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Jahreszeiten) aus, die den monumentalen Stil mit einer naturalistischen Wärme der Erscheinung verbinden. Infolge der Ausstellung von 1855 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.
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Jahreszeiten) aus, die den monumentalen Stil mit einer naturalistischen Wärme der Erscheinung verbinden. Infolge der Ausstellung von 1855 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.
Otto, Historienmaler, geb. 1823 zu Berlin, wurde auf der dortigen Akademie unterrichtet, worauf er 1841 mit dem Historienmaler Lengerich nach Italien ging und sich unter dessen Leitung noch weiter ausbildete. Nach Berlin zurückgekehrt, malte er einige in mancher Beziehung gerühmte Historienbilder, unter denen drei die bedeutendsten sind: Götz von Berlichingen vor dem Rat in Heilbronn (1848), das Testament des Großen Kurfürsten (1852) und Besuch der brandenburgischen Kurfürstenfamilie bei der Leiche Gustav Adolfs in Wolgast (1869). Als Kunstschriftsteller bewährte er sich in dem «Lehrbuch der Perspektive für bildende Künstler», mit 28 lithographierten Tafeln (Leipz. 1865).
1) A., Bildhauer in Berlin, zeichnete sich durch eine Reihe trefflicher Porträtbüsten, namentlich durch die Schillers, sowie durch die in Motiven und Komposition sehr ansprechenden Figuren der vier Elemente (Bronze) und durch die zwei sich und ihre Pferde zum Kampf rüstenden Obotriten aus, die in kolossaler Größe in bronziertem Zink für die Schloßbrücke in Schwerin ausgeführt wurden. Einen sehr gelungenen Konkurrenzentwurf lieferte er für das Denkmal Friedrich Wilhelms III. in Berlin.
2) Georg, Landschaftsmaler, geb. 1829 zu Rostock, widmete sich in Düsseldorf unter Andr. Achenbach der Malerei und machte später Studienreisen im bayrischen Hochland, in der Schweiz und in den Karpathen. Die meisten seiner Landschaften sind daher diesen Gebirgsgegenden entnommen, doch malt er seit etwa zehn Jahren auch treffliche Stimmungslandschaften aus deutschen Gegenden, insbesondere Abendstimmungen. Zu seinen bedeutendern Bildern gehören: Wasserfall in den Karpathen (1862, Kunsthalle in Kiel), Waldbach (1864), Kohlbachfall im Tatragebirge (1866), ein Bild von tief-poetischer Stimmung, ebenso eine durch Wahrheit und Schönheit des Farbentons ausgezeichnete Abendlandschaft (1867), der Engstlensee im Berner Oberland u. a.
Martin, Architektur- und Genremaler, geb. zu Hamburg, erhielt den ersten Unterricht in der Kunst von seinen ältern Brüdern, Günther (s. unten) und Jakob (geb. 1808, gest. 1845), studierte 1835 und 1836 in München und machte mehrfache Reisen in Holland, wo ihn besonders das Leben in den Fischerwohnungen anzog. In seiner Vaterstadt machte er sich auch um die Förderung des Kunstgewerbes durch Lehre und Schrift, durch Zeichnungen und Sammlungen sehr verdient. Unter seinen Ölbildern, meist ältern Datums, nennen wir nur: die Sakristei, der Gelehrte des Mittelalters (1841), der gastliche Herd (1847), des Wanderers Bitte um Obdach (1857, Kunsthalle in Hamburg), die im Privatbesitz in Hamburg befindlichen Hospitaliten am Brunnen (1854) und Fischerwohnung an der Niederelbe (1866). Er malte auch verschiedene recht schätzenswerte Aquarelle und radierte mehrere Blätter. - Der genannte Günther G., geb. 1803 zu Hamburg, der seine Studien in Dresden, in den Niederlanden und Italien machte, war in den 40er und 50er Jahren als Porträtmaler thätig.
