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Por-315 träte ist (1853) das des Königs Wilhelm I. von Württemberg, das ihm die goldne Medaille einbrachte.
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Por-315 träte ist (1853) das des Königs Wilhelm I. von Württemberg, das ihm die goldne Medaille einbrachte.
(spr. keut'n-brauer), Martinus Antonius, holländ. Landschafts- und Jagdmaler, geb. 1816 zu Amersfoort, wurde anfangs von seinem Vater in der Kunst unterrichtet, bildete sich dann für sein Fach auf Reisen in Frankreich und Belgien aus und nahm in Brüssel seinen Wohnsitz, wo er sehr ansprechende Landschaften von kraftvollem Kolorit, zuweilen mit historischer Staffage, oder auch Jagdscenen malt, z. B.: Hirsche nach dem Kampf, große Waldpartie (1855), mütterliche Liebe, die mit großer Virtuosität gemalten kleinen Krebsfänger (1862), Kampf zweier Hirsche, patiens quia fortis (Bernhardshund und kleiner Teckel) und die Dragonaden unter Ludwig XIV. Für das Prachtwerk von Joly: «Die Ardennen» lieferte er 30 Blätter Radierungen. Er ist Mitglied der Akademie von Amsterdam und Hofmaler des Königs von Holland.
Peter Vilhelm Karl, dän. Landschaftsmaler, geb. zu Kopenhagen, widmete sich anfangs dem Handelsstand, lernte dann eine Zeitlang die Kupferstecherkunst, trat 1836 in die dortige Akademie und ergriff die Landschaftsmalerei, worin er seit 1843 Bilder von wohldurchdachter, feiner Stimmung ausstellte, die ihm auch ein bedeutendes Reisestipendium verschafften (1850-53). Zu seinen besten Bildern gehören: Strandpartie von der Insel Bornholm, Winterabend im Wald (1854), Küstenpartie bei Taarbeck (1855), kühler Sommerabend (1863), später Sommerabend beim Himmelbjerg auf Jütland (1874, die beiden letztern befinden sich in der Gallerie zu Kopenhagen). Er hat auch mehrere treffliche Blätter radiert. 1870 wurde er Mitglied der Akademie seiner Vaterstadt.
L.
Ulrike Charlotte Auguste, Genre- und Porträtmalerin, geb. zu Breslau, kam nach ihres Vaters Tod in früher Jugend mit der Mutter nach Berlin, wo ihr erster Zeichenlehrer ein Maler, Namens Frank, war. Mit 16 Jahren trat sie in das Atelier von Remy, fing aber 1866 ihr Studium unter Gustav Gräf von neuem wieder an und schlug eine ganz andre Richtung ein. Auf verschiedenen Reisen besuchte sie die meisten Gallerien Deutschlands und Italiens. Unter ihren lebensvollen, gut charakterisierten Bildern sind die bedeutendsten: Eingeregnet (städtische Sammlung in Braunschweig), Enrico (lebensgroßer Knabenkopf), Sei mir wieder gut!
(spr. -buähr), Antoine Xavier Gabriel de Gazeau, Graf von, franz. Architekturmaler, geb. zu Labouère (Maine-et-Loire), ging zur Armee und machte 1823 den Feldzug nach Spanien und 1830 den Krieg in Algerien mit. Nach der Julirevolution nahm er seinen Abschied, widmete sich der Malerei unter Brunet und Picot, bildete sich in Rom weiter aus und bereiste den Orient sowie Spanien. Unter seinen Bildern sind die bedeutendsten: der Palast von Karnak und eine Ernte in der Campagna, Ansicht von Algier, Ruinen von Theben, das Gräberthal in Nubien, aus der Wüste von Suez, die Alhambra in Granada und das Theater von Taormina auf Sicilien (1869 und 1870).
