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Hauptschmuck seines höchst sehenswerten Ateliers in Rom ausmachen.
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Hauptschmuck seines höchst sehenswerten Ateliers in Rom ausmachen.
(spr. korroajéh), Edouard Jules, franz. Architekt, geb. zu Amiens, Schüler von Viollet le Duc, machte sich nicht nur durch zahlreiche Entwürfe für den Bau oder die Restauration öffentlicher Denkmäler einen ehrenvollen Namen, z. B.: Stadthaus in Roanne (1865), St. Bruno in Grenoble (1870), Festungswerke von Dinan (1872), Abtei St. Michel (1873), Restauration des südlichen Kreuzflügels der Kathedrale von Soissons, sondern baute auch die Kirche in Vougy (Loire), ein Schloß bei Bourg (Ain) und restaurierte die Kirchen in Ham, Nesles und Athies (Somme) sowie das Schloß Chamarande. Er gab heraus: «L'abbaye royale du Mont St. Michel» (1877).
Pietro, ital. Bildhauer, geboren zu Genua, wo er die Akademie besuchte und den großen römischen Preis erhielt.
Seine in Italien sehr geschätzten Werke sind meistens Statuen für Grabdenkmäler oder für öffentliche Plätze, so namentlich das Denkmal Mazzinis und neuerdings das des Königs Victor Emanuel für Turin.
Seit 1848 hat er seinen Wohnsitz in Rom.
Karl, Bildhauer, geb. 1837 zu Wien, war dort Schüler des Bildhauers Franz Bauer (gest. 1872) und bildete sich später in München, London und Italien weiter aus. Außer mehreren kleinern Genregruppen, für die er besonders beanlagt ist, schuf er bis jetzt drei Marmorstatuen für das Arsenal in Wien, die Büsten Karls V. und Maximilians I. im Treppenhaus des Palais vom Erzherzog Karl Ludwig, eine lebensgroße Gruppe: Amor und Psyche, und beteiligte sich bei der Konkurrenz für das Maria-Theresia-Denkmal sowie für das Goethe-Denkmal in Berlin. Viel Glück machte er in Genregruppen, Porträtbüsten und Porträtstatuetten.
(spr. koh), Pierre Auguste, franz. Historien- und Porträtmaler, geb. zu Bédarieux (Hérault), war in Paris Schüler von Cogniet, Cabanel und Bouguereau und widmete sich anfangs vorzugsweise der Historienmalerei, worin er 1870 mit einem Prometheus auftrat, an dem man besonders den Ausdruck des körperlichen Schmerzes und die landschaftliche Stimmung rühmte. Ebenso sehr wurden bald nachher seine Bilder: die Meditation (1871) und die Idylle des Frühlings (1874) gerühmt. Seit mehreren Jahren widmet er sich auch dem Porträt und errang hierin besonders durch seine weiblichen Köpfe glänzende Erfolge, z. B. durch das Porträt der Frau D. 1874; weniger gelungen war zwar das der Marschallin Mac Mahon, dann aber erschien er im Salon 1879 mit zwei meisterhaften Frauenporträten. 1874 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.
(spr. kubärtang), Charles Louis Frédy de, franz. Historien- und Genremaler, geb. zu Paris, malte seit 1846 viele sehr ansprechende Bilder aus der Geschichte und dem Volksleben Italiens, z. B.: Auffindung der Gruppe des Laokoon 1506 (1846), Episode aus dem Auftreten der Pest in Mailand (1851, Museum in Laval), große Messe am Tag St. Petri in Rom, Kugelspieler im Kolosseum (1859), der Karfreitag in Palermo (Museum des Luxembourg), die Tauben auf dem Marcusplatz in Venedig (1861), Tod des Ravignan (1863), Tod des Stanislaus Kostka (1865) und Malereien im Chor der Kirche in Chevreuse (Seine-et-Oise). 1865 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.
