Himbeer-Konfitüre dazu gerührt, zuletzt ½ Pfd. Mehl gut gemengt, kleine Brötchen geformt und hellgelb gebacken. L. I., W'thur.
2. Schwarze Peterchen.
Beste getrocknete Pflaumen werden der Länge nach aufgeschnitten und von den Kernen befreit.
Abgebrühte Wallnußkerne werden fein gerieben und mit Puderzucker und Apfelsinensaft zu einer marzipanähnlichen Masse zusammengearbeitet.
Mit dieser Masse werden die Pflaumen gefüllt und fest zusammengedrückt. A. Sch. G. in W.
3. Mandetmailänderli 250 gr feingeriebene Mandeln, 250 gr gestoßener Zucker, 125 gr Butter, 250 gr Mehl, 2 ganze Eier und die Schale einer Zitrone.
Dies alles wird gut miteiander ^[richtig: miteinanander] vermengt und zu einem Teig verarbeitet.
Dann sticht man Formen aus, bestreicht sie mit Eigelb und backt sie im Ofen. M. M. in A.
4. Baslerleckerli (altes Baslerrezept).
1 Pfd. zerschnittene ungeschälte Mandeln;
1 Pfd. Zucker, 200 gr Orangeat, 200 gr Zitronat, 2 Schoppen alter Honig, 15 gr Nägelipulver, 30 gr Zimmtpulver, 2 ½ Pfd. Mehl.
Anwendung: Mische Mandeln und Gewürz extra untereinander.
Lasse den Honig in gelber Pfanne heiß und flüssig werden, rühre sodann den Zucker hinein, bis dies gut vermischt ist.
Füge Mandeln und Gewürz bei unter stetem Rühren nebst 1 Glas Kirschwasser.
Schütte zuletzt einen Teil des Mehles hinein durch ein Sieb und rühre, bis die Masse sich von der Pfanne löst.
Walcke stückweise auf dem Brett aus mit dem Rest Mehl und steche alsdann mit dem Leckerlimodell Leckerli aus.
Beim Bäcker gelingt das Backen immer besser als zu Haufe, ebenso besorgt er den Guß.
Fr. K. G. in B.
5. Nußzleckerli 80 schöne Baumnüsse, 1 Pfd. Zucker, 6 Eier, ¼ Pfd. Citronat und Orangeat, 1 Zitrone, je 2 Eßlöffel Zimmt u. Nägelipulver, 3 Löffel Honig und 2 Löffel Kirschwasser, Mehl bis der Teig zu walcken ist.
Man kann nach Belieben die Leckerli mit einer Zuckerglasur überstreichen. C. B. in L.
Gestrickte Handschuhe.
Die für jede Größe passende Handschuhregel lautet wie folgt:
Man stricke den Rand so viele Reihen hoch als man den 3. Teil Maschen hat, nehme in der Hand bis zum Anfang des Daumens 1-2 Nadeln und vom Daumen weg auf die Hand 2 ½ Nadeln;
zum Daumen schlage man je in der 4. Reihe so viel mal auf, bis man im Ganzen für denselben auch wieder 1 ½ Nadeln hat.
Auf die innere Seite des Daumens sowie bet den übrigen Fingern schlage man noch ½ Nadel auf;
vom Daumen weg stricke man soviel Reihen als Anschlagsmaschen auf einer Nadel sind, vom kleinen Finger weg muß man noch ½ Nadel hoch stricken bis zum Zeigfinger, welches dann auf die übrigen 2 Finger zur Hälfte geteilt wird.
Für die Fingerhöhe ist es gut, wenn man solche probieren kann und sobald man beim Nagel ist, abnimmt.
Meistens passen die Handschuhe gut bei der Höhe der angenommenen Regel:
Daumen und kl. Finger 2 ¼ Nadel hoch,
Ring- und Mittelfinger 2 ¾ " »
Zeigfinger 2 ½ " »
Die Weite aller Finger beträgt 1 ½ Nadeln und muß keilartig abgenommen werden, bis man die Maschenzahl hat, nur der kl. Finger ist um 2 Maschen enger, welche bei der Fingereinteilung dem Zeigfinger zufallen.
