Pharao träumte von sieben dilnnen und sieben dicken Aehren, 1 Mos. 41, 5?27.
Wenn du in die Saat deines Nächsten gehst, so magst du mit der Hand Aehren abrupfen,
5 Mos. 23, 26. Ruth las Aehren auf,
Ruth 2, 2. Die Gottlosen werden wie unzeitige Aehren abgerupft,
Hiob 24, 24.
Eure Söhne und Töchter sollen weissagen und eure Aeltesten sollen Träume haben,
Joel 2, 28. oder
c. 3, 1.
Der Aelteste soll reden, denn es gebührt ihm, als der erfahren ist,
Sir. 32, 4.
Ihr Jungen, seid Unterthan den Aeltesten,
1 Petr. 5, 5.
§. 2. Weil ehedem die Aeltesten gemeiniglich zu Ehrenämtern gebrancht wnrden, so ist es in der heiligen Schrift
oft II) ein Ehrenname. So finden wir die Aeltesten a) im weltlichen Stande.
Da legte er ihn den Geist Moses) auf die 70 Aeltesten,
4 Mos. 11, 16. 24. 25.
Die Aeltesten sollen von dem Erschlagenen messen,
5 Mos. 21, 2. Aber Rehabeam verließ der Aeltesten Rath,
1Kön. 12, 8. Die
Aeltesten
Ahabs,
2Kön. 10,. I. Die Susannen richten sollten, B. Suf. 5 f.
b) ImKirchenstande, worunter die Bischöfe, Lehrer oder, wie sie heut zu Tage heißen, Seniores, Presbyteri, Ephori,
Superintendenten etc. A. G. 11, 30.
c. 14, 23.
c. 20, 17. Jac. 5,14.
1 Petr. 5, 1.
2 Joh. v. 1.
3 Joh.
v. 1. Die Aeltesten, die wohl vorstehen, die halte man zwiefacher Ohre werth, sonderlich die da arbeiten im Wort und in der
Lehre,
1 Tim. 5, 17. 19. (S.
Ehre §. 8.)
§. 3. Durch die 24 Aeltesten, deren in der Offenbarung Johannis,
c. 4, 10.
c. 5, 8. 14.
c. 11, 16.
c. 19, 4. Meldung
geschieht, versteht man nicht unrecht die ganze christliche Kirche, welche, wie in dem jüdischen Tempel
das israelitische Volk von den aus den 12 Stämmen erwählten 24 Stammhäuptern, 1 Chr. cap. 4?8.; so von den 24 Aeltesten,
denBesten des ganzen Christenvolks repräsentirt wird, als in Christo gereinigt und verherrlicht,
Ps.
16, 3. Andere wolleu mit diesen 24 Aeltesten auf die 24 berühmten Personen, nämlich die 12 Sohne Jacobs im A. T. und die 12
Apostel
im N. T. sehen, von welchen die christliche Kirche herzuleiten.
DasAendern der Namen sowohl der Städte,
4 Mos. 32, 38. als auch der Menschen,
1 Mos.
17, 5?15. war vor diesem in Gebrauch. Die rechte Hand des Höchsten kann
Alles ändern,
Pf. 77, 11. Ich will meinen
Bund nicht
entheiligen; und nicht (4 Mos.
33, 19.) ändern, was aus meinem Munde gegangen ist,
Ps. 89, 35. Schauet, obs so daselbst zugehe, ob
die Heiden ihre Götter
ändern, wiewohl sie doch nicht Götter sind,
Jer. 2, 11. Er ändert Zeit und Stunde,
Dan. 2, 21. Wie die Zeit des Jahres
sich ändert,
Weish. 7, 18. und ändern die Sitten, die uns Moses gegeben hat, A. G. 6, 14.
Wenn entweder zugleich oder nach und nach viele Fürsten werden, so heißt es: Um des Landes Sünde willen
werden viele Aenderungen der Fürsienthümer,
Sprw. 28, 2.
Manasse, der König Judas, hat diese Gräuel gethan, die ärgcr sind, denn alle Gräuel, so die Ammoniter gethan,
2Kön.
21, 11. Sie fleißigen sich drauf, wie einer den andern betrüge, und ist ihnen leid, daß sie cs nicht
ärger machen können,
Jer. 9, 5. Nimmt zu sich sieben Geister, die ärger sind, denn er selbst,
Matth. 12, 45.
