Kitt für eiserne Oefen.
Braunsteinpulver | 10,0 |
Lehm, trockener | 450 |
Eisenfeile | 20,0 |
Borax | 20,0 |
Kochsalz | 5,0. |
Das Gemisch wird mit so viel Wasser angerührt, dass ein steifer Teig entsteht, womit die Fugen und Risse der eisernen Oefen verschmiert werden. Der Kitt muss, bevor geheizt wird, trocken sein.
Feuerfester Kitt für Eisenröhren.
Eisenfeile | 45,0 |
Thon | 20,0 |
Lehm | 15,0 |
Kochsalzlösung | 8,0 |
Eisenkitt zum Befestigen von Eisen in Stein.
Eisenfeile, feine | 100,0 |
Gyps, gebrannter | 300,0 |
Salmiak | 5,0. |
werden mit Essig zu einem dünnen Brei angerührt und sofort verbraucht.
Eisenkitt.
Lehm | 50,0 |
Eisenfeile | 25,0 |
Essig | 10,0 |
Wasser | 15,0 |
Dieser Kitt widersteht der Hitze und dem Wasser.
Leimkitt für Elfenbein und Knochen n. Lehner.
Gelatine wird mit Wasser zu einer dicken Lösung gekocht, dieser ein Viertel ihres Volumens an spirituöser Mastixlösung zugefügt und zuletzt soviel Zinkweiss eingerührt, dass eine sirupdicke Flüssigkeit entsteht.
Leimkitt zum Dichten von Holzgefässen.
Leimlösung, konzentrirte | 100,0 |
Leinölfirniss | 50,0 |
Bleiglätte | 10,0 |
werden zusammen gekocht und heiss aufgetragen.
Krystallkitt (Alexandra-Cement) für Glas.
Beste Gelatine wird mit Essigsäure (von 50 %) in einem Porzellangefäss unter beständigem Umrühren so lange erwärmt, bis die Lösung beim Erkalten zu einer festen Gallerte erstarrt.
Beim Gebrauch wird der Kitt durch Einstellen in warmes Wasser verflüssigt und mittelst Pinsels auf die erwärmten Bruchstellen gestrichen.
Fugenkitt für Fussböden etc.
Kalk, gelöschter | 100,0 |
Roggenmehl | 200,0 |
Leinölfirniss | 100,0. |
Der Kitt wird je nach der Farbe des Fussbodens gefärbt. Er erhärtet langsam, wird aber mit der Zeit äusserst hart.
Kitt für Destillirblasen.
Lehm, trockener 55,0
Mehl | 30,0 |
Kleie | 15,0 |
werden mit Wasser zu einem dicken Teig angestossen.
Kitte für chemische Apparate und hohe Temperaturen n. Lehner.
1. Thon, trockener | 10 Th. |
Leinöl | 1 Th. |
zu einer gleichmässigen Masse geknetet.
Für sehr hohe Temperaturen.
2. Thon | 100 Th. |
Glaspulver | 2 Th. |
Für hohe Temperaturen.
3. Thon | 100 Th. |
Kreide | 2 Th. |
Borsäure | 3 Th. |
Zahnkitt.
Gleiche Theile Mastix und Wachs werden zusammen geschmolzen, mit Pfefferminz- oder Nelkenöl parfümirt und zu Pillen geformt.
Vor dem Gebrauch werden die Pillen in warmem Wasser ein wenig erweicht und dann in den hohlen Zahn gedrückt.
Klebmittel.
Kontor-Gummi n. Vomácka.
Gummi Arabicum | 100,0 |
Thonerde, schwefels. | 6,0 |
Glycerin | 10,0 |
Essigsäure, verdünnt | 20,0 |
Wasser | 140,0. |
Zuerst wird das Gummi gelöst, dann das Glycerin und die Essigsäure und schliesslich die schwefelsaure Thonerde hinzugerührt. Man lässt einige Tage absetzen und füllt auf Gläser.
Klebmittel für Etiquetten und Briefmarken.
Dextrin | 225,0 |
Essigsäure, verdünnte | 110,0 |
Wasser | 555,0 |
Spiritus | 110,0 |
Klebmittel (Strasser's Patent).
Kandiszucker | 20 Th. |
Kuhmilch, frische | 7 Th. |
werden durch Kochen gelöst, dann rührt man
Natronwasserglas (36 %) | 50 Th. |
hinzu und dampft bei gelinder Temperatur bis zur gewünschten Konsistenz ein.
Dieser Klebstoff haftet nach des Verfassers Versuchen sehr gut, eignet sich aber wegen seiner Alkalität nicht für farbige Papiere u. dergl.