(spr. kudähr), Alexandre Jean Rémy, franz. Stilllebenmaler, geb. zu Paris, studierte anfangs die Bildhauerkunst, trat dann aber ins Atelier von Gros, wo er zwar zunächst auch einige Genrebilder malte, sich aber später ausschließlich an das Stillleben hielt, worin er es zu großer Meisterschaft brachte. Seine Gegenstände sind Blumen und Früchte oder auch Gegenstände des täglichen Lebens, namentlich Küchenstücke. 1874 brachte er das Genrebild: die Rückkehr vom Feld und ein Bouquet Feldblumen, 1875 ein ähnliches Bild und ein Interieur, 1877 Rosen und Früchte. 1853 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion. ¶
(spr. kurángh), Maurice Francis Auguste, franz. Landschafts- und Marinemaler, geb. zu Havre, wurde in Paris Schüler von Meissonier, machte, nachdem er in der Ausstellung von 1868 debütiert hatte, Reisen ins südliche Frankreich, studierte dort die Küstengegenden und brachte manche hübsche Ansicht derselben, z. B. von Antibes, vom Golf Touan, Fischerboote auf dem Golf, die Heide von Aigremont (1870), eine Marine, Ebbezeit u. a. Als Unteroffizier in der Artillerie machte er den Feldzug von 1870/71 mit, wurde bei La Fère gefangen genommen und lebte bis zum Friedensschluß in Ulm.
(spr. kurduáng), Vincent Joseph François, franz. Landschafts- und Marinemaler, geb. zu Toulon, war in Paris Schüler von Guérin, machte, nachdem er 1835 mit Erfolg debütiert hatte, Studienreisen auf dem Mittelländischen Meer und nach Algerien und widmete sich vorzugsweise, sowohl in Ölbildern wie in Aquarellen, der Marine mit Figurenstaffage. 1848 wurde er Professor der Zeichenkunst an der Navigationsschule seiner Vaterstadt. Unter seinen Bildern der letzten Jahre nennen wir nur: zwei Küstenscenen von den Hyerischen Inseln (1874), Sonnenuntergang nach stürmischem Wetter an der Küste der Provence (1875), der Golf von La Ciotat in Südfrankreich (1877), Strand von Hyères, Jagd auf wilde Tauben und Abend bei Hyères (1878). 1852 wurde er Ritter der Ehrenlegion.
(spr. kurtä), Xavier Marie Benoît Auguste, genannt Augustin, franz. Bildhauer, geb. zu Lyon, wurde in Paris Schüler von Pradier, Ramey dem Jüngern und Dumont und besuchte die École des beaux-arts. Er brachte bis jetzt zahlreiche Porträtbüsten und ideale Bildwerke, die sehr günstige Aufnahme fanden, unter den letztern besonders: eine Kentaurin und ein Faun, eine Statue der Leda, des Grafen von Castellana (im Museum zu Lyon), der Adrienne Lecouvreur für das Théâtre français (1853), Tänzer aus Herculaneum, die Geburt der Venus, die Poesie des Tanzes (1868), Nymphe, eine Badende u. a.
(spr. kurtrí), Charles Louis, franz. Kupferstecher und Radierer, geb. zu Paris, Schüler von Gaucherel und Flameng, lieferte zahlreiche meisterhaft radierte Blätter, z. B.: der Sklavenmarkt, nach Gérôme;
Kosakenpferde im Schnee, nach Schreyer (1868);
ein Raucher, nach Terburg;
Henriette von England, nach van Dyck;
alte Frauen auf der Piazza Navona, nach T. Robert-Fleury (1872);
die Kartenpartie, nach Peter de Hooch, und andre nach Delaroche, Meissonier, Lami;
ferner Landschaften nach Rousseau, Jules Dupré, Diaz u. a. sowie zahlreiche Bildnisse.
Mehrere treffliche Blätter lieferte er für Lièvres «Works of art in the collections of England».
