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Inserate die kleine Zeile 25 Vts. Verlag Th. Schröter, Obere Zäune 12, Zürich. 1904. 20. November. Inhalt: Schenken. - Einiges über Haarpflege. - Vermischtes - Handarbeit. - Mr die Küche. - Kochrezepte. - Briefwechsel der Abonnenten unter sich. - Kleine Rundschau. - Literatur. - Zur gefl. Notiz. - ReName. - Inserate. Von Mari? Rasch. (Schluß.) Zu einer anderen Hochzeit stellten sich unter vielen andern Gästen auch zwei Onkels ein, die auf der letzten Kreuzungsstation vor den: Bestimmungsort zusammentrafen.
Jeder führt eine Kiste bei sich, die derjenigen seines Gegenübers verzweifelt ähnlich sieht.
Alsbald befragen und gestehen sie sich auch gegenseitig, daß jeder eine Petroleumhängelampe für das zu beschenkende Brautpaar mitgebracht hat.
Der poetische von beiden verschweigt nur, daß er ein sinniges Gedicht, darin von «Des Lichts gesell'ger Flamme» die Rede ist, in petto hat, womit er bei der feierlichen Uebcr-reichung den Vogel abzuschießen gedenkt.
Sie trösten sich auch leicht über die gleichen Geschenke, da das Pärchen ja ein eigenes Haus mit mehreren Zimmern bewohnen wird und deshalb gut zwei Lampen gebrauchen kann, zumal die eine mit Majolikaverzierung, die andere von Kupfer und Schmiedeeisen ist. Am Ziel empfängt der Bräutigam die beiden würdigen Herren, und da der Weg sie an seinem künftigen Heim vorüberführt, kann er sich nicht versagen, ihnen dasselbe zu zeigen, und das erste, was er mit Stolz vorführt, ist die elektrische Beleuchtungsanlage im ganzen Hause.
«Ah!» - nicht allzu geistreich schauen die beiden sich an. Noch ein ältliches Tantchen war gleichzeitig gekommen, so eine Gestalt, die niemals in und aus der Mode kommt, bescheiden, hilfreich, überall zu gebrauchen und doch von keinem recht beachtet.
Weil niemand anders zur Stelle und sie doch das Bedürfnis nach Mitteilung empfanden, vertrauten die beiden Lampenonkels sich ihr an.
«Was tun?» hieß es, «Vase Lottchen, Du hast doch vielleicht eine Ahnung, was man schnell noch beschaffen könnte! Die verd Lampen muffen wir natürlich wieder mitnehmen.» «Ach, und mein schönes Gedicht!» entschlüpfte es dem Onkel August nun doch, «Schaut Euch nur um. Ihr Herren,» erwiderte Lottchen, «woran fehlt's noch in dieser Eleganz und Neuheit? Wenn ich z. B. Euren Geldbeutel und obendrein Dem poetisches Talent hätte, Vetter August, dann hinge ich an diese kahlen Wände wenigstens ein schönes Bild und schriebe einen Vers darunter.» «Wahrhaftig. Lottchen, das ginge!» Fort eilten sie. und der Kunsthändler, dem sie in die Arme liefen, freute sich.
Der eine kaufte die Sixtiniscke Madonna, der andere De-freggers Salomiroler, und der Bers, den Onkel August daran schrieb, lautete ungefähr, da er sich von seinem ersten Poem nicht ganz trennen wollte: Selbst auf hohem Bergeskamme Strahlt des Lichts gesell'ge Flamme, Und bei ihrem Schein wird's wohler Auch dem städtischen Tiroler Tante Lottchen leistete Beistand, als die Bilder aufgehängt wurden, die Madonna im Salon, der Tiroler im Eßzimmer;
sie krabbelte dann noch ein Weilchen in der neuen Musterküche herum, deckte auf die Anrichte eine gestreifte Leinendecke, stellte einen geschnitzten Brotteller und ein passendes Salzfaß darauf und bekränzte alles mit Epheu-blättern und Rosmarin, auf die Decke hatte sie den Spruch gestickt: Salz und Brot gebe Gott.
