Verbindungen zu verwenden und hat sehr gute Resultate damit erzielt. Alle mit Benzin bereiteten Bronce-Tinkturen haben nur den Fehler, dass sie zu rasch verdunsten, daher grössere Mengen sich schlecht verarbeiten lassen. Vielleicht lässt sich dieser Uebelstand dadurch etwas vermindern, dass man dem Benzin schwerer flüchtige Kohlenwasserstoffverbindungen zusetzte.
Wir geben in dem Nachstehenden einige Mischungsverhältnisse für Bronce-Tinkturen.
1. Lack-Ester | 400,0 |
Benzin | 600,0 |
Sollte die Flüssigkeit noch etwas zu dick sein, wird mit Benzin verdünnt.
2. Dammar-Harz 200,0 wird fein gepulvert und mit kalzinirter Soda 60,0 vermengt, in einem irdenen Gefäss geschmolzen und längere Zeit im Fluss erhalten, dann ausgegossen, nach dem Erkalten gepulvert und in Benzin 800,0 gelöst. Die Lösung wird durch Absetzenlassen geklärt.
Entsäuerung des Dammarharzes.
Die Entsäuerung des Dammarharzes, welches zur Herstellung haltbarer (nicht grün werdender) Bronzefirnisse unbedingt erforderlich ist, geschieht nach Stockmeier (Bayr. Ind.- u. Gew.-Bl.) in folgender Weise: 250 g fein zerriebenes Dammarharz werden mit 1 Liter Petroleumbenzin in einer verschliessbaren, ca. 1 ½ Liter fassenden Flasche übergossen und durch öfteres Schütteln gelöst. Alsdann giebt man zur Lösung ¼ Liter 10%ige wässerige Aetznatronlösung und schüttelt während 10 Minuten tüchtig durch.
Nach kurzem Stehen haben sich zwei Schichten gebildet, eine obere Benzinharzlösung und eine untere - wässerige -, welche die Harzsäuren an Natron gebunden enthält. Man giesst die Harzlösung ab und schüttelt nochmals anhaltend mit ¼ Liter der 10%igen Aetznatronlösung. Hierauf lässt man bis zur völligen Klärung und Trennung der beiden Flüssigkeiten stehen. Die erhaltene Dammarlösung ist vollständig säurefrei, wird jedoch beim Stehen an der Luft durch Aufnahme von Sauerstoff schnell wieder sauer und muss deshalb in gut verschlossenen Gefässen aufbewahrt werden.
3. Kautschuk wird in möglichst feine Streifen geschnitten, mit der etwa 10fachen Menge Benzin übergossen und im verschlossenen Gefäss, unter öfterem Umschütteln so lange bei Seite gesetzt, bis eine etwa öldicke Lösung entstanden ist. Mit dieser wird die Bronce angemengt. Diese Methode liefert einen sehr lange blank bleibenden Ueberzug.
Hut-Glanz.
Unter diesem Namen wird von den Hut-Fabrikanten vielfach eine Flüssigkeit verwandt, welche zum Glätten und Glänzendmachen der Filzhüte benutzt wird, indem man sie mit einer Bürste strichweise auf den Hut aufträgt. Sie besteht aus:
Karnauba-Wachs | 1,0 |
Benzin | 1000,0 |
Oel-Lacke. Lack-Firnisse.
Die Darstellung der fetten Lacke oder Lack-Firnisse haben wir schon in der Einleitung ausführlich besprochen. Ihre Selbstbereitung möchte für den Drogisten in den allerseltensten Fällen lohnend erscheinen; wir geben daher in dem Nachstehenden nur der Vollständigkeit halber die Zusammensetzung einiger der wichtigsten derselben an. Einzelne von den aufgeführten Lacken lassen sich, weil sie nur in kleinen Mengen gebraucht werden, z. B. der Kopal-Etiquetten-Lack, recht gut selbst bereiten.
Asphalt-Lack, fetter.