(spr. kösĭns), Samuel, engl. Kupferstecher, geb. zu Exeter, erhielt schon mit 12 Jahren für Zeichnungen eine silberne Medaille, ging 1816 nach London, erlernte den Mezzotintostich und trat zuerst 1825 mit einem solchen Blatt auf. Zu seinen letzten Blättern, teils in Mezzotinto, teils in gemischter Manier, gehören: der Papst Pius VII., nach Lawrence;
die Abtei Bolton, Rückkehr von der Falkenjagd und ein Porträt der Königin, alle drei nach Landseer;
die königliche Familie in ganzen Figuren, nach Winterhalter;
der Kaiser Napoleon III. und die Kaiserin, nach demselben;
Marie Antoinette im Tempel, nach Ward;
Christus weint über Jerusalem, nach Eastlake, und Christus am Ölberg, nach Correggio.
(spr. kuhtüriéh), Philippe Léon, franz. Tiermaler, geboren zu Châlon sur Saône, war in Paris Schüler von Picot, malte eine Zeitlang Landschaften im südlichen Charakter, ist aber bedeutender auf dem Gebiet der Tierbilder und vorzüglich meisterhaft in der Darstellung des Federviehs, das er mit großer Lebendigkeit, wenn auch manchmal in etwas allzu bunten Farben malt.
(spr. krehg), Isaak Eugene, amerikan. Historienmaler, geboren bei Pittsburg, bildete sich in Philadelphia aus, ging 1853 nach Europa, um sich in Deutschland weiter zu fördern, blieb aber in Paris beim ¶
Studium des Louvre, besuchte Deutschland und Italien, kehrte 1855 nach Amerika zurück, malte mehrere Historienbilder, ging 1862 zum zweitenmal nach Europa, brachte ein Jahr in München zu und ließ sich dann in Florenz nieder. Unter seinen dort entstandenen Historien- und Genrebildern, deren gewissenhafte, sorgfältige Ausführung gerühmt wird, nennt man: die Tochter des Jairus, die Errichtung der ehernen Schlange, ländliches Fest, Pygmalion, Enttäuschung, Shylock den Schein unterzeichnend, Venus und Amor. Er malte auch einige Landschaften und Ansichten von Venedig.
Alfons von, Genre- und Porträtmaler, geb. 1834 zu Smyrna, in Wien erzogen, wollte anfangs Kaufmann werden, ging aber 1860 nach Florenz, wo er den ersten künstlerischen Unterricht empfing, und verweilte dann 1862-1876 in Düsseldorf, wo er sich unter Wilhelm Sohn ausbildete. Dazwischen machte er wiederholte Reisen in der Türkei, Griechenland, Kleinasien etc. Bekannter als durch einen für die Kathedrale in Smyrna gemalten heil. Johannes wurde er in Deutschland durch einige Genrebilder: das Rendezvous, Entführung in Venedig und namentlich durch das 1875 in Dresden ausgestellte Bild: die Belauschten, zwei aristokratische Frauengestalten, im Hintergrund von einer weiblichen Gestalt belauscht, deren diabolischer Ausdruck zwar die Gesamtwirkung stört, aber weder der trefflichen Charakteristik der beiden andern Figuren, noch der meisterhaften Technik und Beleuchtung des Ganzen Eintrag thut. Er porträtierte den Sultan Abd ul Asis und erhielt dafür den Medschidieh-Orden.
(spr. kränntsch), Christopher, amerikan. Landschaftsmaler, geb. 1813 zu Alexandria (Maryland), widmete sich anfangs dem geistlichen Stand, ging aber 1842 zur Landschaftsmalerei über, bildete sich mehrere Jahre in Paris und in Italien aus, ließ sich in New York nieder und lebt neuerdings zu Cambridge (Massachusetts).
Unter seinen anmutigen idealistischen Landschaften nennt man: ein Nachmittag im Oktober (1867), die Washington-Eiche bei Newburg (New York), das Thal von Molina bei Amalfi (1869), Venedig, neapolitan.
Fischer etc.