Farge (spr. lăfárdsch), John, ein in den letzten Jahren zu bedeutendem Ruf gelangter amerikanischer Figuren-, Blumen- und Landschaftsmaler. Schon 1869 wurde er Mitglied der Nationalakademie in New York, später Mitglied der amerikanischen Gesellschaft der Aquarellisten. Unter seinen Ölbildern, die sich durch lebhafte Phantasie, tiefes Gefühl und glänzendes Kolorit auszeichnen, sind hervorzuheben: Blick auf Newport, eine schlafende Schönheit, ein grauer Tag, ein schneeiger Tag, aus der Geschichte von ¶
Amor und Psyche und besonders das Weideland in Neuengland. Auf der Ausstellung in Paris 1878 hatte er das Thal des Paradieses in Newport. Seine Zeichnung ist freilich bisweilen mangelhaft, z. B. in dem Bild: St. Paulus in Athen. In der Trinity Church zu Boston malte er Freskobilder.
Ernst, Porträtmaler, geb. 1826 zu Wien, bildete sich auf der dortigen Akademie aus.
Seine lebenswahren, trefflich gemalten Porträte sind in Wien sehr beliebt, ebenso seine charakteristischen Kostümbilder.
(spr. lagijärmih), Frédéric Auguste, Porträtmaler und Radierer, geboren zu Paris, war in der Malerei Schüler von Bouguereau und in der Radierkunst Schüler von Flameng. Später machte er Studienreisen nach Madrid, Rom und Athen. Eine seiner ersten Arbeiten waren Zeichnungen nach Michelangelos Fresken in der Sixtinischen Kapelle und eine Zeichnung vom Erechtheion in Athen. Nachdem er mehrere Stiche und Radierungen nach Velazquez gebracht hatte, stellte er in den letzten Jahren Porträte und Genrebilder in Öl wie in Aquarell und Radierungen nach ältern und neuern Meistern aus, unter diesen z. B. nach Bida: Ruth und Boas und der Tod Jakobs;
ein Porträt, nach Terburg;
die Phantasie, nach Fromentin;
die Übergabe von Breda, nach Velazquez, und der Gefangene, nach Gérôme.
(spr. lahschíh), Victor, belg. Genremaler, geboren zu Antwerpen, Schüler von Leys, an dessen romantisch-archaistische Richtung er sich anschloß, indem er, ähnlich wie dieser, die Stoffe seiner Bilder vorzugsweise aus dem Leben des 14. und 15. Jahrh. entlehnt und dabei in der Ausführung aller Details höchst sorgfältig verfährt. Dahin gehört z. B. sein Bild: die Altertumsforscher. In einem andern für die Stadt Gent gemalten Bild: eine Mutter, die ihr Kind in die Wiege legt, läßt er den Beschauer einen Blick in das vlämische Familienleben des Mittelalters werfen. Ähnlich sind: der Bildhauer am Schluß des 15. Jahrh., der Brautzug, die Zigeuner, der Armbrustschütze und die Zauberin (Museum in Brüssel). Er lebt in Antwerpen u. ist Ritter des Leopoldordens.
(spr. lălánn), François Antoine Maxime, franz. Zeichner und Radierer, geb. zu Bordeaux, wo er seinen ersten Unterricht empfing. In Paris wurde er Schüler von J. (Anmerkung des Editors: Jean François) Gigoux, machte 1852 sein glänzendes Debüt mit Kohlezeichnungen und brachte in den nächsten Jahren zahlreiche Radierungen für die «Gazette des beaux-arts», die «Illustration nouvelle» (das Organ der Gesellschaft der Radierer) und andre Zeitschriften und Albums, z. B.: das Haus Victor Hugos in Guernsey (12 Blätter, 1864), große Ansichten von Paris (12 Skizzen nach der Natur), Parkansicht aus Montgeron, Ansicht des Schlosses Beauregard, Kühe, die durchs Wasser gehen (nach Troyon), italienische Landschaft (nach Pynacker), das Kornfeld (nach Ruisdael) und bis in die letzten Jahre viele andre nach dem ältern Crome, van Goyen, Troyon, Constable etc. In diesen Radierungen entwickelt er einen unübertrefflichen Reiz und eine meisterhafte Gewandtheit. 1862 gab er eine Abhandlung über die Radierkunst und 1869 eine über die Kohlezeichnung heraus. Er wurde mit zahlreichen Medaillen und Orden geschmückt, 1875 mit dem Ritterkreuz der Ehrenlegion.