Daß sich viel über dir ärgern werden, weil seine Gestalt häßlicher ist, denn andrer Leute,
Esa.
52, 14. Selig ist, der sich nicht an mir ärgert,
Matth. 11, 6. Und ärgerten sich an ihm,
Matth. 13, 57. Weißt du auch,
daß sich die Pharisäer ärgerten, da sie das Wort höreten?
Matth. 15, 57. Auf daß wir sie nicht ärgern, fo gehe
hin an das Meer, und
Wer aber ärgert dieser Geringsten einen, die an mich glauben, dem wäre besser, daß ein Mühlstein an seinen Hals gehänget
würde etc.
Matth. 18, 6.
Marc. 9, 42. So aber deine Hand oder dein Fuß dich ärgert, so haue
ihn ab, und wirf ihn von dir, ib. v 8. In den letzten Tagen werden sich Viele ärgern, und werden sich unter einander hassen,
Matth. 24, 10.
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§. 1. Dem Worte nach ist es etwas, wodurch ein Mensch ärger gemacht wird. Das griechische und
lateinische Wort Scandalum heißt ein Fußeisen, das einem angelegt wird. Es pflegt auch bei den Griechen
vorzukommen, von dem Holz in den Mäusefallen, woran die Mäuse nagen und gefangen werden; von den Beeren auf dem Vogelheerd.
Von Luther wird es in heil. Schrift durch Falle,
Ps. 140, 6.
Ps. 141, 9. durch Strick,
Richt. 2, 3. und durch Netz,
Jos. 23, 13. übersetzt.
Es bedeutet also, wodurch man kann gefällt, gefangen werden. Daher verbietet GOtt,
3 Mos. 19, 14. dem
Blinden einen Anstoß zu setzen.
§. 2. Im bildlichen Verstande bedeutet es einen Anstoß auf dem Wege des christlichen Glaubens und Lebens, wodurch der Nächste
verhindert wird, weiter zu gehen, und also von der Wahrheit in Irrthum und von der Gottseligkeit znr
Sünde geleitet wird.
§. 3. Der Ursprung des Aergernisses ist nicht GOtt zuzuschreiben, sondern dem Teufel,
Matth. 13, 24. 25 ff. und denen,
welche sich von ihm in seinen verfluchten Stricken herum zerren lassen. Denn GOtt ist das allerheiligste und reinste Wesen,
welches die Herzen nicht zum Bösen regiert,
Ps. 5, 5. Und wenn der Heiland,
Matth. 18, 7.
(1 Cor. 11,
19.). sagt: es muß Aergerniß kommen, so ist dieses muß nicht unumgänglich, sondern bedingungsweise. Es ist eine necessitas
non absoluta, sed hypothetica zu verstehen, weil nämlich die Welt, die Menschen, so böse sind, so kann
es nicht anders sein, es muß Aergerniß aus solchen Teufels-Lehren und Leben erfolgen. Wenn man mit Feuer unvorsichtig umgehet,
so muß Schaden geschehen; wenn man das Seinige nicht zu Rathe hält, sondern liederlicher Weise versplittert und verpraßt,
so muß man ein Bettler werden etc.
§. 4. Man pflegt das Aergerniß einzutheilen m ein persönliches und thätiges oder wirkliches.
Jenes ist die Person, welche zu sündigen verleitet; dieses aber wird in ein gegebenes oder ein genommenes abgetheilt.
§. 5. Ein gegebenes Aergerniß ist eine äußerlich in die Augen fallende Untugend, welche sich in Geberden, Worten und Werken
äußern kann, wodurch der Andere wirklich zur Sünde gereizt, verführt und also ärger, als er sonst ist, gemacht wird.
§. 6. Ein genommenes ist, wenn einer etwas mit Geberden, Worten und Werken thut, das nicht arg und böse gemeint,
jedoch übel ausgelegt wird, und man sich also an solchen Dingen ärgert, woran man sich nicht ärgern
sollte. Das böse Herz kann durch das Beste, durch die heilige ihm vorgehaltene Wahrheit, und durch die strenge und beschämende
Tugend geärgert, d. i. zum Widerstand gereizt werden. Aus Rosen können auch die Spinnen Gift saugen. Was kann ein Crucifix
dafür, daß vor ihm ein abergläubischer Papist niederfällt? Was kann die an sich gute und nützliche
Philosophie dafür, daß sie von vielen frechen Gemüthern zu hoch erhoben und zur Richter in der geoffenbarten Wahrheiten
bestellt wird? etc.