(spr. krehn), Walter, engl. Genremaler und Illustrator, geb. 1845 zu Liverpool, Sohn und Schüler des Porträtmalers Thomas C. (gest. 1859), lernte nachher drei Jahre unter dem Maler Linton und ließ sich dann in London nieder. 1871-73 lebte er in Rom und eignete sich dort einen gewissen archaistischen Stil in der Malerei an. Zu seinen bedeutendern Ölbildern gehören: die Geburt der Venus und das Schicksal der Proserpina, zu seinen Aquarellen: der Bote des Frühlings (1873), Platons Garten (1875), Winter und Frühling, das Ende des Jahrs, Mandelbäume auf dem Monte Pincio (die beiden letztern in Paris, 1878) sowie mehrere Architekturstücke. Allgemeiner bekannt wurde er besonders in Amerika durch seine humoristischen Illustrationen von Kinderschriften, z. B.: «Aschenbrödel», «Das lustige Gemüt», «Babys Oper», «Goody Two Shoes Bilderbuch» u. a.
(spr. krohk), Gustave Adolphe Désiré, franz. Bildhauer, geb. zu Valenciennes, besuchte in Paris die École des beaux-arts, wurde Schüler von Pradier und erlangte 1851 den großen Preis für Rom. In der Ausstellung trat er zuerst 1857 auf mit einer Gruppe: Bacchantin und Satyr, welche wegen ihrer Behandlung in echt antikem Geist sehr gerühmt wurde;
nachher brachte er noch andre ideale Bildwerke von klassischer Durchbildung, z. B. der im Luxembourg befindliche Bacchus und eine Siegesgöttin die französische Fahne bekränzend. In den letzten Jahren wandte er ich mehr der Porträtstatue und Porträtbüste zu, meistens ebenfalls in idealer Auffassung.
Dahingehören: die Marmorstatue des Marschalls Pélissier (Museum in Versailles), Bronzestatue des Grafen von Montalivet für die Stadt Valence (1873), Marmorbüste des Barons Renoult u. des Generals Changarnier (1875), Bronzebüste des Schahs von Persien, Marmorstatue des Marschalls Mac Mahon (1877), Bronzestatue des Marschalls Niel für dessen Vaterstadt Muret (Haute-Garonne), ¶
Marmorstatue des Stifters der Tierarzneischulen in Frankreich, Claude Bourgelat, für die Veterinärschule in Alfort und mehrere andre Porträtbüsten. 1864 erhielt er das Ritter- und 1874 das Offizierkreuz der Ehrenlegion.
Friedrich Albert, Architekt, geb. zu Wiesbaden, widmete sich 1846-48 der Architektur auf der Bauakademie zu Berlin, wurde 1859 Bauinspektor daselbst und baute in Berlin das Schuldgefängnis, die Anatomie und in edlem oberitalienschen Stil das chemische Laboratorium (Backsteinbau), ebenso das Denkmal Wilhelms von Arnim (Wilhelmsturm) bei Dillenburg.
Auch leitete er mehrere Jahre die Restauration des Doms in Limburg. 1868 wurde er Regierungs- und Baurat in Wiesbaden.
Konstantin Johann Franz, Genre-, Historien- und Porträtmaler, geb. zu Brieg i. Schl., wurde als Knabe von schwerem Siechtum heimgesucht, konnte sich aber mit Kolorieren von Bildern beschäftigen, wodurch die Neigung zur Kunst in ihm erwachte. 1833 gelang es ihm, auf die Akademie in Berlin zu kommen und sich unter Wach so auszubilden, daß er schon 1836 zwei sehr gerühmte Bilder: Wettkampf mit der Syrinx und auswandernde Griechen, ausstellen konnte.
Nach einigen Bildern romantischen Inhalts erlangte er mit Jakobs Trauer um Joseph ein Reisestipendium und ging über Brüssel und Paris nach Italien, das er bis Palermo durchwanderte. In Rom, wo er ein Jahr (bis 1842) blieb, entstanden mehrere treffliche Genrebilder aus dem dortigen Volksleben: Ave Maria, Winzerfest, italienische Bettler, öffentlicher Schreiber, ein Winkeladvokat. Nach Berlin zurückgekehrt, malte er die historischen Genrebilder: Kronprinz Friedrich Wilhelm im Haag (1860), Cromwell in einer Versammlung der Independenten, die Salzburger Protestanten in Berlin unter Friedrich Wilhelm I. und Ludwig XIV. mit Mazarins Nichte Maria Mancini beim Schachspiel. 1846 sandte ihn König Friedrich Wilhelm IV. nach Konstantinopel, um den Sultan Abd ul Medschid zu porträtieren, der ihn dafür mit dem Nischan-Iftikhar-Orden belohnte.