Fingereinteilung:
Zeigfinger 11 Maschen auf die Hand,
10 " in » "
Mittel-u. Ringf. 10 " auf » "
8 " in » "
kl. Finger 9 " auf » "
7 " in » "
Zwickel: Zu gleicher Zeit mit dem Daumenkiel wird der Zwickel angefangen;
dazu werden von der aufgenommenen Masche des Daumens weg noch 20 Maschen gestrickt, dann folgt 1 links, 1 rechts, 1 l., 1 r., 1 l. (bleiben noch 15 M. bis zum Würfeli).
Die l. mittlere M. wird fortwährend links gestrickt, die seitwärts liegenden je 8 aufeinander und dann um 1 M. zurück von der mittleren linken Masche, im Ganzen 8 x 8 = 64 Reihen.
Bei event. Stricken eines Musters für den ganzen Handschuh vom Bördchen weg, welch letzteres auch beliebig länger gestrickt werden kann, fällt der Zwickel weg und lann nach Belieben dann zuletzt mit Cordonenetseide aufgestickt werden.
RB. Die Handschuhregel stammt aus einem Bildungskurs für Arbeitslehrerinnen, der Handschuh sitzt sehr gut.
Wünsche guten Erfolg!
V. Sch.-W.
Eingesandt.
Ergänzung zu den Teppichen aus Stoffresten (Nr. 20 d. Kochschule).
Wenn die Stoffrestchen auf Knäuel sind, so dreht man sie, indem man ein rundes Stück Holz oder Stock von 25-30 cm nimmt, befestigt den Anfang daran und hält das Holz lose in der rechten Hand und dreht es, mit der linken hält man das Fach auch lose, dann wird vorweg auf den Stock gewickelt, bis alles fertig.
Auf diese Art werden die Teppiche dauerhafter und sind auch besser zu verarbeiten. So zugerichtet, werden in der Strafanstalt Chur Teppiche gewoben, die warm und dauerhaft sind. U. G. ¶
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Fragen.
Von M. C. Meerrettig Welche Heilkraft hat der Meerrettig, und wo kann man solchen event. als Konserve beziehen?
Welches Mittel hilft bei Hustenreiz im Halse? Die Kinder sind nachts im Bett oft stundenlang damit geplagt.
Für gefl. Auskunft besten Dank.
Von B. S. in L. Azalee.
Würde mir vielleicht eine geehrte Abonnentin mitteilen, wie man eine zweijährige Azalee wieder zum Blühen bringen könnte?
Von Sch. W. O. Abhärtung.
Dient es zur Abhärtung, Knaben das ganze Jahr Socken tragen zu lassen.
Von M. K. in R. Hausleckerli.
Wer kann mir mit einem Rezept für «Hausleckerli», wie solche in Zürich gemacht werden, dienen, sowie mit Rezept für Anisguteli mit Füßli und für sogenannte Ankenweggen, die jede Bäuerin aufs Neujahr sich selbst zubereitet.
Besten Dank zum Voraus.
Von Fr. M. St. in P. Institut.
Könnte mir eine werte Mitabonnentin aus Erfahrung sagen, ob sich in der franz. Schweiz irgendwo ein Institut befindet, wo eine junge, intelligente Tochter in kürzerer Zeit die Damenschneiderei gründlich erlernen könnte?
Von Fr. I. Sch. in K. Bündner- und Glarner-Birnenbrot Kann mir eine der werten Mitleserinnen eine gute Quelle für Bezug von Bündner- und Glarner-Brot nennen und welches von diesen beiden ist dem andern vorzuziehen? Für gütige Auskunft besten Dank im Voraus.
Von A. D. in A. Jonysessel.
Wie kann ich solche, welche ganz dunkel geworden sind, wieder ohne Schaden hell machen?
Von F. T. Katzenzüngli.
Kann mir eine werte Abonnentin ein gutes Rezept für obiges Konfekt geben.
Zum Voraus besten Dank.
Von L. A. in F. Smyrnawolle.
Wer nennt mir eine gute Bezugsquelle für Smyrnawolle?
Von E. R. in L. 1. Eierfarben.
Dienen diese wirklich auch zum Auffärben von Kleidungsstücken?
2. Was ist dem Körper zuträglicher, wenn man die wollenen Unterkleider auf dem Leib oder auf dem Hemd trägt?
Von L. I in D Restchen aus Gaze.
Wie lassen sich solche aus bunten Farben nützlich verwenden? Vielleicht irgendwie als Christbaumschmuck oder als Weihnachtsgeschenke? Für gütige Anleitung wäre sehr dankbar.
Von M. H. in T. Backfett.