Wilhelm Karl, Maler der Historie und des ethnographischen Genres, geb. zu Neuruppin, besuchte anfangs die Universität in Berlin, entschloß sich aber dann zur Malerei, wurde Schüler von Klöber, bildete sich hierauf ein Jahr in Antwerpen und von 1846 an in Paris aus, wo er mit Unterbrechungen bis 1852 unter Gleyre und Couture studierte. Schon 1847 begann er große Studienreisen nach Spanien, Marokko und Ägypten (das er später noch fünfmal besuchte), nach Nubien, Kleinasien und der Türkei, erweiterte überall seinen Gesichtskreis und faßte eine besondere Vorliebe für das orientalische Sittenbild, das er mit stets steigendem Verständnis und stets steigendem Erfolg kultivierte. In der Farben- und Sonnenglut des Südens ist sein Kolorit von großer Leuchtkraft, so daß er hierin den gepriesensten Koloristen ¶
der französischen Schule nicht nachsteht. Weniger gefielen wegen ihres damals noch unverständlichen Realismus einige Bilder aus der religiösen Historie, namentlich das Gastmahl bei Simon dem Pharisäer (Klosterkirche in Neuruppin) und Christus unter den Pharisäern und Zöllnern (Museum in Chemnitz). Auch seine orientalischen Bilder hatten erst allmählich glänzenden Erfolg, so namentlich in den 60er Jahren der Sklaventransport durch die Wüste, das Lager der Mekka-Karawane, Beduinenlager, Almosenspenden in Kairo, das Gebet der Mekka-Karawane und die Begegnung zweier Karawanen in der Wüste.
Nachdem er dann in den Jahren 1870-72 die höchst verschiedenartigen, aber stets interessanten und in der Charakteristik ausgezeichneten Bilder: Nillandschaft, Märchenerzähler bei Kairo, Totenfest bei Kairo, Dorfschule in Oberägypten und einen Schlangenbeschwörer gebracht hatte, reiste er 1873 nach Palästina, um die Lokalstudien für das große Bild: Einzug des deutschen Kronprinzen in Jerusalem 1869 zu machen, das, in Komposition und Farbenpracht unvergleichlich, als die Krone seiner Schöpfungen erschien (1876) und alsbald in die Nationalgallerie überging. Nachher folgte nur noch ein kleines Genrebild: der Koranspruch als Heilmittel, und 1879 ein figurenreicher Bazar in Algier. An dem Ebersschen Prachtwerk «Ägypten» beteiligte er sich mit vielen Zeichnungen, die eine Hauptzierde des Buches bilden. Er ist Mitglied der Akademie in Berlin.
August, Porträtmaler, geb. war auf der Akademie in Wien der Lieblingsschüler Rahls und erregte gleich anfangs große Erwartungen, die, weil vielleicht zu hoch gespannt, nicht in vollem Maß in Erfüllung gingen, obgleich er einer der besten Wiener Porträtmaler, namentlich im Kolorit des Fleisches, ist. Nur in den ersten Jahren seiner Thätigkeit brachte er Bilder andern Inhalts (die Wirkung des Weins, 1853, und Richard III.), seit 1857 aber widmete er sich fast ausschließlich dem Bildnis.
Schon die ersten derselben, denen es allerdings noch an feiner Charakteristik fehlte, erregten durch ihre meisterhafte Technik Aufsehen; späterhin trat daneben auch eine schärfere Charakteristik ein. Mit besonderer Vorliebe malt er Künstlerporträte, z. B. den Schauspieler Ludwig Löwe, den Komiker Beckmann, den Maler v. Angeli und mehrere Wiener Architekten und Bildhauer. Die besten sind wohl die Porträte des Grafen Rudolf Hoyos, des Schauspielers Findeisen, Ludwig Damböcks und des Anatomen Rokitansky. Weniger gelungen sind einige größere Bilder weiblicher Schönheiten.
(spr. schĕráhr), Louis Alphonse, franz. Holzschneider, geboren im Januar 1820 zu Paris, ging von der Malerei zur Formschneidekunst über, wurde 1836 Schüler von Porret und machte sich schon 1838 durch die Holzschnitte der «Scènes populaires» nach Zeichnungen von Henri Monnier bekannt.