Auch später fuhr er bis in die neueste Zeit teils mit italienischen, teils mit historischen Genrebildern fort, die von edler, einfacher Komposition, tiefem Gefühl und harmonischem Kolorit sind. Dahin gehören: die bekannte Anekdote von Ludwig XIV.: «L'État, c'est moi», gefangene Kavaliere vor Cromwell, von besonders trefflicher Charakteristik und gediegenem Kolorit (1867, Nationalgallerie in Berlin), Abend während des Karnevals in Rom, Madonnenfest im römischen Gebirge, und die humoristischen Genrebilder: auf der Hochzeitsreise in Italien, Vergnügungsreisende in der Schweiz u. a. Auch die undankbare Aufgabe, das Johanniterschloß in Sonnenburg mit drei Bildern aus der Geschichte dieses Ordens zu schmücken, löste er in befriedigender Weise. Er ist Professor und ordentliches Mitglied der Akademie in Berlin.
(spr. kröffts), Ernest, engl. Schlachten- und Soldatenmaler, geb. zu Leeds, erhielt seine Ausbildung in der Schule zu Rugby (Warwickshire) und hielt sich dann einige Jahre in Berlin auf, wo seine Neigung und sein Talent zur Kunst immer mehr hervortraten. In sein Vaterland zurückgekehrt, wurde er Schüler des Historienmalers Clay in London, nach dessen frühzeitigem Tod (1868) er nach Düsseldorf ging, wo er Schüler von Emil Hünten wurde und sich dem genannten Fach widmete, in welchem er bis jetzt trefflich charakterisierte, mit großem Verständnis durchgeführte Bilder gebracht hat, so namentlich: die Franzosen auf dem Rückzug im Krieg von 1870 (1874, Stadtmuseum in Königsberg), die Schlacht bei Ligny (1875), am Morgen der Schlacht bei Waterloo (1876), Oliver Cromwell in Marston-Moor (1877), Wellington auf dem Marsch von Quatrebras nach Waterloo (1878). Infolge des letztgenannten Bildes wurde er Mitglied der Akademie in London.
Hugo, Porträtmaler, geb. 1841 zu Ilsenburg am Harz, bildete sich auf der Akademie in Berlin und später in Düsseldorf unter Bendemann, Karl und Wilhelm Sohn aus und widmete sich ¶
hier vorzugsweise der Porträtmalerei, worin er eine geistvolle Auffassung, treue Charakteristik und elegante Ausführung zeigt. Zuweilen brachte er auch Genrebilder; für die Kirche zu Wannen in Kurland malte er 1871 ein Altarbild. Auf den internationalen Ausstellungen zu Wien 1873 und München 1879 fanden seine Bildnisse große Anerkennung. 1877 wurde er Professor an der Akademie zu Düsseldorf.
(spr. króppsiĕ), Jasper F., amerikan. Landschaftsmaler, geb. 1823 auf Staten Island, wandte sich, nachdem er fünf Jahre lang die Baukunst erlernt hatte, der Malerei zu, ging 1847 zum erstenmal nach Europa, verlebte drei Jahre in Italien und brachte einen reichen Schatz von Skizzen nach New York zurück, die er dann ausführte. 1857 bis 1863 lebte er darauf in London, wo er eine Partie aus den Urwäldern westlich vom Alleghanygebirge, Herbst am Hudsonfluß (1862), Richmond Hill im Hochsommer, Herbst in den Weißen Bergen, Corfe Castle in Dorsetshire, Ansichten von Bonchurch auf der Insel Wight, Warwick Castle etc. ausstellte. 1861 wurde er Mitglied der New Yorker Zeichenakademie.