Wie kann man durch längeren Gebrauch zu dunkel und bitter gewordenes Backfett (Rinds- Schweinefett und Butter) reinigen und brauchbar machen? Für gütige Antwort zum Voraus besten Dank.
Von S. R. Unterkleider für Kinder.
Als Landbewohnerin, die aber doch immer dem Neuen, Praktischen huldigt, möchte ich sehr gerne mir von einer praktischen Mutter die zweckmäßigste Unterkleidung im Winter für einen 10jähr.
Knaben beschreiben lassen. - Sind wollene Reformhosen für Mädchen praktisch, gehören dazu noch weiße? Soll diese Hose eigentlich ein Ersatz für den Unterrock bei Kindern sein?
Von M. B. in S. Haaransfall.
Wüßte mir eine verehrte Abonnentin ein gut bewährtes Mittel gegen Kopfschuppen u. Haarausfall? Für gütige Auskunft besten Dank zum Voraus.
Von A. R. in O. Aluminium-Kochgeschirr Wie wird Aluminium-Kochgeschirr am besten geputzt, so daß es inwendig schön weiß bleibt?
Von M. L. in P. Zahnfleisch. 1. Könnte mir Jemand aus dem Leserkreise ein Mittel gegen das Zurückweichen d. Zahnfleisches nennen?
2. Was läßt sich tun gegen Schlaflosigkeit eines Asthma- und Herzleidenden? Patlent findet oft ganze Nächte keinen Schlaf, selbst wenn er keine Atmungsbeschwerden hat.
Für gütigen Rat wäre von herzen dankbar.
Von Fr. E. T. in O. Eichelkaffee.
Wer gibt mir ein richtiges Verfahren an, zur Selbstbereitung von Eichelkaffee? Besten Dank.
Von M. K. in O. Gummischuhe Wäre vielleicht Jemand aus dem Leserkreise so freundlich, mir eine Adresse mitzuteilen, wo Gummischuhe repariert werden?
Von W.-St. u. M.-H. Wegschnecken. Wo sind braune Wegschnecken erhältlich?
Antworten.
An T. U. in Ob. Matratzenwolle.
Absolut reingewaschene Schafwolle erhalten Sie bei Gebr.
Ackermann, Tuchfabrik Entlebuch.
An A. H in Sch Wollwäsche. In 2 Geschirre bereitet man Seifenwasser, wenn möglich Regenwasser, dem einen werden 2 Löffel, dem andern 1 ½ Löffel pulverisierter Borax beigefügt.
Zuletzt, wenn in beiden die Wäsche sauber gewaschen und ausgedrückt, wird dem lauwarmen Spülwasser noch ein Löffel Borax, sowie ein wenig Bläue zugesetzt.
Während dem Trocknen Müssen die Wollsachen wiederholt in die Façon gezogen werden.
Auf diese Weise behandelt, werden die weißen Wollsachen, sowie andere helle wollene Kleider sehr schön und durchaus nicht filzig.
Fr. Sch. in B. ¶
An J. S. W. Gedächtnisschwäche kann von verschiedenen Ursachen herrühren;
je nachdem muß man dieselbe auch verschieden behandeln. - Wenn Gedächtnisschwäche von einer allgemeinen Schwäche, wie z. B. bei Gicht, herrührt, so muß man ein gutes Kräftigungsmittel zuführen.
Handelt es sich mehr nur um eine Nervenschwäche, so muß diese beseitigt werden durch nervenberuhigende und nervenkräftigende Mittel und Lebensweise.
Rührt die Gedächtnisschwäche endlich davon, daß man dasselbe nie richtig geübt - was sehr oft der Fall ist - so muß man sein Gedächtnis üben, wie man sonst eine Kunst üben muß, die man erwerben Will. veritas!
An L. D. auf dem Lande.
Gelbsucht. Das Essen von möglichst viel rohen, ungeschälten, aber doch gutgereinigten sauren Aepfeln ist ein ausgezeichnetes Mittel gegen Gelbsucht.
M. F. in Basel.
An F. V. in D. Wolllumpen.
Lassen Sie sich von Gebr.
Ackermann, Tuchfabrik im Entlebuch einen Ihre Frage betreffenden Prospekt kommen. Es werden dort solche Lumpen zu Stoffen verarbeitet, womit Ihnen gewiß gedient wäre.