1. Steinkohlenpech | 600,0 |
Leinöl-Firniss | 100,0 |
Terpentinöl | 300,0. |
Das Steinkohlenpech (deutscher Asphalt) wird zuerst in einem Kessel geschmolzen, dann mit dem heissen Leinöl vermischt und schliesslich mit dem Terpentinöl verdünnt. Letzteres kann auch durch Steinkohlentheeröl ersetzt werden.
2. n. Andres.
Steinkohlenpech | 400,0 |
Kolophonium | 160,0 |
werden zusammen geschmolzen und in die geschmolzene Masse eingerührt Leinöl-Firniss 80,0. Sobald Alles wieder in vollem Fluss, fügt man weiter hinzu
Terpentinöl | 180,0 |
Steinkohlentheeröl | 180,0 |
3. Asphalt, syrischer | 175,0 |
Steinkohlenpech | 175,0 |
Kolophonium | 175,0 |
Leinöl-Firniss | 100,0 |
Terpentinöl | 100,0 |
Steinkohlen-Theeröl | 100,0 |
Benzin | 175,0. |
Bereitung wie beim vorigen, nur darf das Benzin erst zu dem fast erkalteten Lack zugesetzt werden.
Asphalt-Lack für Leder n. Andres.
Zur Darstellung dieses ausgezeichnet schönen Lackes, welcher auch unter der Benennung schwarzer Militärlack häufig zum Lackiren von Riemen, Patrontaschen etc. verwendet wird, schmilzt man
Asphalt, syrischer | 10 Th. |
Steinkohlenpech | 10 Th. |
Kolophonium | 10 Th. |
Wachs | 2 Th. |
Paraffin | 2 Th. |
Zur geschmolzenen Masse werden 40 Th. guter Leinöl-Firniss und 2 Th. trockenes Pariser Blau zugefügt. Unter ununterbrochenem Rühren wird die Flüssigkeit dann so lange erhitzt, bis sie anfängt schwere Dämpfe auszustossen, und muss bei diesem Zeitpunkte mit dem Probenehmen
begonnen werden. Lässt sich eine kaltgewordene Probe in dünne Fäden ziehen und giebt sie, heiss auf Papier getropft, keinen fettartigen Randfleck, so lässt man die Masse so weit abkühlen als möglich, ohne dass sie zu dickflüssig wird, und fügt hinzu
Terpentinöl | 10 Th. |
Benzin | 10 Th. |
Asphalt-Blech-Lack.
Asphalt | 225,0 |
Kolophonium | 120,0 |
Leinöl-Firniss | 475,0 |
Terpentinöl | 180,0 |
Bernstein-Lacke.
Da in neuerer Zeit geschmolzener, d. h. zur Lackfabrikation vorbereiteter Bernstein in den Handel kommt, so ist die Bereitung dieses Lackes keine besonders schwierige. Man löst den geschmolzenen Bernstein in Terpentinöl und trägt diese Lösung in heissem Leinöl-Firniss ein; oder man bringt den Leinöl-Firniss zum Sieden, löst in diesem den gepulverten und geschmolzenen Bernstein auf und fügt halb erkaltet das Terpentinöl hinzu. Die Mischungsverhältnisse sind
Bernstein, geschmolzener | 250,0 |
Leinöl-Firniss | 250,0 |
Terpentinöl | 500,0. |
Je nach der Verwendungsart, ob derselbe als Schleiflack oder für Maschinentheile, die heiss werden, gebraucht werden soll, kann die Menge des Leinöl-Firnisses verringert oder vergrössert werden, um den Lack fetter oder magerer zu machen. Für sehr helle Sorten wird gebleichter Leinöl-Firniss verwandt.
Um dem Bernstein-Lack seine allzugrosse Härte und dadurch bedingte Sprödigkeit zu nehmen, werden zuweilen auch kleine Mengen Venetianer Terpentin hinzugesetzt.
Dammar-Lack für Konservebüchsen und Theedosen.
Dammar-Harz | 225,0 |
Leinöl-Firniss, gebleicht | 325,0 |
Terpentinöl | 450,0. |
Wird nach Belieben mit Farbstoffen, wie Gummigutt. Drachenblut, Asphalt u. a. m. gefärbt. Der Lack verlangt ein Trocknen in der Wärme.