Später lieferte er eine Anzahl trefflicher Schnitte für das «Musée des familles», dessen artistischen Teil er leitete, für die «Histoire des peintres», für die Zeitschrift «L'Artiste», die «Illustration», das «Magasin pittoresque» und zahlreiche andre Blätter.
Eduard, Maler landschaftlicher Architekturen, geb. 1812 zu Erfurt, trieb anfangs dort und in Köln die Lithographie, bis er 1837 nach München ging und die Malerei ergriff. Seine wiederholten längern Reisen in Italien, Spanien und Portugal veranlaßten ihn, die Architekturmalerei zu seinem Hauptfach zu machen, die Bauwerke jener Länder gründlich zu studieren und sie in Öl- wie in Aquarellbildern darzustellen. Durch Korrektheit der Zeichnung, klares und tiefes Kolorit, poetische Auffassungsweise und die geschickte Verbindung der Staffage mit der landschaftlichen Umgebung sind sie ausgezeichnet. Am schönsten die Werke der maurischen Architektur in Spanien, die er ebenso treu und naturwahr wie im poetischen Glanz erscheinen läßt. Dahin gehören seine Aquarelle aus der Alhambra und San Ildefonso, der Inquisitionspalast in Cordova (1863), die Carmokirche in Lissabon, das herrlich gelegene Cintra, die Kirchen San Marco und Santa Maria ¶
della Salute in Venedig sowie die Ölbilder: nördliche Ansicht der Alhambra, Mondnacht in einer spanischen Stadt, Eingang zum Löwenhof der Alhambra u. a. Zwölf seiner Hauptbilder befinden sich im Besitz der Königin von Württemberg. Er erhielt 1852 den Roten Adlerorden 4. Klasse.
(spr. schĕróhm), Jean Léon, vielseitiger und viel gepriesener franz. Maler, dessen Hauptfach das Sittenbild des Altertums und des Orients ist. Geb. zu Vesoul als Sohn eines Goldschmieds, lernte er in seiner Vaterstadt die Anfangsgründe der Kunst, kam 1841 nach Paris, wurde Schüler der École des beaux-arts und trat ins Atelier von Delaroche, den er nebst einigen andern Schülern 1844 nach Rom begleitete, wo er ein Jahr eifrig studierte und zeichnete.
Nach Paris zurückgekehrt, arbeitete er eine Zeitlang unter Gleyre, dann wieder unter Delaroche. Das erste Bild, womit er Aufsehen erregte und das Gebiet der antiken Sittenschilderung betrat, war ein griechischer Hahnenkampf (1847, lebensgroß), der schon vielen Beifall fand. Nachdem er dann 1848 einen Anakreon mit Bacchus und Amor hatte folgen lassen, stellte er 1851 ein griechisches Lupanar aus, das schon die mannigfaltige Mischung seines Talents bekundete und in geschickter Weise das Frivole des Gegenstands durch eine gewisse strenge Behandlung der Formen und eine kühle Ausführung zu verdecken suchte.
Ein ähnliches zweideutiges Bild trug den unschuldigen Titel: «Idylle» (1853). Einen unglücklichen Versuch in der wirklichen Historie machte er auf der Ausstellung von 1855, als er in lebensgroßen Figuren das Zeitalter des Augustus schildern wollte. Viel besser gefiel ein in Rußland gemaltes Genrebild von russischen Soldaten, die sich an Tanz und Musik vergnügen, und noch schlagender war die Wirkung eines Bildes, das uns vollständig in die Gegenwart versetzt: das Ende des Maskenballs (1857), auf dem sich ein Pierrot und ein Harlekin eben duelliert haben, und wiederum gleichzeitig mit diesem die den Orient höchst getreu charakterisierenden ägyptischen Rekruten, von albanesischen Soldaten durch die Wüste eskortiert. So teilte er seine Thätigkeit zwischen Orient, Abendland und klassischem Altertum, mochte aber wohl einsehen, daß ihm aus letzterm mehr Lorbeeren erwuchsen.