An Fr. B. in W. Quittenwürstchen Im VII. Bd. Nr. 18 brachte die Hochschule folgendes gute Rezept: Einige Quitten werden in 4 Teile geschnitten und in Wasser sehr weich gekocht, dann durch ein Sieb getrieben.
Bon diesem sogen. Quittenmark nimmt man auf je 240 gr ebensoviel gestoßenen Zucker, 60 gr geschälte, würflig geschnittene Mandeln, etwas feingehacktes Citronat, Ztmmt und Nelkenpulver, rührt alles zusammen tüchtig durcheinander, mischt etwas Himbeersaft darunter, um der Masse eine schöne rote Farbe zu geben, füllt diese mit der Spritze in feine getrocknete und vor dem Gebrauch angefeuchtete Hammelsdärme und bindet mit roten Bändchen beliebig lange Würstchen ab, welche man im lauwarmen Bratofen trocknen läßt, worauf man sie mit aufgelöstem Gummi überstreicht.
An B. M. Savarin au Rum.
Man macht einen feinen Hefenteig aus 250 gr Mehl, 20 gr in etwas lauwarmer Milch aufgelöster Hefe, 4-5 Eidottern, 2 Löffel Zucker, eine Prise Salz, und 1 Tasse süßen Nidel.
Der Teig wird sehr fein verarbeitet.
Alsdann bestreicht man ein Tortenmodel gut mit Butter, füllt den Teig ein, doch so, daß das Model nur schwach damit gefüllt ist, weil die Masse noch doppelt so hoch aufgehen soll.
Dann bäckt man den Savarinkuchen nicht ganz eine Stunde im Ofen.
Wenn er etwas abgekühlt ist, wird er auf ein Sieb gestürzt und in der Nähe des Herdes gelassen.
Nun schneidet man den Kuchen einigemal durch, gibt ihn auf eine Schüssel und tränkt ihn reichlich mit folgendem Shrup: Ein Glas Früchtensyrup, 2 Deziliter Rum, ½ l Wasser, ½ kg Zucker werden aufgekocht und heiß über das Gebäck gegossen.
An A. H. in B. Birnenbrot (Glarner).
5 Pfd. gedörrte, gewaschene Birnen werden 2 Tage vor dem Backen mit soviel siedendem Wasser Übergossen, daß es handhoch darüber zusammengeht. So stellt man sie zugedeckt 12 Std. an die Wärme oder in den Selbstkocher.
Man gießt die Brühe ab, zerschneidet die Birnen gröblich, gibt 750 gr Zucker, 750 gr. entkernte, entzweigeschnittene Weinbeeren, 125 gr fein geschnittenes Citronat, 375 gr gröblich durchhackte Nußkernen, 65 gr Zimmt, 10 gr Nelken-Pulver, ¼ Liter Rosenwasser und 1 Deciliter Kirschwasser dazu.
Dies läßt man über Nacht an der Wärme ziehen.
Die Masse wird am Morgen mit 5 Pfd. gewöhnlichem Brotteig durchgeknetet und in kleine Brote geformt, zu deren Ueberzug man guten Hefen- oder Mürbeteig (von 1 ½ kg Mehl bereitet oder 3-4 Pfd. Brotteig noch mit ½ Pfd. süßer Butter) verknetet.
Von diesem Teige macht man ebenso viele Stücke als man Brötchen hat, rollt sie zu Kuchen aus und schlägt die Brötchen so in dieselben hinein, daß die Oberfläche glatt bleibt, legt sie entsprechend weit auseinander auf mit Butter bestrichene und mit Mehl überstreute Bleche, läßt sie gut aufgehen, bestreicht sie mit Ei, stupft sie und bäckt sie beim Brot.
Aus «Das fleißige Hausmütterchen» von Eus.
Müller.
^[img]
Der heutigen Nummer unseres Blattes liegt ein Prospekt der Firma Franz Carl Weber in Zürich bei.
Wir empfehlen denselben der gefl.
Beachtung unserer werten Leser. ¶
^[Leere Seite] ¶
Pelzwert und Pelzmode.
Von Dr. Friedrich Knauer.
(Nachdruck verboten)
Die Tage nahen, die uns das Wohlige eines enganschmiegenden, leichten und dabei wärmenden Pelzes so recht fühlbar machen.
Die Schlittschuhläuferinnen greifen zu Jacke, Mütze, und Muff aus Sealskin, Blau-, Schwarz-, Silberfuchs oder Loutre, die Herren zum Bisam-, Biber-, Marder- oder Luchspelz.