(spr. lălohs), Adolphe, franz. Zeichner und Radierer, geb. zu Rive de Gier (Loire), war in Paris Schüler von Gaucherel, brachte Illustrationen zu Molière (12 Blätter) von großer Frische und Lebendigkeit sowie zahlreiche, sehr gerühmte Radierungen, z. B.: der Kalvarienberg, nach Bida; Inneres einer Schenke, nach Ostade, und viele andre auch nach eignen Kompositionen, von denen er 15 in der internationalen Ausstellung von 1878 hatte. Ein großes, brillantes Blatt ist (1879) sein neuestes: der Einzug Karls V. in Antwerpen, nach Makart.
(spr. lallmáng), s. Allemand. ^[= (spr. lallmang), Siegmund L', österreich. Schlachtenmaler, geb. 8. März 1840 zu Wien, wurde ...]
(spr. lämdĭn), George Cochrane, amerikan. Genremaler, geb. 1830 zu Pittsburg, verlebte seine Jugendzeit in Philadelphia und New York, erhielt den ¶
ersten Unterricht von seinem Vater, einem Porträtmaler, und ging 1855 auf zwei Jahre nach München und Paris. Auf sein Debüt (1858) folgte eine Reihe von Genrebildern, die, wenn auch anfangs in der Technik noch mangelhaft, doch ein tiefes Gefühl und besonders eine feine Beobachtung der Kinderwelt zeigen. Dieser Art sind: die tote Gattin, Zwielichtsgedanken, Frag mich nicht mehr! die kleine Strickerin u. a. 1868 hielt er sich in New York auf, wurde dort Mitglied der Nationalakademie, besuchte noch einmal Europa und ließ sich in Germantown bei Philadelphia nieder, wo er sich auf seinem Landsitz mit Blumenmalerei beschäftigt.
(spr. langbär), Louis Eugène, franz. Tiermaler, geboren im September 1825 zu Paris, Schüler von Eug. Delacroix, malt geistreich aufgefaßte, charakteristisch treue Tierbilder, oft mit einem komischen Anflug; besonders berühmt sind seine Hunde- und Katzenbilder, z. B.: der beneidete Ruheplatz, vorausgehende Uhr, der herannahende Sturm zwischen Hund und Katze, Ziegenhirtin, Lüsternheit und die noch 1878 ausgestellten: provisorische Einsetzung, beim Spiel, Familie, gefallene Größe, die Katzen des Kardinals und auf dem Anstand. In den Ausstellungen von 1865, 1866 und 1870 erhielt er Medaillen und 1874 das Ritterkreuz der Ehrenlegion.
(spr. langbróng), Albert, franz. Maler, geboren zu St. Calais (Sarthe), Schüler von Flandrin u. Gleyre, bringt in seinen Bildern, die ein großes Talent, viel Humor und eine gewandte Technik verraten, die sonderbarsten Einfälle zu Tage, am liebsten Harlekinaden, durch die er ein großes Publikum anzuziehen sucht;
z. B.: Hanswurst und Pierrot, die am Aschermittwoch einem Totengräber begegnen, oder auch ein Polichinell, der verzweiflungsvoll mit einem zerknitterten Liebesbrief an einem Baum lehnt.
Dergleichen bizarre Einfälle erscheinen gewöhnlich in lebensgroßen Figuren.
Eugène Louis, franz. Aquarellmaler im Genre, geb. zu Paris, war Schüler von Gros und von Horace Vernet und besuchte die École des beaux-arts. Er widmete sich zuerst der Lithographie, dann dem Aquarell und war in letzterer Kunst der Lehrer der Prinzen von Orléans. Später malte er auch in Öl. Er arbeitete für verschiedene illustrierte Journale, gab mehrere Sammlungen von Lithographien heraus, z. B. eine sehr beifällig aufgenommene Reise in England und Schottland.