Die Empfängerin dieser Gaben, die junge Braut von damals, hat mir später gesagt, daß keines von all den reichen Hochzeitsgeschenken, die sie im neuen Heim vorgefunden, sie so erfreut, sie so eigentümlich ergriffen hätte, wie diese bescheidene sinnige Gabe. Nicht auf das Schenken allem, auch auf das wie kommt es an: eine hübsche Umhüllung, ein freundliches Begleitwort, Blumen, wo sie hinpassen, vermögen die geringste Kleinigkeit zu heben, ja zu verklären.
Als Goethe im Auftrag Karl August's einst zum Jubiläum eines Bergbeamten in Ilmenau erschien, um demselben die ¶
Glück-162 - wünsche des Herzogs und eine Ehrengabe von hundert Dukaten zu überbringen, ließ er beim Festschmaus als erstes Gericht eine Schüssel auftragen, worauf ein aus Erzschlackeu und Grün künstlich errichteter Felsen zu sehen war, zwischen den Steinen und Mosen versteckt glänzten die Dukaten und entsprechende Verse krönten das Ganze.
Das tm der Dichter und hat er wohl damit weniger Freude angerichtet, als wenn er in seiner Eigenschaft als Staatsminister rrocken und geschäftsmäßig die Summe übergeben hätte? Beschenkt man arme Leute z. B. mit getragenen Kleidern, so soll man diese ausgebessert und von Flecken gesäubert übergeben, und fügt man dazu einen Kragen, eine bunte Halsschleife oder dgl., so daß alles fertig «zum hineinschlupfen» ist, wird mau stets viel frohere Gesichter sehen, als wenn man Dinge spendet, die erst mit Mühe wieder in einen brauchbaren Stand gesetzt werden müssen.
Das Volk ist durchaus nicht stumpf gegeu solche Aeußerungen zarter Gesinnung, ich habe das erst letzte Weihnachten wieder empfunden, als ich meiner alten Waschfrau zu dem kleinen Geschenk nebst Kuchen und Naschwerk einen Tannenzweig legte, mit Papierrosen geschmückt, die ich seit Jahren selbst verfertige, um Weihnachtsgaben damit auszuputzen.
«Nischt freut mich so sehr alle Jahr », sagte die Alte, «als der Zweig von Ihnen, den steck' ich an meinen Haussegen un stell zwee Lichter davor, dann is es so feierlich in meiner Stube, Sie glauben's gar nich!» Meine alte Großmutter hatten wir oft geneckt, daß sie wie das Mädchen aus der Fremde den Jüngling wie den Greis am Stäbe zu beschenken wußte.
Kaum ein Besuch ging von ihr, ohne daß sie ihm eine Blume, einen kleinen Kuchen, ein Kochrezept, oder eine goldene Lebensregel mit auf den Weg gegeben hätte.
«Und wenn's ein Sträußcheu Petersilie ist aus dem Hausgarten, man soll's geben wenn man andre damit erfreuen kann/' pflegte sie zu sagen. Neuerdings wird uns Kunst im hause und »Stil» allüberall gepredigt.
Bemühen wir uns, wenn wir jemand ein Geschenk machen wollen, von dem wir wünschen, daß es als Andenken an uns womöglich lebenslang in Ehren gehalten werde, auch künst- und stilgerecht zu sein, und das heißt einfach: daß unsere Gabe zweckentsprechend sei und nicht störend wirke in der Häuslichkeit, für die sie bestimmt ist.
Besser, selbst vorher fragen, und die Neberrafchung unteilassen, als unangenehm überraschen! Geht nicht planlos zu Werke, ihr fröhlichen Geber! «Wenig mit Liebe» erreicht oft leichter das Ziel, als «viel ohne Gefühl».
Schenken in des Wortes eigenster, schönster Bedeutung ist, wenn es seinen Zweck voll und ganz erfüllt, dann mehr als geben uud heißt - beglücken! Owiges über Kaarpflege.
Die Klage, daß auch dem weiblichen Geschlechte überaus häufig schon im jugendlichen Alter die Haare ausgehen, wird immer häufiger. Es kommt dies daher, daß gerade die Haarpflege vernachlässigt wird. Es wird wohl gebürstet und gekämmt, gebrannt und pomadisiert, aber dabei werden die Haarwurzeln nicht gekräftigt und nur noch Haare direkt ausgerissen.