§. 7. Je leichter es ist Aergerniß zu geben, je gefährlicher ist es solches zu thun. Denn
die
Abscheulichkeit dieser Sünde befleckt die Seele und verdirbt solche dergestalt, daß sie aus dem Stande der Gnaden gesetzt,
der ewigen Verdammniß entgegenrennt.
§. 8. Aergerniß haben gegeben: Aaron den Israellten mit dem gegossenen Kalbe,
2 Mos. 32, 4. Valaam durch Balak den Israeliten,
Offb. 2, 14. David den Feinden des HErrn durch seinen Ehebruch,
2 Sam. 12, 14.
Gideon mit dem Leibrock den Israeliten,
Richt. 8, 27. Die Kinder Zerujah, die dem David wollten zum Satan werben,
2 Sam.
19, 22.
Petrus, da er Christo zum Satan wurde,
Matth. 16, 23. Vasthi mit ihrem Ungehorsam ihren Unterthanen,
Esth. 1, 16. Das Volk
GOttes mit seinem Götzendienste,
Ps. 106, 36.
§. 9. Das meiste Aergerniß stiften I) Lehrer und Prediger, sowohl im Lehren, wenn sie Irrthümer hegen, Trennungen
verursachen, die Einfältigen mit Beredtsamkeit verwirren etc. (Des Priesters Lippen sollen die Lehre bewahren etc. Mal.
2, 7. 8.) als auch besonders im Leben. Ein gottloser Prediger dient in einer englischen Kleidung dem
Teufel, er ist eine Pestilenz in der Gemeinde; ein Irrlicht, das die Seelen auf Abwege, auch wohl gar in den Morast verdammlicher
Sünden und ins ewige Verderben führt! Ach! was für Zuwachs erhält nicht das Reich des Satans, wenn
es heißt: Unser Pfarr kann besser saufen, in liederlicher Gesellschaft Tabak schmauchen, spielen, tanzen, fluchen etc. als
wir. Ach! daß doch keiner leichtsinnig vergäße, was
1 Tim. 3, 2.
2 Tim. 4, 5.
Tit. 1, 7. gesagt wird.
II) Die Obrigkcit, wenn sie nicht Sorge trägt für die wahre Religion, wenn sie irrige Lehrer duldet,
wenn sie gar abfällt. (S. Abfallen §. 1. f.) Wenn sie in groben Sünden lebt. Wie der König, so die Unterthanen. Salomo
sagt ihnen, zu welchem Zweck sie auf dem Stuhl sitzen, nämlich alles arge mit ihren Augen zu zerstreuen,
Sprw. 20, 8.
III) Eltern (Herren und Frauen) in Ansehung der Kinder, (Gesinde). Absalom folgt seinem Vater David bald
nach im Ehebruch und Todtschlag,
2 Sam. 11, 2. 3. 4. 17.
c. 13, 14. 28.
c. 16, 22. Nadab seinem Vater Jerobeam,
1Kön. 15, 26. Wie
wollen denn solche Eltern, als schändliche Nachfolger der gottlosen Athalia,
2 Chr. 22, 3. die Verwahrlosung
solcher unschuldigen Kinder am jüngsten Gericht verantworten? Kinder sind wie eine leere Tafel, worauf man schreiben kann,
was man will; sie sind ein Spiegel, welcher die Gestalt dessen, was ihm vorgehalten wird, zeigt. Eltern sollen die Vermahnung
des Paulus,
Eph. 6, 4. als eine Richtschnur der Kinderzucht vor Augen haben.
IV) Andere Menschen, in Ansehung des Nächsten. Das geschieht vornehmlich a) durch allerhand prächtigen Kleidern
oder Hurenschmuck,
Esa. 3, 16.
Sprw. 7,10. Kleiderpracht und Hoffahrt ist nichts Anders, als des Teufels Netz und Fallstrick,
wodurch der Mensch in GOttes Zorn und ewige Verdammniß geschleppt wird. b) Durch Entblößung
des Halses. Das ist die Speise der Wollust und verdammlicher Begierden; die Mode wird hier keine Entschuldigung sein, denn
das, was Paulus sagt,Röm. 12, 2. geht alle Menschen an. Mir nach, spricht der Heiland, nicht der Mode, nicht der Welt nach.