Seine eignen Reisen erstreckten sich über fast ganz Europa; am erfolgreichsten war die nach der Krim während des dortigen Kriegs. Er zeigt daher in seinen Bildern eine ungewöhnliche Vielseitigkeit der Stoffe, bald historische Darstellungen, bald Genrescenen aus dem Leben der vornehmen Welt, namentlich Rußlands, am häufigsten Schlachtenscenen, in den Aquarellen stets von eleganter, leuchtender Farbe. Unter seinen historischen Bildern nennen wir nur: Karl I. empfängt auf seinem Weg zum Kerker eine Rose, Scene bei der Krönung Nikolaus' I., Cromwell, die Schlacht an der Alma (1855). Unter den Aquarellen, denen er sich infolge eines längern Aufenthalts in England mit Vorliebe widmete, sind besonders hervorzuheben: ein Ball in den Tuilerien, Einnahme von Konstantine, ein Ball in der Oper, mehrere Architekturbilder aus Genua, Scenen aus den Werken Alfred de Mussets, Abdankung der Maria Stuart, das letzte Autodafee in Madrid 1670, Trianon im Jahr 1750 (1873), der Reformator Knox vor Maria Stuart und andre. Auch für die Gallerie in Versailles malte er mehrere Schlachtenbilder. 1837 ward er Ritter und 1863 Offizier der Ehrenlegion.
Ary Johannes, holländ. Genremaler, geb. 1812 zu Dordrecht, erhielt den ersten Unterricht von seinem Vater und hatte später in Paris seine Vettern, die Brüder Ary und Henri Scheffer, zu Lehrern. Eins seiner ersten Bilder, für welches er 1836 die goldne Medaille erhielt, war ein Familienstück aus dem 16. Jahrh.; später malte er Genrescenen sowohl aus frühern Jahrhunderten wie aus dem jetzigen Volksleben, unter denen wir nur die Vaterlandsliebe des Bürgermeisters Adrian van der Werff, eine Wachtstube aus dem 17. Jahrhundert und der gefährliche Posten nennen. ¶
(spr. -jär), Jean Pierre François, belg. Landschaftsmaler, geb. zu Antwerpen, empfing seine Ausbildung auf der Akademie daselbst und studierte dann nach der Natur. Er zeichnet sich in der realistischen Darstellung meistens flacher Gegenden durch eine sehr ansprechende Komposition und eine feine Stimmung aus, z. B.: Gegend bei Spaa, Gegend bei Edeghem (Museum in Brüssel), Weide, Wiese, Sumpflandschaft, Morgen in den Ardennen u. a.; bisweilen aber zeigt er sich unter dem Einfluß der Manier des geschichtlichen Genremalers Leys einseitig und unfrei und sucht dessen Geschmack in der Landschaft nachzuahmen, z. B. in dem Bilde: Dämmerungseffekt. 1878 stellte er in Paris drei ihn völlig charakterisierende Bilder: die ersten Herbsttage, Ansicht von der Insel Walcheren und Einsamkeit, aus. In letzter Zeit malte er die Wartburg bei Eisenach (Privatbesitz in Antwerpen). Als Radierer ließ er zu London ein Album in 24 Blättern erscheinen. 1857 erhielt er in Brüssel die goldne Medaille, wurde später Offizier des Leopoldordens und Kommandeur des österreichischen Franz-Joseph-Ordens.
