auch Tegnérs «Frithjofssage» und ähnliche Werke.
(spr. mantschīni), Francesco Giovanni, ital. Landschaftsmaler,
geb. zu Neapel, begann dort 1852 seine Kunststudien in der Akademie, war Schüler von
Gabriel Smargiassi und bereiste nachher Mittel- und Norditalien, Paris, Wien und London. Seine fast nur
aus Italien entlehnten, oft reich staffierten Landschaften, die ihm seit 1859 mehrere Medaillen, 1868 den italienischen Kronenorden
und 1877 ein Ehrendiplom einbrachten, sind von meisterhafter Zeichnung,
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trefflicher Beleuchtung und ungemeiner Naturwahrheit in dem Charakter der Landschaft, am schönsten wohl die aus der Umgegend
von Neapel. Dahin gehören: Rückkehr von einem Madonnenfest (Museum in Neapel), Felsenpartie, Straße in Torre dell' Annunziata,
Straße in Pompeji, Straße in Pozzuoli, Marinebild von Casamicciola auf Ischia, Marinebild von Capri;
mehrere derselben
auf der internationalen Ausstellung von 1879 in München.
Eduard, Kupferstecher, geb. zu Berlin, wurde infolge seiner mit der
Feder gemachten Nachzeichnungen von Kupferstichen in den Stand gesetzt, die Akademie zu besuchen, wo er 1826-30 Schüler
von Buchhorn war. Einer seiner ersten Stiche (fast sämtlich in Linienmanier) war der Krieger und sein
Kind, nach Th. Hildebrandt (1835), der zur Folge hatte, daß er auch mit dem Stich der Lurlei nach Begas (1839) beauftragt
wurde. Nachdem er schon 1837 Mitglied der Akademie in Berlin geworden war und in Paris die goldne Medaille erhalten hatte,
begab er sich auf ein Jahr zu Henriquel-Dupont.
Unter seinen übrigen überaus zahlreichen Stichen, die sich sowohl durch geistige Wiedergabe des Originals wie durch Nachahmung
des Stofflichen auszeichnen, nennen wir nur als die hauptsächlichsten: italienischer Hirtenknabe, nach Pollack;
zahlreiche Porträte nach neuern Meistern und, noch unvollendet, die Sixtina Raffaels.
Neben vielen andern Auszeichnungen
erhielt er den Orden pour le mérite (1860) sowie die erste Preismedaille und das Kreuz der Ehrenlegion infolge der Pariser
Ausstellung von 1867. Er ist Mitglied zahlreicher Akademien und
seit 1856 Direktor der Kupferstecherschule
der Akademie in Berlin.
Guido, Illustrator u. Genremaler, geboren zu Prag als Sohn des Landschaftsmalers
und Professors an der dortigen Akademie, Anton M. (gest. 1843), dessen Schüler er nachher wurde,
aber nicht so sehr im Fach der Landschaft als in dem der Illustration und des Genres. In ersterm Fach
brachte er z. B. sehr gelungene Bilder zu einer böhmischen Übersetzung des «Don
Quichotte». Im Genre bildete er sich später noch in Düsseldorf unter Vautier weiter aus, machte hierin glänzende Fortschritte
und stellte mehrere überaus reizende Bilder aus der Kinderwelt aus. Er starb schon im Oktober 1880 in Prag.
(spr. -näh), Edouard, franz. Genremaler und Radierer,
geb. 1832 zu Paris, machte als Seemann eine Reise nach Rio de Janeiro, besuchte dann Italien und
Holland und trat endlich in Paris in das Atelier Coutures, wo er sechs Jahre blieb. Seine voll Leben und Charakter, mit keckem,
bisweilen sogar rohem Pinsel gemalten Genrebilder wurden wegen ihres derben, hin und wieder anstößigen
Naturalismus von den Ausstellungen ausgeschlossen, weshalb er 1867 eine Specialausstellung derselben veranstaltete, die natürlich
große Lobredner, aber auch große Tadler fand. Zu den auch seine Liebhaberei für das Häßliche und Anstößige am besten
charakterisierenden Bildern gehören: der Absinthtrinker (1860), das Frühstück auf dem Gras (1863),
der tote Mann, das Kind mit dem Degen, Olympia, Hinrichtung Maximilians, das spanische Ballett, eine junge Dame (1868), die
Eisenbahn, die Wäsche (1876) u. a. Er hat auch mehrere Blätter
nach Tizian, Tintoretto, Velazquez und nach eignen Bildern trefflich radiert.
Heinrich, Bildhauer, geb. 1833 von deutschen Eltern zu Odessa, war 1848-50
Schüler der Kunstschule in Breslau und 1851 der Akademie in Dresden, sah sich aber durch die Umstände gezwungen, Holzschneider
zu werden, und brachte als solcher manche Blätter nach Ludw.