Schon in der Kindheit mutz die Haarpflege beginnen.
Die so häufigen Kopfausschläge im Kindesalter müssen aufmerksam behandelt werden.
Bei längerem Bestehen dieser Ausschläge tritt eine Erschöpfung der Kopfhaut ein.
Auch die Frisur der Mädchen, so lange sie die Schule besuchen, ist nicht zweckmäßig.
Die Zeit am Morgen vor Beginn der Schule ist kurz, die Mutter oder das Dienstmädchen kämmen schnell die Haare durch, um dann einen Zopf zu flechten.
Dabei reißen sehr viele Haare ab, was einem schwachen Haarwuchse sehr zum Nachteile gereicht.
Reicht die Zeit, einen Zopf zu flechten, nicht aus, so schneide man das Haar kurz.
Einmal ganz kurz schneiden genügt, bei geringer Kürzung ist es vorteilhaft, einige Jahre hindurch alle drei Monate wieder einige Zentimeter abzuschneiden.
Nun noch einiges über Bürsten und Kämme. Zu häufiges und zu starkes Bürsten ist nicht gesund.
Die Kopfhaut wird dadurch zu start gereizt.
Die Bürste sei weich, besonders bei Kindern.
Das Bürsten und Kämmen soll ferner nicht gegen die natürliche Wuchsrichtung des Haares gerichtet sein. Es werden dadurch oft schwere Kopfschmerzen erzeugt.
Zum Durchkämmen nehme man nur Kämme mit weiten Zinken.
Damit werden am wenigsten Haare ausge-risseu.
Die Frage, ob man das Frauenhaar mit Oel und Pomade behandeln dürfe, wird verschieden beantwortet.
Wir sind der Ansicht, daß von Zeit zu Zeit das Einölen des Haares nur von Vorteil ist, besonders dort, wo Neigung zur Trockenheit besteht.
Das Oel gibt dem Haare eine angenehme Weichheit.
Weniger vorteilhaft ist die Anwendung von Pomaden.
Vor allem ist darauf Zu sehen, daß dieselben nicht ranzig sind.
Das ist nämlich für das Haar sehr schädlich.
Nun kommt die oft diskutierte Frage des Kopfwaschens.
Wie oft soll man den Kopf waschen und womit? Sehr viele Menfchen haben eine so geringe Schweißabsonderung am Kopfe, eine so geringe Abschilferung der Oberhaut, brauchen so wenig Oel und Pomade und kommen so wenig in staubige und schmutzige Atmosphäre, daß das tägliche Durchkämmen des Haares für ¶
- 163 - die Reinigung genügt.
Ein Waschen des Kopfes in diesen Fällen ist fast unnötig.
Wird eine Waschung nötig, aber nur alle zwei bis vier Wochen, so kann Seifenwasser genommen werden.
Bei öfteren Waschungen ist Seifen-Wasser nicht gut, da es die Kopfhaut spröde macht.
Sehr beliebt sind Honigwasser und Veilchenwasser, Eigelb in warmes Wasser geschlagen und anderes.
Viel wird auch folgendes Waschmittel angewendet: Ein Eßlöffel Mandelkleie wird in heißem Wasser zwei bis drei Stunden lang gekocht, das Wasser dann durchgeseiht und lauwarm als Waschmittel benützt.
Bei zu starker Schuppenbildung sind Waschungen (wöchentlich ein- bis zweimal) mit alkalischem Seifenspiritus sehr vorteilhaft.
Nach allen Kopfwaschungen ist jede starke Abkühlung zu vermeiden.
Sobald die haare trocken sind, muß ein wenig eingeölt werden.
Auf diese Weise dürfte es gelingen, die haare nach Möglichkeit zu erhalten und ihnen Glanz und Schönheit zu verleihen. Vermischtes. Oemüsetonnen.
Einer jungen Frau, die ihrem Gemahl viel Kräutersuppen kochen muß, stiftete ich in ihre prächtige Küche 6 Gemüsetonnen aus Lenzburger Konf. - Töpfen und 6 Gewürztonnen Liebig Fleischex.