Wer es tun kann, wählt Zobel oder Meerotter.
Der Reisende zieht die warmen Wolfs- und Bärenpelze vor.
Anderen müssen Lamm-, Kaninchen-, Feh-, Oppossumpelze genügen.
Alle aber leisten dem Bedürfnis nach Wärme vollends genüge.
Obwohl viele wissen, durch wie viele Hände solch ein Pelz geht von fernster, nordischer Wildnis, wo Indianer, Squatter, Sibirtalen, Eskimos die Felle erbeuteten, bis zu den internationalen Pelzstapelplätzen, und welchen Wandel die Rohfelle erfahren, ehe sie zum schmucken Kaufpelze im Kürschnerladen geworden? Wie häßlich, lang- und grobhaarig, mißfärbig sieht das Naturfell einer Pelzrobbe aus, das dann zu dem herrlichen, kurzhaarigen, kastanienbraunen, weichsammtigen Sealskin wird!
Rußland, besonders Sibirien, Nordamerika, zumal Alaska und Kanada sind die Eldorados des Pelzjägers.
Hier treiben sich noch Hundert tausende edler Pelztiere zu Land und Wasser herum.
Zobel, Hermelin, Biber, Füchse aller Art, Meerotter, Pelzrobben.
Eichhörnchen, denen die wilden und weißen Jäger eifrigst nachstellen.
Hier kaufen die Agenten der Hudsonsbaikompagnie, der Alaskakompagnie, der Neuyorker Pelzkäufer die Rohfelle auf, die dann auf die großen Auktionen nach London, vor allem aber nach Leipzig kommen, der Hauptzentrale des internationalen Pelzhandels, die jährlich um mehr als 40 Millionen Mark Rohfelle importiert, auf dessen Messe nicht nur die deutschen und benachbarten Pelze, die nordischen Felle Skandinaviens und Grönlands, sondern auch die russischen und amerikanischen Pelze zusammenströmen.
Man kann sagen, was in England und Amerika an Pelzwerk gebraucht wird, geht durch die Hände der Leipziger Pelzhändler. In Rußland, welches von seinen sibirischen Gouvernements Tomsk, Tobolsk, Jennisseisk, Irkutsk, Ocholsk, Kamtschatka jährlich als Tribut, Zobel, KolinskiS, Eichhörnchenfelle erhält, sind Petersburg und Moskau große ständige Plätze des Rauchwarenhandels.
Unmengen von Rohfellen kommen aber auf den zweimal in Nishij Nowgorod stattfindenden Messen und auf dem Februarmarkt von Irbit zur Auktion. In Nishnij Nowgorod, dem Mittelpunkt des russischen Pelzhandels, kommen alljährlich die russischen Pelzvorräte zusammen, von welchen drei Viertel nach Leipzig, der Rest in die Türkei und nach Persien und China gelangen In Irbit finden sich die Sibiriaken und anderen Tataren mit Fellen von Eichhörnchen, Hermelin, Zobel, KolinSkls, weißen Füchsen, und russische und deutsche Kaufleute mit Otter- und Biberfellen ein.
Für den Handel nach China ist Kiachta der Vermittlungspunkt;
hier tauschen russische Händler Fehwerk, Fischotter, Meerotter, Robbenfelle, Biber, Luchs, Katzen- und Lammfelle gegen Tee ein.
Skandinavien liefert Füchse Iltisse, Marder, Ottern, Katzen, Luchse, Vielfraße, Kreuz- und Silberfüchse. In Westgrönland hat die königl. dänisch-grönländische Kompagnie zwei Inspektorate, deren Aufläufe im Mai und November in Kopenhagen zur Auktion kommen.
Hamburg und Lübeck handeln mit grönländischen Fellen und führen den Speditionshandel mit russischen und amerikanischen Pelzwaren.
Für den Pelzhandel nach dem Orient sind Wien und Budapest wichtige Handelsplätze.
Deutschland liefert bedeutende Mengen von Ziegen-, Lamm-, Katzen- und Kaninchenfellen und von sogenannter Wildware (Iltis, Fischotter, Stein- und Edelmarder u. s. w).
Aus Frankreich, Belgien.
Neuseeland und Australien kommen die meisten Kaninchenfelle.
Je nach Schönheit, Leichtigkeit, Güte, Seltenheit, örtlichen Verhältnissen ist der Wert eines Pelzwertes verschieden.