(spr. langdäl), Charles, franz. Historienmaler, geb. zu Laval (Mayenne), Schüler Delaroches, malt Bilder aus der heiligen wie aus der profanen Geschichte und zahlreiche Porträte, die oft als kokette, lüsterne Genrebilder auftreten. In seinen religiösen Bildern strebt er in der Weise Ary Scheffers nach einem gewissen Adel der Erscheinung und einer Innigkeit des Ausdrucks, die aber selten über eine weichliche Empfindsamkeit hinauskommt. Eins der besten seiner frühesten Bilder sind die heiligen Frauen, die zum Grab Christi wandeln (1845), sodann: Fra Angelico da Fiesole (1842), Christus und die Apostel Johannes und Petrus (1850), die Ruhe der heil. Jungfrau (1850), die Vorahnung der heil. Jungfrau (1859, Museum des Luxembourg), die in Babylon gefangenen Frauen von Jerusalem (1859), Besuch des Kaisers und der Kaiserin in der Spiegelmanufaktur St. Gobain u. a. sowie aus jener frühern Zeit schon die Lorettenbilder: Heute und morgen (1846), das Erwachen, Venus etc. 1865 machte er eine Reise nach Kleinasien und brachte seitdem neben den Historienbildern auch viele charakteristische Gestalten jener Gegenden, z. B.: Armenierin vom Kaukasus, Fellahweib, der Gefangene von Tanger, die Almeh von Kairo (1872); dazu kommen als Wandgemälde die Gestalten des Gesetzes, der Gerechtigkeit und des Rechts im Palast des Staatsrats (1871 zerstört), sechs Superportenbilder im Palais de l'Elysée, andre 1871 ebenfalls zerstörte im Hôtel de Ville, und für die Kirche St. Sulpice die Skizze: Traum und Tod des heil. Joseph (1875). Unter den aus verschiedenen Zeiten seiner Thätigkeit stammenden Porträten nennen wir nur die bekannten Persönlichkeiten: Baron Stackelberg, Admiral Baudin, Frau Achille Fould, die Herzogin von Broglie, Alfred de Musset und die Gräfin Fitz-James, unter denen besonders die weiblichen meisterhaft sind. 1879 stellte er zwei herrliche Personifikationen des ruhigen und des stürmischen Meers aus. Nach zahlreichen Medaillen wurde er 1855 Ritter der Ehrenlegion.
Gustav Adolf, Bildhauer, geb. zu Berlin, war Schüler der dortigen Akademie und des Bildhauers Aug.
Fischer, trug 1865 den großen Staatspreis der Akademie davon und bildete sich von 1865-68 in Rom weiter aus.
Nach Berlin zurückgekehrt, schuf er in den Skulpturensälen des ersten Geschosses der Nationalgallerie mehrere Medaillons in Stuck, bezüglich auf die Geschichte der griechischen Skulptur.
1) Heinrich, Architekt, geb. 1824 zu Neckargemünd bei Heidelberg, erlernte die Baukunst auf dem Polytechnikum in Karlsruhe unter Hübsch und Eisenlohr, machte dann Studienreisen in Frankreich, England und Italien und baute nachher zahlreiche öffentliche Gebäude in Karlsruhe, Freiburg und Heidelberg. Er ist Ritter des Zähringer Löwenordens, Oberbaurat und Professor am Polytechnikum in Karlsruhe, Ehrenmitglied des Instituts der britischen Architektur. ¶
2) Heinrich, Pferdemaler, geb. 1838 zu Regensburg, bezog 1855 die Akademie in München und war bis 1857 Schüler des Tiermalers Friedr. Voltz. Um sich besonders der Pferdemalerei zu widmen, besuchte er die württembergischen Gestüte, viele Paraden und andre militärische Schauspiele. 1860-68 hielt er sich längere Zeit in Ungarn, in den Donaufürstentümern und in Paris auf, nahm 1870/71 am deutsch-französischen Krieg teil, sammelte in diesem und auf seinen Reisen zahlreiche Studien und verarbeitete sie zu Pferde- und Schlachtenbildern, die in der Bewegung und Charakteristik der Tiere meisterhaft sind.
Als einige der bedeutendsten nennen wir: der ungarische Wirtshof (1861), Pferde im Schilf (1865), Czikos treiben Pferde zur Herde zurück (1865, Hauptbild), der Rennplatz von Longchamps (1867), ungarische Husarenpatrouille von 1849, Steeplechase, Attake französischer Kavallerie gegen ein preußisches Infanterieregiment bei Sedan (1872), Attake der Brigade Bredow in der Schlacht bei Vionville, Episode aus der Schlacht bei Wörth (1875), die Bai von Galata u. a.