Töpfchen. Ganz tadellose Töpfe (damit beim Brennen nichts zerspringt) bemalte ich mit delfter-blauer Porzellanfarbe.
Das Delfterblau, welches man in den Tuben kauft ist zu matt, mische deshalb etwas bleu Ciel bei, im Brennen wird diese Mischfarbe leuchtender.
Jede Tonne erhielt eine Aufschrift in gut leserlicher Schrift aufgemalt;
da die Töpfe gerippt sind, ist römische oder gothische Schrift am deutlichsten, moderne Fantasieschrift ist selten d eutlich genug für unsere Dienstmädchen z, B. Die Aufschriften wählt man nach dem vorherrschenden Bedarf.
Majoran, Thymian, Pfefferkraut, Kerbclkraut, Petersilie :c. Diese Kräuter, getrocknet, zerstoßen und in den Tonnen gut verschlossen, liefern im Winter trefflichen Ersah für «Grünes». Gewürz- und Gemüsetonnen sollten immer einen ganz festen Verschluß haben (was bei den gekauften Tonnen selten der Fall ist).
Zu diesem Zweck ließ ich beim Drechsler gut schließende Holzdeckel drehen;
bemalte dieselben außen mit weißer und blauer Emailfarbe.
Ganz gleich behandelte die Liebigs-Töpfchen, jedes erhielt seine bezügliche Aufschrift in gleicher Farbe wie die größeren Tonnen.
Muskat, Pfeffer, Nelken, Iimmet, Kümmel und Anis. Vom Tischler ließ ich aus noch vor- handenen Traubenkistchenbrettern eine solide Etagöre zusammenfügen und bemalte dieselbe ebenfalls mit lichtblauer Emailfarbe.
Das Ganze ist nicht nur eine Zierde für jede schöne Küche, sondern, weils auch sehr zweckdienlich und praktisch, der Nachahmung empfohlen.
Frau Irma. Speisezettel für Uegetarier. (Zugleich als Antwort auf Frage M. I. in G.) Wir dienen Ihnen mit folgendem Speisezettel, der vorigen Monat im Kochkurs, (Blauen Seidenhof, Zürich, geleitet von L. Fräulein Spalmger, städt. Kochlehrerin) als Grundlage diente. 1. Fidelisuppe, Risotto, Karotten, Endi-viensalat, Apfelküchli. 2. Geröstete Mehlluppe, Rühreier, gemischte Gemüse mit Mayonnaise, Obstkuchen. 3. Kartofbfelsuppe.
Ofenreis, Aprikosen, Karamelpudding, Nudelnmachen. 4. Gerstensuppe, böhmische Klöße, Toma-sauce, gebratene Kartoffeln, Strudel. 5. ssestsuppe, Maisschnitten, Blumenkohl, Plattenäpfel, Reiskopf. 6. Spinatsuppe mit Eierklößchen, verbrühte Kugeln, Birnen, Kastanienpudding. 7. Blumenkohlsuppe, Nudeln, Lmsensalat, Apfelbettelmann, Mondaminflammerie mit Himbeersauce. 8. Apfelsuppe.
Ragout, Erbsbrei, Tomatensalat, Dampfnudeln, Vanillesauce. 9. Reissuppe mit Gemüse, Wirz, Kartoffelplätzchen, Omelette rouffls. 10. .Haberschleimsuppe mit Bröckchen, Omeletten, Italien.
Salat, Schwarzbrottorte mit Weinsauce. Aandarveit. Ein eigenartiger Shawl.
Gut erhaltene Zigarrenbänder schneidet man in der Hälfte lang durch, zieht leicht die lofefitzenden Fäden heraus, näht alle Enden sorgsam und möglichst unsichtbar aneinander und strickt nun mit groben hölzernen Nadeln einen breiten Shawl daraus, einfach immer schlicht gestrickt, dessen beide Enden man mit Fransen desselben Bandes recht dicht verziert.
Dieser Shawl fieht sehr eigenartig aus.