Siehe
1 Cor. 4, 16.
c. 11, 4.
Eph. 5, 1. Meidet allen bösen Schein,
1 Thess. 5, 22. c) Aergerlichc
Reden. Wie wir unter einander reden sollen, lehret uns,
Eph. 5, 19. und wer an die Rechenschaft, welche von jedem unnützen
Wort gegeben werden muß,
Matth. 12, 36. denkt, der wird
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Possenmacher und Zotemeißer für nichts Anders ansehen können, als für solche Werkzeuge des Teufels, welche ihrem Nächsten
und sich selbst den Weg zur ewigen Qual mit Schwanken kurzweilig machen wollen, d) Durch das böse Beispiel eines
unsittlichen und irreligiösen Lebenswandels, e) Durch ärgerliche und schändliche Schriften. Hieher gehören die
Romanenkrämer, Religionsspötter und Alle, welche durch unnütze Fragen neue Meinungen, eitles Fabelwerk
und lnstige Einfälle die Einfältigen verwirren. Siehe hiebei
1 Tim. 1, 4.
2 Tim. 2, 23.
Tit. 3, 9. f) Durch Bilder und Gemälde
etc.
Wo du ihren Göttern dienst, wird dirs zum Aergerniß gerathen,
2 Mos. 23, 33.
Daß sie dir nicht ein Aergerniß (Fallstrick) werden,
c. 34, 12.
Ein Stein des Anstoßens und Fels der Aergerniß den zwei Häusern Israel,
Esa. 8, 14.
Denn es (das Silber und Vold) ist ihnen gewesen ein Aergerniß zu ihrer Missethat,
Ezech. 7, 19.
Und dienten ihnen (den Götzen), die geriethen ihnen zum Aergerniß,
Ps. 106, 36.
So spricht der HErr: Siehe, ich will diesem Volke ein Aergerniß (Stein des Anglücks, worüber sie fallen sollen) stellen
etc.
Jer. 6, 21.
Sie räuchern den Götzen, und richten Aergerniß an aus ihren Wegen für und für, und gehen auf ungebahnten Straßen,
c.
18, 15.
Die Götzen sind zum Aergerniß der Menschenseelen,
Weish. 14, 11.
Des Menschen Sohn wird seine Engel senden, und sie werden sammlen aus seinem Reich alle Aergerniß (solche Leute, so Aergerniß
geben), und die da Unrecht thun,
Matth. 13, 41.
Wehe der Welt der Aergerniß halber! Es muß ja Aergerniß kommen; doch wehe dem Menschen, durch welchen
Aergerniß kommt,
c. 18, 7.
Es ist unmöglich, daß nicht Aergernisse kommen: Wehe aber dem, durch welchen sie kommen,
Luc. 17, 1.
Siehe da, ich lege in Zion einen Fels der Aergerniß; und wer an ihn glaubet, der soll nicht zu Schanden werden,Röm. 9, 33.
1 Petr. 2, 8.
Paulus ermahnt die Römer, auf die Acht zu haben, die Aergerniß anrichten,
c. 16, 17.
Wir aber predigen den gekreuzigten Christum, den Juden eine Aergerniß, den Griechen eine Thorheit,
1 Cor. 1, 23.
Lasset uns aber Niemandem irgend ein Aergerniß geben, auf daß unser Amt nicht verlästert werde,
2 Cor.
6, 3.
Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Lichte und ist kein Aergerniß bei ihm,
1 Joh. 2, 10.
V) In Ansehung der Aergernisse ist es Pflicht des Christen, 1) sich selbst und Andere vor
dem verführerischen Einfluß der täglichen Aergernisse in der Welt zu verwahren, 2) Niemandem wissentlich mid willentlich
ein Aergerniß zn geben, vielmehr 3) den Einfluß der Aergernisse zn mindern, und ihm die Kraft eines musterhaften
christlichen Wandels entgegenzusetzen.
§. 1. Heißt I) eigentlich das Gesäß oder Hintertheil am menschlichen Leibe,
welches der HErr mit Feigwarzen,
5 Mos. 28, 27. schlagen will. Luther hat es,
1 Sam. 5, 6. heimliche Oerter übersetzt.
§. 2. II) Solche nach dem Hintertheil eines menschlichen Leibes oder vielmehr nach den Feigwarzen gestalteten Bilder, deren
die Philister fünf von Gold, nach der Zahl ihrer Fürsten, der Bundeslade zum Geschenk mitgaben; anzuzeigen,
was
sie für eine Plage wegen der Bundeslade ausgestanden,
1 Sam. 5, 6.
c. 6, 11. 17.