Dieser Art ließ er nämlich zunächst folgen: die Ermordung Cäsars, die wiederum lüsterne Scene der Gemahlin des Kandaules und das höchst ergreifende Bild des Vitellius, der im Cirkus von den Gladiatoren begrüßt wird («Ave, Cæsar, morituri te salutant»),
die alle drei zuerst 1859 erschienen;
ebenso die an Frivolität jener Gemahlin des Kandaules gleichkommende Phryne vor ihren Richtern (1861), die Begegnung der beiden lachenden Auguren und Kleopatras Besuch bei Cäsar.
Dann wandte er sich wieder eine Zeitlang dem modernen Orient zu und brachte 1863 einen Gefangenen auf einem Nilschiff, einen türkischen Metzger in Jerusalem, eine halbnackte orientalische Tänzerin, Arbeiter beim Abendgebet (1865), die Thür der Moschee El Assaneyn in Kairo mit den Köpfen von hingerichteten Beis (1866), Sklavenmarkt und brettspielende Arnauten (1867), während dazwischen auch andre aus der Geschichte Frankreichs fallen, z. B. das Frühstück Ludwigs XIV. und Molières vor den neidischen Hofleuten und der Empfang der siamesischen Gesandten vor Napoleon in Fontainebleau.
Schon bedeutend geringer zeigte sich seine Schöpfungskraft gegen das Ende des verflossenen Decenniums, aus welchem wir nur den rex tibicen (Friedrich d. Gr.), die graue Eminenz (1874) und ein Santon an der Thür einer Moschee hervorzuheben haben. In allen diesen orientalischen Scenen zeigt er eine auf seinen Reisen in Ägypten erlangte genaue Kenntnis der Örtlichkeiten und der Details, namentlich auch in der äußern Erscheinung der Gestalten. In den Scenen aus dem klassischen Altertum dagegen bringt er moderne Menschen in antikem Kostüm oder moderne ins Altertum übersetzte Lüsternheit, was dann freilich in Widerspruch tritt mit dem antiken Beiwerk. Seine Formengebung ist überall von höchster Sorgfalt und Gediegenheit, sein Kolorit nicht brillant, aber von großer ¶
Harmonie und meisterhafter Behandlung der Wirkungen des Lichts. Neuerdings versuchte er sich auch in der Skulptur und brachte auf die internationale Ausstellung von 1878 zwei Gruppen: Gladiatoren, und Anakreon, Venus und Amor. Zahlreiche Ehrenbezeigungen und Auszeichnungen wurden ihm zu teil. 1867 erhielt er das Offizier- und 1878 sogar das Kommandeurkreuz der Ehrenlegion.
(spr. dscherri), Samuel, amerikan. Landschaftsmaler, geb. 1813 zu Boston, studierte die Werke von Cole und Durand in New York und von Lambinet und Troyon in Paris, bildete sich aber ohne eigentlichen Lehrer in der Landschaftsmalerei aus.
Drei Jahre brachte er auf Studienreisen in England, Frankreich, der Schweiz und Italien zu und ließ sich dann in Boston nieder.
Neben den Landschaften malt er auch Porträte und Figurenbilder, unter den letztern z. B. des Künstlers Traum und amerikanische Touristen.
(spr. -wäh), ein erst in den letzten Jahren bekannt gewordener franz. Historien- und Genremaler, geboren zu Paris, Schüler von Cabanel, Brisset und Fromentin, brachte bis jetzt teils mythologische Stoffe auf recht poetische Weise, z. B. Satyr mit einer Bacchantin spielend (1874, im Luxembourg), Diana und Endymion (1875), teils moderne Genrebilder, wie die Leichenschau im Spital (1876), welche trotz des wenig anziehenden Gegenstands doch durch geschickte Lichteffekte einen poetischen Anstrich hat, ebenso eine Kommunion in der Kirche Ste. Trinité (1877), deren Komposition, Kostüme und Beleuchtung sehr gerühmt wurde.