Hat man nun auch einige rote Zigarrenbänder, so wird an den Enden davon ein Rand gestrickt, welcher die Arbeit sehr hebt. (Aus «Boten der Frauenhilfe»).
Mr die Mche. Gefüllte Wildente.
Die Ente wird gereinigt, tüchtig ausgewaschen, inwendig und außen mit ¶
- 164 - Salz emgerieben und bei Seite gestellt, während man die Füllung in folgender Weise bereitet: Die Leber, das Herz und der Magen werden nebst 125 Gramm Speck fein gehackt, mit einer in Butter weich geschwitzten Zwiebel oder zwei Schalotten, einem Eßlöffel voll gehackter Petersilie, ein wenig Thymian und Basilikum, 2 geriebenen Brötchen, einer Prise Salz und Pfeffer, 3-4 Eidottern und dem Saft einer Zitrone gut vermischt in die Ente gefüllt und diese dann zugenäht, worauf sie dann gedämpft wird. Aochrezepte. Lenden- oder Filetbraten.
Ein Stück vom Filet, etwa 1-1^2 Kg., wird mindestens 8 Tage abgelagert, dann tüchtig geklopft, mit feiner Spicknadel ganz flach gespickt und in viel heißer Butter nach allen Seiten hin braun angebraten.
Dann erst werden Salz, Pfeffer, etwas Lorbeerblatt, Nelkenpfeffer und nach Belieben eiwas Zwiebel dazu getan.
Nnter sehr fleißigem Be-gießen mit der heißen Butter brät man den Braten 20 Minuten lang. In den letzten fünf Minuten gibt man 150 Gr. fauren Rahm in die heiße Butter und begießt den Braten damit.
Die Sauce bereitet man, indem man den Bratensatz abbürstet, etwas kochendes Wasser, 5 Gr. Liebigs Fleischextrakt, einen halben Teelöffel Mondamin und die zum Begietzen des Bratens benutzte Flüssigkeit daran gibt und das Ganze sämig kocht. (Aus «Diätetisches Kochbuch» von Dr. Otto Dornblüth.) Berliner Kartoffelknödel.
Ungefähr 14 mittelgroße Kartoffeln werden gewaschen, weich gekocht, dann geschält und fein gerieben, dann knetet man 2 ganze Eier, 2 Eßlöffel voll Mehl, 2 Löffel voll Staubzucker, etwas geriebene Mus-katnus und die Brösel von 2 ganzen Semmeln damit ab.
Ist der Teig gut gemischt, formt man nicht allzu große Knödel daraus und kocht diefe in ganz schwachem Salzwasser 15-20 Minuten.
Hierauf erhitzt man ein ziemlich großes Stück Butter, gibt 2-3 Stück Würfelzucker dazu und läßt denselben schwach gelb anlaufen, legt die Knödel in die Pfanne und läßt sie unter einmaligem Wenden etwas anbräunen.
Mit Zucker und Zimmt überstreut, kommen sie zu Tische.
Man kann beliebiges Kompot dazu geben. K. v. N3. Maccarompuddmg. 120 Gr. feinste Maccaroni werden 5 Minuten in Wasser gekocht, dann abgeseiht und mit ½ Liter Milch, etwas Vanille und 6-8 Stück Würfelzucker langsam weich und dick gekocht.
Dann zieht man sie vom Feuer zurück, rührt noch heiß 30 Gr. Palmin oder 35 Gr. Butter gut darunter und läßt sie erkalten.
Dann gibt man 2-3 Eidotter, etwas feingeschnittenes Orangeat und eine Hand voll gewaschene Sultaninen dazu und hebt zuletzt den sehr steifen Schnee von 2-3 Eiklar lang- sam darunter.
Die Masse wird in eine gut bestrichene Puddingform gefüllt und eine gute halbe Stunde im Dunst gekocht.
Gestürzt kann Vanille- oder Rahmtunke dazu gegeben werden. K. v. W. Meißnachtsgebäck.
Nußftengeli. 1 Trinkglas Wasser wird in eine Pfanne gegossen und 1 Pfund Zucker beigefügt.