Obenan nach Schönheit und Wert stehen Zobel, Schwarz-, Blau-, ¶
Silber-Wayonnaisenschüssel.
(Schutzmarke mit dem Bären).
In fünf Minuten schöner als früher in ¾ Stunden nach folgendem bewährtem Rezept: Gieb 2 Eigelb mit etwas Salz in die Schüssel und fülle den Oeltrichter mit feinstem Olivenöl.
Drehe die Kurbel bis die Eigelb dick werden und lasse das Oel erst tropfenweise, später reichlicher unter fortwährendem Rühren einstießen, bis etwa ¼ Liter Oel in der Schüssel verrührt ist.
Setze dann nach und nach etwas Esdragon-Essig, eine Prise weißen Pfeffer und wenn die Mayonnaise zu scharf werden sollte, wenige Löffel Fleischbrühe oder etwas Wasser zu.
Die Sauce muß so dick bleiben, daß sie nicht verläuft, sondern immer stehen bleibt. Im Sommer stelle die Schüssel in Eis oder kaltes Wasser.
Zum Anrichten kann die Mayonnaise in der Schüssel bleiben, nachdem Deckel und Rührflügel abgehoben ist.
Die beliebtesten Speisen, zu denen diese vorzügliche Sauce gegeben wird, sind: Hummer, Fische (letztere besonders auch als Fisch-Mayonnaise von übrig gebliebenem Fisch), italienischer Salat, Blumenkohl, Tomaten, Hopfen, Spargeln, Artischoken.
Wer es liebt, kann zu den Salaten auch einen Löffel Senf mit der Sauce verrühren.
Preis 3 Mark. Zu beziehen durck R. v. Hünersdorff Nachf., Stuttgart. In Zürich in den besseren Haushaltungsgeschäften.
Christbaumschmuck.
Bronce statt Schaumgold.
Das zum Vergolden von Nüssen, Tannenzapfen etc. verwendete Schaumgold ist wenig haltbar und muß fast jedes Jahr neu aufgelegt werden. Es ist daher ein Bronzieren (Gold, Silber oder Kupfer) der Gegenstände weit mehr zu empfehlen.
Die Gegenstände werden zu diesem Zwecke zunächst mit Mixium, welches in jeder Drogerie bezw. in jeder Farbwarenhandlung zu haben ist, dünn bestrichen, 10 Minuten lang trocknen lassen und dann mittels eines weichen Haarpinsels mit dem Bronzepulver bestaubt und hierauf 1-2 Tage liegen lassen.
Eine derartige Vergoldung hält unbegrenzt.
Vergoldeter Waldschmuck.
Sehr hüsch ^[richtig:hübsch] für den Christbaum machen sich auch aus Waldmosaik hergestellte Orden.
Man schneidet sich zunächst ein ovales Stückchen Pappe, beklebt dasselbe am äußeren Rande herum mit mehreren dachziegelförmig übereinandergelegten Reihen von Tannenzapfenschuppen. In die Mitte dieses Schuppenkranzes klebt man hübsch arrangirt einige Eicheln, Fichten, Lärchen und Föhren und bronziert das Ganze in der oben angegebenen Weise.
Cannevasschmuck. Cannevas in Form von Kreuzen, Ankern, Sternen und dergleichen geschnitten und dann hübsch bestickt, ev. unter Zuhilfenahme von Gold- und Silkerflittern oder kleinen Gold-, Silber- oder Glasperlen liefert einen sehr hübschen Schmuck für den Christbaum.
Vergolden der Nüsse.
Klopfe ein feines Stäbchen an das eine Ende der Nuß, und bestreiche sie mit Eiweiß, indem du sie am Stäbchen festhältst;
dann rolle sie in Rauch- oder Blattgold, sodaß sie von demselben auf allen Seiten bedeckt ist.
Doch mußt du dich bei dieser Arbeit hüten, stark zu atmen oder zu blasen, weil du sonst das Gold fortblasen würdest.
Dann hänge die Nuß zum Trocknen auf.
Auch kannst du ein Stückchen Garn an dem einen Ende der Nuß mit Siegellack festkleben und die Nuß nur in ein mit Wasser aufgelöstes Gummiarabikum tauchen.
Leicht bringst du eine Anzahl solcher vergoldeter Nüsse für den Weinachtsbaum fertig.
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