Dextrinleim. (Prager Rundsch.)
Dextrin | 400,0 |
Wasser | 600,0 |
werden gelöst, dieser Lösung noch
Glycerin | 20,0 |
Glukose (Stärkezucker) | 10,0 |
hinzugefügt und das Ganze auf 90° erhitzt.
Syndetikon (Fischleim) n. Vomácka.
Zucker | 60,0 |
Wasser | 180,0 |
werden durch Kochen gelöst. In die noch heisse Lösung werden 15,0 gelöschter, zerfallener Kalk eingetragen und das Ganze an einem warmen Orte unter öfterem Umrühren einige Tage bei Seite gesetzt. Dann lässt man absetzen, giesst die entstandene klare Zuckerkalklösung ab, lässt in derselben 60,0 Kölner Leim quellen und verflüssigt nach 24 Stunden durch Erwärmen. Dieser Leim klebt vorzüglich, darf aber nicht für gefärbte Papiere, Leder etc. verwendet werden.
Flüssiger Leim.
Leim | 100,0 |
Wasser | 260,0 |
lässt man quellen und löst dann durch Erwärmen in einer Porzellanschaale. Der heissen Lösung fügt man unter beständigem Umrühren allmälig
Salpetersäure | 16,0 |
hinzu. Der Leim bleibt auch nach dem Erkalten flüssig und eignet sich vorzüglich zum Kleben von Holz, Pappe etc.
Flüssiger Leim n. Hesz.
Kölner Leim | 100,0 |
Gelatine | 100,0 |
Essigsäure, verdünnt | 400,0 |
Spiritus | 25,0 |
Alaun | 5,0. |
Leim und Gelatine lässt man mit der Essigsäure quellen, erwärmt dann längere Zeit im Wasserbade und fügt zuletzt Alaun und Spiritus hinzu. Vor dem Einfüllen in Flaschen lässt man die Flüssigkeit absetzen.
Flüssiger Leim n. Dieterich.
Gummischleim | 980,0 |
Thonerde, schwefels. | 20,0 |
Man löst, lässt in kühler Temperatur mindestens 5-8 Wochen stehen und giesst dann vom Bodensatz ab.
Chromleim.
Kölner Leim | 100,0 |
Essigsäure, verdünnt | 200,0 |
Kaliumbichromat | 5,0. |
Man lässt den Leim mit der Essigsäure quellen, erwärmt bis zur Lösung im Wasserbade und fügt das Kaliumbichromat hinzu.
Muss vor Licht geschützt aufbewahrt werden. Wo es auf sehr hellen Leim ankommt, ersetzt man den Leim durch Gelatine.
Dieser Leim, der durch die Einwirkung des Sonnenlichtes völlig unlöslich wird, kann als vorzüglicher Glaskitt benutzt werden, dient aber vor Allem zum Kleben von Pergamentpapier.
Klebmittel für Tuch und Leder auf Tischplatten n. Lehner.
1 kg. Weizenmehl wird mit 4 Liter Wasser und 20,0 feinst gepulvertem Alaun zu einem gleichmässigen Brei angerührt, dieser dann unter stetem Rühren so lange gekocht, bis er so dickflüssig wird, dass ein Spatel aufrecht in der Masse stehen bleibt, und in dem bedeckten Gefässe erkalten gelassen. Der zähe Teig wird in möglichst dünner Schicht auf die Tischplatte aufgetragen, das Tuch aufgelegt und von der Mitte aus durch Rollen niedergedrückt. Die vorstehenden Stücke des Tuches werden erst nach dem vollständigen Austrocknen des Klebmittels abgeschnitten. Leder wird vor dem Auflegen an der Unterseite befeuchtet, sonst aber genau so behandelt wie Tuch.
Leimkleister zum Aufkleben von Papierschildern auf Kästen und Blechgefässe.
Aus gutem Leim wird mittelst Essig eine nicht zu dicke Lösung bereitet. In diese rührt man noch heiss so viel Roggenmehl ein, dass ein guter Kleister entsteht, mischt dann 1 % dicken Terpentin und nach dem Erkalten etwas Spiritus hinzu.
Dieser Leim haftet vorzüglich und hält sich an kühlem Ort ziemlich lange.
Flaschen- und Siegellacke.
Flaschenlack, rother.
Kolophonium | 375,0 |
Terpentin, dicker | 125,0 |
Ceresin | 125,0 |
Mennig | 125,0 |
Schwerspath | 250,0. |
Harz und Ceresin werden zuerst geschmolzen, dann der Terpentin hinzugefügt und, wenn Alles im Fluss, die Farben eingesiebt und nach erfolgter Mischung sofort in Kapseln ausgegossen.