3) Ludwig, deutsch-amerikan. Genremaler, geb. 1814 in Württemberg, zeigte schon früh ein großes künstlerisches Talent und zeichnete in Pastell eine Menge sehr ähnlicher Porträte. 1834 ging er zu seiner Ausbildung nach Paris, lebte eine Zeitlang in Stuttgart und ging 1838 nach Philadelphia, wo er mehrere Jahre zubrachte; später verweilte er wieder sechs Jahre in Italien und in Paris und ließ sich 1852 in New York nieder, wo er Mitglied der Nationalakademie wurde. Auch nachher besuchte er Europa zu wiederholten Malen, bis er neuerdings nach Florenz ging. Unter seinen Bildern von glänzendem Kolorit, die sich besonders in der Schönheit der Frauen und der Kinder auszeichnen, nennen wir: das geraubte Kind, Beim Gebet eingeschlafen, frische Blumen, alte Mühle in Greenwich (Connecticut), Jephthas Tochter, neapolitanische Fischerfamilie, Landung eines Marktschiffs in Capri, das Mädchen von Saragossa etc.
1) Emil, Architekt, geb. zu Darmstadt, Sohn und Schüler des 1868 verstorbenen Architekten Ludwig L., besuchte die Akademie in München und ging nach Paris, wo er Schüler von Questel wurde. Dann machte er Studienreisen in Frankreich, Italien und Deutschland, wurde 1868 Professor der Architektur an der Kunstgewerbschule zu München und 1875 Direktor derselben. Unter seinen ersten Arbeiten verdient ein treffliches Projekt zu einem Senatssaal genannt zu werden (1862). Bei mehreren Konkurrenzen trug er Preise davon. In München errichtete er an monumentalen Bauten die Kunstgewerbschule und die Industrieschule. Mit Joseph Bühlmann gab er 1867 das sehr verdienstliche Werk «Die Anwendung des Sgraffito für Fassadendekoration» heraus.
2) Johann Gustav, Landschaftsmaler, geb. 1811 zu Mülheim a. Rh., war Schüler der Düsseldorfer Akademie und bildete sich besonders unter Schirmer und Achenbach aus. Er malt vorzugsweise deutsche Waldlandschaften, oft als Winterbilder mit mächtigen Buchen- und Eichenstämmen, die sich durch gute Zeichnung und ansprechendes Kolorit hervorthun.
Ludwig von, Historienmaler, geb. auf dem Michaelsberg bei Kelheim, wo sein Vater den Bau der Befreiungshalle leitete, besuchte zunächst die Kunstgewerbeschule in München, kam 1870 auf die Akademie und wurde 1874 Schüler von Karl Piloty. 1875 unterrichtete er die Prinzessin von Anhalt-Dessau im Malen und trat 1876 mit einem bedeutenden Werk in die Öffentlichkeit: die Verhaftung des Chemikers Lavoisier unter der Schreckensherrschaft 1794, das eine treffliche Charakteristik, korrekte Zeichnung und tüchtiges Kolorit zeigte (städtische Gallerie in Münster). Nach drei kleinern Bildern mit spielenden Amoretten folgte 1879 die ebenfalls bedeutende Predigt Savonarolas gegen die Verschwendung.
Karl Hermann Theodor, Kupferstecher, geb. zu Leipzig, bildete sich auf der dortigen Akademie und später in Dresden unter Steinla aus. Von seinen teils in Karton-, ¶
teils in Linienmanier ausgeführten Stichen waren die ersten: Drama und Musik, nach Rietschel, an den Giebelfeldern des (frühern) Hoftheaters in Dresden (1842), die zur Folge hatten, daß er in Thäters Atelier überging, wo dann die Stiche des Beethoven-Denkmals von Hähnel und der Victoria von Rauch in der Walhalla entstanden. Seit 1848 arbeitete er selbständig und brachte als seine Hauptblätter: die vier Nibelungenfriese, nach Schnorrs Fresken im Königsbau zu München (1853-61);
die vier Figuren: Tapferkeit, Weisheit, Gerechtigkeit und Friede, nach Schwinds Fresken im Ständehaus zu Karlsruhe;
ein Blatt aus Hermanns «Geschichte des deutschen Volks in Bildern»;
Friedrich Barbarossas Reichsfest zu Mainz, nach Schnorr (im Saalbau zu München);
das Leben der heiligen Elisabeth, nach Schwinds Fresken auf der Wartburg;
St. Rodriguez, nach Murillo (in Dresden);
Jakob begrüßt Rahel, nach Giorgione (daselbst);
mehrere Blätter nach Raffaels Wandgemälden in den Stanzen des Vatikans (zusammen mit Gruner);
viele Blätter zu Arnolds «Meisterwerken der Dresdener Gallerie»;
Sommer und Herbst, nach Wislicenus. In der letzten Zeit radierte er Landschaften nach eignen Zeichnungen.