Nach Amerika zurückgekehrt, malte er vorzugsweise die Natur im herbstlichen Gewand, z. B. den Berg Jefferson in New Hampshire (1867). Von seinen spätern Landschaften verdienen besondere Erwähnung: eine Strandscene, der See Greenwood, Engpässe von Staten Island, aus dem südlichen Italien, die Ebenen von Sydney (Neuschottland), der große Tempel von Pästum und der Cedarsee in den Vereinigten Staaten. Als eins der ersten Mitglieder der amerikanischen Gesellschaft der Aquarellisten stellte er schon in den 60er Jahren mehrere Aquarelllandschaften aus.
(spr. krō), César Isidore Henri, franz. Bildhauer, geb. zu Narbonne, Schüler von Jouffroy, Etex und Valadon, debütierte mit einigen Büsten und Medaillons und trat nach Verlauf einiger Jahre mit Wachsbildnereien auf, wie sie zur Zeit der Renaissance in Italien beliebt waren. In dieser Technik brachte er sehr beliebte Porträtbüsten und Reliefs, z. B. den Preis des Turniers (1873) und den Spaziergang.
Andre Büsten und Reliefs verfertigte er in Marmor und Bronze.
(spr. kroh'), Eyre, engl. Historien- und Genremaler, geboren im Oktober 1824 zu Chelsea, älterer Bruder des bekannten Kunsthistorikers Joseph Archer C., wurde in London von William Darley und später in Paris von Paul Delaroche unterrichtet, mit dem er 1843 nach Rom reiste. 1844 zurückgekehrt, wurde er Schüler der Londoner Akademie und debütierte 1846 mit dem Bild: Mr. Prynne untersucht die Taschen des Erzbischofs Laud im Tower, worauf dann 1848 der römische Karneval und 1849: Holbein malt den König Eduard VI. folgten.
Von 1852-1857 hielt er sich in Amerika auf, wo er insbesondere das Leben der Negerrasse studierte, kehrte dann nach London zurück und schuf viele Bilder von großer Tiefe der Empfindung, trefflicher Charakteristik und großer Sorgfalt der Details, aber etwas harter, trockner Farbe. Es sind z. B.: Milton besucht Galilei im Gefängnis (1859), Swift liest einen Brief seiner Geliebten Stella, Sklavenmarkt in Virginia, ein Barbierladen, Defoe am Pranger (1862), Leichenbegängnis Goldsmiths (1863). Luther schlägt die Thesen an (1864), die Vestalin (1870), die gutmütige Satire auf die Quäker, betitelt: the friends, die Schafschur und die noch 1878 in Paris ausgestellten französischen Gelehrten unter Napoleon in Ägypten.
(spr. künjóh), Louis Léon, franz. Bildhauer, geb. zu Vaugirard (Paris), bildete sich in seiner Kunst unter Duret (gest. 1865) und Diebolt (gest. 1861) aus, erhielt 1859 den großen Preis für Rom und schuf bis jetzt Bildwerke verschiedenen Inhalts von edler Auffassung, geschickter Modellierung und großer Anmut, unter denen zunächst zu nennen sind: eine Marmorgruppe: Ceres und Triptolemus, Bronzestatue einer Spinnerin von Procida (1867), der Liebesbote (Gipsgruppe), Marmorstatue des Bischofs Parisis von Arras und vor allen das in Lima 1874 aufgestellte Denkmal zum Andenken an den bei Callao ¶
über das spanische Geschwader errungenen Sieg, bestehend aus einer Säule mit vergoldeter Victoria; um die runde Basis derselben sechs Bronzereliefs, Scenen aus dem Kampf darstellend, und auf der Basis ein vierseitiges Piedestal aus Marmor, mit den vier allegorischen Bronzegestalten: Peru, Chile, Ecuador und Bolivia. 1874 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.