Eine große Landschaft in Afrika, welche ihren Namen von dem Aethoiops, einem Sohn des Vulcan; oder welches
vielleicht besser von ado ^[αδω], ich brenne, und opsis ^[οψισ], das Gesicht, haben soll. Es wird
in Ober- und Nieder-Aethiopien eingetheilt und stößt an Egypten und das rothe Meer,
Esth. 1,1. Im Ebräischen heißt es
Chus, welches den Namen von Chus, dem ersten Sohn Chams, der dieses Land zuerst eingenommen, bekommen hat.
A. G. 8, 27-39. wird eines Kämmerers gedacht, welcher aus diesem Lande war. S. Mohrenland.
Gal. 4, 3. Nach dem Griechischen heißt es die ersten Buchstaben oder Lehrstücke der Welt.
(Ebr. 5, 12. ist
ganz verschieden.) Darunter ist, wie es Paulus
Eph. 2, 15. nennt, das Gesetz der Gebote, d. i. die levitischen Ceremonien,
wodurch GOtt die Juden, als sein Volk, wie A B C-Schüler unterrichtete, zu verstehen. Sie heißen darum der Welt, weil sie
an sich auf irdische und weltliche Dinge gehen, und äußerlich verrichtet werden, und weil der weltliche
Sinn die Religion gern nur ins Aeußerliche zieht, wobei das Herz ungebessert bleibt. SieheCol. 2,16-22. vergl.
Ezech. 20, 25.
Also auch wir, da wir Kinder waren, waren wir gefangen unter den äußerlichen Satzungen.
Gal. 4, 3.
§. 1. Dies ist so viel als der ganze Mensch oder der Mensch von außen, nach seinen natürlichen Kräften, sofern
ihm noch die sündliche Verderbniß anklebt, welches sonst der alte Mensch, Gph. 4, 22. das Fleisch,
Gal. 5, 17. f. genannt
wird. Darum werden wir nicht müde, sondern, ob unser äußerlicher Mensch verweset, so wird doch der
innerliche von Tag zu Tag
§. 2, Obgleich der auszcrlichc und fleischliche Mensch durch Kreuz und Trübsal abnimmt, und gleichsam verwest, und
stirbt, so nimmt doch der innerliche neue Mensch, welcher in der Taufe aus GOtt geboren ist, von Tag
zu Tag zu, das Herz wird gereinigter von allen Schlacken der Eigenliebe und Weltliebe, stiller und gegründeter in GOtt,
und eifriger in seinem Werke. Denn wer am Fleisch leidet, der
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hört auf zu sündigen,
1 Petr. 4, 1. Trübsal (das Leiden des äußerlichen Menschen), ob es schon nicht verdienstlich,Röm. 8, 18. so hilft es doch dienstweise zur Stärkung des neuen Menschen: indem die Anfechtung aufs Wort merken lehrt, den
Schlaf der Sicherheit vertreibt, den Ekel der Welt unterhalt, und eine bessere Habe im Himmel verheißt,
Ebr. 10, 34.
(sich) Bedeutet so viel als sich etwas enthalten, sich gleichsam ausleeren, und etwas nicht gebrauchen,
dazu man doch Recht hätte.
Sondern äußerte sich selbst (Christus begab sich des beständigen Gebrauchs der seiner Menschheit mitgetheilten Majestät,
bis zu seiner Erhöhung), und nahm Knechtsgestalt an (wurde, anstatt als Mitherrscher GOttes zu erscheinen,
ein Diener GOttes); ward (jedoch ohne Sünde,) gleich wie ein anderer Mensch (nahm wahre menschliche Natur an) und an Geberden
(in seiner ganzen äußern Erscheinung), als ein Mensch erfunden,Phil. 2, 7.
Die Nachgeburt, worin die rechte Geburt verschlossen, oder der Mutterkuchen, wodurch der Embryo ernährt
wird, sollte den israelitischen Weibern zum Essen dienen, daß sie sogar ihren Männern und Kindern nichts davon geben würden,
wenn sie des höchsten GOttes Gebot übertreten, und ihn durch Sünden zum Zorn reizen würden.