1) Alexius, Landschaftsmaler, geb. 1826 zu Berlin, besuchte zwar die Akademien in Berlin, München und Dresden, bildete sich aber nach keinem bestimmten Lehrer. Dann ging er auf einige Jahre nach Rom und nach Paris, trat auf Veranlassung des Königs Otto von Griechenland eine zehnjährige Wanderung durch Italien, Sicilien und fast den ganzen Orient an und besuchte einen großen Teil von Deutschland, die Schweiz, Belgien und Holland. Von allen diesen später zum Teil wiederholten Reisen brachte er zahlreiche Studien zurück, die er teils für bestimmte Zwecke, teils für einzelne größere Bilder verwendete. So begleitete er auch eine englische Expedition nach Sicilien und lieferte für Fossatis «Aya Sophia in Constantinople» (Lond. 1852) die Detailstudien.
Größere Bilderreihen brachte er für König Friedrich Wilhelm IV., für das archäologische Museum in Rom und für das «Buch der Kunst» sowie einige Cykloramen vom Bosporus und vom Nil. Unter seinen einzelnen Bildern, die von guter Luftperspektive und Beleuchtung und namentlich von trefflicher Behandlung der Vegetation und des Baumschlags sind, erwähnen wir nur: Termini auf Sicilien, Civita Lavigna im Volskergebirge, Landschaft mit Pinien, Palermo etc.
2) Konrad, Kupferstecher, geb. zu Nürnberg, bildete sich unter dem dortigen Maler und Illustrator Peter Karl Geißler und später unter Neher und Jäger in Leipzig. 1851 ließ er sich in München nieder und stach dort die Kunstvereinsblätter: der Spaziergang, nach Arthur v. Ramberg, und Mutterfreude, nach Ph. Foltz;
ferner die Blätter: Begegnung am See, nach Ramberg;
schwerer Entschluß und Huldigung, beide nach Rob. Beyschlag;
Stadt und Land, nach W. Marc.
Gegenwärtig ist er mit dem Stich: Seb. Bach mit seiner Familie bei der Morgenandacht, nach Toby Rosenthal (Museum zu Leipzig), beschäftigt.
3) Karl Ludwig Otto, Bildhauer, geb. zu Charlottenburg, bildete sich auf der Berliner Akademie und insbesondere unter Schievelbein, führte 1866 am Museum zu Gotha mehrere plastische Arbeiten aus und studierte 1869 in Kopenhagen das Thorwaldsen-Museum. Von seinen in Berlin bis jetzt ausgeführten Werken nennen wir mehrere der Reliefbildnisse hervorragender Künstler in der Eingangshalle der Nationalgallerie (in Stuck), den aus zehn Reliefs bestehenden Fries an der Hauptfront des Berliner Rathauses, der, mit der Darstellung eines Festes beginnend, das gewerbliche Treiben, den Marktverkehr, das Schulwesen, den Großhandel und die Übergabe ¶
der Schlüssel der Stadt an den ersten hohenzollernschen Kurfürsten darstellt, und neuerdings die allegorischen Figuren auf der Belle-Alliancebrücke.
Rudolf, Genremaler, geb. 1840 zu Wien, bildete sich auf der dortigen Akademie unter dem verstorbenen Ruben und nachher unter Wurzinger aus, nahm zu seiner weitern Ausbildung einen längern Aufenthalt in Italien und ließ sich später in Wien nieder. 1868 debütierte er mit der trotz des Süjets genrehaften Heimfahrt der Leiche Siegfrieds aus dem Nibelungenlied. Das bedeutendste seiner Genrebilder, die von korrekter Zeichnung und wirksamem Kolorit, aber in der jüngsten Zeit in der Farbe etwas geleckt und süßlich sind, sind wohl die Kirchenschänder (Akademie in Wien); ein andres lustiges Bildchen ist: vergebliche Mühe. Aus Italien hat er auch manche gute Veduten mitgebracht, z. B. Motiv aus Siena.