Richter und Schnorr. Nachdem er 1859-69 in Nordamerika als
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Photograph, Bildhauer und Porträtmaler gearbeitet hatte, kehrte er zurück und bildete sich auf der Akademie in Berlin unter
Albert Wolff in der Skulptur noch weiter aus. Seine Hauptwerke sind: das Kriegerdenkmal in Stargard (1874),
eine kolossale Büste Herbarts in Oldenburg und namentlich die treffliche Statue Bismarcks in Kissingen (1877 errichtet).
Albert August Karl, Bildhauer, geb. zu Angermünde, trat 1863 zu Berlin
in das Atelier Streichenbergs, wurde 1865 auf der Akademie Schüler von Schievelbein und nach dessen Tod (1867) von Hugo
Hagen, an dessen Arbeiten er drei Jahre lang thätig war. Als er auch diesen Lehrer 1871 durch den
Tod verlor, ging er auf einige Monate nach London in das Atelier eines Bildhauers und begann dann in Berlin eine selbständige
Thätigkeit, die sich bis jetzt auf dekorative Arbeiten, auf eine Obotritengruppe für den Großherzog von Mecklenburg, einige
Statuetten (Fritz Reuter), Porträtbüsten und Grabdenkmäler beschränkt hat.
(spr. marsch-), Julius, Landschaftsmaler und Radierer, geb. zu
Leitomischl (Böhmen), bildete sich für sein Fach in Prag und zu München aus und ließ sich 1858 in Wien nieder. Seine fein
empfundenen Stimmungslandschaften und Zeichnungen sind von romantischem Geist beseelt und ungemein ansprechend, z. B.:
Kongreß der Störche unter den Ulmen, Runenstein im Eichenwald, Mondaufgang im Föhrenwald, vor allen
der 1878 in Berlin und 1879 in München ausgestellte Cyklus: Waldeinsamkeit in zwölf Kohlezeichnungen, die eine große Meisterschaft
in der Darstellung der Waldromantik und der zauberhaften, phantastischen Abgeschiedenheit verraten;
ebenso die vier Jahres-
und Tageszeiten und die preisgekrönten 13 Kohlezeichnungen österreichischer Waldcharaktere.
Mehrere
eigne Kompositionen brachte er in reizenden Radierungen.
1) Jean Auguste, franz. Historien-, Genremaler und Journalist, geb. zu
Metz, besuchte anfangs die dortige Veterinärschule, bis er sich imstande sah,
die künstlerische Laufbahn zu ergreifen.
Er lernte zunächst in Luxemburg das Zeichnen, wurde Zeichenlehrer am Progymnasium in Diekirch, gab aber 1840 diese
Stelle auf und ging nach Paris, wo er Schüler der École des beaux-arts und Delaroches wurde. Während seiner künstlerischen
Thätigkeit 1847-57 stellte er mehrere Genre- und Historienbilder aus, z. B.: die Seifenblase, die Ermordung des Franz von
Lothringen, Herzogs von Guise, die allegorische Gestalt Frankreichs und die der Republik, Christus vor
Pilatus, der junge violinspielende Mozart u. a. Nachdem er mehrere Jahre artistischer und litterarischer
Mitarbeiter der Zeitschrift «L'illustration» gewesen war, übernahm er 1859 die
Redaktion derselben. 1858 erhielt er das Ritterkreuz der Ehrenlegion, 1874 den luxemburgischen Orden der Eichenkrone.
2) Wilhelm, Genremaler, geb. zu Landshut, kam schon in früher
Kindheit mit seinen Eltern nach Speier, ging nach München, um Rechtswissenschaft zu studieren, trat aber bald zur Malerei
über, besuchte deshalb die Kunstakademie und schloß sich namentlich dem Porträtmaler Correns (gest.
1877) an. Nach wiederholten Reisen in Italien trat er 1874 mit seinem ersten größern Bild: Stadt und
Land, auf, das sehr beifällig aufgenommen wurde;
dann folgten unter seinen bedeutenden Leistungen: Kinder auf dem Dorfkirchhof
an einem offenen Grab, die überaus anmutige Venus Anadyomene (1876), Abend im Klostergarten und neuerdings
die Freistunde im Pensionat.
Allen seinen Gestalten weiß er Adel der Form und Wahrheit der Empfindung
zu verleihen.
(spr. mărsselläng), Jean Esprit, franz. Bildhauer,
geb. 1822 zu Gap (Hautes-Alpes), trat als Schüler von Rude in Paris seit 1847 mit mehreren sehr
verdienstlichen idealen Gestalten in Statuen, Gruppen und Büsten auf, z. B.: die Dornenkrönung
Christi (1848), der Schäfer Cyparissus (1851), Kypris und Amor (1853), Rückkehr des Frühlings (1855),
Zenobia aus dem Araxes gezogen (1857), die Sanftmut, die Jugend
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