Statt des Mennigs können alle beliebigen Farben verwandt werden. Chromgelb, Ocker, Zinkgrün, Ultramarin etc. etc.
Flaschenlack, schwarzer, n. Hager.
Ceresin oder Wachs | 100,0 |
Pech, schwarzes | 250,0 |
Kolophonium | 500,0 |
Elfenbein, gebrannt | 150,0 |
Flaschenlack n. Dieterich.
Harz, gelbes | 350,0 |
Kolophonium | 350,0 |
Ceresin | 50,0 |
Japanwachs | 50,0 |
Schwerspath und eine beliebige Farbe | 200,0 |
Spiritus | 25,0. |
Harze und Wachs werden geschmolzen, die Farbenmischung eingerührt, zuletzt der Spiritus zugemischt und sofort ausgegossen.
Flaschenlack, weisser.
Die Harzverhältnisse werden wie oben genommen, nur ist sehr helles Kolophonium auszusuchen und die Erhitzung nicht zu weit zu treiben. Als Farbenmischung benutzt man Schwerspath und Zinkweiss, welchen man eine Spur Ultramarin zugesetzt hat.
Flaschenlack mit Gold und Silber.
Bei diesen Lacken fallen die Farbenzusätze fort, statt dessen werden in den geschmolzenen Flaschenlack auf 1000,0, 10-15,0 Blattgold oder Blattsilber, mit Spiritus feingerührt, zugemischt.
Soll die Harzmischung ausserdem gefärbt werden, so benutzt man dazu die öllöslichen Anilinfarben von Brauns in Quedlinburg.
Flaschenlack, durchsichtiger, siehe Artikel Lacke.
Flaschen-Cement n. Capaun-Karlowa.
Kolophonium | 6 Th. |
Aetznatron | 2 Th. |
Wasser | 10 Th. |
Gyps, gebrannter | 9 Th. |
Das Aetznatron wird im Wasser gelöst, das Kolophonium mit der entstandenen Lauge durch Erhitzung verseift und in diese Seife der Gyps eingerührt.
Der Cement erhärtet in ca. ¾ Stunden, wird sehr hart, eignet sich deshalb namentlich für Konservedosen.
Flaschen-Gelatine, flüssige n. Dieterich.
Gelatine | 50,0 |
Gummi Arabicum | 50,0 |
Borsäure | 2,0 |
Wasser | 700,0 |
werden durch Kochen gelöst, abgeschäumt und kolirt. Andererseits rührt man
Stärke | 50,0 |
Wasser | 100,0 |
an, setzt unter Rühren die kochende Gelatinelösung hinzu, so dass Kleisterbildung stattfindet und färbt nun die Masse mit einer wasserlöslichen Anilinfarbe, z. B. 2,0 Fuchsin oder 5,0 Wasserblau etc.
Der Flaschenkopf wird in die warme Masse eingetaucht und muss an der Luft trocknen.
Siegellacke.
Der Bedarf an Siegellacken wird, seitdem die gummirten Couverts allgemein gebräuchlich, immer geringer und da die Herstellung wirklich tadelloser Siegellacke nur im Grossen möglich ist, so geschieht deren Anfertigung fast ausnahmslos in eigenen Fabriken. Wir geben daher in Nachstehendem nur einige Vorschriften. Bei den Siegellacken, bei welchen die Erweichung, nicht wie bei den Flaschenlacken durch Schmelzen im Gefäss, sondern durch Entzünden der Lackstangen vorgenommen wird, muss die anzuwendende Harzmischung von ganz anderer Beschaffenheit sein wie bei den Flaschenlacken. Sie muss durch Erhitzung wohl schmelzen, darf dabei aber nicht so dünnflüssig werden, dass sie tropft. Diese Eigenschaft erlangt die Harzmischung nur durch mehr oder minder grossen Zusatz von Schellack.
Eine weitere Bedingung für das Gelingen eines guten Siegellacke s ist die, dass die Harze nicht weiter erhitzt werden, als durchaus zu ihrer Verflüssigung nöthig ist. Man nimmt die Schmelzung daher am besten in nicht zu grossen Portionen in einem Sandbade vor.
Die Farbenpulver werden auf das Innigste gemengt und fein gerieben, am besten erwärmt unter kräftigem Umrühren in kleineren Portionen in die geschmolzene Harzmasse eingetragen.
Soll Siegellack für den Verkauf dargestellt werden, so bedarf man dazu Formen aus Messing, in welche die flüssige Masse eingegossen wird. Nach dem Erkalten nimmt man die Stangen aus den Formen und giebt ihnen dadurch einen höheren Glanz (die sog. Politur), dass man sie so