(spr. dschako-), Hector, franz. Zeichner, geboren zu Paris, lernte das Gravieren und Ciselieren bei einem ausgezeichneten Goldschmied, wurde nachher Zeichner für dies Fach und illustrierte durch Ornamente wie durch eigne Kompositionen eine große Zahl von Prachtwerken, namentlich: «Le livre de mes petits enfants» von Delapalme (1866),
«L'oiseau» und «L'insecte» von Michelet (1876),
«Birds and flowers» (Lond. 1873),
«Sketches of natural history», «The history of the robins» (1875),
«Les mois» von Coppée (Par. 1877),
«The birds world» (Lond. 1878),
«Ailes et fleurs» (Par. 1878),
«Les nids» von Thuriet (1879). Für Dorés Bilderbibel lieferte er die Initialen und Randzeichnungen und schrieb einen «Catalogue raisonné de l'œuvre de Raffet» (1862). 1878 wurde er Ritter der Ehrenlegion.
(spr. dschako-), Felix Henri, franz. Historien- und Porträtmaler, geb. zu Quingey (Doubs), wurde Schüler von Picot und der École des beaux-arts. Bei einer Konkurrenz, deren Gegenstand der Besuch der Engel bei Abraham war, erhielt er den großen römischen Preis und brachte nachher mythologische Bilder von großer Freiheit der Komposition und tiefer, warmer Färbung, oft auch von starker Sinnlichkeit; ebenso religiöse Bilder, die im allgemeinen zu weltlichen, fast theatralischen Charakter haben. Zu jenen gehören: Nymphe und Satyr (1861), Amor, der seinen Durst löscht (1863), Raub der Amymone (1865, Museum des Luxembourg), Venus und Amor (1873) u. a.;
zu denen religiösen Inhalts: das Martyrium des heil. Hippolyt (1861), Christus segnet die Kinder (1867) und Christus lehrt im Tempel (beide in St. Etienne du Mont in Paris), das Pfingstfest (1870) und der Kalvarienberg (1875).
1878 stellte er eine Verherrlichung des Rubens und der Malerei aus als Deckenbild für einen Saal im Museum des Luxembourg. Seine zahlreichen Porträte werden als sehr charaktervoll aufgefaßt und geschmackvoll ausgeführt bezeichnet. 1867 erhielt er das Ritterkreuz der Ehrenlegion.
(spr. schĭbähr), Jean Baptiste Adolphe, franz. Landschaftsmaler, geb. 1802 zu Pointe à Pitre auf Guadeloupe, wurde in Paris Schüler von Gullion-Lethière und der École des beaux-arts, trug 1829 mit einer historischen Landschaft den großen Preis für Rom davon, wo er sich nachher niederließ. Unter seinen eben nicht zahlreichen Bildern sind zu nennen: Wald von Nettuno, Schlacht bei Eckmühl (Museum in Versailles), die kalydonische Eberjagd, Ufer des Teverone (1850), die Akropolis von Athen (1853), Ansicht von Ardea (1859), Ansicht von Abu Mandur in Unterägypten (1863), Blick von der Terrasse der französischen Akademie in Rom (1872) und mehrere aus Sicilien.
(spr. schihd), Théophile, franz. Genre- und Historienmaler, geb. zu Paris, wo er Schüler von Delaroche und Cogniet wurde und sich in verschiedenen Gattungen des Genres, bisweilen auch in der Historie versuchte, am meisten und erfolgreichsten in sehr realistischen Darstellungen des italienischen Klosterlebens. Zu seinen Bildern aus den 50er Jahren gehören: Messe in einer Kirche der Pyrenäen, Auferweckung des Jünglings zu Nain, Ludwig XI. und ¶
Quentin Durward, Messe in der Umgegend von Neapel; aus den 60er Jahren: Probe einer musikalischen Messe, Besuch des Papstes Pius IX. in einem Nonnenkloster, das Refektorium der Grande Chartreuse, Chor des Klosters St. Barthélemy bei Nizza, und aus dem letzten Jahrzehnt: Le Sueur bei den Kartäusermönchen, der verwundete Coligny wird von Karl IX. und seinem Gefolge besucht und Karl IX. unterzeichnet wider Willen den Befehl zum Blutbad der Bartholomäusnacht. 1866 erhielt er das Ritterkreuz der Ehrenlegion.