Hat sich dieser aufgelöst, so werden ein Pfund nicht zu fein gehackte Nußkerne, die abgeriebene Schale einer Zitrone und zuletzt schnell 1 P'und Mehl darein gemengt.
Nun rührt man diese Masse so lange, bis sie sich von der Pfanne löst.
Dann nimmt man sie auf das Wirkbrett, läßt sie ein wenig auskühlen und formt alsdann ftngerslange und fingersdicke Stengelchen daraus, welche man zuletzt mit Eigelb bestreicht und bei mäßiger Hitze auf bestrichenem Bleche bäckt.
C. V. Schwabenbrot. Auf ein Wirkbrett nehme man ¾ Pfund Mehl, schneide 285 Gr. frische Butter hinein, feuchte es mit einem Eiweiß an und knete alles zusammen gut durch.
Alsdann werden nach und nach V2 Pfund Zucker, V2 Pfund geriebene Mandeln, Zimmt, eme Prise Salz und die feingewiegte Ninde einer Zitrone gut darunter gewirkt, der Teig ausgewalkt, Formen ausgestochen und über Nacht stehen gelassen.
Morgens bestreicht man die Brötchen mit Eigelb und bäckt sie auf einem mit Butter be-strichenen und mit Mehl bestäubten Blech. M. M. in A. Englische Biscmts. ¼ Pfund Butter schaumig rühren, V2 Pfund Zucker, 4 ganze Eier, 10 Gr. Backpulver, V2 Pfund Mondamin, etwas Vanille und 1 Pfund Mehl.
Alles gut vermengt, ausgewellt, ausgestochen, mit einer silbernen Gabel gestülpt und in mäßiger Hitze im Ofen gebacken. G. W. in K. Braune Gkehi. 2 Pfund Mehl, IV2 Pfund Zuckersyruft, V2 Pfund Zucker, ½ Pfund Butter, ein Teelöffel Natron, ein Teelöffel Zimmt, ein Teelöffel Nelken.
Der Teig wird auf dem Backbrett am Tage vorher gemacht.
Tags darauf mit dem Leckerlimodell ausgestochen und gebacken. G. W. in K. Münchener Croquetten (Totenbeinli).
Wirke 500 Gr. gestoßenen Zucker, 500 Gr. Mehl, 7 ganze Eier, das Gelbe einer Zitrone, etwas Kirschwafser und 500 Gr. schöne, braune Mandeln zu einer Masse, dressiere lange, dünne Brote daraus, bestreiche sie mit Ei, backe sie auf gut bestrichenem Blech lichtbraun und schneide sie noch warm in schöne Schnittchen.
M. B. Heinzenberg. Ateine Mund schau. 14. Bericht und Rechnung über das Erholungshaus Zürich Muntern). In demselben heißt es: ¶
- 165 - Wir dürfen auf das Berichtsjahr 1903 in mehr als einer Hinsicht mit besonderer Befriedigung zurückblicken.
Vor allem möchten wir unserer Freude Ausdruck geben darüber, daß unser hochverdienter Präsident Herr Dr. Pfr. Bion, der Gründer und unvermeidliche Förderer unserer Anstalt, von schwerer Krankheit glücklich genesen ist und wir die Hoffnung hegen dürfen, ihn noch lange unserm segensreichen Unternehmen vorstehen zu sehen. Mit Befriedigung erwähnen wir sodann des Ganges unserer Anstalt im verflossenen Jahr.
Zum erstenmal seit unser haus vergrößert und ausgebaut worden ist, stehen wir am Ende eines vollständigen Betriebsjahres und wir dürfen sagen: Unser Zweck ist erreicht.
Bau und Einrichtungen erwiesen sich als solid und praktisch.
Fast das ganze Jahr hindurch war das haus voll besetzt und sehr oft konnte nicht allen Anmeldungen entsprochen werden. Im Lause des Berichtsjahres haben 614 Erholungsbedürftige (129 Männer und 485 Frauen) mit zusammen 15292 Verpflegkngs-tagen Aufnahme gefunden. Die Verwaltung lag wie bisher in den bewährten Händen von Frau und Fräulein Mojonnier. Als Anstaltsarzt leistet uns seit der Gründung des Erholungshauses, also seit 15 Jahren, Herr Dr. W. Roth in uneigennütziger Weise seine trefflichen Dienste, wofür wir ihm herzlich dankbar sind. Im Jahre 1903 sind 10 Lehrtöchter in die Anstalt getreten und wir haben damit, seit der Gründung gerechnet, die Zahl 100 erreicht.