Dietrich, Landschaftsmaler, geb. zu Hamburg, war erst Dekorationsmaler, bildete sich aber in den Mußestunden künstlerisch nach den Radierungen der Niederländer des 17. Jahrh., siedelte 1840 nach München über und malt seitdem teils aus der dortigen Gegend, teils aus Norddeutschland fein gestimmte Landschaften, meistens von flachen Gegenden, die von tiefem Eingehen in das innerste Wesen der Natur zeugen. Besonders trefflich gelingt ihm die Wirkung des von Wolkenschichten gebrochenen Sonnenlichts. Zu seinen besten gehören: Mondnacht an der Elbe (1861), Motiv vom Chiemsee, der Karfsee im Moor bei Königsdorf (1862), Partie an der Straße nach Thalkirchen, die Elbe unterhalb Hamburg bei Mondbeleuchtung, Abendlandschaft aus dem Haspelmoor im bayrischen Oberland (1863), aus den Isar-Auen, Sumpflandschaft, Sonnenuntergang im Moorland u. a.
Emil Victor, schwed. Architekt, geb. zu Boras, besuchte 1838-41 eine Handwerksschule in Gotenburg, widmete sich der mechanischen Baukunst, besuchte 1845-50 die Kunstschulen der Akademie, wurde 1848 im Stockholmer Baubüreau und 1849 im Oberintendanturamt angestellt. Als Pensionär der Akademie studierte er in Blouets Atelier zu Paris die monumentale Architektur, die er 1857 in Italien fortsetzte. Sein bedeutendstes Werk ist (1861-66) das neue Storthingsgebäude in Christiania. Seit 1871 ist er Herausgeber der schwedischen «Zeitschrift für Baukunst und Ingenieurwissenschaft».
(spr. langssă'c), François Emile, franz. Historien- und Tiermaler, geb. 1805 zu Tulle (Corrèze), Schüler von Ary Scheffer und von Langlois, widmete sich anfangs der Historienmalerei, später aber vorzugsweise der Tier- und Jagdmalerei und brachte auch zahlreiche wohlgelungene Porträte. Zu den Hauptbildern seiner ersten Zeit gehören: Episode aus der Belagerung von Missolunghi, Heldenthat des Kommandanten Daru (1842), eine Scene aus den «Bekenntnissen» von Rousseau (1846);
aus der Zahl seiner Tierbilder: Pferde in der Freiheit, englischer Dachshund, Kühe auf der Wiese (1861), russisches Gespann (1870), Auszug zur Falkenjagd (1874), Jagd im Winter (1878) u. a., ebenso Reiterporträte von Napoleon I., dem Herzog von Orléans, dem Prinzen Louis Napoléon etc.
(spr. langßieh), Maurice Emmanuel, franz. Marine- und Landschaftsmaler, geb. auf der Insel Bouin in der Vendée, wollte anfangs Architekt werden und trat in das Atelier von Viollet le Duc, vertauschte aber 1860 die Baukunst mit der Malerei und widmete sich unter Courbet u. Harpignies den genannten Fächern. Er stellt meistens Gegenden aus der Bretagne oder aus der Umgegend von Bordeaux in sehr naturwahrer Auffassung und breiter, energischer Ausführung dar, z. B.: Fichtenwald an der Küste der Bretagne, Septembermorgen in Douarnenez (1865), Frauen an der Quelle, das Schloß Pierrefonds ¶