5 Mos.
28, 57.
§. 1. Heißt so viel als verläumden, Böses nachreden, hinter dem Rücken von Jemandem schlecht reden;
etwas reden, wodurch des Nächsten Ehre Abbruch leidet, und er selbst in einen Übeln Ruf kömmt; Gutes verkleinern, verdächtigen,
und Böses übertreiben oder wohl gar erdichten. Denn After ist ein altes deutsches Wort, und bedeutet so viel als nach,
hinter, oder auch gering, unrecht. S. Verläumden.
Daß nicht Hader, Neid, Zorn, Zank, Afterreden, Ohrenblasen, Aufblähen, Aufruhr da sei,
2 Cor. 12, 20.
So legt nun ab alle Bosheit und allen Betrug und Heuchelei, und Neid und alles Afterreden,
1 Petr. 2, 1.
Auf daß die, so von euch afterreden, als von Uebelthätern, zu Schanden werden,
1 Petr. 3, 16.
c. 2, 12.
Afterredet nicht von einander, lieben Brüder, Jac. 4, 11.
Wer seinem Bruder afterredet, oder ihn lästert und verurtheilt, der afterredet dem Gesetz, d. i. er lästert
das Gesetz, die göttliche Ordnung, die ihn duldet; und greift
so in GOttes Recht ein.
§. 2. Solches Verläumden, Ohrenblasen und seinen Nächsten verächtlich zu machen suchen, beschreibt uns die heilige
Schrift au verschiedeneu Orten: z. B.
Sprw. 10, 18.
c. 11, 13.
c. 16, 28.
c. 26, 18.
Jer. 7, 8. und Jeremias
spricht 9, 3. Sie schießen mit ihren Zungen (als mit einem gespannten Bogen) eitel Lügen und keine Wahrheit. Sirach verflucht
solche Mäuler, 28,15. Denn sie verwirren Viele, die guten Frieden haben.
§. 3. Es pflegt dergleichen Asterreden zu geschehen 1) durch unzeitiges Urtheil,
Matth. 7. 3. 2)
Durch Verspottung, wenn man seinem Nächsten die Schwachheiten sowohl des Gemüths, als des Leibes vorwirft, wie die Knaben
zu Bethel,
2Kön. 2, 23. Michal,
2 Sam. 6, 20. Hiobs Weib,
Hiob 2, 9.
§. 4. Es ist eine große Sünde,Röm. 1, 30. und Schande,
Sprw. 20, 19. ja ein Verläumder ist
noch schändlicher, als ein Dieb.
Sir. 5, 16. 17. Denn es handeln solche verderbliche Zungen wider das Gebot des allerhöchsten
GOttes,
3 Mos. 19, 16.
Jer. 7, 8. Jac. 4, 11. welcher sie zu vertilgen droht,
Ps. 101, 5. und thun sich
selbst den größten Schaden,
Sir. 21, 31.
§. 5. Wider solche falsche Mäuler, welche mit falscher Zunge giftig wider ihren Nächsten reden, ist das bewährteste
Mittel das Gebet.
Ps. 109,1. 3. 4.
§. 6. Um vor diesem Fehler der Medisance sich zu verwahren, ist das einzige Mittel die Demuth,
die der eignen Schuld und Gebrechlichkeit nie vergißt, und die Liebe, die das Gute an Andern gern anerkennt.
Dieser Name wird aus dem Syrischen hergeleitet, und bedeutet einen Commissarius oder einen solchen, der im
Amte ist. Er war ein Prophet, der zur Zeit des Kaisers Claudius weissagte.
Verkündigt große Theurung,
A.G. 11, 28. Prophezeiet, Paulus sollte zu Jerusalem gebunden werden,
A.G. 21, 11.
Bedeutet so viel als beschwerlich geboren. Er ist ein Enkel des Herodes Antipas und ein
Sohn des
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Herodes Agrippas, weshalb er auch Agrippas der Jüngere genannt wird. Er war der letzte König in Judäa, hatte die Bernice
zur Gemahlin, regierte 51 Jahr, und erlebte die Zerstörung Jerusalems.
Er will den Festus empfangen, A. G. 85, 13.
Läßt Paulus seine Unschuld reden, A. G. 26, 1. 2 ff.
Spricht zu Paulus: Es fehlt nicht viel, daß ich ein Christ würde, v. 28.