(spr. kürsóng), Paul Alfred de, vielseitiger franz. Maler, geb. zu Moulinet bei Poitiers, war in Paris Schüler von Drolling und Cabat, debütierte in der Ausstellung von 1843 und hielt sich dann ein Jahr in Italien auf. Nach seiner Rückkehr erhielt er 1849 in der École des beaux-arts für eine historische Landschaft den zweiten Preis u. durch Vermittelung Chenavards ein Reisestipendium für zweijährigen Aufenthalt in Italien. Von dort aus bereiste er Griechenland in Gemeinschaft mit Edmond About, Théoph.
Gautier und Ch. Garnier. Anfangs malte er meistens Landschaften in einem dem Süden entsprechenden warmen und klaren Luftton; später ging er mehr zur Figurenmalerei über, oft mit poetischer Stimmung und sehr ansprechenden Bewegungen der Gestalten, aber etwas trocknem Kolorit. Die bedeutendern sind: Ansicht von Terracina, die Akropolis in Athen, die Ufer des Kephissos (1857), Tasso in Sorrent, Ansicht von Ostia (1868, Museum des Luxembourg), bei den Mauern von Foligno (1859), Blumenmädchen in Neapel, die Pilger in Subiaco, Dominikaner ihre Kapelle ausmalend (1867, im Luxembourg), Fischer von Capri, der Ilissus und der Tempel des Jupiter bei Athen (1861), der Vesuv, Weinlese in Procida, Traum in den Ruinen von Pompeji, die Wahrsagerin, ideale Landschaft mit mächtigen Eichengruppen und Durchblick aufs Meer (1871), Reede von Toulon, Strandpartie in der Provence, das erste Porträt, Serenade (1874) u. a. 1865 wurde er Ritter der Ehrenlegion.
(spr. keúpĕrs), Peter J. H. (Anmerkung des Editors: Josephus Hubertus), ein in Holland, Frankreich und England sehr geschätzter Architekt, dem Holland die Wiedererweckung des gotischen Kirchenbaus verdankt. Geb. 1827 zu Roermonde, studierte er auf der Akademie in Antwerpen mit großem Erfolg nicht nur die Baukunst, sondern auch die Plastik und Malerei, errichtete 1859 in seiner Vaterstadt ein großes Atelier für die Ausbildung der Kunsthandwerker, erhielt 1862 in London die goldne Medaille für kirchliches Mobiliar und 1863 den ersten Preis für sein nachher ausgeführtes neues Museum in Amsterdam.
Sein erster größerer kirchlicher Bau war in Wyck (Vorstadt von Maastricht), frühgotischen Stils, dem dann die Restauration der Servatiuskirche in Maastricht und viele andre Neubauten und Restaurationen folgten; unter jenen nennen wir: die gotische Kirche in Maasbracht, die prächtige gotische Kirche in Eindhoven (Nordbrabant), wohl die schönste in Holland aus neuerer Zeit (vollendet 1863), die in Vechel und in Breda, die katholische Kirche romanischen Stils in Oudenbosch;
ebenso unter den Restaurationen die des spätgotischen Doms in Roermonde, die noch bedeutendere der dortigen Liebfrauenkirche, der Marienkirche in Rotterdam u. a. 1875 wurde er an Stelle des Baumeisters Wessiken zur Restauration des Doms in Mainz berufen und führte diese nach ganz andern Grundsätzen als sein Vorgänger, unter strenger Festhaltung an der Tradition, also in der Erneuerung im Sinn des Alten und archäologisch Richtigen durch, was namentlich bei dem Neubau des Kuppelturms und bei den kleinern Seitentürmen des Ostchors zur Geltung kam. Er schrieb: «Der Dom zu Mainz, seine Gründung, Erweiterung und Herstellung» (Mainz 1875).
(spr. tscha-), Wladislaw von, russ. Genremaler, geb. zu Lublin, erhielt dort seine erste Ausbildung, bis er nach Warschau und von da nach Dresden ging, wo er unter Wagner weiter studierte. Einen größern Einfluß noch übte Karl Piloty auf ihn, dessen Schüler er in München anderthalb Jahre lang war. Später ließ er sich in Warschau nieder, wo er noch jetzt lebt. Seine Genrebilder, die von einem tüchtigen Talent zeugen, sind von tiefster Empfindung, geschickter Komposition und ¶