Die austretenden Lehrtöchter fanden wie immer rasch Stellung und somit ihren Lebensunterhalt.
Nicht immer leicht war es, die Zahl der Neueintretenden mit der der Austretenden in Einklang zu bringen, infolgedessen sahen wir uns genötigt, diese Institution auf eine etwas veränderte Basis zu stellen.
Wir werden hierauf, sowie auf die früher schon angedeutete Statutenrevision und verschiedene Veränderungen im Personal des Vorstandes in unserm nächsten Berichte zu sprechen kommen. Auch in finanzieller Beziehung dürfen wir mit dem Resultat recht zufrieden sein, dank der Unterstützung unserer hohen Behörde und der Opferwilligkeit alter und neuer Gönner unserer Anstalt. Besonders erwähnen möchten wir eines hochherzigen Geschenks im Betrage von Fr. 10225 aus der Liquidation des tit.
Aktien-bauvereins in Zürich, das wir auch an dieser Stelle aufs wärmste verdauten. Wir erlauben uns, Ihnen das Erholungshaus auch für die Zukunft angelegentlichst anzuempfehlen.
Ohne die hochherzige Unter- stützung seiner Gönner ist das Unternehmen eben nicht lebensfähig.
Wir laden Sie freundl. ein, unsere Anstalt mit Ihrem Besuch zu beehren und sich zu überzeugen, wie viel Gutes und Segensreiches unbemittelten Erholungsbedürftigen durch sie zu Teil wird.
Zürich, im September 1904. Hriefwechsel äel Abonnenten unter sich. (Unter Verantwortung der Ginsender.) ^ Iragen. Von B. W. in L. Haarausfall.
Darf ich wohl meine geschätzten Mitabonnentinnen um ihren freundlichen Rat bitten: Meine 20jährige Tochter leidet seit einiger Zeit an starkem Haarausfall und Schuppenbildung;
ist es ratsam, den Kopf monatlich waschen zu lassen oder sollte dies weniger oft geschehen? Wie begegnet man dem Haarausfall? Welche Mtttel können angewendet werden, um einen reinern Teint zu erzielen, da besonders die Stirn oft mit Knötchen verunziert ist? Besten Dank zum voraus. Von R. B. in U. Haarspezialist.
Könnte mir vielleicht eine der werten Leserinnen dieses Blattes aus eigener Erfahrung einen tüchtigen Haarspezialisten empfehlen, am liebsten einen Arzt in oder um Zürich? Ich möchte denselben wegen starkem Haarausfall, der ja von sehr verschiedenen Ursachen herrühren kann, konsultieren.
Von junger Hausfrau.
Waschen der Wollportieren.
Wie ist das zu bewerkstelligen, ohne daß sie am Aussehen leiden? Besten Dank für Auskunft. Von Fr. A. W. Z. Rohe Kartoffeln.
Wie prüfe ich solche auf Gehalt und Güte? Von A. G. I. Abblättern des Anstrichs.
Unsere Anstriche auf Holz und Eisen blättern häufig ab.
Wie kann ich das verhindern? Von I. B. in W. I. Maskenkostüme.
Ich sollte für meine Tochter im Welschland ein Maskenkostüm, «Spinne» vorstellend, anfertigen.
Könnte mir Jemand aus dem geschätzten Leserkreise der Kochschule mit bezüglichem Rat an die Hand gehen? II. Tannzapfen.
Wie geben solche selten schöne Exemplare einen schönen Zimmerschmuck? Von K.I. W D. Weißer Federfächer.
Wie kann man einen solchen stark beschmutzten Fächer reinigen? Von El. I. in I. Kinderkleid.
Wie kann ich ein blausammtenes Kinderkleidchen waschen oder reinigen? Von junger Frau auf dem Lande.
Zimmerwärme. Wie warm soll im Winter das ¶