Findet an Paulus nichts, das des Todes werth, v. 30. 31. 32.
Ein Versammler. Er wird ein Sohn Jakes genannt, und ist ohne Zweifel ein Prophet, der vor oder zur Zeit Salomos
lebte, von dem aber sonst nichts bekannt, als daß er einige Sprüche gesammelt.
Verschont Benhadad und macht ein Bündniß mit ihm wider GOttes Befehl, v. 32. 42.
Ließ Naboth steinigen, weil er ihm den Weinberg nicht geben wollte,
c. 21, 2. ff. weswegen er vou Elias das schwere Gericht
GOttes hören mußte, v. 20. 21.
Wird von 400 falschen Propheten betrogen, daß er gen Ramoth zieht,
1Kön. 22, 6.
Wird vor Ramoth erschossen, v. 34.
Zu Samaria begraben, v. 37.
Sein Wagen wird von den Huren gewaschen und sein Blut von den Hunden geleckt, v. 38.
Seine 70 Söhne werden von Jehu vertilgt,
2Kön. 9, 7.
§. 2. II) Ein Sohn Kolajas, ein falscher Prophet, ein unzüchtiger Ehebrecher, Jeremias arger
Feind, wird von Nebucadnezar über dem Feuer gebraten, wie solches von Jeremias zuvor verkündigt worden.
Jer. 29, 21.
§. 1. Ein Fürst der Erbschaft oder ein Fürst, welcher die Majestät hat. Mit diesem Namen Ahasverus,
welcher bei den Juden sehr gewöhnlich war, hat es gleiche Bewandtniß, wie mit dem Namen Pharao bei den Egyptern, Abimelech
bei den Philistern, Agag bei den Amalekitern, Cäsar und Augustus bei den Römern, und Kaiser bei den Deutschen,
welche denen, die die Krone des Reichs tragen, zugeeignet werden. Und daher wird,
Dan. 9, 1. des Darius Vater auch Ahasverus
genannt.
§. 2. Dieser, von welchem hier die Rede ist, war ein gewaltiger König der Perser und Meder, ein
Sohn des Darius, und wird sonst Xerxes genannt. Die Geschichte, so von ihm in der h. Schrift vorkommt, hat sich ohngefähr
um das Jahr 483 vor Christi, unsers Heilandes Geburt zugetragen. Der
Esr. 4, 6. erwähnte, ist Cambyses, Nachfolger des Cyrus.
Er hielt Residenz zu Sufa und hatte 127 Länder unter sich,
Esth. 1, 1.
Machte seinen Fürsten und Knechten ein Mahl, das 180 Tage währte, v. 3. 4. v. 15.
¶
II) Ein Prophet zu Silo und Geschichtschreiber zur Zeit Salomos,
1Kön. 11, 29.
Zerriß seinen neuen Mantel in 12 Stücke und gab Jerobeam 10 davon, zum Zeichen, daß er zehn Stämme von Israel haben und
darüber König sein sollte, v. 30.
c. 12, 15.
Ein Bruder der Hülfe, I) Ein Fürst- und Hauptmann des Stammes Dan,
4 Mos. 1, 12.
Sein Vater hieß Ammisadai,
c. 2, 25. er hatte sein Zelt und Lager neben der Hütte des Stifts gegen Mitternacht und ein Heer
von 62700.
4 Mos. 2, 25. 26. 39.
Brachte eine schöne Gabe und Opfer bei Einweihung der Hütte des Stifts,
c. 7, 66. 67.
II) Ein Fürst aus dem Stamm Benjamin, ein Sohn Samajas, des Gibeathiters, und ein guter Freund Davids,
1
Chr. 13, 3.
Ein Bruder des Lobes oder ein Bruder des Hausens. I) Ein Sohn Selomis, und Fürst des Stammes
Asser, welcher die Mathematik und Geographie, nach der Bildung seiner Zeit, verstand;
denn er verfertigte die Landtafel des
gelobten Landes und richtete die Austheilung der Stämme ein,
4 Mos. 34,17.27.
Er soll des I. Ahimelechs Sohn sein, denn er wird auch Abjathar genannt.
Marc. 2, 26. Es haben Beide auch beide Namen geführt,
und kann sein, daß dieser als ein Knabe den König David, mit Vorbewußt des Vaters, die Schaubrode
übergab.
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