(spr. ghífförd), Robert Swain, nordamerikan. Landschaftsmaler, geb. 1840, zog mit seinen Eltern schon in früher Jugend nach New Bedford, wo sein künstlerisches Talent sich zuerst entwickelte. Nachdem er unter dem holländischen Marinemaler Alb. van Beest sich ausgebildet hatte, ging er nach 1864 nach Boston und ließ sich 1866 in New York nieder, wo er 1878 Mitglied der Nationalakademie wurde. Von hier aus machte er große Reisen nach Oregon und Kalifornien, nach Europa, nach Algerien und in die Große Wüste (1874). Die Bilder, mit denen er seit 1865 auftrat, sind zum großen Teil Aquarelle, zum geringern Teil Ölbilder.
Unter den letztern nennen wir: Scene in Manchester (Massachusetts), Cape Ann (1867), der Berg Hood in Oregon (1870), Kastell Sant' Elmo bei Neapel (1871), Eingang in ein maurisches Haus zu Tanger, Ansicht vom Großen Horn (1873), Passagierboote auf dem Nil (1874), Oktober an der Küste von Massachusetts, Cedern in Neuengland und zahlreiche andre in Öl und in Aquarell, die mit Naturwahrheit und getreuer Scenerie bald großartige Winterstürme, bald grüne friedliche Gegenden darstellen. - Auch seine Gattin Fannie Elliot G., geb. 1844 zu New Bedford, ist Landschaftsmalerin.
Regis, franz.-amerikan. Landschaftsmaler, geb. 1806 zu Lyon, erhielt seine erste Ausbildung in Freiburg i. Br., trat dann in die Akademie seiner Vaterstadt, in die École des beaux-arts in Paris und wurde Schüler von Delaroche. 1844 ging er nach Amerika, wurde 1851 in New York Mitglied der Zeichenakademie und zog 1870 wieder nach Frankreich. Zu seinen besten Landschaften, namentlich den ihm am meisten gelingenden winterlichen, gehören: der Niagara im Winter, die vier Jahreszeiten in Amerika (beim Baron Rothschild in Paris), der Niagara im Mondschein, der trübe Sumpf, der Berg Washington und der Frühling. Besonders gelingt ihm die Darstellung der landschaftlichen Motive in der Vegetation wie im Farbenton je nach der Verschiedenheit der Jahreszeiten.
(spr. schiguh), Jean François, franz. Historienmaler und Lithograph, geb. zu Besançon, war 1828 kurze Zeit Schüler der École des beaux-arts in Paris und bildete sich nachher in Italien aus. Nachdem er mit Bleistiftzeichnungen und Lithographien begonnen hatte, ging er allmählich zur Ölmalerei über und brachte kirchliche und profane Bilder von korrekter Zeichnung, großer Naturwahrheit und kräftigem Kolorit. Die nennenswertesten unter den ältern sind: der Tod des Lionardo da Vinci (1833), Tod der Kleopatra (im Luxembourg), Martyrium der heil. Agathe, Kleopatra, die an ihren Sklaven Versuche mit Gift anstellt (1838), der Leichnam Christi von Engeln bewacht, die Taufe Chlodwigs (1844), Christus am Ölberg, das Manna in der Wüste (1856, in der Kirche Ste. Marguerite), der barmherzige Samariter (1857, im Museum des Luxembourg), der heil. Ludwig bestattet die Toten auf einem Schlachtfeld u. a.; sodann unter den spätern: Napoleon I. am Abend vor der Schlacht bei Austerlitz (Museum in Besançon), die Taufe Christi, die Poesie des Südens etc. Als Wandmalereien führte er in der Kirche St. Gervais die Flucht nach Ägypten, die Grablegung und die Auferstehung aus. Außerdem malte er eine große Menge von Bildnissen, z. B. des Socialisten Charles Fourier, des Königs Jérôme, des Marschalls Moncey, des Schriftstellers Arsène Houssaye, des Dichters Lamartine, der Künstler Delaroche, Delacroix, Sigalon, Johannot, machte für Dichter illustrierende Zeichnungen und erwarb sich um die Lithographie große ¶