Harz-Lack, fetter, n. Andres.
Asphalt | 100,0 |
Kolophonium | 400,0 |
Terpentinöl | 200,0 |
Leinöl-Firniss | 300,0 |
Kopal-Lacke.
Kopal-Lack für Etiquetten.
Manila-Kopal, heller | 400,0 |
Leinöl-Firniss, gebleichter | 300,0 |
Terpentinöl | 300,0. |
Der Kopal wird gröblich zerkleinert und in einem irdenen Gefäss, am besten unter Zusatz von ein wenig Terpentinöl, vorsichtig geschmolzen, dann mit dem erwärmten Leinöl-Firniss, zuletzt mit dem Terpentinöl vermischt und noch warm filtrirt.
Schleif-Lack, fetter.
Kopal | 5 Th. |
Leinöl-Firniss | 4 Th. |
Terpentinöl | 8 Th. |
Schleif-Lack, magerer.
Kopal | 5 Th. |
Leinöl-Firniss | 3 Th. |
Terpentinöl | 9 Th. |
Kutschen-Lack.
1. Kopal, Sansibar | 250,0 |
Leinöl-Firniss | 375,0 |
Terpentinöl | 375,0. |
2. Kopal, Sansibar | 200,0 |
Leinöl, altes | 600,0 |
Bleiglätte | 6,0 |
Terpentinöl | 200,0 |
Nachdem der Kopal geschmolzen, wird er mit dem Leinöl und der Bleiglätte so lange erhitzt, bis der Lack anfängt zwischen den Fingern Faden zu ziehen. Dann nimmt man vom Feuer und verdünnt, halb erkaltet, mit dem Terpentinöl.
Vielfach wird beim Kutschenlack, namentlich wenn er als Schleiflack dienen soll, die Menge des Leinöles verringert und statt des reinen Kopales ein Gemenge aus gleichen Theilen Kopal und Bernstein verwendet.
Kopal-Lack, schnell trocknend.
Kopal | 250,0 |
Leinöl-Firniss | 125,0 |
Terpentinöl | 625,0. |
Kopal-Lack, weisser.
Kauri-Kopal, ganz hell | 225,0 |
Leinöl-Firniss, gebleicht | 60,0 |
Terpentinöl | 715,0. |
Kopal-Lack, ordinär.
Manila-Kopal | 400,0 |
Leinöl-Firniss | 150,0 |
Terpentinöl | 4500 |
Kopal-Lack, sehr fett.
Kopal | 200,0 |
Leinöl, dick gekocht | 400,0 |
Terpentinöl | 400,0. |
Kopal-Lack, vorzüglich. (Polyt. Centralbl.)
Kopal, weiss | 500,0 |
Kopaiva-Balsam | 100,0 |
Terpentinöl | 400,0. |
Mattlacke, fette.
Für die Bereitung der fetten Matt-Lacke werden, je nach der Verwendung, Kopal, Bernstein oder Dammar-Lacke angewandt, und zwar im Verhältniss von
Lack | 1 Th. |
Wachs | 1 Th. |
Terpentinöl | 3 Th. |
Soll ganz heller Lack erzeugt werden, so ist neben hellem Dammar-Lack natürlich auch weisses Wachs zu verwenden. Bei Kopal- und Bernstein-Lacken nimmt man gelbes Wachs, erhitzt dieses aber beim Schmelzen so lange, bis das Schäumen aufhört und das Wachs ruhig fliesst; erst dann fügt man Lack und Terpentinöl hinzu.
Die fetten Mattlacke werden meistens schwach erwärmt aufgetragen.
Brunolin.
Unter diesem Namen kommt neuerdings eine Art von Mattlack in den Handel, der für Antique-Möbel benutzt wird. Er wird mit dem Pinsel aufgetragen und nach dem Antrocknen durch bürsten oder reiben mit Lappen geglättet. Das Präparat soll, wie folgt, zusammengesetzt sein:
Wachs, gelbes | 75,0 |
Siccativ, braun | 325,0 |
Terpentinöl | 600,0. |
Kautschuk-Lacke und -Firnisse.
Der Zusatz von Kautschuk zu Lacken hat einen doppelten Zweck; theils um dieselben biegsamer und weniger spröde zu machen, theils aber auch zur Erhöhung ihrer Widerstandsfähigkeit gegen die Einflüsse der Feuchtigkeit und der Atmosphäre überhaupt. Irgend grössere Zusätze von Kautschuk zu Lacken nehmen diesen allerdings einen Theil ihres Glanzes verleihen ihnen dafür aber eine Biegsamkeit und Widerstandsfähigkeit,
welche durch keinen anderen Zusatz zu erreichen ist. Die Lösungsmittel, welche man für das Kautschuk benutzen kann, sind ausser dem Schwefel-Kohlenstoff, Aether und Chloroform, welche für die Lackfabrikation wenig in Betracht kommen, namentlich Benzin, leichtes Steinkohlen-Theeröl, Terpentinöl, neuerdings auch das leichte Kampheröl und endlich das Leinöl selbst. Die Lösung des Kautschuk in diesen Stoffen geht nicht ganz leicht von Statten und erfordert bei den meisten derselben eine erhöhte Temperatur.
Der Kautschuk quillt anfangs zu einer gallertartigen Masse auf, welche dann mit der übrigen Lösungsflüssigkeit durch Rühren und Schütteln vereinigt werden muss. Die Lösung im Leinöl erfordert hohe Temperaturen, der Kautschuk muss hier direkt geschmolzen und dann längere Zeit mit dem Leinöl resp. Leinöl-Firniss gekocht werden. Derartige Kautschuk-Firnisse, die übrigens ziemlich schwer trocknen, dienen zum Wasserdichtmachen von Schutzdecken etc., sowie endlich mit Farbe gemengt, zum Anstrich feuchter Wände.
Leinöl-Kautschuk-Lack n. Andres.
Man lässt 1 Th. Kautschuk mit ½ Th. Benzin oder Aether quellen, verflüssigt die Masse unter sehr vorsichtigem Erwärmen und fügt dann 1 Th. Leinöl-Firniss und 1 Th. Terpentinöl, ebenfalls erwärmt, hinzu. Das angewandte Benzin oder der Aether wird durch das Erwärmen verdunstet.
Kautschuk-Lack für Leder.
1 Th. Kolophonium wird geschmolzen, dann allmälig ca. ½ Th. in kleine Stücke geschnittener Kautschuk eingetragen. Man erhitzt nun so lange, bis der Kautschuk sich verflüssigt hat, fügt dann allmälig 1 Th. heisses Leinöl hinzu und erhitzt weiter, bis sich übelriechende Dämpfe entwickeln. Dann nimmt man vom Feuer und rührt bis zum Erkalten. Der entstandene Lack kann, wenn er zu dick ist, mit Terpentinöl verdünnt werden.
Kautschuk-Lack für Saffian-Leder.
Kautschuk | 15,0 |
Terpentinöl | 300,0 |
Kopal-Lack, fetter | 400,0 |
Leinöl, gekochtes | 300,0 |
Man lässt zuerst den Kautschuk im Terpentinöl quellen, bringt ihn durch Erwärmen zur Lösung und setzt nun die übrigen Bestandtheile zu.
Kautschuk-Lack. (Bayr. Ind.- u. Gew.-Bl.)
30,0 Kautschuk werden fein geschnitten, mit 1 Liter leichtem Kampheröl übergossen und in einer Flasche unter öfterem Umschütteln einige Tage bei Seite gesetzt. Die erhaltene dickflüssige Lösung wird zur besseren Klärung durch Leinwand gepresst. Diese Lösung kann entweder für sich verwandt werden; sie giebt einen dünnen, fast unsichtbaren, aber sehr fest haftenden Ueberzug; oder man vermischt die Lösung, je nach dem Zweck mit Leinöl-Firniss oder fetten Lacken.